als einen Augenblick gedulden. Die Arbeit auf der Maschine wurde eingestellt, und leises Flüstern drang kaum hörbar aus dem Gemach. Nach ewiger Zeit öffnete sich die Tür, und Ellen bat den Fremden einzutreten. In einem alten, gepolsterten Lehvstnhl saß eine bleiche Frau; Rücken und Kopf waren durch Kissen gestützt; sie schaute dem eintretenden Herrn mit gespannter Erwartung entgegen. An der Nähmaschine aber stand, die Hand auf den Tisch derselben gestützt, eine zweite Jung frau, welche ebenfalls mit vor Spannung
gerötetem Gesicht auf Herrn Lartz schaute. : „Sie verlangen den schriftlichen Ausweis,' began» die Frau White mit schwacher, zitternder Stimme, »oaß wir die Angehörigen vo» Roger White find ? Ellen, zeige dem Herrn unser» Trauschein »nd Eure Geburtsurkunde! Genügt das, mein Herr, sder — — —' „Vollkommen/ «twortete der Geistliche, nachdem er Einblick in die Papiere genommen hatte; „ich danke Gott, daß ich nun meine Mission erfüllen kann.' Damit zog er ein Päckchen Papiere heraus
, die in einem versiegelten Briefumschlag verborgen waren.' „Kommen Sie im Auftrage des Ban ' „Bitte, Frau Wbite, nennen Sie keinen Namen, ich darf Ihnen darauf keine Antwort geben. So nehmen Sie denn dieses Päckchen! Möchten Sie dadurch entschädigt werden für die langen Jahre der Entbehrung! Was der Umschlag enthält, ist Ihr unumschränktes Eigentum — kein Almosen, sondern Ihr rechtmäßiger Besitz.' „Noch eine Bitte möchte ich aussprechen,' fuhr er fort, als er das Päckchen in die welken Hände der Greisin gelegt
und Vater geschädigt hatte. Der Leser aber wird jetzt wohl wissen, warum Herr Lurtz in der Kleidung eines Weltmannes seine Forschungsreise angetreten hatte. Nicht lange nach dem geheimnisvollen Empfang der großen Geldsumme von 20,000 Dollar, welche den Verlust des Vermögens des VaterS mit ZinS und Zinseszins ersetzte, verließen Frau White und Töchter ihre enge Behausung in der Mietskaserne und kehrten in ihre Heimat Irland zurück. So erfuhren sie nichts von den Drangsale», welche der arme Herr Lurtz