Berger ihr kleines flatterndes Herz fest in beide Hände und dem losen Spötter voll und offen ins lachende Gesicht blickend, sagte sie tapfer: „Doch, ich tue es wirklich sehr gern, Herr Doktor, und. . „Mir zuliebe?" drängte er. Da vollendete sie herzhaft: „Ja, Ihnen zuliebe!^ „Uff, war das schwer!" neckte der junge Arzt. „Aber sehr, sehr lieb war's, Fräulein Lore. Und nun paffen Sie auf, was für schöne Abende wir mitsammen ver leben werden! — Gleich heute, wenn ich drüben fertig bin, hole
. — Aber als es dann Abend geworden war, als sie nach einer herrlichen Segelfahrt ein wenig müde, willenlos dem Zauber der warmen Sommernacht preisgegeben unter den Bäumen des Gartens saßen — zwei junge, warmblütige Menschenkinder allein zwischen all dem duftschweren Blühen der Natur, das der Erfüllung ent gegendrängte. umgaukelt vom funkelnden Liebesspiel der Leuchtküferchen — da fand Lores Herz das erste scheue Ja auf seine sehnsuchtsvolle Frage.nach dem Glück. Und der Mann ertappt^ sich plötzlich darauf
vor allem die Eigenschaften einer Frau, die Doktor Römer in seinem Frauenideal verkörpert suchte, in dem gleichen Maße wie die Freundin: Ernste, gläubige Lebensauffassung, Lauterkeit des Empf ndens, Selbstlosigkeit uixd Opferfähigkeit, Wärme und Treue. Weich und lockend schmeichelten sich diese Gedanken in Gert Römers Seele und woben feine, feste Fäden um ihn und das Mädchen an seiner Seite. Leise, ganz r etfe trat die Liebe zwischen sie. legte ihre Hand aus des Mannes Herz, daß es in rascheren Sch'ägen zu pochen begann
Selbstlosigkeit und Bescheidenheit an sein Herz nahm! Ihr, der armen, mittellosen Waise, hatte er ja schon an äußeren Gütern viel zu bieten — Heimat und Versorgung — ihr gegen über war es auch nicht allzuschwer, der geistig Ueber- legene zu sein. Sie würde so gerne zu dem Gatten aufblicken in gläubiger Dankbarkeit, würde ganz in ihm aufgehen und ihm in schrankenloser Hingabe alle Schätze ihres reinen Kinderherzens schenken. Sie würde in all ihrer fraulichen Anmut an seinem Herd walten, sein Haus mir Sonne
und Liebe füllen und mit ihm gehen durch dick und dünn als bester, treue ster Kamerad. Versonnen blickte Doktor Römer in das stille Dun kel, dorthin, wo neben ihm das feine Oval von Lores Gesicht sich mattschimmernd abhob. Noch war er nicht so weih aus all seinen Erwägungen die letzten Konse quenzen zu ziehen — sich klar darüber zu sein, daß er selbst die Hand nach Lore ausstrecken könnte. Noch wußte er nicht, daß die warme Zärtlichkeit, die sein Herz für das junge Mädchen erfüllte, schon das Er wachen