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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 15.10.1930
Physical description: 8
Jer SMiroler Joses Gufler ermordet. Am 29. v. M. 6 Uhr früh WMden von einem Passanten Elf dem alten Schloßwege beim Schloß Ambras der Chef-- Akteur der „Tiroler Bauernzeitung" Josef Gufler bewußtlos ^gefunden. Der rasch verständigte Gendarm konnte bei dem Lewußbosen eine schwere Kopfverletzung, die anscheinend durch Men Schlag mit einer Zaunlatte verursacht worden war, fest stellen. Redakteur Gufler erlangte wieder das Bewußtsein, konnte M nicht sprechen und verfiel

dann wieder in Bewußtlosigkeit, ^ der er nicht mehr erwachte. Die Innsbrucker RettungS-i Meilung brachte ihn in die Chirurgische Klinik, wo er am 2. Oktober 2 Uhr früh gestprben ist. Gufler war am Sonntag in Ausübung seines Berufes sn Zains bei der Einweihung der neuen Jnnbrücke gewesen waren. Es liegt offenbar ein Raubüberfall vor. Bon den Zachen Guflers fehlte die Brieftasche mit allen Papieren, die Füllfeder und die Taschenuhr. Wieviel Geld in der Tasche war, ist unbekannt. Der Photoapparat, der in der Nähe des Tatortes

gefunden wurde, dürfte von Gufler im Abwehrkampfe gegen den Täter weggeworfen worden sein, so daß dieser in der Dunkel heit den Apparat nicht mehr fand und liegen ließ. Bemerkenswert ist, daß sich vor vier Jahren fast an der gleichen Stelle eben falls ein nächtlicher Raubübersall ereignet hat. Gleich nach der Auffindung Guflers wurde auch seine Frau verständigt, die, ohne es zu wissen, die ganze Nacht kaum zehn Minuten entfernt von ihrem schwerverletzten Manne zu gebracht

hatte. Sie hatte sich zwar gesorgt, als er nicht nach Hause kam, beruhigte sich aber dann mit dem Gedanken, er mre vielleicht in Zams geblieben. Nun steht sie, umgeben von vier unmündigen Kindern, als Witwe einsam und verlassen da. Die Beerdigung des Verblichenen fand am Samstag unter großer Beteiligung statt. Ein eigenes Verhängnis waltete über diesem Morde, Gufler, der mit dem Landeshauptmann-Stellvertreter Dr.. Trag seil von Zams nach Innsbruck fuhr, nahm das Anerbieten, ihn im Auto nach Ämras zu führen

er sich unverrichteter Dinge auf den Heimweg. Ein zwejites Verhängnis war, daß der kontrollierende Gendarm an diesem Tage nicht, wie sonst meist, den Hohlweg, in welchem die Tat geschah, ging, sondern den Umweg über die Fahrstraße nahm, weil er mit seinem Motorrade den Hohl weg nicht benützen darf. So hat er Gufler nicht liegen sehest. Ein Bauer von Aldrans, der um 5 Uhr morgens jGuflev sind, hielt ihn für einen Betrunkenen und erst gegen 6 Uhr scheu Eisenbahner den Schwerverletzten und verständigteüj ^ Gendarmerie

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Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 09.10.1930
Physical description: 16
. Möge dieses letzte Wort unseres Monsignore den Buuernbünd- lern ein Mahnwort sein, zu arbeiten «wie er und auszu harren und zu hoffen wie erl Redakteur Güster gestorben. Redakteur Josef Gufler am 2. Oktober. 2 Uhr morgens» ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, seinen schweren Ver letzungen erlegen. * * * Keine 24 Stunden nach dem Ableben Monsignore Dr. Haideggers ist ihm Josef Gufler ins Grab gefolgt, am selben Tage wurden sie begraben. Ein tragisches Geschick hat ihn, der noch vor wenigen

gewidmet war. Schweren Herzens ist Josef Gufler vor neun Jahren von Innsbruck nach Bozen gezogen, weil er sich der Pflicht nicht entziehen konnte, seinen Südtiroler Landsleuten — Gufler ist in Meran geboren und nach Riffian zuständig ge wesen — in ihrem schweren Kampfe um die Aufrechterhaltung ihres deutschen Volkstums beizustehen. Er hat in Bozen als Redakteur mehrerer dortiger Zeitungen bittere Zeiten durchgemacht, da der Kampf ums Recht immer schwerer, immer aussichtsloser wurde. Als seine Stellung

im Süden wegen der zunehmen den Knebelung der deutschen Presse immer hoffnungsloser wurde, entschloß er sich im Winter 1928/29, dem Rufe der Führer des Tiroler Bauernbundes zu folgen, die ihn baten, die Redaktion der „Tiroler Bauernzeitung" zu Über nehmen; die Absicht war, daß Gufler allmählich Monsig. Haidegger ersetzen sollte, dessen Kräfte damals schon sichtlich zu schwinden begannen. Schweren Herzens hat er Südtirol verlassen, nur äußerst ungern ließ man ihn ziehen, aber die Rücksicht

auf seine Familie überwog, wollte er doch seinen Kindern eine deutsche Erziehung sichern, hoffte er doch, bei uns eine gesicherte dauernde Lebensstellung zu finden. Run hat es der Allmächtige in seinem unerforschlichen Ratschluß zugelassen, daß Gufler seinen Kindern, daß er uns entrissen wurde. In vorbildlicher Weise hat Gufler seit 1. Juni 1929 die „Tiroler Bauern zeitung" geleitet. Tag für Tag und die Nächte hinein hat er gearbeitet, um unser Standesblatt auszugestalten, es dem bäuerlichen Geschmacke

für die projektierten Westtiroler Großkraft werke, um sie an Ort und St lle kennen zu lernen. Das letzte, was wir von ihm in der „Bauernzeitung" abdrucken können, ist der an der zweiten Sülle dieser Nummer veröffentlichte Lebenslauf Monsig. Haidegger's, den er vorsorglich vorbereitet hatte und zu dem nur mehr wenige Ergänzungen hinzngesügt werden mußten. Das Werk dieses Sommers ist der Bauernkalender für 1931, der in den nächsten Wochen erscheinen wird. Es war geradezu überraschend, wie rasch sich Gufler

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 10.06.1932
Physical description: 8
der Bergsteiger Rudolf Seifert aus Nürnberg ab und blieb tot am Fuße der Wand liegen.^Eine von Leutasch sofort abgegangene Expedition hat den Toten geborgen und zu Tal gebracht. Der räuberische Totschlag an Redakteur 8usier. Ein Jugendschöffensenat des Innsbrucker Landesaerickp teS muß sich ab heute drei Verhanplungstage hindurch mit dem Jugendlichen Kar! Saurwein beschäftigen, der laut Anklage des Staatsanwaltes Dr. Moser im Septem ber 1930 den Redakteur Josef Gufler ermordete und außer diesem Verbrechen

er nicht ein. Seinem Alter nach hätte Jugendirrsinn vorliegen können. Zwei Sachverständige — Medizinalrat Dr. Emil Koster und Dr. Emil Scharsetler von der Innsbrucker Nervenklinik — haben den Jugendlichen psychiatriert. Dem Gutachten die ser Aerzte nach ist Karl Saurwein abartig v e r - a n l a g t, für seine Straftaten aber voll verantwortlich. Die Ermordung des Redakteurs Josef Gufler der „Tiroler Bauernzeitung", Innsbruck, hat der Anklage schrift nach folgende Vorgeschichte: Gufler nahm am Sonn tag den 28. September

1930 als geladener Pressebericht erstatter an der Einweihung der neuen Innbrücke bei Zams im Oberinntal teil. Zur Rückfahrt benützte Gufler ein Auto der Tiroler Landesregierung. In Gesellschaft mehre rer Festteilnehmer kam Güster um halb 12 Uhr nachts nach Innsbruck zurück. Es wurde ihm das Auto zur Heimfahrt nach Schloß Ambras angeboten, wo der aus Südtirol Ue'oer- siedelte eine Notwohnung besaß. Unglücklicherweise lehnte es Gufler ab. sich nach Hause führen zu lassen. Er kehrte noch im Gasthaus

„Jörgele" ein, wo er gewöhnlich seine Mahlzeiten einnahm. Wirt und Kellnerin des Gasthauses bestätigen, daß Gufler nur ein kleines Mahl zu sich nahm und im vollständig nüchternen Zustand nach einem halb stündigen Aufenthalt den Heimweg antrat. Bei der Bezah lung der Zeche — sie machte etwa 2 8 aus — benützte Gufler eine Fünfschillingnote. Der Unbewaffnete trug einen Feldsteck)er und einen kleinen P'hotoapparat bei sich. In der einen Rocktasche hatte er eine Lederbrieftasche mit Briefen. Photographien

, Tramway- und Autobuskarten. An Geld dürste Gufler etwa 200 8 und einen kleinen Lirebetrag tä sich gehabt haben. Auch eine Füllfeder ohne Halter befand sich im Rocksack. In der anderen Rocktasche befanden sich Zeitungsausschnitte und Schriftstücke des Redakteurs. Gufler kam unbehelligt durch den Hohlweg (sogenann° (ton «alten Schlvßweg") bis zu einer Stelle, die etwa achtzig Schritte unterhalb der Einmündung in die Fahrstraße lie?n Von hier ans führt rechts ein klerner>Weg zum Tummel platz

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Reuttener Nachrichten
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Page 1 of 6
Date: 10.10.1930
Physical description: 6
vorstechendsten Züge seines Charakters waren: große Gewissenhaftigkeit und Pünktlichkeit in allem, unermüd licher, vor keiner Schwierigkeit zurückschreckender Fleiß bei seinen Studien und Arbeit und eine beispielgebende Anhänglichkeit an seine hochbetagte Mutter. Redakteur Gufler, Opfer eines Raubüberfalles bei Ambras. Montag vergangener Woche in den Morgenstunden wurde der Redakteur Josef Gufler der „Tiroler Bauernzeitung" in der Nähe des Schlosses Ambras mit schweren Kopfver letzungen bewußtlos aufgesunden

und in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag ist er in der chirurgischen Klinik seinen schweren Verletzungen erlegen, ohne das Bewußtsein erlangt zu haben. Seine Gemahlin war am Sterbebett anwesend. Gufler ein gebürtiger Südtiroler, aus der Meraner Gegend, war durch Jahre Chefredak teur der ehemaligen „Tiroler Stimmen" in Innsbruck. Später nach Eingang letzterer, trat er in die Redaktion des „Tiroler Anzeigers". 1921 wurde er Chefredakteur der „Bozener Nachrichten", wirkte beim „Volksblatt" und beim

„Burggräfler" mit und als diese durch die Italiener unterdrückt wurden, trat er in die Redaktion der „Dolomiten" über. Er war ein sehr gewandter, er fahrener und vielseitiger Publizist. Das bezeugte auch sein während des Krieges in Innsbruck herausgegebene Werk: „Der europäische Krieg." Einen harten Stand hatte er in Bozen, wo seine Arbeiten dauernd unter faschistischer Zensur standen. Im vorigen Jahr bemühte man sich, Gufler für die „Bauernzeitung" zu gewinnen, welche er seit 1. Juli 1929 redigierte

. In Bozen sah man ihn ungern scheiden. Letzten Sonntag war er noch in Zams bei der Brückeneinweihung, wo er eifrig für sein Blatt arbeitete und gegen 3 Uhr nachmittags mit Dr. Tragseil, Landes- rat Jllmer und Bürgermeister Greuter im Auto nach Landeck und Oberinntal und von dort mit den beiden ersten Herren im Lause der Nacht nach Innsbruck fuhr. Im etwas abgelegenen Schloß Ambras hatte Gufler eine Notwohnung und der Gang zu ihr wurde sein Verhäng nis. Zwischen 12 und 1 Uhr nachts wurde er in zwetfel

, wo er als Landesrat Mitglied der Landesregierung wurde und wichtigste Referat verwaltete. Besonders mit den Sozialdemokraten hatte er in der Landstube wie außerhalb als Anwalt der Kulturpolitik seiner Partei oft scharfe Auseinandersetzungen, in denen sein Wissen und seine Dialektik stets ob siegten. Es ist ein tragisches Zusammentreffen, daß Haidegger und Gufler, die Jahre lang so eng publizistisch mitsammen tätig waren, fast gleichzeitig aus diesen Leben schieden. Lokale Meldaagea Versetzung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 12
Date: 14.06.1932
Physical description: 12
erschien — eine illustrierte Tageszeitung bei sich, die Bilder von Gufler und vom Tatort enthielt. Bei Gmeiner wurde aber auch eine Innsbrucker Zeitung mit der genauen Schilderung der Raubtat und außerdem eine Menge Ver satzzetteln gefunden. Der Verhaftete meinte empört: „Ihr wollt mich mit dem Amraser Mord in Verbindung bringen! Da wird aber nix gehn!" Es „ging" wirklich nichts! Die Verdachtsgründe konnten nicht auirechterhalten werden'. Gmeiner wurde bloß wegen Diebstahls eines Sparkaffen buches

(laut Verlesung) schuldig befunden und zu mehreren Wochen Kerker verurteilt. Zur Zeit, als man noch nach Gmeiner als „Gufler- Mörder" suchte, wurde ein Mann verhaftet, den man irr tümlicherweise für Gmeiner hielt. Gmeiner konnte nicht gleich verhaftet werden, weil er sich auf Reifen herurntrieb und in Heustadeln nächtigte. Für Gmeiner war die Lage in sofern sehr kritisch, als er kein Alibi für die „Mordnacht" erbringen konnte. Es gab noch mehrere Verdächtige — und auch Verhaft tungen gab

verantwortlich! Der Staatsanwalt Dr. Moser führte aus: Joses Gufler, Redakteur der „Bauern-Zeitung", war allgemein geachtet, Freunde und Gegner schätzten ihn. Gufler trat für unser deutsches Süd- tirol ein — und deshalb mußte er aus diesem Land! Der vorbildliche Familienvater war ein braver Mensch. Viel leicht hätte man den Schwerverletzten noch retten können. Er blieb aber — trotz der Bemühungen Wittmanns — mehr als fünf Nachtstunden ohne Hilfe auf der Straße liegen! Der Bewußtlose konnte nichts mehr

aussagen. Der Täter ist a'ber ohne Zweifel Karl Sauerwein. ^Seine Ge- ständnisworte sind derart, daß man nicht zweifeln kann. Nur der Täter konnte all das wissen, was Sauerwein frei- willig aussagte. Und was er am Tatorte nach dem Ge ständnis sagte, wie er sich benahm, zeugt dafür: Sauerwern hat Gufler erschlagen! Die in der Anklageschrift genannten Straftaten — Unsittlichkeit, Diebstähle, Diebstahlsteikneh- mung — hat Sauerwein ebenfalls begangen. Er gestand diese"Taten heute aufs neue

haben kann! Einen Raubcmsall „gestand" er — und zur Zeit der Tat lag er krank im Spital! Wie kam es, daß sich der Phantast in so wirkungsvoller Art fälschlich bezichtigen konnte — wie wußte er genau den Inhalt der geraubten Handtasche? Nun. der Gerichtsbeamte hatte ja den Fahndungsbrief vor sich liegen — und auch der Beschuldigte konnte daraus lesen! Und wie ist es mit dem seltsamen „Geständnis" im Falle Gufler? Es war kein Geständnis! Was Sauerwein „gestand", lfirt er nicht mittelbar gestan den. Das „Geständnis

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 28
Date: 30.10.1930
Physical description: 28
anderen Tag eine heilige Messe gelesen, für Gufler werde ich es am Sonntag tun. Nach Obernberg zum Begräbnis kann ich wegen des Zustandes, meiner kranken Schwester hier leider nicht kommen." Kooperator Hans Pichler in Golling '(Salzburg) schließt seinen Brief mit folgenden Worten: „Möge Gott der Herr den beiden treuen Arbeitern reicher Lohn sein und die beiden Derewigten vom Himmel her das harte Ringen des Tiroler Bauernvolkes um seine Existenz und seine Ideale segnen." Zum Schlüsse

Veröffentlichen mir noch das innige Schreiben unserer Mitarbeiterin Frau Ella Grander und ihres Mannes Josef Gründer, Moarhausbauersleute in St. Ulrich am Pillerfee. „Tief betroffen und erschüttert obdes so unerwarteten und schrecklichen Todes unseres verehrten und verdienst vollen Redakteurs, Herrn Josef Gufler, geben mein Mann und ich der Leitung unserer Standesorganisation unserer wärmsten und aufrichtigen Anteilnahme Ausdruck. Mir verstehen vollauf den Verlust, der uns Tiroler Dauern durch diese ruchlose

zu un- erschütterlich festem Zusammenhalt, zur Einigkeit in rechtem politischen Kampf, zur Hintansetzung persönlicher Ange- legenheiten, wenn es sich um das Wohl und Wehe unseres Standes und unserer Heimat handelt. Dann werden wir auch-das noch ausrotten können, was den Tad des Herrn Redakteurs Gufler verschuldet hat: den religions- und sonst gewissenlosen Sozialismus, der in seinen letzten Auswirkun- gen -eben alles, was den Menschen Mensch sein läßt, unter gräbt und beseitigt. Wir Bauern rufen nach Gesetzen

, die Ordnung zu schaffen imstande sind. Es sind der Opfer genug gebracht worden und die Duldsamkeit gibt uns kein wert- volles Menschenleben zurück." Endlich schreibt uns Altsekretär Loacker vom Vor- arlberger Bauernbund: ,,Durch die Nachricht von dem so überaus tragischen Tode des Ehefredakteurs der „Dauernzeitung", meines lieben alten Freundes und Studiengenossen Josef Gufler aufs tiefste erschüttert, bitte ich, den Ausdruck meiner auf- richtigsten Teilnahme entgegennehmen zu wollen. Daß niein Freund

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Der Oberländer
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Page 7 of 12
Date: 03.10.1930
Physical description: 12
Im vorigen Jahr bemühte man sich, Gufler fiir die „Bauernzeitung" zu gewinnen, welche er seit 1. Juli 1929 redigierte. In Bozen sah man ihn ungern scheiden. Letzten Sonntag war er noch in Zams bei der Brückeneinweihung, wo er eifrig für sein Blatt arbeitete und gegen 3 Uhr nachmittags mit Dr. Tragseil, Landesrat Jllmer und Bürgermeister Greuter im Auto nach Landeck und Oberinntal und von dort mit den beiden erfteren Herren im Laufe der Nacht nach Innsbruck fuhr. Im etwas abgelegenen Schloß

Ambras hatte Gufler eine Notwohnung und der Gang zu ihr wurde sein Verhängnis. Zwischen 12 und 1 Uhr nachts wurde er in zweifellos räuberischer Absicht überfallen, schwer verletzt und mußte in diesem Zustand bis in die frühen Morgenstunden liegen bleiben, nach dem ihn ein junger Mensch, der Knecht am Beu- telhos in Aldrans wohl ausfand, die Frau des Mauteinnehmers verständigte, sich beide aber um den Verletzten nicht weiter kümmerten. Dieser Um stand hat nicht nur zur Verschlimmerung seines Zustandes

hatte er in der Landstube wie außerhalb als Anwalt der Kultur politik seiner Partei oft scharfe Auseinandersetzungen, in denen sein Wissen und seine Dialektik stets ob siegten. Es ist ein tragisches Zusammentreffen, daß Haidegger und Gufler, die Jahre lang so eng publizistisch mitsammen tätig waren, fast gleichzeitig aus diesem Leben schieden. Grammophone und Platten auch für Geldeinwurf und gegen bequeme Teilzahlung liefert erammophon-Haus Karl Einselen Innsbruck Museumstrasse Nr 24. Al!» Stoßt und Ml Imst

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