Eine sehr intenffante öorkversamm- lung in Auer. Auer, 29. November 1920. Am 28, Nov. hielt der Genosse Tappeiner, welcher ein Führer der Cüdtiroler Sozialdemokraten lst, in Amc eine Soziversammluug ab. . Zahlreiche Bahn- ler und Baucniburscheu ans Auer, Neumarkt und Montau hatten sich emgefanden, so daß säst hun dert Versammelte waren. In dieser Versarmnlung erschien ganz rlnermartet ein junger Geistlicher, ein Kooperator. Ter Genosse Tappeiner sprach über die Kriegsurheber und sagte
er noch voll den Bauern und andereir' minder ivichtigen Dingen. Darauf erdob sich der Kooperator und legte ganz ungestört seinen Liaudrunkt dar. Er erkannte da8 Gute, was die Sozicllonuckratie hat, an; dann schritt er zur Aöivehr. Er sagte, am Kriegsausbruch baberr alle Schutz, auch die Sozi. Er sagte, daß die deuischeu Sozi von Oesterreich auf ihrem Parteitag im Oktober 19 7 zng> geben haben, daß sie durch Anaeiidullg von Streiken z. B. aus den Ehenbaonm und sonst hätten die Mobilisierung' anshalten
sie tun, was die Sozi, in Italien tun, J auch wenn sie nicht wollten. Auf einen Einwnrf sagte der Kooperator, daß die Geistlichen vor hem Krieg auf der Kanzel nie zum Krieg gehetzt haben. Im Krieg haben sie allerdings z. B. gedrängt'von ' der Staalsregierung für die Kriegsanleihen geredet, aber da haben auch die Sozizeitungen ganze Seiten Ankündigungen für die Krieg.-anleihen gebracht, z. B- die Volkszeilung in Innsbruck. Ich bin aus dieser Versammlung nachdenklich sortgegaugen. Ich habe mir so ganz
, verdienstvoll wirkenden Sekretär Otto Vi naher den. herz lichsten Dank mrd vollste Anerkennung auszuspre chen. Herr Vinatzer hat einen wesentlichen Anteil daran, daß die Organisation der Tiroler Volks- parlei in nicht ganz einem Jahre den weitaus größten Teil der Südtiroler Bevölkerung um- spaiult, besonderen Dank aber sind,wir ihm schul dig dafür, daß er Misciptlstüi im Kerker Triciits schmachten müßte. Wir bedauern auf es da« lebhafteste, daß ihn Gründe, die weder mit Persönlichem noch Politi schem
sind eine Folge dieser Kurzsichtigkeit. — Ein für das Stadtgebiet Bozen bestimmter Brief, der in Bozen am Donnerstag 4 Uhr aufgegeben wurde, brauchte bis Sonntag mittags, bis er an den Adressaten kam. Nette Postzustände. Nicht wahr? Wer ist da der Schuldige? Gries. (Eine Spielhölle.) Das wuchern de Händler- und Schiebertum hat hier eine ganz sonderbare Blüte gezeitigt — nämlich eine Spiel hölle, bei der mit sehr hohen Eeldsützen gespielt werden sollte, ähnlich wie in dem bekannten Monte Carlo, wo es vorkommt