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Tiroler Post
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Page 1 of 16
Date: 19.11.1909
Physical description: 16
und er ließ ihm in allem freie Hund. Stolzer und stolzer hob sich das schöne Köpfchen mit der Flut rotgoldenen Haargelocks, i>te saphirblauen Augen blitzten und der hübsche Mund kräuselte sich spöttisch, wenn ein noch so annehm barer Freier anklopfte und um Johannas Hand fragte. Keiner war ihr gut genug, bis er erschien: „Georg Patrasch", der bald ihr Herz gefangen nahm. Er war ein junger Lehrer aus der Um gegend, sehr gut talentiert, mit einem Tropfen Künstlerblut in den Adern. Sein Vater

war ein berühmter Violinspieler gewesen, der noch jung an der Schwindsucht gestorben. Was Johanna nur zu Georg Patrasch hinzog? War es sein stolzes Auftreten, sein kühnes Auge, das wundervolle, Spiel seiner ßeige? Sie wußte es selbst nicht zu sagen, wußte nur, daß sie nicht von ihm lassen, ihm willenlos folgen mußte. Der Vater sah das Wachsen der Leidenschaft und konnte das lodernde Feuer nicht mehr löschen. So gab er denn seinen väterlichen Segen zum Ehebund schweren Herzens und mit banger Sorge. Wie gerne

mit ihrem Georg ins Nachbardorf ins kleine Lehrerhäuschen, das so traulich aussah und glaubte sich damit am Ziele ihrer Wünsche, glücklicher als eine Königin. Aber o weh, die Flitterwochen brachten schon allerlei kleine Meinungsverschiedenheiten, die bei beider heißblütigem Temperament sich nicht schlichten lassen wollten. Johanna hatte nicht gelernt nachzugeben; ihr Wille war ihrer Umgebung stets maßgebend gewesen. So war es in ihren Mädchen tagen und jetzt als Frau sollte es erst recht so sein. Georg

hatte sie ja unendlich lieb, er mußte sein Unrecht Ansehen und dann wollte sie wieder gut sein und ihm mit Liebe vergelten. Nein, Georg fühlte sich als Herr und um keinen Preis wollte er die Waffen strecken. Kam er aus der Schule heim und hatte er Verdruß gehabt mit seinen Buben, war er mißmutig und gereizt und fand Jo hannas Bemerkungen recht dumm und kindisch. Schmollend hüllte sie sich in tiefes Schweigen und grollte ihrem Eheherrn, der sie so schnöde behandelte. Dann nahm er seine Violine und spielte wilde

, einziger Jürg." Nun folgten Stunden schönen, goldenen Glückes. Man machte gute Vorsätze und schmiedete Pläne für die Zukunft. Im ersten Jahre waren diese Versöhnungen fast an der Tages ordnung und ließen nie ein längeres Zerwürfnis aufkommen. Und wie strahlte Georg vor Glückseligkeit, als ihm nach Jahres frist Johanna einen strammen Jungen, blauäugig und rotwangig auf die Arme legte. Eine weiche Stimmung überkam ihn und drängte ihn: Tränen ins Auge, als er auf seine weiße Rose schaute, die mit verklärt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 12.05.1924
Physical description: 8
den letzten Klang des Glockenrufens mit. Aber dann war es auf einmal ganz still, und das Rauschen des Flus ses kam gleichmäßig und als ein schweres Wandern vieler rastlosen Wellen herüber. 4. Georg von Andrian, den Moj an ihrem Ausgeh tage mit Wißen und Erlaubnis von Johanna be suchte. wohnte bei seiner Mutter und Schwester in einem der alten Häuser der Silbergaffe. Der Leut nant hatte von der gemeinsamen Familienwoh- nung zwei behaglich möblierte Junggesellenstübchen abgärennt. zu deren Gemütlichkeit

außer dem Burschen Peter nur Georgs Kameraden Zutritt hatten. Dann und wann faß auch Helene als Gast bei ihrem Bruder, kramte in seinen Noten und fang zu seiner Gitarrenbegleitung eines der alten Tiroler Volkslieder, von denen er immer wieder neue von seinen Kaiserjägern aus der Kaserne oder aus alten Liederbüchern'mitbrachte, und so klang auch an jenem Spätnachmittag, an dem Moj zum ersten Male zu Georg kam, aus dessen Zimmer das fröhliche Gezirpe zweier Klampfen, zu dem Sopran und Tenor sangen

. Moj mußte noch einmal klop fen. aber da kam Peter, der das Mädchen vom Berg her kannte, grinste vergnügt und öffnete die Dur. «Halloh, die Moj," rief Georg und kam, ohne das Gitarrespiel abzubrechen, auf sie zu. ..Wie das aut geht, Helene, jetzt haben wir für das verflixte Liedl grad die zweite Stimme." „Wird nicht so einfach sein," meinte Moj und nahm ein bißchen verlegen die Hand, die ihr Helene reichte. „Doch, du triffst es schon," sagte sie freundlich, „das weiß ich doch vom Kirchenchor

, daß dir das nicht schwer Mt. Aber wie, Moj, ist's wahr, du bist jetzt ganz herunter! in der Stadt? Beim Krie- gel, gelt?" „Ja, gnädiges Fräulein, es ist schon so." „Und bist gern da? Komm, setz dich. „Dank schön, ja, es gefällt mir gut." „Komm jetzt." sagte Georg und griff wieder den warmen F-Dur. «Zuerst das Liedl." Da setzte sich Moj ganz ernst, nahm das Rotem blatt, sah kurz darüber hin, blickte einen Augenblick Helene an und begann: „All mein' Gedenken, die ich han. die sind bei dir. Du auserwählter einz'ger Trost

, bleib stets bei mir! Du. du, du sollst an mich gedenken, Hätt' ich aller Wünsche Gewalt, Nie tat ich fort mich wenden." «Gut ist's " tief Georg, «jetzt die zweite. Helene, ein bißchen mehr heraus. Und du, Moj, auch. Ge nier dich nicht. Herr Gott. Kinder, schreit's, was könnt's." ..Du auserwählter, einz'ger Trost, gedenk daran. Mein Leib und Gut. das sollst du ganz zu eigen han. Dein. dein, dein will ich ewig bleiben. Du gibst mir Freud' und hohen Mut Und kann mir Leid vertreiben." Er klampfte

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Alpenzeitung
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Page 5 of 8
Date: 05.08.1931
Physical description: 8
', antwortete der Mann. „Ich heiße Georg Brandt, bekannt unter meinem Künstlernamen George Rienzi. Ich war früher bei der Turnertruppe ' »Schon gut!' unterbrach der Dicke. »Ich kann Sie n'cht unterbringen, mein Lieber, sie sind zìi alt.' Mit einem verzweifelten Ausdruck wandte sich Georg ab. Zu alt? Das hörte er immer wieder, alle Tage, so oft er auf Stellensuche ging. Und fein Weib daheim lag krank, seine Kinder hungerten. Das Geld, mar zu Ende. Wenn der Wirt kündigen würde, lag er mit der kranken Frau

und den kleinen Kindern auf der Straße. Georg hatte sich in eine Ecke gesetzt, den Kopf in beide Hände gestützt. Was nun? Ins Wasser springen? Damit befreite er sich viel leicht aus der Not des Lebens, aber nicht seine Familie. Unehrlich werden? Neulich war ein Mann an ihn herangetreten, eine Ludenmütze schief auf dem Kopfe; er hatte ihm zugeraunt, sie brauchten einen Kletterer, einen Kerl, der vor nichts zurückschreckte. Wäre Geld zu ver dienen. Georg halte ihm den Nucken zuge dreht. Er wollte ehrlich

bleiben. Wenn der Mann wiederkäme „Achtung! Herhören!' scholl eine Stimme über das Lärmen, Lachen. Reden ringsum. „Sonderangebot! Für ein Schanfliegen wird ein Falkschirmkünstler gesucht. Absprung aus tausend Meter Höhe.' Einen Augenblick tiefe Stille, auch unter diesen Männern, die mit ihrem Leben zu spie len gewöhnt waren. Georg horcht« auf. Ein eigentümlich kaltes Gefühl rann ihm über den Rücken- 1000 Meter! Die höchste Zirkusdecke, unter der er gearbeitet, war einige 30 Meter hoch

gewesen. Der Gedanke war furchtbar, aber es packte ihn mit dämonischer Gelvast. Es war das letzte Mittel, das allerletzte. Im nächsten Augenblick stand er vor dem Ausrufer und legte seine Papiere vor. „Ge macht!' sagte der Impresario. „Nächsten Sonn tag um 3 Uhr. Honorar 500 Mark.' Georg atmete tief. „Und wenn ich abstürze?' fragte er leise. ..Ausgeschlossen!' lachte der Herr. »Unsere Fallschirme find so sicher wie Ihr Bettzipfel. Aber wenn vierfache Entschädigung. An zahlung kann nicht geleistet

werden. Wir sind zu oft reingefallen.' Georg unterzeichnete den Vertrag. Dann eilte er heim. In einer Dachkammer erwartete ihn seine Frau: bleich, verhärmt lag sie in dem elenden Bettstroh. »Mutter, ich Hab' «rasl' rief Georg. Sein leichtes Künstlerblut war bei dem Gedanken, ihr. ihren Kindern zu helfen, in freudiger Er regung. »Gott sei Dank!' murmelte aus tiefstem Her zen das arme Weib, dem man es nicht ansah, daß es einst a^s Schleiertäuzerin Erfolg« er rungen. „Was ist's denn?' Um Himmels willen! Er durfte

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 21.08.1903
Physical description: 8
Nr. 185» ..?o»ner Zeitung' ^Südtirole? ?oa5lott1 ^re'taa, den 21 Auausi 19L3 SumpklanÄ. Roman von l>ors Ounckei». (Nachdruck v«i-wi> 15. Fortsetzung. Anna sah einen Augenblick entgeistert zu ihren Eltern hinüber. Alle Farbe war aus ihrem Antlitz gewichen. Das strahlende Licht ihrer Augen schien völlig erloschen zu sein. Jetzt sollte sie fort — jetzt, da Georg zurückkam, da sie ihn endlich nach jahre langer Trennung wiedersehen sollte! Jetzt? >Nein, es war unmöglich! Die Mutter ließ

haben sollte? Im Scherz hatte der Vater zuweilen gemeint, es würde das Klügste sein, wenn Georg sich von drüben ein« reiche Frau mit brächte. Tischler Hellweg's ErbHeil würde ja wohl beim Tode der Alten lo ziemlich aufgezehrt sein; zum Verdienen und zurücklegen sei za da oben in dem Ampeln Nest nie Gelegenheit gewesen. Vielleicht war aus des Vaters Scherzen Ernst geworden und Georg kam nicht frei, kam nicht allein zurück! Und sie — sie hatte gar kein Recht mehr, hier aus ihn zu warten. Sie legte die Hand auf's Herz

Klingeln noch immer nicht aus. Grete, der die Zeit dabei lang wurde, flog dem behäbigen Mädchen vorauf und öffnete. Vor ihr, in der Halbdämmerung des Treppen flurS, stand em hochgewachsener Mann, den Grete im ersten Augenblick nicht erkannte. Erst als er sie mit „gnädiges Fräulein' anredete und anfragte, ob die Herrschaften anwesend und zu sprechen seien, wußte sie, daß Georg Hellweg vor ihr stand. Hellauf lachte sie und reckte die kleine, zierliche Gestalt in den Hüften auf. .Nur näher, Georg

— zu Hause sind freilich nur der Max und ich, aber wir sind sehr zu sprechen.' „Grete — Du?' „Ja. ich — Du vergißt wohl, daß wir uns über vier Jahre nicht gesehen haben. Darf ich bitten? — Nein, bitte hier, in unsern Salon.' Grete öffnete die Thür nach dem größten der beidm Vorderzimmer und ließ ihn eintreten. .Bitte, nimm doch Platz, Georg — soll ich Max rufen?' „Nein, nein, laß,' sagte er forschend über daS Mädchen hinblickend, das er zuletzt als Kind da oben auf dem alten Bergnest gesehen

hatte. Er suchte nach einer Aehnlichkeit mit Anna, aber er 'fand nicht die geringste. Inzwischen hatte Georg sich auf einen der ver schossene» grünen Ripsstühle niedergelassen, die er so gut von Nenrode her kannte. Er sah Grete nicht mehr an, aber er fühlte ihren Blick unablässig auf sich ruhen. Angelegentlich wandte er den Kopf nach dem Fenster zu, als ob es gälte, jede Linie des gegen überliegenden Dachfirstes aufs Genaueste zu stndiren. „Also Du bist — Ihr beide seid — ganz allein zu Haus? — Wann

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Bozner Zeitung
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Page 9 of 10
Date: 15.11.1872
Physical description: 10
WiSnl-Salealier. Samstag 16- Othwar A. Souutag 17. F 2»', Gregor «ochen-Sele»«». Montag IS. Otto MaxtmUia» Dienstag IS. Elisabeth. Blätter fiir Unterhaltung und gememuiHige SeUage M Nr. 26S der ronst. SsMr Zeitung vom 15. November 1872. In eiserner Faust. Cm Polizei-Roman ans der neuesten Zeit von I. Stelnm auir. (Fortsetzung.) Georg warf einen einzigen langen Blick auf den alten Manu. Was mußte derjarmej Mann in verletzten Zeit gelitten haben, wie schaute er trüde und matt

der Zimmerthüre. In demselben Augenblicke kam Dr. Meiner herunter und fragte Georg, ob er noch einmal auf ihn -rechnen könnte, wenn die Operation wiederholt werden müßte. „Ich bin jederzeit bereit,' antwortete Georg ruhig. „ES wäre wünschenswtrth, wenn Sie in unmittel barer Njhe blieben,' sagte der Arzt weiter. „Jetzt wäre e» an dem alten Herrn gewesen zu sagen: „Bleibe hier, iu diesem Hause, hier ist Dein Platz für olle Zeiten.' ^ < Herr Dolomie schwieg; kein Wort kam über feine Lippen

. ' „Ich werde diese Nacht im „Europäischen Hofe' zubringen. Sie können mich von hier aus in wen!- gen Minuten haben.' . . „Gut,' sagte der Arzt und begab sich wieder nach seinem Patienten. Georg' schritt die Treppe hinunter. Herr Dolomie ging in fein Zimmer. Att. Georg daS zHauS verlassen wollte, näherte sich ihm in dem Halbtunkel d S großen Flures der alte ^ean. ^ ^ ^ ^ ^ „Herr Georg, Herr Georg,. eilen Sie doch nicht ein Loulmen Sie einen ÄugeM in mein Kämmev chen, ich Habe Ihnen so viel zu sagen.- Der Alte zog Georg

in sein kleines, wohnliches Zimmer, das hart an der Diele gelegen war. Er ließ die Thüre ein wenig aufstehen, um besser hören zu können, wenn er gerufen werden sollte. Georg setzte sich, wie er al» Knabe schon so oft gethan, aus die Bettkante, während der Alte in seinem weichen Sorgenstuhle Platz nahm. ES konnte gar nicht anders se>u. Würde Georg sich in den Sor» genstuhl gesetzt haben, hätte er geglaubt, nicht bei dem alten Jean zu sein und die alte Zutraulichkeit wäre ferne geblieben. „Ach lieber Herr

Du das „sehr glücklich.' so merkwürdig?' „Ach lieber junger Herr, ich mag eS nicht sagen und doch muß «S heraus. Er ist wieder da, der Italiener —' Georg wurde leichenblaß. . „Er ist wieder da und sie — ist glücklich.' Georg sprang auf. Seine Augen schössen Blitze. „Wo ist der Italiener?' sagte er mit gepreßter Stimme. „Der Schänder unserer Ehre muß sterben.' „Um Gotteswillen, Herr, Georg, was wollen Sie beginnen? Er wird feinem Schicksale nicht entgehen: Lassen Sie ihn. Aber ein Anderes muß auch noch heraus

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 01.04.1939
Physical description: 12
, 2. Pg. Hochwimmer Georg, Hilfsarbeiter. Gdr.: Pg. Krimbacher Josef, Kauf mann; Pg. Neumaier Kaspar, Ortsbauernführer; Pg. Fuchs Nikolaus, Hilfsarbeiter; Pg. Krimbacher Fritz, Bauer; Pg. Hechenberger Josef, Bauer; Pg. Bachler Josef, Landarbeiter. jKitz.bühel. Der Vollständigkeit halber veröffentlichen wir auch nochmals die Liste der Gemeindefunktionäre der Stadt Kitzbühel, die bekanntlich bereits arn 28. Feber 1939 einge setzt wurden. Bgm.: Pg. Erwin Müller. 1. Beig. Peter Sieberer, Kaufmann, 2. Pg. Theobald

Zirkel, Kreisbeauf tragter für die DAF. Ratsherren: Pg. Ernst Reisch, Hotelier; Pg. Dr. Ekkehard Kofler, Hotelier; Pa. Dr. Helmut Rohu, Rechtsanwalt; Pg. Ing. Messerklinger, Betriebsleiter; Ptz. Hansjörg Schlechter, Skierzeuger; Pg. Johann Daxer, Bauer; Pg, Anton Hock, Bäckermeister; Pg. Michael Hochfilzer, Zimmermann; Pg. Georg Nußbaumer, Sparkassenverwalter. Kössen. Bgm.: Pg. Pirmoser Georg, Bauer. 1. Beig.: Pg. Landegger Johann, Bäckermeister und Gutsbesitzer, 2. Pg. Dagn Leonhard

.: Pa. Wagstätter Battlmä, Bauer; Vg. Parth Fritz, Tischler; Pa. Simaier Johann, Ortsbauern führer; Vg. Wurzenrainer Michael, Bauer. Schwendt. Bgm.: Pg. Brunner Josef, Bauer und Viehhändler, l. Belg. Pg. Foidl Thomas, Bauer, 2. Pa. Haunholter Johann, Bauer. Gdr.: Pg. Markl Sebastian, Forstarbeiter; Pa. Planer Franz, Bauex; Pa. Schwaiger Fbanz, Wirt; Pa. Gmeiner Georg, Schmiedmeifter. Waidring. Bgm.: Pg. Kogler Georg. Land- und Forst- wirt. 1. Beig.: Pg. Winkler Georg, Bauer; 2. Pg. Fvidl Gg., l'un., Zinrmermann

. Gdr.: Pa. Gschivendtner Jakob, Bauer; Pa. Waltl Stefan, Gastwirt; Pa. Steiner Leonhard, Fiorst- arbeiter; Pg. Schreder Vitus, Chauffeur und Schlosser; Pa. Eder Johann, Bauer; Pg. Lackner Georg, Forstarbeiter. Westendockf. Bgm.: Pg. Treichl Hans, Bauer. 1. Beig.: Pa. Krall Sebastian, Bauer, 2. Pa. Moser Stefan, Schmied. Gdr.: Vg. Wurzenrainer Seb. Jakob, Bauer; Pa. Angerer Lorenz, Bäckermeister; Pa. Antretter Mattin, Bauer; Pa. Entleitner Hans, Landarbeiter; Pa. Schmied Josef, Bauer. Aus Kitzbühel

— Standesfälle. Trauungen: Am 21. März ivurden am Standesamt Kitzbühel getraut: Josef Colloredo- Mannsfeld, Gutsbesitzer, mit Anna Maria Menzel, geb. Rabl. Am 25. März: Willo Otto Hölle, Kaufmann, mit Rosa Fürtmaier. Am 27. März: Erwin Georg Seitl, Hilfs arbeiter, mit Maria Wimmer. — Geburten: Johann und Theresia Fischer, Verwalterin in St. Johann t. T., am 23. Marz eine Tochter Johanna, Katharina, Gerlinde. — To desfälle: Johann Klausner, Taglöhner, geboren im Jahr 1854, starb am 24. März. Das Kind

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 19.09.1903
Physical description: 12
>>>eorg wandte alle Mittel an — vergebens — der Gaul rührte sicki nicht roin Fleck. Mit steifen Ohren und geblähten Nüstern stand er da, den Kops waldwärts gewendet. Als iveder Zureden, noch Kandare und Sporen helsen wollten, stieg Georg ab. Er zog eine kleine Handlaterne aus der Tasche und machte Licht — nichts war zu sehen. Jetzt aber — Was war das? Der Sturm ließ einen Augenblick nach und ein Stöhnen, das aus einer Menschenbrust kommen mußte, drang an Georg's Ohr. — Noch einmal — schauerlich klang

es herüber. Dann setzte der Sturm- Wind seine heulende, kreischende Symphonie fort. Georg band das Pferd an einen Baum und schritt langsam, die Laterne zu Boden haltend, vor wärts. Etwa zwanzig Schritte weit war zwischen den Kiefern waldeinwärts gezogen, als er dicht neben sich, vernehmbarer denn zuvor^keuchendes Athmen hörte. Er machte eine kleine Wenv »mach rechts — bog die Laterne in derselben Richtung 'trüber — und erblickte um Armeslänge von ihm entfernt einen Mann in gekrümmter Stellung am Boden

liegen. Dicht neben dem Liegenden blitzte beim Schein der Laterne etwas Blankes auf — der Lauf eines Revolvers. — Georg schützte die Laterne mit der Hand und beugte sich tiej aus das halb zu Boden gekehrte Antlitz hinab. Mit einem Schreckensruf fuhr Georg zurück — Anna's Gatte — Eva's Bater lag vor ihm. Er hatte die Augen geschlossen. Die rechte Hand hielt er, kampshaft zur Faust geballt, auf eine Stelle unter der linken Brust gepreßt — Blutstropfen sickerten langsam unter der Faust hervor. Georg

setzte die Laterne zu Boden, zog seinen Rock aus und schob ihn unter das Haupt des Verwundeten- Rudolf stöhnte laut auf, dann schlug er di« Augen auf. Er erkante Hellweg sofort. „Ah, Sie — das ist gut — ich habe Ihnen noch was zu sagen — kommen Sie näher — die Sterbe musik da oben heult ein Bischen gar zu kräftig.' Georg hatte sich dicht zu ihm hinabgebeugt. „Wenn's vorüber ist — in meiner linken Rocktasche finden Sie Papiere, die bringen Sie Anna, das sei Ihr Erstes. Mich können Sie ruhig

, hat Sie zurückgehalten» bis dir Hilfe da — «ein Weib, das ich mehr geliebt als Alles in der Welt — meinem Todfeind hat es das Leben gerettet —' Georg hatte die Augen mit der freien Hand bedeckt. Niemand, nicht einmal der Sterbende sollte es sehen, daß er weinte, Thränen der Rene — der Scham. Nach einer kleinen Pause hatte Rudolf wieder angefangen zu spreche» — sein Athem ging kurz und stolziveis — zuweilen rang er sich nur noch röchelnd aus der Brust. „Auch Ihre Arbeiter — waren nicht schuldig

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Neueste Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 09.06.1933
Physical description: 16
, was mit seiner Schwester geschehen war? Georg stand vor dem Pfarrhause und Will ließ ihn eintreten. Zuerst eine etwas steife Begrüßung, denn die Vettern sahen einander zum ersten Male. „Du kommst zu Fuß?" „Und sehe aus wie ein Wegelagerer. Ich hatte ein ganz un glaubliches Erlebnis und mußte drei Stunden laufen, habe mich obendrein noch verirrt. Was macht Ada? Ist sie denn wirklich hier? Ich kann es gar nicht glauben." Will sagte gedrückt: „Sie war hier — bis vor wenig Stunden." „Was soll das heißen?" „Vetter Georg

, sei stark — du siehst, ich bin völlig verstört, und meine Mutter ist es auch. Morgen sollte Hochzeit sein — heute aber ist Ada auf ganz unglaubliche Weise ver schwunden." „Verschwunden?" Georg starrte ihn an. „Entführt! Von Verbrechern entführt! Von Schurken, die schon in der vorigen Nacht bei uns einbrechen wollten, die unser ganzes Haus durchwühlten. Ich weiß nicht, ob du von den Banditen gehört hast, von der Dirne, die Adas Namen mißbrauchte, die jetzt im Irrenhause ist." „Das weiß

ich alles." „Diese Bande hat Ada entführt. Ich bitte dich, komm mit! Meine Mutter ist in der oberen Villa, in der sie ihr Alters heim eingerichtet hat. Ich kann sie nicht allein lassen." Georg sah, wie vollkommen zermürbt der Reverend war; beide eilten durch den Garten und traten in die Diele. „Das ist Vetter Georg." Frau Mabel konnte nur weinen. „Ich begreife nicht —hier scheinen lauter Verbrecher zu sein. Ich kann gar nicht fassen, daß Ada hier gewesen ist. Ada — die doch im Mississippi ertrunken ist." „Warum kommst

, sie ist ohnmächtig, eile zu ihr, da ist sie schon auf, gibt mir einen Stoß, rennt zu meinem Wagen, schwingt sich hinein, und während ich versuche, auf das Trittbrett zu sprin gen, gibt sie Vollgas, rast davon, biegt um die Ecke und ist, ehe ich noch zur Besinnung komme, mit meinem Wagen ver schwunden. Nur diese Handtasche konnte ich ihr im letzten Augenblick noch entreißen." Frau Mabel starrte auf die Tasche, die Georg emporhob. „Das ist ja meine Tasche!" Sie griff mit beiden Händen danach, riß

, nicht be- greifend, da. Georg glaubte Irrsinnige vor sich zu haben, und keinem von ihnen konnte dämmern, daß Theresa der tollste Streich ihres Lebens gelungen war, daß sie Adas Bruder, ausge rechnet ihm, den Wagen gestohlen hatte, auf dem sie nun schon mit drei Stunden Vorsprung in die Nacht hineinraste.

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 12
Date: 01.01.1908
Physical description: 12
Fürchterlich. Oberaudorf, 30. Dez. (Beim Preisrodeln vom Brünnstein) um die Meisterschaft von Bayern für 1908, welches Sonntag den 29. Dezember bei günstiger Witterung stattfand, erwarben sich von den 22 Teilnehmern folgende fünf Herren Preise: Den Meisterschaftspreis (Pokal mit silberner Medaille) er rang Georg Seebacher, Bronnenburg (5 Min., 23 Sek.), die weiteren 4 Ehrenpreise erhielten: Paul Stelzer. Buchau (5 Min. 50 Sek.). Sebastian Berger, Ober audorf (5 Min. 51 Sek.), Karl Hagen. Oberaudorf (5 Min

Tierberg. Ehrenbeste: 1. Anton Pflüger Hinter- thiersee; 2. Benedikt Mairhofer; 3. Franz Heitzmann; 4. Georg Schroll Schwoich; 5. Martin Hupsauf Kiefers felden; 6. Josef Hupsauf. Schleckerbeste: 1. Hupsauf; 2. Martin Kapfinger Tierberg, 3. Dionys Gruber Hinter thiersee; 4. Anton Gruber jun. Hinterthiersee; 5. Anton Pflüger Hinterthiersee; 6. Benedikt Mairhofer; 7. Jakob Hechl. Würgerbeste: 1. Dionys Gruber Hinterthiersee; 2. M. Kapfinger Tierberg; 3. Anton Gruber jun.; 4. Jakob Hechl

Monteur „ „ Pokorny Johann , » » Unterreiner Alois Hilfsmonteur Wach Alois Elektrizitätswerks-Maschinist „ , Christi Johann Maschinenwärter „ w Jungegger Franz Julius Kinz Maschinenfabrikant Familie Gebhart und Marie Nachbaur Weinberqer Nikolaus Sattlermeister „ „ Wwe. Filomena Härting Kapfinger Marie Hausbesitzerin Eichinger Georg Kunstgärtner „ „ Tonejz Joses Tischlermeister „ „ Meglic August Steinmetzmeister „ „ Nothegger Michael Hausbesitzer Rainer Ferdinand „ „ Schropp Emil Apotheker „ „ Mair

Johann Zimmermeister „ , Acker Fanny Hausbesitzerin Defregger Sebastian Hausbesitzer Freisinger Josef * Leni Kreitner Privat Neumayer Johann Wirtspächter „ , Wwe. Gisela Plattner Benjamin Rudolfi Bauführer Cajetan Rudolfi Baugeschäftsinhaber m. Familie Pirlo Oscar Kaufmann w n Eisenmann Thomas Gutsbesitzer Gebr. Köllenberger „ Steinkeller I. Huber Alois Gastwirt , w Hollrieder Johann Gutsbesitzer „ , Leitner Georg „ w , Schmid Mathias Hausbesitzer Eibl Mathias Obermüller t upf Josef Gutsbesitzer

, w teinbacher Jakob Wirt „ , Familie Schreyer Klarner M. Bräumeister , , Stangl Sebastian Hausbesitzer „ _ A. Pischl Zolloffizial i. P. Härting Josef k. k. Förster „ Bauer Thomas Wirt „ „ Kaindl Thomas Gutsbesitzer mit Familie Köllbichler Dominikus „ „ Mayerhofer Georg Gutsbesitzer , „ Holzner Johann Hausbesitzer „ , Leitner Balthasar „ , , Scheiber Franz „ mit Familie Mauracher Josef Privat Rainer Bartlmä Holzhändler „ „ Fräulein Mauracher Gratt Mathias Gutsbesitzer mit Familie Forstinger Franz Krämer

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 10
Date: 04.07.1936
Physical description: 10
StmdesWe der Pfarre KitzbShel. vom 4. April bis 25. Juni 4936. 4. Geburten: 2. 4. Katharina, Tochter des Peter und der Ka tharina geb. Pletzer. 2. 4. Hildegard Maria, Tochter des Sebastian Eg ger und der Anna geb. Neulichedel. 2. 4. Johanna, Tochter des Josef Satzmgev und der Johanna geb. Weidl. 7. 4. Josef Georg, Sohn des Georg Schroll und der Ursula geb. Leitner. 43. 4. Margaretha, Tochter des Michael Hock und der Elisabeth geb. Bachler. 43. 4. Johanna, Tochter des Michael Höck

. 2. 5. Elisabeth, Tochter des Georg Jöchl und der Elisabeth geb. Exenberger. 5. 5. Ignaz, Sohn des Anton Padovan und der Elise geb. Prantl. 2. 5. Franziska Romana, Tochter des Lorenz Brun ner und der Maria geb. Sulzenbacher. 46. 5. Sebastian, Sohn des Sebastian Stanzer und der Helene geb. Koch. 22. 5. Renata Anna Maria, Tochter des Rudolf Ber ger und der Maria geb. Holzer. 29. 5. Erich, Sohn des Johann Haas und der Hilde gard geb. Etzer. 3. 6. Michael Johann, Sohn des Michael Ober und und der Leopoldine geb

. 48. 4. Wilhelm Fischer, Hilfsarbeiter, mit Esther Maria Rindfleisch. 48. 4. Markus Hechenberger, Tischlergehilfe, mit An tonia Rindfleisch. 48. 4. Georg Sulzenbacher, Hilfsarbeiter, mit Ma terirdischen Kerker!" Die Knappen führten den Befehl aus. Als man die Tür zum unterirdischen Kerker zusperrte, sagte Hedwlg weinend: „Mann, der heutige Tag ist dein Unglück!" Die Knappen überbrachten Wolfhard bte letzten Worte seiner Frau. Er lachte hellauf. „Wer kann mir denn einen Schaden zufügen

, hin tergeb. Murin in Kitzbühel-Land, 79 I. alt. 42. 4. Stefan Graßmann, B.B.-Angestellter t. R. in Kitzbühel-Land, 77 Jahre alt. 44. 4. Josef Talhaber, Privat aus Wien, 84 I. alt. 28. 4. Georg Hagsteiner, Knecht zu „Linsegg" in Kitz- bühel-Land, 39 Jahre alt. Kitzbühel-Land, 79 Jahre alt. 23. 5. Michael Geilberger, Maurer in Kitzbühel-Stadt, 37 Jahre alt. 23. 5. Maria Sulzenbacher, Kind des Georg Sul zenbacher und der Maria geb. Böck. 34. 5. Anton Schwabl, ehem. Taglöhner (Pflegling) in Kitzbühel-Land

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 18.10.1936
Physical description: 8
(Seorg ^ì(5rt mit' „Die geteilte Wohnung ist eine Zeiterscheinung' sagte Georg tröstend zu sich selbst. Das hinderte nicht, daß er wütend auffuhr, als der Fernsprecher nebenan läutete. Cs läutete gerade hinein in den gefühlvoll von Herrn Braun, der seines Heichens Klavierspieler war, gespielten Schlager. Das Spiel brach jäh ab. „Na, schön', dachte Georg, „jetzt wird endlich mal jemand ihn wegen des blödsin nigen Klavierspiels zur Rede stellen.' Er wartete darauf, daß Herr Braun losdon- nern

würde, und er als mittlerer Mieter einer ge teilten Wohnung, wobei das mittlere sich aus die räumliche Einteilung und nicht auf seinen Wert als Mieter bezog, würde das Vergnügen haben, alles mitanzuhören. Er war überhaupt verurteilt, alles mitanzuhören. was sich in den beiden Wohnungen links und rechts von ihm begab. Aber Herr Braun schwieg. Cr lauschte anschei »end andächtig in das Telephon hinein, während eine Frauenstimme auf ihn einsprach. Es dauerte eine ganze Weile, bis Georg feststellte, daß diese Stimme

aus der Wohnung links kam und Fräu lein Maria-Anna gehörte, die ebenfalls telepho- nierte. Fräulein Maria-Annas Stimme sagte also: HutenMorgen, Herr Baron, ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich das Armband wiedergefunden habe, es hing am Verschluß meiner Handtasche.' „Sich — sieh, ein Baron', dachte Georg, „Fräu lein Maria-Anna hat einen Baron aufgegabelt,' »nd er dachte lächelnd an den blonden Lockenkopf der kleinen Modistin. Zu seinem Erstaunen antwortete die Stimme von Hern Braun: „Darüber bin ich ja ganz

außer ordentlich glücklich, gnädiges Fräulein. Ich war ganz außer mir, daß Sie in meiner Gesellschaft das Armband verloren haben.' Georg überlegte, ob er recht gehört hatte, — sprach da nicht Fräulein Maria-Anna mit Herrn Braun?! Seit wann kannten die beiden sich denn — und seit wann war Herr Braun, ein Paron? Fräulein Maria-Anna sagte: „Cs ist alles in Ordnung, das wollte ich Ihnen nur sagen, was läge denn auch schon daran?' Georg wußte gar nicht, daß Maria-Anna in der Lage war, so ohne weiteres

!' „Was haben die beiden nur', dachte Georg er staunt, „und warum telsphonieren sie denn, wo sie doch fast Tür an Tür wohnen.' Aber dann siel ihm ein, daß beide Wohnungen Ausgänge nach verschiedenen Straßen hatten und daß es möglich lei, daß sie sich gar nicht genau kannten. „Und was tun gnädiges Fräulein jetzt?' fragte Herr Braun. „Ich fahre jetzt aus', sagte Maria-Anna von oben herab, „mein Wagen wartet schon!' Georg reckte den Hals, aber die Straße auf und ab konnte er nichts von einem Auto sehen, alles war öde

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 09.06.1940
Physical description: 6
— Wir haben Glück: unsere Freunde sind zu Hause. 5 Hrgehnis — Hast du es dem ArZt gesagt, daß ich dich empfohlen habe? — Gewiß! — Und waà sagte èr? ' — Er wollte, daß ich ihm das Honorar im voraus bezahle. Vergleich — Welches ist das wahre Mittelalter? Wildgänjejayd — Stop. Mensch.' Schießen Sie nicht, das ist doch unsere Lustslottj) Ver beste Freunà Mu» sah sie stets zusammen -- Georg und Robert. Sie waren Freunde schon 'eii Kindertagen. Der verwaiste Robert w»r als kleiner Junge in das satte, !vo! !i,ubende

Haus von Gorgs Eltern genommen und dort wie ein Sohn er;o!!)i, worden. yre Freundschaft schien unzertrenn lich Hauptsächlich allerdings bestand sie daiin. daß Robert gab und Georg nahm, às gller Welt natürlich schien, vor ài» den daran Hauptbeteiligten. Cs gab nicht viele derart glänzende Erscheinungen wie Georg Jensen. Zu lein.», außerordentlich bemerkenswerten Atuszeren hotte die Natur ihm nicht nur ei» großes Vermögen, sondern auch noch einni ausgezeichneten Verstand verliehen- machte

eine schnelle und von aller Veìl bewunderte Karriere. Wer ver mochte es wie er, eine Situation mit ein paar Wörter» einzugliedern, einen Äe»sche» mit manchmal ein wenig zyni schen Satz erschöpfend zu beurteilen? Niemqnh konnte alle diese Eigenschaf- vo Me» besten Freuà? mehr hewus« dern als der getreue Robert. Er war zwar weder dumm noch häßlich — kei neswegs, obwohl er neben dem fabe!- haften Georg mitunter so wirkte. Was er als eine Tatsache hinnahm, von deren Richtigkeit er selbst am meisten überzeugt

war. Georg und Robert... Die ganze Stadt war daran aewöhnt. sie immer zu sammen sehen, und daran, daß sie zusammen taten. Natürlich verliebten sie sich auH in das gleiche Mädchen. Das heißt, Robert hielt sich bescheiden im Hintergrund, während Georg sich mir ihr oerlobte. Sie hieß Lisa und war in ihrer Art mindestens ebenso außerordentlich wie Georg. Wie wunderbar sie zusammen passen! sagten die Leute in der kleinen Srodt. Sie war blond und schlank und hatte die schönsten blauen Auge

», die man sich denken kannte. Und außerdem war s>? die einzige Tochter eines Witwers, dessen Vermögen noch ein wenig bedeutender war als das, das Georg einnial zvfàn würde. Nur über ihren Verstand waren die Ansichten nicht ungeteilt. Es gab eine Gruppe, die sie für dumm hielt, und diese là später auf nie ganz geklärte und merkwürdige Weise dao Oberwasser bekommen Natürlich hätte die bezaubernde Lisa es sich leisten können, jeden Mann zu nehmen, zumal sie ihren Vater völlig beherrschte und vollkommen unabhängig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 21.05.1924
Physical description: 8
wird am Flungerspielplatze ausgetragen. Denn so klar und eindeutig sie ihre Empfindung für Robert und — trotz der vorübergehenden Zärtlichkett, die er ihr veraten — auch für Bern hard zu überblicken vermochte: zu den Gefühlen, die sie bisher für Georg gehabt Hatte, war da eines dazugekommen, das sie schon darum nicht verstand, ba es ihr bisher fremd war. Ein neues Gefühl, un bekannt, nicht klar und fröhlich wie etwa die Freundschaft zu den Freunden, sondern dunkel, ge heimnisvoll, wehe. In ihrem Herzen, das bisher ruhig

Kinderfreunde Innsbruck. Mittwoch den 21. ds. Zusammenkunft der kleinen Buben und Mädl (6—10 Jahre) beim Jnnsteg; Aufmarsch zur Hun- gcvburg. Schwimmanzng mitnehmen. Nur bei schönem Wetter, sonst wie gewöhnlich im Heim. Gesangsektion der Lebensmittelarbeiter. Heute Mitt woch 8 Uhr abends Probe beim „Löwen", (Kiebachgasse). danken wären ganz weit fort, weiß Gott wo. Und da lachten sie beide. Und am selben Tage noch, nach dem Abendessen, kam Bernhard mit Georg wieder, und als beide ein wenig abseits

von den anderen an einem Tischchen saßen, riefen sic Moj heran und Bernhard erzählte nun dem Freunde, was Moj mittags in 4>er Zer- streutheit angestellt habe. Da sah Georg das Mäd- chen an und sah, wie rot und verlegen sie vor ihnen stand, und alle drei luchten. Dann erzählte Bern hard,- daß Moj einen Heiratsantrag bekommen hätte, ohne daß er vorerst einen Namen nannte, und da sah Georg wieder das Mädchen an, lachte aber diesmal nicht, sondern sagte nur: „So, einen Antrag, na, warum denn nicht?" Er hatte das noch nicht zu Ende

gesagt, da drehte sich Moj ganz jäh 'herum und lief davon. Zuerst kam keinem der beiden Freunde der Ge danke, daß sie etwa gekränkt sein könnte. Aber als die Zeit verging und Moj noch immer nicht an de» Tisch kam — Georg rief später um Zigaretten, und ttotzdem dies Mojs Arbeit war. brachte Johanna die Kassette —, da erinnerte sich Georg des erstaun- ten, so sonderbar verwunderten Blickes, mit dem Moj seine Bemerkung ausgenommen hatte, und wollte sie fragen, was sie denn an seinen harmlosen Worten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 16
Date: 14.04.1906
Physical description: 16
habe, unter die Kinder verteilte, dem kleinen Georg aber nichts gab, so daß die Zeugin dachte, die Angeklagte sei nicht die Mutter deL Georg. Am anderen Tage sah sie dann, wie die Angeklagte den kleinen Georg schlug. Aus die Frage des Richters sagt die Zeugin, daß Georg ins Ge sicht geschlagen wurde. Sie habe aber nicht bemerkt, was die Ursache dieser Strafe ge wesen sei Peter Kosler, der Schwager der An geklagten, entschlägt sich nicht der Aussage und deponiert, er habe keine Mißhandlungen des kleinen Georg gesehen

. Er habe wohl vor Jahren bemerkt, daß die Angeklagte die anderen Kinder lieber als den Georg habe. Zeuge leugnet, daß er seinerzeit über Mißhandlungen deS KindeS mit der Zeugin Freina gesprochen habe. Maria Deearli ist seit drei Monaten Dienstmagd bei Kofler. Sie erklärt, sie könne nicht sagen, daß der Georg schlechter als die anderen Kinder behandelt worden wäre. Die Frau Kofler habe den Kleinen allerdings mir der Rute geschlagen, aber „sehr sanst' und auf das Gesäß.* Frau Kofler lieoe alle Kinder

mit der gleichen Liebe. Vom staatSanwalt- fchaftlichen Funktionär befragt, ob der klein? Georg bestraft worden sei, weil er Milch von sremden Leuten angenommen habe, erwiderte die Zeugin, daß dies nicht der Fall sei. Ebenso stellt sie in Abrede, von Frau Kofler beein- flnßt worden zu sein, zu deren Gunsten aus zusagen. Die Rute sei kurz und bereit» ab gestumpft gewesen. Zeugin Rizzi sagt aus. daß die Ange klagte den kleinen Georg nicht gern hatte. Diese habe einmal den Buben so angeschrien

, daß er in seinem Schrecken über die Stiege siel. Die Angeklagte habe den Knaben dann nvch mit dem Fuße gestoßen. Zeugin habe nie bemerkt, daß der Georg etwas angestellt hat. Der kleine Georg mußte den Diener der anderen Kinder abgeben. Sie sei oft darüber ganz aufgeregt gewesen, wie die Frau Kofler den Georg schlecht behandelt habe. Sie habe gesehen, daß der Knabe Geschwüre an den Füßen hatte. Sie habe damals gesagt, man müsse doch gegen die Geschwüre an den Beinen etwas tun. Die Angeklagte sagt zu der Zeugin

-. ich den „Sie haben mich nie gesehen, daß Georg schlug.' Zeugin: Nein, Sie waren nie so dumm. Geschlagen haben Sie aber das Kind und be handelt haben Sie es wie einen Hund.' Der Georg habe auch die Nachttöpfe austragen müssen, welcher Behauptung Frau Köster wider spricht, da sie ja dazu die Dienstmagd Halle. Georg habe wiederholt Beulen am Körper und geschwollene Augen gehabt, die von Schlägen herrührten. Zeugin M a t i v i, welche anfänglich unbe dingt 54 Jahre alt sein wollte, in Wirklich keit sich' aber zweifellos

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 07.09.1903
Physical description: 8
, die i.zr das Blut in den Adern stocken machte. .Recht dicht beisammen, Klaas, damit es den Eindruck eines Kranzes —' Da stockte auch die Stimme. Dann hörte Anna für einige Augenblicke nichts als ein Rauschen wie von großen Wassern, sah nichts alS regenbugeiisarbene tanzende Punkie vor ihren Augen uud dann plötzlich ganz dicht an ihrem Ohr hörte sie die Stimme wieder — seine Stimme — Georg! — „Ja, sie ist es wirklich — Anna! Anna!' Bleich und verwirrt sah sie zu ihm auf, der nun dicht an ihrer Seite

stand. „Ja, ja, sie ist es —' und ein schmerzliches Lächeln umspiclic ihren Mund — „uud Du — Sie Georg? Wo kommen Sie so plötzlich hierher in diese Einöde nach so langen, langen Jahren?' Sie waren langsam um ein paar Schritte weiter gegangen. Georg zeigte aus die Villa zurück. „Ich kam um mein Heim zu beziehen. Aber Du, Anna?' Sie war zusammengeschreckt. Ihr Körper bebte. Die Fabrik - das Hans — Villa Eva — Dein, Georg?' Sie stieß es heraus. Dann faltete sie die Hände in stummer Qual! Sie Halle

kein Recht zu diesem wilden Schmerz, der mit wüthenden Krallen nach ihr griff, sie wußte es, — dennoch gab sie sich ihm wider standslos hin, und jedes Wort, das Max halb im Scherz von der Herrin des rothen Hauses, von dieser unbekannten Frau Eva gesprochen, fuhr ihr jetzt wie ein zweischneidiges Schwert durch'» Herz. Georg wußte nicht, was Anna so plötzlich er faßt hatte, und er dachte nicht einmal darüber nach, so tief erschüttert hatte ihn dies Wiedersehen. Jetzt sah sie ihm mit einer wahren Todesangst

in die Augen, dann brachte sie stammelnd die Frage vor: „Ist Jh.e Frau auch dort, Georg?' Er sah sie mit ungemessener Verwunderung an. „Wie kommst Du zu dieser Frage, Anna — wie kannst Du glauben, ich hätte je darau gedacht — aber komm. Du zitterst ja — Du wankst. —' Er stützte sie und geleitete sie sanft an eine erhöhte Wegstelle unter einem alten Erlenstamm, auf die sie sich meder- gleiten ließ. Er war im Begriff, das geliebte Haupt an seine Brust zu ziehen, sie zu fragen: warnm

, aber sie hatte ihre Rechte schon auf seineu Arm gelegt, und ihm in das gramentstellte Antlitz blickend, sagte sie fest: „Ja — aber Du darfst mich nicht verurlheilen. Ich habe aus Dich oder ein Wort von Dir gcwariet — lange — lange — und dann kam das andere — und das mußte fein. Glaube mir, Georg — glaube mir und — frage mich nicht.' ES lag eine so überzeugende Wahrhaftigkeit, eine so zwingende Gewalt in dem, was sie >agte und wie sie es sagte, daß «das Haupt senkte und leise, beinahe demüthig sprach

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 4
Date: 09.05.1914
Physical description: 4
Laß, Komiker. Rudolf Dumbowic, Schlossermeister. Johann Daxer, Schlossermeister. Andrä Wopfner, städt. Akzise-Einnehmer. A. Plaseller, Direktor des Landes-Taubstummen-JnstitutS in Mils. Familie Tiefenthaler in Mils. Franz Leitner, Gasthofbe sitzer zur Post in Volders. Hartmann Arnold, Postmeister in Volders. Johann Angerer. Gast wirt in Volders. Michael Höllwart, Gastwirt zum Kreuzhäusl, Volderwald. Georg Huber, Volderwaldhofbesitzer. Max Purner, Malermeister. Ludwig Schnaitter, Milchhändler

. Stanislaus Kremser, Handelsmann. Georg Schiestl, Galanterie- Warenhandlung. Hermann Pollack, Apotheker. Hans Wiedner, Handelsmann. Emerich Mihalits, Friseur. Hans Hotter, Gastwirt zum Hirschen. Cafe Tirol, Leonard Franz. Johann Gaffner, Gastwirt. Hermann Baldermair, Tischler meister. Josef Sonnweber, Handelsmann. Emil Ehest, Feinschleiferei. Franz Recheis, Metzger meister. Witwe Schönach, Syphongeschäft. Konsum verein für Hall und Umgebung. Benedikt Knödels- dorfer, Gastwirt. Alois Jllmer, Uhrmacher

. Georg Traut, Bäckermeister. Gottfried Moser, Buch händler. Heinrich Gallop, Glasermeister. Anna Guldenbrein, Modistin. Julie Wahl, Weißwaren- Geschäft. Josef Lichtenecker, Hutmachermeister. Anna Jäger, Schnittwarenhandlung. Jda Bech- told, Schnittwarenhandlung. Ottilia Khuen, Schnittwarenhandlung. Josef Zimmermann, Roh- produktenhändler. L. Knapp, Badlwirt in Ampaß. Hans Zöllner, Rauchfangkehrermeister. JdaBrunn- hölzl, Drogengeschäfts-Jnhaberin. Lina Rorz, Hutwarengeschäft. Johann Junker

, Fleischhauerei. besitzer. Alois Neuner, Metzgermeister. Josef Bader, Schloffermeister. Wilhelm Vogl, Buch bindermeister. Franz Steinmayr, Löwenwirt. Hugo Brunner, Tischlermeister. Schwester Angelina Brettauer, Fortbildungsschullehrerin. Michael Aigner, Wirtshauspächter. Leopoldine v. Aichinger, Privat. Franz Bruch. Malermeister. Georg Hoppichler, Gutsbesitzer. Emma Saurwein, k. u. k. Majorsgattin. Anna Plunser, Bäckerei besitzerin. Anton Margreiter, Fleischhauer. Maria Gogl, Geschäftsinhaberin. Benefrieda

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 24.11.1935
Physical description: 6
Winter über erhalten dürste. IIDinnejànger Heitere Skizze von Käte Biel. Nach der Geburtstagsfeier eines Freundes standen Herta und Georg fröstelnd in der Dun kelheit und waren der Bosheit der Tatsachen aus geliefert: Bahnen verkehrten nicht mehr. Georg schlug seinen Mantelkrangen hoch. „Wir nehmen ein Taxi!' „Haben wir schon vorhin genommen. Jetzt müssen wir also gehen!' Herta war, im Hinblick auf die baldige Eheschließung Sklavin eines pein lich genau ausgestellten Sparplanes

, der sich aus die beiderseitigen Gehälter bezog. „Für das Geld bekomme ich ja schon ein Drittel Tischdecke.' „Das Glück liegt nicht in einer Tischdecke!' Georg war ärgerlich. Und während sie ihre Schritte nun in den einsamen Straßen hallen ließen, redete er, müde und launisch, jene Liste herunter, die er über Hertas schwarze Eigenschaften n seinem Gedächtnis angelegt hatte. Zum Schluß agte er dann noch: „Und Du bist furchtbar an pruchsvoll!' „Ich?' Herta war entrüstet, besann sich aber rasch. Zartes Beleidigtsein

in ihr« Stimme ver webend, fragte sie: „Liebst Du mich?' Wichtige Worte darf man im Alltag nicht allzu oft gebrauchen, sonst werden sie fadenscheinig. Georg schien denn auch peinlich berührt. „Ja!' sagte er kühl. „Und trotzdem bist Du nicht imstande, ein Opfer für mich zu bringen, geschweige denn, eine große Tat für mich zu verrichten?' „Bitte, kein Pathos vor dem Frühstück, liebes Kind! — Übrigens: habe ich nicht schon ungezählte Viertelstunden auf Dich gewartet?' „Ja', erwiderte sie still

„aber nach meinem Badewasser hast Du noch nie gefragt.' „Nach deinem was?' Georg lachte verständ nislos. „Was soll Ich damit?' „Cs trinken!' flüsterte Herta sanft. „Ich bin doch nicht wahnsinnig!' meinte Georg freundlich und gab innerlich der Bowle an Hertas seltsamer Forderung schuld. Herta ließ sich nicht beirren. „Und Badewasser trinken — das war einem Minnesänger noch ein Genuß. Kein Opfer! — Ulrich von Lichtenstein erzählt in seiner Lebensgeschichte ' Nun hatte Georg begriffen. „Cr war bereits

eine Entartungserscheinung. Es gibt würdigere Vertreter des Minnesangs, zum Beispiel Walther von der Vogelweide.' Diese unausrottbare männliche Sachlichkeit, dachte Herta verdrossen. „Weiß ich doch. Ich will a auch sogen, Georg, — früher, da wurden die Frauen noch angebetet.' „Werden sie auch heute noch', behauptete er liebenswürdig. „Sie müssen nur danach sein: anft und gemütvoll!' „Oh', sagte Herta aufgebracht „die angebetete l)ame des Ritters Ulrich war so gemütvoll, daß ie voy^hm verlangte, er möge

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Dolomiten
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Page 11 of 16
Date: 25.02.1939
Physical description: 16
degll Argentlerl Nr. 18 Jas Wunder am Wege Roman aus dem Salzburgischsn. Von Else S o j a»P l e n k. llrhebcrrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. (28. Fortsetzung.) Das Spitalgebäude taucht auf vor Laca- mores Augen. Eine starke Unruhe bemäch tigt sich seiner. Wird er Georg daheim an- trefsen? Der Wagen hält vor dem Spitaltor. Laca- more springt elastisch aus dem Wagen. Der Torwart grüßt höflich, er kennt den Protek tor der Anstalt seit Jahren. Sogleich winkt er Ali, der mit verbundenem

Fuß eben über den Flur humpelt. „Hallo — Kaffeebohne — melde deinem Herrn, da7 Herr Lacamore hier ist!' „Eich gehe gleich mit dem Knaben', erklärt dieser rasch und folgt Ali über den Hof in den von Georg bewohnten Trakt. Georg hat nach der Morgenvisite einen jungen Kollegen ersucht, ihn für den Vor mittag zu vertreten, da er einen unaufschieb baren Gang vorhabe. Nun steht er, schon fast vollständig zum Ausgehen gekleidet, vor dem Spiegel und bindet eben die Krawatte, da Ali mit scheuem, verstörtem

Gesicht eintritt und Lacamores Besuä) meldet. Da steht Lacamore schon im Zimmer und Georg bedeutet dem Knaben schweigend, den 'aum zu verlassen. Dann sind die beiden Männer allein miteinander, stehen sich Aug' in Auge. „Du — willst ausgehen?' hegstrut, Laca more hastig, da Georg beharrlich schweigt. „Du gehst — zu Carragnol?' „Ja', antwortet Georg. „Ich gehe zu Carragnol.' „Du wirst ihm sagen —' „— daß ich meine Rechte auf Simone nicht an einen hergelaufenen Abenteurer ab trete.' „So!' Lacamore tut

einen tiefen Atem zug. „Und dann? Was dann?' Georg wendet sich achselzuckend ab. „Dann will ich dir eines sagen: Du tust Carragnol unrecht. Er hat bis heute die Braut des anderen respektiert. Er weiß bis heute nicht, daß Simone das Verlöbnis lösen will um seinetwillen. Daß Simonens Liebe auf ihn gefallen ist, wer kann dafür? Die Liebe geht ihre eigenen Wege und läßt sich nicht zwingen. Oder glaubst du, Simone von Carragnol zurückfordern zu können? Du würdest einem Unschuldigen unrecht tun und mein Kind

unglücklich machen. Willst du das, Georg?' Lacamore umklammert Georgs Arm: „Georg Ein Vater bittet dich. Mein Kind hat heute nachts geweint. Simone zittert —' „Um Andre Carragnol?' Georg lächelt müde, nicht ohne Ironie. Einen Augenblick besinnt er sich. Dann streift er den Ver lobungsring vom Finger. „Hier ist der Ring. Ich gebe Simone frei.' „Georg ' Lacamores Stimme zit tert. „Nun hast du mehr getan, als da du mir das Leben gerettet.' „Und Simone hat mir mehr genommen als sie weiß', fällt Georg

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 07.05.1924
Physical description: 8
(Erpressung) und verneinten die dritte an sie gerichtete Frage we^ gen der Täterschast der Angeklagten. Aus Grund dieses Wahrspruches der Geschwore nen mußte der Freispruch Oer Angeklagten ersolgen. Die Verhandlung leitete Appellationsrat von Attlmayr, die Anklage vertrat Anwalt des Königs Linssr. Die Verteidigung führte Rechtsanwalt Dr. Max Kirchlechner. ch - Meuchlings erschossen. Am Montag, den 5. Mai, begann vor dem Schwurgerichte in Bozen der auf 2 Tage anbe raumte Strafprozeß gegen Johann Georg Pich

und fand durch die schwere Verletzung, hauptsächlich des Kleinhirnes, den sofortigen Tod. Ein abenteuerliches Vorlebe«. Die schwere Tat des Johann Georg Pichler hatte folgende Vorgeschichte: Der von der Ortschast Stilfs ziemlich abgelegene Mansutthof ist je zur Hälfte Eigentum der Familien Pichler und Gutgsell. Das Verhältnis der beiden Familien war gerade nicht ein ausgesprochen feindseliges, immerhin hatten je doch beide nicht viel für einander übrig. Der heu tige Angeklagte Johann Georg Pichler

als Ma trose anwerben. In der Folgezeit kam er als Ma trose unter verschiedenen Flaggen in aller Herren. Länder und landete schließlich im Jahre 1914 in Bollingen im Lothringischen. Ab Oktober 1916 lei stete er nach einer Musterung in Karlsruhe, in Salz burg. später dann in Pejo am Sulzberg Kriegs dienste. Nach Kriegsende nahm Johann Georg Pichlcr im Vaterhause im Mansutthose in Stilfs Aufenthalt und betrieb zeikveife das Schmuggler- geiverbc. Ein verhängnisvoller Schmugglergang. Am Pfingstsamstag 1920

begab sich Johann Georg Pichler, dessen Bruder Oswald, dann Simon Reinstadler und Emil Gutgsell aus einen Schmug gelgang in die Schlveiz. Arn Rückwege — der Weg führte über die Stilfseralpe -7— fielen die Brüder Pichler und Simon Reinstadler in die Hände der Finanzier!, blieben bei K Wochen.in Untersuchungs haft, wurden später jedoch wegen dieser Straftat amnestiert. Die Schmuggelwaren, hauptsächlich Saccharin, wurden beschlagnahmt und erlitt Johann Georg Pickler einen Schaden von angeblich 4090

sich Johann Georg Pichler, wie er sagte, neuerdings genötigt, -dem Schmuggel nachzugehen und wurde hiebe» mit einer Schmugglerin bekannt. Im Ver kehr mit dieser Schmugglerin verlor Pichler auch seine Gesundheit. Diese beiden Umstände, der Ver lust seiner Ersparnisse und seiner Gesundheit, haben aus sein Gemüt so gedrückt, daß er nahe daranstand, sich in Innsbruck, wo er sich behufs Heilung seiner Krankheit aufhielt, das Leben zu nehmen. Als erste Ursache seines Unglücks habe er ausschließlich «den Verrat

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Der Burggräfler
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Page 4 of 10
Date: 07.05.1924
Physical description: 10
(Erpressung) und verneinten die vritte an sie gerichtete Frage we gen der Täterschaft der Angeklagten. Auf Grund dieses Wahrspruches der Geschwore nen mußte der Freispruch der Angeklagten erfolgen. Die Verhandlung leitete Appellaiionsrat von Attlmayr, die Anklage vertrat Anwalt des Königs Linscr. Die Verteidigung führte Rechtsanwalt Dr. Max Kirchlechncr. * Meuchlings erschossen. Am Montag, den 5. Mai, begann vor dem Schwurgerichte in Bozen der auf 2 Tage anbc- raumte Strafprozeß gegen Johann Georg Pich

und fand durch die schwere Verletzung, hauptsächlich des Kleinhirnes, den sofortigen Tod. Ein abenteuerliches Vorleben. Die schwere Tat des Johann Georg Pichler hatte folgende Vorgeschichte: Der von der Ortschaft Stilfs ziemlich abgelegene. Mansutthof ist je zur Hälfte Eigentum der Familien Pichler und Gutgsell. Das Vlwhältnis der beiden Familien war gerade nicht ein ausgesprochen feindseliges, immerhin hatten je doch beide nicht viel für einander übrig. Der hrm- ttge Angeklagte Johann Georg Pichler

Äs 'Ma trose anwerben. In der Folgezeit kam er als Ma trose unter verschiedenen Flaggen in aller Herren Länder und landete schließlich im Jahre 1914 in Bollingen im Lothringischen. Ab Oktober 1916 lei- I stete er nach einer Musterung in Karlsruhe, in Salz- 1 bürg, später dann in Pejo am. Sulzberg Kriegs- I dienste. Rach Kriegsende nahm Johann Georg j Pichler im Vaterhause im Mansutthofe in Stilfs 1 Aufenthalt und betrieb zeitweise das Schmuggler- I gewerbc. I Ein verhängnisvoller Schmugglergang

. ! Am Pflngstsamstag 1920 begab sich Johann ! Georg Pichler, dcpen Bruder Oswald, bann Simon I Neinstadler und Emil Gutgsell auf einen Schmug- l-gelgang in die Schweiz. Am Rückwege — der Weg J führte über die Stilfferalpe — fielen die Brüder « Pichler und Simon Reinstadler in die Hände der ! Finanziert, blieben bei 6 Wochen in llntersuchungs- ! hast, wurden später jedoch wegen dieser Straftat ! amnestiert. Die Schmuggelwaren, hauptsächlich ! Saccharin, wurden beschlagnahmt und erlitt Johann Georg Pichler

das verlorene Geld wieder hereiltzubringcn, sah I sich Johann Georg Pichler, wie er sagte, neuerdings I genötigt, deni Schmuggel nachzugchcn und wurde ! hiebei mit einer Schmugglerin bekannt. Im Ver- ! kehr mit dieser Schmugglerin verlor Pichler auch I seine Gesundheit. Diese beidcu Umstände, der Ver- ! Inst seiner Ersparuipe und seiner Gesundheit, haben ! auf sein Gemüt so gedrückt, daß er nahe daranstand. ! sich in Innsbruck, wo er sich behufs Heilung seiner ! Krankheit aufhielt, das Leben zu nehmen

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