Mittwoch.den3<^ JänNerlSlS. ^ Ich w' gewiß keine severe Sünde mehr» es ekelt urü> graust mich davor wie vor dem größten Un glück und Nebel. Herr, fei mir armen Sünder gnädig!' Wenn dir dabei voller Ernst und wenn dir ganz so ums Herz ist, wie du's sagst oder denkst, dann werden dir die Sünden, namentlich alle schweren Sünden nachgelassen, als ob du sie gebeichtet hättest. Nur hast du die Pflicht, sie bei der nächsten Beicht noch zu bekennen. — —Es ist ein Riesenglück, von den schweren Sünden
los zuwerden. Denn die schweren Sünden sind wie ein Dorngestrüpp, das alles religiöse Leben und schließlich auch den Glauben in der Seele erstickt. Wie viele Soldaten haben einzig darum Religion und Glauben aufgegeben, weil es nicht sauber war in ihrer Seele! Sobald du von den Sünden los bist, wccd ganz ein anderes Wetter in der Seele. Wenn ein Haus gesäubert und die Fenster blank geputzt sind, dann scheint die Sonne bell und warm hinein. In einem reinen Herzen da funkelt und wärmt der Glaube
. Und wenn du dich vor deinen Ka meraden nicht getraust, es auswendig zu tun — schön ist so was Kvar nicht, aber groß gefehlt wird's auch nicht sein — dann mach' das Kreuz wenigstens inwendig, indem du 'recht mit Ver trauen und Herzenswärme denkst: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Gei stes Amen.' — Merk' dir, das hl. Kreuzzeichen hat eine ganz gewaltige Kraft, vor diesem Segen zittern die bösen Geister, es hat oft und augen scheinlich die größten Gefahren von Leib und Seele abgewendet. Endlich tut der Seelsorger
den Gläubigen vorbeten. Dazu brauchst du nun am wenig sten einen Priester, das kannst dir selber am besten machen und kannst dir's anschaffen, g'rad' wie und wann's dir taugt. Aber bel^n mußt du, ohne Beten geht's bei einem Soldaten ganz und gar nicht. Ich schreibe dir keine Psalter und keine langen Litaneien vor und will dir zu den Strapazen und Mühen nicht noch einen Korb voll Gebete aufhalsen, sondern ich erlaube dir, es kurz zu machen. Und lieber als ganz aus lassen, richtest dein Gebet sehr kurz
' mir bei, heiliger Namenspatron, bitte für mich. Alles, was ich heute tu' und leide, soll ge schehen Gott zu Liebe.' Und am Abend kannst du ganz gleich so beten, nur sollst du eine Reue und Leid anfügen. — Wenn du Zeit genug hast, magst dein Gebet schon etwas weiter aus dehnen; ^aber ich sag's noch einmal^ lieber wenig als gar nichts! Ich h^b' dir nun, mein lieber Soldat, eine geistliche Lebensregel aufgesetzt und dir eine An leitung gegeben, wie du in Abwesenheit eines Priesters dein eigener Seelsorger