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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 02.04.1938
Physical description: 8
Pieter findet seine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 8. Fortsetzung Ein Jahr ging und das andere kam, und beugte ganz sacht den Nucken des alten Frieder. Aber draußen auf dem Feld, da war alles m Ordnung, dafür hatten sie gesorgt, die Kätha Hübner und der Frieder, der alte. Da brauchte inan sich nicht zu verstecken, und da hatte inan seine Pflicht getan vorn Morgengrauen bis in die Nacht hinein. Und wenn die Mühlenhofbäuerin ausruhte am Feilster, dann hatte sie sich das Recht zum Ruhen

mußte fertig werden, weil alle bedacht werden mußten. Wieder geht der Blick der Kätha Hübner beiv Weg entlang dem Dorfe zu, und da saugt er sich auf einmal fest an einen grauen, beweglichen Punkt. Warum, weiß sie gar nicht, aber sie muß immer dorthin schauen, wo aus dem Dorf die Wegspuren kommen, denn dort geht einer, das sieht sie deutlich, im grauen Mantel. Unb auf einmal zittern die Hände der Mühlenhofbäuerin und die Augen werden ganz starr, und da weiß sie es, daß dort der Toni kommt, ihr Bub

, der Mühlenhofbauer. Aber schreien kann sie nicht und auch nicht aufstehen. Wenn's die Arbeit war, die hätt sie noch lange bezwun gen, da sind ihre Glieder noch lange stark genug, aber der frohe Schreck, der sich an ihrem Herzen festbeißt, der sie nicht mehr losläßt, der lähmt ihre Glieder. Und ganz still sitzt die Kätha Hübner und beobachtet jeden Schritt, den da draußen der Toni tut. Wie er durch den Schnee stapft, ein Bein vor das andere setzt, und wie er mit jedem Schritt näherkommt. Das greift ans Herz

der starken Bäuerin. Ganz sacht lösen sich Tränen aus den Augen. Was die nur haben, denkt die Bäuerin, weinen, wo sie lachen sollten. Füllen sich mit Tränen, und können deshalb den Tom gar nicht so genau sehen. Dann legt die starke Frau den Kopf weit zurück und dann sieht sie auch den Toni nicht mehr, aber sie fühlt, wie er Schritt um Schritt dem Mühlenhof näherkommt. Ganz still wird's auf einmal da drinnen in bet* Bäue rin Herz, und ganz geduldig wartet sie, bis die Tiste aufgeht, und bis ihr Bub

hereintritt. Sie will Nichts mehr anschaffen heut, sie ivilk auch nichts erzwingen, denkt sie, nur ganz still warten auf das große Glückh ihren Buben wieder zu haben. Nur nicht so hastig werden, sonst köimt sie's vielleicht zerstören, das große Hoffen, und das Geschick könnte zu ihr sagen, nichts kannst du erzwingen, Mühlenhofbäueriin. Was für dich bestimmt ist, wird über dich kommen. Ganz zart ist's geworden im Herzejn der MühleU- hosbäuerin, und es ist ihr so wie vor vielen Jahren, als sie den Buben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 19.04.1918
Physical description: 16
kürzlich: „eHute ist ein Rollenwechsel ein getreten. I t-a l e n l i e gt 0 b e n, E n gln n d /UN Le n. Im November hätte wem in London versucht, Italiens Kriegsziele herabzudrücken und Englands Ziele dafür umso höher zu schrauben. Auch, italienische Blätter schreiben höhnend über die englischen Niederlagen, wünschen zwar ihren Verbündeten den Sieg, gönnen aber ganz offen den Engländern den kräftigen Denkzettel. In Amerika ' 5 gab der frühere Präsident Taft seiner Enttäu- schung Ausdruck

nicht den Kopf hängen lassen." Ich habe ge-' sagt:. „Da hast du mit deinem Humor leicht ma chen. Du kannst über alles hinauskommen, aber du weißt schon, daß das bei mir ganz anders ist. Ich 'tue viel schwerer als du. Das hast du das letzte Jahr gesehen, wo wir beisammen in Süd tirol gewesen sind, und wenn du nicht bei mir gewesen wärest, weiß ich nicht, wie ich es angefan gen hätte allein. So konnte ich wenigstens mit din noch reden,-wenn es mich recht drückte. Mer wer"weiß, ob Win wieder Zusammenkommen

ich sei so :md täte dir nur so beiläufig zuhorchen und.-es wäre mir gar nicht ganz ernst -damit?.- Das kann ich dir sagen, das ist noch nie svorgckommen undckommt auch nie vor. Ich kann j Sektionschef im Finanzministerium ein Ghm- ! nasialschüler sei, der Armeekommissär der 5. Ar- ! mee ein 22 Jahre alter ehemaliger Schauspieler > eines kleinen Theaters. Referent für das Tele- i graphenwesen sein ein — Handelslehrling, Re ferent für das Kriegsgefangenenwesen ein Ma- | trose

!" Und ich schaute auch. Das war etwas Wunder bares. Die Sonne war hinter unserem Rücken untergegangen und war ganz rot und groß ge worden. Sie leuchtete ganz mild und weich, daß man ganz gut in die Kugel schauen konnte. Uebcr der Sonne schwebten ein paar ganz gol dene Wölklein, aber um die Sonne selber war es vorn und hinten ganz blau, daß man nicht sagen konnte, ob es Himmel oder Berge seien. Weiter herinnen im Lande lag der Bodensee, ganz rot wie mit glühenden Kohlen gefüllt. Die Sonne ging dann hinunter

habe." Das habe ich am nächsten Tage ausgeschrieben auf der Alpe, daß ich es nicht vergessen und im mer wieder Nachlesen kann, we:nr cs mir schwer ist." Nun richtete sich der Soldat auf vom Büchlein und seine dunklen Augen im bleichen Gesichte wa ren feucht. Und er merkte es und ging gleich hin aus, daß ihn etwa Anton nicht so sehe, wenn er erwache. Und er trat vor die Türe hinaus. Drau ßen schneite cs noch immer weiter. Wer trotzden: war alles ganz anders. Die Flocken sielen nickt mehr so trocken, sie waren feucht

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 09.08.1908
Physical description: 12
ganz kurz vor dein Er scheinen des Werkes in einem fast gailz leeren Wagen der Stadtbahn zusammengetrosfen. Der kommt mir wie ge rufen, denk i mir und sag zu ihm: „Sie, Herr Pfarrer, es ist gut, daß i sie grad triff: i kann mir damit vielleicht an Weg ersparen. I gib nämlich demnächst eine schon im Druck befindliche Miniatur-Monatsschrift, betitelt „Tiroler Pfaffenspiegel" heraus, und da möcht i Sie bitten, mir n paar zweckdienliche Adressen zu geben. Darauf fragt er: „Was sollen das für Adressen

sein?" Zeitungen, sag i, die sich für so was interessieren, allen falls auch Vereine oder dergleichen. Wie heißt ihre neue Zeitschrift? Tiroler Pfasfenspiegel, Wird sie scharf sein? Ja! Noch schärfer als der Wastl? I bin ganz paff über dö Frag, sag aber ganz pomade: Ja, kann schon sein. I wills wenigstens hoffen, kann aber nix Bestimmtes sagen, weil i net alles selber schreibe sondern einschlägige Wercke anderer abdrucken will. Das erste Heftl wird z. B. der Hauptsache nach weiter nix als die berühmte Rede

worden ist, auf den die Schäflein lieber hören als auf andere. I versprich mir eine große Wirkung davon, und darum möcht i eben die Adressen haben, um die Sache nach Möglichkeit bekannt zu machen. Darauf sagt er mir ganz kalt, daß er mich da nur auf die Zeitnngskataloge der Annonzen-Bnreau verweisen kann. I dank schön Hab i mir gedenkt, aber gsagt Hab i nix, denn auf die Zeitungskataloge brauch i mi als Zeitungsmensch doch net erst aufmerksam machen zu lassen. Zum Glück ist der Pfarrer im gleichen

, sondern in ein geschlossenes protestantisches Gebiet, wo's nix zu verteitigen und nix zu erobern gibt. Er ist dazu net nur selbst ganz und gar unfähig, sondern er bremst obendrein auch noch, wenn andere an seiner statt ins Feuer gehn wollen. Wenn er zur Zeit, wie der Schönerer und Wolf noch an einem Strick gezogen haben und der Ruf „Los von Rom" wie ein mächtiges Kriegsgeschrei durch alle Gassen und Straffen Innsbruck gebraust ist, nur halbwegs am Platz ge wesen wär, miißt die hiesige protestantische Gemeinde zehn mal

und leise verlangt wird. Es ist ungut, damit vor die breite Öffentlichkeit zu treten, aber wenn die Oberkirchenleitung in Wien gegen alle Eingaben nur taube Ohren hat und net hören will, muß sie eben fühlen. Die Leisetreterei, die oben Triumpf zu sein scheint, muß aufhören, obs den weltlichen Behörden recht ist oder net. Ein Protestantismus, der das Protestieren fürchtet, ist eine Lächerlichkeit, und man scll sich oben denn doch amal klar werden, daß wir in Oesterreich, ganz besonders

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 05.03.1938
Physical description: 12
Vieler findet seine Heimat Vomcm von H. Wilhelm Schraiöt 4. Fortsetzung, Ganz blaß ist er dabei gewesen, der alte Frieder, und die Kätha, die bcm großen, weißgescheuerten Tisch fürs Kaffeetrinken zurechtgemacht hat, die hat ihn erst angesehen, so verwunderlich, und dann muß sie wohl im Auge des alten Frieder den Schreck gelesen haben und die Trauer. Da sind die großen braunen Augen der Kätha noch größer geworden. Dann habe»; sie sich hineingebohrt in seinen Blick, und bann hat die Kätha

auf einmal etivas gewußt, denn sie ist auf den Frieder zugegangen. „Frieder", hat sie gesagt, „du bist so merkivürdig. Frieder, ist etivas passiert? Wo ist der Anton?" Und dann sind dein Frieder die Tränen aus den Augen gesprungen und sind erst ganz langsam die kleinen Furchen, die sich rechts und links von seiner Nase bis nach dem Mund hinziehen, hinuntergeflossen, Immer mehr Tränen sind'6 dann geworden, und er hat die Kätha nicht mehr so richtig sehen können, das ver schwand alles, als war' Novembernebel

." Ganz ernst ist dann der Toni geworden, so als ivenn er was ahnen müßt', und da hat der alte Frieder mit ihm gesprochen. Von der Arbeit auf dem Feld und auf den Wiesen, von den Bauern, die dort das Feld bestellen müssen, daniit die Frucht konnnt und damit inan ernten kann, und daß das aber nur so lange geht, bis ivo einer stirbt. Und das müßt' doch halt so sein, denn immer leben könnt' doch auch der beste Bauer net. „Und siehst, Toni", hat der Frieder dann weiter gesagt, dabei sind ihm die dicken

ge fahren. „'Komm Toni", hat er gesagt, „es ist schon so. Drin nn Mühlenhof ivirst' die Kätzchen dem Mühlenhofbauer in die Hand drücken. Festpacken kann er sie net mehr." Und dann war der Tcinli ganz still und ist an der Hand vom alten Frieder mit ihm ganz langsam zum Mühlenhof zurückgegangen. — Ja, so war es, denkt der Frieder in feinem Bett in der Kammer, als es jetzt zivölf llhr ist in der Nacht. Das war seine schwerste Aufgabe gewesen an dem Tag. Mit dem Toni hinausgehen an die Kiesgrube

aus dem Wege, denn er iveiß, jetzt ist sie da oder dort. Schier unheimlich kommt sie ihm vor, die Kätha Hübner. Nicht nur dem Frieder allein geht das so, sondern allen, die mit ihr zu tun haben. Keine Klage kommt mehr aus dem Munde der Bäuerin. Bleich ist sie, so bleich wie da drinnen der Mühlenhofbauer, aber ivemen hat sie keiner mehr gesehen. Das hatte sich ausgetobt in der Nacht, wo sie ganz allein bei ihrem Anton ge wacht hat. — Hell und fröhlich liegt die Frühlmgssonne über den: Kinzigtal und überm

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 13.09.1903
Physical description: 16
und die Papiere nehme ich." Knicks schien von Ahnungen übermannt zu werden. Er mußte sich sagen, daß dieser Kasten etwas ganz besonderes zu bedeuten habe und empfand eine ordentliche Scheu, ihn anzurühren. Erst als Wolf ihn wegen seiner Unentschlossenheit etwas verwundert ansah, nahm er den Trauring mit den Papieren, trug diese Din^e ans den Schreibtisch zurück, ergriff den Kasten und eilte damit fort, um den Wagen zur Abfahrt bereitstellen zn lassen. Nun kleidete sich Wolf vollständig in Schwarz und setzte

in meinem Zimmerarrest. Dein Renn sieg von gestern hat mich um die Nachtruhe gebracht. Schade, daß ich nicht mit dabei sein konnte, so leicht wie den Bohlwitz hättest Du mich nicht run'erbekommen." Trotzdem fühlte Wolf von Starenberg heraus, daß seinen Ressen etwas ganz Anderes beschäftigte, als das, wovon er sprach. Das beunruhigte den väterlichen Onkel zuerst. Dann aber dachte er an Lydia und lächelte in sich hinein. „Du bist ja in Trauer," fuhr Franz fort wie ein Mensch, der nicht recht an eine Sache heran

jetzt in Beziehungen gebracht hätte. Seit dcm Rennen war diese wie umgewandelt, war sie so sehr aus ihrer Wittwentrauer heransgerathen, daß er ganz, irr an ihr wurde. Ob Wolf nicht gestern bei dem Rennen noch ganz andere Hindernisse genommen hat? Mit einem Anflug von Humor blickte er dem Onkel ins Gesicht, wie wenn er ihm sagen wollte: „Ra, na, am Ende wirst Du doch noch mein Herr Papa." Ueber den Blick, den Franz ihm zuwarf, wurde Wolf verlegen und sah zur Seite. Dann sagte er, nur um etwas zu sagen: „Mein guter

der diplomatischen Begabung des Wolf hell aufzulenchten. „Ach ja, ganz recht," begann er, wie wenn man ihn da auf eine Angelegenheit zurückgebracht, die er bereits beinahe vergessen habe, „vielleicht war das übereilt von mir, findest Du das nicht auch? — Man sollte sich von seinen Gefühlen nie zu sehr leiten lassen, aber nun war gestern ein Tag, an dem ich für eine ruhige, sachliche Ueberlegung in irgend einer Angelegenheit rein nicht zu gebrauchen war." Er ging gegen den Schreibtisch vor und fuhr, mehr

sie so lange hier festhalten, bis der Fürst aus Paris eingetroffen ist; dann bin ich mit dieser Angelegen heit fertig." Etwas ganz anderes hatte sich Franz gedacht, als er von der Mama erfuhr, daß die Prinzessin vom Onkel ins

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 17 of 20
Date: 09.05.1913
Physical description: 20
. In der kleinen Einsiedelei lvgr na- türlich alles aufs einfachste.eingerichtet, doch hatte Schwester Klara an den Fenstern für den Winter'auch hellere, wollene Vorhänge befestigt, damit es doch am Tage nicht ganz so dunkel würde, als wenn die Fen sterläden geschlossen werden müßten der Kälte wegen. Da blieben die letzteren auf und die dicken Vorhänge traten an ihre Stelle. Im Sonrmer aber wurden die Vorhänge ganz entfernt und bei Seite gelegt. Jetzt, Anfang April, hingen sie noch da, doch waren sie seitwärts

und in der anderen stand eine kleine Statue, ebenfalls von Holz, welche.die hei lige Mutter Gottes vorstellte. Ein Spinnrocken, sowie verschiedene Truhen, ein paar Sesiel und ein Tisch von Eichenholz befanden sich ebenfalls in der Klause. Schwester Klara bereitete bald noch ein zweites bequc- mes Lager für die Nacht in der Schlafkammer. Drau ßen vor dem Häuschen tvar es jetzt im Frühling ganz besonders schön. Wie Walpurgis mit Schwester Klara heraustrat, wurden sie von Wotan und dem zahmen Wolf aufs freudigste begrüßt

und freundlich be handelt, so werden sie so anhänglich an die Menschen, wie die Hunde. Hier in meiner Einsamkeit habe ich mich daran gewöhnt, zu diesen Tieren zu sprechen, als wenn sie Menschen wären und ich glaube fast, sie ver stehen mich. Wenigstens merkt es mein guter Wotan ganz genau, ob mir einmal recht schwer ums Herz ist oder ob ich mich in frischer, freudiger Stimmung be finde. Wölfel und Wotan standen dicht dabei und blick- tan verständig zu Klara empor. Ja, es. schien, als ob sie sich recht

, „es grunzt in der Nähe so laut?" „Du wirst es gleich sehen," sprach Schwester Klara und aus einer Ecke des Gehöftes kam ein junger Bär ganz possierlich ange- wackelt. Auch er hatte dort seine Lagerstatt. Bis vor kurzen: hatte er noch geschlummert. Doch nun war er munter geworden und machte die drolligsten Sprünge. Endlich stellte er sich sogar auf seine Hinterbeine und kam auf zwei Beinen dicht an Klara heran. Aengstlich faßte Walpurgis nach Klaras Getvand. „Auch der ist nicht zu fürchten," sprach

die letztere, „siehst du nicht, was er für ein freundliches Gesicht macht? Ja, Mei ster Petz, vorläufig bist du noch ein ganz guter, klei- ner Kerl. Wir wollen dich so erziehen, daß du es immer bleibst. Faste ihn nur an, mein Töchterchen, er irrt dir nichts." Walpurgis griff in seine zottige Mähne hinein und kraulte ihn ein wenig auf dem Kopfe, wobei er ganz behaglich grunzte. „Siehst du, wie wohl ihm das tut?" sagte Klara. W5l?el und Wotan kümmerten sich um Petz weiter nicht, doch der letztere

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 21.05.1938
Physical description: 8
, der doch eigentlich ein Fremder gewesen ist, das weiß sie selbst nicht. Bon der ersten Stunde an aber, wo der Peter seinen Einzug gehalten hat, da ist er auch in ihr Herz hineingefahren und hat sich dort ganz fest niedergelassen. Sie gibt sich keine Rechenschaft, aber seit jenem Sonn tag, da meint sie in ihm den zukünftigen Bauern, vom Mühlenhof zu sehen. Das war vor einem Jahr, als sie mit dem Jungen durch die Kornfelder des Hofes ging, die gelb und schnittreif standen, da hatte der Peter gesagt

: „Nun kann er bald wieder ernten, der Mühlenhvf, geil?" — So ganz zart klang das aus dem Munde des Buben, wie sie ihn immer noch nennt, unb ganz leise hat sich seine Hand in die ihre geschoben. Da hat sie diese Hand festgehalten, bis sie wieder auf dem Mühlenhvf waren. Bis heute hat sie die Hand voll dem Buben, der so fest in ihrem Herzen wur zelt, nicht mehr losgelassen. Heute aber steht es fest bei ihr, diese Hand wird sie auch nicht wieder los- lassen, und den Buben, den sie zu einem rechten Bauer erzogen

der Bäuerin ins Ge sicht, die ihm gegenüber Platz, nimmt, und bn sieht er, daß auch über ihr Gesicht eine große Freude sich legt. „Na ja, Frieder, es ist ja auch des Buben wegen da droben, warum ich noch einmal herüberkomme." „Ist schon gut", lacht der Frieder in seinen grauen Bart, „es dreht sich ja alles um den Buben." „An deinem Lachen aber merk ich, Frieder, daß dir's recht ist." „Ei, warum denn net?" Und plötzlich ist der alte Frieder ganz ernst. „Ist der net unsere Zukunft

?" „Ja, das ist er. — Hat er immer so lang Licht, der Bub oben?" < „Ja, das hat er. Bis in die Nacht hinein. Und manchmal geht's erst aus, wenn die Sonnenstrahlen gegen das Fenster stehen. Den laß nur machen, Kätha, der hat sich nämlich Bücher angeschafft. Ich kenn ja da net viel davon. Manchmal hiat er sie sich mit- gebracht aus der Stadt, und viele hat er auch von der — von der Rena kriegt. Und da lernt er nun daraus." Der Mühlenhofbäuerin Blick ist beinahe böse gewor den, so daß der Frieder ganz erschrocken ist und meint

, das Miß er ganz genau, aber das' geht vorüber, denkt er. „Bist eifersüchtig auf die Rena, Mühlenhofbäuerin! Denkst du, das kannst du rauswischen aus dem Leben vom Peter? Weißt, einmal wirst den Buben nach dem Herrenhof ziehen lassen müssen." Da senkt die Kätha Hübner den Kopf schwer auf ihre Arme, die auf dem Tisch liegen, und weint, daß es dem Frieder ganz angst wird, und durch die Tränen hindurch schreit sie auf: „Ich will den Buben aber net mehr hergeben. Hab ich sie net alle hergeben müssen, erst

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 29.10.1938
Physical description: 4
sein wird, dann wird Deutschland über ein ganz einzigartiges Netz von Was serstraßen verfügen, das alle großen Strö me miteinander verbindet. Die Frage der ungarischen Minderheit in der Tschechoslowakei hat bisher noch keine Lösung erfahren. Nach dem Abbruch der Verhandlungen ließ Prag in Budapest einen neuen Vorschlag überreichen, den die ungarische Regierung jedoch als unannehm bar bezeichnete, da er den völkischen Grenzen nicht enspreche. Am Montag überreichte der ungarische Gesandte in Prag den ungari schen Gegenvorschlag

. Der Fall Hankaus wurde kn ganz Iapan als Fest gefeiert. e.z. Die Hitlerjugend und ihr Werk. Welch große Bedeutung der Hitlerju gend zukommt, erkennt man am besten an der Art ihres Einbaues in die Partei und dem Erziehungsauftrag, den der Führer ihr übergeben hat. Seit dem ersten Reichs parteitag in Weimar 1926 ist ihr Name „Hitlerjugend" zum Symbol ihres Kamp fes geworden. Seither ist sie mit 8 V 2 Mil lionen Mitgliedern zur größten Iugendor- ganisation der Welt herangewachsen. Die Entwicklung

? Die sind noch alle ganz gemütlich hier." „Ja, aber, Anton, es war doch solch ein Lärm diese Nacht draußen?" „Haben die Demoiselle das auch ge hört? Dem General sein bestes Pferd hat nämlich Kolik gekriegt. Da hat er sich furchtbar drüber aufgeregt. Die ganze Nacht hat er gewacht bei dem Tier und einen Boten zum Städtchen geschickt, wo sein Regimentsarzt in Quartier liegt. Er muß dem Tier ein guter Herr sein, das muß man sagen." Anton ging nach oben, dem General sein zweites Frühstück aufs Zimmer zu brin gen, Sabine

dann die Treppe hinab. Sabine ging lang sam, nachdenklich zum Großvater. Sie war heute nicht so ganz bei der Sache, und der alte Herr mußte sie mehr mals zum Aufpafsm ermahnen. Aber in Großvaters Stube war es auch zu drückend warm heute. Dabei standen die Fenster wie immer weit offen. Wie die dicke blaue Fliege immer auf und ab summte an der Scheibe! Wie kerzengerade und blödsinnig dumm die kleinen roten Bauern da unten auf dem Schachbrett sie anstarrten. Da hörte sie scharfe Kommandos im Hof

. Hm — aber der Haken war der, daß jetzt die Dinge ganz, ganz anders lagen. Denn Napoleon hatte sich doch eben Preußen gegenüber nicht edel benommen. Den konnte sie also als Feind nicht achten. Nun ja, aber feine Armee, seine Offiziere? War es für die nicht ganz allein ausschlag gebend, was sie persönlich bedeuteten, rem als Mensch, als Individuum? Konnten sie dafür, daß sie Franzosen waren, daß sie diesem Kaiser gerade dienst bar waren? Sabine grübelte und grübelte darüber nach und konnte nicht zur Ruhe kommen

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Alpenland
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Page 1 of 8
Date: 01.09.1922
Physical description: 8
Entwrck- lung Danzigs wurde doch schon von vornherein in Frage ge stellt durch die umfangreichen politischen und wirtschaftlichen Rechte, die es Polen einräumen mußte. Die Verwaltung der Eisenbahn ging ganz in die Hände der Polen über, dre Der- waltung der Weichsel wurde einem paritätischen Hasen ausschuß überwiesen. Danzig protestierte, mußte stch aber der Entscheidung des „hohen Kommissars des Völkerbundes fügen, der unglaublicherweise den Polen auch mitten'im Hasen aus der Holminsel

1922 trat zwischen Danzrg und Polen eine Zollgemeinschast in Kraft, wodurch Danzrg von dem pol nischen Zolltarif ganz abhängig wurde. Der polnische Zoll tarif, der ganz nach russischein Muster rein prohrbrtrv ge staltet ist, will nach Möglichkeit die inländische Industrie schützen Mt der polnischen Industrie ist es aber nicht weit her Die Lodzer Waren können sich keineswegs mit den deutschen messen und sind im übrigen auch ganz auf Pol nischen Geschmack eingestellt. Die Folge der wirtschaftlichen

Vereinigung mit Polen war schließlich, daß die Belieferung mit deutschen Waren fast ganz aufhörte. Der Stadtstaat war nun darauf angewiesen, stch durch Gründung eigener Industrien zu helfen, so gut er konnte. Die alten Kasernen wurden zu Fabriksgebäuden umgebaut. Daneben entstanden neue Industrieanlagen und so erblühte rings um Danzig ein reges Jndustrieleben. Die Arbeitslosigkeit nahm erfreu licherweise ab und Anfang August 1922 hatte die Stadt nur ' noch 180 Arbeitslose; bei 360.000 Einwohnern gewiß

dürsten sich auch diese Hoffnungen kaum erfüllen. In den Vergleichsjahren 1913 und 1921 gestaltete sich der Schiffsverkehr wie folgt: Im Jahre 1913 betrug der Eingang 2910 Schiffe mit 924.837 Netto-Reg.-Tonnen, der Ausgang 2910 Schiffe mii 924.837 Netto-Reg.-Tonnen. Im Jahre 1921 dagegen 2632 Schiffe mit 1,385.373 Netto- Reg.-Tonnen, bezw. 2632 Schiffe mit 2,160.713 Netto-Reg.- Tonnen. Die Zahlen von 1921 zeigen auch ganz klar, daß der Frei staat Danzig fast nur auf Einfuhr angewiesen

ist, kann doch das Hinterland nicht einmal genügend Nahrungsmittel für die Stadt liefern Zudem bleibt Danzig durch die deutsche Mark völlig von dem Schicksal Deutschlands abhängig, da der Freistaat keine eigene Währung hat und gegen das «Sin ken der deutschen Währung natürlich ebenso ohnmächtig rst wie die Reichsregierung. Dagegen kann auch die beste Fi nanzverwaltung nicht helfen, zumal, da durch den Versailler Vertrag dem Freistaat auch ganz unerfüllbare Verpflichtun gen aufgebürdet wurden. Wenn her Schutzherr des jungen

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 29.11.1923
Physical description: 4
eines Mandates also 19.257 Stimmen gebraucht. Die Großöeutschen ver einigten in ganz Oesterreich 280.808 Stimmen. Da ans sie unter Einrechnung der beiden oberösterreichischen Banern- bündler 12 Mandate entfielen, brauchten sie für ein Man dat 23.400 Stimmen. Der Landbund erhielt 141.071 Stimmen, aber bisher nur zwei Mandate, so daß ihn ein Mandat 70.535 Stimmen kostet. Aus die Bürgerliche Ar beitspartei und aus die Zionisten entfielen insgesamt 64.431 Stimmen, aber kein Mandat. Schon an der Hand

dieser wenigen Ziffern wird nie mand behaupten wollen, daß ein Wahlgesetz, das derartige Ungleichheiten möglich macht, ein gerechtes Gesetz ge nannt werden kann. Ueberprüsen wir aber einmal die Verhältnisse unter der Voraussetzung, daß ganz Oesterreich einen einzigen Wahlkreis bilden würde. Es ergeben sich in diesem Falle folgende lehrreiche Zif fern: Da 3,311.178 Stimmen abgegeben wurden, und 165 Mandate zu besetzen waren, betrug die Wahlzab! für ein Mandat 20.06/ Stimmen. Unter Zu grundelegung

Restftimmen Mandat hatten die Sozialdemokraten mit 7141 Reststimmen be kommen. Die Christlichsozialen wären leer ausgegangen, da sie nur über 6579 Reststimmen in ganz Oesterreich ver fügt hätten. Schon die Tatsache, daß bet diesem Verfahren in ganz Oesterreich keine 10.000 Stimmen unverwertet geblieben wären, zeigt deutlich, daß es jedenfalls bedeutend gerech ter wäre als das bisherige. Es besteht auch heute, wo ohnedies nur P a r t e i l i ft e n und nicht mehr Personen gewählt werden, kein Anlaß

einige Schüsse ab, durch die anscheinend niemand verletzt wurde. Als die Demonstranten im ge schlossenen Zuge abzumarschieren versuchten, wurden sie von der Schutzpolizei zerstreut. Gegen 7 Uhr abends war die Versammlung im Lust garten beendet. Etwa 3000 Personen, die sich auf dem Vorteile eines derartigen Wahlsystems, ganz abgesehen davon, daß es auch den Forderungen der Gere ch t ’ g - seit Rechnung trüge, sind so einleuchtend, daß es bei einiger Objektivität in den parlamentarischen Kreisen

. Der ReAerungsrat war nicht wenig überrascht, als er den knappen, aber klaren Bericht des Doktors entgegen genommen hatte. „An eine derartige Lösung dieser Halsbandgeschichte habe ich wirklich nicht gedacht," gestand er. „Das gibt der Sache ja ein ganz neues, sensationelles Gesicht. Ich kann nur wünschen, daß Ihr letzter Schachzug gut ausgeht!" Er reichte dem Doktor die Hand, als sich dieser verab schiedete. Während der Doktor dem Portal des Präsi diums zuschritt, überlegte er, rvas er mit den drei Viertel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 10.10.1928
Physical description: 8
. Die sozialistische Intervention habe nur die Bedeutung eines taktischen Experimentes, aber dadurch werde nicht verhindert, daß die Sozialisten seit dem vergangenen Jahre das Bewußtsein : haben müssen, daß ihnen gegenüber ein ganz entschiedener Gegner erwachsen sei. Das Blatt fährt alsdann fort, das Aktivum wäre diesmal bei den Rechts parteien- aber es sei bedauerlich, daß man in Oesterreich immerfort Kompromisse schließe und dadurch die nationale Wiedergeburt verhindere. Also Italien hätte es gerne gesehen

, wenn es in Wie ner-Neustadt zum Kampfe gekommen wäre, welcher Kamps nach Meinung der Faschisten natürlich nur mit der natio nalen Wiedergeburt — lies: faschistischen Diktatur — enden hätte müssen. Mit diesem ganz offen ausgesprochenen Wunsche nach einer faschistischen Diktatur in Oesterreich hat der 7. Oktober in Wiener-Neustadt eine weit über die innerpolitischen Verhältnisse Oesterreichs hinausreichende Bedeutung erhalten. Diese Stellungnahme der italieni schen Presse bestätigt unsere wiederholten Behauptungen

Pabst hat in Oesterreich das Bürgerrecht erworben, offenbar, um sich dadurch dem Zugriff deutscher Stellen zu entziehen, ganz abgesehen davon, daß er inzwischen auch durch die Amnestie vor einer Verfolgung seiner Straftaten geschützt worden ist. Die deutsche Reichsregierung hat also keinerlei rechtliche Möglichkeit, gegen das Treiben dieses Herrn auf österreichischem Boden einzuschreiten, würde sich vielmehr, wenn sie es versuchte, einer Zurückweisung durch die österreichische Regierung aussetzen

. Daß Herr Seipel aus dem Schweigen der deutschen Reichsregierung ganz ab wegige Schlüsse ableitet, mutz in allen deutschen Kreisen das Erstaunen noch erhöhen, das seine Taktlosigkeit hervor gerufen hat." (Wir sind nur neugierig, ob sich die deutsche Reichs regierung diese groben Taktlosigkeiten des Herrn Seipel ge fallen läßt. Was die Entente dazu sagen wird, wird unser Bundeskanzler ja bald erfahren.) Nicht mit dem Rüstzeug der Barbaren... Das innerpolitische Abrüstungsproblem. Die österreichische

danke ich, so eine Kundschaft, die richtet uns ja total zu grunde. Man sollte diesen Herrn Laborel ganz einfach vor die Türe setzen!" „Marie, beruhige dich und rede nicht solche Dumm heiten!" wandte Herr Vermandois in beschwichtigendem Tone ein. „Du weißt ganz gut, daß Laborel der erklärte Liebling der Gesellschaft ist, und daß wir die Hälfte der Gäste verlieren würden, wenn er unsere Pension verließe." „Six wollen es also ruhig mit ansehen, wie uns dieser VielsrH bettelarm ißt?" „JMiohl

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 03.08.1912
Physical description: 16
, der in dieser gymnastischen Fingerübung eine besondere Fertigkeit zu besitzen scheint, denn ganz stolz läßt er, während er zurückgelehnt in seinem Stuhl liegend durch das Fenster sieht, einen nach dem anderen alle zehn ginger in den Knöcheln knacken, Töne, welche Jeremias ganz nervös machen. — Kaum hat er zum dritten Male seinen kleinen Finger knacken lassen, als Anton eintritt mit einem schönen Hühnerhund au einer Kette und einem Affenpintscher an einem Seile. . „Voila, messieurs! — Es ist gut, Anton, du kannst gehen

," lagt der Sekretär und beehrt die beiden Freunde mit einem gnädigen Nicken. Busmann mit Nr. 203 und Janssen mit Nr. 110 verlassen das Bureau, ganz selig, daß bis jetzt alles so gut abgelaufen ist. Sobald sie draußen sind, sagt Busmann ziemlich laut: „O jemine, was ist dieser Sekretär für ein feiner Mensch, hast du auch gesehen, welche schönen Nägel er hat und welch eine Mechanik in seinen Fingern steckt?" Und lachend fährt er fort: „Und es ist doch nur ein Hundekommissär." „Ssst! Halte dich still

, er kann es noch ganz gut hören," antwortete Jeremias, der mit dem vorgestreckten rechten Arm Nr. 110 sefthält, denn der Hund springt und zieht gewaltig. Das Tier scheint seine wiedergewonnene Freiheit sehr zu schätzen, denn fröhlich bellt es und beschnüffelt jeden Gegenstand, den es an trifft, zum größeren Aerger Janssens, der dadurch gezwungen ist, immer wieder stehen zu bleiben. Der kleine Hund Nr. 203 läuft ruhig neben Busmann her und scheint sich um nichts zu bekümmern. Um nach dem Ausgange zu gelangen, müssen

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 12
Date: 12.01.1902
Physical description: 12
dö wichtige Aufgabe uet mit dem Ernst, mit delm so was g'macht werden soll. Miar ist nämlich a Fall bekannt, in dem der Bittsteller um die Unter schrift ganz zweifellos in sehr bedrängter Lage ist, dear aber trotz seiner Lage und trotz seiner notori schen Zuagehörigkeit zu a patentchristlichen Partei vom Pfarrer Stecher auf sei' Bittg'suach an den Bil- lot koa Unterschrift kriagt hat. Nun kann oaner sagen, daß der Pfarrer Stecher die Nothlage von dem Mann net durchschaut

Fall so g'sagt hat, um den unbequemen Bittsteller los z'werden, sell woaß i net; wohl aber woaß i ganz g'wiß, daß dös net die rechte Art war, aso a Vertrauensamt, es mag ja sehr müahselig sein, aus- z'süllen, denn wia kemmen die armen Leut von Mil ten dazua, der Comodität ihres Pfarrers wegen um Wohlthaten z'kemmen, dö der Billot den Leuten auf des Pfarrers Fürwort hin wahrscheinlich, ja man kann sogar annehmen, ganz g'wiß zuakemmen liaß. I möcht aso a bittere Noth, dö der oane und andere wegen

sein, was für die Armen z'thian. Gellt Pfarrer Stecher, dös thuast Du Dir guat merken. (Hof- und Personalnachrichtcn.) Ter streng deutschnationale Gemeinderath Anton von Guggen- berg ist über sein A n s u ch e n zum Hoflieferan ten ernannt worden. Moral: Es ist zwar am schön sten im alldeutschen Lande, Doch Hoflieferant sein ist auch keine Schande. — Der Regent der Republik Milten, Serenissimus Fritz der Größte, hat über die Ernennung Mastls zum Dichter des Torggelhaus-Couplet's so herzlich gelacht, daß er ganz

, wenn die Burenfreund ihre Sammlungen der weil amal einstellen und lieber für unsere Armen fechten gangen, denn das Hemd ist uns näher als der Rock. Mit Sammlungen für ganz gewöhnliche Arme, dö man beschäftigungslos auf dem Weg nach Arbeit in ihren dünnen, zerlumpten G'wandeln durch die Straßen schleichen sieht, laßt sich sreili wohl koa b'sonders Aufseh'n machen und sich an Strich ins Heldentafle geben, dafür aber ist dö Ar beit um so verdienstlicher. Wer also im innersten seines Herzens mit dem Load

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Tiroler Wastl
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Page 10 of 16
Date: 11.06.1911
Physical description: 16
, in einer periodi schen Schrift unaufhörlich den Kaiser, und welche ver räterische Rolle van.Eugen spielte, wußte damals ganz Europa. Während die Jesuiten in Deutschland über mißbrauchte Preßfreiheit schrien, wenn fiir die Ehre der Aufklärung und Philosophie geschrieben wurde, bedienten sie sich in den Niederlanden der nämlichen Freiheit, das Volk zu empören; und während un wissende oder heuchlerische Tartüffe den blinden Glau ben an die römische Religion als das einzig sichere Band lobpriesen, wodurch Regenten

aller s eine r H o h e i t s r e ch t e v e r 1 u st i g wird: f o l g- l i ch, daß m an ih m v o n dort an k ci nen G-e- h orsa m mc hr scty nlbig ist, sonderns i ch m i t g u t e m G e \v isse n w i.d e r i h^ n e nt p ö r e n k a n n. (Geschah das nicht auch im 19. Jahrhundert im Deutschland der Hohenzollern? D. Sch. i Sie schreien über Religionsversall, über Ketzer und Spötter, und sie sind im Herzen erklärte Atheisten. (Diese Be hauptung trifft für die Hochgrade des Jesuitenordens bis lzum General hinauf voll und ganz zu. Die niederen Grade werden jedoch im religionistischen Wahn glau ben zu erhalten

, wird ohne viele Mühe eine solche darstellende Vergleichung der Grundsätze, nach welchen die so verschrienen Philosophen und die Je suiten oder die Rebellen in Belgien zu Werke gingen, noch weiter fortsetzen können. (Im 19. Jahrhundert ist die Philosophie dem reaktionären Einflüsse ganz unterlegen und spielt an den Staatskathedern eine überaus traurige Rolle. Jesuiten werden heute auch mit Vorliebe Doktoren der Philosophie. Dafür ist außerhalb der Zunft im Bereiche der Wissenschaft in Tr. Eugen Dühring

Philosophen gehört zu wer- den, und welche in ihrer melancholischen Einbildungs kraft alle Leute von Verstand mit Dolchen bewaffnet erblicken, um ihren Gegnern und vornehmlich den Lan desregenten zu Leibe zu gehen. Man wird erstaunen, wie solche Verfechter der Monarchen eben den Auf klärern mtd Philosophen jene Verbrechen zu Schulden legen, deren man die Jesuiten — nach ihrem Privat urteile ganz unverdient — bezichtiget hat; man wird umsomehr darüber erstaunen, daß diese Tartüffe so ängstlich jeden Blick

auf, um an die so benannten „Souveränen Staaten" ihr Begehren gelangen zu lassen. Sie wußten, daß, wenn ein dem äußern Scheine nach ihrem Orden ganz fremder Lobredner austreten würde, derselbe sie einer seits nicht kompromittieren und andererseits sich Be hauptungen erlauben könnten, die in dem Munde der Jesuiten sehr übel geklungen hätten. Sie sprachen also durch das Organ des Herrn von Vil l e g a s d' E-

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 27.09.1903
Physical description: 16
endlich den Zweikampf zu beginnen. Hastig maß er die Distanz von zehn Schritt ab und fragte den Gegner, ob er damit zufrieden sei? „Ucberall starren mich die Augen der Migkajewna an," antwortete dieser, „ich werde ein kaltes Bad nehmen müssen, denn es ist unerträglich. — Dabei fällt mir ein, daß, wenn ich auch den zweiten Starenberg nicderschieße, so mnß ich nach Rußland zurück ganz wie damals. Die Behörden werden sich um den Tod der Migkajewna bekümmern müssen und es könnte alsdann leicht

geschehen, daß ich in ein be denkliches Licht gerathe. Tödten sie Sie mich aber, dann wird meine Tochter Sie des Mordes an ihrem Vater zeihen. Sie sehen, Graf, Alles ist verwirrt, verstrickt, es gibt keinen Answeg mehr. Das Dnell würde die Sache nicht ausglcichen, sondern nur schlimmer machen." „Sie wollen sich nicht schlagen," fragte Wolf mit verhaltenem Athen: und lauschte zugleich auf das Wagcn- gerassel, welches jetzt ganz in der Nähe verstummte. „Im Interesse meiner Tochter möchte

diesen erschrocken und fragend an. Nun legte er seinen Arm um dessen Stacken und zog Wolf zärtlich an sich, wie wenn er ihn vor einer unheimlichen Gefahr znrückreißen wollte. „Mein lieber Onkel, was soll das bedeuten?" fragte der junge Herr, „Du bist zu gut und zu groß, um Dir etwas zu thun. Bei Gott, Baron Merks hat sich in seinen Voraussetzungen nicht getäuscht!" „Merks?" fragte Wolf. »In größter Eile kam er im Schlosse angefahren und berichtete, daß Du unter ganz merkwürdigen Umständen mit einem fremden

russischen Herrn, mit dem Du Dich in den Gemächern der Fürstin gezankt, weggefahren seiest und zwar hierher nach dein Forsthaus. Um des Himmelswillen, lieber Onkel, sage mir, was hat das Alles zu bedeuten?" „Ein ganz eigener Mensch, dieser Merks," gestand sich Wolf und lauschte zugleich auf jedes Geräusch im Gehölz. Dann sah er seinem Neffen prüfend ins Gesicht und fragte mit einer an ihn: ungewohnten Hast: „Du kommst allein hierher gefahren ?" „Wie kannst Du das auch nur annehmen? — Mama und Lydia

. „Dn kanntest ihn und hast so lange gezögert, bis es zu spät war!" „Gemach, mein lieber Neffe," versetzte Wolf und war auf einmal wieder ganz der Alte von früher, „ich lernte ihn erst kennen, als die russische Dame sich im Park ge zeigt und habe alsdann gehandelt. — Aber nicht hier ist der Ort zur Aufklärung meines Verhaltens in dieser Tra gödie, sondern in: Forsthaus. Komin, Franz, suchen wir Lydia Feodorowna, meine Tochter, und Deine Mutter auf." Bei diesen Worten nahm er den jungen Grafen am Arme und zog

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 02.08.1903
Physical description: 16
." Sie widmete dem jungen Grasen einen bösen Blick und wollte damit diesem sagen, daß er an allem schuld sei. Dann bemerkte sie, daß die Prinzessin auf einem Bein stand und bekam einen Schrecken. Lydia Feodorowna schien sich wirklich vor Daja zu fürchten. Sie suchte diese zu beschwichtigen, was indessen ganz unmöglich war. Die energische Gesellschafterin jagte den Alexei, der bocksteif und mit herausfordernden Blicken vor Franz sich aufgepflanzt, fort, damit er den John mit dem Wagen herbeihole. „Sage

entschuldigten sich. Zuerst der etwas bleiche Landrath, dann der Herr Hauptmann, der den vier beinigen Engländern ohnedies nicht grün war. Merks hatte inzwischen heransgebracht, daß Franz das linke Bein etwas anzog und schloß daraus, daß seine Auseinandersetzung mit Flock nicht so ganz glatt abgelaufen sein könnte. Mit vergnügtem Gesicht und ausgestreckter Hand ging er auf diesen zu und ruhte nicht eher, bis Franz ihm den Arm gereicht hatte. „Den Fuß verstaucht, Graf? — Ich auch! Mich warf meine Bestie

ab, als ich hinter Ihnen drein wollte. Meist Taunus wird zu leicht heiß. Das Thier sprang höher als erlaubt ist, fiel dann platt auf und hat mir den Fuß gedrückt. Ein ganz verteufelter Spaß, ich werde kühlen müssen." „Das kommt ja vor," entgegnete der Graf und be trachtete seinen Fuß, „das sind aber nur Kleinigkeiten." „Na, natürlich, aber man muß gehörig kühlen! —Ich bin indessen froh, daß ich meinen Taunus in guter Con dition in den Stall znrückbrachte. — Was sagen zu dem Beschlüsse des Comitös? — Ich wurde

selbstverständlich niedergestimmt. Große Ideen werden heutzutage immer erdrückt. Diese Majorität ist eine ganz unhaltbare Erfindung und es wäre schon das beste, man würde sie verbieten." Darja hatte sich inzwischen mit der Prinzessin be- schäftigt, was dieser gar nicht recht war. Sie blickte zu Franz auf, als ob sie ihn fragen wollte: „Wirst Du Dich wirklich verscheuchen lassen?" — Endlich kam das Dreigespann über den freien Platz hinter dem Zaun herüber gejagt. In dem Gesicht des englischen Fahrers John

waren alle Zügel straff gezogen, so daß dieses ganz besonders ernst und steif aussah. Man mußte unter dem Draht hindurch schlüpfen, um den Wagen zu erreichen. Franz schüttelte rasch Merks ab und schlüpfte mit der Prinzessin unter dem Draht hinweg. Als sie, beide hinkend, den Wagen erreicht, flüsterte Lydia Feodorowna dem Leidens genossen zu: „Sie bringen mich doch nach Hause, Graf? — Ich habe gräßliche Schmerzen. Mama ist nicht da und ans Darja ist kein Verlaß. Sie jammert nur und wird mir eine Strafrede

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 12.02.1938
Physical description: 10
HZeter findet feine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 1. Fortsetzung. . Das waren von der Kaserne immerhin mehr als eine Stunde, und immer noch ging Antotn Hübner ganz zufällig hinter dem Ferdinand Jäger her, der intt zwei Kameraden ein ganz gutes Marschternpo vor legte. Ms dann die drei Ulanen vor ihm über die Geleise des Westbahnhofes gingen, die gerade Landstraße zum Kesselstädter Schloß hinauf, da wußte Anton odübner auf einmal, daß er ebenfalls nach Kesselstadt wollte, in du „Mainluft

schob er ihm ein Glas Bier hin. „Weil mir uns ja doch kennen", lachte er, und dann war die Bekanntschaft gemacht. Ganz zufällig, wie Anton Hübner später immer behauptete, denn wer ging als schmucker, junger Ulan nicht in die „Mainluft" nach Kesselstadt tanzen. Nur an jenem Sonntag, da tanzte inerkwürdigerweise der Anton Hübner nicht. Auf einmal trieb es ihn binaus, er wollte lieber ein bißchen laufen, wie er dein Ferdinand Jäger von der 3. Schwadron gesagt hatte. Und weil ja auch der Leutnant

ganz vorne durch das dunkle Grün der Wilhclmsbader Wald. Und da war Anton auch schon in Wilhelmsbad. Er machte einen weiten Bogen um die Anlagen der Wirtschaft. Militärmusik klang von ferne. Es war Infanterie, denn die Ulanen hei, die haben doch ein schnelleres Teinpo, das sind Reiter. Und er merkte gar nicht, daß die langen'Stegbosen bis beinahe zum Knie hinauf grau überstaubt waren. Er war schon vorbei an den Anlagen und stapfte durch den saitdigeu Waldweg, der die Kiefernwaldungen von den Mauern

. Damals mußte er lachen, der Anton Hübner, lieber zwe: Stunden war er gegangen und hatte es kaum gemerkt. Vom nahen Dorf klangen die Schläge der Turmuhr herüber, sieben Schläge waren es. Da ei'|t fick es ihm auf, damals, daß seine langen Ausgehhvsen bis zum Knie herauf bestaubt waren, ganz grau waren sie, und als er sich bückte und seine Hose abklopfte, drangen ihm die Staubwölkchen in die Nase. Ta mußte er niesen und lachen. Und dann war er doch m Bruch köbel, der Anton Hübner, und aß irgendwo heiße

hatte, war über und über mit Staub bedeckt. Das gehörte nun einmal zum Lambewaldfest, so wie die Pfauenfeder in die Hände der Jugendlichen beiderlei Geschlechts, um sich zu necken. Die Stadt war ausgestorben am 15. Juni, denn niemand ließ sich'ö nehmen, dieses Waldfest mit- zumacken. Es wurde gegessen und getrunken, getanzt und gescherzt bis in die Nacht. Anten Hübner hatte wieder „ganz zufällig", unter stützt durch zweistündiges Aufpasser», den Ferdinand Jäger und die Kätha entdeckt, und, da er Urlaub halte, bis zum Wecken

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 26.03.1938
Physical description: 8
es kriecht ihr so rauf wie Angstgefühl, daß da etwas nicht stiiumen könnt' mit dem Läuten aus dein Dorf. Die Pferde führt sie in den« Stall und vergißt ganz, den Gäulen das Kumt abzunehmen und das Geschirr. Erst mtlß sie wieder raus und must den alten Frieder holen. UiVb als sie dann, mitten auf dem Hof steht und nicht weiß, ob sie erst noch mal zur Franziska hinein soll in die Küche oder gleich hin über zum Kinzigacker, da kommt schon der Frieder durch das Hoftor. Er ist ganz aufgeregt, und schreit

zwischen Deutschland und Rußland, und Oesterreich hat Krieg gegen Serbien. Gegen Frankreich sott's gehen", schreit er dem alteil Frieder in die Ohren, „unb ich muß mit." Es gellt das Schreier: von: Heiner bis in die Stube, wo die Kätha an: Fenster sitzt, ltnd da sinkt sie ganz sacht in sich zusammen und kann nicht mehr denken, als au der: Buben da drinnen bei den, Ulanen. Und sie wimmert leise. •, i Am nächsten Tag, in der Frühe des Soirntags, kommt der Postbote herauf auf beit Mühlenhof und bringt etnett Brief

Anton Hübner. Ganz langsam gehen sie hinüber zu den langen Ställerl und an diesen vorbei zur kleinen Reitbahn. Irgendwo auf den: Kasernenhof steht der Milchwagen der Mühlenhofbäuerin gatlz verlassen, lind vor ihm das Pferd gespannt. Das findet scholl seinen Weg. Mittel: hinein ttt die Wagen der Ulanen ist's getrottet und hat da irgendlvo ein Bündel Hell gefunden oder Stroh und hat nichts gewußt von Krieg und Auf regung. Die Mühlenhofbäuerm aber steht an einem Querbalken gelehnt und vor ihr der Bub

, er muß hiileingehen in die Stllbe, wo die Bäuerin sitzt. Der Kopf der Bällerill liegt auf den: Tisch, »Md der Frieder weiß, Schnrerz ist eirtgezogen bei ihr llnd vielleicht Hader mit dem Geschick, dessen unerbittliche Hand wieder auf bent Mühle »Hof liegt. Ganz leise tritt er zur Bällerill hin ttnb wartet, bis sie aufsehen wird. Und als sich dann ihre Angel: treffen, da kolmnt's leise und streichelnd, aber dennoch fest aus dein Mund des Frieder, des alten Knechts: „Kätha, ich weiß, daß du traurig

vorgerückt sind und wie es für sie kein Zurück gibt da draußen- im Feindesland, und tüte er aber immer wieder att den Mühlenhof denkt, wen»: er seine Gedanke»: fvet hat ttjnb nicht für den schweren Dienst braucht, ttnfr ganz zum Schluß, da steht wieder eine Nachschrift, die ihr Mutter herz froh erschüttert hat. Vorgester»: — so stand da — als die Schwadron angetreten »var, habert sie mich her ausgeholt aus der»» Glied der Unteroffiziere, das am rechten Flügel steht, u»:d »var der Oberst da, tmd

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Der Oberländer
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Page 6 of 10
Date: 23.05.1930
Physical description: 10
Sie, das) nun auch ein bis jetzt sich ruhig verhaltender Getztaler zu Ihren Artikeln in Nr. 17 und 20 Stellung nimmt. Was sich die öffentliche Hand (Post und Dahn) in den letzten Jahren für Rechte herausnimmt, ist schon soweit, daß auch der ruhigste Bürger nicht mehr länger Zusehen kann. Man hat es, wie es scheint, auf das Gehtal ganz besonders abgesehen. Der Dundesbahndirektion Innsbruck mühte es schon lange bekannt sein, daß die Gehtaler mit der Führung der Station Oetztal nicht zufrieden sind und es geht absolut nicht an, daß ein Tal

zu er scheinen !“ Arbeiter: bin schon in stinkenderen und schmutzigeren Kleidern in ganz anderen Kanzleien gewesen als in Ihrer am Bahnhof Gehtal." Dorstand: «Sagen Sie dies nicht nocheinmall" 'Arbeiter: «Herr Dorstand! Ich sage Ihnen dasselbe nochmals, und wenn Sie mich jetzt nicht gleich abfertigen, werde ich im selben Anzug in überschritten; teilweise waren alle etwas ermüdet, anderseits wollte man die Sache doch nicht zu weit treiben und keinen neuen Konfliktsstoff liefern. Allgemein war das Erstaunen

entstiegen und von der Musik mit der Bundeshymne begrüßt wurden. Der Landeshauptmann begrüßte besonders Herrn Bezirkshauptmann, die Ortsgeistlichkeit, die Ge meindevertretung, Hauptmann a. D. Pischl, die Gendarmerie und schritt dann die Ehrenfront ab. Ganz besonders freuten ihn die in Dres ausge rückten Iungiurner, wobei er auch die ganz kleinen „Drei Käsehoch" ansprach und sich dann beim Obmann Flür angelegentlich über den Stand der Turnsache in Tarrenz, über Turnhalle, Turn geräte usw. erkundigte

sich zu seinem Zwecke vorzüglich. Nachdem sich alles etwas gesammelt, hielt Ober schützenmeister Wolf folgende Begrüßungsrede: Als Oberschützenmeister der Schützengilde Tarrenz gestatten Sie mir alle, welche von Nah und Fern her beigeeilt sind, um der feierlichen Einweihung und Er öffnung unseres Schießstandes beizuwohnen, auf das herzlichste zu begrüßen. Eine ganz besondere Freude und Ehre für uns ist es, daß unser hochverehrter Herr Landeshauptmann und Landesbundesoberstschützenmei- ster Dr. Franz Stumpf

bei seiner gewiß anstrengenden Tätigkeit persönlich bei uns erschienen ist und dadurch dem Feste eine ganz besondere Note verleiht. Ihn be grüße ich an erster Stelle auf das herzlichste. Weiters begrüße ich Herrn Bezirkshauptmann Baron Reicher, Herrn Landesoberschützenmeister Hofrat An der Lan, Herrn Schützenreferent der Landesregierung Plaseller, Herrn Bundesoberschützenmeister Karl Glück, Herrn Bürgermeister Falbesoner Nassereith, Gemeindever tretung Tarrenz, Gendarmerie-Vertretung Imst, Schützen gilde Imst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 02.08.1928
Physical description: 8
nicht be kannt gewesen seien. Er habe ganz selbständig gehandelt, um die Kirche und Obregons Seele zu retten. Er sei über zeugt, daß er und auch Obregon in den Himmel kommen und Obregon sei ein ganz guter Mann gewesen. Die Frage, ob der frühere Arbeitsminister Morones. wie behauptet worden ist, mit dem Mörder, mit dem Mordkomplott ver quickt war, beantwortete der Mörder folgendermaßen: „Es wäre leicht in meiner jetzigen Lage, andere Leute zu be schuldigen. Da ich aber ein guter Katholik

in ihren alten Tagen. Vor Genua durchbricht die Bahn den Apennin, um dann zwischen den Häusern Genuas den Hauptbahnhos, genannt „il Principe", zu erreichen. Genua ist nach Marseille der größte Hafen des Mittelmeeres und Italiens. Von dort aus gehen die großen Dampferlinien nach Afrika. Indien und China, ganz besonders aber nach Spanien und Südamerika. Eine Sehenswürdigkeit dieser Stadt, die heute gegen 350.000 Einwohner zählt, bildet der weltbekannte „campo santo", der auf einem von der Stadt nordwärts

, französisch, spanisch, dazwischen wieder englisch, griechisch, türkisch, ganz vereinzelt hie und da deutsch, klingt es an die Ohren und vereinigt sich mit dem Heulen der Dampssirenen, dem Lärm der Verladearbeiten, des geradezu beängstigend lebhaften Verschubes der Bahnen, deren Geleise ganz aus die Ponti (das sind die Anlageplätze der Schiffes hinaus führen. zu einer rauschenden Symphonie der Arbeit, des . Verkehrs und der Technik. Auf dem Rundgang durch den Hasen kamen wir auch zu den Kohlenlagerplätzen

. Kaum blickten wi" in unseren Stadtplan, um uns etwas zu - orientieren, waren sie schon wieder da und wollten allerlei Auskünfte erteilen. Auf italienisch, französisch und eng lisch gaben sie dann ganz unverfroren dem Wunsche nach einem Trinkgeld Ausdruck. Um sie endlich loszubringen, ließen wir uns von- ihnen zur nächsten Tramway-Haltestelle führen, wo sie dann mit 2 Lire Trinkgeld lachend davon- liesen. Um das Getriebe einer Haferrstadt wie Genua etwas näher kennenznlernen, müßte man neben

noch Ausläufer der Gebirge bis ans Meer hinan und bilden oft ganz bizarre Küstensormen. Der westliche Teil ist ziemlich eben, hat schöne Sandküsten und ganz flache User. An den italienischen Kurorten Alaßio, Porto Maurizio, San Remo, Bordighera vorbei fährt der Zug oft viertel stundenlang durch Rosen- und Nelkengärten, die der Land schaft durch ihr schönes Farbenspiel einen wunderbaren Reiz verleihen. Nach zirka fünseinhalbstündiger Fahrt von Genua ist die italienische Grenzstation Ventiniiglia erreicht

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 23.11.1930
Physical description: 16
Seite 0. Nr. 47. Austausch-Sammelkommando im Turnvereinshaus Innsbruck Nr. 2 gewiesen. Hier müssen wir einige Tage warten, bis alle schriftlichen Arbeiten erledigt sind. Wir haben zwar kleine Beschäftigungen, können uns aber das jetzige Leben in Innsbruck ansehen. Wie ist es so ganz anders als 1914! Damals dieses Wogen und Wälzen durch die Straßen, ununterbrochen den ganzen Tay und tief in die Nacht hinein. Jetzt über rascht es mich jedesmal, wie menschenleer die Straßen, selbst die Maria

, sondern besonders auch von Wien, von dem ihnen so bekann ten, mir freilich ganz fremden „Anstellen". Wie be täubt ging ich von ihnen fort. Ein fo ausgemergeltes Volk kann nicht mehr „durchhalten" Rußland war auch nicht annähernd in diesem Zustande, als es Frie den schloß. In den Gotteshäusern fiel mir auch auf, daß sie recht leer sind. Ich war bei einer — wie mir schien — Kriegsandacht in der Iesuitenkirche. Ich glaube nicht, daß zwei Dutzend Beter waren. 1914 war doch die selbe Kirche bei den Kriegsandachten

zum Erdrücken voll. Sind denn die Menschen alle fort, oder haben sie das Vertrauen verloren. Eigenartiger Begriff vom Gebet. Was mir bei dieser Andacht ganz besonders gefiel und was mein von Verbitterung auch nicht ganz freies Herz sonnig berührte, war das Friedensgebet, das vom Heiligen Vater sei, so sagte man mir. Wie viel Völkerversöhnung liegt darin. Wie klingt es doch ganz anders, so viel katholischer als jenes „blutrün stige" Gebet, das man zu Anfang des Krieges so viel hörte, das man gedruckt

oder nicht. Den Abschied von der Heimat 1914 habe ich beschrieben. Das ging noch leichter. Aber jetzt, da so viel Liebe sprach — nein, da kommt die harte Feder nicht mehr nach. Ich lasse es lieber sein. Es ist ganz unmöglich, so etwas genau so zu beschreiben, wie es war. Ende September. Die erste Hälfte des Oktober weilte ich im Studienstädtchen Brixen. Ich hatte drei Wochen mich zu Hause auf die Examina noch vorbereiten kön nen. Nun legte ich die Prüfungen über die siebte Klasse schriftlich und mündlich ab und machte

, auch die Augenbrauen und Lippen erhielten eine andere Farbe. Ein kurzer, ganz un moderner Promenadeanzug von schwarzer Seide, ein Umschlagetuch und ein Hut mit großem, braunem Schleier, den sie über das Gesicht zog, — alles so ein fach und unmodern, wie es ihr nur zu Gebote stand, — vervollständigte ihre Umwandlung, die sie fraglos vor einem jeglichen Erkennen schützte, falls ihr wirklich einer ihrer Bekannten begegnen sollte. Als sie mit ihrer Verkleidung fertig war, nahm sie aus einem Schubkästchen

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