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Wörgler Nachrichten
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Page 8 of 8
Date: 09.09.1933
Physical description: 8
aus ein so jrrnges Gemüt wieder einen so recht um strickenden, schmeichelnden Einfluß haben mußten. Nach dem Mittagessen) beim schwarzen Kaffee, sagte er daher unvermittelt: „Ich finde diesen Rittmeister so riesig feinfühlend, daß er sich Dinge merkt, die mir ganz nahestehende Menschen vollkommen überse hen." „No. . . was willst du sagen, Adolf? Anleitung gilt natürlich mir!" „Nein, ich meine nur ganz allgemein. Ich habe heute Namenstag." „Mer bild dir nicht ein, Adolf! Bring ich sofort

mit einem wahren Wagenrad von Nelken und Astern zurück, die, aus dem Waschkrug genommen, noch tropften. Sie reichte ihn dem Onkel mit einem Glückwunsch. Aber als er ihn schon hatte, griff sie noch einmal schnell danach. „Halt, Onkel, eine NeD kann ich, mir vielleicht behalten?" Tante Minka war sprachlos. „Bist du verrückt? Ist mir ganz neu. Heißt du jetzt auch noch Cyprian!" Gegen Abend traf Se. Exzellenz auf feinem Spa ziergang Horst, der von den Feldern kam. Das war ihm sehr lieb so. „No, lieber, bester

?" Horst lachte. „Ja, aber es ist doch eine Heimat. Nur schade, daß man es so ganz für sich allein tut." „Aber, bester Rittmeister, jung und auch verführe risch wie Sie. . . Sie werden einmal eine schöne vermögende Frau heiraten!" „Geld", sagte Horst verächtlich und rettet mit einem Grashalm einen Marienkäfer aus seinem Mostglas. „Allen Idealismus in Ehren! Er ist unter heuti gen Verhältnissen schon nicht ganz von der $oitib zu weisen. Sie scheinen leider gar keinen Wert darauf zu legen", seufzte

Se. Exzellenz. „Gott sei Dank. . . nein. Wenn man nur eine Heimat hat und gesund ist." „Ja, . . . gesund", nickte Se. Exzellenz düster. „Da fällt mir immer das hoffnungslose Leiden meiner klei nen Nichte Cäcilie ein." Horst hob' betroffen den Kopf. „Was fehlt ihr denn?" fragte er beinahe ohne Stimme. „Ja, das ist schwer, so schnell auszudrücken!. Es' bliebe auch ganz unter uns, nicht wahr, lieber Ritt meister?" Er reichte ihm, um Zeit zu gewinnen, die Hand über den Tisch, in die Horst mit einem gemarterten

die tieferen Ursachen dieser ganzen Unterhaltung und den plötzlichen Um schwung im Wesen! des alten Herrn. Se. Exzellenz bemerkte dies zufrieden. Er führte das Gespräch, geschickt ablenkend, auf allgemeinere Gebie te. Schließlich verabschiedete er sich. „Lieber Rittmeister, was wir aber heute da bespro chen haben, bleibt ganz unter uns Männern. Ich will Sie auch nicht länger aufhalten." Er sah auf die Uhr und reichte ihm! herzlich die Hand. Seine Absicht schien ihm meisterhaft durchgeführt. * Es regnete

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 16
Date: 25.02.1933
Physical description: 16
Krankenpfleger in Ihrer Klinik." Kortmann erbleichte. „Was? — Ja, Sie haben dann also spioniert?" „Ganz recht." „Und was haben Sie hier zu spionieren?" „Herr Professor, Sie vertauschen die Rollen! Sie fragen mich immerzu nach allem Möglichen. Dazu bin ich aber nicht da! Ich bin gekommen, um S i e zu fragen." Kortmann biß sich aus die Lippen. „Also bitte. Sie haben also spioniert." „Ja. als Kriminalbeamter! Vergessen Sie das nicht. Ich habe Sie beobachtet und viele Ihrer Gespräche mit Ihren Angehörigen

herangezogen und holte ein Notizbuch aus seiner Tasche. Kortmann unterbrach das Schweigen. „Sie wollen also über das verwandtschaftliche Verhält nis dieser Dame zu meiner Mutter etwas wisten?" Stein nickte. „Ganz recht, es liegt mir viel daran." „Das ist wohl nicht gut möglich. Mit der Mordaffäre hat das ja rein gar nichts zu tun." „Das ist Ansichtssache, Herr Professor; mich interessiert es^aus alle Fälle sehr, daß die ermordete Sängerin Tolsti- koft die Tochter der Generalin und wmit auch Ihre Schwe

- fter ist." «Ich verbitte mir, meinen Namen in irgend einer ver wand! chaituchen Beziehung zu dieser Person zu nennen." »Tut mir leid, natürlich können Sie für den Fehltritt Ihrer Mutter nichts; aber Tatsache bleibt Tatsache, die Er mordete war eben Ihre Schwester." „Und wozu haben Sie das ausgekundschaftet? Das geht Sie nichts an. Das ist eine ganz private Sache. Wollen Sie vielleicht noch die ganze Skandalgeschichte von der Her kunft dieser Dirne an die Oeff'entlichkeii zerren? Nützen Sie dadurch

die Finger lassen solle." Stein schnitt ihm das Wort ab. „Genug, Herr Profestor! So kommen wir zu nichts. Sie waren einmal bei der Er mordeten gewesen, einige Monate vor ihrem Tode, nicht wahr?" „Das geht Sie nichts an! Ich muß Sie bitten, Herr Kommissar, mich jetzt zu verlassen. Sie werden zu aufdring lich." „Ganz und gar nicht. Es wäre aber empfehlenswert, wenn Sie sich nicht so erregen wollten. Ich tue nur meine Pflicht. Dringend ersuche ich Sie, mir meine Fragen zu beantworten

. Sonst — können wir uns ja an einem an deren Orte weitersprechen." Kortmann zuckte zusammen. „Sie drohen mir viel leicht?" „Ich muß meine Pflicht tun, weiter nichts. Herb Pro fessor!" . ®®@©@®®®®@@@®@@©@®©@‘. Bitte an den Winter Brauchst, Winter, uns nicht zu beweisen In deiner Liebe Ueberschwang, Daß du ein harter Mann von Eisen, Das wissen leider wir schon lang. Das lasen wir ja schon als Kinder In unserm ersten Lesebuch; D'rum werde endlich, harter Winter, Vernünftig, laß es sein genug! Viel Gräser und viel Blumen keimen Ganz still

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Innsbrucker Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 21.06.1933
Physical description: 8
. Wenn es auch für das Schicksal der Stadt Kitzbühel ganz gleichgültig ist, ob dieser Herr aus dem Bürgermeisterstuhl sitzt oder nicht, so muß es doch für seine Parteifreunde höchst peinlich sein, zu erleben, daß ausgerechnet „ihr" Bürgermei ster, der, nebstbei bemerkt, seinerzeit nur mit Hilfe derMarxisten zum Stadtoberhaupt gewählt mor den war, in wirklich schwierigen und gefahrvollen Zei ten nicht nur die eigene Partei, sondern auch die von ihm zu leitende Stadt schnöde im Stiche läßt und sich unsichtbar macht. Ganz

und bin hierher gefahren, um Mutti mit der Freudenbotschaft zu überraschen. Aber unterwegs über legte ich es mir noch." „Warum?" „Ganz einfach, weil mir zum Bewußtsein kam, daß ein gewisser kleiner Jemand ebensoviel Anspruch hat, die große Neuigkeit zu erfahren wie Mutti, und daß ich diesen lieben Jemand eben nur gerade um diese frühe Vormittagsstunde treffen kann. Endlich dachte ich auch, daß es nett wäre, Mutti mit der Freudenbotschaft gleich auch die meiner Verlobung zu bringen!" „Wird es ihr wohl recht

einen Ar tikel, in dem berichtet wird, daß anläßlich der am Pfingstmontag erfolgten nationalsozialistischen Demon stration die Finanzbeamten in Kösien durch fanatische Heil-Hitler!-Rufe die Menge angeeifert hätten; auch wird behauptet, daß sich diese Beamten ganz beson ders an der antiösterreichischen Bewegung hervortun. Als Leiter der Zollwachabteilung Kösien erlaube ich mir. dagegen Stellung zu nehmen, da es unter den gegenwärtigen Verhältnissen üble Folgen haben könnte, würden wir solche Anschuldigungen

ruhig hin nehmen. Wir haben bei dieser Demonstration nieman den durch Heil-Hitler!-Rufe angeeisert und noch viel weniger jemals an einer antiösterreichischen Bewegung teilgenommen und uns hervorgetan. Meiner Meinung nach dient ein Beamter seinem Staate dadurch am be sten, wenn er den Posten, auf den er gestellt worden ist. voll und ganz ausfüllt. Ich kann mit ruhigem Ge wissen sagen, daß ein jeder von uns immer seine Pflicht getan hat. Die meisten Gelegenheiten, seine vaterländi sche Gesinnung

auf, als eine Hand sich auf ihre Schulter legte und sie, herumsahrend zu Tode erschrok- ken, in das bleiche Antlitz einer unbekannten Frau blickte, die von einem schwarzen, losen Samtgemand umhüllt, ernst und forschend auf sie niederblickte. Wie ein Blitz durchzuckte es sie: Das kann nur Frau Helleport, die Herrin vom Lindenhof, sein! Und sie kommt, um mir Vorwürfe zu machen, weil mein Ge sang sie wieder im Schlaf störte! Wie konnte ich aber auch nur das so ganz vergessen? . . . Schulbewußt senkte sie den Kopf

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Tiroler Post
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Page 1 of 12
Date: 24.11.1911
Physical description: 12
schon übermütig geworden. Der von den Rebellen ernannte Minister des Aeußern, Qu-lin-Fan hat bereits an den Regenten die Auf forderung zur Abdankung gerichtet, wobei er be merkte, daß die Sicherheit der Mandschus zum na tionalen Programm gehöre. Die Mandschudynastie setzt jetzt alle Hoff nungen auf den kranken Juanschikkai, den sie mit (Nachdruck verboten.) g Gesühnte Schuld. Roman von E r i ch F r i e s e n. Als sie jedoch aus einmal ganz unerwartet, mit geröteten Wangen und einer ihrer sanften

Natur ganz fremden Hast ins Zimmer stürzte, in welchem die ganze Familie gerade um den Mit tagstisch versammelt war — da wunderte man sich doch allgemein über ihre auffallende Erregt heit und bestürmte sie mit Fragen wegen ihrer plötzlichen Heimkehr. Sie habe Sehnsucht nach Hause gehabt, er klärte sie ausweichend und zwang sich, ruhig an dem Mittagmahl teilzunehmen. Endlich hatte Jim, der kleine schwarze Die ner, das Dessert und den Kaffee serviert — und einige Minuten später löste

schrieb. Ich wollte es euch nur nicht in Magda- lenens Gegenwart mitteilen." Edith war sehr ernst geworden. „Irrst du dich auch nicht, Viola?" „Ganz gewiß nicht. Als ich neulich den Kon zertsaal betrat, in dem er zum ersten Male seine Vorträge halten wollte, war der Saal schon voll besetzt. Ich stellte mich an eine Säule. Bald dar auf entstand eine große Bewegung im Publikum. Alles reckte den Hals, flüsterte und gestikulierte. Eine hohe, ganz schwarz gekleidete Männergestalt hat auf der Orgelbank

Platz genommen. Jetzt wendet der Mann den Kopf. Ich denke, ich träume. Ist das nicht Ralph Donald? Ich sehe genauer hin. Ja, er ist's! Ich entsinne mich noch ganz genau seiner hohen Stirn, seiner dunklen, über der Nase fast zusammengewachsenen Brauen, des durchdringenden Blickes seiner grauen Augen — trotzdem ich erst elf Jahre alt war, als ich ihn zuletzt sah. Mein erster Impuls war: fliehen, nicht dem Spiel eines Menschen lauschen, der so schlecht an unserer Magdalene gehandelt hat . . . Familie

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Lienzer Nachrichten
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Page 9 of 12
Date: 08.01.1915
Physical description: 12
, weil er anstatt des Sohnes einen ftemden Men schen bei der Arbeit hat und diesem noch einen gro ßen Lohn zahlen muß; die gesetzliche Grundlage für den Unterhaltsbeitrag im Falle der Einrückung des Vaters ist aber verschwunden. < Solche Fälle sind gewiß ■ schon Zu Dutzenden vorgekommen und die Kommission, die nach dem Buchstaben des Gesetzes Vorgehen müßte, hat das eine Mal den Unterhaltsbeitrag bewilligt, das an dere Mal ihn verweigert. Dadurch sind viele Fa milien, die durch das Einrücken des Bauern ganz

offenkundig in eine Notlage versetzt wurden und nach der Absicht des Gesetzes ganz handgreif lich den Anspruch auf den Unterhaltsbeitraq haben, vom Bezüge desselben ausgeschlossen worden. Es ist Wohl überflüssig, vom Begriff' des „Kleingewerbetreibenden" eigens zu reden. Die dürgelegten Fälle werden Zwar beim Kleingewerbe Nicht so oft 'Vorkommen, wie beim Kaueinstande; aber gewiß sind sie auch dort nicht selten. Tann gilt Vom Kleingewerbetreibenden natürlich ganz das Gleiche wie vom Kleinbauern. Es sei

, das Gesetz ist ein großes Tor, durch welches man vier spännig durchfahren kann, nur das Kutschieren muß man verstehen. Die Anwendung dieses sehr weisen Ausspruches liegt ganz nahe. Man kann es oft hören, daß durch dieses Ge setz viele Familien von Eingerückten besser gestellt wurden, als sie es vor dem Kriege lvaren; es sei diesen allen die Verbesserung der Lage von Herzen gegönnt; dann muß aber umsomehr auf alle jene Familien das Gesetz eine Anwendung finden, die durch die Einrückung

dies geschrieben haben? „Ein Un brochen mit großer Mühe seine Geschichte er zählte: „Ich bin ausgesendet worden, um den Beobachtungsposten der Russen ausfindig zu machen. Kaum harte ich den Gipfel des Berges erreicht, als eine Granate mitten im Strauch explodiert. Ich siel nieder. Als ich auswachte, war ich ganz allein. Ich horte den Donner der Kanonen, doch nur dumpf, aus weiter Ferne. Ich wollte mich erheben, doch ich konnte nicht. Um mich herum war alles voll Blut; ich hatte fürchterliche Kopfschmerzen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 29.05.1947
Physical description: 8
er war und was er für einen Charakter gehabt hat und was er für seine Gemeinde und für sein Land geleistet hat, das möchte ich jetzt in ganz wenigen Sätzen zeigen, V!aß es Dich und mich ganz glustet, auch so einer I werden. Gott steh bei mir — beim Schreiben ‘f-nd Dir beim — Lesen. Wenn Du aber mehr wissen * illst von diesem herrlichen Bauersmann, dann schreib mir ein Kartl, dann werde ich mit dem Re dakteur reden, daß er in den nächsten Nummern unter dem Strich etwas über den Bauern Klaus von der Flüe erzählt, denn es geschieht

- bieren’s manche; denn ohne Religion geht es nicht und ohne Gott schon gar nicht. Ganz einfach, den wahren Gott will man nicht, weil dem sich alle un terordnen müßten. Aber da gibt es Menschen, die wollen selber Gott sein, wollen mächtig sein wie er, wollen angebetet sein, und das erreicht man, indem man den Staat zur Gottheit erhebt und das Unglück ist fertig. Gott ist aber der Herr auch dieser Her ren, er steht über allen und muß, menschlich ge sehen, doch lachen über die Menschen. Religion

der Himmelfahrt Unseres Herrn der ganzen Welt verkündet, daß der Bauer von Flüe in den Himmel aufgenommen ist und teilnimmt an der Herrlichkeit Gottes, daß Gott erfüllt, worum Nikolaus immer gebetet hatte: Herr, nimm alles vor mir, Was mich abwendet von Dir! Herr, gib alles mir, Was mich hinführt zu Dir! Herr, nimm mich mir, Und gib mich ganz zu eigen Dir! Nikolaus von der Flüe war ein Bauer, wurde ein großer Beter und ist nun ein Heiliger. Nun ist „der Heilige Geist sein letzter Lohn“. Solche Menschen

Jahren schrieb August Becker im „Tag": „Das Leben auf den Dörfern wird immer mehr ein modernes, aber auch weniger eigentüm- liches werden. Mit allen Händen wird daran ge arbeitet, dem Volksleben allen Charakter zu neh men und damit wird bezweckt, daß sich seine Feste und Vergnügungen stets mehr auf rohen, sinnlichen Genuß beschränken und daß diese grabsinnliche Richtung alles Geistige verdrängt " Später schreibt Sohnrey im „Wegweiser": „Die Landflucht ist zum Teil eine ganz natürliche Folge

das Streben nach dem „guten Leben" der Stadt. Aber der Bauer erreichte die Stadt doch nie ganz. Sie war ihm in jeder Hinsicht immer um ein paar Längen voraus. Daraus erwuchs der Dauerzustand vieler Bauern menschen, die sich ständig unglücklich und von Gott gestraft fühlten, die immer die Hand nach der ver lockenden, bitteren Frucht der Stadt ausstreckten und sie doch nie ganz pflücken konnten. Hier, in dieser seelischen Unruhe, liegt eine Hauptursache der ungesund anwamsenden Land flucht. Da hilft

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 26.08.1936
Physical description: 6
ihm im Mondschein begegnen, sie interessierten ihn nicht und seien sicher ganz fürchterliche Spießbürger. Es schien, als ob sich ein häuslicher Streit entspinnen wolle. Da horchte Gina plötzlich auf. Die Flurglocke tönte wiederholt und eindringlich. Es stand aber niemand draußen, und darum wurde die dicke Zenzi abgesandt, unten aus der Straße nach dem Rechten zu sehen. Ganz atemlos kehrte sie bald zurück und berichtete ebenso begeistert wie unklar: ein Wilder in einem Auto sei unten; Frau Hollweck solle

zu ihm hinunterkommen, es sei wegen der Zeitung... Alle sahen sich sprachlos an. »Soll ich?" fragte Gina zögernd. »Ein Wilder... ich weiß doch nicht..." »'s ist nur der Chauffeur", erklärte Zenzi. »Der andere ist schon weiß, aber eigentlich ist er ganz rot und blau, weil der Schutzmann sagt, er ist falsch angefahren. Und einen noblen Wagen hat er." Gina hatte schon die Türklinke in der Hand. »Laß mich hinunter!" rief Martin. »Ich will ihm erst Ma nieren beibringen." »Ob er dann noch einmietet?" fragt Dr. Mohr

gerötetem Ge sicht ein weißer Haarschopf wie ein Hahnenkamm emporstand. »Piet von Dongern!" bellt er und hielt Gina eine Visiten karte entgegen. »Na, und?" Gina, größer als er, maß ihn scheinbar un interessiert von oben bis unten. »Nie von ihm gehört? Kennen Onkel Piet nicht?" Sein Gesicht wurde freundlicher. »Piet van Dongern aus Pretoria." „So?" sagte Gina ganz ungerührt. Der sollte nicht denken, daß ein bißchen exotische Aufmachung ihr imponierte. »Wollen Sie mir nun sagen, was los

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 13.04.1915
Physical description: 8
Nr. 82 Dienstag den 13. April 1915. Seite 3 Die „Franks. Zeit." bemerkt hiezu: Die Verfas ser haben uns mit diesem Schriftstück einen wert vollen Dienst erwiesen, indem sie diejenigen Kriegs gegner namhaft machten, die sie für bedeutend ge ling hielten, um sie an den Pranger zu stellen. Ueber die Namen dürfen wir uns aufrichtig freu en, denn sie stellen mit ganz wenig Fehlenden das politische, kulturelle, wissenschaftliche, künstlerische und journalistische Italien in idealer Vereinigung dar

. Für welliger Eingeweihte möchten wir außer auf die ehemaligen Ministerpräsidenten Giolitti und Luzzatti, von denen der erstere wohl heute noch der einflußreichste Mann Italiens ist, auf einige Namen ganz besonders Hinweisen: Berto- lini, ehemaliger Kolonialminister und Bevollmäch tigter Italiens in Lausanne (Schweiz), Brusati, per sönlicher Adjutant des Königs und dessen ständiger Begleiter, Enrico Ferri, Claudio Treues und Tu- rati, die Führer der italienischen Sozialdemokratie, Capelli, Vizepräsident

: der russophilen) ganz wild geworden. Er gibt seinem Volks-Zeitung Unwillen darüber in einer Erklärung in der „Dimi- neatza", einem Russenblatte erster Güte, Ausdruck. Ueber die Russen, die Spender der Rubel, darf eben nichts gesagt werden. Was liegt daran, wie sie sich den vielen Tausenden der Bukowinaer Rumänen gegenüber betragen haben, wenn sie nur der Hand- voll bekannter Zeitungsschmierer den Mund gestopft haben — dann haben sie eben ihre Rumänenfreund schaft zur Genüge bewiesen! Die Ausdehnung

beladen hat. Frauen tragen Blecheimer in den Händen, die allen möglichen Kleinkram bergen. Sie bringen Besen mit, Küchenlampen; eine Flüchtlingsfrau schob vor sich einen Kinderwagen her, der mit allem möglichen Hausrat beladen war. Männer mit grauen Bärten stehen dort und erwarten den Abgang der Züge; die Frauen sind von Kindern umdrängt, darunter ganz kleine Knirpse, die mitunter einen Dauerlauf machen, um sich einigermaßen zu erwärmen. Man denkt unwillkürlich an die Worte aus dem „Faust

": „Der Menschheit ganzer Jammer packt mich an!" Vielfach gegen Kälte nur ganz notdürftig geschützt, drängen sich die Flüchtlinge aneinander, weil in den zerstörten Bahnhöfen ebensowenig wie in den Ortschaften die Möglichkeit eines Unterkommens besteht. Geradezu rührend war es, wie eine junge Frau sich bemühte, einen Kanarienvogel zu schützen, den sie im Käfig trug. Auf den einzelnen Bahn höfen stehen auch Karren Bereit,, die dem Abtrans port dienen sollen. Wenn die Flüchtlinge aller dings in ihre Heimatdörfer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 20
Date: 23.05.1953
Physical description: 20
es dafür leider Spazieren gehen, brav zu zwei und zwei den Eltern vor anwandeln und artig nach allen Seiten grü ßend, aufgeputzt in den gehaßten Matrosen anzügen. Der Pfingstmontag dagegen verlief ganz ungetrübt. Da wurde der Pfingstausflug ge macht. Nicht irgendeiner, sondern der. Er stand so fest wie der Granatschmuck, der Schokoladenfisch und der Spaziergang. Geber, haupt schien alles so fest zu stehen in jener Welt, und in dieser festen Welt galt es für uns, am Pfingstmontag auszufliegen

, und zwar mit der Kutsche. Auch dies war keine beliebige Kutsche, sondern der gelbe Landauer des Kut schers Findeiß, der eigenhändig kutschierte. Nach dreistündiger Fahrt erreichte man einen Luftkurort, wo Kutscher Findeiß die Pferde einstellte, indessen wir uns mit den be rühmten Pfeffernüßchen verproviantierten, die zwar niemand in der Familie sonderlich schätzte, die aber gleichwohl unabänderlich zum Pfingstausflug gehörten. Hierauf wurde der Marsch ins Grüne angetreten. Dieses Grüne war wiederum ein ganz bestimmtes

nicht geduldet. Das Diner fiel nach eng lischer Litte spät in den Nachmittag und wurde in einem Speisesaal abgehalten, in dem eine in vergoldetem Stuck nahe der Decke eingelas sene Uhr, seitdem wir denken konnten, die fünfte Stunde zeigte, wovon sie niemals abzu bringen war. Ja, die Zeit damals stand stille, während sie heute so dahinfliegt und alles anders ge worden ist; und nichts mehr ist ganz gewiß, so scheint es, und nichts steht fest. Aber eines ist doch geblieben: das grüne, blühende Pfingsten

aus sich pfingstlich rüsten und begrünen. Wir haben auch einige Birken, wir müssen sie nicht erst heranholen, um Pfingsten zu schmücken, sie schmücken es ganz von selbst mit ihrem smaragdenen, überhellen Grün. Es gibt also wohl doch noch alles, wenn man näher zu sieht, was verloren scheint; ja, vielleicht gibt es sogar mehr, vielleicht sind wir sogar viel reicher geworden, wenn man auf das Eigent liche sieht? Und sollte man es glauben wenn wir so den Garten genossen haben, den stillen Feier- Von Ernst Heimeran tag

machen von der quälenden Sehnsucht nach Jürgen; denn diese brennende Sehnsucht über schattete ihre Tage. „Ich verstehe dich nicht, Jane“, hatte ihre Mutter gesagt, „du bist ganz anders als deine Freundinnen. Du bist roman tisch. sentimental und schrecklich unpraktisch- Es gibt noch andere Männer auf der Welt, als diesen Jürgen. Und im übrigen — was weißt du eigentlich von ihm?“ Jane stützte den Kopf in die Hand. Ihre Mutter hatte recht. Natürlich gab e s noch an dere Männer auf der Welt. Und eigentlich fünft

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 8
Date: 12.10.1911
Physical description: 8
Beobachter ist. Etwas ganz anderes aber wäre es, wenn sich die Gedanken auch über Entfernungen hinaus übertra gen könnten, bei denen von einer unmittelbaren Einwirkung durch Blick oder Stimme keine Rede mehr sein kann und auch das geschriebene Wort nicht initspricht. So unerklärlich derartige (übrigens nie beglaubigte) Vorkommnisse auch erscheinen müssen, werden sie doch immer wieder geglaubt, zum min desten in Verbindung mit Träumen, und manche Leute, wie der berühmte Swedenborg, haben ihren großen

Einfluß hauptsächlich auf Grund einer an geblichen Fähigkeit der Gedankenübertragung und der Fernseherei erworben. Bei der großen Anhänger schaft, die solchen Ideen noch heute zuteil wird, ist es vielleicht ganz verständig, wenn ein reicher Ameri kaner in einem Aufruf in der angesehenen Wochen schrift „Science" einen Geldpreis von nicht weniger als 20.000 Mark für einen wirklich Nachweis einer Gedankenübertragung aussetzt. Zunächst hat dies eigenartige Unternehmen schon den Erfolg erzielt

, 6 — Sturm, 10 — Orkan. **) 0 — ganz heiter, 3 — fast heiter, 5 = halb bewölkst 10 — ganz bewölkt. Niedrigste Temperatur: -st '?ß C. Höchste Temperatur: -st 15« O MterungBerW vom Zentralbureau des Tiroler Landesverbandes für Fremdenverkehr in Innsbruck vom 12. Oktober Drt Wetterstand Bregenz St. Anton Nebel Landeck heiter Kitzbühel Kufstein Nebel Brenner hell Sterzing schön Toblach Brixen am Eisack Nebel Bozen Meran schön Schlanders Mals " Levico Trient bewölkt Arco schön Temperatur

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 8
Date: 23.07.1924
Physical description: 8
hat. Wenn der richtig gehende Chineser vom medizinischen PoWoktor sich derzähl'n hütt' lass'n, nacher war's a Hötz g'w-es'n. Dös war a dankbar's Feld. Aber der Chi neser, sell isch g'wiß, isch ganz grausam ung'log'n woarn, ünd a der Typ stimmt nit. Grod den g'schildert'n Doktor kannst Überall iander f'nd'n als bei der Post, mangare beim Magistrat, beim Land und halt aso. Denn i dahoam süchtig bin, ist 's erste, daß mir die Weiber in Tint'ntögl verstöck'n und sog'n: „Geah. Vater, log di in die Sunn, nacher vergeaht

schreib'n. Do dersohret der Chineser ganz andri G'schicht'n, dö i ober nit weitersog, weil i bei der Post faß gor koani Feind hun. A bissele kenn i mi schun ct aus bei dem Geschäft, aber sell, daß die Biamt'n die Amtsstund'n nit halt'n, ist glatt derlog'n. Miar hat oaner g'sagt, den i kenn, daß ver Brauch aukemmen isch. zu meld'n ,wenn man af's Häus'l will und a dös, daßj, wenn nit die Resoluziohn g'wös'n war, man von dev Tirekziohn heutzutog Batz'n kriag'n tat und außiknieen hrüaßet. Solche grausliche

Revers gibt, wia der Butterer Veit alm g'sagt hat. Tie Biamt'u-Tökter, gög'n dö man heut so los geaht, sein halt a Leut, dö löb'n nrüaß'n. Wenn die Schual'n alli Johr tausenden von jungen Leut'n a Abgangszeugnis geb'n, aber koa Unstellung, so werd'si bald der Fall sein, daß man a Maduridetz-Zeugnis' braucht, wenn man 511 an Pfannenflicker in die Lehr giahn will. Ter Fahler liegt ganz anderswo. Tie Biam- t'ndökter werd'n von ob'n verdorb'n, weil sie Bürokrat'n sein müaß'n, wenn sie es zu etwas bringen

und vom Soldatelets nix wisf'n will, weil er koa Protek torat zum Kriagergedächtnistog oder woaß der Teuft wos nit kriagt hat. Also hat er ganz richtig spekuliert: „Putz'n sie mi, dann, guati Nacht Birtschiniazigarn! Mit'n lausig'n Titl Offizial, den schun der alte Franz Josef, Gott Hab ihn selig, mir göb'n hat, kün i nach den: Nativnal- rat nimmer brilliren, wo schun an niader Dahergloffene zumindest Direkter isch! Also mach, i a Prüfung!" Undi die Freund des ehemalig'n Abgeordnet'n in Schpe hob'n si schun

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 20.09.1924
Physical description: 4
in der Führung anderer, so sicher, daß sich die Vermutung aufdrängt, es müsse ihm etwas Unvorhergesehenes wider fahren sein, ein Schwächeanfall, ein Steinschlag oder dergleichen. Mir noch viel wertvoller aber war die Gediegenheit und Gründlichkeit seiner geologischen Arbeit. Trotzdem das Gebirge schon von zahlrei chen, gewiegten Fachleuten durchwandert worden ist, glückten Amort doch eine ganze Reihe wichtiger neuer Funde und Ergebnisse — wenn schon nicht ganz unerwartet, bei der hohen Einschätzung

, der holländische Meister, hatte leider abgesagt. Bryan, sein Doppelpartner, schlug Otto von Müller nur schwer 6:4, 7:5, Dr. H. Kleinschroth schlug Zander überraschend sicher 6:3, 6:3. Kehrling gewann nicht ganz leicht 6:4, 6:2 gegen Rahe. Di« hol ländische Meisterin Bouman siegte gegen Fräulein Kallmeyer 6 :3, 6:1. Frau Karber konnte Fräulein de la Croix erst in drei Sätzen 7:5, 4:6, 6:1 bezwingen. Sonntag gab es guten Sport. Eine Ueberraschung bildete der ziemlich glatte Sieg der jungen holländi schen

Meisterin Frau Bouman gegen die Berliner Meisterin Frau Neppach, die nicht ganz auf der Höhe ihres Könnens war, mit 6:2, 6:4. Andererseits spielte die Holländerin mit fabelhafter Schnelligkeit, was Frau Neppachs Spiel erheblich beeinträchtigte. Die Sensation bildete Kreuzers Niederlage durch Lütke, der vorher nur sehr knapp den jungen Stapenhorst hatte schlagen können. Man kann eben nicht gleichzeitig Turniers leiten und schwere Spiele be streiten. Moldenhauer fing recht vielversprechend gegen von Kehr

Verbreitungsmöglichkeiten. Dieser Auf- gäbe hat sich der Verfasser vorzüglich entledigt/ Die einzelnen Texr- abschnitte folgen fo aufeinander wie die Vegetations-Regionen denn Aufsteigen im Gebirge. Was das Taschenbuch ganz besonders wert voll macht, ist das vorzügliche Abbildungsmaterial, das in Bezug (Nachdruck verboten.) 35 Der Meister. Ein Berliner Kriminalroman von Lnöwig Kapelle?. Sie ging zur Tür, kehrte noch einmal um, und sie standen umschlungen neben -dem Lager des Vaters. Dann riß sie sich los. XX. Wiemann kam

bei dem Vater gewesen, und ihre Blicke, ihr seltsames Suchen waren nur ein fremder Ausdruck ihrer tiefen Bewegung, waren wie die Flucht eines empfind lichen Herzens, das seine Trauer vor dem Zuviel an Menschen verbergen sollte... Wiemann kam immer wieder auf den Gedanken zuruck, wie ein Liebender, der mit einer törichten Hoffnung spielt: daß ihm die suchenden Blicke galten, daß Henriette ibn vermißte; und er erinnerte sich nun ganz deutlich, daß ün leichtes Zittern ihre reglose Gestalt überflogen

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 12
Date: 11.09.1904
Physical description: 12
Zn Meran ist an allgemein Der Sanitütsreferent der Bezirkshauptmannschaft, spinnt nämlich ganz feine und obendrein a' no durch sichtige Fäden, um die Moaser dafür einzufangen, sich der Meraner Kanalisation anzuschließen und die Kosten für den großen Hauptkanal vom Winkler bis in die Kriegau sieben Meter unter dem P'seirerbach durch zahlen zu helfen, und zwar sollen sie dös derentwegen tuan, weil in Obermoas alleweil Typhussülle Vor kommen sollen und 's Trinkwasser net recht koscher

sein soll. Die Moaser wollen aber nix davon wissen, weil sich die ältesten Leut auf koan Typhusfall erinnern, Zpinn-kpiüemie ausbrocben und 's Wasser liefert ihnen ja eh die Stadt, worauf der Referent in seinem Uebereifer, den Meranern zu dienen, ganz vergessen hat. Wenn er die übrigens Gott sei Dank recht g'sunden Moaser no g'sünder machen will, so möge er z'erst sich und alle Behörden von der Bezirkshauptmannschaft auswärts vom Bacillus meranensis kurieren. Kann er dös net, na'r wird er in seinem ganzen Leben net

ganz alloan auf eigene Faust gegründet. Bei dem geringen Selbstvertrauen laßt sich dö kuriose ,,Falls"- Gründung wohl nur mit dem großen Drang erklären, a Gelegenheit zu haben, dö sogar von den ,,Jnnsb. Nachr." und der ,,Oesterr. Alpenpost" ver schmähten Perlen auf an andere Art quasi vor die Säue zu werfen. I möcht daher in Anbetracht des net sehr glücklich gewählten Titels ,,Tirol" an andern in Vorschlag bringen, und zwar nach wagnerischem Muster ,,Drang- fried", was den Zweck der Zeitschrift

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 24.04.1922
Physical description: 8
, Wirtschaftsbefitzer. als Wirtschafterin treu zur Seite stand. Dieselbe zeichnete sich während dieser ganzen Zeit durch musterhaf ten Fleiß, größte Gewissenhaftigkeit und pein liche Ehrlichkeit aus und stand bei allen, die sie kannten, in bestem Ansehen. Herr Hoser erleidet daher durch ihren Tod einen ganz un ersetzlichen Verlust. Sie war in Perra, Fas- satal, geboren und erreichte ein Alter von nahezu 71 Jahren. Gott segne ihr Andenken und schenke ihr den ewigen Frieden! Familienfeier. Ein frohem Fest beging

, aus dem Tagebuche der hiesigen Ombrometerstation (Station für Messung der Niederschlags menge) nachstehende Daten herauszuschrei ben. Nach Monaten geordnet waren im Jänner in 2 Schnee- und 3 Regentagen 33.5 mm Niederschlag. Ganz bedeckt waren 3 Tage. 13 etwas bedeckt und 1Z ganz hell. Im Fe bruar »ar in 3 Schnee- und 2 Regentagen 13 mm Niederschlag,- 2 Tage waren bedeckt, 9 Tage etwas bedeckt und 14 Tage wPcen hell. Im März »aren in 2 Regentagen 7.1 mm Niederschlag, bleckt war nur 1 Tag. 10 waren etwas bedeckt

und 20 waren hell. Im April waren in 6 Regentagen 34.8 mm Niederschlag, ganz bedeckt waren k Tage. 19 etwas bedeckt und 3 Tage waren hell. Im Mai waren in 13 Regentagen 84.1 mm Rie derschlag: ganz bedeckt waren nur 2 Tage, etwas bedeckt 24 Tage, 3 Tage hell, an einem Tage war Gewitter. Im Juni waren in 8 Regentagen 46.7 mm Niederschlag, ganz be deckt kein Tag. etwas bedeckt 13 Tage, hell 13. an 7 Tagen kam Gewitter. Im Juli waren in 10 Regent«gen 44.K mm Niederschlag, ganz bedeckt war nur 1 Tag. etwas bedeckt

14 Tage. 16 Tage waren hell, an 4 Tagen war Gewitter. Im August waren 127.3 mm Niederschlag in 12 Regentagen, ganz bedeckt waren 4 Tage, 17 Tage etwas bedeckt, 19 Tage waren hell, zweimal kam Gewitter. Im September waren 30.3 mm Niederschlag in 5 Regentagen, 3 Tage waren bedeckt, 10 et was bedeckt und 17 Tage waren hell. Im Oktober waren ö. t mm Niederschlag in einem Regentag, ganz bedeckt war 1 Tag. etwas bedeckt 3 Tage und hell 23 T«ge. Zm No vember war 1.L mm Niederschlag ln zwei Schneetagen, ganz

bedeckt war kein Tag, 11 etwas bedeckt und 19 Tage hell. Im Dezem ber war 0.7 mm Riederschlag m 2 Schnee» rage», ganz beüeckl 1 Tag. etwas bedeai 8 Tage und hell 22 Tage. Es ersolgre in Summe 481.8 mm Niederschlag in 34 Regen tagen und 9 Schneetagen. Im ganzen Jahre waren 181 Tage ganz hell, 137 Tage etwas bewölkt und nur 27 Tage ganz bewölkt, an 14 Tagen kamen Gewitter. Hiezu wird be merkt. daß während des Jahres der Nieder schlag in der Nähe der Station viel größer war, als in anderen Orten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 22.06.1922
Physical description: 8
werden müsse. — Stadtarzt Dr. Hammerl wurde als solcher enthoben und als Sanitäts-Sprengelarzt ent sprechend dem Landessanitätsgefetz angestellt. — Der Leichenbestattungstaris, Krankenhaustarif, die Schlacht haus- und Wägegebühren wurden der Teuerung ent sprechend erhöht. — Mehrere Parteien wurden in den Heimatsverband ausgenommen. Gen. Sieß rrrgiert dabei die Aufnahme van solchen Parteien, bei denen die Voraussetzungen gegeben sind. Durch den schleppenden Gang werden diese Parteien oft ganz unnütz

er gekränkt aus. Nud schwatzte mit vielen Gebärden: „Du bist bange, weil du ein Schwede bist. Aber wenn man bange is, soll man blaß die Augen zumachen — so, und den Mund weit aufreißen. Dann tut man so, als wenn man die junge Maus gerade in den Rachen 'rein- gleitcn läßt, und dann —Rud riß den Mund weit auf und hielt die Hand ganz oben vor den Mund; Pelle war ganz unter feiner Macht und ahmte seine Bewegun gen nach. „Und dann —" aus einmal bekam Pelle einen so daß ihm die junge Maus in den Hals hinein

- Äsg. Er und fp : «; die Hände tasteten in das Gras hinein und bekamen einen Stein zu fassen; aber als er wieder auf die Beine kam und ihn werfen wollte, mar Rud schon weit oben aus dem Felde. „Nu muß ich nach Haus!" rief er ganz unschuldig, „ich soll Mutter bei was helfen." Pelle liebte die Einsamkeit nicht, und die Aussicht auf eine Blockade stimmte ihn gleich versöhnlich. Er schmiß den Stein weg, um seinen ernsten Willen zu einem Ver gleich zu zeigen, und mußte hoch und heilig schwören

es wohl wahr fein. Aber warum war er denn so mißtrauisch? Wie schon so oft, versuchte Pelle, sein kleines Gehirn um mögliche Hinter gedanken bei dem Kameraden herumzubiegen, vermochte es jedoch nicht. „Du kannst doch ebensogut ganz hier herankommen," sagte er vierschrötig. „Denn wenn ich man wollte, könnte ich dich bequem einholen." Rud kam. „Nu woll'n wir große Mäuse fangen!" sagte er. «Das is viel amüsanter." Sie leerten Pelles Milchflasche und suchten sich ein Mauseloch aus, das nur zwei Ausgänge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 08.10.1909
Physical description: 8
. Auf Befragen er zählte er, daß der „Boß" ihn gerade als „Hand" angestellt und daß er für dessen ( 8!djia)iefter eine Stunde lang im Garten mit Spaten und Hacke geschuftet hatte, um sich erst sein Abendbrot zu verdienen. Butler ließ einen gotteslästerlichen Fluch hören. „Das verdammte alte Scheusal!" rief er aus. „Das sieht ihr ganz ähnlich. Sie hat die „Haltefest- Farm" zu einer Hölle gemacht, auf der Kidley der Teufel und sie dessen Großmutter ist. Auf allen Swift-Farmen wird geknausert, aber nirgends

, während die Angehörigen der latei nischen Rasse sich in ihrem Schmutze sichtlich behag lich fühlten. Unwillkürlich fiel ihm der Goethesche Vers ein: Uns ist ganz kannibalisch wühl, Als wie fünfhundert Säuen. Butler nahm an der gewohnten Stelle Platz und lud Winston ein, sich neben ihn zu setzen. Einen Augenblick später kam ein Meritäner in kampslusti- ger Haltung an und machte Miene, Winston von dem Sitze, den er eingenommen hatte, wieder zu verdrängen. Ein Blick auf Butler aber, der mit den Augen rollte

das Schulgeld durch seine Vertreter ab. Schulbücher müssen gekauft wier-, den. Das Geld nimmt das Vaterland direkt dafür, w!eil es sich noch nicht so weit ausgerafst hat, Lern-^ mittel kostenlos beizustellen. Und so geht es weiter bis zum 21. Lebensjahre, dann nimmt „das Vaters land" die Buben zumeist auf drei Jahre zu sich, nimmt sie ohne Erbarmen von Eltern und Ge schwistern oder Braut, aus ihrem Berufe und gibt ihnen ganz umsonst auf drei Jahre Wohnung, Kleidung und — „gute" Knödel. Nach drei Jahren

schenkt das Vaterland den Buben wieder die Frei heit, es kümmert sich in gar keiner Weise mehr um sie, ganz frei sind sie, wünn sie beim Kasernen tor draußen sind; es fragt nicht danach, ob sie Geld haben, ob sie Stellung oder Hunger haben, sie sind wirklich frei, ganz frei. Ein gutes Vater land das, gell? griff ein jeder den vor ihm stehenden zinnernen Sup pennapf, tauchte ihn in die fettige Flüssigkeit und zog ihn wieder gefüllt zurück. Winston war so hung rig lwie ein Bär, aber es bedurfte geraumer

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 8
Date: 02.02.1940
Physical description: 8
verworfen. Mehr Zigaretten denn je. Es kommt vor, daß ein leidenschaftlicher Raucher „seine" Marke im gewohnten Laden nicht erhält oder ihm nur eine kleine Packung abgegeben wird. Es wäre aber ganz falsch, daraus zu schlußfolgern, daß Zigaretten knapp geworden seien. Der Zigarettenverbrauch war im vergangenen Jahre größer als je in Deutschland. Der Tabak für diese außerordent liche Verbrauchssteigerung hat zur Verfügung gestanden und steht auch künftig zur Verfügung. Die Kontingen tierung der Erzeugung

der älteste Mann und ein Original von Achental ab. In München erlernte er die Kunsttischlerei und hat die dortige Gewerbeschule besucht. Weitum wa ren seine Schnitzarbeiten geschätzt, woran er im letzten Jahre noch arbeitete. Als eigener Kauz blieb er un beweibt, bearbeitete sein Gütchen mit zwei Kühen ganz allein, wobei es ihm öfters passierte, daß er sein Heu nicht alles einbrachte. Andernteils war er wieder schlau und schlagfertig in der Rede, und die Anekdoten von ihm werden noch lange fortleben

sie ein neuer Schmerz zu Boden. Sie merkt, daß sie nicht mehr heimkommt und so bereitet sie sich mit zitternden Händen aus den Weizengarben ein Stroh bett auf dem Bergacker. Ganz still liegt sie jetzt. Ihr Blick dunkelt weit offen über die Berge hin. Ganz allein bin ich, denkt sie. Wenn es nur nicht gar so still wäre ringsum. Mitunter zerreißt ihr eigener Schrei die Stille. Ein schönfarbiger Falter schmiegt sich in ihr Haar, flattert aber gleich darauf erschreckt davon, als Helene sich vor Schmerzen hilflos

. „Das nächste wird schon ein Bub sein", versucht sie zu trösten und hat dabei ein so überirdisch schönes Leuchten in ihren Augen, wie es der Dornegger noch nie gesehen hat. Behutsam wird Helene und das Neugeborene auf den Wagen gebettet. Ganz langsam fährt der Dornegger, und Helene hat in halber Erschöpfung die Augen geschlossen, doch um ihren Mund liegt ein unergründlich schönes Lächeln und ihre sonst so herben Züge sind weich und fließend. Sie ist so wunschlos glücklich, weil sie die größte Sehnsucht

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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 8
Date: 13.07.1910
Physical description: 8
Stadtplatz, wo sich der Zug auflöste. Ein wahrer Regen von Alpenblumen und Kränzen von den Fenstern und Balkonen begrüßte die Sänger, die von diesem freundlichen Empfang durch die Kufsteiner Damen ganz entzückt waren. früblckoppen im Huracber Keller. Die Sänger sammelten sich bald zum gemütlichen Zusammensein unter den schattigen Kastanien des Auracher Gartens, der bis auf das letzte Plätzchen gefüllt war. Die Stadtkapelle konzertierte und erntete lebhaften Beifall. Es herrschte eine fröhliche Stimmung

Sängerbund 1 Bild. Mit dem gemischten Chor mit Orchester „Harald" von Rheinberger der Liedertafel, der ganz trefflich gesungen wurde, fand das Konzert seine Fortsetzung. Es folgten dann die zwei mächtigen Maffenchöre des Tiroler Sängerbundes, von denen besonders „Die Nacht" von Frz. Schubert gefiel. Mit der wieder vor züglich gespielten Traumpantomime aus „Hänsel und Gretel" von Humperdinck schloß das Festkonzert, das durch den Wert und die Durchführung seiner musika lischen Darbietungen dem Jubelfest

Männer- und vierstimmigen Frauenchor „Am Chiemsee" mit Recht stürmischen Beifall. Dann möchten wir noch hervorheben den frisch gesungenen Chor des Akademischen Gesang vereins Innsbruck und die flott gesungenen Lieder des Pradler Gesangvereins, wie den Chor des Männer gesangvereins Kirchbichl. Beifällig wurden auch die Lieder der Jenbacher und Oberaudorfer Sänger ausgenommen. Das ganz vortreffliche Inns brucker städtische Orchester trug wesentlich dazu bei, daß die gehobene Stimmung anhielt

. Bei allen Teilnehmern aber wird dieses wirklich einzig schöne Sängerfest in dauernder Erinnerung bleiben. Die Liedertafel hat bei ihrem Jubelfeste in musikalischer Beziehung ganz vortrefflich abgeschnitten, sie hat schwere Aufgaben in einer Weise durchgeführt, die allseitig be wundert wurde. Volles Lob und höchste Anerkennung aber gebührt dem Sangmeister der Liedertafel Herrn Franz Gantner, der in aufreibender Tätigkeit die Lieder tafel zu diesem Erfolge vorbereitet hat. Darüber herrscht nur eine Meinung. Möge

an die Südmark gedrahtet: „Ganz Vorarlberg ist von einer furchtbaren Ueberschwemmung heimgesucht worden, wir bitten um Hilfe für geschädigte Volks genossen". Sofort wies die Hauptleitung K 3000 Notstandshilfe an, die dem Obmann des Gaues Vor arlberg Herrn Architekten Kornberger in Dornbirn überwiesen wurden, damit sie augenblicklich an geschädigte Vereinsangehörige verteilt werden. So war auch in diesem Falle die vielverlästerte Südmark rasch zur Hilfe und Unterstützung bereit und betätigte ohne Säumen

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 09.10.1923
Physical description: 4
Fülle von pornographischem Material aller Art zu sammengetragen ist. Man findet dort die Serien jener Ju gendliteratur, die wildeste Kriminalgeschichten, wüstesten Schund in verlockend buntem Umschlag enthalten, dann jene berüchtigten Groschenromane in unzähligen Fort setzungen, die dereinst das Entzücken der Dienstmädchen gebildet haben und die auch heute noch nicht vollständig verschwunden sind. Freilich handelt es sich nicht mehr um „Groschenromane", der Preis ist ganz erheblich teurer geworden

, es gibt aber immer noch Abne'hmerinnen ge nug, um diesen Schundromanen zu einem gewinnbringen den Absatz zu verhelfen. Ferner gibt es eine reiche Zahl j von ausgesprochen erotischen Werken, illustrierte und ein fachere, billige und kostbare und solche von ganz erlesener Ausstattung, die für geldkrästige Liebhaber bestimmt sind, deren es, wie die Verleger solcher Literatur wissen, einen ganz bestimmten, begrenzten Kreis gibt. Hat ein solcher Verleger einmal die Liste der Abnehmer durch irgend

einen Kunstgriff in die Hände bekommen oder sich für eine erkleckliche Summe auf Hinterwegen zu erkaufen verstan den, so ist damit schon ein Großteil seines Geschäftes ge macht. Denn diese „Sammler" gewährleisten ihm eine bestimmte Auflagenhöhe. Die Erzeugung erotischer Lek türe, ganz besonders von Luxusdrucken, ist im Laufe der H letzten Jahre ungemein stark angewachsen und bildet viel fach das Betätigungsfeld von Verlegern, die früher gute, sogar sehr gute Literatur vertrieben

Haben, die aber jetzt nach den Methoden nicht mehr arbeiten zu können glau ben und sich entschlossen haben, die erotischen Instinkte auszubeuten. Es ist da für jeden Geschmack gesorgt und die seltsamsten Gelüste können auf Befriedigung rechnen. Das Seltsamste dabei ist, daß, wie Sachkundige versichern, die Verfasser solcher erotischer Werke mit dem von ihnen dargestellten Stoff persönlich oft gar keine Beziehungen haben und ganz kühl und vernunftmäßig Bestelltes lie fern. Dabei stehen, auch das ist festgestellt worden, ihre Honorare

und bereits in gutem Stil in der für einen An fänger guten Zeit von 17 Minuten 44 Sekunden, ohne sich ganz auszugeben. W o l f m e i e r versuchte die Landesbestleistung über 1500 Meter zu verbessern und hatte damit auch Erfolg. Er holte bereits in der zweiten Runde den mit 50 Meter Vorgabe bedachten Kranewitter und in der dritten Runde Vonstadl mit 120 Meter Vorgabe auf. In 4 Minuten 40.2 Sekunden lief er durchs Ziel und unterbot die alte Bestzeit um 1.2 Sekunden. Wolsmeier verbesserte in diesem Jahre

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 14.03.1940
Physical description: 4
Diebische Gesellen -4. Der Alois Turmbichler, heute 52 Jahre alt, blickt auf ebenso viele Vorstrafen wie Lebensjahre zurück. „Lauter Kleinig keiten", meint er vor dem Einzelrichter des Lanbgerichtes Innsbruck doch beginnen diese angeblichen Kleinigkeiten gleich mit acht Jahren Zuchthaus. Auch nach Verbüßung der letzten Strafe ist der Turm- bichler sehr rasch wieder straffällig geworden, denn es ist ganz eigen artig mit ihm: Arbeit sehen, stört chn in keiner Welse in seinem genießerischen

, den Turmbichler aber fand die Polizei und nun steyt er schon wieder vor dem wohlbekannten Richtertisch. Dabei kommt auch gleich eine Ge- schichte mit einem neuen Hut zur Sprache, den Turmbichler allerdings nur ausgeliehen haben will, um ihn später zu bezahlen oder zurück- zugeben. Der Richter muß zu einem Schuldspruch wegen Verbrechens des Diebstahls und Uebertretung der Veruntreuung kommen, die Strafe wird mit 13 Monaten schweren verschärften Kerkers bemessen. Er sei zwar ganz unschuldig, bemerkt

der Verurteilte noch zum Wache beamten, aber er ist froh, wieder für eine Weile aufgehoben zu sein. Der Standpunkt eines alten Gewohnheitsdiebes. Nicht ganz so tief sitzt dem 33jährigen Albert Sch. das Stehlen in den Knochen, er ist aber auf dem besten Wege, den größten Teil seines Lebens im Kerker zu verbringen, denn es war nicht das erste Eigentumsvergehen, als er seinen letzten Dienstgeber bestahl. Diesem war er ein brauchbarer, fleißiger Arbeiter, dem er gerne 60 Mark an Lohn im Monat bezahlte

. Doch was nützt der tüchtigste Knecht, wenn er zu lange Finger hat, nach der Uhr am Fensterbrett greift, Hemden aus dem Schrank stiehlt und auch eine Halskette in seinen weiten Taschen verschwinden läßt. Alle diese Dinge wurden später bei dem ungetreuen Knechte ausgesunden. Das Schicksal von 5 bis 6 Kilo gramm Speck, die aus der Selchkammer verschwunden sind, wird sich wohl nicht mehr aufklären lassen, da Sch. ganz und gar nichts davon weiß. Für diesmal hat er wegen Verbrechens des Diebstahls eine Strafe

., das ist die Erna von Stülcken, auch schon an die sechs Jahre bei den Leuten. — Na, das kann sie beide die Stellung kosten. — Amanda vielleicht nicht. Künstlers nehmen das ja nicht so genau. Wer bei Stülcken — feinstes, gediegenes Hamburg, mit Senator Amelang verwandt . . . die junge Frau allerdings nicht." Frau Stülcken ist nicht ganz so freundlich, wie sie es hätte sein müssen; aber Herr Stülcken bat Erna beiseitegenommen und gesagt: „Erna, dat löppt sich allens wedder trecht." Er weiß nicht, daß Erna

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Neueste Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 22.05.1937
Physical description: 16
ist denn dieser junge Mann?" Bei diesem Tonfall rieselte über den Rücken des jungen Mannes eine leichte Gänsehaut, er schlug aber die Hacken zu sammen: „Hugo Beverle ist mein Name, gnädige Frau!" „Ich bin keine gnädige Frau, ich bin eine Wäscherin," sagte unwillig Frau Gschiermeister „und mir ist es gar nicht recht, wenn die Mizzerl in solche Geschichten da hineinkommt. Von wo kennen's denn die Mizzerl überhaupt, und was sind's denn?" Beverle wurde etwas übel. Die konnte ganz anders ver hören, als dieser Kommissär

kommt!" „Darauf können Sie sich verlassen!" betonte der Beamte, der schon das Pseudonym in ein Quittungsbuch schrieb. „Wie viel will der Herr spenden?" Da reichte ihm jener rasch eine Hundertfchillingnote hin. „Verzeihen Sie, mein Herr, ich kann aber leider nicht wechseln!" „Nicht notwendig. Nehmen's das Geld. Ich spende hundert Schilling. Aber —," flüsterte er ängstlich und eindringlich, „es kommt wohl ganz sicher in die Zeitung?" Dem Beamten Hatte es aber die Rede verschlagen. Er schaute

abwechselnd die große Note und den sonderbaren Spender an. Der war nicht ganz normal. Sicher. Noch einmal sprach dieser, nun fast flehend: „Aber bitte — geben Sie es sicher in die Zeitung!" Der Beamte hielt den Hundertschillingschein in der Hand und nickte wortlos. „Ungenannt und doch bekannt!" flüsterte der seltsame Be sucher noch scheu und er schlich mit einem tiefen Seufzer lautlos aus dem Büro. Im „Ersten Tierschutzverein" sollte man aber heute noch viel Verblüffenderes erleben. Die Post brachte

nämlich drei Geldanweisungen auf je hundert Schilling, außerdem zwei eingeschriebene Briefe mit je 100 Schilling Inhalt. Die Sen dungen enthielten sonst keinerlei Anhaltspunkte, nur die meist mit Schreibmaschine verfaßte Bitte, ganz bestimmt und zu verlässig die Spenden in den laufenden Ausweisen unter „Ungenannt und doch bekannt" zu veröffentlichen. Das war eine Aufregung im Büro! Sechshundert Schilling Spenden an einem Vormittag. „Können Sie sich das erklären?" fragte der Direktor

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