du noch einen stärkeren Beweis meiner Liebes" „Abgelegen?" flüsterte Hetson verstört vor sich hin — „nicht abgelegen genug, daß jener Unglückselige nicht hierher den Weg finden sollte." „Glaube das nicht," bat tröstend die Frau. „So wie ich Char les kenne, glaube ich, überzeugt zu sein, daß er jeden Versuch, mich wiederzusehen, aufgeben wird — sobald er nur erst erfahren, daß ich eines anderen Weib bin." „Charles," zischte Hetson durch die zusammengebissenen Zähne vor sich hin. „Stört dich der Name, Frank?" sagte
die Frau leise, indem sie ihren Kopf an seine Schultern legte — „denke, wie lange ich seiner nur unter dem Namen gedacht, daß mir der andere fast fremd ge worden. — Aber auch das will ich vermeiden, und gebe Gott, daß nicht einmal Mr. Golway mehr zwischen uns genannt zu werden braucht." „Ich glaube dir — ich glaube dir," flüsterte erregt der Mann, „aber wird er selber dafür sorgen, daß das nicht geschieht? Du traust ihm zu viel Edelmut — zu viel Kraft der Entsagung zu." „Nein, Frank, gewiß
ten Einbildungskraft an, wie du mich immer glauben machen woll test? Er ist hier." „Wer. Frank, um Gottes willen, wer?" fragte die Frau zu Tode erschreckt. „Wer? — Dein Charles, wenn du denn wirklich noch nichts von seiner Airwesenheit lveißt. Er ist dir gefolgt — zu welchem anderen Zweck, als dich mir abtrünnig §u machen?" „Es ist nicht möglich!" Die Frau trat erblassend einen Schritt zurück. „Nicht möglich?" wiederholte Hetson mit fest aufeinandergebiffe- twn Zähnen
, „und doch kann ich dir das Schiss nennen, mit den: er drei Tage später als wir selber von Valparaiso ab- und uns nachge- sahren ist. Er hat sich nicht einmal Zeit genomrnen, in Chile von — 61 — der langen Reise zu rasten, und die erste Gelegenheit benutzt, seine Pläne durchzusetzen." i Die Frau erwiderte kein Wort, sondern barg erschüttert das Antlitz für einen Augenblick in den Händen. Es war aber auch nur ein Augenblick, denn rasch richtete sie sich wieder empor und rief: „Und wenn er hier wäre, Frank, hast du so wenig
, auf dem ihr Gatte saß; leis« legte sie ihren Arm um seinen Nacken und flüsterte: „Frank!" Er antwortete ihr durch nichts als durch das stärkere Zittern seiner Glieder. „Frank," wiederholte sie und das Wort war nur wie ein Hauch, der sein Ohr kaum streifte, aber doch bis in seine innerste Seel« drang, „Frank, sei ein Mann. Wenn auch mein Herz an dein frühe ren Geliebten hing; wenn auch meine Jugendträume nur an seiner Seite ihr Glück zu finden glaubten, so ist das jetzt vorbei. Ich bin dein Weib