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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 02.04.1938
Physical description: 8
Pieter findet seine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 8. Fortsetzung Ein Jahr ging und das andere kam, und beugte ganz sacht den Nucken des alten Frieder. Aber draußen auf dem Feld, da war alles m Ordnung, dafür hatten sie gesorgt, die Kätha Hübner und der Frieder, der alte. Da brauchte inan sich nicht zu verstecken, und da hatte inan seine Pflicht getan vorn Morgengrauen bis in die Nacht hinein. Und wenn die Mühlenhofbäuerin ausruhte am Feilster, dann hatte sie sich das Recht zum Ruhen

mußte fertig werden, weil alle bedacht werden mußten. Wieder geht der Blick der Kätha Hübner beiv Weg entlang dem Dorfe zu, und da saugt er sich auf einmal fest an einen grauen, beweglichen Punkt. Warum, weiß sie gar nicht, aber sie muß immer dorthin schauen, wo aus dem Dorf die Wegspuren kommen, denn dort geht einer, das sieht sie deutlich, im grauen Mantel. Unb auf einmal zittern die Hände der Mühlenhofbäuerin und die Augen werden ganz starr, und da weiß sie es, daß dort der Toni kommt, ihr Bub

, der Mühlenhofbauer. Aber schreien kann sie nicht und auch nicht aufstehen. Wenn's die Arbeit war, die hätt sie noch lange bezwun gen, da sind ihre Glieder noch lange stark genug, aber der frohe Schreck, der sich an ihrem Herzen festbeißt, der sie nicht mehr losläßt, der lähmt ihre Glieder. Und ganz still sitzt die Kätha Hübner und beobachtet jeden Schritt, den da draußen der Toni tut. Wie er durch den Schnee stapft, ein Bein vor das andere setzt, und wie er mit jedem Schritt näherkommt. Das greift ans Herz

der starken Bäuerin. Ganz sacht lösen sich Tränen aus den Augen. Was die nur haben, denkt die Bäuerin, weinen, wo sie lachen sollten. Füllen sich mit Tränen, und können deshalb den Tom gar nicht so genau sehen. Dann legt die starke Frau den Kopf weit zurück und dann sieht sie auch den Toni nicht mehr, aber sie fühlt, wie er Schritt um Schritt dem Mühlenhof näherkommt. Ganz still wird's auf einmal da drinnen in bet* Bäue rin Herz, und ganz geduldig wartet sie, bis die Tiste aufgeht, und bis ihr Bub

hereintritt. Sie will Nichts mehr anschaffen heut, sie ivilk auch nichts erzwingen, denkt sie, nur ganz still warten auf das große Glückh ihren Buben wieder zu haben. Nur nicht so hastig werden, sonst köimt sie's vielleicht zerstören, das große Hoffen, und das Geschick könnte zu ihr sagen, nichts kannst du erzwingen, Mühlenhofbäueriin. Was für dich bestimmt ist, wird über dich kommen. Ganz zart ist's geworden im Herzejn der MühleU- hosbäuerin, und es ist ihr so wie vor vielen Jahren, als sie den Buben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 19.04.1918
Physical description: 16
kürzlich: „eHute ist ein Rollenwechsel ein getreten. I t-a l e n l i e gt 0 b e n, E n gln n d /UN Le n. Im November hätte wem in London versucht, Italiens Kriegsziele herabzudrücken und Englands Ziele dafür umso höher zu schrauben. Auch, italienische Blätter schreiben höhnend über die englischen Niederlagen, wünschen zwar ihren Verbündeten den Sieg, gönnen aber ganz offen den Engländern den kräftigen Denkzettel. In Amerika ' 5 gab der frühere Präsident Taft seiner Enttäu- schung Ausdruck

nicht den Kopf hängen lassen." Ich habe ge-' sagt:. „Da hast du mit deinem Humor leicht ma chen. Du kannst über alles hinauskommen, aber du weißt schon, daß das bei mir ganz anders ist. Ich 'tue viel schwerer als du. Das hast du das letzte Jahr gesehen, wo wir beisammen in Süd tirol gewesen sind, und wenn du nicht bei mir gewesen wärest, weiß ich nicht, wie ich es angefan gen hätte allein. So konnte ich wenigstens mit din noch reden,-wenn es mich recht drückte. Mer wer"weiß, ob Win wieder Zusammenkommen

ich sei so :md täte dir nur so beiläufig zuhorchen und.-es wäre mir gar nicht ganz ernst -damit?.- Das kann ich dir sagen, das ist noch nie svorgckommen undckommt auch nie vor. Ich kann j Sektionschef im Finanzministerium ein Ghm- ! nasialschüler sei, der Armeekommissär der 5. Ar- ! mee ein 22 Jahre alter ehemaliger Schauspieler > eines kleinen Theaters. Referent für das Tele- i graphenwesen sein ein — Handelslehrling, Re ferent für das Kriegsgefangenenwesen ein Ma- | trose

!" Und ich schaute auch. Das war etwas Wunder bares. Die Sonne war hinter unserem Rücken untergegangen und war ganz rot und groß ge worden. Sie leuchtete ganz mild und weich, daß man ganz gut in die Kugel schauen konnte. Uebcr der Sonne schwebten ein paar ganz gol dene Wölklein, aber um die Sonne selber war es vorn und hinten ganz blau, daß man nicht sagen konnte, ob es Himmel oder Berge seien. Weiter herinnen im Lande lag der Bodensee, ganz rot wie mit glühenden Kohlen gefüllt. Die Sonne ging dann hinunter

habe." Das habe ich am nächsten Tage ausgeschrieben auf der Alpe, daß ich es nicht vergessen und im mer wieder Nachlesen kann, we:nr cs mir schwer ist." Nun richtete sich der Soldat auf vom Büchlein und seine dunklen Augen im bleichen Gesichte wa ren feucht. Und er merkte es und ging gleich hin aus, daß ihn etwa Anton nicht so sehe, wenn er erwache. Und er trat vor die Türe hinaus. Drau ßen schneite cs noch immer weiter. Wer trotzden: war alles ganz anders. Die Flocken sielen nickt mehr so trocken, sie waren feucht

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 12
Date: 19.09.1902
Physical description: 12
40 Klafterlängen vom Boote durchs Wasser dahinwand. „Wir waren unser 11 Mann an Bord des Fahrzeuges, 7 Erwachsene und 4 Kinder" erzählte Propst Koren dem Redakteur eines Hauptstadttagblattes („Jntelli- genssedler"). „Wir waren Alle auf Verdeck, nur Schul leiter Jonathan Aars von Frediksstad ausgenommen, welcher sich soeben in die Kajüte hinunter begeben hatte. Kurz vor her war ein heftiges Ungewitter niedergegangen, nun aber war es ganz stille ltnb klar, so daß wir deutlich weit hin über die Wasserfläche sehen

konnten, welche still und spiegel klar vor uns lag. Da auf einmal werden wir aufmerksam auf ein langgestrecktes, schmales Ungeheuer, welches nicht ganz 40 Klafter von uns in rascher Fahrt durchs Wasser dahinschoß. Wir alle konnten jede Bewegung des Unge heuers und jeden über Wasser befindlichen Teil des Tieres ganz deutlich sehen. Das Ungeheuer war beiläufig 50 Fuß lang, um den Leib schmal wie ein Mensch, von ganz schwarzer Körperfarbe, mit einer Haut wie die eines Aales, und auf dem Rücken saß

; aber mehrere aus der Gesellschaft behaupteten, auch den Kopf eine Weile gesehen zu haben; er war lang gestreckt, etwa eine Elle lang und etwas dicker, als der Leib. Drei Minuten lang sahen wir Alle das Ungeheuer ganz deutlich, und Pastor Davidsen folgte ihm mit dem Fern rohre noch fünf Minuten länger; wir bedauerten nur, daß wir keinen photographischen Apparat bei uns hatten; wir hätten genug Zeit gehabt, einige Aufnahmen zu machen, und die Entfernung war keineswegs zu groß, um gute Bilder zu erhalten

. Wir hegten gar keinen Zweifel darüber, daß das seltsame Tier eine Seeschlange sei und wir waren von der Aufmerksamkeit auf das Tier so eingenommen, daß wir rein darauf vergaßen, den Schulleiter Aars von der Kajüte heraufznrufen. Derselbe bekam also nichts davon zu sehen." Auf die Frage, ob das beobachtete Tier wohl nicht etwa ein Polyp gewesen sei, dessen lange Fangarme die Gesell schaft für die Seeschlange gehalten habe, antwortete der Propst, daß eine solche Annahme ganz ausgeschlossen sei

. Die Gesellschaft sah ganz deutlich einen einzelnen langen und schmalen Wurm; die Art und Weise, wie derselbe sich im Wasser fortbewegte, und die Schnelligkeit, womit er dahin schoß, schließe die Möglichteit aus, als hätten die Leute nur Polypenarme gesehen. „Uebrigens", fügt der Propst hinzu „ist es nicht das erste Mal, daß man in dieser Gegend eine Seeschlange gesehen. Es ist gar nicht länger her, als feit „Unterinnthaler Bote'

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 05.03.1938
Physical description: 12
Vieler findet seine Heimat Vomcm von H. Wilhelm Schraiöt 4. Fortsetzung, Ganz blaß ist er dabei gewesen, der alte Frieder, und die Kätha, die bcm großen, weißgescheuerten Tisch fürs Kaffeetrinken zurechtgemacht hat, die hat ihn erst angesehen, so verwunderlich, und dann muß sie wohl im Auge des alten Frieder den Schreck gelesen haben und die Trauer. Da sind die großen braunen Augen der Kätha noch größer geworden. Dann habe»; sie sich hineingebohrt in seinen Blick, und bann hat die Kätha

auf einmal etivas gewußt, denn sie ist auf den Frieder zugegangen. „Frieder", hat sie gesagt, „du bist so merkivürdig. Frieder, ist etivas passiert? Wo ist der Anton?" Und dann sind dein Frieder die Tränen aus den Augen gesprungen und sind erst ganz langsam die kleinen Furchen, die sich rechts und links von seiner Nase bis nach dem Mund hinziehen, hinuntergeflossen, Immer mehr Tränen sind'6 dann geworden, und er hat die Kätha nicht mehr so richtig sehen können, das ver schwand alles, als war' Novembernebel

." Ganz ernst ist dann der Toni geworden, so als ivenn er was ahnen müßt', und da hat der alte Frieder mit ihm gesprochen. Von der Arbeit auf dem Feld und auf den Wiesen, von den Bauern, die dort das Feld bestellen müssen, daniit die Frucht konnnt und damit inan ernten kann, und daß das aber nur so lange geht, bis ivo einer stirbt. Und das müßt' doch halt so sein, denn immer leben könnt' doch auch der beste Bauer net. „Und siehst, Toni", hat der Frieder dann weiter gesagt, dabei sind ihm die dicken

ge fahren. „'Komm Toni", hat er gesagt, „es ist schon so. Drin nn Mühlenhof ivirst' die Kätzchen dem Mühlenhofbauer in die Hand drücken. Festpacken kann er sie net mehr." Und dann war der Tcinli ganz still und ist an der Hand vom alten Frieder mit ihm ganz langsam zum Mühlenhof zurückgegangen. — Ja, so war es, denkt der Frieder in feinem Bett in der Kammer, als es jetzt zivölf llhr ist in der Nacht. Das war seine schwerste Aufgabe gewesen an dem Tag. Mit dem Toni hinausgehen an die Kiesgrube

aus dem Wege, denn er iveiß, jetzt ist sie da oder dort. Schier unheimlich kommt sie ihm vor, die Kätha Hübner. Nicht nur dem Frieder allein geht das so, sondern allen, die mit ihr zu tun haben. Keine Klage kommt mehr aus dem Munde der Bäuerin. Bleich ist sie, so bleich wie da drinnen der Mühlenhofbauer, aber ivemen hat sie keiner mehr gesehen. Das hatte sich ausgetobt in der Nacht, wo sie ganz allein bei ihrem Anton ge wacht hat. — Hell und fröhlich liegt die Frühlmgssonne über den: Kinzigtal und überm

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 09.11.1923
Physical description: 8
mir nicht. Soll ich Sie untersuchen? Sie werden Ihre ganze Klientele verlieren, wenn Sie lange in diesem Zustande imcherlausen. Ein kranker Arzt ist wie ein Schustermeister, der zer rissene Schuhe trägt." Nun lachte «der Hofvat herzlich. „Fräulein Maja, Sie find ein reizender Kerl, wenn ich so sagen darf. Aber ich habe eben so viele andere Leute gesund, zu machen, daß ich für-mich selbst nie Zeit finde. Nun aber wirklich ernstlich: sind Sie erkältet oder nicht?" „Gin ganz, ganz Kern wenig." „Kommen Sie her. stehen

Sie auf oder aber legen Sie sich «dort auf den Diwan nieder? Es kann gar nicht schaden. wenn ich Ihnen Herz und Lungen endlich wieder einmal untersuche." Maja tat gehorsam nach Kattenreyars Geheiß. Nacken und Brust enthüllen wollte sie aber nicht. Darauf verzichtete der Hosrat endlich anbetrachts - ihres dünnen Matinees. Die junge Dame atmete ! bald kürzer, bald länger, bald tiefer, bald leichter, j räusperte sich, ganz wie der Urztz esg>MckLiLL. . Familienabend der „Naturfreunde". Die Orts gruppe Innsbruck

aber an geblich nicht mehr finden können. Wie. er weiter angibt, war er am 6. Oktober in Kitzbühel und hat in der dortigen Kirche Nachschau gehalten; er habe aber angeblich „nichts Passendes" gefunden. Die Erhebungen, ob Mayer auch andere"Diebstähle be gangen hat, werden fortgesetzt. Eine Mädchenhändlerm? Unter dem Verdachte des Mädchenhandels wurde in Innsbruck eine 22- Als die Untersuchung beendet war, sagte Katten reyer: „Nein, da ist nichts Ernstes zu entdecken, nur ein ganz, ganz klein wenig

, wie Sie richtig bemerk ten. Herz außerordentlich gut. Nur, wie gesagt, ein ganz, ganz klein wenig Bronchitis haben Sie." „Da täte doch Gebirgslust gut. lieber Herr Hof rat?" ftirgte Maja und' richtete sich ans. „Keinesfalls schlecht. Also paktieren wir! Ich komme morgen wieder, und zwar zu einer Stunde, da Papachen zu Hanse ist, halte um Ihre Hand an, und wir kurieren unsere Katarrhe- gemeinsam im Hochgebirge aus. Jst's Ihnen recht, schöne Dame?" Sie lachte hell. „Und ob, Sie guter, verständiger, alter

Erkältung, die ihr drohte. —. im- merhin konnte ihr in diesem Augenblicke nichts un willkommener sein als Krankheit. „Sonnenschein, was ist dir «denn?" fragte «der Ba.nbdirekt.or besorgt und angstvoll. „Die schwarzen Augen strahlen nicht. Was ist das fiir ein böser Husten?" . ■ „Nicht bös, du überbesorgtes Papachen, nur ein -guter, ganz kleiner und ungefährlicher Husten ist's. An dem wird Sonnenschein nicht verblassen. Aber höher steigen soll er, irgendwo ins Gebirge und von dort lachend aus die Täler

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 20
Date: 02.04.1910
Physical description: 20
aus gerechnet) die Station Lermoos und bei Kilometer 24,9 die Station Ehrwald erhalten wird. Zwischen beiden Stationen liegt also eine Entfernung von 2 3 / 4 Kilometern. Beide Stationen werden nun, sobald die Bahn in Betrieb genommen sein wird, was voraussichtlich bis Herbst 1912 ge schieht, sich sofort eines großen Personenverkehres zu erfreuen haben. Man muß da bedenken, daß man in ganz Deutschland an diesem Bahnbau das größte Interesse nimmt und daß dem Fernpaßge- biet, welches durch diese Bahnlinie

erschlossen wird, große Städte wie München, Augsburg, Ulm und Lindau vorgelagert sind. Auch von Innsbruck aus wird ein starker Fremdenverkehr zu erwarten sein. Wenn nur 10°/ 0 der Einwohnerschaft dieser großen Städte ab und zu das Bedürfnis fühlen, mit der neuen Bahn einen Ausflug ins Hochgebirge zu unternehmen, da kann man sich eine Vorstellung machen, daß die Dimensionen dieses Verkehrs ins Große gehen werden. Hier versagt zumeist ganz die Vorstellungskraft nüchtern veranlagter Menschen. Sehen

Bahn nach den beiden kleinen Marktflecken zu bauen, den Kopft^und ein bayrischer Bahnbeamter sagte damals zum Schreiber dieses : „Diese Bahn kann sich niemals rentieren, denn sie ist eine Sack-Bahn in eine Gegend hinein, in der nichts zu holen ist und die auch keine Kauf kraft besitzt. Für das Bitzl Fremdenverkehr ge nügen die Stellwägen und Ein- und Zweispänner vollauf." Es kam aber, wie wir wissen, ganz anders und die Bahnstrecke Murnan - Garmisch- Partenkirchen entwickelte sich bald

zu einer der bestreutierenden in ganz Bayern. Vor uns liegt eine Tabelle, die den Personenverkehr vom Beginn des Bahnbetriebes, 1889, bis zum Jahre 1902 veranschaulicht. Setzte das erste Betriebsjahr so fort mit der ganz überraschend hohen Passagierzahl von 65,636 Personen ein, so stieg die Zahl im Jahre 1902 auf 400,200 gefahrenen Personen. Wir haben, ehe die Bahn gebaut wurde, in zahl reichen Zeitungsartikeln die große Wahrscheinlichkeit dieser gewaltigen Verkehrsentwickelung vorausgesagt gehabt und für einen Bahnhofsbau

, dieser Bahnhof war nach gerade ein Skandal für das bayrische Eisenbahn wesen geworden. Als dann der Staat diese Lokalbahn ablöste (nebenbei bemerkt, dabei rund eine Million Mark für die seinerzeitige Kurzsichtig keit der vertragschließenden Staatsbeamten darauf zahlend), da erkannte man, daß man am besten den alten Bahnhof als ganz aufgab und lieber einen vollständig neuen erbaute. Natürlich wird dieser Bahnhof zwar dem augenblicklichen Verkehr reich lich groß, dem künftigen Verkehre aber aus mangeln

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 21.05.1938
Physical description: 8
, der doch eigentlich ein Fremder gewesen ist, das weiß sie selbst nicht. Bon der ersten Stunde an aber, wo der Peter seinen Einzug gehalten hat, da ist er auch in ihr Herz hineingefahren und hat sich dort ganz fest niedergelassen. Sie gibt sich keine Rechenschaft, aber seit jenem Sonn tag, da meint sie in ihm den zukünftigen Bauern, vom Mühlenhof zu sehen. Das war vor einem Jahr, als sie mit dem Jungen durch die Kornfelder des Hofes ging, die gelb und schnittreif standen, da hatte der Peter gesagt

: „Nun kann er bald wieder ernten, der Mühlenhvf, geil?" — So ganz zart klang das aus dem Munde des Buben, wie sie ihn immer noch nennt, unb ganz leise hat sich seine Hand in die ihre geschoben. Da hat sie diese Hand festgehalten, bis sie wieder auf dem Mühlenhvf waren. Bis heute hat sie die Hand voll dem Buben, der so fest in ihrem Herzen wur zelt, nicht mehr losgelassen. Heute aber steht es fest bei ihr, diese Hand wird sie auch nicht wieder los- lassen, und den Buben, den sie zu einem rechten Bauer erzogen

der Bäuerin ins Ge sicht, die ihm gegenüber Platz, nimmt, und bn sieht er, daß auch über ihr Gesicht eine große Freude sich legt. „Na ja, Frieder, es ist ja auch des Buben wegen da droben, warum ich noch einmal herüberkomme." „Ist schon gut", lacht der Frieder in seinen grauen Bart, „es dreht sich ja alles um den Buben." „An deinem Lachen aber merk ich, Frieder, daß dir's recht ist." „Ei, warum denn net?" Und plötzlich ist der alte Frieder ganz ernst. „Ist der net unsere Zukunft

?" „Ja, das ist er. — Hat er immer so lang Licht, der Bub oben?" < „Ja, das hat er. Bis in die Nacht hinein. Und manchmal geht's erst aus, wenn die Sonnenstrahlen gegen das Fenster stehen. Den laß nur machen, Kätha, der hat sich nämlich Bücher angeschafft. Ich kenn ja da net viel davon. Manchmal hiat er sie sich mit- gebracht aus der Stadt, und viele hat er auch von der — von der Rena kriegt. Und da lernt er nun daraus." Der Mühlenhofbäuerin Blick ist beinahe böse gewor den, so daß der Frieder ganz erschrocken ist und meint

, das Miß er ganz genau, aber das' geht vorüber, denkt er. „Bist eifersüchtig auf die Rena, Mühlenhofbäuerin! Denkst du, das kannst du rauswischen aus dem Leben vom Peter? Weißt, einmal wirst den Buben nach dem Herrenhof ziehen lassen müssen." Da senkt die Kätha Hübner den Kopf schwer auf ihre Arme, die auf dem Tisch liegen, und weint, daß es dem Frieder ganz angst wird, und durch die Tränen hindurch schreit sie auf: „Ich will den Buben aber net mehr hergeben. Hab ich sie net alle hergeben müssen, erst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 12
Date: 06.11.1926
Physical description: 12
Seite 6 Volks-Zeitung Samstag den 6. November 1926 Nr. 2*6 zwitscherten wie die Vögelchen. Sie putzten sich und schmink ten sich. Wir wandten uns dem Ausgang zu. Von weitem sahen wir unsere Rikschas. Die Kulis hatten sich mitten auf dem Weg in den Schmutz gefetzt und warteten in Ruhe, bis wir wieder erscheinen würden. Unser Begleiter machte mit uns kehrt und hielt sich ganz in unserer Nähe. Ms wir den Ausgang schon fast erreicht hatten und wir Anstalten machten, uns in -die Rikschas zu setzen

sie alle so fremd. Der Bahnbeamte und der Franzose und die Urlauber. So ganz fremd. So ganz allein fühlte ich mich plötzlich. Fast tausend Kilometer seliges Finden, glückhaftes Binden. Das junge Lied erhebt seinen Gesang so froh und dankbar für die Stunde, in der es erlöst wurde und sein Leben anhebt. Nicht jedem, der es hört, klingt es in derselben Bedeu tung. Das Lied, das Laasen an diesem Nachmittage spielte, tat eine Wanderung durchs Haus. Es traf an das ver schlafene Ohr Gertrauds, die draußen in der Küche

ohne Demut- Schienenstrang dehnten sich zwischen denen zu Haus und mir, und, hier: hier war Gleichgültigkeit oder Lachen und Freude. Ich aber trug noch die frischen Erinnerungen ein paar seliger Urlaubstage und wurde nun in drei Stunden langsam und schwer vor das Antlitz des Todes gestampft, in eine endlose Folge stumpfsinniger, gräßlicher Tage hin ein. So ganz entsetzlich verlassen und vereinsamt fühlte ich mich in diesem unheimlichen Raum mit seiner matten Fun sel und seinen fremden Fratzen

und der Finsternis da drau ßen und der Ungewißheit meiner Zukunft. Da kam ein blitzsauberes Franzosenmädel in das Wartezimmer. Hielt einen Auswischlumpen in der Hand und klatschte den Staub von den Bänken. Ihr Auge blickte ganz traurrg drein, — als sei rhr ein großes Leid geschehen. Ich schaute sie lange an, blickte ihr ins Gesicht, sah, wie sie gepreßt und geschnürt war und wußte dann: sie trägt ein Kind unterm Herzen, chr erstes Krnd. Eben begegneten sich unsere Blicke. Eine Sekunde lang blickte Auge in Auge

. Dann wandte sie die Augen ab. Nicht verschämt, aber geängstigt und unruhvoll flatterten sie durch den Raum. Die Ahnung eines großen Wehs, das sie zu leiden haben würde, schlief in ihr. Da fühlte ich mich ihr so verwandt. Und wußte doch gar nichts vom ihr. Irgend eine war sie. Irgend — ir- gend eine. - -- Draußen winselte eine Lokomotive einen langgezogenen Pfiff an den verhängten Himmel. Die Urlauber huckten die Tornister wieder aus und stapften in die Nacht. Wir waren nun ganz allein. Keiner sprach

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 29.10.1938
Physical description: 4
sein wird, dann wird Deutschland über ein ganz einzigartiges Netz von Was serstraßen verfügen, das alle großen Strö me miteinander verbindet. Die Frage der ungarischen Minderheit in der Tschechoslowakei hat bisher noch keine Lösung erfahren. Nach dem Abbruch der Verhandlungen ließ Prag in Budapest einen neuen Vorschlag überreichen, den die ungarische Regierung jedoch als unannehm bar bezeichnete, da er den völkischen Grenzen nicht enspreche. Am Montag überreichte der ungarische Gesandte in Prag den ungari schen Gegenvorschlag

. Der Fall Hankaus wurde kn ganz Iapan als Fest gefeiert. e.z. Die Hitlerjugend und ihr Werk. Welch große Bedeutung der Hitlerju gend zukommt, erkennt man am besten an der Art ihres Einbaues in die Partei und dem Erziehungsauftrag, den der Führer ihr übergeben hat. Seit dem ersten Reichs parteitag in Weimar 1926 ist ihr Name „Hitlerjugend" zum Symbol ihres Kamp fes geworden. Seither ist sie mit 8 V 2 Mil lionen Mitgliedern zur größten Iugendor- ganisation der Welt herangewachsen. Die Entwicklung

? Die sind noch alle ganz gemütlich hier." „Ja, aber, Anton, es war doch solch ein Lärm diese Nacht draußen?" „Haben die Demoiselle das auch ge hört? Dem General sein bestes Pferd hat nämlich Kolik gekriegt. Da hat er sich furchtbar drüber aufgeregt. Die ganze Nacht hat er gewacht bei dem Tier und einen Boten zum Städtchen geschickt, wo sein Regimentsarzt in Quartier liegt. Er muß dem Tier ein guter Herr sein, das muß man sagen." Anton ging nach oben, dem General sein zweites Frühstück aufs Zimmer zu brin gen, Sabine

dann die Treppe hinab. Sabine ging lang sam, nachdenklich zum Großvater. Sie war heute nicht so ganz bei der Sache, und der alte Herr mußte sie mehr mals zum Aufpafsm ermahnen. Aber in Großvaters Stube war es auch zu drückend warm heute. Dabei standen die Fenster wie immer weit offen. Wie die dicke blaue Fliege immer auf und ab summte an der Scheibe! Wie kerzengerade und blödsinnig dumm die kleinen roten Bauern da unten auf dem Schachbrett sie anstarrten. Da hörte sie scharfe Kommandos im Hof

. Hm — aber der Haken war der, daß jetzt die Dinge ganz, ganz anders lagen. Denn Napoleon hatte sich doch eben Preußen gegenüber nicht edel benommen. Den konnte sie also als Feind nicht achten. Nun ja, aber feine Armee, seine Offiziere? War es für die nicht ganz allein ausschlag gebend, was sie persönlich bedeuteten, rem als Mensch, als Individuum? Konnten sie dafür, daß sie Franzosen waren, daß sie diesem Kaiser gerade dienst bar waren? Sabine grübelte und grübelte darüber nach und konnte nicht zur Ruhe kommen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 03.08.1912
Physical description: 16
, der in dieser gymnastischen Fingerübung eine besondere Fertigkeit zu besitzen scheint, denn ganz stolz läßt er, während er zurückgelehnt in seinem Stuhl liegend durch das Fenster sieht, einen nach dem anderen alle zehn ginger in den Knöcheln knacken, Töne, welche Jeremias ganz nervös machen. — Kaum hat er zum dritten Male seinen kleinen Finger knacken lassen, als Anton eintritt mit einem schönen Hühnerhund au einer Kette und einem Affenpintscher an einem Seile. . „Voila, messieurs! — Es ist gut, Anton, du kannst gehen

," lagt der Sekretär und beehrt die beiden Freunde mit einem gnädigen Nicken. Busmann mit Nr. 203 und Janssen mit Nr. 110 verlassen das Bureau, ganz selig, daß bis jetzt alles so gut abgelaufen ist. Sobald sie draußen sind, sagt Busmann ziemlich laut: „O jemine, was ist dieser Sekretär für ein feiner Mensch, hast du auch gesehen, welche schönen Nägel er hat und welch eine Mechanik in seinen Fingern steckt?" Und lachend fährt er fort: „Und es ist doch nur ein Hundekommissär." „Ssst! Halte dich still

, er kann es noch ganz gut hören," antwortete Jeremias, der mit dem vorgestreckten rechten Arm Nr. 110 sefthält, denn der Hund springt und zieht gewaltig. Das Tier scheint seine wiedergewonnene Freiheit sehr zu schätzen, denn fröhlich bellt es und beschnüffelt jeden Gegenstand, den es an trifft, zum größeren Aerger Janssens, der dadurch gezwungen ist, immer wieder stehen zu bleiben. Der kleine Hund Nr. 203 läuft ruhig neben Busmann her und scheint sich um nichts zu bekümmern. Um nach dem Ausgange zu gelangen, müssen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 12.02.1938
Physical description: 10
HZeter findet feine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 1. Fortsetzung. . Das waren von der Kaserne immerhin mehr als eine Stunde, und immer noch ging Antotn Hübner ganz zufällig hinter dem Ferdinand Jäger her, der intt zwei Kameraden ein ganz gutes Marschternpo vor legte. Ms dann die drei Ulanen vor ihm über die Geleise des Westbahnhofes gingen, die gerade Landstraße zum Kesselstädter Schloß hinauf, da wußte Anton odübner auf einmal, daß er ebenfalls nach Kesselstadt wollte, in du „Mainluft

schob er ihm ein Glas Bier hin. „Weil mir uns ja doch kennen", lachte er, und dann war die Bekanntschaft gemacht. Ganz zufällig, wie Anton Hübner später immer behauptete, denn wer ging als schmucker, junger Ulan nicht in die „Mainluft" nach Kesselstadt tanzen. Nur an jenem Sonntag, da tanzte inerkwürdigerweise der Anton Hübner nicht. Auf einmal trieb es ihn binaus, er wollte lieber ein bißchen laufen, wie er dein Ferdinand Jäger von der 3. Schwadron gesagt hatte. Und weil ja auch der Leutnant

ganz vorne durch das dunkle Grün der Wilhclmsbader Wald. Und da war Anton auch schon in Wilhelmsbad. Er machte einen weiten Bogen um die Anlagen der Wirtschaft. Militärmusik klang von ferne. Es war Infanterie, denn die Ulanen hei, die haben doch ein schnelleres Teinpo, das sind Reiter. Und er merkte gar nicht, daß die langen'Stegbosen bis beinahe zum Knie hinauf grau überstaubt waren. Er war schon vorbei an den Anlagen und stapfte durch den saitdigeu Waldweg, der die Kiefernwaldungen von den Mauern

. Damals mußte er lachen, der Anton Hübner, lieber zwe: Stunden war er gegangen und hatte es kaum gemerkt. Vom nahen Dorf klangen die Schläge der Turmuhr herüber, sieben Schläge waren es. Da ei'|t fick es ihm auf, damals, daß seine langen Ausgehhvsen bis zum Knie herauf bestaubt waren, ganz grau waren sie, und als er sich bückte und seine Hose abklopfte, drangen ihm die Staubwölkchen in die Nase. Ta mußte er niesen und lachen. Und dann war er doch m Bruch köbel, der Anton Hübner, und aß irgendwo heiße

hatte, war über und über mit Staub bedeckt. Das gehörte nun einmal zum Lambewaldfest, so wie die Pfauenfeder in die Hände der Jugendlichen beiderlei Geschlechts, um sich zu necken. Die Stadt war ausgestorben am 15. Juni, denn niemand ließ sich'ö nehmen, dieses Waldfest mit- zumacken. Es wurde gegessen und getrunken, getanzt und gescherzt bis in die Nacht. Anten Hübner hatte wieder „ganz zufällig", unter stützt durch zweistündiges Aufpasser», den Ferdinand Jäger und die Kätha entdeckt, und, da er Urlaub halte, bis zum Wecken

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 26.03.1938
Physical description: 8
es kriecht ihr so rauf wie Angstgefühl, daß da etwas nicht stiiumen könnt' mit dem Läuten aus dein Dorf. Die Pferde führt sie in den« Stall und vergißt ganz, den Gäulen das Kumt abzunehmen und das Geschirr. Erst mtlß sie wieder raus und must den alten Frieder holen. UiVb als sie dann, mitten auf dem Hof steht und nicht weiß, ob sie erst noch mal zur Franziska hinein soll in die Küche oder gleich hin über zum Kinzigacker, da kommt schon der Frieder durch das Hoftor. Er ist ganz aufgeregt, und schreit

zwischen Deutschland und Rußland, und Oesterreich hat Krieg gegen Serbien. Gegen Frankreich sott's gehen", schreit er dem alteil Frieder in die Ohren, „unb ich muß mit." Es gellt das Schreier: von: Heiner bis in die Stube, wo die Kätha an: Fenster sitzt, ltnd da sinkt sie ganz sacht in sich zusammen und kann nicht mehr denken, als au der: Buben da drinnen bei den, Ulanen. Und sie wimmert leise. •, i Am nächsten Tag, in der Frühe des Soirntags, kommt der Postbote herauf auf beit Mühlenhof und bringt etnett Brief

Anton Hübner. Ganz langsam gehen sie hinüber zu den langen Ställerl und an diesen vorbei zur kleinen Reitbahn. Irgendwo auf den: Kasernenhof steht der Milchwagen der Mühlenhofbäuerin gatlz verlassen, lind vor ihm das Pferd gespannt. Das findet scholl seinen Weg. Mittel: hinein ttt die Wagen der Ulanen ist's getrottet und hat da irgendlvo ein Bündel Hell gefunden oder Stroh und hat nichts gewußt von Krieg und Auf regung. Die Mühlenhofbäuerm aber steht an einem Querbalken gelehnt und vor ihr der Bub

, er muß hiileingehen in die Stllbe, wo die Bäuerin sitzt. Der Kopf der Bällerill liegt auf den: Tisch, »Md der Frieder weiß, Schnrerz ist eirtgezogen bei ihr llnd vielleicht Hader mit dem Geschick, dessen unerbittliche Hand wieder auf bent Mühle »Hof liegt. Ganz leise tritt er zur Bällerill hin ttnb wartet, bis sie aufsehen wird. Und als sich dann ihre Angel: treffen, da kolmnt's leise und streichelnd, aber dennoch fest aus dein Mund des Frieder, des alten Knechts: „Kätha, ich weiß, daß du traurig

vorgerückt sind und wie es für sie kein Zurück gibt da draußen- im Feindesland, und tüte er aber immer wieder att den Mühlenhof denkt, wen»: er seine Gedanke»: fvet hat ttjnb nicht für den schweren Dienst braucht, ttnfr ganz zum Schluß, da steht wieder eine Nachschrift, die ihr Mutter herz froh erschüttert hat. Vorgester»: — so stand da — als die Schwadron angetreten »var, habert sie mich her ausgeholt aus der»» Glied der Unteroffiziere, das am rechten Flügel steht, u»:d »var der Oberst da, tmd

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 23.11.1930
Physical description: 16
Seite 0. Nr. 47. Austausch-Sammelkommando im Turnvereinshaus Innsbruck Nr. 2 gewiesen. Hier müssen wir einige Tage warten, bis alle schriftlichen Arbeiten erledigt sind. Wir haben zwar kleine Beschäftigungen, können uns aber das jetzige Leben in Innsbruck ansehen. Wie ist es so ganz anders als 1914! Damals dieses Wogen und Wälzen durch die Straßen, ununterbrochen den ganzen Tay und tief in die Nacht hinein. Jetzt über rascht es mich jedesmal, wie menschenleer die Straßen, selbst die Maria

, sondern besonders auch von Wien, von dem ihnen so bekann ten, mir freilich ganz fremden „Anstellen". Wie be täubt ging ich von ihnen fort. Ein fo ausgemergeltes Volk kann nicht mehr „durchhalten" Rußland war auch nicht annähernd in diesem Zustande, als es Frie den schloß. In den Gotteshäusern fiel mir auch auf, daß sie recht leer sind. Ich war bei einer — wie mir schien — Kriegsandacht in der Iesuitenkirche. Ich glaube nicht, daß zwei Dutzend Beter waren. 1914 war doch die selbe Kirche bei den Kriegsandachten

zum Erdrücken voll. Sind denn die Menschen alle fort, oder haben sie das Vertrauen verloren. Eigenartiger Begriff vom Gebet. Was mir bei dieser Andacht ganz besonders gefiel und was mein von Verbitterung auch nicht ganz freies Herz sonnig berührte, war das Friedensgebet, das vom Heiligen Vater sei, so sagte man mir. Wie viel Völkerversöhnung liegt darin. Wie klingt es doch ganz anders, so viel katholischer als jenes „blutrün stige" Gebet, das man zu Anfang des Krieges so viel hörte, das man gedruckt

oder nicht. Den Abschied von der Heimat 1914 habe ich beschrieben. Das ging noch leichter. Aber jetzt, da so viel Liebe sprach — nein, da kommt die harte Feder nicht mehr nach. Ich lasse es lieber sein. Es ist ganz unmöglich, so etwas genau so zu beschreiben, wie es war. Ende September. Die erste Hälfte des Oktober weilte ich im Studienstädtchen Brixen. Ich hatte drei Wochen mich zu Hause auf die Examina noch vorbereiten kön nen. Nun legte ich die Prüfungen über die siebte Klasse schriftlich und mündlich ab und machte

, auch die Augenbrauen und Lippen erhielten eine andere Farbe. Ein kurzer, ganz un moderner Promenadeanzug von schwarzer Seide, ein Umschlagetuch und ein Hut mit großem, braunem Schleier, den sie über das Gesicht zog, — alles so ein fach und unmodern, wie es ihr nur zu Gebote stand, — vervollständigte ihre Umwandlung, die sie fraglos vor einem jeglichen Erkennen schützte, falls ihr wirklich einer ihrer Bekannten begegnen sollte. Als sie mit ihrer Verkleidung fertig war, nahm sie aus einem Schubkästchen

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 16
Date: 21.08.1910
Physical description: 16
der besag ten Entschließung 'zur Tagesordnung überzugehen, ganz so, als ob es nicht eine gerichtsordnungsmäßig fest gestellte Tatsache wäre, daß Tr. Mang einer armen Witwe trotz oft und wiederholter Forderung die Aus zahlung für sie empfangener Gelder im ansehnlichen Betrage von Kronen 2305.19 nicht durch anderthalb Jahre vorenthalten und erst dann ausbezahlt hätte, als er durch ein landesgerichtliches, vom Advokaten und ehemaligen Reichsratsabgeordneten Tr. Eduard Erler betriebenes Einschreiten

. Und weiter bekundet der denkwürdige Beschluß der klerikalen Bürgerausschußsitzung vom 17. August, dem Vorabend der patriotischen Feier von unseres Kaisers 80. Geburtstag, daß sein würdiges Oberhaupt sich wegen der Lapalie, einer armen Witwe Kronen 2305.19 ünter so schmachvollen Umständen vor enthalten zu haben, iit keiner Weise und mit keinem Worte zu rechtfertigen braucht, womit wieder nicht mehr und- nicht weniger gesagt ist, als daß es jeder Trabant Mangs ganz ebenso halten und sich ganz ernst haft dagegen

könnte, und dennoch haben Mang und seine Ma meluken, allen voran Notar Gasser und Tr. Was sermann die würdigen Schildknappen Mangs, geglaubt, es ungestraft wagen zu dürfen, über die wahrlich mehr als berechtigte Ehrenwehr der freisinnigen Bürger Halls dummstolz hinwcggehen zu können. Wehe der Stadt Hall, wenn die Schildknappen des Witwengeld liebhabers Tr. Mang recht behalten und er in Hall als oberster Ehrenmann obenan sitzen darf, anstatt ganz wo ,anders zu sitzen. Die Sehnsucht der katholischen GeiftlicbKeit

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Der Oberländer
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Page 2 of 8
Date: 30.11.1933
Physical description: 8
sie die ganze Pfarrgemeinde in schönster Harmonie mit! Allabendlich war ganz Imst zum bischöflichen Vpell gestellt, ohne je etwas im Eifer nachzulassen. Die Pfarrkirche war immer bis aufs letzte Plätzchen gefüllt. Der hochwürdigfte Prediger verstand es aber auch, das Wort Gottes in einer Weise zu verkünden und zu erklären, daß jedem der Zuhörer wieder einmal so recht Herz und Augen aufgingen für unsere religiösen Pflichten. Trotz der jedesmal eine Stunde dauernden Predigten hieß es allen immer zu früh „Amen

nicht unruhig wirkende Verteilung greller Lichter auf dunklen, prächtig durchgezeichneten Schattenpartieen machen das an sich anspruchs lose Motiv ungemein anziehend. 3. Preis: (Buch .Tirol") .Kappelle auf dem Imster Bergl" (Jos. Egger, stud. Innsbruck). Ein oft geknipstes, immer dankbares Motiv, das aber hier in ganz besonders zarter Stimmung erwischt wurde. Selbst die sonst oft reichlich kit schig wirkende Staffage ist hier glücklich gestellt; dies und die gute Verteilung von Licht und Schatten

, die Vermeidung jeder Effekthascherei bauten ein liebliches, sonniges Bildl auf. Etwas vom Zeitungsschreiben. Man schreibt uns aus Stams, 27. Nov.: Als der .Oberländer" noch die ersten Höslein trug, ermunterte mich der damalige Bezirkhaupt mann Baron Reicher, an dem Blatte tapfer mitzuarbeiten. .Schon aus Lokalpatriotismus." Ich hätte dies auch ohne seinen Rat getan und tat es nun umso lieber und eifriger. Es ist ganz kurios. Jeder möchte in seiner Zeitung viele Neuigkeiten lesen, aber schreiben

wollen nur ganz wenige. Woher soll da der arme, vielgeplagte Schriftleiter den Stoff nehmen? Er kann ihn doch nicht aus dem Finger saugen. Freilich, an genehmes Geschäft ist das Berichterstatten keines ! und wer nicht über eine dicke Haut verfügt, lasse es lieber bleiben. Ich schreibe seit fast vier Jahr zehnten für die Blätter und kann daher über das Korrespondieren ein — leider trauriges Liedlein singen. Schon die Jagd nach den Neuigkeiten ist nicht leicht. Wer einmal in den üblen Ruf

und te nisch blendend herausgear beitetes Motiv. Mit anerkennungspreisen wurden ferner be dacht: „Pfarrkirche Imst" von Josef Egger, Inns bruck, eines er besten Stadtbilder, das dem Be gutachter je unterkam, vorzügliche Verteilung von Licht und Schatten, ein beneidenswerter Himmel, wie er dem Lichtbildner nur ganz selten geboten ist und eine wohldurchdachte, das Tipische der Kleinstadt hervorhebende Komposition. „Von Imst ins Oetztal" von Franz Vaya. Zwei Kinder wandern auf grell besonnter Land straße

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Tiroler Post
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Page 5 of 8
Date: 26.02.1915
Physical description: 8
Rücksichtnahme gegen dieselbe, wenn sie dieses großen Trostes bedarf, es liegt dadrinnen auch eine Wertschätzung des Priester- standes, welchem die Regierung dieses Tröster amt überträgt. Die deutsche Regierung, bezw. Armeeleitung, Lut auch gut daran. Die guten Erfahrungen sind der Beweis. — Anders, ganz anders, ist es in Oesterreich. Gewöhnlich lesen die Anverwandten die Todesnachricht aus der Verlustliste der Zeitungen, oder sie bekommen durch das Gemeindeamt Verständigung. Welche Wirkung eine derartige

Erstaunen steckte jedoch der Chef jetzt eine ganz andere Miene auf. „Das ist alles ganz schön —", meinte er skep- üsch. „Wenn nun aber Miß Rockfeller vor ihrer Großjährigkeit sterben foßte — was bann? Was witzt mir dann das Testament? Das Vermögen geht an Mr. Henry Förster über. Und ich — ich habe das Nachsehen." Mrs. Förster wurde ganz fahl im Gesicht und rang nach Atem. „Es gibt nur eine einzige Sicherheit für mich," fuhr der Chef langsam, bedächtig fort. „Das wäre, wir versicherten Miß Rockfellers

Le ben.^ Tann bekäme ich im Falle ihres Todes — bet selbstverständlich bei einem so jungen, blühen den Mädchen so gut wie ausgeschloffen ist — die Versicherungssumme und hätte aus alle Fälle rein Miko. Die Sache ist ganz einfach. Miß Rock- Mer braucht sich nur vom Vertrauensarzt der Ver sicherungsgesellschaft untersuchen zu lasten und chren Namen unter ein Papier zu schreiben." „Natürlich willigte Mrs. Förster sofort ein. Und auch Miß Nockseller hatte nichts dagegen. Die pange Dame wurde

nach schloß Rockfeller und benachrichtigte Mr. Henry Förster, daß seine Mündel sich in Newyork mit ernem Frauenzimmer von zweifelhaftem Charakter herümtriebe. Verstehen Sie den Trick. Mr Barns?" ' „Und ob!" erwiderte der Detektiv, ganz hinge rissen von der Spitzfindigkeit des „Falls". „Jetzt arbeiten sie alle ineinander —" „—und doch wieder jeder für sich." „In nächster Zeit werden die beiden Damen wegen Betrugs verhaftet und aufs Stadtgericht geschleppt." „Der Rechisbeistand senes säubern Mr. Henry

, wie Getreide und Ge- E ZcHubis . KeklamatfOBen Bl w sind portefrei i -« || „und sich nun in Gesellschaft eines zweifel haften Individuums — er gibt natürlich vor, Mrs. Förster alias Belmont nicht zu kennen — in New port herumtreibe." „Mrs. Förster spaziert ins Gefängnis —" unb Miß Rockfeller wird ihrem schurki schen Vormund ausgeliefert." „Ganz recht. Und als logische Folge: Miß Rockfeller stirbt plötzlich; Mr. Henry Förster erbt die Millionen und mein Chef zieht die Lebensver sicherung ein." Schweigend

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 19.05.1934
Physical description: 4
, werden den Abend zum musikalischen Ereignis dieser Saison machen. * Selbstmordversuch. Vor einigen Ta gen ging ein Student der Bundeslehran stalt Innsbruck nach Dolders und wollte aus unbekannten Gründen Selbstmord be gehen. Unterhalb der Dolderer Brücke sprang er in den Inn. da er aber ein guter Schwimmer ist, schwamm er ganz von selbst wieder zum Ufer zurück. Er begab sich dann zu Fuß nach Hall, wo er naß und erschöpft anlangte. Die Rettungsabteilung überführte den Lebensmüden in die Innsbrucker Ner

sie an der Haustüre und sah die Allee hinunter, grüßte still und schien geweint zu haben. Da stieg Frau Margit das Mitleid noch höher. „Das war ja ganz besonders feiner Tag heute." Es saß ihr irgendwie im Hals und behinderte am Schlucken. Sie öffnete die kleine Gattertüre zum Gemüse garten so vehement, daß der Kletterrosen bogen darüber nur so wackelte. Dann machte sie sich energisch einen großen Strauß Astern zusammen und schlug seitlich den kleinen Wiesenweg gegen den Wald ein. Es war vor einer halben Stunde

und sein Sportgürtel war zur leich teren Konstatierung seiner fabelhaften Ge stalt ins letzte Loch geschnallt. Er sah ihr tief erinnernd in die Augen und küßte ihn die Hand. „Wie gehts?" „Gut", sagte sie und lächelte reizend hilflos, setzte sich aber dann ganz erschöpft auf den Diwan nieder. „Ich wäre schon viel früher gekom men, aber es kam so Manches dazwischen." „Ja, und ich dachte schon, so schnell hätten Sie nämlich nicht fahren müssen dai- mals." Aber er lenkte in seiner raschen Art etwas ab von diesem Thema

. „Ja, ganz so schnell bin ich dann auch nicht gefahren, mit Rücksicht auf Ihren Wunsch." Und mit besonderem Tonfall: „Jedenfalls, bei mir träumt noch alles von Ihrem Besuch." Otti ordnete indessen schweigend zum sechsten Male die Sofakissen wieder um. Es war so angenehm zu warten, was wei ter kam. Er ließ sich neben sie nieder und be obachtete sie. „Eigentlich, Sie sind die erste Frau, die mir das antut." „Was antut?" frug sie beklommen, ohne zu ihm hinzusehen, mit einer seligen Genugtuung. Er faßte

Sie ihn?" „Ja so. den Hansi, ich Hab ihn sehr gern. Das ist doch klar." Er nahm sich mit nervösen Händen eine Zigarette. „O, verzeihen Sie", und bot ihr seine Tabatiere. „Ja, also . . . klar finden Sie das. Ich muß schon sagen, klar kann ich das nicht finden." Er sah sie ganz bös an. „Mit wem spielen Sie dann eigentlich? Mit mir oder mit ihm? Mit mir natürlich. Wenn Sie ein Herz hätten, Otti. Otti! Wenn Sie ein Herz haben. . ." Er wurde leise, btttend. „Quälen Sie mich doch nicht so! Aber Sie haben ja kein Herz

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 22.10.1915
Physical description: 8
- und Ersatzabteilung unseres Bataillons wird in Kürze auf ganz wenige Mann zusammengeschmolzen sein. Es zieht nämlich die zweite Feldformation zu den Standschützenkame raden an die Landesgrenze. Unsere besten Wünsche begleiten sie an den Standort. Auszeichnung eines jugendlichen Stand, schützen. Unterjäger Karl Achammer, 15 Jahre alt, der als Ordonanz dem Lienzer Stand. schützen-Bataillon zugeteilt ist, erhielt von Erzher> zog Eugen eine silberne Ubr zugesandt, als Be lohnung für seine Dienstleistung als Ordonanz

33, Thurn 2, Patriasdorf 3), darunter 16 Ortsfremde. Schließung des Hotels „Lienzerhof" wäh rend des Winters. Wie man allgemein herumer- zählt, wird das Hotel „Licnzerhof" über Winter geschlossen. Zu früh gefreut haben wir uns über die paar schonen Tage, die sich ganz verschämt in den griesgrämigen Herbst eingeschlichen haben. Nebel und Wolken verbergen uns seit heute (Dienstag) bei Tage die Sonne, bei Nacht Mond und Sterne. Vom Heldentod des Herrn Uuterluggauer Josef berichtet ein Kriegskamerad

noch folgendes: Am 24. oder 25. September wurde llnterluggauer am Bein durch einen Granatsplitter verletzt. Als ihn die Sanität in Sicherheit bringen wollte, traf ihn eine zweite Granate und totere ihn auf der Stelle. Begraben liegt er mit einem Kreuz am Grabeshügel am Mrzli Vrh, bei Tolmein, am Jsonzo. Wir haben an diesem schweren Tage noch andere Kameraden verloren und alle, die wir da. mals davongekommen sind, müssen Gott danken. Der Kirchtagmarkt ist Heuer ganz ausgeblie- ben. Eine größere Anzahl

war vollends abgeschlossen. Wie nun der Bauer mit seinem Pferde das Holz verladen will, kommt ein Herr von der Sradt und erkundigt sich, ob er das Holz bekommen könne. Wie er hört, daß es schon verkauft ist, bietet er, ohne ben Preis zu kennen, in jedem Falle 8 K mehr als jeder andere. Der Bauer war ehrlich genug und ging auf diese Schufterei nicht ein. Er lieferte das Holz trotz des in sichere Aussicht gestellten Gewin. nes. — Ganz ähnliche Erfahrungen machen die bäuerlichen Produzenten

. Es ist daher zu wünschen wissenswert, was zum engeren und zum weiteren Kriegsgebiet gebürt. Im S ü d w e st e n umfaßt das Kriegsgebiet ganz Tirol, und Vorarlberg, Salzburg, Steiermark, Kärmen, Krain und Küstenland, Dalmatien, Fiume und Kroatien. Das engere Kriegsgebiet umfaßt im Südweften den Teil von Tirol, welcher südlich der Linie Nmrders, Zentralalpenkamm über den Brenner bis zum Großglockner liegt. Dann ganz Kärmen, Krain, das Küstenland und das Gebiet von Fiume. Von der städtischen Knabenschule

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 12.10.1933
Physical description: 8
, in die Katorga sperren, die sich quälen und demütigen Ließen, weil sie den Zarismus wie die Hölle haßten und ihr Leben dasür einsetzten, ihn zu stürzen. Heute gibt es aber auch ganz andere russische Emigranten. Das sind die Ari stokraten und die hohen Offiziere, die Spitzen des Beamten tums und der Großbourgeoisie unter Nikolaus II. Nutz nießer einer ebenso bestechlichen wie grausamen Despotie, für die im Rußland der Sowjets kein Platz mehr war. Mit ihren Juwelen und ihrem Haß gegen die Arbeiter ließen

er zu ihr! Zu ihr, die draußen in der Sonne ging und sich die ersten Veilchen pflückte. Die frisch und froh war, die ihm so unentbehrlich war. Die ihm halbe Nächte opferte, damit seine Forschungen besonders pasch gefördert wurden! — Zu ihr, die mit Augen nach ihr .sah, nach der Kranken, in denen Hohn und Spott und Freude und Triumph zu lesen stand. Ganz heimlich nur, ganz ^versteckt. Doch ihr fühlbar, mochte der Mund des Mäd chens auch besorgte und mitfühlende Worte sprechen. In diesen Augen stand das Böse. Nie

zu erklären; aber sie sagte sich nun seit Wochen ine inem fort: in diesen Augen wohnt das Böse. — Und dieses Böse fühlte sie täglich. — Das war es auch, weshalb sie sich heute zu des Gatten Reisevorschlag so zustimmend entschied. Er hatte recht, noch vor nicht allzu ferner Zeit hatte sie sich dagegen gesträubt, von hier sortzugehen. Ganz unfaßbar erschien es ihr. Sie von hier fort? Anton ganz und gar dem Einfluß dieses Mädchens überlassend? Nein! —- Und nun. Nun war anders. Jetzt war der Trieb

Mitteilungen brachten ihr heute die zweite unangenehme Ueberraschung. „Das ist allerdings sonderbar." „Sehr sogar! — Aber wissen Sie, es ist mir im Gründe ganz lieb. Einesteils hat meine Frau ein einem solchen Bade alles, was ihr zur Heilung Dienen kann, und woran eine Kranke glaubt, wovon sie sich Heilung verspricht, das hilft ja auch in vielen Fällen. Ich nehme an, daß es doch ein gesunder Lebenswille ist, der sich da bei meiner Frau regt. Deshalb freue ich mich also über ihren Wunsch

. Ja, und gleichzeitig — ich bin nun mal selbstsüchtig —. fände ich andernseits während ihrer Abwesenheit hier mehr Rühe, mich meinen Forschungen zu widmen. Jetzt muß ich mich immer zersplittern." „Kranke sind anspruchsvoll. Herr Professor." „Da haben Sie recht." „Sie dürfen aber Ihre Forschungen nicht vernach lässigen." „Da haben Sie noch viel mehr recht. Was kann ich aber jetzt dafür! Der Doktor steckt mich mit seinen Sorgen an. Man denkt, man grübelt. Und kommt aus dem ge wohnten Arbeitsgang ganz heraus

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