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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 18.10.1936
Physical description: 8
(Seorg ^ì(5rt mit' „Die geteilte Wohnung ist eine Zeiterscheinung' sagte Georg tröstend zu sich selbst. Das hinderte nicht, daß er wütend auffuhr, als der Fernsprecher nebenan läutete. Cs läutete gerade hinein in den gefühlvoll von Herrn Braun, der seines Heichens Klavierspieler war, gespielten Schlager. Das Spiel brach jäh ab. „Na, schön', dachte Georg, „jetzt wird endlich mal jemand ihn wegen des blödsin nigen Klavierspiels zur Rede stellen.' Er wartete darauf, daß Herr Braun losdon- nern

würde, und er als mittlerer Mieter einer ge teilten Wohnung, wobei das mittlere sich aus die räumliche Einteilung und nicht auf seinen Wert als Mieter bezog, würde das Vergnügen haben, alles mitanzuhören. Er war überhaupt verurteilt, alles mitanzuhören. was sich in den beiden Wohnungen links und rechts von ihm begab. Aber Herr Braun schwieg. Cr lauschte anschei »end andächtig in das Telephon hinein, während eine Frauenstimme auf ihn einsprach. Es dauerte eine ganze Weile, bis Georg feststellte, daß diese Stimme

aus der Wohnung links kam und Fräu lein Maria-Anna gehörte, die ebenfalls telepho- nierte. Fräulein Maria-Annas Stimme sagte also: HutenMorgen, Herr Baron, ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich das Armband wiedergefunden habe, es hing am Verschluß meiner Handtasche.' „Sich — sieh, ein Baron', dachte Georg, „Fräu lein Maria-Anna hat einen Baron aufgegabelt,' »nd er dachte lächelnd an den blonden Lockenkopf der kleinen Modistin. Zu seinem Erstaunen antwortete die Stimme von Hern Braun: „Darüber bin ich ja ganz

außer ordentlich glücklich, gnädiges Fräulein. Ich war ganz außer mir, daß Sie in meiner Gesellschaft das Armband verloren haben.' Georg überlegte, ob er recht gehört hatte, — sprach da nicht Fräulein Maria-Anna mit Herrn Braun?! Seit wann kannten die beiden sich denn — und seit wann war Herr Braun, ein Paron? Fräulein Maria-Anna sagte: „Cs ist alles in Ordnung, das wollte ich Ihnen nur sagen, was läge denn auch schon daran?' Georg wußte gar nicht, daß Maria-Anna in der Lage war, so ohne weiteres

!' „Was haben die beiden nur', dachte Georg er staunt, „und warum telsphonieren sie denn, wo sie doch fast Tür an Tür wohnen.' Aber dann siel ihm ein, daß beide Wohnungen Ausgänge nach verschiedenen Straßen hatten und daß es möglich lei, daß sie sich gar nicht genau kannten. „Und was tun gnädiges Fräulein jetzt?' fragte Herr Braun. „Ich fahre jetzt aus', sagte Maria-Anna von oben herab, „mein Wagen wartet schon!' Georg reckte den Hals, aber die Straße auf und ab konnte er nichts von einem Auto sehen, alles war öde

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Dolomiten
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Page 11 of 16
Date: 25.02.1939
Physical description: 16
degll Argentlerl Nr. 18 Jas Wunder am Wege Roman aus dem Salzburgischsn. Von Else S o j a»P l e n k. llrhebcrrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. (28. Fortsetzung.) Das Spitalgebäude taucht auf vor Laca- mores Augen. Eine starke Unruhe bemäch tigt sich seiner. Wird er Georg daheim an- trefsen? Der Wagen hält vor dem Spitaltor. Laca- more springt elastisch aus dem Wagen. Der Torwart grüßt höflich, er kennt den Protek tor der Anstalt seit Jahren. Sogleich winkt er Ali, der mit verbundenem

Fuß eben über den Flur humpelt. „Hallo — Kaffeebohne — melde deinem Herrn, da7 Herr Lacamore hier ist!' „Eich gehe gleich mit dem Knaben', erklärt dieser rasch und folgt Ali über den Hof in den von Georg bewohnten Trakt. Georg hat nach der Morgenvisite einen jungen Kollegen ersucht, ihn für den Vor mittag zu vertreten, da er einen unaufschieb baren Gang vorhabe. Nun steht er, schon fast vollständig zum Ausgehen gekleidet, vor dem Spiegel und bindet eben die Krawatte, da Ali mit scheuem, verstörtem

Gesicht eintritt und Lacamores Besuä) meldet. Da steht Lacamore schon im Zimmer und Georg bedeutet dem Knaben schweigend, den 'aum zu verlassen. Dann sind die beiden Männer allein miteinander, stehen sich Aug' in Auge. „Du — willst ausgehen?' hegstrut, Laca more hastig, da Georg beharrlich schweigt. „Du gehst — zu Carragnol?' „Ja', antwortet Georg. „Ich gehe zu Carragnol.' „Du wirst ihm sagen —' „— daß ich meine Rechte auf Simone nicht an einen hergelaufenen Abenteurer ab trete.' „So!' Lacamore tut

einen tiefen Atem zug. „Und dann? Was dann?' Georg wendet sich achselzuckend ab. „Dann will ich dir eines sagen: Du tust Carragnol unrecht. Er hat bis heute die Braut des anderen respektiert. Er weiß bis heute nicht, daß Simone das Verlöbnis lösen will um seinetwillen. Daß Simonens Liebe auf ihn gefallen ist, wer kann dafür? Die Liebe geht ihre eigenen Wege und läßt sich nicht zwingen. Oder glaubst du, Simone von Carragnol zurückfordern zu können? Du würdest einem Unschuldigen unrecht tun und mein Kind

unglücklich machen. Willst du das, Georg?' Lacamore umklammert Georgs Arm: „Georg Ein Vater bittet dich. Mein Kind hat heute nachts geweint. Simone zittert —' „Um Andre Carragnol?' Georg lächelt müde, nicht ohne Ironie. Einen Augenblick besinnt er sich. Dann streift er den Ver lobungsring vom Finger. „Hier ist der Ring. Ich gebe Simone frei.' „Georg ' Lacamores Stimme zit tert. „Nun hast du mehr getan, als da du mir das Leben gerettet.' „Und Simone hat mir mehr genommen als sie weiß', fällt Georg

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Dolomiten
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Page 7 of 16
Date: 11.03.1939
Physical description: 16
der Baukunst — die Kuppel von St. Peter. Und als am 18. November 1620 Papst Urban VIII. diesen schönsten Tempel der Erde weihte, zitterte dem Obelisken am Petersplast abermals das alte steinerne Herz Das Wunder am Wege Roman aus dem Salzburgischen. Von Elle Soja-Plenk. llrheberrechtSschlch durch BerlaüSMrstatt Mang, München. (34. Fortsetzung und Schluß.) „Und Eva? Die gute Frau aus Ale- mannia? Die soll auch tot sein?' fragt Georg hastig, von einer jäh aufstcigenden, furchtbaren Ahnung erfüllt. Ali steht

ratlos. „Die soll nicht tot sein! Aber — das Haus wird brennen — man wird es anzün- den ' „Wer? Wer zündet Lacamores Haus an? Sprich — oder ich erwürge dich —' keucht Georg außer sich, die Finger um 'Alis mageren, braunen Hals gekrallt. „Ich fürchte mich nicht. — Aber gib die Hände von meinem Hals, Herr. — Ich will die Wahrheit sage», weil die gute Frau dort ist. — Mehmed al Ra und seine Leute werden es tun. Ich weiß es gewiß.' Schon ist Georg ans Telephon gestürzt. „Garnisonskommando? Hier Doktor

Rup- pert. — Ich muß Colonel Mabouche spre chen — dringend — jede Minute ist kost bar —' Bange Augenblicke verstreichen — endlich meldet sich der Gewünschte. Da sprudelt Georg in Todesangst und Bangen los. Der Oberst ist vorerst ein bißchen miß trauisch. „Dieses Gesindel lügt jo. wie es nur den Mund auftut. Aber immerhin — es ist möglich — der Junge ist wohl ein Kund schafter der Lmdo^mrd perWt fte nun aus irgend einem Grund. Jedenfalls fahren wir mit zwei Ueberfallwagen hinaus —' „Ich bitte

, mich mitzunehmen!' ruft Georg entschlossen. „Ich bin jeden Augenblick bereit.' „Auf Ihre Verantwortung, mein Herr', tönt es zurück. „Wenn es sich tatsächlich um die Bande des Mehmed al Ra handelt, dürfte es scharf hergehen. Diese Bestien schrecken vor keiner Grausamkeit zurück. Aber wenn Sie es durchaus wünschen?' „Auf Wiedersehen —' schneidet Georg die Reden des Colonel ab. Ihm bangt um jede Minute — wenn er nun zu spät käme — Eva nimmer lebend fände, gemartert, ge tötet von Unmenschen — 28. Wiedcrfinden

. Leutnant Maynard hält sich heute gut. Er gibt knappe, klare Befehle und sieht sehr entschlossen aus, während die Automobile über die nachtdunklen Straßen rasen, be gleitet von den gespenstisch gleitenden Licht kegeln der Scheinwerfer. Georg sitzt neben dem Colonel, welcher Ali mit bösem Gesicht ins Verhör nimmt. „Also, du kennst die Gesellschaft schon seit Monaten, du Hundesohn!' Er wendet sich an Georg. „Das eingeborene Gelichter kennt die Schlupfwinkel der Räuber und verrät sie nicht — aus Sympathie

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Page 8 of 16
Date: 11.03.1939
Physical description: 16
. durch die die Eindringlinge unbemerkt beobachtet werden können. Die Newyorker Polizei hat allgemeine Verhaltungsmaßregeln für Banken heraus gegeben und darauf aufmerksam gemacht, daß 9!) Prozent aller Banküberfälle zu drei Zeiten gemacht zu werden pflegen: Eine Gruvpe von Verbrechern bevorzugt Hemdärmel zerrissen — macht nichts nimm. Herr —' Am Fuß der Treppe liegt Ibrahim mit gespaltenem Schädel. Georg springt über die Leiche weg. Oben im Gang stolpert er über ein bluti'eckiges Kleiderbündel — das Kammermädchen Colette

— „Eva!' Georg schreit es in Todesangst, die Bilder des Grauens erschüttern ihn — er bebt vor dem nächsten 2lugenblick — was wird er noch sehen müssen? „Eva. — Eva! —' tönt neuerlich sein Schrei. Wieder eine Tür. — Davor mit ausgebreiteten 2lrmen Gaston Lacamore. Er hat eben die letzte Patrone verschossen. Und Gaston Lacamore ist ein guter Schütze. Drei Räuber walzen sich stöhnend auf den Fliesen des Korridors. 'Aber einer ist noch unverletzt. Eine Hüne in weißem Mantel — Mehmed al Ra, der Anführer

. 'Auch er hat seine Munition oer- übossen und niemand bringt ihm Nachschub. Oie anderen — wo bleiben sie nur. — Seit dos Höllending der Franken da unten knat- leri, wird es unheimlich still. Aber mit dem Menschen hier wird Mehmed al Ra ja doch fertig. Mit einem Dolch stürzt er über den wehrlosen Lacamore her. Da kracht ein Schuß. — Mehmed al Ra taumelt, bricht mit durchschossenem Rücken zusammen. „Doktor — nun retten Sie mich zum zweiten Male —' Lacamore ist bis auf den Tod erschöpft. Georg aber hat nur eine Frage

: ..Wo ist Eva?' Lacamore weist nach der Tür. ..Da — ich habe die Tür verteidigt —' Georg will öffnen. Die Tür ist versperrt. Er wirst sich dagegen und fdpeit Evas Namen. — Die Tür kracht in allen Fugen, splittert, gibt nach Der Raum ist raucherfüllt. Die Decke droht bereits einzustürzen. „Eva — Eva —wo bist du —' Beim offenen Fenster ist sie zusammen gesunken. Georg hebt die Ohnmächtige auf die 2lrme und schwingt sich auf das Fenster brett. Die Soldaten sind Herren der Lage, die Räuber tot, gefangen

oder geflüchtet. Nun rücken die Braven' an, um zu löschen, legen Leitern an das Gebäude. 2luch Lacamore ist an ein Fenster gewankt. Ein derber Elsässer faßt ihn au und trägt ihn huckepack die Leiter hinunter. Ein anderer hat eben die bewußtlose Eva aus Georgs Armen ge nommen und glücklich in Sicherheit gebracht — da tönt ein Schrei: „Der Dachstuhl bricht zusammen!' Ein Flammenrauschen, ein Krachen und Prasseln — Georg hat sich rasch auf die Leiter hinausgeschwungcn, er sucht hinab zugelangen — Da braust

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Volksbote
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Page 4 of 10
Date: 26.09.1940
Physical description: 10
Gemeindevertretungen aufgelöst. — Ab 23. Sep tember wurde im besetzten und nichtbesetzten E anzöstschen Gebiet di« Rationierung von ebensmltteln verschärft. — Die Familie deo bekannt» Bankiers Maurice Rothschild wurde ans Frankreich anogebUrgert. Die Güter wurden beschlagnahmet und ihre Erträgniste werden dem Untersiützungofond zugewendet werden. ••• Großbritonnien. König Georg VI. hielt am Abend deo 23. ds. im Rundfunk eine Rede an feine Völker, in der er Rückschau auf das erste hakt» von Zivilist» im Jtrico

als das Blut, das aus einem verwundet» Herzen 18h zum Gesicht schoß und dort grimme Enttäuschung kündete. Sie teutete es richtig, aber fie blieb fest. Der Vater rief schon von der okfenen Haustür herauf: -Komm. Junget Dein Zug wartet nicht!' Und Robert faßte feine beiden Koffer und trappte die Treppe hinab. Recht leichilich wollte er vor der Mutter tun. nun gerade? Sie brauchte nicht »u braten. daß er weicher wäre als sie. Nein, das sollt« sie nur beileibe nicht denke«! Georg, der Bierzehnjährige. stand

droben am Flursenster neben der Mutier. Me Schulmappe schon im Arm. Aufrührerische Frage, die sich plötzlich in des Knaben wägendem Verstand breitmacht: Sie bringt lfm nicht einmal »t Bahn! Ihr Sohn fährt weit weiß in die Stadt, und Ne vergießt keine Träne darüber! . . . Georg rückt um einen Strich von ihr ab. und sie wittert es sofort. Sie könnt, ib, nun an der Hand fassen, ihm über das Haar streich», aber fie bleibt fest. Robert geht drunten neben dem Vater dabin. gibt sich eine» Ruck, wendet

sich doch noch ein mal zurück und winkt herauf. Dann ist es. als ichöbe sich des Nachbar» Hausmauer dazwischen, und nur mehr klingen und verklingen die Män- nertrttte. .Ich gebe!' lagt Geora droben trotzig. Die Mutier antwortet ihm nicht. Sie kehrt sich dem Zimmer der beiden Söhne zu und wirkt die Tür hinter sich tu. Schloß. ..Sei» zieht Bf sofort die Setten ab! Immer Ordnung'' denkt der KrrsSe Georg außer sich, ist mit zwei Sätzen dort und reißt die Tür auf. Aber er macht sie gan». ganz sachte wieder ». stekt

werde ich schweigen', schwört sich Geora mit dem pathetisch» Ernst der Jugend» ktchkeit . . . . . - und sieht vierzehn Tage später ebenso vor der Mutter wie Robert, die Koffer neben sich, zum Abschied bereit. Freilich gilt es bet weitem nicht eine so weit, Reise. Eine kleine Fahrt wird gemacht zur nächsten Kreisstadt. Dort wird Georg in die Tertia des Gvmnafiums ein treten, wird in einer Schülerp»sion leb» und jeden Sonntaa nach Hause komm». Allo Sonntage! Jeden Sonntag? Heimweh kan» da dock nicht aufkomm

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Dolomiten
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Page 3 of 8
Date: 11.01.1939
Physical description: 8
, des Morgens. Leute gehen hin und her, sehen ohnedies schon neugierig nach den zwei jungen Menschen, die sich schweigend an der Hand halten. Endlich bricht Georg die bedrückende Stille zwischen ihnen. „Eva ich werde dir schreiben, Eva — und nächsten Frühling — da gibt es ein Wiedersehen —' „Nächsten Frühling', sagt sie ihm tonlas nach und läßt den Blondkopf finken, „gibt cs ein Wiedersehen. Geb's Gott, dass es so rverde. Aber es ist eine lange Zeit bis zum Frühling . . ■' Er sieht sie befremdet an. „Eva

— was Haft du nur? Ich verstehe dich nicht.' Nein, du verstehst mich nicht, antwortet Evas verstörter Blick. Du sprichst so ruhig vom nächsten Frühling und vom Wieder sehen. Ich aber kann schon über den Ab schied nicht hinwrgkommen. Georg wartet auf irgend eine Antwort Evas. Sie aber geht wortlos, mit bleichem Gesicht. Da sagt er endlich hilflos und mit einem Seufzer: „Ja also — es ist höchste Zeit — Herr Lacamore erwartet mich —' Er zieht sie sanft an sich. Sie wendet das Gesicht zur Seite

, so daß sein Kuss kaum ihre blasse, kühle Wange streift. „Lebewohl, Georg . . Nun hat er schon die Straße überquert, wendet sich noch einmal um. Dort drüben, die helle Gestalt, das wehende Goldhaar — das ist Eva — seine Eva Seine Eva? Man hatte so wenig von einander gehabt. Arme Leute haben wenig Zeit übrig für die Liebe. Sie müssen erst lernen, dann arbeiten, Brot verdienen. Und eines Tages wird man alt sein. Da wird man Zeit haben — aber müde sein, so müde . . . Dumme Gedanken! Mau ist jung und die Welt liegt

. Mit dimrpfem Kopfschmerz und hämmern den Schläfen erhebt sich Georg von dem eisernen Feldbett. Durch einen. Spalt.der. geschlossenen Lüden sticht eine grelle Vor mittagssonne. Einen Augenblick schließt er die übernächtig brennenden Augen. Dann reißt er sich gewaltsam zusammen. „Durchhalten! — Es muß fein!' Die Ereignisse der letzten Wochen erschei nen ihm wie ein wirrer Traum. Man braucht ihn hier wie einen Bissen Brot, man schätzt und respektiert ihn. Er ist gerade mitten in den Wirbel hercin- gekommen

. Eine kleine Cholera-Epidemie. Nicht beängstigend, nein, fast durchwegs leichtere Fälle. Aber immerhin, es gibt zu tun und man ist froh für jedes Paar Hände, das mithilft und fest anpackt. Mit dem blo ssen Herumbrüllen ist es fck)on nicht getan. Das hat Georg dem Herrn Primär sehr bald zu verstehen gegeben. Dieser Doktor Chatillon ist ohnedies nicht gut auf Georg zu sprechen. Er fühlte es von Anfang an: Dieser junge, tatkräftige Kollege mit seiner sicheren Hand und seinem selbstbewußten Auftreten

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Volksbote
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Page 6 of 8
Date: 05.09.1940
Physical description: 8
di sopra 124, Besitzerin. Feichter in Rovacek Herta nach Andreas. Castelrotto. Sinfi. Hotel Savoy. Fetchtner Hilde gard nach Andrea», Castelrotto. Stasi. Hotel Savoy. Fuchshofer Franz nach Franz, Prato allo Steloio, Friseur. Gasser Marti« «ach Alois, E. Genesis, Schnei der. Großgasteiaer Akois de» Johann, Molini di Tures. Tischler. Großgatteiger in Groß- aasteiger Maria nach Peter. Campo Tures, Be- sitzerin. Hafner Rosa des. Georg. Merano, Dia Claudia Lugusta 8. Gemischtwarenhandlung. Kehrer Jakob

. Florenz« 139. San Lorenzo di Sebato, Besitzer. Spitaler in Mayr Rosa des Anton. Bressanone, Via Ponte Aquita Rr. 5. Geschäft. Stassler Dr. Richard nach Johann. Merano. Piazza Duomo 5. Rechts- anwalt. Etoinschek Karl des Georg. Bolzano. Via Claudia Augusta 88. Hufschmied. Laibon Emil nach Georg. Lonaega di Marebbe. Autouniernehmung. Thaller Michael des Jo hann. Bressanone. Via Mantova 3. Handel», mann. Trailer Matthias nach Josef. Merano. via Passtria 14. Besitzer. Unterreiner Sebastian nach Johann

. Mar- lengo 159. Lana. Besitzer. Urlandt Edwin nach Edwin, Maia bassa. Bia S. Eaterina di Saooia Nr. 84. Blumengeschäft. Begherl (Weger) Io- Hann nach Joses, Bolzano. Campo d aviazione 18. Besitzer. Bolgger Vinzenz nach Vinzenz. San Maurizio Rr. 2. Campo Tureo. Zleaelerzeugung. Wedam Franz nach Anton. Malborghelto. Lalbruna 20, Besitzer. Werner Karl nach Fran ziska. Merano. Via Galilei. Tapezierer. Wiescr Franz nach Georg. Merano. Tirols 213, Schuh macher. Aus dem Amtsblatt der Provinz (Foglio

Annunzi Legali) vom 14. August 1940. Lurchia Johann des Josef. Sciave» 14. Rio di Putteria, Besitzer. Cambero (gia Kainberger) Franz de» Lorenz. Bolzano. Bia Orazio 9. Kaminfegermcrster. Ceruce in Hofer Anna des Franz, Campodazzo, Renan, Gastwirt. Dabertoli Johann nach Karl. Bolzano. Riva d'Ifareo 56. Schlosserei. Errath Rax nach Georg. Bagni di Lusnizzo. Tarvisio. Besitzer. Gabler Albert nach Johann. San Michele d'Appiano. Cafe. Min. Gasser Albert nach Franz, Fleres, Besitzer. Min. Gasser Karolina

Elisabeth des Martin. Merano. Via Dante 57. Wäscherei. Pacher Johann der Elisabeth. Merano. Via Beatrice di Saooia. Schneiderei. Pinei (gia Pineider) Zeno nach Bortolo, San Vigilio, Besitzer. Prenn Josef nach Georg. Brunico. Via Rienza 6. Bildkauer. Prinz in Ursch Maria nach Kajetan. Merano. Bia Parrocchia 2. Gast wirtin. Propst Walter nach Jakob, Lana di mezza 137. Mechaniker. Rottensteiner Alois der Anna, Tires. Bia Roma 123. Gastwirt. Schgaguler ln Salfner Elisabeth nach Johann. Merano. Via Portici

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Volksbote
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Page 5 of 12
Date: 31.01.1935
Physical description: 12
Donnerstag, den 81. Jänner 1938 ,Do1? »Voke* * Nr. 5 — Sette S Allerlei aus Lern bunten Leben Das Loch im Boot Bon T. O. Sickens. Eie saßen in ihrem alten Auto und ratter ten den Weg entlang. Die Frau, „Engelchen' genannt, besah sich die Gegend, und Georg blickte starr vor sich hin. Also das — dachte er erbittert — ist die Ehe. Also das — dachte sie verdrießlich — ist eine Hochzeitsreise. Zn der Tat, es war hart. Man fing an mit srohem Herzen und den besten Absichten. Georg wußte

erinnerte sich deutlich, daß sie ganz schrecklich kühl sein wollte. Und dessen erinnerte sich Georg auch. Aus ihrer Fahrt sahen sie Hunderte von hübschen Fleckchen, die sie im Begriff waren einander zu zeigen» und gerade noch im letzten Augenblick fiel ihnen ein, daß sie böse mit einander waren. Einmal vergaß sie es, und Georg sagte: „Hm.' Einmal vergaß er es, und sie sagte: „Hm'. Da keiner von beiden nachgiebig sein wollte. Nun, und so war die Situation, als Georg und Engelchen ihren Wagen

vor einem hüb schen kleinen Hotel stoppten, das an einem wrldbewachsenen Bergrücken klebte. Hier kann man verliebt sein, hier mußte es sein. Georg und Engelchen erkannten es sofort, als das kleine Hotel ihrer Träume . . . nur sehr unangenehm, daß der Traum nun nicht da war . . . Der Hotelbesitzer, ein gemütlicher, alter Herr, hatte nur zwei Einbettzimmer für sie, aber wenn sie wünschten, würde er zusehen, ob . . . „Nein,' sagte Engelchen, und „Es ist gut so', erklärte Georg. Und beide ver wünschten

nach links, die Bank am Ufer. Der Mond .. . Aber das konnte man einander jetzt nicht sagen. Es schien Georg plötzlich, als ob alles davon abhing, daß sie hier bleiben würden. Er ging schnell in den Gang hinaus und betrat Engel- chens Zimmer, ein verlegenes Lächeln um den Mund. Es war nicht leicht. Er wußte nicht genau, was er sagen wollte, aber als er sah, wie sie da, den Rücken ihm zugewendet, kühl und schlank am Fenster stand, sagte er mürrisch: „Hast du . . . hast du nicht etwas zu lesen

für mich?' „Bitte, Georg.' Sie reichte ihm höflich die Zeitschrift, die sie aufgeschlagen in der Hand hielt. Er nahm die Zeitschrift zögernd an. Er fühlte, er müßte etwas sagen. „Ich ... ich weiß nicht, aber ...' Eie zog die schmalen Augenbrauen hoch. „Hm?' sagte sie. „Ich wollte dich fragen.' sagte Georg, ihm schien die Kehle wie zugeschnürt, „ich wollte dich fragen — ob du es schon ausgelesen hast', schloß er verzweifelt. Das Aufleuchten in ihren Augen ver schwand

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Lienzer Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 28.09.1941
Physical description: 8
. Es ist der Sohn der Wäscherin, der erst vier Jahre alt ist, Georg heißt und dessen Nase nicht immer ganz trocken ist. Aber das ist Gretas Nase auch nicht, und somit ist die Partie gleich. Sie holt ihn zu uns herauf und bekommt das Speisezimmerfenster als den geeigneten Ort angewiesen, wo sie sich mit ihrem Bräutigam unterhalten kann. Da stellen sich die beiden dann auf, das Kinn aufs Fensterbrett gestützt, und Greta demonstriert eisrig die Reste eines Bilder buches. das ihr kostbarstes Eigentum darstellt

. Aber nach einer Weile hat Georg genug da von. Er erklärt rücksichtslos, er wolle nach Hause in die Waschküche. Greta entfaltet alle ihre Bezauberungskunst, doch umsonst. Er will nach Hause, und das sofort. Da kommt sie laut weinend zu mir ins Zimmer: „Papa, muß Georg nicht bei mir blei ben, da er doch mein Bräutigam ist?' „Ja', sage ich, „das müßte er schon, aber.. „Papa, Georg will nicht bei mir bleiben... Georg will nach unten in die Waschküche' Sie fängt an laut zu heulen. Aber ich hebe sie auf mein Knie

und versuche sie im Laby rinth der Liebe ein wenig zu orientieren. „Du benimmst dich dumm, Klein-Greta', sage ich. „Die Männer sind nicht von solchem Schlage. Wenn man sie bittet, zu bleiben, dann gehen sie. Wenn man sie zur Tür hinauswirft, kommen sie wieder. Geh zu Georg hinein und sage ihm: „Geh, du dummer Junge l Ich werde schon «inen anderen Bräutigam sinden.' Dann wirst du sehen!' Greta ist ein vernünftiges Frauenzimmer. Sie guckt mich zuerst mit ihren großen Augen an. Dann geht sie mit nassen Augen

zur Tür und in gerader Haltung ans Work. Ich blicke ihr nach, und sie sührt meine Anweisungen in jeder Hinsicht tadellos aus. „Schau, daß du weilerkommst, du dummer Bengel', ruft sie: „Papa sagt, ich bekomme einen neuen Bräutigam.' Georg starrt sie an und versteht sie nicht recht. Aber sie hat ihn schon in den Gang hinaus geschleppt, die Tür geöffnet — er kann dies selbst nicht tun — und ihn an die Luft gesetzt. Nun kommt sie zu mir herein, legt die Hände in die meinen und sieht mich erwartungsvoll

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Dolomiten
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Page 12 of 16
Date: 01.05.1937
Physical description: 16
- gündter Heinrich; Schmledhofcr Joh.; Moser Georg; Huber Seb.; Marchetti Emil, Terlano; Mahr--ü:'dter Hermann; Steiner Martin; Seevacher Karl. Ter lano: Huber Pebpt Terlano; Jesacher Stefan; Strobl Franz. S. Maria; Maprhoker Jakob. Riscone; v. Gröbner. Brunieo: Trassier H.. Bninico; Fuchs Mar. Villabassa; Hörmann Brunieo; Lercher Stefan. Hauptscheive: Senfter Franz, Villabassa; Huber Pevvi. Terlano; Mavraünd'er Anton; von Gröüner Bninico; Planer Fridl. Monguelfo: Elle- munter Anton; Wagger Mich! len

.. Brunieo; Steiner Martin; Marchetti Emil. Terlano; Moser Peter; Mayrgündter Heinrich; Steiner Anton; Schmied- liofer Joh.; Wagger Mickil iun.. Brunieo; Zahnarzt Kofler Jos., Brunieo; Seebacher Karl. Terlano; Langer Anton, Bolzano; Planer Peter. Monguelfo; Moser Georg; Unterhuber Franz, Dobblaco. . S ch l e ck e r sch e i b e: T'allhnber Simon. Anter- sclva; Moler Georg; Mahrhofer Jakob. Rilcone; Äußerer Joh., Cornaiano; Baumgartner Franz, Jssengo; Wagger Mich! sen.. Bninico; Koker Franz, Brunieo

; Strobl Franz, S. M-ria; Mayrgündter Heinrich: Lercher Joh.; Planer Peter. Mong-'elfo; Langer Anton. Bolzano; Steiner Anton; Moser Andra; Planer Fridl. Monguelfo; Mayrgündter Herm.; Overparleiter Joh., Brunieo; Siasl Thomas, Llnterkelva. Meisterserke: Wagger Mich!, Brunieo, 146 Kreise; Langer Anton, Bolzano; Oberparlejter Joh., Brunieo; Zahnarzt Kofler Jos., Brunieo: Moser Georg; Huber Sebastian; Kaser Franz. Brunieo; Bloner Fridl, Monguelfo: Huber Peppi. Terlano; Mayrgündter Heinrich; Moser Beter

; Mayrhofer Jakob, Riscone; Lercher Joh.; Schmiedhofer Joh.; Ellcmunter Anton; Maygündter Herm.; Lercher Stefan; Hörniann I., Bninico; Moser Andrä; Tschaffler H., Brunieo. Serie »u 5 Schuß: Langer Anton, Bolzano, 50 Kresse; Wagger Mkchl sen.. Brunieo: Huber Seba stian; Oberparlciter Joh., Brunieo; Moser Georg; Mavrgündter Heinrich; Kaser Franz. Brunieo; Moser Peter; Ellemunter Anton; Baumgartner Franz. Jssengo; Mayrhofer Jakob. Riscone; Zahn arzt Kofler Jos.. Bninico: Planer Fridl. Monguelfo;. Hormann

I.. Brunieo; Lercher Joh.: Schmiedhofer Joh.; Huber Peppi, Terlano; Swenk Max, Brunieo. Prämien: Langer Anton. 702 Kresse; Wagger Mich! len.; Moser Georg; Obervarleiter Joh.; Mayrgündter Heinrich: Huber Sebastian; Kaser Franz; Huber Peppi; Moser Peter; Zahnarzt Kofler Jos. Das Schießen wurde von 72 Schützen besucht, be sonders Bninico >var sehr stark vertreten. Herr Sniip« Arüoil aus Bolzano erhielt den Ehrenpreis NebimgSfchletze« kn Mennm. Ein wkrNkcheS Wetteifern gab eS unter den zahl reichen Schützen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 16
Date: 24.07.1937
Physical description: 16
Recktenwald: Badgasteiner Ju«bilöumsmarsch — Nico «Dostal: Pot pourri aus der Operette „Servus Wien" — Viktor Hruby: Vor wärts marsch, Potpourri — Dominik Ertl: Aus in den Urlaub, Polkäschnell. Sonntag, den 1. August 7.45: «Glockengeläute. Orgelvorträge. Viktor Schlotter. Dietrich Buxtehude: Präludiunr und Fuge G-moll — 'Padre Martini: Toc cata und «Siciliana F-moll — Viktor Schlutter: Improvisationen über ein «Thema von «Georg Friedrich Händel. Übertragung o>ns dem Mozarteum in Salzburg. 8.10: Käthe Hye

. Karöline Dietrich: «Gesunde Ernäh rung auf dem Lande. «Stunde der landwirtschaftlichen Hauptkörper schaften. I, 1.25; Dr. Josef Schneider: Siedlungsmöglichkeiten 1937—38. II. 40: Zeitzeichen, amtliche Verlautbarungen. 11.46: Orchesterkonzert. Dirigent: Karl Auderieth. Mitwirkend: Christa «Richter-Steiner und «Georg «Steiner (Violine). Wiener Kümmerorchester. Johann «Sebastian Bach: Fuge A-nwll (für Streichorchester bear«beitet von Josef Hellmesberger) — Antonio Vivaldi: Konzert «für zwei Violinen

, und Orchester, A-rnoll Georg Friedrich Händel: Konzert für Streichorchester (arranaieH von «Bachr-ch) — Ernst Ludwig Uray: Andante cantabile, für Violinen und Orchester — Friedrich >Bayer: «Symphonische musik. 12.56—14.20: Untephaltungskonzert. Dirigent: Paul HM, Wiener Kammerorchester. 16.00 Zeitzeichen,, MittagAbericht, amtliche Verlautbarungen. .16.15: Die «Bücherstunde. Edouard Estauniö: Die Dinge erM. len«; Julius Vogel: Der ewige Wind; Hermann «Hesse: GedenMäi ter; «Felix Timmevmanns: Wauernpfalm

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Volksbote
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Page 5 of 8
Date: 14.07.1938
Physical description: 8
der fremde Knabe heran und lernte bald sich nützlich zu machen und dem Erdboden seine Schätze abzuringen. ' Man nannte ihn Georg, wie seine Mutter ihn gerufen. Er liebte und verehrte den wort kargen Bauer wie einen Vater; und seine tiefe Zuneigung zu dem Manne vermochte ihm auch wohl die Fähigkeit verliehen haben, schon frühzeitig das verborgene Weh Klaus Dirksens zu erkennen. Doch nie hatte er ein Wort zu sagen gewagt, aber jeder Blick und jeder Wunsch des Verbitterten war für ihn ein Gebot

gewesen. Als am folgenden Morgen der erste Son nenstrahl aus den. Wolken brach, schritt Georg leise die Treppe hinab uno auf di« Aecker und grünen Wiesen hinaus. Noch ein- mal wollte er eine stille Umschau halten über die Stätten der Kindheit, dann wollte er in die Welt hinausziehen. Jetzt, wo . der Pflege vater tot war, galt es für immer von hier zu scheiden; denn an dem Benehmen der Verwandten hatte der junge Mann deutlich gesehen, daß man ihn, den fremden Eindring ling, hier nicht länger dulden

würde. In schmerzlichem Sinnen schritt Georg durch die Felder, wo er fast jeden Fußbreit des Bodens kannte. <?r musterte die reifen den Früchte,- ließ die . starken Roggenhalme wie Abschied nehmend durch die Finger glei ten und lauschte noch einmal dem Rauschen des kleinen Tannenwaldes. Als ex dann nach zwei . Stunden zurück schritt, lyar er still und ruhig. Aus seiner Kammer suchte er seinen besten Anzug hervor und kleidete..sich an; dann packte er seine wenigen Habseligkeiten zu einem Bündel zusammen und wartete

Stundenarbeit verrichteten, und als letzter schritt Georg gebeugten Hauptes. Cr hatte es nicht über sich bringen kön nen, dem teuren Verstorbenen die letzte Ehre zu versagen, und er war der einzige, der das Gebot des Toten nicht beachtet; die tiefe Zu neigung indessen, die er für den verbitterten Mann gefühlt hatte, und die große Dankes schuld. die er nie abzutragen vermochte, lie ßen ihn alles andere vergessen. Der junge Mann beachtete nicht die spöt tischen Bemerkungen der Leuten die am Wege standen

. Hier saß er eine lange Weile, grübelnd den Augenblick erwartend, wo unten im Staatszimmer die Testamentseröffnung vor sich gehen würde und er sich unbeachtet ent fernen konnte. Sein kleines Bündel hatte er neben sich bereitgelegt. Stolpernde Fußtritte erklangen auf det Treppe, eine Hand rüttelte an oer Tür, und als der Erschrockene öffnete, stand einer der Knechte vor ihm und stammelte: „Du sollst sofort nach unten kommen, Georg, zu dem Herrn vom Amt. — Der Hof. das Land —- alles gehört dir!' Unten

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 31.03.1937
Physical description: 6
Würstchen. Lukas fiel ein, daß er seit >. nachmittags nichts Richtiges gegessen hatte, i dem verdammten Eis. Cr kaufte sich ein Würstchen, und er aß sie unterwegs. Als er! sen hatte, fühlte er sich viel wohler. Zu Hause! nete er leise und geräuschlos die Wohnimm Er schlich über den dunklen Flur, ani Sài mer der Eltern vorüber, in.sein Zimmer. Erl zu müde, um sich auszuziehen. In Scknànl Anzug warf er sich aufs Bett. Cr schlief sosor« MW blilkt Georg 1 l.07Ik«» 7KIP0I.I Einige Tage

» vor den KrönungsfeierM werden die ersten Münzen mit dem Bilde Ek VI. in den Verkehr kommen; die StaatsmiiM bereits mit ihrer Prägung begonnen. auch die Entscheidung über eine Frage „ in den letzten Wochen die zuständigen Stelle»! ge beschäftigt Hat, und viel Kopfzerbrechen Es ist bekanntlich Tradition? daß die engl. Ml auf den Münzen abwechselnd nach rechts u. s links blicken. Man hat daran sogar pol. F' gen geknüpft. So war das Profil Eduard rechts, dasjenige Georg V. nach links g weswegen

vorhanden. Cs gab also eine»! nig, der nach links blickte und sein Nachfolger »I te wiederum sein Profil nach rechts wende»-, man die Sache Georg Vs. vortrug, fand die!'-! dann der Traditionsbruch seines Bruders kannt werden würde. Cduard Vlll. habe ebein rechts zu blicken gehabt und infolgedessen Georg Vl. den Anspruch, wieder nach links z> ken. Und demzufolge ist nun endgültig beM worden, daß auch Georg Vl. wie sein -'»> org V. auf den Münzen nach links blicken w' s Alm-, Theater und Aunk-Verbot

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Volksbote
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Page 4 of 8
Date: 07.03.1940
Physical description: 8
Sterbegottesdienst wirkt« der vollzählig erschienene Sängerchor Hit war ja der gute Vater viele Jahre hindurch selbst «in eifriger Sänger. Er war auch lang jähriger KIrchprobsi. Den Angehörigen möge dte !> Trauerkundgebunq ein Trost sein. Dem verstorbenen schenk« der liebe Gott die ewige Rubel ^Sein Andenken bleibt in Ehren. Sopradvtzono, 1. März. (Todesfall.) Hier verschieden am Montag, den 26. Februar, Georg Ctlatyrl* landwirtschaftlicher Arbei ter. im Alter Om 6ÄJahren. Um ihn trauern die gstiährige Mutter

. — Vergangene Woche war in Gortoccia die Beerdi gung des Besitzers Georg Brunner, vulgo ..Stricker»2örgl . vielseitig war der verstorbene bekannt als Leiter de, Tanzmusik-Quartetts Ge brüder Brunner. Der Verstorbene stand im Alter von 68 Jahren. Tr hinterläßt zwei erwachsen« Kinder. — Heut« vormittags spendete der Hoch- würdigste Weihblschof Dr. Orestes Rauzi von Trento 808 Kindern das helllge Sakrament der Firmung. Mont« San Pietro ober Laives, 4. März. (U n- fall bei der Holzarbeit.) Porige Woche geriet

. Immerhin wurde ein Scha den von rund 19,999 Lire verursacht. Die Ursache de« Brandes war ein Ofenrohr, das längs eine, Holzbalkens verlief, der duich die Wärme Feuer fing. Fi«. 28. Februar. (Be erdkgung.) Am 26. Februar starb im Alter von 76 Jahren Fra« Anna Raßler, geboren« Lanzkner. die schon längere Zeit ans Krankenlager gekesselt war. Am Grabe der Mutter trauert der einzige Sohn Georg, lanojfihriger Anaestellrer an der Zentralstelle der Katholischen Aktion in Bolzano. Die zahlreiche Beteiliguna

reliaiöse Freude bereitet hat. Ein herzliches Dergelt's Gott auch dem Herrn Peter Mltterstieler, der mit Rat und Tat g«- holsen hat. Mllandro, den 27. Februar. (Trauungen.) Seit Neujahr 1949 find bis jetzt folgende acht Brautnaare an den Traualtar getreten: Siegfried Meraner. Etofflersohn mit Elisabeth vristinger, Kelderertochter: Georg Gmber, Oberbrunnerbauer, mit Anna Krapf. Eroß- valtenertochter: Josef Grober. Oberbrunnersohn, mit Maria Grober. Obergrubertochter; Alois Hofer, .Prackfiederbauer

aus der Wobnüng des Attlkius Becellio Mümen und Kostbgrkeiten im Werte von 89.99 Lire entführt wurden. In der Eiovo- Straße wnrde d-n Alois Tichöll ein Fahrrad mit einer L'dung Wäsche im Gesamtwerte von 1999 Lire aestohlen. Den Sicherhettsbehörden gelang es auf die Anzeige de» .Bestohlenen hin. des Täters ln der Person des Josef Platter habhaft zu werden, d«r dem Gerichte.ange»elat wurde. — Aus der Wohnung de, Franz Eötsch wurde ein Rad km Werte von 639 Lire entwendet. —' Reim Solei wnrde dem Georg Benedetti

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Alpenzeitung
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Page 1 of 8
Date: 20.04.1935
Physical description: 8
. Gvd fave the King! Zum Regierungsjubiläum Königs Georg V. von England von Harry Ki st er MTP London, im April G e o r g V. von Gottes Gnaden König Großbritanniens, Irlands und der britischen Dominions jenseits der Meere, Verteidiger des Glanbens, Kaiser von Indien. Der Mann, der diese glänzenden Titel trägt und dessen Thronbesteigung am 6. Mai dieses Jahres sich zum 25. Male jährt, der an die/ein Tage von einem Weltreich gefeiert werden wUd. in dem die Sonne nicht untergeht, das von den eisigen

, und am 23. Juni 1894 wurde ihnen der heutige Prince of Wales geboren. Ihm folgten drei Brüder, die heutigen Herzöge von Pork, Glou- cester und Kent. Nach dem Tode Eduards VII. bestieg er am 6. Mai 1919 den Thron der englischen Könige. Die politische Erbschaft, die König Georg V. von seinem Vater übernahm, war schwer genug. Eduard VII.' war i eine der beherrschenden Gestal ten der europäischen Politik; in seiner mächtigen Hand hatten die Prerogative der Krone, die die englische parlamentarische Verfassung

dem Herr scher gelassen hat, ein nicht wieder bestrittenes Recht des Königs zu unmittelbarer Leitung der Politik gewonnen. Die Minister waren, trotz der stärksten Persönlichkeiten, die. diese Epoche der englischen Politik gekannt hat, keineswegs die Ver treter des Königs, sondern seine Beamten, denen er selbst die Direktiven gab. Georg V. hatte nicht diesen Ehrgeiz. Die Span nungen, namentlich die sozialen, die während sei ner Herrschaft auch das englische Weltreich erschüt terten, gaben

, die gerne alle Lautheit vermeidet, ^ bleibt König Ge org V. fast immer im Hintergrund. Der Außenste hende erfährt wenig über den Einfluß, den er auf die Gestaltung der Dinge nimmt. Während über Ministerberatungen Communigues herausgegeben werden, dringt das. was der König im Bncking- ham Palace mit seinen Ministern bespricht, nie mals nach außen. In allerjüngster Zeit, als Sir John Simon aus Berlin zurückkehrte, empfing ihn König Georg zum Bericht. Eine volle Stunde dau erte die Audienz: aber mehr

auf den Weltmarkt unmittelbar und sehr entscheidend beeinflußt hat: er sprach da mals davon, daß die Zeit des „merry old England' zu Ende ist, daß der englische Handel ganz andere und moderne Methoden anwenden müsse, nm Mutterland und Kolonien in fruchtbarer Weise zu verbinden. Er sprach davon, daß England erwa chen müsse. In einem Vierteljahrhundert Weltgeschichte, das stürmischer und tragischer war als lange Epochen zuvor, hat England den Ruf seines Thronfolgers gehört nnd ist ihm treu geblieben, als Georg

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 31.01.1936
Physical description: 6
Zusammenarbeit gegenüber der „gelben Gefahr'. H. K. M Tode des englischen Königs Eduard VM. besteigt bekanntlich als Jungge selle den englischen Königsthron. Es ist im Laufe der englischen Geschichte das dritte Mal, daß sich das ereignet. Der letzte Junggeselle war Georg l»., der jedoch noch im ersten Jahre seiner Regierung heiratete. Der zweite Vorgänger Eduards vlll. in dieser Hinsicht war aber niemand anderes als — Heinrich Vili. Auch dieser war unbeweibt, als er den Thron bestieg, was ihn jedoch

nicht hinderte, später derjenige englische König zu werden, der die meisten Frauen gehabt hat. Seit dem Film, der sich mit keinem Privatleben beschäftigte, kennt jeder die Geschichte seiner Ehen. Und wenn heute ganz Eng land wünscht, daß der junge König bald seine Wahl treffen sollte, so wünscht sicherlich niemand, daß er in dieser Beziehung in die Fußstapfen sei nes großen Ahnen Heinrichs Vili, trete. » Die Zivilliste Eduard Vili, wird die gleiche Höhe haben, wie diejenige, die das Parlament Georg

. Da es nach der Thronbesteigung Eduards VIII. keinen Prince of Males gibt, ist es möglich, daß sie der König weiter beziehen wird; jedenfalls hat er in diesen Tagen sich einige Stunden mit den schwebenden Angelegenheiten seines Herzogstums Cornwall beschäftigt. « Das Schwert Georgs V., das er als Ritter des Hosenbandordens trug, wird von nun an im Schlosse zu Windsor im Saale des Hl. Georg auf bewahrt werden. In diesem Saale finden die fei erlichen Versammlungen der Ritter des Hosen bandordens statt. Das Schwert

, mit dem Georg V. vor einem halben Jahrhundert vom Bischof von Oxford zum Ritter geschlagen worden ist, wird of fiziell den Namen „Das Schwert Georg des Gu ten' tragen. ^>v Italien baut Autostraßen Die Kriegsberichte vom abessinischeu Kriegs schauplatz sind naturgemäß in erster Linie den Kämpfen gewidmet, und man hört nur dann und wann Näheres über die Leistungen, die die Zehn tausend« von Arbeitern vollbringen, die dem Heere beigegeben sind. Diese Arbeiten betreffen fast ausschließlich die Anlage

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 18.09.1936
Physical description: 6
nicht an, ihnen eine gesundheitsschützende Bedeutung beizumessen. von N a 7 o/ls«a 6 o ! omb » Italienischer» Üb«r5et2t voll ttalono Kein! Seit jenem Abend ist meine Sympathie suchtet! Georg hat meine Kälte -empfunden ist mich ganz verändert gegen michl Doch sind 'unmer noch gute Freunde!' . . Ulch, Ne cjnd eine schreckliche kleine Person! à arme Georgi Er, der so stolz ist, so schön zu ^iizen!' Ich bemerkte zu meinem Erschrecken, !^i diese Worte mit dem fröhlichsten Lachen 'weitete und dachte: Sollte ich mich vielleicht auch ^ viese

mich ihr i^M zu haben: „Ich bedauere deli jungen Mann. ' I'ch in ein so launenhaftes Dämchen verliebt!* -,>>ch bedauere ihn nicht, antwortete sie mit so Mgtem Tone, wie ich ihn noch nie von ihr ge- A': »ich beklage ihn nicht, denn er würde geliebt wnden. wie wenige es sind!- In diesem Augenblick von ihrem Gefühl belebt, erschien mir Fulvia schön! »Acht Tage lang?' fragte ich ironisch. Und wahrhastig, auch meine Stimme hatte nicht den früheren Klang'. O Ju gend! Jugend! Ehe noch Fulvia Zeit hatte zu ant worten, trat Georg mit zwei

Freunden ein. Georg war bleich und hatte eine schmachtenden Ausdruck in den Augen, etwas melancholisches in seiner gan zen Erscheinung, das mir fremd erschien. Er sagte: „Guten Abend, Fulvia', wie sr.gewgt haben würde: „Requiscat in pace.' Zch mußte unwillkürlich lachen und rief ihm meinerseits „Gu ten Abend Georg!' zu, wie ich gerufen hätte: „Es lebe Italien!' Dann ging ich und betrachtete mich im Spiegel und lachte vor Freude. Ich war kein ernster Mann und hatte die überMimmg, sehr schlecht zu tanzen

, die mich beglücken konnte, ohne jemand unglücklich zu machen, und die Ehre und Freundschaft zu ver letzen, ohne dem Liebhaber noch der Geliebten Ge wissensbisse zu verursachen. Als einen Zukunsts- traum für Georg hatte ich sie zuerst aufgefaßt! Nach und nach, ohne daß ich es selbst gewähr wurde, war dieser Stern au meinem eigenen Hori zont aufgegangen und hatte mich die Vergangenheit und Zukunft in einein neuen Licht sehen lassen! Da entdeckte ich das Unrecht, was die Leidenschaft mich verhindert

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Alpenzeitung
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Page 2 of 4
Date: 13.05.1941
Physical description: 4
und nach dem vierzehnten Liebesbrief hat man sich mit dem süßen Geschöpf doch schon so weit hineingeritten, daß man quasi ür den Ausgang der Sache jetzt mitverantwort lich war. Und mit dem Georg war ja nicht zu reden. Mit Mühe und Not, daß er schimpfend seine Papiere heraussuchte, um die behördlichen Bedingungen zu er füllen und sich aufbieten zu lassen. Auch in der Küche vor dem Abwasch- Ichaff hält die Frau Schwengel jetzt schon kämpferische Dialoge mit der zukünftigen Herrin von Dachsenstein. Sie weiß schon

, das wo anders niedergegangen sein mag. Georg trägt ständia ein dumpfes Un behagen in sich herum, wie einer, der sich vor einer Operation mit ganz Ungewis sem Ausgang scheut, und in seinem Ge sicht, uni den eigensinnigen Mund, steht eine so empfindliche Ablehnung, daß das Thema von seinem Freund schon kaum mehr berührt werden kann. Eine ehrende kleine Abwechslung kommt allerdings auch noch in diesen Tagen und reißt den Komponisten Heinz Kuppel weger vorübergehend lächelnd zu seiner Kunst zurück. Der Bürgermeister

. Der Cut vom Schneider aus München: Georg schneidet mit seinem Jagdmesser die Schnüre durch und packt das Klei dungsstück ingrimmig aus. „Willst du ihn nicht anprobieren?' meint Heinz. „Im Fall etwas zu ändern wäre'. Aber Georg macht nur eine lästige Handbewegung: „Der Kerl hat doch mei ne Maße gehabt!' Er hängt das Ganze sofort in den Schrank und gibt der Schachtel einen leichten Fußtritt unter fein Bett. Da kann sich Heinz nicht mehr halten: „Verzeih schon, Georg. Aber das grenzt ja an einen Spleen

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