37.137 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1931/05_08_1931/AZ_1931_08_05_5_object_1856907.png
Seite 5 von 8
Datum: 05.08.1931
Umfang: 8
', antwortete der Mann. „Ich heiße Georg Brandt, bekannt unter meinem Künstlernamen George Rienzi. Ich war früher bei der Turnertruppe ' »Schon gut!' unterbrach der Dicke. »Ich kann Sie n'cht unterbringen, mein Lieber, sie sind zìi alt.' Mit einem verzweifelten Ausdruck wandte sich Georg ab. Zu alt? Das hörte er immer wieder, alle Tage, so oft er auf Stellensuche ging. Und fein Weib daheim lag krank, seine Kinder hungerten. Das Geld, mar zu Ende. Wenn der Wirt kündigen würde, lag er mit der kranken Frau

und den kleinen Kindern auf der Straße. Georg hatte sich in eine Ecke gesetzt, den Kopf in beide Hände gestützt. Was nun? Ins Wasser springen? Damit befreite er sich viel leicht aus der Not des Lebens, aber nicht seine Familie. Unehrlich werden? Neulich war ein Mann an ihn herangetreten, eine Ludenmütze schief auf dem Kopfe; er hatte ihm zugeraunt, sie brauchten einen Kletterer, einen Kerl, der vor nichts zurückschreckte. Wäre Geld zu ver dienen. Georg halte ihm den Nucken zuge dreht. Er wollte ehrlich

bleiben. Wenn der Mann wiederkäme „Achtung! Herhören!' scholl eine Stimme über das Lärmen, Lachen. Reden ringsum. „Sonderangebot! Für ein Schanfliegen wird ein Falkschirmkünstler gesucht. Absprung aus tausend Meter Höhe.' Einen Augenblick tiefe Stille, auch unter diesen Männern, die mit ihrem Leben zu spie len gewöhnt waren. Georg horcht« auf. Ein eigentümlich kaltes Gefühl rann ihm über den Rücken- 1000 Meter! Die höchste Zirkusdecke, unter der er gearbeitet, war einige 30 Meter hoch

gewesen. Der Gedanke war furchtbar, aber es packte ihn mit dämonischer Gelvast. Es war das letzte Mittel, das allerletzte. Im nächsten Augenblick stand er vor dem Ausrufer und legte seine Papiere vor. „Ge macht!' sagte der Impresario. „Nächsten Sonn tag um 3 Uhr. Honorar 500 Mark.' Georg atmete tief. „Und wenn ich abstürze?' fragte er leise. ..Ausgeschlossen!' lachte der Herr. »Unsere Fallschirme find so sicher wie Ihr Bettzipfel. Aber wenn vierfache Entschädigung. An zahlung kann nicht geleistet

werden. Wir sind zu oft reingefallen.' Georg unterzeichnete den Vertrag. Dann eilte er heim. In einer Dachkammer erwartete ihn seine Frau: bleich, verhärmt lag sie in dem elenden Bettstroh. »Mutter, ich Hab' «rasl' rief Georg. Sein leichtes Künstlerblut war bei dem Gedanken, ihr. ihren Kindern zu helfen, in freudiger Er regung. »Gott sei Dank!' murmelte aus tiefstem Her zen das arme Weib, dem man es nicht ansah, daß es einst a^s Schleiertäuzerin Erfolg« er rungen. „Was ist's denn?' Um Himmels willen! Er durfte

1
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1903/21_08_1903/BZZ_1903_08_21_4_object_367640.png
Seite 4 von 8
Datum: 21.08.1903
Umfang: 8
Nr. 185» ..?o»ner Zeitung' ^Südtirole? ?oa5lott1 ^re'taa, den 21 Auausi 19L3 SumpklanÄ. Roman von l>ors Ounckei». (Nachdruck v«i-wi> 15. Fortsetzung. Anna sah einen Augenblick entgeistert zu ihren Eltern hinüber. Alle Farbe war aus ihrem Antlitz gewichen. Das strahlende Licht ihrer Augen schien völlig erloschen zu sein. Jetzt sollte sie fort — jetzt, da Georg zurückkam, da sie ihn endlich nach jahre langer Trennung wiedersehen sollte! Jetzt? >Nein, es war unmöglich! Die Mutter ließ

haben sollte? Im Scherz hatte der Vater zuweilen gemeint, es würde das Klügste sein, wenn Georg sich von drüben ein« reiche Frau mit brächte. Tischler Hellweg's ErbHeil würde ja wohl beim Tode der Alten lo ziemlich aufgezehrt sein; zum Verdienen und zurücklegen sei za da oben in dem Ampeln Nest nie Gelegenheit gewesen. Vielleicht war aus des Vaters Scherzen Ernst geworden und Georg kam nicht frei, kam nicht allein zurück! Und sie — sie hatte gar kein Recht mehr, hier aus ihn zu warten. Sie legte die Hand auf's Herz

Klingeln noch immer nicht aus. Grete, der die Zeit dabei lang wurde, flog dem behäbigen Mädchen vorauf und öffnete. Vor ihr, in der Halbdämmerung des Treppen flurS, stand em hochgewachsener Mann, den Grete im ersten Augenblick nicht erkannte. Erst als er sie mit „gnädiges Fräulein' anredete und anfragte, ob die Herrschaften anwesend und zu sprechen seien, wußte sie, daß Georg Hellweg vor ihr stand. Hellauf lachte sie und reckte die kleine, zierliche Gestalt in den Hüften auf. .Nur näher, Georg

— zu Hause sind freilich nur der Max und ich, aber wir sind sehr zu sprechen.' „Grete — Du?' „Ja. ich — Du vergißt wohl, daß wir uns über vier Jahre nicht gesehen haben. Darf ich bitten? — Nein, bitte hier, in unsern Salon.' Grete öffnete die Thür nach dem größten der beidm Vorderzimmer und ließ ihn eintreten. .Bitte, nimm doch Platz, Georg — soll ich Max rufen?' „Nein, nein, laß,' sagte er forschend über daS Mädchen hinblickend, das er zuletzt als Kind da oben auf dem alten Bergnest gesehen

hatte. Er suchte nach einer Aehnlichkeit mit Anna, aber er 'fand nicht die geringste. Inzwischen hatte Georg sich auf einen der ver schossene» grünen Ripsstühle niedergelassen, die er so gut von Nenrode her kannte. Er sah Grete nicht mehr an, aber er fühlte ihren Blick unablässig auf sich ruhen. Angelegentlich wandte er den Kopf nach dem Fenster zu, als ob es gälte, jede Linie des gegen überliegenden Dachfirstes aufs Genaueste zu stndiren. „Also Du bist — Ihr beide seid — ganz allein zu Haus? — Wann

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1872/15_11_1872/BZZ_1872_11_15_9_object_453041.png
Seite 9 von 10
Datum: 15.11.1872
Umfang: 10
WiSnl-Salealier. Samstag 16- Othwar A. Souutag 17. F 2»', Gregor «ochen-Sele»«». Montag IS. Otto MaxtmUia» Dienstag IS. Elisabeth. Blätter fiir Unterhaltung und gememuiHige SeUage M Nr. 26S der ronst. SsMr Zeitung vom 15. November 1872. In eiserner Faust. Cm Polizei-Roman ans der neuesten Zeit von I. Stelnm auir. (Fortsetzung.) Georg warf einen einzigen langen Blick auf den alten Manu. Was mußte derjarmej Mann in verletzten Zeit gelitten haben, wie schaute er trüde und matt

der Zimmerthüre. In demselben Augenblicke kam Dr. Meiner herunter und fragte Georg, ob er noch einmal auf ihn -rechnen könnte, wenn die Operation wiederholt werden müßte. „Ich bin jederzeit bereit,' antwortete Georg ruhig. „ES wäre wünschenswtrth, wenn Sie in unmittel barer Njhe blieben,' sagte der Arzt weiter. „Jetzt wäre e» an dem alten Herrn gewesen zu sagen: „Bleibe hier, iu diesem Hause, hier ist Dein Platz für olle Zeiten.' ^ < Herr Dolomie schwieg; kein Wort kam über feine Lippen

. ' „Ich werde diese Nacht im „Europäischen Hofe' zubringen. Sie können mich von hier aus in wen!- gen Minuten haben.' . . „Gut,' sagte der Arzt und begab sich wieder nach seinem Patienten. Georg' schritt die Treppe hinunter. Herr Dolomie ging in fein Zimmer. Att. Georg daS zHauS verlassen wollte, näherte sich ihm in dem Halbtunkel d S großen Flures der alte ^ean. ^ ^ ^ ^ ^ „Herr Georg, Herr Georg,. eilen Sie doch nicht ein Loulmen Sie einen ÄugeM in mein Kämmev chen, ich Habe Ihnen so viel zu sagen.- Der Alte zog Georg

in sein kleines, wohnliches Zimmer, das hart an der Diele gelegen war. Er ließ die Thüre ein wenig aufstehen, um besser hören zu können, wenn er gerufen werden sollte. Georg setzte sich, wie er al» Knabe schon so oft gethan, aus die Bettkante, während der Alte in seinem weichen Sorgenstuhle Platz nahm. ES konnte gar nicht anders se>u. Würde Georg sich in den Sor» genstuhl gesetzt haben, hätte er geglaubt, nicht bei dem alten Jean zu sein und die alte Zutraulichkeit wäre ferne geblieben. „Ach lieber Herr

Du das „sehr glücklich.' so merkwürdig?' „Ach lieber junger Herr, ich mag eS nicht sagen und doch muß «S heraus. Er ist wieder da, der Italiener —' Georg wurde leichenblaß. . „Er ist wieder da und sie — ist glücklich.' Georg sprang auf. Seine Augen schössen Blitze. „Wo ist der Italiener?' sagte er mit gepreßter Stimme. „Der Schänder unserer Ehre muß sterben.' „Um Gotteswillen, Herr, Georg, was wollen Sie beginnen? Er wird feinem Schicksale nicht entgehen: Lassen Sie ihn. Aber ein Anderes muß auch noch heraus

3
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1903/19_09_1903/BZZ_1903_09_19_6_object_368687.png
Seite 6 von 12
Datum: 19.09.1903
Umfang: 12
>>>eorg wandte alle Mittel an — vergebens — der Gaul rührte sicki nicht roin Fleck. Mit steifen Ohren und geblähten Nüstern stand er da, den Kops waldwärts gewendet. Als iveder Zureden, noch Kandare und Sporen helsen wollten, stieg Georg ab. Er zog eine kleine Handlaterne aus der Tasche und machte Licht — nichts war zu sehen. Jetzt aber — Was war das? Der Sturm ließ einen Augenblick nach und ein Stöhnen, das aus einer Menschenbrust kommen mußte, drang an Georg's Ohr. — Noch einmal — schauerlich klang

es herüber. Dann setzte der Sturm- Wind seine heulende, kreischende Symphonie fort. Georg band das Pferd an einen Baum und schritt langsam, die Laterne zu Boden haltend, vor wärts. Etwa zwanzig Schritte weit war zwischen den Kiefern waldeinwärts gezogen, als er dicht neben sich, vernehmbarer denn zuvor^keuchendes Athmen hörte. Er machte eine kleine Wenv »mach rechts — bog die Laterne in derselben Richtung 'trüber — und erblickte um Armeslänge von ihm entfernt einen Mann in gekrümmter Stellung am Boden

liegen. Dicht neben dem Liegenden blitzte beim Schein der Laterne etwas Blankes auf — der Lauf eines Revolvers. — Georg schützte die Laterne mit der Hand und beugte sich tiej aus das halb zu Boden gekehrte Antlitz hinab. Mit einem Schreckensruf fuhr Georg zurück — Anna's Gatte — Eva's Bater lag vor ihm. Er hatte die Augen geschlossen. Die rechte Hand hielt er, kampshaft zur Faust geballt, auf eine Stelle unter der linken Brust gepreßt — Blutstropfen sickerten langsam unter der Faust hervor. Georg

setzte die Laterne zu Boden, zog seinen Rock aus und schob ihn unter das Haupt des Verwundeten- Rudolf stöhnte laut auf, dann schlug er di« Augen auf. Er erkante Hellweg sofort. „Ah, Sie — das ist gut — ich habe Ihnen noch was zu sagen — kommen Sie näher — die Sterbe musik da oben heult ein Bischen gar zu kräftig.' Georg hatte sich dicht zu ihm hinabgebeugt. „Wenn's vorüber ist — in meiner linken Rocktasche finden Sie Papiere, die bringen Sie Anna, das sei Ihr Erstes. Mich können Sie ruhig

, hat Sie zurückgehalten» bis dir Hilfe da — «ein Weib, das ich mehr geliebt als Alles in der Welt — meinem Todfeind hat es das Leben gerettet —' Georg hatte die Augen mit der freien Hand bedeckt. Niemand, nicht einmal der Sterbende sollte es sehen, daß er weinte, Thränen der Rene — der Scham. Nach einer kleinen Pause hatte Rudolf wieder angefangen zu spreche» — sein Athem ging kurz und stolziveis — zuweilen rang er sich nur noch röchelnd aus der Brust. „Auch Ihre Arbeiter — waren nicht schuldig

4
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/18_10_1936/AZ_1936_10_18_3_object_1867547.png
Seite 3 von 8
Datum: 18.10.1936
Umfang: 8
(Seorg ^ì(5rt mit' „Die geteilte Wohnung ist eine Zeiterscheinung' sagte Georg tröstend zu sich selbst. Das hinderte nicht, daß er wütend auffuhr, als der Fernsprecher nebenan läutete. Cs läutete gerade hinein in den gefühlvoll von Herrn Braun, der seines Heichens Klavierspieler war, gespielten Schlager. Das Spiel brach jäh ab. „Na, schön', dachte Georg, „jetzt wird endlich mal jemand ihn wegen des blödsin nigen Klavierspiels zur Rede stellen.' Er wartete darauf, daß Herr Braun losdon- nern

würde, und er als mittlerer Mieter einer ge teilten Wohnung, wobei das mittlere sich aus die räumliche Einteilung und nicht auf seinen Wert als Mieter bezog, würde das Vergnügen haben, alles mitanzuhören. Er war überhaupt verurteilt, alles mitanzuhören. was sich in den beiden Wohnungen links und rechts von ihm begab. Aber Herr Braun schwieg. Cr lauschte anschei »end andächtig in das Telephon hinein, während eine Frauenstimme auf ihn einsprach. Es dauerte eine ganze Weile, bis Georg feststellte, daß diese Stimme

aus der Wohnung links kam und Fräu lein Maria-Anna gehörte, die ebenfalls telepho- nierte. Fräulein Maria-Annas Stimme sagte also: HutenMorgen, Herr Baron, ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich das Armband wiedergefunden habe, es hing am Verschluß meiner Handtasche.' „Sich — sieh, ein Baron', dachte Georg, „Fräu lein Maria-Anna hat einen Baron aufgegabelt,' »nd er dachte lächelnd an den blonden Lockenkopf der kleinen Modistin. Zu seinem Erstaunen antwortete die Stimme von Hern Braun: „Darüber bin ich ja ganz

außer ordentlich glücklich, gnädiges Fräulein. Ich war ganz außer mir, daß Sie in meiner Gesellschaft das Armband verloren haben.' Georg überlegte, ob er recht gehört hatte, — sprach da nicht Fräulein Maria-Anna mit Herrn Braun?! Seit wann kannten die beiden sich denn — und seit wann war Herr Braun, ein Paron? Fräulein Maria-Anna sagte: „Cs ist alles in Ordnung, das wollte ich Ihnen nur sagen, was läge denn auch schon daran?' Georg wußte gar nicht, daß Maria-Anna in der Lage war, so ohne weiteres

!' „Was haben die beiden nur', dachte Georg er staunt, „und warum telsphonieren sie denn, wo sie doch fast Tür an Tür wohnen.' Aber dann siel ihm ein, daß beide Wohnungen Ausgänge nach verschiedenen Straßen hatten und daß es möglich lei, daß sie sich gar nicht genau kannten. „Und was tun gnädiges Fräulein jetzt?' fragte Herr Braun. „Ich fahre jetzt aus', sagte Maria-Anna von oben herab, „mein Wagen wartet schon!' Georg reckte den Hals, aber die Straße auf und ab konnte er nichts von einem Auto sehen, alles war öde

5
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1940/09_06_1940/AZ_1940_06_09_3_object_1879090.png
Seite 3 von 6
Datum: 09.06.1940
Umfang: 6
— Wir haben Glück: unsere Freunde sind zu Hause. 5 Hrgehnis — Hast du es dem ArZt gesagt, daß ich dich empfohlen habe? — Gewiß! — Und waà sagte èr? ' — Er wollte, daß ich ihm das Honorar im voraus bezahle. Vergleich — Welches ist das wahre Mittelalter? Wildgänjejayd — Stop. Mensch.' Schießen Sie nicht, das ist doch unsere Lustslottj) Ver beste Freunà Mu» sah sie stets zusammen -- Georg und Robert. Sie waren Freunde schon 'eii Kindertagen. Der verwaiste Robert w»r als kleiner Junge in das satte, !vo! !i,ubende

Haus von Gorgs Eltern genommen und dort wie ein Sohn er;o!!)i, worden. yre Freundschaft schien unzertrenn lich Hauptsächlich allerdings bestand sie daiin. daß Robert gab und Georg nahm, às gller Welt natürlich schien, vor ài» den daran Hauptbeteiligten. Cs gab nicht viele derart glänzende Erscheinungen wie Georg Jensen. Zu lein.», außerordentlich bemerkenswerten Atuszeren hotte die Natur ihm nicht nur ei» großes Vermögen, sondern auch noch einni ausgezeichneten Verstand verliehen- machte

eine schnelle und von aller Veìl bewunderte Karriere. Wer ver mochte es wie er, eine Situation mit ein paar Wörter» einzugliedern, einen Äe»sche» mit manchmal ein wenig zyni schen Satz erschöpfend zu beurteilen? Niemqnh konnte alle diese Eigenschaf- vo Me» besten Freuà? mehr hewus« dern als der getreue Robert. Er war zwar weder dumm noch häßlich — kei neswegs, obwohl er neben dem fabe!- haften Georg mitunter so wirkte. Was er als eine Tatsache hinnahm, von deren Richtigkeit er selbst am meisten überzeugt

war. Georg und Robert... Die ganze Stadt war daran aewöhnt. sie immer zu sammen sehen, und daran, daß sie zusammen taten. Natürlich verliebten sie sich auH in das gleiche Mädchen. Das heißt, Robert hielt sich bescheiden im Hintergrund, während Georg sich mir ihr oerlobte. Sie hieß Lisa und war in ihrer Art mindestens ebenso außerordentlich wie Georg. Wie wunderbar sie zusammen passen! sagten die Leute in der kleinen Srodt. Sie war blond und schlank und hatte die schönsten blauen Auge

», die man sich denken kannte. Und außerdem war s>? die einzige Tochter eines Witwers, dessen Vermögen noch ein wenig bedeutender war als das, das Georg einnial zvfàn würde. Nur über ihren Verstand waren die Ansichten nicht ungeteilt. Es gab eine Gruppe, die sie für dumm hielt, und diese là später auf nie ganz geklärte und merkwürdige Weise dao Oberwasser bekommen Natürlich hätte die bezaubernde Lisa es sich leisten können, jeden Mann zu nehmen, zumal sie ihren Vater völlig beherrschte und vollkommen unabhängig

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1906/14_04_1906/TIR_1906_04_14_6_object_356164.png
Seite 6 von 16
Datum: 14.04.1906
Umfang: 16
habe, unter die Kinder verteilte, dem kleinen Georg aber nichts gab, so daß die Zeugin dachte, die Angeklagte sei nicht die Mutter deL Georg. Am anderen Tage sah sie dann, wie die Angeklagte den kleinen Georg schlug. Aus die Frage des Richters sagt die Zeugin, daß Georg ins Ge sicht geschlagen wurde. Sie habe aber nicht bemerkt, was die Ursache dieser Strafe ge wesen sei Peter Kosler, der Schwager der An geklagten, entschlägt sich nicht der Aussage und deponiert, er habe keine Mißhandlungen des kleinen Georg gesehen

. Er habe wohl vor Jahren bemerkt, daß die Angeklagte die anderen Kinder lieber als den Georg habe. Zeuge leugnet, daß er seinerzeit über Mißhandlungen deS KindeS mit der Zeugin Freina gesprochen habe. Maria Deearli ist seit drei Monaten Dienstmagd bei Kofler. Sie erklärt, sie könne nicht sagen, daß der Georg schlechter als die anderen Kinder behandelt worden wäre. Die Frau Kofler habe den Kleinen allerdings mir der Rute geschlagen, aber „sehr sanst' und auf das Gesäß.* Frau Kofler lieoe alle Kinder

mit der gleichen Liebe. Vom staatSanwalt- fchaftlichen Funktionär befragt, ob der klein? Georg bestraft worden sei, weil er Milch von sremden Leuten angenommen habe, erwiderte die Zeugin, daß dies nicht der Fall sei. Ebenso stellt sie in Abrede, von Frau Kofler beein- flnßt worden zu sein, zu deren Gunsten aus zusagen. Die Rute sei kurz und bereit» ab gestumpft gewesen. Zeugin Rizzi sagt aus. daß die Ange klagte den kleinen Georg nicht gern hatte. Diese habe einmal den Buben so angeschrien

, daß er in seinem Schrecken über die Stiege siel. Die Angeklagte habe den Knaben dann nvch mit dem Fuße gestoßen. Zeugin habe nie bemerkt, daß der Georg etwas angestellt hat. Der kleine Georg mußte den Diener der anderen Kinder abgeben. Sie sei oft darüber ganz aufgeregt gewesen, wie die Frau Kofler den Georg schlecht behandelt habe. Sie habe gesehen, daß der Knabe Geschwüre an den Füßen hatte. Sie habe damals gesagt, man müsse doch gegen die Geschwüre an den Beinen etwas tun. Die Angeklagte sagt zu der Zeugin

-. ich den „Sie haben mich nie gesehen, daß Georg schlug.' Zeugin: Nein, Sie waren nie so dumm. Geschlagen haben Sie aber das Kind und be handelt haben Sie es wie einen Hund.' Der Georg habe auch die Nachttöpfe austragen müssen, welcher Behauptung Frau Köster wider spricht, da sie ja dazu die Dienstmagd Halle. Georg habe wiederholt Beulen am Körper und geschwollene Augen gehabt, die von Schlägen herrührten. Zeugin M a t i v i, welche anfänglich unbe dingt 54 Jahre alt sein wollte, in Wirklich keit sich' aber zweifellos

7
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1903/07_09_1903/BZZ_1903_09_07_4_object_368260.png
Seite 4 von 8
Datum: 07.09.1903
Umfang: 8
, die i.zr das Blut in den Adern stocken machte. .Recht dicht beisammen, Klaas, damit es den Eindruck eines Kranzes —' Da stockte auch die Stimme. Dann hörte Anna für einige Augenblicke nichts als ein Rauschen wie von großen Wassern, sah nichts alS regenbugeiisarbene tanzende Punkie vor ihren Augen uud dann plötzlich ganz dicht an ihrem Ohr hörte sie die Stimme wieder — seine Stimme — Georg! — „Ja, sie ist es wirklich — Anna! Anna!' Bleich und verwirrt sah sie zu ihm auf, der nun dicht an ihrer Seite

stand. „Ja, ja, sie ist es —' und ein schmerzliches Lächeln umspiclic ihren Mund — „uud Du — Sie Georg? Wo kommen Sie so plötzlich hierher in diese Einöde nach so langen, langen Jahren?' Sie waren langsam um ein paar Schritte weiter gegangen. Georg zeigte aus die Villa zurück. „Ich kam um mein Heim zu beziehen. Aber Du, Anna?' Sie war zusammengeschreckt. Ihr Körper bebte. Die Fabrik - das Hans — Villa Eva — Dein, Georg?' Sie stieß es heraus. Dann faltete sie die Hände in stummer Qual! Sie Halle

kein Recht zu diesem wilden Schmerz, der mit wüthenden Krallen nach ihr griff, sie wußte es, — dennoch gab sie sich ihm wider standslos hin, und jedes Wort, das Max halb im Scherz von der Herrin des rothen Hauses, von dieser unbekannten Frau Eva gesprochen, fuhr ihr jetzt wie ein zweischneidiges Schwert durch'» Herz. Georg wußte nicht, was Anna so plötzlich er faßt hatte, und er dachte nicht einmal darüber nach, so tief erschüttert hatte ihn dies Wiedersehen. Jetzt sah sie ihm mit einer wahren Todesangst

in die Augen, dann brachte sie stammelnd die Frage vor: „Ist Jh.e Frau auch dort, Georg?' Er sah sie mit ungemessener Verwunderung an. „Wie kommst Du zu dieser Frage, Anna — wie kannst Du glauben, ich hätte je darau gedacht — aber komm. Du zitterst ja — Du wankst. —' Er stützte sie und geleitete sie sanft an eine erhöhte Wegstelle unter einem alten Erlenstamm, auf die sie sich meder- gleiten ließ. Er war im Begriff, das geliebte Haupt an seine Brust zu ziehen, sie zu fragen: warnm

, aber sie hatte ihre Rechte schon auf seineu Arm gelegt, und ihm in das gramentstellte Antlitz blickend, sagte sie fest: „Ja — aber Du darfst mich nicht verurlheilen. Ich habe aus Dich oder ein Wort von Dir gcwariet — lange — lange — und dann kam das andere — und das mußte fein. Glaube mir, Georg — glaube mir und — frage mich nicht.' ES lag eine so überzeugende Wahrhaftigkeit, eine so zwingende Gewalt in dem, was sie >agte und wie sie es sagte, daß «das Haupt senkte und leise, beinahe demüthig sprach

8
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/24_11_1935/AZ_1935_11_24_3_object_1863831.png
Seite 3 von 6
Datum: 24.11.1935
Umfang: 6
Winter über erhalten dürste. IIDinnejànger Heitere Skizze von Käte Biel. Nach der Geburtstagsfeier eines Freundes standen Herta und Georg fröstelnd in der Dun kelheit und waren der Bosheit der Tatsachen aus geliefert: Bahnen verkehrten nicht mehr. Georg schlug seinen Mantelkrangen hoch. „Wir nehmen ein Taxi!' „Haben wir schon vorhin genommen. Jetzt müssen wir also gehen!' Herta war, im Hinblick auf die baldige Eheschließung Sklavin eines pein lich genau ausgestellten Sparplanes

, der sich aus die beiderseitigen Gehälter bezog. „Für das Geld bekomme ich ja schon ein Drittel Tischdecke.' „Das Glück liegt nicht in einer Tischdecke!' Georg war ärgerlich. Und während sie ihre Schritte nun in den einsamen Straßen hallen ließen, redete er, müde und launisch, jene Liste herunter, die er über Hertas schwarze Eigenschaften n seinem Gedächtnis angelegt hatte. Zum Schluß agte er dann noch: „Und Du bist furchtbar an pruchsvoll!' „Ich?' Herta war entrüstet, besann sich aber rasch. Zartes Beleidigtsein

in ihr« Stimme ver webend, fragte sie: „Liebst Du mich?' Wichtige Worte darf man im Alltag nicht allzu oft gebrauchen, sonst werden sie fadenscheinig. Georg schien denn auch peinlich berührt. „Ja!' sagte er kühl. „Und trotzdem bist Du nicht imstande, ein Opfer für mich zu bringen, geschweige denn, eine große Tat für mich zu verrichten?' „Bitte, kein Pathos vor dem Frühstück, liebes Kind! — Übrigens: habe ich nicht schon ungezählte Viertelstunden auf Dich gewartet?' „Ja', erwiderte sie still

„aber nach meinem Badewasser hast Du noch nie gefragt.' „Nach deinem was?' Georg lachte verständ nislos. „Was soll Ich damit?' „Cs trinken!' flüsterte Herta sanft. „Ich bin doch nicht wahnsinnig!' meinte Georg freundlich und gab innerlich der Bowle an Hertas seltsamer Forderung schuld. Herta ließ sich nicht beirren. „Und Badewasser trinken — das war einem Minnesänger noch ein Genuß. Kein Opfer! — Ulrich von Lichtenstein erzählt in seiner Lebensgeschichte ' Nun hatte Georg begriffen. „Cr war bereits

eine Entartungserscheinung. Es gibt würdigere Vertreter des Minnesangs, zum Beispiel Walther von der Vogelweide.' Diese unausrottbare männliche Sachlichkeit, dachte Herta verdrossen. „Weiß ich doch. Ich will a auch sogen, Georg, — früher, da wurden die Frauen noch angebetet.' „Werden sie auch heute noch', behauptete er liebenswürdig. „Sie müssen nur danach sein: anft und gemütvoll!' „Oh', sagte Herta aufgebracht „die angebetete l)ame des Ritters Ulrich war so gemütvoll, daß ie voy^hm verlangte, er möge

9
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1939/25_02_1939/DOL_1939_02_25_11_object_1202363.png
Seite 11 von 16
Datum: 25.02.1939
Umfang: 16
degll Argentlerl Nr. 18 Jas Wunder am Wege Roman aus dem Salzburgischsn. Von Else S o j a»P l e n k. llrhebcrrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. (28. Fortsetzung.) Das Spitalgebäude taucht auf vor Laca- mores Augen. Eine starke Unruhe bemäch tigt sich seiner. Wird er Georg daheim an- trefsen? Der Wagen hält vor dem Spitaltor. Laca- more springt elastisch aus dem Wagen. Der Torwart grüßt höflich, er kennt den Protek tor der Anstalt seit Jahren. Sogleich winkt er Ali, der mit verbundenem

Fuß eben über den Flur humpelt. „Hallo — Kaffeebohne — melde deinem Herrn, da7 Herr Lacamore hier ist!' „Eich gehe gleich mit dem Knaben', erklärt dieser rasch und folgt Ali über den Hof in den von Georg bewohnten Trakt. Georg hat nach der Morgenvisite einen jungen Kollegen ersucht, ihn für den Vor mittag zu vertreten, da er einen unaufschieb baren Gang vorhabe. Nun steht er, schon fast vollständig zum Ausgehen gekleidet, vor dem Spiegel und bindet eben die Krawatte, da Ali mit scheuem, verstörtem

Gesicht eintritt und Lacamores Besuä) meldet. Da steht Lacamore schon im Zimmer und Georg bedeutet dem Knaben schweigend, den 'aum zu verlassen. Dann sind die beiden Männer allein miteinander, stehen sich Aug' in Auge. „Du — willst ausgehen?' hegstrut, Laca more hastig, da Georg beharrlich schweigt. „Du gehst — zu Carragnol?' „Ja', antwortet Georg. „Ich gehe zu Carragnol.' „Du wirst ihm sagen —' „— daß ich meine Rechte auf Simone nicht an einen hergelaufenen Abenteurer ab trete.' „So!' Lacamore tut

einen tiefen Atem zug. „Und dann? Was dann?' Georg wendet sich achselzuckend ab. „Dann will ich dir eines sagen: Du tust Carragnol unrecht. Er hat bis heute die Braut des anderen respektiert. Er weiß bis heute nicht, daß Simone das Verlöbnis lösen will um seinetwillen. Daß Simonens Liebe auf ihn gefallen ist, wer kann dafür? Die Liebe geht ihre eigenen Wege und läßt sich nicht zwingen. Oder glaubst du, Simone von Carragnol zurückfordern zu können? Du würdest einem Unschuldigen unrecht tun und mein Kind

unglücklich machen. Willst du das, Georg?' Lacamore umklammert Georgs Arm: „Georg Ein Vater bittet dich. Mein Kind hat heute nachts geweint. Simone zittert —' „Um Andre Carragnol?' Georg lächelt müde, nicht ohne Ironie. Einen Augenblick besinnt er sich. Dann streift er den Ver lobungsring vom Finger. „Hier ist der Ring. Ich gebe Simone frei.' „Georg ' Lacamores Stimme zit tert. „Nun hast du mehr getan, als da du mir das Leben gerettet.' „Und Simone hat mir mehr genommen als sie weiß', fällt Georg

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1924/07_05_1924/SVB_1924_05_07_4_object_2543080.png
Seite 4 von 8
Datum: 07.05.1924
Umfang: 8
(Erpressung) und verneinten die dritte an sie gerichtete Frage we^ gen der Täterschast der Angeklagten. Aus Grund dieses Wahrspruches der Geschwore nen mußte der Freispruch Oer Angeklagten ersolgen. Die Verhandlung leitete Appellationsrat von Attlmayr, die Anklage vertrat Anwalt des Königs Linssr. Die Verteidigung führte Rechtsanwalt Dr. Max Kirchlechner. ch - Meuchlings erschossen. Am Montag, den 5. Mai, begann vor dem Schwurgerichte in Bozen der auf 2 Tage anbe raumte Strafprozeß gegen Johann Georg Pich

und fand durch die schwere Verletzung, hauptsächlich des Kleinhirnes, den sofortigen Tod. Ein abenteuerliches Vorlebe«. Die schwere Tat des Johann Georg Pichler hatte folgende Vorgeschichte: Der von der Ortschast Stilfs ziemlich abgelegene Mansutthof ist je zur Hälfte Eigentum der Familien Pichler und Gutgsell. Das Verhältnis der beiden Familien war gerade nicht ein ausgesprochen feindseliges, immerhin hatten je doch beide nicht viel für einander übrig. Der heu tige Angeklagte Johann Georg Pichler

als Ma trose anwerben. In der Folgezeit kam er als Ma trose unter verschiedenen Flaggen in aller Herren. Länder und landete schließlich im Jahre 1914 in Bollingen im Lothringischen. Ab Oktober 1916 lei stete er nach einer Musterung in Karlsruhe, in Salz burg. später dann in Pejo am Sulzberg Kriegs dienste. Nach Kriegsende nahm Johann Georg Pichlcr im Vaterhause im Mansutthose in Stilfs Aufenthalt und betrieb zeikveife das Schmuggler- geiverbc. Ein verhängnisvoller Schmugglergang. Am Pfingstsamstag 1920

begab sich Johann Georg Pichler, dessen Bruder Oswald, dann Simon Reinstadler und Emil Gutgsell aus einen Schmug gelgang in die Schlveiz. Arn Rückwege — der Weg führte über die Stilfseralpe -7— fielen die Brüder Pichler und Simon Reinstadler in die Hände der Finanzier!, blieben bei K Wochen.in Untersuchungs haft, wurden später jedoch wegen dieser Straftat amnestiert. Die Schmuggelwaren, hauptsächlich Saccharin, wurden beschlagnahmt und erlitt Johann Georg Pickler einen Schaden von angeblich 4090

sich Johann Georg Pichler, wie er sagte, neuerdings genötigt, -dem Schmuggel nachzugehen und wurde hiebe» mit einer Schmugglerin bekannt. Im Ver kehr mit dieser Schmugglerin verlor Pichler auch seine Gesundheit. Diese beiden Umstände, der Ver lust seiner Ersparnisse und seiner Gesundheit, haben aus sein Gemüt so gedrückt, daß er nahe daranstand, sich in Innsbruck, wo er sich behufs Heilung seiner Krankheit aufhielt, das Leben zu nehmen. Als erste Ursache seines Unglücks habe er ausschließlich «den Verrat

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1924/07_05_1924/BRG_1924_05_07_4_object_814816.png
Seite 4 von 10
Datum: 07.05.1924
Umfang: 10
(Erpressung) und verneinten die vritte an sie gerichtete Frage we gen der Täterschaft der Angeklagten. Auf Grund dieses Wahrspruches der Geschwore nen mußte der Freispruch der Angeklagten erfolgen. Die Verhandlung leitete Appellaiionsrat von Attlmayr, die Anklage vertrat Anwalt des Königs Linscr. Die Verteidigung führte Rechtsanwalt Dr. Max Kirchlechncr. * Meuchlings erschossen. Am Montag, den 5. Mai, begann vor dem Schwurgerichte in Bozen der auf 2 Tage anbc- raumte Strafprozeß gegen Johann Georg Pich

und fand durch die schwere Verletzung, hauptsächlich des Kleinhirnes, den sofortigen Tod. Ein abenteuerliches Vorleben. Die schwere Tat des Johann Georg Pichler hatte folgende Vorgeschichte: Der von der Ortschaft Stilfs ziemlich abgelegene. Mansutthof ist je zur Hälfte Eigentum der Familien Pichler und Gutgsell. Das Vlwhältnis der beiden Familien war gerade nicht ein ausgesprochen feindseliges, immerhin hatten je doch beide nicht viel für einander übrig. Der hrm- ttge Angeklagte Johann Georg Pichler

Äs 'Ma trose anwerben. In der Folgezeit kam er als Ma trose unter verschiedenen Flaggen in aller Herren Länder und landete schließlich im Jahre 1914 in Bollingen im Lothringischen. Ab Oktober 1916 lei- I stete er nach einer Musterung in Karlsruhe, in Salz- 1 bürg, später dann in Pejo am. Sulzberg Kriegs- I dienste. Rach Kriegsende nahm Johann Georg j Pichler im Vaterhause im Mansutthofe in Stilfs 1 Aufenthalt und betrieb zeitweise das Schmuggler- I gewerbc. I Ein verhängnisvoller Schmugglergang

. ! Am Pflngstsamstag 1920 begab sich Johann ! Georg Pichler, dcpen Bruder Oswald, bann Simon I Neinstadler und Emil Gutgsell auf einen Schmug- l-gelgang in die Schweiz. Am Rückwege — der Weg J führte über die Stilfferalpe — fielen die Brüder « Pichler und Simon Reinstadler in die Hände der ! Finanziert, blieben bei 6 Wochen in llntersuchungs- ! hast, wurden später jedoch wegen dieser Straftat ! amnestiert. Die Schmuggelwaren, hauptsächlich ! Saccharin, wurden beschlagnahmt und erlitt Johann Georg Pichler

das verlorene Geld wieder hereiltzubringcn, sah I sich Johann Georg Pichler, wie er sagte, neuerdings I genötigt, deni Schmuggel nachzugchcn und wurde ! hiebei mit einer Schmugglerin bekannt. Im Ver- ! kehr mit dieser Schmugglerin verlor Pichler auch I seine Gesundheit. Diese beidcu Umstände, der Ver- ! Inst seiner Ersparuipe und seiner Gesundheit, haben ! auf sein Gemüt so gedrückt, daß er nahe daranstand. ! sich in Innsbruck, wo er sich behufs Heilung seiner ! Krankheit aufhielt, das Leben zu nehmen

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1940/31_10_1940/VBS_1940_10_31_4_object_3139330.png
Seite 4 von 6
Datum: 31.10.1940
Umfang: 6
42, Ortisei, Besitzer. Biyey Georg nach Georg, Cave del Predil, Tarvisto, Besitzer. Biyey Christina nach Georg, Cave del Predil 21, Tarvisio, Be sitzerin. Christandl Johann nach Blasius, Laces 128, Fleischhauerei. Colcuc Fridolin des Angelus, Ortisei, Eorso Principe Umberto 26, Tischler. Delueg. verehel. Koller Anna des Johann, Mara 115, Bressanone, Besitzerin. Dejakum Peter nach Martin. Naz-Scraves» Besitzer. Engl Jos.der Genoveva, Selva, Besitzer. Fill, verehel. Riffeser, Domitilla nach Domi nikus

, Besitzer. Kugi Georg nach Georg, Silandro 79, Besitzer. Lederer Anna des Josef,. Coccau, Tarvisio, Besitzerin. Lederer Johanna des Josef, Coccau, Tarvisio, Besitzerin. Lederer Josef des Josef, Coccau, Tarvisio, Besitzer. Lederer Aloisia des Josefs Coccau, Tarvisio, Besitzerin. Lederer Mathilde des Äosef, Coccau, Tarvisio, Besitzerin. Mayrhofer Josef nach Josef, Villandro, Tisch ler. Mauroner Franz des Josef, Ortisei. Corsa Pr. Umberto 99, Besitzer. Metzner, verehel. Röh- lich, Maria nach Josef, Merano

, Via Bellini 1. Besitzerin. Moosburger Fraru nach Franz. Villa Rr. 4, Laion, Sattlerei. Mühlsteiger Eduard des Äosef, Merano, Dia Verdi 8, Glaser. Pallhuber Georg nach Georg, Naz-Sciaves 8, Tischler. Pescosta Friedrich des Josef, Ortisei, Corso Pr. Umberto 121, Schneidermeister. Peter- nell Waller des Urban, Tarvisio, Besitzer. Petrin Dr. Leodegar nach Viktor, Merano, Besitzer. S er Franz nach Johann, Ortisei, Corso Pr. erto 168, Friseur. Preschern Matthäus nach Bernhard, Malborghetto, Ugovizza

, Besitzer. Solcher Georg nach Georg, Rtol 5, Fortezza. Lebensmittelgeschäft. Sebesta Witwe Rundt Maria nach Johann, Merano, Via Manzoni 23, Besitzerin. Seelaus Anton nach Georg, Cave del Predil, Tarvisto, Autounternehmung. Senoner Franz des Vinzenz, Ortisei, Corso Pr. Umberto Rr. 81, Modegeschäft. - Tasser Veit des Jakob, Naz-Sciaves 24, Be sitzer. Ueberbacher Josef nach Karl, Villa 49, Laion, Zimmermann. Wedam, verehel. Maizinger, Maria des Bern hard, Malborghetto. Ugovizza 198, Besttzerin. Weibsteiner

. Ander- Ä , verehel. Debsrtoli Maria nach Alois, no, Riva Jfärco 5. Besitzerin. ^.Bernardi Franz des Franz. Bressanone. Bia Castelliere 7, Schuhmacher. Bernardi Josef des Josef, Ortisei, Villa Rosa 71. Tischler. Mind. Biyey Maria nach Georg, Cave del Predil 21. Tarvisio. Besitzerin. Mind. Bresselan v. Bressen- dorf Erwin des Erwin, ,Cermes 115, Sana, Be- sttzer. Brugger Josef nach Josef, Laion, Besitzer. Burger Josef nach Franz. Rifiano 128, Renon, Maurer. Deierling Mar nach Josef, Merano, Via San Giorgio

13
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1905/07_09_1905/LZ_1905_09_07_19_object_3313656.png
Seite 19 von 24
Datum: 07.09.1905
Umfang: 24
der dortigen Kriminalpolizei konure es immerhin noch gelingen, des Flüchtlings ! habhaft zu werde«, wenn man bei den abgehenden Zügen ein wach sames Ange auf die Absalneudeu richtete. ES war jedenfalls gnt, daß Möhl von dem veränderren Aussehen des Malers Kenntnis erhalten. Um zehu Uhr erhob sich Georg Mauu. Er war uicht so recht an derartige nächtliche Srreif,;üge, wie sie in einer Großstadt so ziemlich gang nnd gäbe, gewöhnt. Daher ihm der Kopf schmerzte und etwas wie Kate.'nminung sein Gemüt belastete

. Er klingelte nach Kaffee nnd ließ sich dnrch den Kellner Zeitungen bringe». — Der Kaffee tat ihm wohl und fachte seiue gesuukeueu Lebensgeister wieder an, so daß er nach kurzer Zeit bereits ansiug, sich aus das gemeinsame Frühstück mir dem Maler zu freuen. Ein famoser Kerl! Georg schob seine Tasse etwas beiseite, steckte sich eine Zigarre an uud entsaftete das Berliner Tageblatt. Er interessierte sich sür Politik und begann in Behaglichkeit mit seiner Lektüre. Beim Um wenden des BlarteS fielen seine Augeu

auf, wie gehetzt im Zimmer herumrennend. Helbig ein Mörder! An wem konnte sich der Unglückselige bloß vergriffen haben? War's Notwehr gewesen? Eifersucht oder Jäh zorn? Gleichviel. Mörder war er und wurde Polizeilich verfolgt. Und er, Georg Mann, kompromittierte sich, indem er hier mit ihm herumbummelte. Mit einem steckbrieflich verfolgten Mörder. Er—. „Ein Dieb,' flüsterte die Stimme ans der Herzenstiefe. „Na, rechten wir nicht,' dachte Georg großmütig. „Bon meiner Seite hast du uichts zu fürchteu. Gehst

du zur Rechten, so gehe ich zur Linken. Unsere Wege trennen sich.' Georg saßte nach reislicher Überlegung deu Entschluß, sich uichts merken zu lasse«. War er so lange mit ihm zusammen gewesen, so sollte der Abschluß ein friedfertiger sein. Mochten sie denn noch bei Dressel frühstücken. — Darnach sollte Schluß gemacht werden. Er wollte reiseu. So saßeu sich die beiden also scheinbar zwanglos beim Früh stück gegenüber. Aber trotzdem Georg versuchte, heiter zu er scheinen, blieb seiue Srimmuug doch gedrückt

, während der Maler, in dem Bewußtsein, der Besitzer eines Vermögens zn sein, mit seiner größten Liebenswürdigkeit brillierte. Nach dem Mahle ließen sie sich Journale und Blätter geben. Georg Mann blätterte ziemlich interesselos iu einigen Witz blättern; Helbig nahm eine Zeitung znr Hand. Da wurde des Malers Gesicht plötzlich aschfahl. Die Polizei arbeitet schnell; eigentlich wollte es Emil Helbig bedünken, v^reiüg. Wie konnte schon hente morgen dieser schreckliche Steckbrief ui den Zeitungen stehen

14
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1939/22_02_1939/DOL_1939_02_22_3_object_1202927.png
Seite 3 von 9
Datum: 22.02.1939
Umfang: 9
. und am Karsamstag bis 12 Uhr mit tags. An diesen Tagen ist der Gebrauch von Fleisch und Fleischsuvve verboten und zualoich nur einmaliae Sättigung erlaubt. Das Wunder am Wege Roman aus dem Salzburgifchen. Bon Else Sosa-Plenk. NrheberrcchtSschutz durch VertagSanstalt Mauz, Müncl-en. {27. Fortsetzung.) • „Mir?' Georg atmet tief. „Mir ist nichts aber ich bin gekommen, um Es geht so nicht weiter — so nicht. Du sagst selbst. Papa, ich mache mich rar — — Ich weiß, daß ich Simone zu wenig Zeit widmen kann. Ich möchte

— in deiner Stadt, Georg. — Unb ich möchte dieser Frau sagen, daß ich seither an sie denke ... Ja also — wenn Simone von Paris zurückgekehrt ist —' „Nein —' fällt Georg schroff ein. Er hat auf Lacamores Träumereien kaum hin- gehört. „Simone wird nicht nach Paris fahren. Sie darf es nicht. Ich verbiete es.' Lacamore tritt betroffen einen Schritt zurück. „Ich verstehe dich nicht Warum willst du diese,Reise nun plötzlich nichts Am Gründonnerstag und an den Samstagen der Quatemberzeiten ist nur Abbruch allein

, diese Reise aufzugeben — schließlich handelt es sich um eine so geringe Zeitspanne —' „Es handelt sich darum, daß ich nicht Lust habe, mich lächerlich zu machen.' Georg ist bleich bis in die Lippen, und er hat Mühe, sich zzc beherrschen. „Du weißt vielleicht nicht, was hier vor geht — ich aber weiß es: Simone ist auf dem Wege, sich an 'Andre Carragnol zu ver lieren. Oder vielleicht — hat sie sich schon an ihn verloren. Sage ihr meine For derung. Simone muß sich entscheiden. Mit Paris verliert

sie mich und. wählt — den Anderen.' „Ich habe gewählt, Georg.' Simone steht plötzlich in der Halle. Sie ist blaß und ihre Augen blitzen. „Ich fahre nach Paris. Ich weiß, was ich damit tue. Verzeih' mir. ich kann nicht anders. Ich habe nicht gewußt, daß man einen Mensche» lo über alles lie ben kann. Und ich liebe Andre Carragnol. denn wir verstehen uns. Ich habe lange mit mir gekämpft, ich will nicht länger unehrlich sein Georg. Und ich bitte hich — gib mich frei!' Stolz und aufrecht ist sie vor Georg lnn

- aetreten, während Lacamore betroffen den Arm um sie schlingt. „Simone — mein Kind —' Georg hat erst wie erstarrt gestanden. Doch als sie jetzt fordert: „Gib mich frei!', da zuckt er zusammen wie unter einem Peitschenhieb. „Gib mich frei!' Sein Blick geht nachmals über dos trotzige Gesicht vor ihm, über die knabenhaft schlanke Gestattüm weißen Sportdreß. In seder Seelsoraskirche soll vom Ascher mittwoch bis zum Weihen Sonntag je ein Opferstock ausgestellt werden, um di« frommen Gaben der Gläubigen

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1850/12_02_1850/BTV_1850_02_12_5_object_2973614.png
Seite 5 von 8
Datum: 12.02.1850
Umfang: 8
, Apotheker, niit Fra» Gemah lin Barbara, geb. Pletzer. Herr Josef Biichl, Ubrmacher. -- Josos Müllberger,, Seidlwirtb. ,, Josef Löffler, Forslgeonietcr. » Josef v. Porienschlag. Handelsmann. ^ Leerold Miedaner, k. k. Landgerichts - Kanzlei- Praktikant. Herr 'Franz Waldmüller, Zlpotbekcrsnbiekt. Jobann Ruch, Tiefenbrnnncrbrän. ,, Joses Sleiiibcrger, Stenerdiurnist. Ebristian Hecl enbcrger, HaiidelSinann. » Karl Klingler, k. k. Berg- »nd Zengschreiber. Hochw. Herr Jobann Georg Gogl, Vikar. „ „ Franz

Lindemayr, Kooperator. Herr Ludwig Stefan, k. k. Amtsschreiber bei dem k. k. ' Bergamte. Herr Jobcinn Georg Waid, k. k. Amtsschreiber bei dem k. k, Bergamtc. Herr Josef Gfeller, Handelsmann und Magistratsrath, „ > Jobann Halier, Kasicuknccht. „ Georg Hnber, Metzgernieister. Virgil Michel, Bäckermeister. ,, Mathias Egger, Wei^gärbermeister. ' „ Josef Mitterbofer, k. k. Landrichter lind Amts- verwalter, mit Fra» Gemahlin Maria, geb. Eitel. Herr Josef Matboy, k. k. Landgerichts-Adjunkt, mit Frau Gemablin

-Zldjnnkl, mit Frau Gemablin Karolina, geb. Högl. Herr Jobann Georg S!blct1>rcr, Eiadiwagner. „ Michael «titz, Slluihniacheruieister. ' „ Georg Per», Z!c»«irt>>, Josef Sagerer, Shrenback>wirtb. >, Jokann Haller, Branntweinbrenner. „ Ninzenz Tarer,, Privat. Jcbaiiu T5!>?>l, Tabalverlrger. Franz Niedermoser, Sattlermeister. „ Ballbasar Vögele, «altlermeistcr. „ Lbristos Falkensteiner, Hinterbräner. „ Michael Graeco, Kassetier. Josef Hagen, Baumeister. Herr Georg Kraiser. Nagelfchmid. „ llrban Zimmermann

, >- Josef Obcrnioser zu Linscgg. ,, Johann L'berbauser zn Stegen, i, Vinzcuz Filzer. In Au räch/ Hochw. Herr Josef Feller. Vikar. -- >, Josef Gschwentner, Kooperator. Herr Josef Lintur/. Gemeinde-Vorstand. ,, Johann Koibl, Meßner. „ Jobann Filzer. Wirtb. Fran Maria Hochfilzer, Krämcrin. Herr Jobann Obernaner zu Filzen. „ Georg Aaggl zu Trattegg. „ Georg Mitterer zn Vnchan. „ Anton Fcichter, Wirth. In Going. Hochw. Herr Josef Weber, Vikar. Herr Sebastian Schwaiger, Vorstand. » Baltbasar Schlechter

, Stanglwirtb. Matbias Sinwaller, Reischerwirtb. Snglberlh Tegelbofer, Schnablwirtb. Frau Christina Kainer, Wirthin. I» Jochberg. Hochw. Herr Josef Flatscher, Vikar. ,, „ Josef Nluibcnschedl, Kooperator. Herr Andrä Anberger, Vorstand. „ Anton Oppaclier, Wirth. . Josef Hnber. Wagstettwirth. ,, Georg Oberbauser zu Martba. > Georg Oberbauser zn Hansler. „ Sebastian Hechenberger zu Schlicht. » Franz Fäßler. „ Augustin Schwenker nnd Herr Johann Obrist. Veit Oberhäuser, Wirth zu Jodlbühl. ' In St. Jobann. Hochw

16
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1851/12_02_1851/BTV_1851_02_12_5_object_2977064.png
Seite 5 von 6
Datum: 12.02.1851
Umfang: 6
. . - ? .— Joseph Franziszis, k^ > k. Berg- und HüttenaintS- Verwaiter, »iit Frau Gemahlin. Julie, geborne . Kratochwil. . > . . Hechwi Herr Johann Georg Gogl, Vikak. — — Äernhard, Kooperator. . ' Herr Joseph Steinderger, Chorrcgent und Schullehrer.. — Sebastian HclZl, Schullehrer. — Martin Bocher, ^ detkc. — Anton Wörgariner, Megner. — Joseph MaU)oy >nil Frau G«»iahlin Nothburg. Nn. Joseph v. Otteythal, Bezirksgerichts Advokat. — Anton Peternader, SteueramtS-Kontrollor, mit Frau Anna, geborne Lamprecht

Ribeser, Schneidermeistern ' — Joseph Löffer»' Geoineter. ' ' . ,— Norbert,Patsch, Glaserermeister. . ' Franz Praimair, Händler. ... Georg Hcchenberger zu llnterbrun, Landgemeinde- Vorstand. — Jakob Oberaigner zu Ilnterleiten delto Ausschuß. — Andrä Hirtl zu Waldhauseik, detto detto. — Martin H'aller zu Unterberg, delto dxtto. Peter Ta^er zu Winkler),, , detto . detto- — Andrä Obernauer zu Maurach. — Johann Obcrmoser zu Schwent. ^ — Johann Oberauer zu Aschbach Hetr Martin Zar«r, zu Winttern

.' ' — Georg 'Koitl zi^ Going. ' . ' — Ainccnz Ta,er zu Winklern, Privat.. — Karl Kögl, Diurnist bei der k. k. BezirkShaupt- mannscha/t. , - — Georg Auer, Privat. ' Frau Barbara Traiinsteiner, geborn» Pleber, ApothekerS- VZitwk. . ' > . Anna Hoshauser. - Herr Joseph Mayr, ZeichnpngSlehrer. Anton Hölzl, Bä.^eri»iiIster. — DominikuS Wivmoser, k. t. Revierforster. Johann Lieb, Hasnenneister. ' Franz Iaiser, Kupferschmiedmeister. ^ Joseph Kempss, Färber. . —^ Georg Erber. — Joseph Nieß, k. k.' Bergarbeiter

. — Georg Pertl, Neuwirth. > ^- Matthäus Hechenberger zu Maurach, ' — Gabriel Erler, Privat. ,. > - Paul HüNer. . . ' --— Mathias (AraAwander. ^ — Joseph Hechensteiner. - —! Michael Kohl, Tischlermeister. - -7- Hermann v. Bischof, k. k. SchichtenmeisterS- Avjunkt. ' — Johann MüNberger,'Privat. Jos'ph Zötl.-'. / Franz Niedermoser,^Sattlermeister. ^ — Georg Waid, Magistratsrath und Handelsmann. ^ Joseph Hechenberger, detto detto. '— Jo'seph Gfelfer, Handelsipann. .. ^ — Johann Weiler, k. k..Forst-Adjunkt

. — Christian- Hechenberger, Handelsmann- — Johann Eter, peiis./ k^Ik. Oberhutmann^ . ?— Johann Schneider, Wirth. . ^ — Johann Äögl, Apotheker. — Joseph Horngacher, Wundarzt. . . — Johann Höttl> Kommunal- und Stiftung«-Ver walter, mit Frau Anna, geborne Witting- '— Christoph Falkensteiner, Hinterbräuer, mit Frau Magdalena, geborne Bichler.. . ' Johann Hörfarter, Oberaignerwirth. Johann Georg Schlechter, Stadtwagner. . — Joseph Nottbacher, Bichlwirth. ^ — Joseph Bichler, Bichlschmied. — Georg Huber, Metzger

17
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1872/05_11_1872/BZZ_1872_11_05_7_object_452929.png
Seite 7 von 10
Datum: 05.11.1872
Umfang: 10
wollen, geben Sie mir ein wenig Wasser. Denn mich dürstet.' > Antonie gab der Krankn zu trinken und rückte ihr Kissen. «Sie sind ein Engel. Seyen Sie sich nur in den Lehnstuhl dort.' - Antonie setzte sich nieder. Ein Fieberfrost durch schauerte sie. Vor Ermüdung sänke« ihr die Augeolieder zu und als Franz, ein Junge von vierzehn Jahren, endlich kam, fand er zwei Kranke statt der Einen, die er ver lassen. XV. Kapitel. Die Entdeckung. Georg kam des Morgens in aller Frühe mit dem ersten Zuge au. Die große

Stadt schlief noch, nur Gemüsehändler, Brodleute und zur Arbeit eilende Mänuer fingen au die Strassen zu beleben. Die Sonne war schon auf« gegangen und der wolkenlose Himmel versprach einen klaren Tag. Wer kann es dem Himmel ansehen, welche Schreck» nisse er schon in wenigen Stunden bringen kann? Nie» mand. Wir sagt dem Menschen, wie der Tag für ihn enden wird? Georg wußte, daß er Schrecklichem entgegenging. Er war jedoch auf Schlimmes gefaßf. Nach mühsamer Wanderung erreichte er die Gärt, nerstraße

. Er eilte die Trepven hinauf. Die Woh» nung der Wittwe war unverschlossen, in dem sonst so gemüthlichen Zimmer herrschte die größte Unordnung. Er ging leise nach dem Schlafzimmer. „Mama,' rief er, „schläfst Du noch? „Georg! Georg!' erwiederte eine schmerzlich be wegte Stimme, mein armer Georg bist Du gekommen ?' „Wo ist Antonie?,, Die Wittwe gab keine Antwort, sondern brach in ein heftiges Weinen aus. Es dauerte eine lange Zeit, bis sich die Wittwe erholen konnte. Wie war die Frau verändert, seitdem

sie Georg zuletzt gesehen. Sie glich einer Sterbenden. Ihre Stimme war matt und tonlos. Mühsam holte sie die Worte aus der kranken Brust. „Georg ,' flüsterte sie, „ich habe Dir ein Bekennt niß abzulegen, aber nur Dir allein. Und erst jetzt kann ich Dir Alles sagen, denn ich fühle, daß ich sterbe, sterbe, ohne meine Antonie wieder zu sehen.' Die Wittwe brach wieder in ein langes, krampf haftes Weinen aus. > „Georg/ fuhr sie nach eiuiger Zeit fort, „Georg, willst Du mir schwören, mir nicht zu fluchen

, wenn ich die Augen geschlossen habe — wirst Du,' fragte sie bange — „wirst Du die unglückliche Antonie auch entgelten lasse», waS ich versündigte?' „Nein, nein/ rief sie dann, „schwöre nicht, denn Du mußt mir fluchen, Du kannst nicht anders aber mein armes Kind!' „Beruhige Dich, Mama,' sagte Georg tief bewegt, „Du bist krank und redest im Fieber.' Unterbrochen durch vieles Weiuen, erzählte die Wittwe dem athemhoS zuhörenden Georg den Selbst mord ihres Gatten und klagte sich an, daß sie Jahre lang

18
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1872/26_07_1872/BZZ_1872_07_26_5_object_453975.png
Seite 5 von 8
Datum: 26.07.1872
Umfang: 8
Wstt»-Aaleoder Z-wst-g 27. Pantakon. 2 S°mck-g 2S. F w J-m-cwz Kachea-Saleaöer. Montag?S. Martha. I. Dienstag 30. Rufin. Blätter fiir Unterhaltung und gememuiitzige Seilage zn Nr. 169 der tonst. Sozner Zeitung vom 26. Juli 1872. In eiserner Faust. Ein Polizei-Roman auS der neuesten Zeit von I. Steinmanu. (Fortsetzung.) Auch Georg bemerkte die Veränderung und fragte «schrecken: „Antonie, waS ist Dir?' „O nichts,' antwortete sie gepreßt. „Ich bin ein thörichtes Kind. Ich dachte nur daran

, ob es der reichen Familie recht sein wird, wenn Plötzlich ein armes Mädchen zu ihnen in's Haus geführt wird. in dachte, wie schwer es werden .würde, das schöne xolze Fräulein als Schwester zu begrüßen und mit einem Male wurde mir so bange und ängstlich zu Muthe, als wenn ich im Begriffe stände, irgend ein schreckliches Verbrechen zu begehen und als wenn ich Georg mit hinein in das Verderben zöge.' „Du bist aufgeregt, Antonie, und Deine Phantasie formt trübe Schattenbilder. Wenn Du stark bist md mir vertraust

von meiner Familie, geächtet von der Menschen lkssk, die sich die höhere nennt,'' würdest Du mich deshalb weniger lieben? Ich glaube nicht, denn Du k-imlest meine Verhältnisse nicht und hieltest mich sür arm lud alleinstehend, als wir uns gegenseitig Treue schwuren. Nun antworte mir, Antonie, gilt der Schwur von damals noch?' .Er gilt! Er gilt für alle Ewigkeit!' Georg zog Antonie. an seine Brnst. »Ja alle Ewigkeit! Amen!' flüsterte er leise. „Nun mag da kommen, WaS da wolle.' Noch in derselben Stund? wurde

ein Mann stand, dessen Bild sie l'ise. ' vor löschend und träumend verfolgte und ängstigte — der Beamte Korn. Sie fühlte, daß er sie fest hielt, daß sie ihm nicht entweichen konnte, daß er sie festhielt mit eiserner Faust. — Zu derselben Zeit, als Georg Antonien wiederge funden, faßen Herr von Scjour und Leopolden« in dem Boudoir der L-tzteren in eifrigem Zwiegespräch. Leopoldine lag malerisch hingegossen aus der Cau» seuse, während Herr von Sejour es sich neben ihr in einem der niedrigen FauteuilS

bequem machte. „Georg ist noch unausstehlicher geworden nach seinem Aufenthalte in Amerika und England, als er es früher war. Er war gestern förmlich ungezogen,' sagte Leopoldine und nahm einen Chokoladebonbon aus der silbernen Bonbonniere, die ihr zur Seit; auf einem Tischchen ans Perlmutter stand. „Er setzte all' und jene Rücksicht außer Augen/ ergänzte Herr von Sejour. „Und dafür muß er gestraft werden. Für Schläge ist er freilich schon zu groß —' „Es kommt daraus an, von welcher Art die Schläge

19
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1905/23_09_1905/LZ_1905_09_23_14_object_3313736.png
Seite 14 von 20
Datum: 23.09.1905
Umfang: 20
Georg war sprachlos. Das war ja ein noch weit größerer Schurke als er einer war, wenn er sich überhaupt zn den Schurken rechnete. Er hatte die unselige Tat in total unzurechnungsfähigem Zustande getan und jedenfalls in höchster Not, jener aber war ein Halsabschneider erster Güte, ein Kerl, der darauf ausging, einen Menschen zu ruinieren. — Wie verhielt man sich nun da? „Mein bester Herr Stilberger, ich habe nichts mehr,' lallte der Gutsbesitzer mit trockenem Gaumen. „Bedenken Sie, ich tat

, es sind doch dreitausend Mark für uufereiuen ein nicht zu unter- fchätzendes Kapital. Ich treibe Sie iu keiner Weife, Herr Mann. Mit der Auszahlung der fünftausend Mark hat's Zeit bis zur Regulierung der Nachlaßmasse und Sie im Besitze Ihres Erbteils sind. Aber ich mache Sie selbstverständlich für den mir erwach senen Schaden verantwortlich und verlange von Jhneu die mir entgangeneu dreitausend Mark. „Mit welchem Rechte?' brauste Georg auf, den es in allen Gliedern prickelte, den Kerl, wo er saß, niederzuhauen

er bei. Als gegen zwölf Uhr Georg sein Lager an der Seite seiner ahnnngSlos schlummernden Gattin aufsuchte, war er blaß bis in die Lippen. Seine Hände zuckte» nervös und seine Augen irrten wie hilfesuchend in dem dunklen Raum umher. „Du, Orgi, es ist doch ein ganz netter Mensch, dein Herr Stil berger,' lallte Frau Rosi schlaftrunken. „Er gefällt mir sehr. Ein uetter Mensch.' „Jawohl, mein Kind, ein riesig netter Mensch,' echoete Georg. Und zwischen den Zähneu zischte er das Wort hervor: „Blutsauger!' Am folgenden

Morgen fuhr Lorenz Stilberger im heitersten Herbstsonnenschein dahin. — Georg begleitete ihn bis zur Bahn. Dort nahmen sie herzlich voneinander Abschied. Mit schwerem Gemüt kehrte Georg nach Palchin zurück. Wird er ihn los sein mit den achttausend Mark? Wird er nicht wieder und immer wieder kommen und fordern? — Was hatte ihm nun diese verfluchte Nacht vom 19. auf den 20. Oktober eingebracht? Eiu ganzes Leben voller Angst und Schrecken. Ja, Georg Mann war sehr verändert vor vierzehn Tagen

von dem Begräbnisse seines Onkels heimgekehrt. Seinen Freunden war sein verändertes Wesen ausgefallen. Mitten i» Lnst nnd Heiter keit konnte plötzlich eine große Melancholie den fönst uuverwüst- liche» Gutsherr» überkommen. Er war nervös geworden, schreckte ganz unvermittelt zusammen, war zerstreut. Freilich, freilich, ein Mordfall in der Familie ist etwas anderes wie ein gewöhnlicher Todesfall. Und Georg Manu war eben Gemütsmensch. — Seine Freunde behandelten ihn rücksichtsvoll wie einen Kranken. Georg merkte

20
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1872/13_08_1872/BZZ_1872_08_13_5_object_453853.png
Seite 5 von 8
Datum: 13.08.1872
Umfang: 8
. Dann kann Georg keme Moralpredigten mehr halten. Als Frau nach ich AlleS, Alles thun, was mir beliebt. Ach, wäre ich doch schon verheiratet gewesen, als Benve« die, der reizende Mensch, hier war. Er war zu Ichöii, zu schön. Und jetzt? Vielleicht jvermodert er aus fernem Schlachtfeld und ich hätte doch so gerne em-n Kuß von feinen warmen rothen Lippen gttrullken. Sie schloß die Augen und hab sich einem eigen» humlicheu Schlaswachea hin.' Ihr Körper ruhte lcheillbar, ihre Phantasie arbeitete dafür um so leb

zu. „Das weiß ich,' entgegnete Leopoldine gleich wüthig. „Er hat dem Bater Georg'S ganze Liebelei ver rathen und Gott weiß welchen Unsinn zusammenge- schwatzr. Dein Papa ist sehr zornig, man merkt es an seiner eisigen Kälte und spitzen Redensarten. Unser ganzer Plan ist vernichtet. Wenn Georg wie damals, als er Kaufmann werden sollte und nicht wollte, jetzt auch zu Kreuze kriecht — dann ist unser Spiel verloren.' „Du könntest Recht haben,' sagte Leopoldine gleich gültig unv abgespannt. „Wir müssen abwarten

.' VII. Kapitel. Der verstoßene Sohn. „HerrlGeorg! Sind sie schon aufgestanden?' „Nur herein, Jean.' Der alte Diener des Hauses Dolomie trat ein. „Nun, was bringt Dich denn so früh zu mir? Willst Du mir wieder einmal ein halbes Stündchen Gesellschaft leisten, wie früher? Du weißt, daß mir nichts lieber ist, als von alten und neuen Zeitm zu plaudern.' Jean ging gar nicht auf die freundliche Anrede deS jungen Herrn ein. Hätte Georg ihu genauer angeblickt, er würde bemerkt haben, daß der alte treue

Diener bleich und verstört aussah, daß ihm die Hände leicht zitterten und er nur mit Mühe die vor dringenden ThrKnen zurückhielt. Georg saß an einem Tischchen vor dem Fenster, auf dem allerlei Malergeräth ausgebreitet war und arbeitete an einem Bilde, das er in Aquarellfarben ausführte. ES war ihm unmöglich, seiner Neigung für die Malerei gänzlich zu entsagen und gerade des halb wurde ihm der Abschied vom Vaterhause und der Aufenthalt im fernen Amerika um so leichter, als er in feinen Mußestunden

sich mit ganzer Seele der Kunst widmen konnte. „Sieh' einmal her, Jean,' rief er. „Wie gefällt Dir das ?' „Ach, junger Herr, Sie malen? Wenn daS Herr Vater sähen!* erwiderte der Alte ängstlich. > .Nenne mich nicht immer den „jungen Herrn,' sage doch wie früher einfach Georg. „Aber erst sage mir, wie gefällt Dir dies Bild?' ..Ach,' sagte der Alte, nachdem er da« Bild eine Zeitlang betrachtet, „welch' ein liebes, gutes Gesicht. Giebt es denn wirklich einen solchen Engel hier auf der Erde

21