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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 02.04.1938
Physical description: 8
Pieter findet seine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 8. Fortsetzung Ein Jahr ging und das andere kam, und beugte ganz sacht den Nucken des alten Frieder. Aber draußen auf dem Feld, da war alles m Ordnung, dafür hatten sie gesorgt, die Kätha Hübner und der Frieder, der alte. Da brauchte inan sich nicht zu verstecken, und da hatte inan seine Pflicht getan vorn Morgengrauen bis in die Nacht hinein. Und wenn die Mühlenhofbäuerin ausruhte am Feilster, dann hatte sie sich das Recht zum Ruhen

mußte fertig werden, weil alle bedacht werden mußten. Wieder geht der Blick der Kätha Hübner beiv Weg entlang dem Dorfe zu, und da saugt er sich auf einmal fest an einen grauen, beweglichen Punkt. Warum, weiß sie gar nicht, aber sie muß immer dorthin schauen, wo aus dem Dorf die Wegspuren kommen, denn dort geht einer, das sieht sie deutlich, im grauen Mantel. Unb auf einmal zittern die Hände der Mühlenhofbäuerin und die Augen werden ganz starr, und da weiß sie es, daß dort der Toni kommt, ihr Bub

, der Mühlenhofbauer. Aber schreien kann sie nicht und auch nicht aufstehen. Wenn's die Arbeit war, die hätt sie noch lange bezwun gen, da sind ihre Glieder noch lange stark genug, aber der frohe Schreck, der sich an ihrem Herzen festbeißt, der sie nicht mehr losläßt, der lähmt ihre Glieder. Und ganz still sitzt die Kätha Hübner und beobachtet jeden Schritt, den da draußen der Toni tut. Wie er durch den Schnee stapft, ein Bein vor das andere setzt, und wie er mit jedem Schritt näherkommt. Das greift ans Herz

der starken Bäuerin. Ganz sacht lösen sich Tränen aus den Augen. Was die nur haben, denkt die Bäuerin, weinen, wo sie lachen sollten. Füllen sich mit Tränen, und können deshalb den Tom gar nicht so genau sehen. Dann legt die starke Frau den Kopf weit zurück und dann sieht sie auch den Toni nicht mehr, aber sie fühlt, wie er Schritt um Schritt dem Mühlenhof näherkommt. Ganz still wird's auf einmal da drinnen in bet* Bäue rin Herz, und ganz geduldig wartet sie, bis die Tiste aufgeht, und bis ihr Bub

hereintritt. Sie will Nichts mehr anschaffen heut, sie ivilk auch nichts erzwingen, denkt sie, nur ganz still warten auf das große Glückh ihren Buben wieder zu haben. Nur nicht so hastig werden, sonst köimt sie's vielleicht zerstören, das große Hoffen, und das Geschick könnte zu ihr sagen, nichts kannst du erzwingen, Mühlenhofbäueriin. Was für dich bestimmt ist, wird über dich kommen. Ganz zart ist's geworden im Herzejn der MühleU- hosbäuerin, und es ist ihr so wie vor vielen Jahren, als sie den Buben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 19.04.1918
Physical description: 16
kürzlich: „eHute ist ein Rollenwechsel ein getreten. I t-a l e n l i e gt 0 b e n, E n gln n d /UN Le n. Im November hätte wem in London versucht, Italiens Kriegsziele herabzudrücken und Englands Ziele dafür umso höher zu schrauben. Auch, italienische Blätter schreiben höhnend über die englischen Niederlagen, wünschen zwar ihren Verbündeten den Sieg, gönnen aber ganz offen den Engländern den kräftigen Denkzettel. In Amerika ' 5 gab der frühere Präsident Taft seiner Enttäu- schung Ausdruck

nicht den Kopf hängen lassen." Ich habe ge-' sagt:. „Da hast du mit deinem Humor leicht ma chen. Du kannst über alles hinauskommen, aber du weißt schon, daß das bei mir ganz anders ist. Ich 'tue viel schwerer als du. Das hast du das letzte Jahr gesehen, wo wir beisammen in Süd tirol gewesen sind, und wenn du nicht bei mir gewesen wärest, weiß ich nicht, wie ich es angefan gen hätte allein. So konnte ich wenigstens mit din noch reden,-wenn es mich recht drückte. Mer wer"weiß, ob Win wieder Zusammenkommen

ich sei so :md täte dir nur so beiläufig zuhorchen und.-es wäre mir gar nicht ganz ernst -damit?.- Das kann ich dir sagen, das ist noch nie svorgckommen undckommt auch nie vor. Ich kann j Sektionschef im Finanzministerium ein Ghm- ! nasialschüler sei, der Armeekommissär der 5. Ar- ! mee ein 22 Jahre alter ehemaliger Schauspieler > eines kleinen Theaters. Referent für das Tele- i graphenwesen sein ein — Handelslehrling, Re ferent für das Kriegsgefangenenwesen ein Ma- | trose

!" Und ich schaute auch. Das war etwas Wunder bares. Die Sonne war hinter unserem Rücken untergegangen und war ganz rot und groß ge worden. Sie leuchtete ganz mild und weich, daß man ganz gut in die Kugel schauen konnte. Uebcr der Sonne schwebten ein paar ganz gol dene Wölklein, aber um die Sonne selber war es vorn und hinten ganz blau, daß man nicht sagen konnte, ob es Himmel oder Berge seien. Weiter herinnen im Lande lag der Bodensee, ganz rot wie mit glühenden Kohlen gefüllt. Die Sonne ging dann hinunter

habe." Das habe ich am nächsten Tage ausgeschrieben auf der Alpe, daß ich es nicht vergessen und im mer wieder Nachlesen kann, we:nr cs mir schwer ist." Nun richtete sich der Soldat auf vom Büchlein und seine dunklen Augen im bleichen Gesichte wa ren feucht. Und er merkte es und ging gleich hin aus, daß ihn etwa Anton nicht so sehe, wenn er erwache. Und er trat vor die Türe hinaus. Drau ßen schneite cs noch immer weiter. Wer trotzden: war alles ganz anders. Die Flocken sielen nickt mehr so trocken, sie waren feucht

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 05.03.1938
Physical description: 12
Vieler findet seine Heimat Vomcm von H. Wilhelm Schraiöt 4. Fortsetzung, Ganz blaß ist er dabei gewesen, der alte Frieder, und die Kätha, die bcm großen, weißgescheuerten Tisch fürs Kaffeetrinken zurechtgemacht hat, die hat ihn erst angesehen, so verwunderlich, und dann muß sie wohl im Auge des alten Frieder den Schreck gelesen haben und die Trauer. Da sind die großen braunen Augen der Kätha noch größer geworden. Dann habe»; sie sich hineingebohrt in seinen Blick, und bann hat die Kätha

auf einmal etivas gewußt, denn sie ist auf den Frieder zugegangen. „Frieder", hat sie gesagt, „du bist so merkivürdig. Frieder, ist etivas passiert? Wo ist der Anton?" Und dann sind dein Frieder die Tränen aus den Augen gesprungen und sind erst ganz langsam die kleinen Furchen, die sich rechts und links von seiner Nase bis nach dem Mund hinziehen, hinuntergeflossen, Immer mehr Tränen sind'6 dann geworden, und er hat die Kätha nicht mehr so richtig sehen können, das ver schwand alles, als war' Novembernebel

." Ganz ernst ist dann der Toni geworden, so als ivenn er was ahnen müßt', und da hat der alte Frieder mit ihm gesprochen. Von der Arbeit auf dem Feld und auf den Wiesen, von den Bauern, die dort das Feld bestellen müssen, daniit die Frucht konnnt und damit inan ernten kann, und daß das aber nur so lange geht, bis ivo einer stirbt. Und das müßt' doch halt so sein, denn immer leben könnt' doch auch der beste Bauer net. „Und siehst, Toni", hat der Frieder dann weiter gesagt, dabei sind ihm die dicken

ge fahren. „'Komm Toni", hat er gesagt, „es ist schon so. Drin nn Mühlenhof ivirst' die Kätzchen dem Mühlenhofbauer in die Hand drücken. Festpacken kann er sie net mehr." Und dann war der Tcinli ganz still und ist an der Hand vom alten Frieder mit ihm ganz langsam zum Mühlenhof zurückgegangen. — Ja, so war es, denkt der Frieder in feinem Bett in der Kammer, als es jetzt zivölf llhr ist in der Nacht. Das war seine schwerste Aufgabe gewesen an dem Tag. Mit dem Toni hinausgehen an die Kiesgrube

aus dem Wege, denn er iveiß, jetzt ist sie da oder dort. Schier unheimlich kommt sie ihm vor, die Kätha Hübner. Nicht nur dem Frieder allein geht das so, sondern allen, die mit ihr zu tun haben. Keine Klage kommt mehr aus dem Munde der Bäuerin. Bleich ist sie, so bleich wie da drinnen der Mühlenhofbauer, aber ivemen hat sie keiner mehr gesehen. Das hatte sich ausgetobt in der Nacht, wo sie ganz allein bei ihrem Anton ge wacht hat. — Hell und fröhlich liegt die Frühlmgssonne über den: Kinzigtal und überm

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Lienzer Nachrichten
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Page 14 of 16
Date: 18.04.1913
Physical description: 16
sie verächtlich, „ich möchte bloß wissen, ob sie ein ordentliches Hemd auf dem Leib hat." Auf dem Tisch stand die Waschschüssel in einer großen Wasserlache und daneben die Brennmaschine. Und ganz verschüchtert hinter dem Tisch drückte.sich das armselige, kleine Geschöpfchen an die Wand. Es hatte zu weinen aus gehört, als so unerwartet die beiden Alten in die Stube traten und schaute nun mit großen, erstaunten Augen von einem der alten Weiberchen zum anderen. Mit einem Schritt war Müllern bei der Kleinen

und ließ es trinken. Es schlürfte begierig. Das Gesichtchen strahlte. Müllern befühlte seine Aermchen. „Nun guckt bloß," sagte sie zur Nachbarin, „wie das dünn ist und vermagert." Dann wieder zur Kleinen. „Das hat gut geschmeckt, nicht, Mädelchen? Und nun kannst du ja wohl Großmutter sagen ,wie du heißt?" „Anna", sagte das Kind ganz zaghaft. „Magst du noch was essen, kleine Maus?" Müllern schaute ihr fragend in das kleine, blasse Gesichtchen; ver schämt nickend griff das dünne Händchen langsam

nach der Brotschnitte. t „So, Aermchen, aber beschmieren milßt du dich nicht." Die beiden Alten besahen sich nun das Kind näher, großes Mitleid erfüllte sie. Wie mager war das ganze Körperchen, wie grau die Haut,^wie vernachlässigt die blon den Löckchen. Das Kleidchen ganz befleckt und zerrissen, das Unterröckchen nur noch ein Fetzen und an den Strümpf- chen grvße Löcher. — War das eine Rabenmutter, die ihr Kind so verkommen lassen konnte! Da war es allerdings im schlechtesten Kosthaus noch immer besser aufgehoben

. „Und ich mein' immer noch," klang jetzt ganz zaghaft der Nachbarin Stimme, „Ihr könnt hier eiu gut' Werk tun, Müllern, mit Eurer Rüstigkeit und Eurem guten Herzen." „Davon will ich ganz und gar nichts hören, Hollmeyern, ich Hab' Euch ja gesagt, aus Kindern mach' ich mir nichts, und ich will meine Ruh' haben." In die Unterhaltung hinein drang plötzlich eine harte Stimme: „Anne, Anne, wo steckst du eigentlich, willst du gleich kommen!" Das Kind fuhr heftig zusammen, und mit ganz ver- störtenr Gesichtchen strebte

später schiebt sich Klein-Aennchens schmales, blondes Köpfchen durch Müllerns Stubentiir. „Na, kleines Mädchen, willst du wieder zu Großmutter kommen? Das ist recht." Ihr Blick glitt über die Kleine. „Hat Mutter dich noch nicht gewaschen heut morgen?" Das Kind schüttelte das Köpfchen, zu sprechen wagte es noch immer nicht, ganz eingeschüchtert war es. Entrüstet holte Müllern Waschwasser und Kamm herbei und machte sich an die ungewohnte Arbeit. Nein, wie hübsch die Kleine doch eigentlich

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 21.05.1938
Physical description: 8
, der doch eigentlich ein Fremder gewesen ist, das weiß sie selbst nicht. Bon der ersten Stunde an aber, wo der Peter seinen Einzug gehalten hat, da ist er auch in ihr Herz hineingefahren und hat sich dort ganz fest niedergelassen. Sie gibt sich keine Rechenschaft, aber seit jenem Sonn tag, da meint sie in ihm den zukünftigen Bauern, vom Mühlenhof zu sehen. Das war vor einem Jahr, als sie mit dem Jungen durch die Kornfelder des Hofes ging, die gelb und schnittreif standen, da hatte der Peter gesagt

: „Nun kann er bald wieder ernten, der Mühlenhvf, geil?" — So ganz zart klang das aus dem Munde des Buben, wie sie ihn immer noch nennt, unb ganz leise hat sich seine Hand in die ihre geschoben. Da hat sie diese Hand festgehalten, bis sie wieder auf dem Mühlenhvf waren. Bis heute hat sie die Hand voll dem Buben, der so fest in ihrem Herzen wur zelt, nicht mehr losgelassen. Heute aber steht es fest bei ihr, diese Hand wird sie auch nicht wieder los- lassen, und den Buben, den sie zu einem rechten Bauer erzogen

der Bäuerin ins Ge sicht, die ihm gegenüber Platz, nimmt, und bn sieht er, daß auch über ihr Gesicht eine große Freude sich legt. „Na ja, Frieder, es ist ja auch des Buben wegen da droben, warum ich noch einmal herüberkomme." „Ist schon gut", lacht der Frieder in seinen grauen Bart, „es dreht sich ja alles um den Buben." „An deinem Lachen aber merk ich, Frieder, daß dir's recht ist." „Ei, warum denn net?" Und plötzlich ist der alte Frieder ganz ernst. „Ist der net unsere Zukunft

?" „Ja, das ist er. — Hat er immer so lang Licht, der Bub oben?" < „Ja, das hat er. Bis in die Nacht hinein. Und manchmal geht's erst aus, wenn die Sonnenstrahlen gegen das Fenster stehen. Den laß nur machen, Kätha, der hat sich nämlich Bücher angeschafft. Ich kenn ja da net viel davon. Manchmal hiat er sie sich mit- gebracht aus der Stadt, und viele hat er auch von der — von der Rena kriegt. Und da lernt er nun daraus." Der Mühlenhofbäuerin Blick ist beinahe böse gewor den, so daß der Frieder ganz erschrocken ist und meint

, das Miß er ganz genau, aber das' geht vorüber, denkt er. „Bist eifersüchtig auf die Rena, Mühlenhofbäuerin! Denkst du, das kannst du rauswischen aus dem Leben vom Peter? Weißt, einmal wirst den Buben nach dem Herrenhof ziehen lassen müssen." Da senkt die Kätha Hübner den Kopf schwer auf ihre Arme, die auf dem Tisch liegen, und weint, daß es dem Frieder ganz angst wird, und durch die Tränen hindurch schreit sie auf: „Ich will den Buben aber net mehr hergeben. Hab ich sie net alle hergeben müssen, erst

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 29.10.1938
Physical description: 4
sein wird, dann wird Deutschland über ein ganz einzigartiges Netz von Was serstraßen verfügen, das alle großen Strö me miteinander verbindet. Die Frage der ungarischen Minderheit in der Tschechoslowakei hat bisher noch keine Lösung erfahren. Nach dem Abbruch der Verhandlungen ließ Prag in Budapest einen neuen Vorschlag überreichen, den die ungarische Regierung jedoch als unannehm bar bezeichnete, da er den völkischen Grenzen nicht enspreche. Am Montag überreichte der ungarische Gesandte in Prag den ungari schen Gegenvorschlag

. Der Fall Hankaus wurde kn ganz Iapan als Fest gefeiert. e.z. Die Hitlerjugend und ihr Werk. Welch große Bedeutung der Hitlerju gend zukommt, erkennt man am besten an der Art ihres Einbaues in die Partei und dem Erziehungsauftrag, den der Führer ihr übergeben hat. Seit dem ersten Reichs parteitag in Weimar 1926 ist ihr Name „Hitlerjugend" zum Symbol ihres Kamp fes geworden. Seither ist sie mit 8 V 2 Mil lionen Mitgliedern zur größten Iugendor- ganisation der Welt herangewachsen. Die Entwicklung

? Die sind noch alle ganz gemütlich hier." „Ja, aber, Anton, es war doch solch ein Lärm diese Nacht draußen?" „Haben die Demoiselle das auch ge hört? Dem General sein bestes Pferd hat nämlich Kolik gekriegt. Da hat er sich furchtbar drüber aufgeregt. Die ganze Nacht hat er gewacht bei dem Tier und einen Boten zum Städtchen geschickt, wo sein Regimentsarzt in Quartier liegt. Er muß dem Tier ein guter Herr sein, das muß man sagen." Anton ging nach oben, dem General sein zweites Frühstück aufs Zimmer zu brin gen, Sabine

dann die Treppe hinab. Sabine ging lang sam, nachdenklich zum Großvater. Sie war heute nicht so ganz bei der Sache, und der alte Herr mußte sie mehr mals zum Aufpafsm ermahnen. Aber in Großvaters Stube war es auch zu drückend warm heute. Dabei standen die Fenster wie immer weit offen. Wie die dicke blaue Fliege immer auf und ab summte an der Scheibe! Wie kerzengerade und blödsinnig dumm die kleinen roten Bauern da unten auf dem Schachbrett sie anstarrten. Da hörte sie scharfe Kommandos im Hof

. Hm — aber der Haken war der, daß jetzt die Dinge ganz, ganz anders lagen. Denn Napoleon hatte sich doch eben Preußen gegenüber nicht edel benommen. Den konnte sie also als Feind nicht achten. Nun ja, aber feine Armee, seine Offiziere? War es für die nicht ganz allein ausschlag gebend, was sie persönlich bedeuteten, rem als Mensch, als Individuum? Konnten sie dafür, daß sie Franzosen waren, daß sie diesem Kaiser gerade dienst bar waren? Sabine grübelte und grübelte darüber nach und konnte nicht zur Ruhe kommen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 03.08.1912
Physical description: 16
, der in dieser gymnastischen Fingerübung eine besondere Fertigkeit zu besitzen scheint, denn ganz stolz läßt er, während er zurückgelehnt in seinem Stuhl liegend durch das Fenster sieht, einen nach dem anderen alle zehn ginger in den Knöcheln knacken, Töne, welche Jeremias ganz nervös machen. — Kaum hat er zum dritten Male seinen kleinen Finger knacken lassen, als Anton eintritt mit einem schönen Hühnerhund au einer Kette und einem Affenpintscher an einem Seile. . „Voila, messieurs! — Es ist gut, Anton, du kannst gehen

," lagt der Sekretär und beehrt die beiden Freunde mit einem gnädigen Nicken. Busmann mit Nr. 203 und Janssen mit Nr. 110 verlassen das Bureau, ganz selig, daß bis jetzt alles so gut abgelaufen ist. Sobald sie draußen sind, sagt Busmann ziemlich laut: „O jemine, was ist dieser Sekretär für ein feiner Mensch, hast du auch gesehen, welche schönen Nägel er hat und welch eine Mechanik in seinen Fingern steckt?" Und lachend fährt er fort: „Und es ist doch nur ein Hundekommissär." „Ssst! Halte dich still

, er kann es noch ganz gut hören," antwortete Jeremias, der mit dem vorgestreckten rechten Arm Nr. 110 sefthält, denn der Hund springt und zieht gewaltig. Das Tier scheint seine wiedergewonnene Freiheit sehr zu schätzen, denn fröhlich bellt es und beschnüffelt jeden Gegenstand, den es an trifft, zum größeren Aerger Janssens, der dadurch gezwungen ist, immer wieder stehen zu bleiben. Der kleine Hund Nr. 203 läuft ruhig neben Busmann her und scheint sich um nichts zu bekümmern. Um nach dem Ausgange zu gelangen, müssen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 04.01.1903
Physical description: 16
KihbüHeker Wochenölatt zur Förderung der Heimatlichen Der „Kitzbüheler Bezirks-Bote" erscheint jeden Samstag mit einer Unterhaltungsbeilage und dem Datum des folgenden Tages. — Passende Beiträge werden dankbarst angenommen. Schluß des Blattes: Jeden Freitag 12 Uhr mittag. Brxugsprrisr: Mit Postversendung: Ganzjährig 5 Kr., halb jährig 2 Kr. 50 hl. — Für Kißbühel: Ganz jährig 4 Kr., halbjährig 2 Kr. Der Bezugspreis ist im Vorhinein zu bezahlen. Anzeigen aller Art werden nach Tarif be rechnet

. Die aus Marokko eingelaufenen Nachrichten lauten beunruhigend. Nach einer Femltrton. Kerr 'Ieter. Aus dem Französischen von M. Rieder, Meran. I. Man nannte ihn ganz kurz Herr Peter. Man wußte von ihm keinen anderen Namen. Uebrigens kümmerte sich auch niemand darum, denn er wurde geehrt und geliebt wegen seiner gütigen, ernsten und liebenswürdigen Greisengestalt. Man mutmaßte, daß ihn in seinem Leben ein schmerzliches Ereignis betroffen haben mußte. Er bewohnte ganz allein ein einzelnes Zimmerchen

in der vornehmen Welt verkehrt haben, denn sein Be nehmen war so fein und seine Sprache so gebildet. Ein Zufall machte mich mit ihm bekanut. Als Student wohnte ich gerade in seiner Nähe. Wenn wir einander be gegneten, wechselten wir einige höfliche Worte und eines TageS, ich weiß nicht mehr bei welcher Gelegenheit, sagte ich ihm, daß ich von Saint-Remh in den Vogesen zu Hause sei. Als er diesen Namen aussprechen hörte, schien er ganz erregt zu sein. Auf seiner Stirne zeigte sich eine sorgenvolle Falte. Seit

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 12.02.1938
Physical description: 10
HZeter findet feine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 1. Fortsetzung. . Das waren von der Kaserne immerhin mehr als eine Stunde, und immer noch ging Antotn Hübner ganz zufällig hinter dem Ferdinand Jäger her, der intt zwei Kameraden ein ganz gutes Marschternpo vor legte. Ms dann die drei Ulanen vor ihm über die Geleise des Westbahnhofes gingen, die gerade Landstraße zum Kesselstädter Schloß hinauf, da wußte Anton odübner auf einmal, daß er ebenfalls nach Kesselstadt wollte, in du „Mainluft

schob er ihm ein Glas Bier hin. „Weil mir uns ja doch kennen", lachte er, und dann war die Bekanntschaft gemacht. Ganz zufällig, wie Anton Hübner später immer behauptete, denn wer ging als schmucker, junger Ulan nicht in die „Mainluft" nach Kesselstadt tanzen. Nur an jenem Sonntag, da tanzte inerkwürdigerweise der Anton Hübner nicht. Auf einmal trieb es ihn binaus, er wollte lieber ein bißchen laufen, wie er dein Ferdinand Jäger von der 3. Schwadron gesagt hatte. Und weil ja auch der Leutnant

ganz vorne durch das dunkle Grün der Wilhclmsbader Wald. Und da war Anton auch schon in Wilhelmsbad. Er machte einen weiten Bogen um die Anlagen der Wirtschaft. Militärmusik klang von ferne. Es war Infanterie, denn die Ulanen hei, die haben doch ein schnelleres Teinpo, das sind Reiter. Und er merkte gar nicht, daß die langen'Stegbosen bis beinahe zum Knie hinauf grau überstaubt waren. Er war schon vorbei an den Anlagen und stapfte durch den saitdigeu Waldweg, der die Kiefernwaldungen von den Mauern

. Damals mußte er lachen, der Anton Hübner, lieber zwe: Stunden war er gegangen und hatte es kaum gemerkt. Vom nahen Dorf klangen die Schläge der Turmuhr herüber, sieben Schläge waren es. Da ei'|t fick es ihm auf, damals, daß seine langen Ausgehhvsen bis zum Knie herauf bestaubt waren, ganz grau waren sie, und als er sich bückte und seine Hose abklopfte, drangen ihm die Staubwölkchen in die Nase. Ta mußte er niesen und lachen. Und dann war er doch m Bruch köbel, der Anton Hübner, und aß irgendwo heiße

hatte, war über und über mit Staub bedeckt. Das gehörte nun einmal zum Lambewaldfest, so wie die Pfauenfeder in die Hände der Jugendlichen beiderlei Geschlechts, um sich zu necken. Die Stadt war ausgestorben am 15. Juni, denn niemand ließ sich'ö nehmen, dieses Waldfest mit- zumacken. Es wurde gegessen und getrunken, getanzt und gescherzt bis in die Nacht. Anten Hübner hatte wieder „ganz zufällig", unter stützt durch zweistündiges Aufpasser», den Ferdinand Jäger und die Kätha entdeckt, und, da er Urlaub halte, bis zum Wecken

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 26.03.1938
Physical description: 8
es kriecht ihr so rauf wie Angstgefühl, daß da etwas nicht stiiumen könnt' mit dem Läuten aus dein Dorf. Die Pferde führt sie in den« Stall und vergißt ganz, den Gäulen das Kumt abzunehmen und das Geschirr. Erst mtlß sie wieder raus und must den alten Frieder holen. UiVb als sie dann, mitten auf dem Hof steht und nicht weiß, ob sie erst noch mal zur Franziska hinein soll in die Küche oder gleich hin über zum Kinzigacker, da kommt schon der Frieder durch das Hoftor. Er ist ganz aufgeregt, und schreit

zwischen Deutschland und Rußland, und Oesterreich hat Krieg gegen Serbien. Gegen Frankreich sott's gehen", schreit er dem alteil Frieder in die Ohren, „unb ich muß mit." Es gellt das Schreier: von: Heiner bis in die Stube, wo die Kätha an: Fenster sitzt, ltnd da sinkt sie ganz sacht in sich zusammen und kann nicht mehr denken, als au der: Buben da drinnen bei den, Ulanen. Und sie wimmert leise. •, i Am nächsten Tag, in der Frühe des Soirntags, kommt der Postbote herauf auf beit Mühlenhof und bringt etnett Brief

Anton Hübner. Ganz langsam gehen sie hinüber zu den langen Ställerl und an diesen vorbei zur kleinen Reitbahn. Irgendwo auf den: Kasernenhof steht der Milchwagen der Mühlenhofbäuerin gatlz verlassen, lind vor ihm das Pferd gespannt. Das findet scholl seinen Weg. Mittel: hinein ttt die Wagen der Ulanen ist's getrottet und hat da irgendlvo ein Bündel Hell gefunden oder Stroh und hat nichts gewußt von Krieg und Auf regung. Die Mühlenhofbäuerm aber steht an einem Querbalken gelehnt und vor ihr der Bub

, er muß hiileingehen in die Stllbe, wo die Bäuerin sitzt. Der Kopf der Bällerill liegt auf den: Tisch, »Md der Frieder weiß, Schnrerz ist eirtgezogen bei ihr llnd vielleicht Hader mit dem Geschick, dessen unerbittliche Hand wieder auf bent Mühle »Hof liegt. Ganz leise tritt er zur Bällerill hin ttnb wartet, bis sie aufsehen wird. Und als sich dann ihre Angel: treffen, da kolmnt's leise und streichelnd, aber dennoch fest aus dein Mund des Frieder, des alten Knechts: „Kätha, ich weiß, daß du traurig

vorgerückt sind und wie es für sie kein Zurück gibt da draußen- im Feindesland, und tüte er aber immer wieder att den Mühlenhof denkt, wen»: er seine Gedanke»: fvet hat ttjnb nicht für den schweren Dienst braucht, ttnfr ganz zum Schluß, da steht wieder eine Nachschrift, die ihr Mutter herz froh erschüttert hat. Vorgester»: — so stand da — als die Schwadron angetreten »var, habert sie mich her ausgeholt aus der»» Glied der Unteroffiziere, das am rechten Flügel steht, u»:d »var der Oberst da, tmd

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 23.11.1930
Physical description: 16
Seite 0. Nr. 47. Austausch-Sammelkommando im Turnvereinshaus Innsbruck Nr. 2 gewiesen. Hier müssen wir einige Tage warten, bis alle schriftlichen Arbeiten erledigt sind. Wir haben zwar kleine Beschäftigungen, können uns aber das jetzige Leben in Innsbruck ansehen. Wie ist es so ganz anders als 1914! Damals dieses Wogen und Wälzen durch die Straßen, ununterbrochen den ganzen Tay und tief in die Nacht hinein. Jetzt über rascht es mich jedesmal, wie menschenleer die Straßen, selbst die Maria

, sondern besonders auch von Wien, von dem ihnen so bekann ten, mir freilich ganz fremden „Anstellen". Wie be täubt ging ich von ihnen fort. Ein fo ausgemergeltes Volk kann nicht mehr „durchhalten" Rußland war auch nicht annähernd in diesem Zustande, als es Frie den schloß. In den Gotteshäusern fiel mir auch auf, daß sie recht leer sind. Ich war bei einer — wie mir schien — Kriegsandacht in der Iesuitenkirche. Ich glaube nicht, daß zwei Dutzend Beter waren. 1914 war doch die selbe Kirche bei den Kriegsandachten

zum Erdrücken voll. Sind denn die Menschen alle fort, oder haben sie das Vertrauen verloren. Eigenartiger Begriff vom Gebet. Was mir bei dieser Andacht ganz besonders gefiel und was mein von Verbitterung auch nicht ganz freies Herz sonnig berührte, war das Friedensgebet, das vom Heiligen Vater sei, so sagte man mir. Wie viel Völkerversöhnung liegt darin. Wie klingt es doch ganz anders, so viel katholischer als jenes „blutrün stige" Gebet, das man zu Anfang des Krieges so viel hörte, das man gedruckt

oder nicht. Den Abschied von der Heimat 1914 habe ich beschrieben. Das ging noch leichter. Aber jetzt, da so viel Liebe sprach — nein, da kommt die harte Feder nicht mehr nach. Ich lasse es lieber sein. Es ist ganz unmöglich, so etwas genau so zu beschreiben, wie es war. Ende September. Die erste Hälfte des Oktober weilte ich im Studienstädtchen Brixen. Ich hatte drei Wochen mich zu Hause auf die Examina noch vorbereiten kön nen. Nun legte ich die Prüfungen über die siebte Klasse schriftlich und mündlich ab und machte

, auch die Augenbrauen und Lippen erhielten eine andere Farbe. Ein kurzer, ganz un moderner Promenadeanzug von schwarzer Seide, ein Umschlagetuch und ein Hut mit großem, braunem Schleier, den sie über das Gesicht zog, — alles so ein fach und unmodern, wie es ihr nur zu Gebote stand, — vervollständigte ihre Umwandlung, die sie fraglos vor einem jeglichen Erkennen schützte, falls ihr wirklich einer ihrer Bekannten begegnen sollte. Als sie mit ihrer Verkleidung fertig war, nahm sie aus einem Schubkästchen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 26.04.1903
Physical description: 16
KitzöüHekev ezlrlrs Hole Mochenölalt zur Aörderuug der heimatlichen Interessen des Bezirkes Kihöühel. Der „Kitzbüheler Bezirks-Bote" erscheint jeden Samstag mit einer Unterhaltungsbeilage und dem Datum des folgenden Tages. — Passende Beiträge werden dankbarst angenommen. Schluß d. Blatt.: Jeden Freitag 9 Uhr vormittags. Bezugspreise: Mit Psstversendung: Ganzjährig 5 Kr., halb jährig 2 Kr. 50 hl. - Für Kißbiihel: Ganz jährig 4 Kr., halbjährig 2 Kr. Der Bezugspreis ist im Vorhinein zu bezahlen

der zweijährigen Dienstzeit er folgen wird. Jedoch wird man nicht ganz fehlgehen, wenn man approximativ wenigstens die Erhöhung der Lasten in Verhältnis bringt zur Erhöhung des Rekrutenkontingents. Dazu kommt aber ferner eine Vermehrung der Unteroffiziers stellen, die sich als notwendig Herausstellen wird, um die größere Zahl der Rekruten militärisch einzuüben. Die zweijährige Dienstzeit wird nicht bloß für die Infanterie, sondern auch für die Artillerie eingeführt werken. Die Vorarbeiten zu dieser wichtigen

",fuhr der Fabrikant fort. —„Ichglaube schon", antwortete der Junge, „das muß nicht so schwer sein." — schüft Innsbrucks in der Universitätsangelegenheit verlief in erhebender Weise. Dr. Erler betonte, daß diese Frage nicht für Innsbruck, sondern für ganz Tirol und Oesterreich hoch wichtig sei und begründete, daß der deutsche Charakter der Universität gewahrt bleiben müsse. In gleicher Weise sprach der Bürgermeister Greil. Nach einem eingehenden Referate des Schriftleiters Rohn wurde auf Antrag

vollkommen erfaßt hatte, was er von ihm erwartete. Er ließ ihn am nächsten und die folgenden Tage zu sich kommen. Er ließ ihn in die Schlucht treten, hinter einen Felsen und begann wieder mit der 9 ktion, indem er ihn übte, viermal die ausgesprochenen Worte i wiederholen und zwar so, daß er ihm genau die TonstL... oer Stimme angab und die Intensität derselben verminderte, in der Weise, daß das letztemal die Worte nur mehr als ein ganz leises Echo aus der Ferne bis zum Ohr gelangte. — Der Bursche gab

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Der Oberländer
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Page 2 of 8
Date: 30.11.1933
Physical description: 8
sie die ganze Pfarrgemeinde in schönster Harmonie mit! Allabendlich war ganz Imst zum bischöflichen Vpell gestellt, ohne je etwas im Eifer nachzulassen. Die Pfarrkirche war immer bis aufs letzte Plätzchen gefüllt. Der hochwürdigfte Prediger verstand es aber auch, das Wort Gottes in einer Weise zu verkünden und zu erklären, daß jedem der Zuhörer wieder einmal so recht Herz und Augen aufgingen für unsere religiösen Pflichten. Trotz der jedesmal eine Stunde dauernden Predigten hieß es allen immer zu früh „Amen

nicht unruhig wirkende Verteilung greller Lichter auf dunklen, prächtig durchgezeichneten Schattenpartieen machen das an sich anspruchs lose Motiv ungemein anziehend. 3. Preis: (Buch .Tirol") .Kappelle auf dem Imster Bergl" (Jos. Egger, stud. Innsbruck). Ein oft geknipstes, immer dankbares Motiv, das aber hier in ganz besonders zarter Stimmung erwischt wurde. Selbst die sonst oft reichlich kit schig wirkende Staffage ist hier glücklich gestellt; dies und die gute Verteilung von Licht und Schatten

, die Vermeidung jeder Effekthascherei bauten ein liebliches, sonniges Bildl auf. Etwas vom Zeitungsschreiben. Man schreibt uns aus Stams, 27. Nov.: Als der .Oberländer" noch die ersten Höslein trug, ermunterte mich der damalige Bezirkhaupt mann Baron Reicher, an dem Blatte tapfer mitzuarbeiten. .Schon aus Lokalpatriotismus." Ich hätte dies auch ohne seinen Rat getan und tat es nun umso lieber und eifriger. Es ist ganz kurios. Jeder möchte in seiner Zeitung viele Neuigkeiten lesen, aber schreiben

wollen nur ganz wenige. Woher soll da der arme, vielgeplagte Schriftleiter den Stoff nehmen? Er kann ihn doch nicht aus dem Finger saugen. Freilich, an genehmes Geschäft ist das Berichterstatten keines ! und wer nicht über eine dicke Haut verfügt, lasse es lieber bleiben. Ich schreibe seit fast vier Jahr zehnten für die Blätter und kann daher über das Korrespondieren ein — leider trauriges Liedlein singen. Schon die Jagd nach den Neuigkeiten ist nicht leicht. Wer einmal in den üblen Ruf

und te nisch blendend herausgear beitetes Motiv. Mit anerkennungspreisen wurden ferner be dacht: „Pfarrkirche Imst" von Josef Egger, Inns bruck, eines er besten Stadtbilder, das dem Be gutachter je unterkam, vorzügliche Verteilung von Licht und Schatten, ein beneidenswerter Himmel, wie er dem Lichtbildner nur ganz selten geboten ist und eine wohldurchdachte, das Tipische der Kleinstadt hervorhebende Komposition. „Von Imst ins Oetztal" von Franz Vaya. Zwei Kinder wandern auf grell besonnter Land straße

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 20.04.1934
Physical description: 12
Bauernreiten in Massen, alle verfügbaren Plätze einnehmend, einfanden. Männer wie Graf H a r t i g, Baron G o l d e g g und andere haben sich um das Zustandekomen dieser Galopp reiten ganz besondere Verdienste erworben. Ab 1902 war es dann Herr von An der San und später die noch heute tätigen Herren Matthias H ö l z l-Algund, G a m p e r-Iene- sien, Hans L e x-Meran, P r a m st a l l e r-Sarnthein und Tier arzt Dr. D i p a o l i-Bozen. Diese alle erwarben sich um die wei tere Vervollkommnung dieser Rennen

unvergeßliche Ver dienste. Es wurden die Bestimmungen ausgearbeitet, die dann das Rennen nur den Pferden der Haflinger Rasse zugänglich machten. Auch durften die Pferde nur von Reitern in heimi scher Tracht geritten werden, und ebenso mußten sowohl Reiter als auch Pferd in einer der Gemeinden aus der Umgebung Bozens oder Merans fein. Alles Bestimmungen, die auch noch heute gelten. Woher eigentlich die kleinen Haflinger Bergpferde, die eine richtige, ganz besondere Rasse sind, ihre Schnellfüßigkeit

. Da waren es dann wieder die obgenannten Herren, die sich der Sache ganz be sonders annahmen und die „Gesell schaft zur Aufzucht der Haflinger Pferde" gründeten. Eine Organi sation zur Erhaltung der Reinrassig keit dieser Pferde, mit Statuten, Bestimmungen, Auszeichnungen und Strafen, zur Anspornung der Bau ern, möglichst nur auserwählte Pferde zu halten. Die große Wertschätzung, die auch von seiten der italienischen Regierung dieser Einrichtung und diesem Pferdeschlag gezollt wird, geht daraus hervor, daß das italie nische Militär

auf die Tragbahre heben wollen, wacht er auf und ist ganz erstaunt: „Was macht's denn mit mir? Laßt's mi abi, mir fahlt ja nichts!" Und die Hilfsbereiten mußten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Veranstaltungen von richtigem, urigem Tiroler Volkstum sind es, und der Sieger in jedem Lauf vergißt auch nie, seinen Freudenjodler herauszulassen und für den Beifall der Zuschauer zu danken. Die Zeiten, die bei diesen Rennen erzielt werden, sind recht beachtlich. Allerdings sind sie seit drei Jahren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 12.10.1933
Physical description: 8
, in die Katorga sperren, die sich quälen und demütigen Ließen, weil sie den Zarismus wie die Hölle haßten und ihr Leben dasür einsetzten, ihn zu stürzen. Heute gibt es aber auch ganz andere russische Emigranten. Das sind die Ari stokraten und die hohen Offiziere, die Spitzen des Beamten tums und der Großbourgeoisie unter Nikolaus II. Nutz nießer einer ebenso bestechlichen wie grausamen Despotie, für die im Rußland der Sowjets kein Platz mehr war. Mit ihren Juwelen und ihrem Haß gegen die Arbeiter ließen

er zu ihr! Zu ihr, die draußen in der Sonne ging und sich die ersten Veilchen pflückte. Die frisch und froh war, die ihm so unentbehrlich war. Die ihm halbe Nächte opferte, damit seine Forschungen besonders pasch gefördert wurden! — Zu ihr, die mit Augen nach ihr .sah, nach der Kranken, in denen Hohn und Spott und Freude und Triumph zu lesen stand. Ganz heimlich nur, ganz ^versteckt. Doch ihr fühlbar, mochte der Mund des Mäd chens auch besorgte und mitfühlende Worte sprechen. In diesen Augen stand das Böse. Nie

zu erklären; aber sie sagte sich nun seit Wochen ine inem fort: in diesen Augen wohnt das Böse. — Und dieses Böse fühlte sie täglich. — Das war es auch, weshalb sie sich heute zu des Gatten Reisevorschlag so zustimmend entschied. Er hatte recht, noch vor nicht allzu ferner Zeit hatte sie sich dagegen gesträubt, von hier sortzugehen. Ganz unfaßbar erschien es ihr. Sie von hier fort? Anton ganz und gar dem Einfluß dieses Mädchens überlassend? Nein! —- Und nun. Nun war anders. Jetzt war der Trieb

Mitteilungen brachten ihr heute die zweite unangenehme Ueberraschung. „Das ist allerdings sonderbar." „Sehr sogar! — Aber wissen Sie, es ist mir im Gründe ganz lieb. Einesteils hat meine Frau ein einem solchen Bade alles, was ihr zur Heilung Dienen kann, und woran eine Kranke glaubt, wovon sie sich Heilung verspricht, das hilft ja auch in vielen Fällen. Ich nehme an, daß es doch ein gesunder Lebenswille ist, der sich da bei meiner Frau regt. Deshalb freue ich mich also über ihren Wunsch

. Ja, und gleichzeitig — ich bin nun mal selbstsüchtig —. fände ich andernseits während ihrer Abwesenheit hier mehr Rühe, mich meinen Forschungen zu widmen. Jetzt muß ich mich immer zersplittern." „Kranke sind anspruchsvoll. Herr Professor." „Da haben Sie recht." „Sie dürfen aber Ihre Forschungen nicht vernach lässigen." „Da haben Sie noch viel mehr recht. Was kann ich aber jetzt dafür! Der Doktor steckt mich mit seinen Sorgen an. Man denkt, man grübelt. Und kommt aus dem ge wohnten Arbeitsgang ganz heraus

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Gardasee-Post
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Page 5 of 12
Date: 16.04.1910
Physical description: 12
aber als Mittel zur Hebung des Fremdenverkehrs an zugeben, ist purer Unsinn; was wir in Tirol resp. ganz Oesterreich brauchen ist: so viel wie möglich gute Verbindungsn mit dem Auslande, mehr Bahnen im Inlande selbst (Gebirgsbahnen, man ahme nur die Schweiz nach), mehr Rücksicht und Zuvor kommenheit gegen die Fremden, namentlich an den Zollstationen (ein altes, oft gerügtes österreichisches Uebel), ein gutes, geschultes Personal in den Hotels und Restaurants, sowie allgemeine Einführung des im Aus- ? lande

ist. Und dann zum Dom. Viele Jahre schon baut man an ihm und viele Jahre wird es noch dauern, bis er fertig ist. Er wird ganz aus Quadern ausgeführt und ist eine gran diose Steinmetzarbeit. Erst das kommende Geschlecht wird seine Vollendung erleben und, seltsam, das jetzige sieht schon, wie er sein wird. Ganz fertig und frei steht der hohe gothische Turm da als Wahrzeichen der Donaustadt, und es steht da das Vor derteil der Kirche mit dem Hochaltar: eben falls völlig fertig. Diese Hochaltarkapelle an sich ist schon

von der Volksmenge als Leibesübung gepflegt wird, sondern zu Schaustellungen mißbraucht wird, die nur der Sensationslust der Menge dienen. Als erster begann der Radsport damit, dann kamen die Rasenspiele .... Wohin diese Entwicklung geht, läßt sich ganz kurz sagen: zu den Sechstagrennen. Es wäre töricht zu glauben, daß man sich dieser Entwicklung entgegenstemmen könnte. Es wiederholen sich darin in neuer Form Vor gänge, die wir bereits aus der Geschichte kennen. Es sei nur an die zircensischen Schaustellungen

und Schnelligkeit ent wickelt als seine Konkurrenten. Ich muß mir versagen, diese Gedanken reihe weiter auszuspinnen. Nur ganz kurz will ich darauf hinweisen, daß die Stier kämpfe der Kulturhöhe Spaniens entsprechen,, wie die Hahnenkämpfe dem geistigen Niveau der Irländer. Ja sogar die Wandlungen im Betriebe der Jagd gehören hierher, denn das Weidwerk, das früher Grausamkeiten verübte, ohne sich dessen bewußt zu wer den, ist soweit vorgeschritten, daß es jede Jagdart streng verpönt, die dem Wild Qualen bereitet

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 08.02.1937
Physical description: 6
war, da war es ihm gewe- en, als stünde Else Römhild vor ihm und j nit ihr — seine frische, frohe Jugend. Er schnippte mit seinem Spazierstöckchen iurch die Luft. Unsinn! Wer A gesagt hatte, mußte auch tz sagen. Onkel Schröder hatte ganz recht, das war eine vorübergehende Krise, sie vird Vorbeigehen. Er stieg die Treppe zum Kontor der Ba variagesellschaft hinaus. „Ist der Herr Gene raldirektor zu sprechen?" „Ist verreist, kommt erst am Vierzehnten zurück." „Donnerwetter. Dann möchte ich Herrn Direktor Windhuber

und hatte ein versonnenes Gesicht. Sie war in den Zeitungen beim Kontrollieren der Inserate zufällig auf eine Anzeige gestoßen: „Die Verlobung ihrer einzigen Tochter Lizzi mit Herrn Regierungsbausührer Anton Drewitz beehren sich anzuzeigen Christian Walther, in Firma Walther und Reinhard, Kohlen en gros, und Frau." Sie hätte vielleicht über diese Anzeige gelacht, die so merkwürdig eine Familien sache mit einer Geschästsreklame verband, wenn sie nicht den Namen gelesen hätte. Auch sie hatte ganz gewiß nicht an Anton

gedacht in diesen Tagen des Tumultes. Im Gegenteil, wenn einmal ganz verstohlen ein blonder junger Kops mit lachenden Augen, so wie sie Anton gehabt, vor ihren Augen aufstieg und eine alte Wunde zu schmerzen begann, dann hatte sie energisch den Kopf geschüttelt und sich selbst gezwungen, an je nen Anton Drewitz zu denken, den sie in Garmisch wiedergesehen. Trotzdem hatte sie manchmal über ihn nachgegrübelt. Was war wohl geworden? Er sollte ja auch in Ham burg sein? Sie wußte

die Meldung. Das war gut! Jetzt etwas Geschäftliches, das die dummen Gedanken verscheuchte. „Ich lasse bitten." Anton Drewitz hatte sich inzwischen über legt, daß der Zufall eigentlich günstig war. Mit der Generalsekretärin, hoffentlich einem netten Mädel, würde er schon fertig werden. Er war sich ja seiner Wirkung auf Frauen bewußt. Freut mich sehr, Sie kennen zu lernen, gnädiges Fräulein. Er dachte, „gnädiges <da6 'Wettet Innsbruck, 8. Februar. Trüb. Ganz be- wölkt. Heute mittags 5 Grad. Wien

, 8. Februar. Das Wetter war gestern in ganz Oesterreich sonnig und mild, die Temperaturen in den meisten Talorten plus 5 Grad. Heute früh war das ganze Bundes-« gebiet wieder eingetrübt, die Temperaturen lagen um 0 Grad. Die Kontinentalluft in westöstlicher Richtung mit rasch zunehmender Druckänderung macht das Wetter meist ver änderlich. — Vorhersage: Vorwiegend trüb, zeitweise Niederschläge. Neuerlicher Temperaturanstieg. München, 8. Februar. Vorhersag er Fortdauer des Westwetters. Zunächst noch mild

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 8 of 12
Date: 21.03.1935
Physical description: 12
„T i t r T ^ t 53 r r c x jt £ t H w g‘ GM- 8. Sb?. r-, Vderinntai. Heiligkreuz bei Sölden. (Großer Lawinen- schaden.) Da wir im Februar doch nicht ganz einge schneit oder von den Lawinen verschüttet worden sind, wollen wir auch wieder was hören lassen. Freilich, so manchem ist es damals bange geworden um sein Haus. Sehr bedroht war das Haus des Siegfried Gstrein, Hasel bund, am 4. Februar, Haus und Stall des Martin Gstrein am 16. Februar und die Häuser des Fidel Neinstadler und Eduard Fiegl

die Abschaffung der Grundsteuerstaffelung kritisiert. Stams, am 17. März. (E l t e r n v e r s a m m l u n g.) Etwas ganz Feines gab es heute im großen Tafelzimmer des Stiftes zu hören. Die Aufmachung, auf die manche Leute mehr als notwendig geben, war freilich bescheiden. Ein paar schöne Lieder unseres Männerchores und etliche schlichte Begrüßungsworte des Ortspfarrers ?. Kassian. Der tiefe Eindruck, den die Rede des Hrn. Schulrates Leo Gutmann aus Innsbruck machte, sollte durch keine über flüssigen Zieraten

. Gott sei ihr über großer Lohn für ihr opferwilliges Wirken! Mattel l. O. (U n g l ü ck b e i m S p r e n g e n.) Am 11. März vormittags wollte der Vorarbeiter beim Tauern tal-Güterwegbau bei Gruben in der Seinitz, Hans Steiner vom Markte, genannt Gimperhans, Eisenhändler und Hei matwehrkommandant von Matrei in Osttirol, einen nicht explodierten Schuß aus dem Bohrloche entfernen. Dabei kam es zu einer Explosion, die ihn schwer verletzte. Ein Auge ist ganz verloren, das andere in großer Gefahr

. Auch das Gesicht, die Brust und die Hände sind arg zugerichtet. Ein Finger wurde ihm ganz, ein anderer teilweise weg gerissen. Oer Verletzte wurde vom Bauleiter Ingenieur Papsch mit Auto in die Augenklinik Klagenfurt überführt. Der Mann, der 6 Minuten tot war. Letzte Woche war zu lesen, daß ein Mann im Kran kenhaus von Birmingham (England), der im Laufe einer Operation gestorben zu sein schien, nach einiger Zeit wieder ins Leben zurückgerufen werden konnte. John Peckering ist ein Mann von 38 Jahren. Er wurde

eine neue Adre nalin-Einspritzung direkt am Herzen vor. Eine Minute lang keine Reaktion. 35. Minute: Nach fünf Minuten völliger Leblosigkeit beginnt das Herz wieder zu zucken. Zuerst fühle ich unter meinen Fingern nur ein leichtes Zittern des Herzmuskels. Ganz langsam wird daraus ein Schlagen. Am Anfang ist es unendlich schwach. Sehr schnell aber erreichen die Schläge eine Geschwindigkeit von 120 in der Minute. Meine Assistenten trauen ihren Augen nicht. Sobald der Herzschlag wieder hergestellt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 09.07.1920
Physical description: 8
wird sich den Namen Sepp Oppenauer gut merken, wenn es gilt, bei kommenden Wahlen einem Streber den Garaus zu machen. Auf der Suche nach Waffen. Unsere löbliche Landesregierung, die vor gar nicht langer Zeit zur Rechtfertigung der Bauernbewaffnung durch ihre Zeitungen darauf Hinweisen ließ, daß jeder Tiroler zum Waffentragen berechtigt sei, ist seit der Gründung der Arbeiterwehren ganz nervös geworden. Auf einmal findet sie es ganz und gar nicht in der Ordnung, daß jeder Mann, wenn schon keine Milch

und kein Fleisch, so doch wenig stens seinen Stutzen und ein paar Handgranaten dazu hat. Obwohl Stutzen und Mausergewehre draußen in Bauernstuben und Hausflur ganz offen hängen, schert sich darum die Landes regierung nicht im geringsten. Ganz anders aber dort, wo Arbeiter, Sozialdemokraten, wohnen. Dorthin schickt sie ihre Spürhunde, die spitzeln und in Alllvesenheit des Mannes Frauen und Kinder ausfratscheln, ob Waffen in der Woh nung sind und ähnliche Dinge mehr. Bis jetzt rst es der hohen Landesregierung

hier die, verschiedensten Gerüchte. ]• Schreckliches Wüten der Maul- und Klauenseuche tu llusfern. Von dort schreibt man uns: Im Bezirk Aus-, fern wütet heuer die Maul- und Klauenseuche in ganz schrecklicher Weise. Das ganze Aech- und Tannheimertal ist verseucht, auf allen Alpen fordert di« Seuche Opfers Die Folgen sind sehr schwere. Allein aus dem Tann-, heimertale sind schon gegen 20 Stück Vieh gefallen. Im Schwarzwaffertale sollen einzelnen kranken Tieren ganz^ Stücke vom Maul weghangen. Aber auch die Milch

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