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Bozner Tagblatt
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Page 5 of 6
Date: 20.04.1944
Physical description: 6
. wie sehr ich darauf brannte, diesen merkwür digen See kennenzulernen, denn ein paar Tage nachher fragte sie: „Wolle wir heut^ einmal zum F'iebersee fahre?' Ich war einverstanden. Wir zogen unsere Fahr räder aus dem Schuppen und machten sie fertig. Hier fuhr nuin viel auf Rä der», und auch für mich hatte ich eines gefunden. Grigor stand im Hof herum, sah, eine Weile zu und verschwand dann. Als wir aufsitzen,, wollten, kam er auf -seinem struppigen. Gaul angetrabt. „Was'willst du?' fragt« Franziska. Er lallte

seiner Geißel immer auf mich, ab, und Franziska führte uns über einen „Willst da folge?' fuhr ihn Franziska schmalen Pfad' auf dem Damm eines an. „Wenn du net daheimbleibst, so überfluteten Kanals. „Wenn wir die kommt der Schwarz Reiter.' Landzunge erreichen, so kommen wir bis Da verzerrte sich Grigors hübsches Ge- an den See', sagte sie. Wir drangen sicht in tierhafter 2lngst. Er glitt aus dem/weiter vor und kamen richtig auf feste- Sattel. hob bittend die Hände. „Gey nur^ren Boden, Hakenförmig krümmte

-fich die^ ' beschwichtigte Franziska, und der lange Landzunge - in ein zauberhaft bläuliches. Kerl schlich, lein Pferd am Zügel nE'kristallklares Wasser. „Das ist-doch wun- zerrend. aus dem Hof. derbar'. rief ich begeistert, „da mutz ich „Was'ist das mit-dem Schwarzen Rei- baden!' und holte die tückisch versteckte ter?' fragte ich als wir nebeneinander Badehose aus der Werkzeugtasche, unter 'den Baumkronen an der Straße ' Franziska klatschte vergnügt in die hinfuhren. .Hände

ich. mährend wir bare Haß auf die Russe. Manche sage nebeneinander schwammen, „daß dieses gar, daß die Mutter vom'Griaor. die von Wasser eine Gefahr sein soll.' * heile Bolschewik! erschlage morde ifrfjt. „Ach was, Gefahr', lachte Franziska, sei Schwester gwese lei soll.' , „schön i's.' ^ , Wir kamen an Dobers Feldern, vor- Erfrischt und beglückt krochen wir in über. Er stand auf dem Erntewagen und bl« Kleider und traten den Rückweg an. winkte uns von seiner Höhe zu: „Wo- lieber den schmalen Damm

, den wir ae- hin?' kommen waren, leckten von links, und „Bißle gradaus!'- rief Franziska zu- rechts dünne Wasserzungen. „Scl-aue Sie rück, nnb. ionn letzte sie zu mir hinzu: nur', meinte Franziska, „wie rasch das «Er läh's nit gern.-daß wir zum See Waller steige tut.' fahre.' Mit nassen Schuhen kamen wir auf Es war. wie-Franziska gesagt hatte, die Straße und kletterten wieder auf Ms wir dem See näher kamen, begann unsere Räder. Am Weidenbusch, von dem der Sumpf. Die Straße verschwand im wir losfuhren, fiel

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Lienzer Zeitung
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Page 22 of 24
Date: 08.11.1902
Physical description: 24
zu dem Gatten, der alles aufbot, ihr zu gefallen, sie für sich einzunehmen, nicht das richtige sei, sie härmte sich darum ab, ihre Wangen erbleichten, aber ein heißeres Gefühl für ihn zog nicht in ihr Herz. Tante Veronika hatte dafür einen scharfen Blick. „Kind,' sagte sie einst, „Dn bist so kalt gegen Leo! Ist er nicht ein vortreff licher, feinfühliger Mann?' „Ja, bei Gott, Tante Veronika!' So nannte Franziska sie jetzt auch. „Warum liebst Du ihn nicht?' Franziska wurde blutrot, umfaßte die treue Seele

Veronika an ihm ein verdäch tiges Hüsteln. Sie erschrak, aber sie sagte Franziska nichts davon. Zum Winter mußte ein Arzt konsultiert werden. Dieser zuckte die Achseln und sagte: „Sie müssen fort, an die Rivisra, Verehrter, bald!' Leo lächelte gezwungen und blickte Franziska fragend an. „Gewiß,' sagte diese, „lieber Mann, wenn es der Arzt will! Gewiß, ich behüte die Kinder, und der treue Jakob muß Dich begleiten!' „In Gottes Namen denn!' entschied der Präsident resigniert. „Wann, Herr Doktor?' „Heute

, morgen; je eher, desto besser!' „Gut, morgen denn!' Den Urlaub erhielt der Kranke sogleich, die Koffer wurden ge packt, nnd — fort ging's nach einem harten Abschied, der selbst Franziska auf ganz ungewöhnliche Art und Weise erregte. » » Es war Weihnacht herangekommen. Die Entfernung von ihrem Gatten hatte Franziska ungewöhn lich elegisch gestimmt. Das trotzige Herz war weicher geworden nnd ein Gefühl überkam das junge Weib, als wenn ihr Leo doch mehr wäre, als ein Versorger. Tante Veronika empfand

des Rates an sie, der ihr einen tiefen Einblick in das Herz des Bruders gestattete, wie es unsäglich litt unter den Schmerzen unveränderter, heißer Liebe. „Laß es aber Fränzchen nicht wissen,' bat er darin, „für sie habe ich nur Segenswünsche, und ihre Zukunft soll sonnenhell sein; im Tode noch will ich für sie sorgen, will ich nicht aushören, sie zu lieben!' Auf diesen Bries baute Tantchen ihren Plan: Franziska mußte ihn finden, mußte ihn lesen, und wenn noch ein Mittel wirken konnte, diesen Fels

sprudeln zu machen, so mußte es dies sein! Und Franziska fand das Schreiben, las es und griff nach ihrem Herzen. Liebe erweckt Gegenliebe! Sie sah das Walten ihres Gatten jetzt in einem ganz andern Lichte, und im Herzen regte sich ein Gefühl der Bewunderung, das Wohl nahe an Liebe reichte. Nachdenklich schritt sie zwischen den plaudernden Kindern dem Weihnachtsbazar zu; sie überlegte eben, ob ihr Platz nicht richtiger an der Seite ihres krauken Gatten sei. Sie hatten kaum den Saal betreten, Albrecht

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 24.05.1944
Physical description: 6
, „ich habe ihn noch nicht zu Gesicht bekommen. Wo steckt der Mensch?' „Ja, wo ist Grigor?' sagte Läpple beküm mert. „Gott mag wisse, wo. er sich ru)ntreibe tut. Seit er damals den Hansel Stall überfalle hat, ischt er gar nimmer z'sehe.' „Warum hat er ihn überfallen?' Vater Dober hob seinen Blick, und ich sah, daß er ihn auf Franziska gerichtet hielt, die hinter mir am Tisch saß. „Mr wolle uns nix vormache', sagte er nach einigen qualvoll auf geholten Atemzügen, „'s ischt wohl so, daß der Grigor in unsere Franziska verschösse

gwese ischt. Und wie er dann erfahre hat, daß die Franziska den Hansel Stoll heiraten soll, da ischt wohl die Wut über ihn komme. Er hat dein Hansel aufglauert, und es war nur ein Glück, daß die zwei Oefelebubon dazukomme sind...' „So', sagte ich. „Franziska ist Braut?' „Der alte Stoll hat übergeoe, 's ischt eine schöne Wirtschaft, und der Hansel ist ein braver Kerle. Und jetzt, wo du ihm die Mucken aus- trieben hascht, Martin, paßt er mir schon recht gut.' Ich wollte mich eben umwenden

, um bei Franziska meinen Glückwunsch anzubringen, da stand sie plötzlich neben Dobers Stuhl und legte die Hand auf seinen Arm: „Vater, i will mit Grigor spreche', sagte sie. Es fragte keiner, wie sie es anstellen wolle, den Mann zu finden. Sie wußten so viel von Franziska, daß sie keine leeren Versprechungen machte und daß sie nichts übernahm, wenn sie des Weges nicht sicher war. So hatte der beglückende Festabend für uns einen sehr nachdenklichen Ausgang genommen. Wir sprachen auf dem Heimweg wenig

ich und tat, als schlafe ich schon halv. — Als ich am andern Morgen eben mit dem Anziehen fertig war, sah ich bei einem Blick aus dem Fenster Franziska auf unser Haus zu kommen. „Jutta, sieh nur!' sagte ich. Das war ein Ereignis, zum erstenmal seit unserem Ein zug wollte Franziska unser Haus betreten. Wal es nicht, als hätten Juttas Worte in der Nacht sie herbeigezogen! Die Scharte am Dienstag Aber ich hatte mich getäuscht, wenn ich an- nahm, Franziska wolle uns einen Besuch ma chen. Sie ging an unserem

Haus vorbei, sie sah nichts einmal hin, wenigstens nicht so, daß es zu bemerken gewesen wäre. Ich weiß nicht, wie es kam, daß mich eine Angst überfiel, es könnte ihr dort, wohin sie zu gehen im Begriff war, etwas Uebles zustoßen. Und Jutta mochte im gleichen Augenblick von einem ähnlichen Gefühl befallen worden sein. Sie drängte mich beinahe zurTürhinaus: „Lauf ihr nach! Latz sie nicht allein.' Ich hatte Franziska mit wenigen Schritten eingeholt. „Wohin gehst du?' fragte ich. Sie schaute geradeaus

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 07.11.1935
Physical description: 6
— ungellebl! Auch die Echtheit darf nicht übertrieben werden! In einem Londoner Filmatelier wartete man kürzlich vergebens ans Harry Gordon Cummings, der engagiert war, die Nolle eines Trunkenboldes zu spielen. Man suchte, schimpfte, telephoniert Harry war weg. Spät kam die Aufklärung: Harry saß bezw. lag Zu Schillers Gebv r dtag am 10. November. SS Me SllWtlllll 'vkizze von Hans Henning Frhr. Grote. . Franziska von Hohenheim fuhr erschrocken von >hrem Stickrahmen empor. Unbeherrscht, wie in alten Zeiten

, Zornesfalten auf der Stirn, betrat Karl Eugen das Gemach. Cr polterte los: „Ist das Zucht? Ist das Sitte?' Er zog ein Bündel Papiere aus der Tasche; große und kleine Zettel, .mit krausen Buchstaben bedeckt, ilatterten über den Tisch.' Franziska ergriff einen davon, las erstaunt und purpurn stieg es in ihre Wangen: „An Franziska! Elysische Gefühle drän ge» des Herzens Saiten zu Gesängen, ein teurer Name weckte sie!' Ein wenig verwirrt, ver ständnislos blickte die ehemalige Baronin von Leutrum zu dem Herzog

von Württemberg auf. Karl Eugen lachte dröhnend, seine gute Laune war zurückgekehrt. Zärtlich haschte der Mann nach den blonden Haaren der Geliebten, strich sie behutsam: „Du brauchst darum kein schlechtes Ge wissen zu haben, Franzel. Auf einen dummen Hungen ist der Herzog von Württemberg noch nicht eifersüchtig!' »Also ein Karlsschüler', riet Franziska und las weiter; sollen unsere Tranen, nie versiegen, zum Himmel sollen ewig unsere Wünsche fliegen, Franziska wollen wir ein ganzes Leben weih nl Ein Lächeln

überflog das schöne Gesicht: „Er schreibt anmutig und wohlerzogen, Dein Knabe', lobte die Frau, „sieh, selbst. Dichter ziehst Du aus Deiner Schule heran!' „Der Teufel soll alle Federfuchser holen! grollte Karl. „Dichter? Und in Deutschland? Da für taugen wir nicht und sollen es lieber den Franzosen überlassen. Meine Karlsschule ist nicht für solche Firlefanzereien da — Menschen soll sie erziehen!' „Sind Dichter nicht vor allem auch Menschen? fragte Franziska lächelnd. Sie hatte die Papiere

an sich genommen, ohne daß der Herzog es bemerkt hätte. Er redete sich weiter in Zorn und erging sich in weitschweifigen Erörterungen über die Zwecke und Ziele seines Gnstitutes. Franziska aber las in den Versen des unbekannten Schülers. Ein seltsam innerlicher Zug kam in die Augen der schönen Frau. „Ich will Deinen Sünder einmal kennen lernen', bat sie jetzt. „Das kann sofort geschehen', gab Karl Eugen zurück. „Die Jungens sind gerade beim Essen. Ich werde Dir den Jnkuipanten vorführen lassen.' Am Arme

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 27.10.1940
Physical description: 6
zu, in dem alsbald ein gewaltiger Aufruhr entstand. Abends, als die Brüder allein waren, sagte Armin plötzlich: . „Was willst du denn? Warum plagst du dich? Mir ist ja nicht anders, als ob sie mich selbst ge wählt hätte.' Adolf Obee. Franziska stiftet eine Ehe Eine Geschichte von Harro-Heinz Jakobsen Jeden Abend, wenn in den Hinterstu- ben die blechernen Lössel zum letzten Ma le schrapend um den Tellerrand fuhren »nd das Kirchglöcklein schläfrig beierte, stiefelte Stephan, der Großknecht, die friedliche

der Dorf straße hinab. Es war klar, daß es nicht so weiter gehen konnte. Aber weder der Stephan noch die Theres tat etwas dazu, um die Geschichte zu ändern, sondern Franziska mischte sich dazwischen, Franziska, das Pferd. Die Franziska schlug eines Tages nach einer giftigen, brummelnden Fliege. Aber die Fliege flog davon, und der Ste phan lag an der Erde. Und als danach der Bauer und die Magd, der Kuhbub und die Ahrenliefe drumherum standen und die Sache besahen, da blieb nichts an deres übrig

, als den Stephan ins Spital zu schaffen. Hier lag er nun mit seinem dicken Ver band und konnte nicht zur Theres und hörte nichts von ihr und dem Krügel. Nur eines Tages ging die Tür auf, und der Meßnerbauer, eben der Vater der Theres, schnaufte herein. Er setzte sich ans Bett und stierte das Bein des Stephan an. „Bei Gott, die Franziska!' sagte er endlich. Und der Stephan stierte gleichfalls sein Bein an und sagte: „Ja, die Franziska!' Danach räusperte sich der Meßner und meinte: „Nun ja, die The res

stand schon der Schmiedeanders und trank ein großes Bier und rauchte eine große Zigarre. „So', sagte er, „bist wieder da?' Der Stephan lehnte die Arme über den Schanktisch und starrte den gelben, pser dekopsgeschmückten Wandkaler an, und je länger er das tat, um so mehr mußte er an die Franziska denken. Die Franziska hatte dies.eigentlich alles so eingerichtet ... nur weil sie einmal kräftig mit dem Hinterfuß ausgeschlagen hatte. Der Ste phan bedachte dies noch eine Weile, dann sah

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 12.10.1935
Physical description: 6
. Sein Gesicht war eher noch gelber gewor den. Er versuchte, sich zu beherrschen, und wollte noch einmal zählen, aber es gelang ihm nicht. Bei vierunddreißig brach der Angstschweiß aus. „Franziska!' rief er, und als nicht gleich Ant wort kam, noch einmal: „Franziska!' Frau Bollmann segelte ins Zimmer. „Wie du einen erschrecken kannst!' sagte sie är gerlich. „Sieh mich an!' jammerte Bollmann. „O du dicker Vater!' rief Frau Bollmann. Nie mand hätte sagen können, weshalb sie in Augen blicken der Erregung immer

zum Himel. „Mit so etwas spaßt man nicht! Woher sollst du die Gelbsucht haben? „Vielleicht vom Briefträgerl Vielleicht ist die mir auf postalischem Wege zugestellt worden!' eiferte Bollmann erbost. „Ich habe die Gelbsucht, wie du siehst, und damit basta?' „Etwas gelb siehst du ja aus', gab Franziska zu. „Etwas!' fauchte Bollmann. „Etwas ist gut! Hast du denn kein Herz im Leib, Franziska!' Die Stimme versagte ihm. „Das ist der Anfang vom Ende: Der Aerger vergiftet mein Blut. Ich bin ein verlorener Mensch

hergestellt, daß er vor seinem Spiegelbild nicht mehr erschrak. Eines Tages holte ihn Franziska vom Kranken haus ab. Sie stiegen in die Elektrische und' alles wäre schön gewesen, wenn sich Bollmann nicht schon auf der Fahrt wieder künstlich erregt hätte. Die Ur sache war der Hund Alex, eine ziemlich ruppig aus- Bollmanns ganze wollen; Alex schon beim ersten Ausgang dabei zu haben. Die redliche Absicht sah Bollmann ja zu nächst auch ein. Aber als sie wegen Alex dann in den Anhängewagen mußten

, auf die Plattform dazu, bei dem rauhen Wetter, da begann Bollmqnn zu maulen und gallig zu werden. Das Unglück wollte, daß der Schaffner ein ähn liches Temperament hatte wie Bollmann. Die Mäiner g-rieten wcgen Al»x in einen unfreundli chen Wortwechsel, der nicht abbrechen wollte, weil beide einander grimmig beobachteten. Jedesmal, wenn der Schaffner, seiner Vorschrift gemäß, die 51, « »» >Liebe. Franziska hatte ihm die Freude machen Wiesenfeuchter Nebel brütet Tier und Mensch sind nun zur Ruh, Schieb

sehentlich dem Hund auf den Schwanz. Ein Geheu folgte. Bollmann erhitzte sich und brammelte ml tückischen Blicken vor sich hin. „Gib doch Ruhe, Bollmann!' sagte Franziska, >er die Sache peinlich war. „Du schadest dir nur elber, wenn du dich aufregst. Denk an die Gelb ucht!' Aber Bollmann hatte sich schon zu fest verrannt. Es kocht in ihm. Die Galle war doch wohl noch nicht völlig aus seinem Blut ausgeschieden. „Nichts hat man als Aerger', sagte er finster. „Ich wollte, ich wäre gar nicht herausgegangen

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 24.04.1944
Physical description: 4
und zu Rad durch die Ebene kreuz und quer -und-lief das ganze Wallgebirge ab. Franziska sah mich erstaunt und gekränkt an. wenn ich ihren Wunsch, mich zu begleiten, barsch abwies. Sie konnte es sich nicht erklären, daß die Uebung, die im vorigen Jahr selbstver ständlich war. heuer nicht -sollte gelten dürfen. Aber ihre Nähe beglückte mich nicht mehr, sie brachte mir keine Freude, sondern nur Oual und Verwirrung. In diesem einen Jahr war aus dem halben ^Kind fast schon ein richtiges Mädel „ge- . worden

hatten. Franziska..aber kam aus..der letzten Bank durch den Gang'geradenwegs auf mich los. stellt« sich vor meinen Tisch hin, und ich erfuhr aus ihrer Ansprache, daß heute der Jahrestag des ersten Unter richtes war. den ich den Kindern gegeben hatte, und daß sie mir den Dank meiner kleinen Sck-ulgemeinde ' auszusprechen habe. Ich mußte mich erst sammeln, ehe ich antworten konnte. Franziskas Anblick verwirrte mich, und ich ärgerte mich zu gleich über meine Gedankenlosigkeit. „Liebe Kinder*, sagte ich ' endlich

, und eine andere Welt gibt es ja nicht für euch. Das ein zige Zeugnis, das ich euch allen mitein ander ausstellen will. ist. daß ihr mir in diesem Jahr weit mehr Freude als Ver druß gemacht habt. Und nun geht heim, ich gebe euch de» heutigen Tag frei.' Sie stürmten jubelnd dqoon. und nur Franziska blieb bei mir zurück. „Nun, Franziska*, lagt- ich. „und da mit ist ja auch wohl deine Schulzeit zu Ende* ' Ich hatte Franziska dabei nicht ange sehen. aber da lange keine Antwort kam, mußte ich ihr doch meinen Blick zuwen

feierlich ein geholt und ins Gemeindehaus geleitet, wo man mir zu Ehren ein Festmahl ge rüstet hafte. Es gab Bier. Obstwein und den Wein, der auf dem sonnigsten Stück des Siidbanges «unterhalb des Mittwochs wuchs. Wir nannten die Strecke den- Rhejngau. und es war nur ein engbe grenzter Fleck, an dem neben Dober nur noch zwei oder drei Siedler Anteil hat ten. Der Wein war feurig genug, und ich trank, aufgewühlt wie ich war. wohl etwas mehr, als mir gut tat. » Als Franziska. ,üm Nachmittag

mit ihrer. Geige die ihr der Schneider Oefele gebaut hatte, zum' Unterricht. kam, da, war ich wenig aufgelegt. Musik zu be treiben. Nach kurzer Zeit legte ich meine Geige fort. „Weiht du. Franziska*, sagte ich. „und jetzt werde ich . auch dir wohl bald Sie sagen müssen.' , Cs war eine Grausamkeit von mir, und ich war mit Bewußtsein grausam, ich litt, und ich wollte auch, sie leiden laffen. Ich sah sogleich, daß es mir restlos geglückt war. „Warum?' fragte sie zit-- ternd. „Weil du kein Kind mehr

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 08.04.1897
Physical description: 4
, gemacht, die mit mehreren Damen zu sammen für eine Freundin einen kostbaren Teppich zur sil bernen Hochzeit gearbeitet und dabei den Beistand der geschick ten Musterzeichnerin in Anspruch genommen hatte. FranziSka sehen uud lieben war für den leicht entzünd lichen Referendar dasselbe gewesen; so leicht aber sein Herz sonst von Blume zu Blume geflattert war. hier fühlte er sich dauernd gefesselt, vielleicht weil er auf eine ihm sonst unge wohnte Spödigkeit stieß, da FranziSka seine Aufmerksamkeiten

haben, sondern auch ein schönes, großes Haus in der Stadt, prachtvoll eingerichtet, eine elegante Equipage, betreßte Diener, eine Loge im Theater und immer offene Tafel für die erlesenste Gesellschaft. Wir machen Rei sen, wir —' „Möchten Sie vielleicht so gütig sein, mir anzugeben, auf welchen Grund Sie alle diese herrlichen ZukunftSgebäude aufführen?' fragte FranziSka und warf dem armen Referen dar aus ihren grünlich schillernden Augen einen Blick zu, der wie ein kaltes Sturzbad auf den lustig Phantasierenden wirkte

herabstürzt. „Gründung,' lachte FranziSka und sah wegwerfend auf Ortler. „Was denken Sie, Herr Röhricht, zu solchen bedenk lichen Dingen giebt Herr Ortler sich nicht her.' „Habe ich auch gar nicht nöthig,' entgegneteAlbert, sich in die Brust weisend. „Wenn der Onkel mir einmal seine Praxis überläßt, da bin ich ein geachteter Mann.' In demselben wird zunächst des Hinscheidend des Protektor- Stellvertreters des Vereines vom Rothen Kreuz, des Herrn Erz herzogs Heinrich, gedacht, dann der Uebernahme des Amlcz

14 Min. MondeSaufgang: g Uhr. 15 Min. Früh. MondeSuntergang: 12 Uhr 36 Min. Nachts Katholiken: DionysimuS. Prote stanten: Apollonia. „Ja wenn I' warf FranziSka dazwi'cken. „Und dann kommt es auch noch sehr daraus an, ob Du im Stande bist, sie so fortzuführen, wie Justizrath Friebe.' bemerkte Röhricht und eS drückte sich in seinem Ton wie in seiner Miene ein starker Zweifel an dieser Eigenschaft feines Freundes aus. „Oho! Warum sollte ich baö nicht können ?' fuhr Ortler auf, dem es sehr unangenehm

war, in Gegenwart seiner Ge liebten so auffällig bemängelt zu werden. „Ich weiß, daß ich nicht weuiger leisten werde wie der Onkel.' „Warum nimmt er Sie denn nicht jetzt schon als seinen Gesellschaster? - eS giebt dergleichen doch bei den Anwälte» auch,' unterbrach ihn FranziSka. Ortler zuckte die Achseln und war ehrlich genug zu ge stehen : „Ich glaube kaum, daß er bei Lebzeiten sich dazu herbeiläßt.' „Ha, ha,' lachte Röhricht, „da kannst Du mir leid thun, mein armer Zunge!' und FranziSka fügte hinzu

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Alpenzeitung
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Page 6 of 8
Date: 09.03.1927
Physical description: 8
bei der Grüiidungsversammlung einschreiben. Als Vertrauensmann wurde Herr Josef Regensber- ger, Mittmair in Riscone, bis zur definitiven Wahl ernannt. Es ist erfreulich, daß sich auch die Landbevölkerung der Einsicht nicht verschließt, daß man heute nur mit Mitarbeiten etwas er reichen kann, und daher der Syndakatsbewe- gung sich anschließt. b. konkurspriisung für Lehrer. In der näch sten Zeit wird das kgl. Provveditorato , agli Studi der Venezia Tridentina die Programme Kirchliche Nachrichten Sf. Franziska Romana. Am 9. März starb

in Rom eine Heilige, de ren Fest allen vielbeschäftigten Familienmüt tern ein besonderer Trost sein muß und eine Aufmunterung, in der täglichen Pflichterfül lung nicht zu erlahmen, weil das für sie der di rekte Weg zum Himmel ist. Für die Wahrheit dieser letzten Behauptung steht die hl. Fran ziska Romàna Zeuge. / Schön c als Kind fühlte Franziska den Drang zur Heiligkeit: sie war eine solche Liebhaberin absoluter Reinheit, daß sie sich als Mädchen von niemand berühren las sen wollte. Ihren Entschluß

, Gott ihre Jung fräulichkeit zu weihen und in ein Kloster ein zutreten, konnte sie wegen des Widerstandes der Eltern nicht ausführen, sie wurde vielmehr schon^mit 12 Jahren an einen jungen, sehr rei chen Edelmann, Lorenzo de Ponziani, verheira- für die Konkursprüfungen der Volksschullehrer tet. Vierzig Jahre lebte nun Franziska in, Ehe- in den Provinzen Trento und Bolzano verös- standen und wurde Mutter von sechs Kindern. fentlichen. b. Äensionserhöhung für alle Lehrer. Der kgl. Provveditore agli

, die die angenehme Aufgabe haben, durch ein paar Stunden am Abend geschmackvoll zu unterhalten, die von einem „Stückeschreiber' kommen, wie der Ausdruck im Stücke selbst heißt, aber diesmal von einen! guten.Schreibern Der Autor ist selbst Schauspieler und hat infolgy- dessen die technischen Kniffe am kleinen'FiilgeV. Daher wickelt sich auch der Dialog so reibungs- ließ «s'Gott zü, daß der Schutzengel fast bestän 6er àteoroioZiseilen Station àaas dìg (solange Franziska nach dem Willen Got . a . . tcs handelte

strenge Buße hinzuweisen, die St. Franziska fortwäh rend übte. Das erscheint umso bewundernswer ter. als sie nach menschlichem Dafürhalten per sönlich nichts zu büßen hatte. Offenbar wollte Gott durch diese fromme römische Edelfrau uns einschärfen, nicht gegen die Verpflichtung der Buße zu murren, zumal der Herr von uns nicht so strenge Buße verlangt, wie sie die hl. Franziska trotz ihres engelgleichen Lebens frei willig leistete. Vergessen wir bei unserem großen Schrecken vor dem Fasten

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 11.11.1864
Physical description: 4
alter Waffentheile durchbrochen. Der Umstand, daß diese Seite unbewacht in geräusch vollen Wasserwerken lag und der während der Nacht stark tobende Wind, begünstigten ihren Ausbruch und die Flucht. Aus dem Gerichtssaale. Am 27. Oktober wurde von dem Schwurgericht in Beuthen (Pr.-Schlesien) Franziska Dndek, verehelichte Olschowka, deren Mutter und Bruder zum Tode ver urtheilt; sie hatten alle drei zusammen den Schuhma cher Franz Olschowka, den Mann der Franziska Dndek zu Nikolai ermordet. Franz

ihren Wi- ^ derwillen so wenig, daß sie schon am Hochzeitsabend ihrem nenvermälten, Ehegatten entfloh und in die Wohnung ihrer Eltern zurückkehrte. Es gelang nur den vereinten Bitten der letzteren und des sie innig liebenden Ehemannes — Spuren eipstiger Schönheit sind aus dem Gesichte der Mitangeklagten unverkenn bar — sie zur Folge in dessen Behausung zu bestim men; allein kaum 3 Monate währte das Zusammen leben derselben, als Franziska Olschowka ihren Ehe gatten verließ und nicht mehr zurückkehrte. Seitdem wohnte

sie bei ihren Eltern. Bevor obiges Ehebündniß geschlossen wnrde, hatte der Vater der Braut das Miteigentum seiner Be sitzung zur Hälfte an den Bräutigam verkauft. Als er nnn seine Hoffnung aus ein friedliches Zu sammenleben des nenvermälren Ehepaars an der hart näckigen Weigerung seiner Tochter Franziska, zu ihrem Ehemanne zurückzukehren gescheitert sah, glaubte er unter obwaltenden Umständen an seinen Kaufvertrag nicht mehr gebunden zu sein. Es entstanden Streitigkeiten und Prozesse, welche die Familie Dudek

verlor. Als die verehelichte Dudek sich einst mit ihren Kin- dern Karl und Franziska unterhielt und das Schicksal beklagte, welches sie so hart betroffen, sagte sie: „Schlagen wir den Hund — Olschowka meinend — der uns betrogen hat, todt; mir einem Fuße steht er bereits in der Hölle, was thnts, wenn wir ihn ganz hineinbesördern. Wir beichten es demnächst und dann ist es abgemacht.' Sosort wurden die Beleidigungen nnd Mißhandlun gen eingestellt, welche bisher mit dem Zusammentref fen eines Mitgliedes

dieselben dort mit Getränken. Franziska Olschowka ermöglichte demnächst ein Zn sammentreffen mit ihrem Ehemanne auf dem Felde, unterhielt sich mit ihm längere Zeit in srenndlichster Weise, liebkoste ihn, gestattete ihm alle Vertraulichkei ten nnd bat ihn bei ihrem Scheide», sie doch recht bald einmal zn besuchen. Als Olschowka noch einige Bedenken gegen die Friedfertigkeit der Angehörigen seiner Ehefrau äußerte, bestimmte diese ihm als die jüngste Zeit den 33. Mai d. Js. Abends 8 Uhr, weil jene dann auf einer Hochzeit

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 04.05.1897
Physical description: 4
und geduldig an, wie ein Wk Erbschaft. Kriminal-Romon von Ludwig Habicht. 28 Der Techniker wird sie wohl in diesen Anschauungen immer mehr bestärken,' sagte Erika leichthin. „Ach, mit dem kommt sie gar nicht zusammen. Sie hat Herrn Ortler mehrmals nach ihm gefragt, der gab aber immer ausweichende Antworten, so daß man leicht merken konnte, daß dem Herrn Justus Röhricht an unse rer Gesellschaft nicht viel gelegen sei. Franziska war. deshalb gar nicht mehr gut auf ihn zu sprechen.' „Und Sie sind wirklich

auf der Spur; helfen Sie uns, daß wir sie überführen.' „Wie kann ich das?' „Indem Sie Franziska Berggold überwachen, indem Sie —' Regiment, zu dem ein neuer Oberst, und nicht wie ein Parlament, dem ein ihm fremder Ministerpräsident ver setzt wird. Die Eim und Halban lieferten prompte Arbeit. Einladungen zur Hostafel und andere kleine Gefälligkei ten halfen nach. Schon zu Weihnachten 1895 waren die jungtschechischen Führer, die kurz vorher noch in der „Zeit' die Nothwendigkeit eines demokratischen

.' „Es ist ja nicht möglich, so schlecht kann Franziska nicht sein!' jammerte Antonie. „Und doch —' „Darf ich aus Sie rechnen?' flüsterte Erika, deren feines Ohr draußen am» Schloß ein Geräusch vernommen zu haben glaubte. „Bedenken Sie, es gilt die Rettung eines Schuldlosen von einer schimpflichen Anklage, — es gilt —' „Ich will,' unterbrach sie, ihre Hand fest drückend, Antonie und nabm in größtmöglichster Entfernung von dem jungen Mädchen Platz; deun auch sie hatte jetzt ge hört, daß die Thür des Vorsaals vermittelst

eines Drü ckers geöffnet wurde. Das konnte nur Franziska sein. Sie hatte schon draußen durch Frau Weiler erfah ren, daß eine junge Dame sie zu sprechen wünsche und bereits , einige Zeit im Zimmer aus sie warte. Hastig und einen forschenden, mißtmüischen Blick auf die Freundin und Erika werfend, trat sie ein, schien jedoch ruhiger zu werden, als sie bte recht gleichgiltig da sißen fah. Erika stände auf und nannte ihren Namen ; denn es hatte ihr und ihren Verbündeten nicht rathsäm erschie nen

denn auch nicht umhin, hinzuzufügen: „Das Fräulein war eine Freundin der ermordeten Lydia Haberkern,' und nun fuhr Franziska auf: „Warum sagst Du mir das? Du weißt, daß ich von der gräßlichen Geschichte nichts hören kann!' Zu Erika gewendet, fügte sie immer noch heftig, aber doch wie entschuldigend' hinzu: „Ich habe schon gar viel darunter gelitten.' „Verzeihen Sie,' sagte diese, „der Zufall hat mich zu Ihnen geführt, ich würde Sie mit Meinem Besuch gar nicht behelliget haben, wenn ich gewußt hätte, zu wem

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 10
Date: 14.10.1939
Physical description: 10
Magdalena, Wegscheidel: Ama- lia, Falkner Albina, Klocker Marianne, Ploner Josefa, Schneider Maria, Ludwig Johanna, Schrottwieser Juliane, Scharmer Maria, Franz Margarethe, Stot- ter Griseldis, Oberrainer Maria, Schachner Josefa, Rubner Barbara, Kalser Maria, Hutter Maria, Piermann Auguste, Mitterer Anna, Hauser Maria, Constantmi Anna, Reiter Anna, Lindner Maria, Ioast Filo mena, Bachmann Amalie, Pieischnig Agathe, Fercher Maria, Steiner Franziska, Lugger Maria, Leibetseder Rebekka, Bibermann Maria

, Blasiska Filomena, Wernisch Chri stine, Straganz Helene. Oertl Rasa, Kra nebitter Rosa. Mit dem silbernen Ehren kreuz wurden beteW: Glieder Magdalena, Geiler Anna., Trojer Anna, Pompenig Notburga, Wanner Anna, Weißkopf Maria. Mairginter Franziska, Wibmer Fanny. Defregger Franziska, Egartner Ottilie, Falkner Aloisia, Girst maier Franziska, Hintner Marianne, Klein- lercher Maria, Hauser Maria, Ladinig Anna, Urbaner Emma, Pum Maria, Ver- geiner Paula, Wibmer Maria, Bodner Hedwig, Michelitsch Maria, Maier

: Rohrer Franziska, Bergeiner Agnes, Strasser Theresia. Strobl Frieda, Riepler Christine, Sprenger Anna, Kashofer Anna, Hofmann Maria, Kniewasser Katha rina, Lechner Frieda, Reinstaller Berta, Trutschnig Therese Guggenbergs! Maria, Boden winkler Agnes, Abermann Stefanie, Don ig Anna, Duregger Maria, Girstmaier Marie, Obernosterer Therese, Leitner Marie, Lindsberger Elise, Mayr Aloisia, Rienzner Ottilia, Etzelsberger Walburga, Oberno-ste- rer N., Waldhuber Marianne. Klabischnig Anna, Lamprecht Franziska

, Arnold Aure lia, Salcher Karalina, Harold Klothilde, Gruber Maria, Leibetseder Anna, Stra- mitz Theresk, Plattner Katharina, Ober- huber Anna, Wilhelmer Antonia, Erd mann Gerda, Forcher Stefanie, Meißel Maria, Meißel Maria, Dr. Lengsfeld Ilse, Ortner Maria, Meßner Theresia, Girst maier Anna, Gander Rosa, Fink Julie, Neuhuber Christine, Paspesch Konradine, Scheiderer Maria, Rahracher Franziska, Tindl Klara, Beider Maria, Tschappeller Anna, Gasperotti Dora, Beimrohr Maria, Wilhelmer Christine

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 05.05.1897
Physical description: 4
Landtagsabgcordneter Dr. Reininger, Bürgermeister Schindler von Asch und andere. !Le EMM. Kriininal-Nomon von Ludwig Habichl. 29 „Wir alle,' erwiederte Erika, ohne sich bestimmt auszulassen, wenn sie unter „alle' verstand. „Wer sollte es denn sonst gethan haben? Wer hatte den Nutzen von der schaurigen Thal? Hätte Lydias Vetter, Jusws Röhricht —' „O, der konnte ja nichts davon wissen.' unterbrach hier Franziska ziemlich unbedacht die Sprecherin, und diese nickte: „Das wollte ich ja eben sagen. Röhricht steht außer

mit, daß die Polen und Jungtschechen dem Antrage sympathisch gegenüberstehen. Die Haupt punkte des Antrages sind nachstehende: din hervor und schilderte im Eifer der Auseinandersetzung alle Vorgänge vom Vermissen Lydias bis zu ihrer Auf findung mit einer Lebhaftigkeit und Anschaulichkeit, daß den Zuhörern ganz bange wurde. Antonie zerfloß in Thränen, Franziska würde aber todtenbleich und starrte mit verglasten Augen vor sich hin. „Hören Sie aus! Ich kann es nicht mehr ertragen!' keuchte sie, mühsam nach Athem

ringend. Gleichzeitig griff sie in die Tasche, um ein stark parsumirtes Ta schentuch hervorzuziehen und sich damit die Stirn zu trocknen, auf der große Perlen kalten Schweißes standen. Dabei fiel ihr etwas mit einem leisen Klirren wie Metall aus der Tasche und zu Boden. Antonie bückte sich danach, nun aber kam plötzlich Leben in die bis dahin starre Franziska. Sie stürzte sich auf die Freundin, entriß ihr das entfallene mit einer Heftigkeit, die in gar keinem Verhältnis zu den unbe- deutenen Vorfall

stand, und verbarg den kleinen Gegen stand schleunig wieder. Erikas scharfes Auge hatte ihn trotzdem erblickt und erkannt. Es bedürfte ihrer ganzen Selbstbeherrschung, um ihren Schreck und ihre Erschütterung zu verbergen, und es wäre ihr dies vielleicht doch nicht gelungen, wenn Franziska nicht so vollauf mit sich selbst beschäftigt ge wesen wäre. Mehrere Minuten verstrichen im Schweigen; dann nahm Erika wieder das Wort: „Verzeihen Sie, ich habe mich von meinen Gefühlen nun doch übermannen lassen

und mich und Sie mit aufgeregt. Zudem ist es spät geworden, und ich mutz mich beeilen, daß ich nach Wiesenburg zurüksahre. Ich komme nächstens wieder, und wir berathen das Weitere.' „Ich weiß nicht, ich glaube nicht, daß ich Ihnen das machen kann,' erwiederte Franziska, die auf dem Tische liegenden Zeichnungen mit dem Rücken der Hand zurückschiebend, als ob sie deren Berührung scheue. „Ueberlegen Sie sich das,' erwiederte freundlich und jetzt wieder gleichmüthig Erika. „Die Sache eilt nicht. Mr Krug. Auf der Straße

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 11.05.1897
Physical description: 4
damit, den Architekten, gegen den noch immer keine rechten Beweise vorlagen, durch zwei Geheimpolizisten auf das schärfste überwachen zu lassen und sich zuvörderst der Person seiner Mit schuldigen zu versichern, aber auch hier mußte vorsichtig zu Werke gegangen werden. Franziska Berggold erhielt die Aufforderung, in der Ortlerschen Angelegenheit vor dem Untersuchungsrichter noch einmal zu erscheinen, da dieser noch einige Fragen an sie zu richten habe, und kam derselben, wie es die .Klugheit zu erheischen schien

den, während Sie noch das Verhältnis mit ihm gehabt hätten. Franziska erschrack heftig, was dem Amtsrichter nicht entgieng und ries sehr heftig: „Das ist nicht wahr das ?ine Lüge!' haben schon bei früheren Vernehmungen er klärt, Herrn Röhricht nur ein einziges Mal und zwar in der Gesellschaft Ihres damaligen Bräutigams gesehen zu haben, und bleiben also dabei?' „Gewiß, gewiß!' versicherte Franziska. „Und können Sie es beschwören?' „Wie alle meine Aussagen.' „Sind Sie auch später nicht mit ihm zusammenge troffen

.' „Das ist eine ganz abscheuliche Lüge und Verläum- dung. Wer sagt daß?' schrie sie. -Ihre Freundin und Hausgenossin, Fräulein An- tonie Weiler.' „O diese Schlange!' °° „Der Maler Lothar Seefeld!' „Wer ist das?' „Ein Freund des Herrn Röhricht, der auch zufäl lig eine Unterredung mit angehört hat, die Sie mit letz terem vor einigen Tagen in einem Seitenweg gehabt haben.' Franziska, die in ihrer Erregung aufgesprungen war, erschrak hier so heftig, daß sie sich an die Lehne des Stuhles halten mußte. „Sie scheinen

sich jetzt auf die Unterhaltung zu be sinnen,' lächelte der Richter. Sie hatte sich inzwischen gefaßt und leugnete wieder. „So werde ich Ihrem Gedächtnis zu Hilfe kommen,' versetzte der Richter, klingelte und beauftragte den ein tretenden Diener, die Person, wobei er verächtlich auf Franziska deutete, von einer Aufseherin körperlich unter suchen zu lassen und ihm alsdann vorzuführen. Der letztere Befehl erwies sich als unausführbar, denn Franziska widersetzte sich der Untersuchung mit solcher Gewalt und Hartnäckigkeit

?' „Von einem herumziehenden Krämer.' „Die pflegen doch sonst solche Dinge nicht zu führen.' Franziska zuckte die Achseln. (Fortsetzung folgt.) Im L«de des Herzogs mn Anmale. Wie wir bereits gemeldet haben, ist der Herzog von Aumale, Prinz von Orleans, in seiner Villa in Jucco gestorben, einige Augenblicke nachdem ihm die Nachricht von dem schrecklichen Schicksale der Herzogin von Alenyon, der Gemahlin seines Neffen, zugekommen war. Weitere Pariser Depeschen melden, daß der Herzog einem Herzschlag erlegen ist und wenige

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 22.04.1944
Physical description: 6
hing ihm noch im Haar. Er war bei seinem Pferd gewesen, das er. wie ich hernach erfuhr, immer in einem fast undurch dringlichen Dickicht o'^zi'iteUen pfiegte.- damit es ihn nicht »mau, 'Komm mal zu mir. Grigor!' jagte Dober. der das Abladen des letzten Wa gens überwachte, als Grigor ein wenig scheu an ihm vorüberstrich. 5)e»te mar Franziska zum erstenmal außer Bett. Sie saß in einem Lehnstuhl, einem Mei sterwerk des Tischlers Drischel. das er der Eenekenden zum Geschenk gemacht

hatte, und wir berieten, was mir nun, da es mit Hermann und Dorothea zu Ende ging, künftighin lesen sollten. Aus Dobers Zimmer drangen seine und Grigors Stimme. „5)ören Sie nur,' sagte Franziska auf einmal lind legte ihre Hand auf die mei ne, „wie zornig der Vater ifcht.' Vater Dober hatte die Stimme erho-. ben und schien wirklich äußerst ärgerlich zu sein, und vielleicht sprach er aus vie- kem Grund. deutsch mit Grigor. „Lcch mich endlich in Ruh mit deim Kubiar Sur. Was habe- mr mit dem zu schaffe? Es mag

, das dir gliolfe hat. In drei Tage kommt der -vrodski. Und i sag dir, bts dahin muß all s da fein, was mr brachche.' - 3») hatte den Dober noch nie so u>ei- tem fletjört. .(Er uwt sonst ein ruhiger, uniganglicher Mann, der keinem Menschem ein ungehobeltes Wort sagte. Wenn er sich nun gegen den armen Grigor so er zürnte, so mußte das seinen guten Grund habe». Ich spürte einen schweren itlndrang von Not aus seinen heftigen Worten. „Was will denn der Vater von ihm?' fragte ich beklommen, aber Franziska zuckte

sein darf!' • „Ich weiß es', entgegnete ich, „alles dlfs ginge ja nicht, wenn dieses Dorf überhaupt vorhanden wäre.' Er glitzerte mich mißtrauisch an, aber ich versteifte meine Maske zur Undurch- drinalichkeit. „Wächst sich hübsch heraus, die Klei ne'. wandte sich Bcodiki zu Franziska. 2ch stelle fest; man soll sich seiner selbst -niemals zu sicher fühlen. Eben hatte ich noch gedacht ich sei dem Genossen Brodski an'Verschlagenheit ebenbürtig und durch .nichts aus meiner Deckung zu bringen

. Und -nun war auf einmal alles anders. Das Wohlgefallen an Franziska, .das Brodski äußerte, erschien, mir. wie: eine schmutzige Berührung», die. ich ,von deni Kind abwehren mußte. Die Maske war plötzlich fort, und ich war nah> daran, ,meine Faust in den Weichkäse zu schmet tern. Der Genosse Brodski las es mir.vom Gesicht ab. und der Weichkäse rötete sich. Zum Glück.deutete da .Lapple hinaus und rief: „Grigor kommt!' Wir sahen ihn in den Hof einreiten. Cr * saß auf abgetriebenem Pferd und sah selber müde und verwüstet aus. Nach dem Donner wetter

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 21.04.1944
Physical description: 4
. Es war kein leichter Kampf, der erste stige Angriff dauerte drei. Tage und ei Nächte, in ch^uen ich nicht aus den eidern kam. Endlich brachte eine 'Stun- einige Klarheit. Franziska erkannte ch und beglückte mich durch ein frohes ifstrahlen ihres Blickes ins Bewußt- n. Aber gleich drauf zogen Sorgfalten e Stirn zufanunen. ' „ ... »Hab ich viel inGer Schul versäumt?' !gt« sie bang. M ' ,®ar nichts', neigte ich mich über sie. „Wir warten alle auf dich, bis du wie der gesund bist.' »Ich glaube, wir sind, übers Berget

! Und Sie habe da eine Me dizin, die der Franziska gut tan hat. und ob Sie nicht nach 'meinem Büble auch sehe wollte?' Das muntere Schneiderbüble.- den Gott fried., hatte -ich gern. ich. packte die cklte Kakaobüchse, in der ich meinen Tagesbe darf an Chinin verwahrte, und ging mit dem Oefele. Cs war dasselbe Bild wie bei Franziska.-und die Sache nahm den selben Verlauf wie bei ihr. Die Anfälle wechselten mit Zeiten der. Fieberfreiheit; wenn man schon glaubte, die Krankheit vertrieben zu haben, so kam sie zurück, minder

, aber es han-^ bette sich für mich darum, auszuhalten und nicht zu versagen, diese Wochen hin durch, in denen mir keine Nacht mehr als zwei oder drei Stunden'Schlaf brachte, Eines war es. was mich stützte. Keiner von all den anderen Kranken hatte den Unfinn begangen, im Fieberlee zu baden, und so glaubte ich mir tröstend zuredeix zu dürfen, dah Franziska wohl vielleicht auch ohne Bad befallen worden wäre, urch das entlastete mich ein wenig von meinem Schuldgefühl. Als es Franziska schon so gut ging

heran. „Ja. Grigor'. sagte Franziska freund lich. „i'bin recht krank gwefe.' Der Grusiner lallte etwas in seiner Sprache, und mjr schien, noch mühsamer als sonst. Er verstand das Deutsche wohl einigermaßen.aber er sprach es nicht. „Nein, nun geht's mir wieder besser. Das war der Herr Lehrer, der mir gholfe hat. Und du könnst dich auch recht schön bei ihm bedanke.' Er sah mich zuerst mißtrauisch und finster an. Aber dann zog mit dem Be greifen ein Lichtschein von innen über die Stirn und die Äugen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 5 of 6
Date: 11.07.1922
Physical description: 6
. Am 22. April d. 2. wurde auf dem Wege von Ql Solomon noch Galling in Salzburg di« fünfzig Jahre alte Frau des Gemeindefekretärs von St. Kolo- man, Franziska Ramfauer. aus schweren Kopfwun- den blutend sterbend im Walde auHefunden. Wie wir einerzeit berichteten, wurden der Täter und die An- tifter nach der Mordtat bald ausgeforscht und ver haftet, obwohl Frau Ramsauer den Rauten des Mör ders nur unverständlich anzugeben vermochte, bevor sie am Orte der Tat verschied. Vor dem Schwurgericht in Salzburg begann

erschossen wurde. Der Altersunterschied und die Eifersucht der alternden Frau führten zu einer unglücklichen Ehe, der Rupert durch Scheidung wiederholt ein Ende be- reiten wollt«. Fransziska Ramfauer verstand 'sich mit allen Verwandten ihres Mannes nicht, am wenigsten mit bellen Bruder Jojef. Im September 1921 ii noch Straßwalchen. Auf dem ihm _ bernegg-Gut in St. Koloman blieb die Magd Katha rina Bergfchvber zurück, während Franziska Ram fauer öfters Nachschau hielt. Seit langem schon hatten Joses

Ramfauer und Habicher den Plan erwogen, die Schwägerin aus dem Wege zu schaffen. Hierbei ist Josef Ramfauer als der unmittelbare Anstifter zu betvachten, während Habicher als geistig tiefstehender, degenerierter Mensch, der der Franziska feind war, leicht zur Ausführung des Verbrechens bei Zusiche, rung materieller Vorteile zu gewinnen war. Der Gatte der Ermordeten war mit den Mordplänen der beidei» nicht nur einverstanden, sondern eiferte sie selbst wiederholt zur Tat an- Im Jahre 1918 schon

wollte Rupert Ramsauer sein« Frau selbst beseitigen. Am Mordtage, dem 22. April d. I., sollte Franziska Ramfauer gegen 11 Uhr vormittags auf dem von St. Koloman nach Golling führenden Wege mit Alois Habicher Zusammentreffen, um gemeinsam nach Straß- walchen zu fahren. Die beiden hatten am Vortage eine erregte Unterredung gehabt. Zu der vereinbar ten Stunde fanden Schulkinder an dem durch den so» ;enannten Wirlswald führenden Weg nach Golling >!e aus schweren Kopfwunden blutende Franziska Ramsauer und sahen

. Er gab nur zu, daß seine Bemerkungen in der ausaelegten Weise hatten verstanden werden können. Habicher antwortete dem Staatsanwalt kategorisch, er hätte di« Franziska Ramsauer niemals umgebracht, wenn er geglaubt hätte, es wäre dies den Brüdern Ramsauer nicht recht gewesen. Er forderte dann auch Joses Ramfauer auf, ihm doch, als Fran- genau auszusagen, daß dieser ihm ziska den Weg entlang näher kam. einen „Taucher' gegeben und gesagt habe, jetzt müsse es geschehen. Endlich gab Josef die Möglichkeit

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Bozner Tagblatt
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Page 5 of 6
Date: 18.03.1944
Physical description: 6
Chung und Kung. zwei chinesische Freunde, hatten lange Jahre in San Franziska gearbeitet und sich ein hübsches kleines Vermögen erworben, das sie an eine chinesische Bank In Schanghai über wissen hatten, denn es war für sie be schlossene Sache, nach ihrer asiatischen Heimat zurückzukehren. Leider war aber ein solches Unternehmen mit. Kosten ver bunden und unnütze-Geldausgaben sucht ein Chinese möglichst zu vermeiden. Viele ihrer Landsleute hatten daher die Reise in die Heimat in besonders hierfür

zu müssen. Lange dachten sie nach, bis man- dann, nach etlichen Tagen, zwei zerlumpte, schmierige Chinesen in einem Boot im Hafen nach dem Kai der Star Linie an geln sehen konnte... Von der See her schob' sich gerade ein Koloß cn den Kai heran, der Dampfer, der in regelmäßiger Fahrt zwischen San Franziska und Schanghäi hin und her pendelte. Im Trubel der Ankunft und bei dem Höllentempo, das sogleich beim Lö schen der Ladung vorgelegt wurde, achtete niemand daraUf. daß sich das Boot mit den angelnden

, stutzte der Patronlllenführer plötzlich. War dqs nicht ein menschlicher Kopf gewesen, den er über dem ersten Rettungsboot auf der Backbordseite gesehen hatte? Wahrhaftig, das Segeltuch, das über dos Boot ge spannt war. bewegte sich und gleich dar auf tauchre der Kopf eines Chinesen auf. Nun stürzten sich auf ein Zeichen des Sergeanten die drei Polizisten auf das Boot, schlugen die Plane zurück und hol ten mit festem Griff die beiden zitternden Chinesen heraus. „San Franziska' „San Franziska

bestätigte. „Wißt ihr Burschen nicht, daß die Ein reise nach USA. für euch verboten -ist?1 „Uns nix verboten', verteidigten sich die merkwürdigen Pastagiere mit impo nierender Frechheit. „Wer da ist. ist da! Diele, viele Chinesen in Amerika. Alle Arbeit. Brot und.Geld. Wir ganz arm darum nach San Franziska.' . „Das könnte euch so passen!' brummte der Sergeant. ^In drei Tagen gehts auf demselben Schiff zurück nach Schanghai, verstanden?' Die beiden Gelben schnatterten wie ver rückt darauf los; sie seien

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 23.06.1906
Physical description: 10
an die verschiedenen Umstände während seines Aufenthaltes wurden öfters aufgefrischt; man besprach seine Krankheit und hob seine guten Eigenschaften hervor; aber allmählich wurde das Andenken an ihn schwächer. Franziska arbeitete eines schönen Abends im August, der einem Augustabende, an dem Jean Baptist sie verlasseu hatte, sehr ähnlich war, neben ihrer Mutter in der bekannten Stube. Da ließ sich aus der leerstehenden Schmiede eine Stimme hören, die ihr ganz fremd klang. Sie stand auf, ging in die Schmiede

und sah vor sich eine bejahrte Frau stehen, die ländlich gekleidet war und unter ihrer großen Haube ein hübsches Angesicht und in der Brust Freimut und Festigkeit trug. Sie heftete auf Franziska lächelnde und wohlwollende Blicke und sagte dann zu ihr: „Mein Kind, ich wollte mit deiner Mutter gern sprechen.' Franziska ließ sie in die Stube zu der Mutter treten und ging in den kleinen Garten hinunter. Die fremde Frau grüßte die alte, kränkliche Mutter mit großer Herzlichkeit und sagte

von Eurer Tochter. Franzirka ist so ent gegenkommend, so sanft und so arbeitsam . . . nun, ich kenne sie, ich habe Franziska eben gesehen; sie ist eine junge Blüte, und so bescheiden . . .' „Ihr seid zu gut.' „Nein, ich weiß, was ich sage. Nun, ich will offen sprechen. Ich sagte Euch, daß wir zu den Alten zählen: wir müssen den Jungen Platz machen. Ich bin nun gekommen, um Eure Franziska für meinen Jean zu fragen. Er liebt sie ganz von Herzen und er ist ein braver Junge.' „Meine arme Tochter

das? Kann ich meinen Jean rufen, der dort am Ende der Straße zitternd mit dem Wagen hält? ...' Alles war abgemacht. Jean Baptist und Fran ziska wurden glückliche Eheleute; sie waren fleißig und gottessürchtig. „O, welch ein gutes Quartierbillett hat mir der gute Gott damals gegeben!' So sprach noch oft der alte Soldat, wenn er seine liebe Frau Franziska betrachtete.

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Alpenzeitung
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Page 5 of 6
Date: 20.07.1933
Physical description: 6
das Beste zutraut! . . Sie zitterte und weinte vor Aufregung, aber ies gab für sie kein Besinnen. Sie schickte Ihr das Ouartalsgehalt in einem verschlossenen ^Umschlag auf das Zimmer und ließ ihr sagen, der Wagen zur Bahn stände heute noch zu .jedem Zuge für sie zur Verfügung. Sie hätte 'ihr die Schlüssel zurückzusenden. Und sie schärfte «Franziska, der Botin, ein, daß sie für Fràlein Hübner nicht mehr zu sprechen sei. Franziska entledigte sich dieser Aufgabe mit viel Wichtigkeit und persönlicher

, hatten einiges von dieser Vorzugsstellung ein gebüßt und ihr stets die große Gunst der Herrin sehr beneidet. So konnte Franziska ihre Genugtuung nicht ganz verbergen, als sie Klares Zimmer betrat, die Geldsumme überreicht? und bestellte: „Grä-- dige Frau läßt, um die Schlüssel bitten u. Adieu sagen, und sie wäre nicht mehr zu sprechen. Fräulein Hübner könne den Wagen zur Bahn bekommen, wenn sie wolle ' Es kam sehr brutal heraus und KlÄres Herz krampfte sich doch schmerzend zusammen. Hatte sie etwas anderes erwartet? Hätte

, daß sie' dasselbe denken, sagen, wollen und tun durfte, was man hier für recht und gut hielt. Es ging ja so «eit, daß sie kein Wasser bei Tisch trinken durfte, weil Frau von Flamberg es nie getan und es ihren Kindern nie gestattet hatte. Daß andere Leute es gewohnt sein konnten, war flir sie nicht maßgebend. Kläre bemühte sich. Franziska gegenüber eine Haltung zu zeigen, die ihr jedes weitere Wort abschnitt. „Gut, ich danke. Wollen Sie bitte meine Koffer vom Boden holen lassen und den Wagen zum nächsten Zuge bestellen

Franziska belehrend. „Jch^ möchte nur wissen, ivas der junge Herr gestern so lange mit ihr zu reden hatte. Er ließ sie ja rufen. Da steckt sa allerlei, dahinter. Ich habe doch beobachtet, wie, er mit ihr war — se sehr pressiert — als wäre sie ganz was Besonderes. Aber seine Braut, die hat ne ganz andere Miene gemacht, die hat nicht viel von ihr wissen wollen.' „Nee. det is ne janz Städtische, wenn er da nicht >ne scharf? Kandar anlegt in seine Ehe, dann setzt se ihn us'n Sand', prophezeite Jemelchen

düster. „Was Sie nur immer wollen, ich finde sie nun sich', ereiferte sich Franziska. ..wie so ne Prinzessin! Die hat mir nun gerade gefallen. Ach. so himmlisch elegant und so furchtbar vor nehm. Die ganz Vornehmen, das find immer die besten Herrschaften.' „Die wird jhxe,.Nase nicht in die Küche stecken und uns kujonieren, das ist ne große Dame!' bestätigte Frau Kuhlemann. „Na äarten Se man erst ab. ob das Kujo nieren nicht erjcht anseht!' sagte Jemelchen, be> denklich den Kopf schüttelnd. Kläre sah

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 27.04.1897
Physical description: 4
. „Ja, er hatte mich beleidigt. Die Sache war im Grunde genommen nicht so schlimm, aber ich benutzte den Anlaß,' gestand sie mit einer den Amtsrichter entzückenden Naivetät. „Sie thaten dies, trotzdem Sie erfahren, daß Ortler 5V 000 Mark geerbt hatte und die Aussichten für eine Heirat günstiger geworden waren,' bemerkte er. Franziska riß die Augen weit auf und sagte kopf schüttelnd: „Aber nein; davon wußte ich ja kein Sterbens wörtchen.' „Er hat Ihnen nichts von der Erbschaft gesagt?' Franziska schüttelte nachdenklich

, um mit andern lustigen Kumpanen den Abend zu verbringen, und zu Hause angekommen, habe ich ihm sogleich den Brief geschrieben.' „Sie waren aber mit ihm vorher in ein Restaurant ge gangen und tranken Wein?' Franziska erröthete. „Das heißt, er trank die Flasche leer und ich nippte an einem Glase. Er war in einer befremden den Aufregung.' „Und kam cr Ihnen betrunken vor?' „Ach nein, eine Flasche thut Albert Ortler nichts, der kann mehr vertragen,' entgegnete sie lächeind. „Sie Unnen jetzt alles, was Sie mir mitgetheilt

haben, beschwören?' fragte der Amtsrichter ernst und feierlich. Franziska faltete die Hände und rief erschrocken: „Schwö ren soll ich? DaS ist ja schrecklich! Ach, lieber Herr Amts richter, thun Sie mir doch das nicht an!' „Aber liebes Kind, das braucht Sie doch nicht zu er schrecken,' beruhigte er sie, »daß muß sein.' „Ich fürchte mich jo davor.' „DaS haben Sie nicht nöthig. Wenn Sie die Wahrheit gesprochen haben —' „Die volle Wahrheit, warum sollte ich lügen?' „In der That, warum sollten Sie lügen

und richtete dieselbe Frage an den Referendar, den er, nachdem der Graf und Seefeld ihn verlassen hatten, vorführen ließ. Er las ihm das von Franziska unterschriebene Protokoll ihrer Vernehmung vor, und der Referendar stand zunächst wie zur Bildsäule erstarrt. Dann schlug er sich mit der Faust vor die Stirn und rief mit stockender Stimme: „Das — das hat Franziska Berggold ausgesagt?' „Wort sür Wort, und ist bereit, es zu beschwören. Was haben Sie daraus zu erwidern?' „Daß sie lügt! Daß sie einen Meineid

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