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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 02.04.1938
Physical description: 8
Pieter findet seine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 8. Fortsetzung Ein Jahr ging und das andere kam, und beugte ganz sacht den Nucken des alten Frieder. Aber draußen auf dem Feld, da war alles m Ordnung, dafür hatten sie gesorgt, die Kätha Hübner und der Frieder, der alte. Da brauchte inan sich nicht zu verstecken, und da hatte inan seine Pflicht getan vorn Morgengrauen bis in die Nacht hinein. Und wenn die Mühlenhofbäuerin ausruhte am Feilster, dann hatte sie sich das Recht zum Ruhen

mußte fertig werden, weil alle bedacht werden mußten. Wieder geht der Blick der Kätha Hübner beiv Weg entlang dem Dorfe zu, und da saugt er sich auf einmal fest an einen grauen, beweglichen Punkt. Warum, weiß sie gar nicht, aber sie muß immer dorthin schauen, wo aus dem Dorf die Wegspuren kommen, denn dort geht einer, das sieht sie deutlich, im grauen Mantel. Unb auf einmal zittern die Hände der Mühlenhofbäuerin und die Augen werden ganz starr, und da weiß sie es, daß dort der Toni kommt, ihr Bub

, der Mühlenhofbauer. Aber schreien kann sie nicht und auch nicht aufstehen. Wenn's die Arbeit war, die hätt sie noch lange bezwun gen, da sind ihre Glieder noch lange stark genug, aber der frohe Schreck, der sich an ihrem Herzen festbeißt, der sie nicht mehr losläßt, der lähmt ihre Glieder. Und ganz still sitzt die Kätha Hübner und beobachtet jeden Schritt, den da draußen der Toni tut. Wie er durch den Schnee stapft, ein Bein vor das andere setzt, und wie er mit jedem Schritt näherkommt. Das greift ans Herz

der starken Bäuerin. Ganz sacht lösen sich Tränen aus den Augen. Was die nur haben, denkt die Bäuerin, weinen, wo sie lachen sollten. Füllen sich mit Tränen, und können deshalb den Tom gar nicht so genau sehen. Dann legt die starke Frau den Kopf weit zurück und dann sieht sie auch den Toni nicht mehr, aber sie fühlt, wie er Schritt um Schritt dem Mühlenhof näherkommt. Ganz still wird's auf einmal da drinnen in bet* Bäue rin Herz, und ganz geduldig wartet sie, bis die Tiste aufgeht, und bis ihr Bub

hereintritt. Sie will Nichts mehr anschaffen heut, sie ivilk auch nichts erzwingen, denkt sie, nur ganz still warten auf das große Glückh ihren Buben wieder zu haben. Nur nicht so hastig werden, sonst köimt sie's vielleicht zerstören, das große Hoffen, und das Geschick könnte zu ihr sagen, nichts kannst du erzwingen, Mühlenhofbäueriin. Was für dich bestimmt ist, wird über dich kommen. Ganz zart ist's geworden im Herzejn der MühleU- hosbäuerin, und es ist ihr so wie vor vielen Jahren, als sie den Buben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 19.04.1918
Physical description: 16
kürzlich: „eHute ist ein Rollenwechsel ein getreten. I t-a l e n l i e gt 0 b e n, E n gln n d /UN Le n. Im November hätte wem in London versucht, Italiens Kriegsziele herabzudrücken und Englands Ziele dafür umso höher zu schrauben. Auch, italienische Blätter schreiben höhnend über die englischen Niederlagen, wünschen zwar ihren Verbündeten den Sieg, gönnen aber ganz offen den Engländern den kräftigen Denkzettel. In Amerika ' 5 gab der frühere Präsident Taft seiner Enttäu- schung Ausdruck

nicht den Kopf hängen lassen." Ich habe ge-' sagt:. „Da hast du mit deinem Humor leicht ma chen. Du kannst über alles hinauskommen, aber du weißt schon, daß das bei mir ganz anders ist. Ich 'tue viel schwerer als du. Das hast du das letzte Jahr gesehen, wo wir beisammen in Süd tirol gewesen sind, und wenn du nicht bei mir gewesen wärest, weiß ich nicht, wie ich es angefan gen hätte allein. So konnte ich wenigstens mit din noch reden,-wenn es mich recht drückte. Mer wer"weiß, ob Win wieder Zusammenkommen

ich sei so :md täte dir nur so beiläufig zuhorchen und.-es wäre mir gar nicht ganz ernst -damit?.- Das kann ich dir sagen, das ist noch nie svorgckommen undckommt auch nie vor. Ich kann j Sektionschef im Finanzministerium ein Ghm- ! nasialschüler sei, der Armeekommissär der 5. Ar- ! mee ein 22 Jahre alter ehemaliger Schauspieler > eines kleinen Theaters. Referent für das Tele- i graphenwesen sein ein — Handelslehrling, Re ferent für das Kriegsgefangenenwesen ein Ma- | trose

!" Und ich schaute auch. Das war etwas Wunder bares. Die Sonne war hinter unserem Rücken untergegangen und war ganz rot und groß ge worden. Sie leuchtete ganz mild und weich, daß man ganz gut in die Kugel schauen konnte. Uebcr der Sonne schwebten ein paar ganz gol dene Wölklein, aber um die Sonne selber war es vorn und hinten ganz blau, daß man nicht sagen konnte, ob es Himmel oder Berge seien. Weiter herinnen im Lande lag der Bodensee, ganz rot wie mit glühenden Kohlen gefüllt. Die Sonne ging dann hinunter

habe." Das habe ich am nächsten Tage ausgeschrieben auf der Alpe, daß ich es nicht vergessen und im mer wieder Nachlesen kann, we:nr cs mir schwer ist." Nun richtete sich der Soldat auf vom Büchlein und seine dunklen Augen im bleichen Gesichte wa ren feucht. Und er merkte es und ging gleich hin aus, daß ihn etwa Anton nicht so sehe, wenn er erwache. Und er trat vor die Türe hinaus. Drau ßen schneite cs noch immer weiter. Wer trotzden: war alles ganz anders. Die Flocken sielen nickt mehr so trocken, sie waren feucht

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 05.03.1938
Physical description: 12
Vieler findet seine Heimat Vomcm von H. Wilhelm Schraiöt 4. Fortsetzung, Ganz blaß ist er dabei gewesen, der alte Frieder, und die Kätha, die bcm großen, weißgescheuerten Tisch fürs Kaffeetrinken zurechtgemacht hat, die hat ihn erst angesehen, so verwunderlich, und dann muß sie wohl im Auge des alten Frieder den Schreck gelesen haben und die Trauer. Da sind die großen braunen Augen der Kätha noch größer geworden. Dann habe»; sie sich hineingebohrt in seinen Blick, und bann hat die Kätha

auf einmal etivas gewußt, denn sie ist auf den Frieder zugegangen. „Frieder", hat sie gesagt, „du bist so merkivürdig. Frieder, ist etivas passiert? Wo ist der Anton?" Und dann sind dein Frieder die Tränen aus den Augen gesprungen und sind erst ganz langsam die kleinen Furchen, die sich rechts und links von seiner Nase bis nach dem Mund hinziehen, hinuntergeflossen, Immer mehr Tränen sind'6 dann geworden, und er hat die Kätha nicht mehr so richtig sehen können, das ver schwand alles, als war' Novembernebel

." Ganz ernst ist dann der Toni geworden, so als ivenn er was ahnen müßt', und da hat der alte Frieder mit ihm gesprochen. Von der Arbeit auf dem Feld und auf den Wiesen, von den Bauern, die dort das Feld bestellen müssen, daniit die Frucht konnnt und damit inan ernten kann, und daß das aber nur so lange geht, bis ivo einer stirbt. Und das müßt' doch halt so sein, denn immer leben könnt' doch auch der beste Bauer net. „Und siehst, Toni", hat der Frieder dann weiter gesagt, dabei sind ihm die dicken

ge fahren. „'Komm Toni", hat er gesagt, „es ist schon so. Drin nn Mühlenhof ivirst' die Kätzchen dem Mühlenhofbauer in die Hand drücken. Festpacken kann er sie net mehr." Und dann war der Tcinli ganz still und ist an der Hand vom alten Frieder mit ihm ganz langsam zum Mühlenhof zurückgegangen. — Ja, so war es, denkt der Frieder in feinem Bett in der Kammer, als es jetzt zivölf llhr ist in der Nacht. Das war seine schwerste Aufgabe gewesen an dem Tag. Mit dem Toni hinausgehen an die Kiesgrube

aus dem Wege, denn er iveiß, jetzt ist sie da oder dort. Schier unheimlich kommt sie ihm vor, die Kätha Hübner. Nicht nur dem Frieder allein geht das so, sondern allen, die mit ihr zu tun haben. Keine Klage kommt mehr aus dem Munde der Bäuerin. Bleich ist sie, so bleich wie da drinnen der Mühlenhofbauer, aber ivemen hat sie keiner mehr gesehen. Das hatte sich ausgetobt in der Nacht, wo sie ganz allein bei ihrem Anton ge wacht hat. — Hell und fröhlich liegt die Frühlmgssonne über den: Kinzigtal und überm

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 16
Date: 15.02.1931
Physical description: 16
ganz das werden, wozu dich Gott gemacht hat. Es gibt kaum etwas Häßlicheres als einen Mann, der keine Männlichkeit hat, der weich und weibisch ist, und ein Weib, das alle Weiblichkeit verm.sien läßt, ein Mannweib. Die jugendliche Reinheit soll dir helfen, jetzt ganz Mädchen zu sein, damit du einmal ganz Frau, ganz Mutter, ganz fraulich und mütterlich auch als Braut Christi werden kannst. Dann wird dein Streben nach Reinheit erst seine volle reife Frucht tragen für dich und für die vielen, an deren

Reinheit! Man hat schon manchmal der Kirche den Vorwurf gemacht, ihre Lehre von der Reinheit sei lebenefeindlich, ihr Lob der Jung fräulichkeit gar verdamme die Menschen zur Unfrucht barkeit. Nein, es ist etwas ganz anderes, was heute die Ehen unfruchtbar macht, es ist etwas ganz anderes, was die Völker Europas, was auch unser edles deutsches Volk in die Gefahr des Aussterbens bringt als die katholische Lehre von Reinheit und Jungfräulichkeit! Nein, die fruchtbarsten Menschen, fruchtbar in jedem Sinn

, im körperlichen und im geistigen, das sind noch immer die ganz Reinen, ganz Starken gewesen: frucht bar im edelsten Sinne ist selbst die gottgeschenkte Ein samkeit der Jungfräulichen. Frei von den Sorgen einer eigenen Familie können sie ihre Lebenskraft ganz dem Dienste Gottes und der Menschen weihen, können Un gezählten geistigerweise Väter und Mütter werden. Denken wir an einen Don Boseo, der Hunderttausen den von heimatlosen Jungen Schützer und Helfer war oder an das Wirken einer Missionsschwester

Kommuniongebete begann, schwebte die heilige Hostie von selbst in den Mund der Dulderin. womit das beschriebene Sühneleiben sein Ende erreicht hatte. Ueber eine ganz auffallende Bekehrung einer deutschen Kommunistin, die in Konnersreuth unlängst ihre Vollendung fand, berichtete der Vortragende in folgendem: „Frau Sch. in Essen, ein tätiges Mitglied der dortigen kommunisti schen Partei, beteiligte sich kürzlich an einem Demon- strationszug in den Straßen der Stadt. Im Vorbei- ziehen sieht sie vor einem Kino

durchzu machen. und zwar, wie sie im ekstatischen Zustand er fahren hatte, für eine im Sterben liegende junge Frauensperson, die im Leben wiederholt in schrecklicher Art die allerheilrgste Eucharistie verunehrt hatte. Ihre Todeskrankheit war Lungentuberkulose. Das Sühne- leiden, das kurz nach Empfang der heiligen Kom munion am Morgen einsetzte, zeigte bei Therese alle Sympwme einer schweren Lungentuberkulose in ganz augenfälliger Form. Als Abschluß des furchtbaren Sübneleidens trat am Abend heftiges

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 21.05.1938
Physical description: 8
, der doch eigentlich ein Fremder gewesen ist, das weiß sie selbst nicht. Bon der ersten Stunde an aber, wo der Peter seinen Einzug gehalten hat, da ist er auch in ihr Herz hineingefahren und hat sich dort ganz fest niedergelassen. Sie gibt sich keine Rechenschaft, aber seit jenem Sonn tag, da meint sie in ihm den zukünftigen Bauern, vom Mühlenhof zu sehen. Das war vor einem Jahr, als sie mit dem Jungen durch die Kornfelder des Hofes ging, die gelb und schnittreif standen, da hatte der Peter gesagt

: „Nun kann er bald wieder ernten, der Mühlenhvf, geil?" — So ganz zart klang das aus dem Munde des Buben, wie sie ihn immer noch nennt, unb ganz leise hat sich seine Hand in die ihre geschoben. Da hat sie diese Hand festgehalten, bis sie wieder auf dem Mühlenhvf waren. Bis heute hat sie die Hand voll dem Buben, der so fest in ihrem Herzen wur zelt, nicht mehr losgelassen. Heute aber steht es fest bei ihr, diese Hand wird sie auch nicht wieder los- lassen, und den Buben, den sie zu einem rechten Bauer erzogen

der Bäuerin ins Ge sicht, die ihm gegenüber Platz, nimmt, und bn sieht er, daß auch über ihr Gesicht eine große Freude sich legt. „Na ja, Frieder, es ist ja auch des Buben wegen da droben, warum ich noch einmal herüberkomme." „Ist schon gut", lacht der Frieder in seinen grauen Bart, „es dreht sich ja alles um den Buben." „An deinem Lachen aber merk ich, Frieder, daß dir's recht ist." „Ei, warum denn net?" Und plötzlich ist der alte Frieder ganz ernst. „Ist der net unsere Zukunft

?" „Ja, das ist er. — Hat er immer so lang Licht, der Bub oben?" < „Ja, das hat er. Bis in die Nacht hinein. Und manchmal geht's erst aus, wenn die Sonnenstrahlen gegen das Fenster stehen. Den laß nur machen, Kätha, der hat sich nämlich Bücher angeschafft. Ich kenn ja da net viel davon. Manchmal hiat er sie sich mit- gebracht aus der Stadt, und viele hat er auch von der — von der Rena kriegt. Und da lernt er nun daraus." Der Mühlenhofbäuerin Blick ist beinahe böse gewor den, so daß der Frieder ganz erschrocken ist und meint

, das Miß er ganz genau, aber das' geht vorüber, denkt er. „Bist eifersüchtig auf die Rena, Mühlenhofbäuerin! Denkst du, das kannst du rauswischen aus dem Leben vom Peter? Weißt, einmal wirst den Buben nach dem Herrenhof ziehen lassen müssen." Da senkt die Kätha Hübner den Kopf schwer auf ihre Arme, die auf dem Tisch liegen, und weint, daß es dem Frieder ganz angst wird, und durch die Tränen hindurch schreit sie auf: „Ich will den Buben aber net mehr hergeben. Hab ich sie net alle hergeben müssen, erst

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 29.10.1938
Physical description: 4
sein wird, dann wird Deutschland über ein ganz einzigartiges Netz von Was serstraßen verfügen, das alle großen Strö me miteinander verbindet. Die Frage der ungarischen Minderheit in der Tschechoslowakei hat bisher noch keine Lösung erfahren. Nach dem Abbruch der Verhandlungen ließ Prag in Budapest einen neuen Vorschlag überreichen, den die ungarische Regierung jedoch als unannehm bar bezeichnete, da er den völkischen Grenzen nicht enspreche. Am Montag überreichte der ungarische Gesandte in Prag den ungari schen Gegenvorschlag

. Der Fall Hankaus wurde kn ganz Iapan als Fest gefeiert. e.z. Die Hitlerjugend und ihr Werk. Welch große Bedeutung der Hitlerju gend zukommt, erkennt man am besten an der Art ihres Einbaues in die Partei und dem Erziehungsauftrag, den der Führer ihr übergeben hat. Seit dem ersten Reichs parteitag in Weimar 1926 ist ihr Name „Hitlerjugend" zum Symbol ihres Kamp fes geworden. Seither ist sie mit 8 V 2 Mil lionen Mitgliedern zur größten Iugendor- ganisation der Welt herangewachsen. Die Entwicklung

? Die sind noch alle ganz gemütlich hier." „Ja, aber, Anton, es war doch solch ein Lärm diese Nacht draußen?" „Haben die Demoiselle das auch ge hört? Dem General sein bestes Pferd hat nämlich Kolik gekriegt. Da hat er sich furchtbar drüber aufgeregt. Die ganze Nacht hat er gewacht bei dem Tier und einen Boten zum Städtchen geschickt, wo sein Regimentsarzt in Quartier liegt. Er muß dem Tier ein guter Herr sein, das muß man sagen." Anton ging nach oben, dem General sein zweites Frühstück aufs Zimmer zu brin gen, Sabine

dann die Treppe hinab. Sabine ging lang sam, nachdenklich zum Großvater. Sie war heute nicht so ganz bei der Sache, und der alte Herr mußte sie mehr mals zum Aufpafsm ermahnen. Aber in Großvaters Stube war es auch zu drückend warm heute. Dabei standen die Fenster wie immer weit offen. Wie die dicke blaue Fliege immer auf und ab summte an der Scheibe! Wie kerzengerade und blödsinnig dumm die kleinen roten Bauern da unten auf dem Schachbrett sie anstarrten. Da hörte sie scharfe Kommandos im Hof

. Hm — aber der Haken war der, daß jetzt die Dinge ganz, ganz anders lagen. Denn Napoleon hatte sich doch eben Preußen gegenüber nicht edel benommen. Den konnte sie also als Feind nicht achten. Nun ja, aber feine Armee, seine Offiziere? War es für die nicht ganz allein ausschlag gebend, was sie persönlich bedeuteten, rem als Mensch, als Individuum? Konnten sie dafür, daß sie Franzosen waren, daß sie diesem Kaiser gerade dienst bar waren? Sabine grübelte und grübelte darüber nach und konnte nicht zur Ruhe kommen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 03.08.1912
Physical description: 16
, der in dieser gymnastischen Fingerübung eine besondere Fertigkeit zu besitzen scheint, denn ganz stolz läßt er, während er zurückgelehnt in seinem Stuhl liegend durch das Fenster sieht, einen nach dem anderen alle zehn ginger in den Knöcheln knacken, Töne, welche Jeremias ganz nervös machen. — Kaum hat er zum dritten Male seinen kleinen Finger knacken lassen, als Anton eintritt mit einem schönen Hühnerhund au einer Kette und einem Affenpintscher an einem Seile. . „Voila, messieurs! — Es ist gut, Anton, du kannst gehen

," lagt der Sekretär und beehrt die beiden Freunde mit einem gnädigen Nicken. Busmann mit Nr. 203 und Janssen mit Nr. 110 verlassen das Bureau, ganz selig, daß bis jetzt alles so gut abgelaufen ist. Sobald sie draußen sind, sagt Busmann ziemlich laut: „O jemine, was ist dieser Sekretär für ein feiner Mensch, hast du auch gesehen, welche schönen Nägel er hat und welch eine Mechanik in seinen Fingern steckt?" Und lachend fährt er fort: „Und es ist doch nur ein Hundekommissär." „Ssst! Halte dich still

, er kann es noch ganz gut hören," antwortete Jeremias, der mit dem vorgestreckten rechten Arm Nr. 110 sefthält, denn der Hund springt und zieht gewaltig. Das Tier scheint seine wiedergewonnene Freiheit sehr zu schätzen, denn fröhlich bellt es und beschnüffelt jeden Gegenstand, den es an trifft, zum größeren Aerger Janssens, der dadurch gezwungen ist, immer wieder stehen zu bleiben. Der kleine Hund Nr. 203 läuft ruhig neben Busmann her und scheint sich um nichts zu bekümmern. Um nach dem Ausgange zu gelangen, müssen

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 12
Date: 13.01.1899
Physical description: 12
tes, nach allen Seiten hin mit heldenmüthiger Seelen dem hl. Glauben fördersam, ohne Menschenfurcht mit jedem mög lichen Mittel des Geistes, mit allen Zukräften irdischer Geld behelfe die Irrlehre bekämpfend, und die Gemüther mit Gott versöhnend, als hochbegabte, ganz ins tirolische Leben einge gangene Frau die Wonne der Tiroler, eine unermeßliche moralische Macht im Lande. Sie wurde im Jahre 1532 am Vorabende von Mariä-Himmelfahrt zu Innsbruck geboren. Da Ferdinand I. fast immer von Tirol

, und leistete vorzüglich in schönen Stickereien höchst Lobenswerthes schon in früher Jugend. Als ihre Schwestern heranwuchsen, stellte sie sich als natürliche Führerin an ihre Spitze, bildete ihre Neigungen mit emsiger Sorgfalt zum Guten aus, und be herrschte sie ganz mit dem enschiedenen Übergewichte ihres Geistes, der stets gebietend, aber mit ungemeinem Takte seelengewinnend einfloß, so daß sie von ihren jünger» Ge schwistern wie eine Mutter geliebt wurde. Dieses Verhält nis wurde noch inniger

und auf einen spitzigen Schrofen auffiel, wodurch er sich den Rücken brach und also seine Tatzen aufgeschlossen und Florian seines harten Arrestes losgelassen wurde, wodurch weiters der Bär, seine vier von sich streckend, durch diesen tödtlichen Fall verrecken mußte. Der junge tapfere David lag Halbtod vor Schrecken und Schmerzen neben dem Bären. Nachdem er sich erholt und vergewissert, daß der vierfüßige Goliath todt sei, reinigte er sich vom Blute, so gut er konnte, und gieng ganz matt zu seinen Eltern nach Hause

. Nachdem Florian noch ganz blaß vor Schrecken und mit seinem eignen und des verreckten Bären Blut besprengt bei seinen Eltern angekommen, verwunderten sie sich ob seiner Gestalt. Er aber sagte rund heraus: Erschreckt nicht! ich 1547 an der Geburt ihres fünfzehnten Kindes gestorben war- Die Gefühle der Zurückgebliebenen wendeten sich im natur gemäßem Zuge auf die zur holdseligen Jungfrau herange reiften Magdalena, die von nun an die Stelle der zärtlich sten Mutter bei den Ihrigen vertrat

Felder zu Anras berichtet nach allgemeiner Sage etwa 14 Jahre alt müsse gewesen sein. Zu diesen Jahren, meldete der Hochw. Herr Pfarrer laut Briefes vom 25. Julii 1817, habe man alldorten erst die Hirtenknaben angeftellt. Denn sonsten, wenn Florian nicht wäre bei Kräften gewesen, hätte der Bär ihn ganz erdrückt. Als nun aber über das Jahr nach dem Bären kampf der Knabe an Stärke, Gesundheit und Alter zugenom men und sich erholte, schickte ihn der Vater, um ihn nicht an Müßigang zu gewöhnen, mit zwei

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 12.02.1938
Physical description: 10
HZeter findet feine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 1. Fortsetzung. . Das waren von der Kaserne immerhin mehr als eine Stunde, und immer noch ging Antotn Hübner ganz zufällig hinter dem Ferdinand Jäger her, der intt zwei Kameraden ein ganz gutes Marschternpo vor legte. Ms dann die drei Ulanen vor ihm über die Geleise des Westbahnhofes gingen, die gerade Landstraße zum Kesselstädter Schloß hinauf, da wußte Anton odübner auf einmal, daß er ebenfalls nach Kesselstadt wollte, in du „Mainluft

schob er ihm ein Glas Bier hin. „Weil mir uns ja doch kennen", lachte er, und dann war die Bekanntschaft gemacht. Ganz zufällig, wie Anton Hübner später immer behauptete, denn wer ging als schmucker, junger Ulan nicht in die „Mainluft" nach Kesselstadt tanzen. Nur an jenem Sonntag, da tanzte inerkwürdigerweise der Anton Hübner nicht. Auf einmal trieb es ihn binaus, er wollte lieber ein bißchen laufen, wie er dein Ferdinand Jäger von der 3. Schwadron gesagt hatte. Und weil ja auch der Leutnant

ganz vorne durch das dunkle Grün der Wilhclmsbader Wald. Und da war Anton auch schon in Wilhelmsbad. Er machte einen weiten Bogen um die Anlagen der Wirtschaft. Militärmusik klang von ferne. Es war Infanterie, denn die Ulanen hei, die haben doch ein schnelleres Teinpo, das sind Reiter. Und er merkte gar nicht, daß die langen'Stegbosen bis beinahe zum Knie hinauf grau überstaubt waren. Er war schon vorbei an den Anlagen und stapfte durch den saitdigeu Waldweg, der die Kiefernwaldungen von den Mauern

. Damals mußte er lachen, der Anton Hübner, lieber zwe: Stunden war er gegangen und hatte es kaum gemerkt. Vom nahen Dorf klangen die Schläge der Turmuhr herüber, sieben Schläge waren es. Da ei'|t fick es ihm auf, damals, daß seine langen Ausgehhvsen bis zum Knie herauf bestaubt waren, ganz grau waren sie, und als er sich bückte und seine Hose abklopfte, drangen ihm die Staubwölkchen in die Nase. Ta mußte er niesen und lachen. Und dann war er doch m Bruch köbel, der Anton Hübner, und aß irgendwo heiße

hatte, war über und über mit Staub bedeckt. Das gehörte nun einmal zum Lambewaldfest, so wie die Pfauenfeder in die Hände der Jugendlichen beiderlei Geschlechts, um sich zu necken. Die Stadt war ausgestorben am 15. Juni, denn niemand ließ sich'ö nehmen, dieses Waldfest mit- zumacken. Es wurde gegessen und getrunken, getanzt und gescherzt bis in die Nacht. Anten Hübner hatte wieder „ganz zufällig", unter stützt durch zweistündiges Aufpasser», den Ferdinand Jäger und die Kätha entdeckt, und, da er Urlaub halte, bis zum Wecken

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 26.03.1938
Physical description: 8
es kriecht ihr so rauf wie Angstgefühl, daß da etwas nicht stiiumen könnt' mit dem Läuten aus dein Dorf. Die Pferde führt sie in den« Stall und vergißt ganz, den Gäulen das Kumt abzunehmen und das Geschirr. Erst mtlß sie wieder raus und must den alten Frieder holen. UiVb als sie dann, mitten auf dem Hof steht und nicht weiß, ob sie erst noch mal zur Franziska hinein soll in die Küche oder gleich hin über zum Kinzigacker, da kommt schon der Frieder durch das Hoftor. Er ist ganz aufgeregt, und schreit

zwischen Deutschland und Rußland, und Oesterreich hat Krieg gegen Serbien. Gegen Frankreich sott's gehen", schreit er dem alteil Frieder in die Ohren, „unb ich muß mit." Es gellt das Schreier: von: Heiner bis in die Stube, wo die Kätha an: Fenster sitzt, ltnd da sinkt sie ganz sacht in sich zusammen und kann nicht mehr denken, als au der: Buben da drinnen bei den, Ulanen. Und sie wimmert leise. •, i Am nächsten Tag, in der Frühe des Soirntags, kommt der Postbote herauf auf beit Mühlenhof und bringt etnett Brief

Anton Hübner. Ganz langsam gehen sie hinüber zu den langen Ställerl und an diesen vorbei zur kleinen Reitbahn. Irgendwo auf den: Kasernenhof steht der Milchwagen der Mühlenhofbäuerin gatlz verlassen, lind vor ihm das Pferd gespannt. Das findet scholl seinen Weg. Mittel: hinein ttt die Wagen der Ulanen ist's getrottet und hat da irgendlvo ein Bündel Hell gefunden oder Stroh und hat nichts gewußt von Krieg und Auf regung. Die Mühlenhofbäuerm aber steht an einem Querbalken gelehnt und vor ihr der Bub

, er muß hiileingehen in die Stllbe, wo die Bäuerin sitzt. Der Kopf der Bällerill liegt auf den: Tisch, »Md der Frieder weiß, Schnrerz ist eirtgezogen bei ihr llnd vielleicht Hader mit dem Geschick, dessen unerbittliche Hand wieder auf bent Mühle »Hof liegt. Ganz leise tritt er zur Bällerill hin ttnb wartet, bis sie aufsehen wird. Und als sich dann ihre Angel: treffen, da kolmnt's leise und streichelnd, aber dennoch fest aus dein Mund des Frieder, des alten Knechts: „Kätha, ich weiß, daß du traurig

vorgerückt sind und wie es für sie kein Zurück gibt da draußen- im Feindesland, und tüte er aber immer wieder att den Mühlenhof denkt, wen»: er seine Gedanke»: fvet hat ttjnb nicht für den schweren Dienst braucht, ttnfr ganz zum Schluß, da steht wieder eine Nachschrift, die ihr Mutter herz froh erschüttert hat. Vorgester»: — so stand da — als die Schwadron angetreten »var, habert sie mich her ausgeholt aus der»» Glied der Unteroffiziere, das am rechten Flügel steht, u»:d »var der Oberst da, tmd

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Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 8
Date: 27.07.1921
Physical description: 8
der Besitzen den. ' Ausstellung Rudolf Gloh im Kunstsalon Anierberger. Rudolf Glotz hat schon «mmol bei Unterberger in den Schaufenstern ausgestellt: herbfrlsche Hochlandsbilder ganz eigener Prägung, die trotz unf-rer Landschafien- Ueberproduktlon wohl aussallen mochten. Nun sehen wir mehr von ihm, eine ganze Ausstellung, und können uns über ihn eher ein Urteil bilden. Glotz ist entschie den ein Eigener aus seinem vi>l begangenen Gebiete; allerdings ist er dies zugleich bis zu einer gewissen Mo notonie

, die namentlich in der Wahl des Bilhausschnit- tes ausfällt und gerade einer Sammelausstellung nicht gut tut. Andererseits ist er ab:r auch ein eigener, eigen williger, eigensinnig«: Seher, der ganz eigene Farben sieht und wiedergibt, die auch den Kennern seiner Land- lchastsmot'ive diese fremd erscheinen läßt, nicht mehr: Naturausjchnitls, sondern Verarbeitungen nach einem gewissen Schema, was sie eben auch bis zu einem ge- gvisjen Teil schematisiert erscheinen läßt. Das gilt auch von den Bergarchitektucen

, die Glotz sicherlich seiner „Bildwirkung" unterordnet. All das macht Glotz, wie gesagt, zu einem Maler mit ganz eigener Rote, der nicht zu verkennen ist. Dab.i ist interessant, zu erfahren, wie des Malers Skizzen, die zum Besten in der Ausstellung gehören, jo ganz anders, unmittelbar und überzeugend wirken (27, 28, 30, 31), bis sie bei der „Verarbeitung" eben des Malers „Handschrift" auflv isen. Womit wir uns aber ganz' und gar nicht .und nie befreunden kön nen werden, das find feine übrigens rein

als Staffage wirkenden Menschen, die einen ganz unnotwendigen" Zug zum Karikaturistischen aufweis n und oft geradezu abstoßend wirken, wo- doch bei unseren Lauern sicher. nicht zutrisst. Aus diese Weise wirken Glotz' Gestalten übrigens auch wie in die Landschaften hineingestellle höl zerne Krippele-Figuren primitiver Art, ob-r nicht als mit dem Boden verwachsene Menschen. Abgesehen davon wirken gewisse Gestalten geradezu geschmacklos (12. 13, 14). Vielleicht daß außerhalb Tirols derartige Bilder Gefall

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 15.10.1933
Physical description: 8
. Selbst redend unterstützen wir restlichen drei Vinzenzgenossen seine uneigennützige Handlungsweise durch das Ver zechen, bis zum nächsten Male so eifrig als möglich «sammeln, um das Manko zu decken. Wer trotz alledem mußten wir letzthin klein bei den, das heißt einmal die wöchentlichen Lebensmit- cknweisungen für unsere Schutzbefohlenen ganz ein- Äen und ein zweites Mal lediglich die kinderreich em Familien damit beglücken. Es ging trotz des Iam- Mns absolut nicht anders. Die Verhältnisse sind nun Mal

so. Wer noch halbwegs im Gerüche des Wohl- jms und Gutseins steht, nach dem greifen heute hun dert bittende Hände, da muß dann auch die ergiebigste Quelle spärlicher fließen, wenn nicht gar ganz versie gen. Aber was bleibt unfereinsm angesichts des fast täglich zu schauenden nackten Elendes schließlich an deres übrig, als nackensteif weiter zu fechten. Diese keinesfalls angenehme Vinzenztugend an Cdelmen- schen auszuüben, fällt uns besonders schwer, da wir chnedies wissen, was solche schon aus Eigenem

Uebeclaufen- werdens schwer fällt, einer weiteren Bitte zu entspre chen. Aber wir Vinzenzjünger müssen nun eben das Pflichtbewußtsein über jede Gefühlsanwandlung setzen. Gilt es doch, noch ganz andere Widerwärtig keiten gleichmütig mit in den Kauf zu nehmen im Nächstenliebedienste. Das unersättliche Fechten ist lange nicht das Schlimmste. Stellen Sie sich bloß etwa folgendes vor: Da ist eine Familie, Großmutter, Mutter, Tochter und Sohn. Letztere beiden erwachsen und alle zusammen seit Jahr und Tag

. Hol der Geier die ganze Schlamastik! — Eine Spucke in weitem Bogen und der Mann schreitet fürbaß. Vielleicht gibt es doch mor gen Arbeit. Morgen und immer wieder morgen, ein mal muß es ja doch ein Ende nehmen, so oder so. Nummer drei. Auf Grund einer Postkarte von drit ter Seite besuche ich eine junge Mutter mit drei Kindern. Diese stehen im Alter von 2 bis 5 Jahren. Der Familienvater hat sich vor 14 Tagen mit einem anderen Weibe ganz einfach aus dem Staube gemacht. Tränenden Auges schildert

? Was hatte er hier entdeckt? Nein, das Konnte kaum möglich fein . . . aber da. war kein Weisel: das war nichts anderes als Kohlenstaub. Ganz gewiß war er seiner Sache. Dieser schmale Streifen oahe der Oberfläche war eine verlaufende Braun- ilohlenader. Wie ein Blitz durchfuhr es den suchenden Mann. Dorum wollte man plötzlich den Wald kaufen, daher »am dieses Interesse. Den Leuten war es nicht um die würzige Luft zu tun, um die schönen Bäume — denen ging es um ganz andere Dinge

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 23.11.1930
Physical description: 16
Seite 0. Nr. 47. Austausch-Sammelkommando im Turnvereinshaus Innsbruck Nr. 2 gewiesen. Hier müssen wir einige Tage warten, bis alle schriftlichen Arbeiten erledigt sind. Wir haben zwar kleine Beschäftigungen, können uns aber das jetzige Leben in Innsbruck ansehen. Wie ist es so ganz anders als 1914! Damals dieses Wogen und Wälzen durch die Straßen, ununterbrochen den ganzen Tay und tief in die Nacht hinein. Jetzt über rascht es mich jedesmal, wie menschenleer die Straßen, selbst die Maria

, sondern besonders auch von Wien, von dem ihnen so bekann ten, mir freilich ganz fremden „Anstellen". Wie be täubt ging ich von ihnen fort. Ein fo ausgemergeltes Volk kann nicht mehr „durchhalten" Rußland war auch nicht annähernd in diesem Zustande, als es Frie den schloß. In den Gotteshäusern fiel mir auch auf, daß sie recht leer sind. Ich war bei einer — wie mir schien — Kriegsandacht in der Iesuitenkirche. Ich glaube nicht, daß zwei Dutzend Beter waren. 1914 war doch die selbe Kirche bei den Kriegsandachten

zum Erdrücken voll. Sind denn die Menschen alle fort, oder haben sie das Vertrauen verloren. Eigenartiger Begriff vom Gebet. Was mir bei dieser Andacht ganz besonders gefiel und was mein von Verbitterung auch nicht ganz freies Herz sonnig berührte, war das Friedensgebet, das vom Heiligen Vater sei, so sagte man mir. Wie viel Völkerversöhnung liegt darin. Wie klingt es doch ganz anders, so viel katholischer als jenes „blutrün stige" Gebet, das man zu Anfang des Krieges so viel hörte, das man gedruckt

oder nicht. Den Abschied von der Heimat 1914 habe ich beschrieben. Das ging noch leichter. Aber jetzt, da so viel Liebe sprach — nein, da kommt die harte Feder nicht mehr nach. Ich lasse es lieber sein. Es ist ganz unmöglich, so etwas genau so zu beschreiben, wie es war. Ende September. Die erste Hälfte des Oktober weilte ich im Studienstädtchen Brixen. Ich hatte drei Wochen mich zu Hause auf die Examina noch vorbereiten kön nen. Nun legte ich die Prüfungen über die siebte Klasse schriftlich und mündlich ab und machte

, auch die Augenbrauen und Lippen erhielten eine andere Farbe. Ein kurzer, ganz un moderner Promenadeanzug von schwarzer Seide, ein Umschlagetuch und ein Hut mit großem, braunem Schleier, den sie über das Gesicht zog, — alles so ein fach und unmodern, wie es ihr nur zu Gebote stand, — vervollständigte ihre Umwandlung, die sie fraglos vor einem jeglichen Erkennen schützte, falls ihr wirklich einer ihrer Bekannten begegnen sollte. Als sie mit ihrer Verkleidung fertig war, nahm sie aus einem Schubkästchen

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Unterinntaler Bote
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Page 7 of 10
Date: 26.03.1898
Physical description: 10
und anziehen- des Vorbild höherer Lebensauffassung nantentlich für die Frauenwelt, erscheinen. Gleichzeitig gewährt die neue Schrift einen freundlichen Einblick in das verdienstvolle Wirken Magdalenas zur Erhaltung des katholischen Glaubens in Hall und Umgebung, wo zu deren Lebzeiten der Abfall von der wahren Kirche Christi bevorstehend war. (Aber auch in der Bethätigung christlicher Liebe gegen die Armen und Kranken zeigt sich Magdalena im „Edelreise" als ganz vor zügliche Wohlthäterin der Salinenstadt

Besprechung. Aus diesem Grunde sei das „Edelreis" auch an dieser Stelle dem P. T. Publikum bestens empfohlen, das um so mehr, weil alle bisher über Magdalena erschienenen Bücher vergriffen sind. Wenn indeß die neueste Gedenkschrist über Letztere irgendwo weite Verbreitung verdient, so gilt dieß wohl ganz besonders von dieser Stadt, wo der Schauplatz des segensreichen Wal- tens der Erzherzogin war ltrtb wo heute noch ihre lange unverwesen erhaltenen irdischen Ueberreste geborgen bleiben. Endlich scheint

mit dieser Medaille sollen Alle Anspruch haben, die im 50 jährigen Zeiträume der österreichischen Beamtenschaft angehört haben und ent weder noch dermalen aktive Staatsbeamte sind oder ehren volle Entlassung genommen haben. (Deutsche Unfall- und Altersversicherung). Die vor läufigen Jahresergebnisse pro 1897 aus der Unfall- und In validenversicherung der Arbeiter liegen jetzt vor. Es sind ganz nette Sümmchen, die auch in diesem Jahre den Ver sicherten zu Gute kommen. Die Unfallversicherung zahlte rund

der Altersrentner bereits überholt und wird noch längere Zeit jedes Jahr ganz erheblich wachsen. Der Reichszuschuß zur Jnvaliden- imb Altersrente belief sich im verflossenen Jahre auf ca. 25 Millionen Der Reservefond der Invalidenversicherung hat V 2 Milliarde schon überstiegen. Aus diesem Reserve fond sind bis jetzt 21 Millionen für den Bau von Arbeiter wohnungen bewilligt morden, davon im letzten Jahre ca. 9 Millionen. Gesetzlich würde llichts im Wege stehen, daß der vierte Theil des Reservefondes

ist, das Beispiel Deutschlands nachzu ahmen. Die Arnienlaften der Gemeinden werden durch die Arbeiterversicherung ganz wesentlich verringert. („Alles schon dagewesen.") Dies Wort des bekannten Weiseli wird Lügen gestraft, wenn rnan das für Oesterreich- Ungarn jetzt in besonderer Ausgabe erscheinende Moden- und Familienblatt „Mode lind Haus", Verlag John Henry Schwerin, Berlill, einsieht, das eme Aufgabe glänzend ge löst hat, an welcher bisher viele unb nicht die schlechtesten Köpfe sich vergeblich bemüht

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Der Oberländer
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Page 2 of 8
Date: 30.11.1933
Physical description: 8
sie die ganze Pfarrgemeinde in schönster Harmonie mit! Allabendlich war ganz Imst zum bischöflichen Vpell gestellt, ohne je etwas im Eifer nachzulassen. Die Pfarrkirche war immer bis aufs letzte Plätzchen gefüllt. Der hochwürdigfte Prediger verstand es aber auch, das Wort Gottes in einer Weise zu verkünden und zu erklären, daß jedem der Zuhörer wieder einmal so recht Herz und Augen aufgingen für unsere religiösen Pflichten. Trotz der jedesmal eine Stunde dauernden Predigten hieß es allen immer zu früh „Amen

nicht unruhig wirkende Verteilung greller Lichter auf dunklen, prächtig durchgezeichneten Schattenpartieen machen das an sich anspruchs lose Motiv ungemein anziehend. 3. Preis: (Buch .Tirol") .Kappelle auf dem Imster Bergl" (Jos. Egger, stud. Innsbruck). Ein oft geknipstes, immer dankbares Motiv, das aber hier in ganz besonders zarter Stimmung erwischt wurde. Selbst die sonst oft reichlich kit schig wirkende Staffage ist hier glücklich gestellt; dies und die gute Verteilung von Licht und Schatten

, die Vermeidung jeder Effekthascherei bauten ein liebliches, sonniges Bildl auf. Etwas vom Zeitungsschreiben. Man schreibt uns aus Stams, 27. Nov.: Als der .Oberländer" noch die ersten Höslein trug, ermunterte mich der damalige Bezirkhaupt mann Baron Reicher, an dem Blatte tapfer mitzuarbeiten. .Schon aus Lokalpatriotismus." Ich hätte dies auch ohne seinen Rat getan und tat es nun umso lieber und eifriger. Es ist ganz kurios. Jeder möchte in seiner Zeitung viele Neuigkeiten lesen, aber schreiben

wollen nur ganz wenige. Woher soll da der arme, vielgeplagte Schriftleiter den Stoff nehmen? Er kann ihn doch nicht aus dem Finger saugen. Freilich, an genehmes Geschäft ist das Berichterstatten keines ! und wer nicht über eine dicke Haut verfügt, lasse es lieber bleiben. Ich schreibe seit fast vier Jahr zehnten für die Blätter und kann daher über das Korrespondieren ein — leider trauriges Liedlein singen. Schon die Jagd nach den Neuigkeiten ist nicht leicht. Wer einmal in den üblen Ruf

und te nisch blendend herausgear beitetes Motiv. Mit anerkennungspreisen wurden ferner be dacht: „Pfarrkirche Imst" von Josef Egger, Inns bruck, eines er besten Stadtbilder, das dem Be gutachter je unterkam, vorzügliche Verteilung von Licht und Schatten, ein beneidenswerter Himmel, wie er dem Lichtbildner nur ganz selten geboten ist und eine wohldurchdachte, das Tipische der Kleinstadt hervorhebende Komposition. „Von Imst ins Oetztal" von Franz Vaya. Zwei Kinder wandern auf grell besonnter Land straße

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 12.10.1933
Physical description: 6
. Nekanntlich wird die Trefferanleihe in erster Surre zv Arbeitsbeschaffung verwendet werden, tz «erden die wichtigsten und dringendsten Investitio- n zur Ausführung gelangen, darunter Projekte, die «nt großer Tragweite find für die Allgemeinheit und sei denen auch eine große Zahl von Unterneh mern und Arbeitern Brot und Verdienst bekom men werden. Es ist darum wohl eine ganz felbftver- Miche Sache für jeden Unternehmer, der nur eini germaßen sich die Zukunftsmöglichkeiten vor Augen hält

, daß er. fo viel immer in feiner Macht liegt, sich auch an der Zeichnung der Trefferanleihe beteiligt. Es ist wohl ganz mit Sicherheit anzunehmen, daß der Staat bei der seinerzeitigen Vergebung der öffent lichen Arbeiten, die durch die Trefferanleihe in die Wege geleitet werden sollen, sich in erster Lime jener Geschäftsleute bedienen wird, die dem Staate geholfen haben, die Mittel für diese Arbeiten aufzubringen. Es wäre ja der reinste Selbstmord und würde von der Heimattreuen vaterländischen Bevölkerung

war’s, er kafat mir a Rotes-Kre«Z-LOS und gabst a Rttah . . . Anleihe Arbeit und Verdienst erwartet, nun nach sei ner Möglichkeit, diemanjanachprüfen kann, dem Staate auch die Mittel in die Hand geben hilft, um ehebaldigst den vollständigen Wiederaufbau unserer Heimat und unseres Vaterlandes in Angriff nehmen zu können. Schon aus diesem rem m a^t e r-che l l e n Grunde, von allem Ideellen ganz abgesehen, ist daher sicher an zunehmen, daß die Zeichnung auf die Trefferanleihe nicht nur in Oesterreich

des Obmannes, Komm.-Rat Franz Inner Hofer, statt, der außer dem Präsidenten des Oesterreichifchen Feuerwehrreichs- verbandes, Dr. Rudolf Lampl, alle Bezirksobmänner und Löschinspektoren von ganz Tirol, einschließlich Ost tirol, die Abg. Reitmair und Annewandter, Direktor Do bin der Landesb-randschaden-Versiche- rungsanstalt für Tirol, Feuerpolizei-Referenten .Her mann Schmuck sowie mehrere Mitglieder der Feuer wehr Kufstein begrüßen konnte. Aus dem Geschäftsberichte konnte man ent nehmen

, beizeiten ein Riegel vorgeschoben werden. Und ich sage dir ganz ernstlich: Schluß damit, heute noch! Ich habe jetzt genug davon!" Theobald Fischer war blaß geworden. Dieser energi sche Befehl feines Vaters kam ihm völlig unerwartet. „Wenn nun aber mein Herz daran hängt, Boxer zu rverden? Wenn mir der Beruf eines Kaufmanns einfach nicht liegt?" sagte er trotzig. „Da hört doch alles auf. Ich gebe dir Zeit zum Ueberlegen bis heute Abend. Meinen Standpunkt kennst du. Du kannst dich entscheiden

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Lienzer Nachrichten
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Page 6 of 14
Date: 29.11.1935
Physical description: 14
5/175 Heute von Koch. Graz. MMM. Hannes Gchneeberger konnte im Kaukasus sehr schöne, bergsteigerische Erfolge erzielen. Bei der Hauptversammlung des D. u. Oe. Alpenvereines in Bregenz war die Sektion durch ihren Obmann Girstmair vertreten. Nach dem Tätigkeitsbericht verlas Herr Gemeinde- Arzt Dr. Franz Nestl die von 5er Ver sammlung mit großem Beifall aufgenommenen Ehrenmitglieöes-Ernennung unseres Obman nes, Herrn Anörä Girstmair, durch die Sek tion Bonn wegen feiner ganz besonderen Ver

für die Sektion. In bereits vorgerückter Stunde schloß der Herr Vorsitzende mit kräftigem „Berg Heil" die sehr angeregte Versammlung, mit dem Wunsche des ferneren Gedeihens der Sektion Matrei, was mit brausendem „Berg Heil" von den Versammelten erwidert wurde. Matrei i. O., 27. November. (Der neue Gemeindetag!) Allgemein liest man in den Blättern über die vorgenomme nen Konstituierungen der neuen Gemeinde tage und dies konnte schion in ganz abgelegenen Gemeinden getan werden. Nur Matrei, dem zweitgrößten Orte

und alles Wichtige liegen bleiben muß, wohl in der ganz bestimmten Erwartung, daß jeden Dag der neue Gemeindetag ernannt werden kann und der dann alle Verantwortung über nehmen muß. Man wäre den maßgebendan Behörden gewiß sehr dankbar, wenn hierin endlich einmal eine Aenderung geschaffen würde, wie sie anderswo auch bereits mögliche war. ärheiiende Menschen gebrauchen zur Kräftigung des Körpers, zur Behebung von Mattigkeitsgefühlen ein zu verlässiges Mittel: ein 5/173 Matrei i. O., 25. November. (Bäuerlicher

Fortbildungskurs.) Gestern fand die erste Versammlung des Matreier bäuerlichen Fortbildungskurses im Kinosaale statt. Ganz Überraschlender Weise hatten sich zu diesem Kurse siebzig Teilnehmer gemel det. Eine überaus große Zähl, die das leb hafte Zeugnis von dem großen Interesse ausstellt, das unter der bäuerlichen Bevöl kerung herrscht, und den großen Eifer doku mentiert, sich möglichst zu vervollkommnen. Diese große Zähl barg aber auch ziemliche Schwierigkeiten für die klaglose Unterbrin gung. Der Kurs

- ernsohn in prosegg, mit Frl. Margaretha Lot tersberger, Oberruggenthaler-Dochter in Zed- lach, Matrei-Lanö, und Johann Mattersber- ger, Iösenbauernsohn in Zedlach,, mit Frl. Maria Kilzer, Dienstmagö beim Martner in Zedlach, Matrei-Lanö. (Warnung vor betrügerischen Agenten!) Es treiben sich seit kurzem Agenten eines Wiener Bankhauses hier herum, die sich ganz besonders an ältere Frauen heranmachen, die Besitzer irgend eines Bauloses sind. Sie schwätzen diesen vor^, daß sie Beamte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 24.12.1930
Physical description: 20
HeU'ger Abend . . . In andachtsvollem Winterschweigen Dehnt schlummernd sich das weiße Land, Ein Flüstern schwingt in schweren Zweigen Der Tannen hoch am Waldesrand. Ganz leise, leise will es dunkeln, Der heil'ge Abend sinkt ins Tal; Des Himmels Sternenwunder funkeln Diel schöner noch wie sonst zumal. Geheimnisselig jede Stunde Der Gnadennacht uns näher bringt. — Der Iubelruf der Engelskunde Aus lichter Höh' schon erdwärts dringt. Und mahnend durch die Sternenstille Tönt's laut

und froststarrend würde, wie der vor zwei Jahren — ein Stückchen Frühling vorzaubern, indem wir uns ein bisserl mit der Botanik, wie der La- teiner sie nennt, beschäftigen. Außerdem ist die Schnee- rose ein Winteriportler, also paßt dies Thema jetzt sicher ganz gut.'Und schließlich ist die Pflanze, der dieser Auf- satz gewidmet ist, ein Kind der Berge, ein Alpenkind. In ihrer eigenartigen, seltsamen Schönheit ein wundersames Bild des Reinen und Unberührten, nimmt die Schneerose in der Alpenflora

einen der ersten Plätze ein. Ist das also nicht Grund genug, in einer stillen Feierstunde der Weihnachtszeit uns ein wenig der Botanik widmen zu wollen, die nach einem alten Gelehrtenworte als die „Scientia amabilis — die liebenswürdige Wissenschaft" gilt. Und dann darf die Botanik der Alpenpflanzen, die Alpenflora ganz zweifellos als die liebenswürdigste Wissenschaft angesprochen werden und ein kleiner Ab schnitt aus ihr bietet uns gewöhnlichen Sterblichen, ohne mit den Augen eines Dichters oder Malers

über die schwarzen Notenköpfe hinaus. Und so kam auch mir damals zwischen Tedeum- und Gloria-pax-Iubelklang eine kleine Weihnachtsgeschichte in den Sinn. Die Ge danken folgten auf einen langen Blick auf die schöne Krippe im Kirchenschiff unten. Die ließ, von mildem Kerzenlicht überstrahlt, so ganz und gar den Zauber der bethlehemitischen Nacht miterleben. War das also nicht doch Andacht, freundlichsr Leser? Mir schien der arme, kahle Stall vor der Stadt Beth lehem ganz in Licht und Glanz getaucht

zu sein, wie da mals vor 1930 Jahren es wirklich gewesen ist., als die zarte, jungfräuliche Mutter Maria ihr Kindls^i in das Stroh der Krippe gebettet hatte, St. Josef in stillem Ent» zücken das Heil der Welt anbetete und Ochs und Esel mit ihrem Hauche es zu wärmen suchten, denn draußen war es ja bitterkalt und durch den klaren Frost der Winter» nacht blinkten die Sternlein zittrig vom Himmel her unter. Von einem Stern aber ging ein ganz besonders seltsames, wunderbares Leuchten aus Und da kamen sie aber schon

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 12.10.1933
Physical description: 8
, in die Katorga sperren, die sich quälen und demütigen Ließen, weil sie den Zarismus wie die Hölle haßten und ihr Leben dasür einsetzten, ihn zu stürzen. Heute gibt es aber auch ganz andere russische Emigranten. Das sind die Ari stokraten und die hohen Offiziere, die Spitzen des Beamten tums und der Großbourgeoisie unter Nikolaus II. Nutz nießer einer ebenso bestechlichen wie grausamen Despotie, für die im Rußland der Sowjets kein Platz mehr war. Mit ihren Juwelen und ihrem Haß gegen die Arbeiter ließen

er zu ihr! Zu ihr, die draußen in der Sonne ging und sich die ersten Veilchen pflückte. Die frisch und froh war, die ihm so unentbehrlich war. Die ihm halbe Nächte opferte, damit seine Forschungen besonders pasch gefördert wurden! — Zu ihr, die mit Augen nach ihr .sah, nach der Kranken, in denen Hohn und Spott und Freude und Triumph zu lesen stand. Ganz heimlich nur, ganz ^versteckt. Doch ihr fühlbar, mochte der Mund des Mäd chens auch besorgte und mitfühlende Worte sprechen. In diesen Augen stand das Böse. Nie

zu erklären; aber sie sagte sich nun seit Wochen ine inem fort: in diesen Augen wohnt das Böse. — Und dieses Böse fühlte sie täglich. — Das war es auch, weshalb sie sich heute zu des Gatten Reisevorschlag so zustimmend entschied. Er hatte recht, noch vor nicht allzu ferner Zeit hatte sie sich dagegen gesträubt, von hier sortzugehen. Ganz unfaßbar erschien es ihr. Sie von hier fort? Anton ganz und gar dem Einfluß dieses Mädchens überlassend? Nein! —- Und nun. Nun war anders. Jetzt war der Trieb

Mitteilungen brachten ihr heute die zweite unangenehme Ueberraschung. „Das ist allerdings sonderbar." „Sehr sogar! — Aber wissen Sie, es ist mir im Gründe ganz lieb. Einesteils hat meine Frau ein einem solchen Bade alles, was ihr zur Heilung Dienen kann, und woran eine Kranke glaubt, wovon sie sich Heilung verspricht, das hilft ja auch in vielen Fällen. Ich nehme an, daß es doch ein gesunder Lebenswille ist, der sich da bei meiner Frau regt. Deshalb freue ich mich also über ihren Wunsch

. Ja, und gleichzeitig — ich bin nun mal selbstsüchtig —. fände ich andernseits während ihrer Abwesenheit hier mehr Rühe, mich meinen Forschungen zu widmen. Jetzt muß ich mich immer zersplittern." „Kranke sind anspruchsvoll. Herr Professor." „Da haben Sie recht." „Sie dürfen aber Ihre Forschungen nicht vernach lässigen." „Da haben Sie noch viel mehr recht. Was kann ich aber jetzt dafür! Der Doktor steckt mich mit seinen Sorgen an. Man denkt, man grübelt. Und kommt aus dem ge wohnten Arbeitsgang ganz heraus

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 04.11.1937
Physical description: 16
war also auch nicht ganz klar, was es zu bedeuten hatte. P f a r r e r: Er sprach: „Der den guten Samen auö- sät, ist der Menschensohn (also Jesus selbst). Der Acker ist die Welt. Der gute Same, das sind die Kinder des Reiches (die Frommen). Das Unkraut aber sind die Kinder des Bösen (also die Bösen). Der Feind, der es gesät hat, das ist der Teufel, die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Gleichwie das Unkraut Zusam mengebracht und verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt gehen

. Der Menschensohn wird seine Engel aussenden und sie werden aus seinem Reiche alle Aerger- nisse, alles Böse, zusammenlesen. Jene, die Unrecht tun, werden sie in den Feuerofen werfen (in die Hölle). Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reiche ihres Vaters." Alois: Jetzt verstehe ich, wie dieses Evangelium für das Ende des Kirchenjahres paßt. Es erinnert uns ja auch an das Jüngste Gericht. Pfarrer: Ganz richtig. Auch dieses Evangelium weist

ist die Barm herzigkeit Gottes. Gott will auch den Bösen Zeit geben zur Besserung. Deswegen erträgt er sie so lange. Wenn Gott alle Bösen sogleich bestrafen wollte, so sähe es traurig aus auf der Welt. Anna: Da wäre es auch manchen von uns nicht gut ergangen. Pfarrer: Ganz richtig. Sehr viele Menschen führen durch kürzere oder längere Zeit ein schlechtes Leben und hätten sicher schon die Strafe verdient, Gott aber gibt ihnen Zeit zur Besserung. Und viele von den Schlechten haben sich bekehrt und sind sogar

zu den Kindern denken. Wird eine gute Mutter oder ein guter Vater einen Sohn oder eine Tochter ganz verwerfen und verwünschen, wenn sie ihnen auch noch so viel Verdruß gemacht haben? Gott ist der gütigste Vater aller Menschen. Deswegen will er ja auch, daß alle Men schen gerettet werden, und er hat noch Mitleid mit jenen, die ihm die größten Beleidigungen zufügen. Wenn alle Geduld nichts nützt, hat Gott noch immer Zeit genug, über einen Menschen die Strafe zu verhängen. Es folgt ja die Ewigkeit. Ein langes

es ihm an. Sofort war es um ihn geschehen. Er fragte nach und machte sich auf den Weg, das Mädchen z-u suchen. In Colombo — auf der Insel Ceylon — fand er es krank im Spital. Er tat alles, ihm die Gesundheit wieder zu bringen. Als das Mädchen genesen war, gab es ein glückliches Paar. Die Hochzeitsreise ging nach Chikago, zur Mutter der Braut. Sie Ngiikk Ser 100.000 loten. Die Große Chinesische Mauer hat sich über lebt. Was will sie gegen die Flugzeuge? Wie will sie einen Vormarsch aufhalten, der aus ganz

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