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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 27.11.1937
Physical description: 4
er sich selbst das Leben nehmen würde, wenn ich ihn Nicht erhöre. Ich kann niemand erzählen Ad sagen, was ich durchgemacht habe in lener Zeit. Gegen Ernst aber wurde er Wer. Sie wurden sich fremder. Es lag etwas zwischen ihnen, und das hatte mit dem Gespräch angefangen, in dem Ernst «ich geweigert hatte, seine Erfindung ins Ausland zu verkaufen. Und drei Tage dor Weihnachten war Ernst mit allen seinen ^perimenten fertig. Seine Schlüsse erwie- M sich als richtig. Eine epochale Erfindung var geglückt. Ernst ging herum

3, Schule, erfordert 121.440 S für die Volks- und Hauptschulen, 31.040 S Gymnasium, 5.330 S gewerbliche Fortbil dungsschule, 14.690 S für den Kindergar ten, zusammen 172.500 S: Einnahmen insgesamt 31.320 S. — Kapitel 4, Für stimmt hatten! Ich kann nicht sagen, datz Armanak nicht innigen Anteil genommen. Aber seine Art war plötzlich herrisch ge worden. „Du bist ein Idiot!" hatte er Ernst einmal zugerufm. „Welcher Staat am besten zahlt — und wenn es Sowjet- rutzland wäre, der soll die Erfindung ha ben

, der hat sie!" Da sah ich Ernst vor ihm anfwachsm — groß — und so, wie ich ihn nie gesehen. „Ich bin ein Deutscher. Was ich denke und erfinde, ist nicht Einzelnes, Losgelöstes, ist wie ich selbst nur ein Atom meines deutschen Volkes und gehört ihm — nur ihm allein." Armanak sah ihn mit einem lodern- dm Blick an. Es war ein plötzlich ausge brochener Hatz, er wandte sich und verließ das Zimmer. Ich habe viel darüber Uach- gedacht in diesen Tagen. Ich weiß nicht, ob es nicht auch ein Teil Eifersucht

an diesem deutschesten aller Feste teilhaben?" und dann zu Armanak gewendet: „Ich komme von unten. Deine Herden haben sich ver doppelt!" und zu Ernst: „Wie steht , es mit Ihrer Erfindung? Geglückt? Wie? Ich gratuliere! Da werden wir ein großes Geschäft machen!" Armanak zuckte ein wenig verächtlich sorge, erfordert 155.800 S einschließlich der 20.000 S für Winterhilfe; Einnahmen 40.300 S. — Kapitel 5, Sicherheitswesen, erfordert 40.820 S, nimmt ein 2.520 S. — Kapitel 6, Gesundheitsdienst, erfordert 34.450 S, bringt

die Iahvesrechnung pro 1936 über prüft und in tadelloser Ordnung befunden hasten Er ersucht den Gemeindelag, dem Finanzreferenten Berger sowie dem Käm merer Rehm den Dank auszudrücken, was lächelnd die Schultern. „Er ist ein Pa triot! Er will nicht einfehen, daß der Pro phet in seinem eigenen Lande nichts gilt!" Bujukian pfiff kaum hörbar durch die Zähne. Seine Augen blitzten weiß auf in dem dunklen Gesicht, und er sagte ein paar Worte auf armenisch. Wir sahen uns an — Ernst und ich. Ich hatte in dieser Nacht

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 10.02.1914
Physical description: 12
Erste Beilage zu Nr. 12 der „Lienzer Zeitung' vom 10. Februar 1914. Die Kinder des Erzherzogs Ernst. ver proxess Ser Llenxer 5tMamsnswltwe. In unserer Nummer 98/99 am 12. Dez. 1913 berichteten wir über den Ehrenbeleidigungs- Prozeß, welchen die Majorsgattin Klothilde Edle von Szimics gegen den ehemaligen Sekretär des Erzherzog Rainer, Hofrat Baron Dr. Gianellia, angestrengt hatte, weil dieser dem Vertreter der Frau v. Szimics, Dr. Heilinger gegenüber, geäußert habe, daß diese Person — Frau

v. Szimics weder die Tochter des Erzherzogs Ernst, noch eine Baronin sei. Die Verhandlung endete damals mit einem Frei spruche, weil die beleidigende Aeußerung nicht an einem öffentlichen Orte gefallen sei. Unterdessen hat Frau v. Szimics, be kanntlich die Witwe des im Jahre 1890 verstorbenen Lienzer Stadtarztes Dr. Pegger — weitere Prozesse geführt, um die Erbschaft nach ihrem Vater Erzherzog Ernst herauszubringen. Die ganze Angelegenheit, die in der Wiener Hofgesellschaft schon lange pein liches

Aussehen erregt, ist in einer Interpella tion dargestellt, welche der R.-Abg. Dr. Hei linger im Abgeordnetenhause an den Justiz minister eingebracht hat. Dieselbe hat den folgenden Wortlaut: „Durch die Presse hört man seit einiger Zeit von dem verzweifelten Kampf, den eine eheliche Tochter des Erzherzogs Ernst um ihre Anerkennung und ihr Erbrecht führt. Diesem Streite liegen folgende Tat sachen zu Grunde: Erzherzog Ernst, Bruder des Erzherzogs Rainer, hat im Jahre 1857 eine Bür gerliche

1865, bis dahin haben sie und der Erzherzog Ernst die Kinder gemeinsam erzogen. Nach dem Tode der Baronin Wallburg führte vom Jahre 1865 bis 1873 Erzherzog Ernst persönlich die Erziehung seiner Kin der. Vormünder der Kinder waren seine Sekretäre. Dies beweist der Vormundschaftsakt Wallburg des Bezirksgerichts Margarethen, wo der Vormund von Skal, Sekretär des Erzherzogs Ernst, folgende lako nische Depositionen zu Protokoll brachte: „Die Wall- burgs, mögen sie von wem immer geboren

sein, sind eheliche Kinder.' Erzherzog Ernst hat nicht nur die Erziehung geleitet, sondern die Kinder auch fürstlich gehalten. Sie wohnten bei ihm auf seinem Schlosse Schönkirchen und er mietete ihnen die Zwillonvilla in Mödling. Die Mädchen wurden im Jahre 1863 zu den Englischen Fräulein nach St. Pölten gegeben und dort in die Aristokratenkammer eingereiht. Im Jahre 1873 wurde Erzherzog Ernst infolge der angeblich schlechten Wirtschaftsführung von Erz herzog Rainer gezwungen, einen Vertrag mit ihm einzugehen

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Lienzer Zeitung
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Page 18 of 24
Date: 02.03.1901
Physical description: 24
des Vaters tickte, und jetzt zeigt sie noch ebenso gelassen an, wie die Zeit vergeht!' „Was hast Du nur, Heinz? Du bist heute so seltsam ver ändert?' fragte Ernst. „Ich verändert?' Der junge Bruder zuckte die Achseln und zeigte dann über die dunstige Landschaft. „Sieh dorthin!' sagte er. „Herbstnebel ziehen und Herbststimmungen überkommen nnser- einen. Das liegt in der Luft!' Da wurde das Pferd gebracht und Heinz schwang sich in den Sattel. „Nach dem Manöver wirst Du doch wie bisher einige Wochen Urlaub

nehmen und zu uns kommen?' fragte Ernst. „Nun, höre, Du scheinst wohl Lust zu haben, diesmal andere Jagdgründe als die Kremziner anszupürschen?' forschte er weiter, da er keine Antwort erhielt. Heinz war eifrigst mit seinem unruhigen Pferde beschäftigt. „Verzeih, mein alter Junge, ich bin unaufmerksam, aber ich habe große Eile!' Als jedoch der Fuchs abgehen wollte, parierte Heinz ihn mit aller Gewalt, um dem Zurückbleibenden die Hand zum Abschied zu reichen. „Lebe Wohl, Ernst, und — und denke

emporstieg. „Herbstnebel — Herbststimmungen!' dachte er? dann ging er ins Haus. Heinz' sonderbares Benehmen hatte ihn vorher beunruhigt; nun belächelte er selbst seine Angst. Thorheit! Wann wäre der Mensch nicht Stimmungen nnter- worsen! 15. Ernst erhob sich frühzeitig am andern Morgen, trank hastig Kaffee und bestellte auf sechs Uhr den Wagen. Dann ging er wieder in sein Zimmer, steckte einige Papiere zu sich und wollte auch den Bries mit den viertausend Mark an sich nehmen. Er fand

ihn nicht in der Schnblade, in der er ihn vermutet hatte; er schloß eine andere auf, — auch hier war er «icht. „Habe ich ihn unter die Papiere gethan?' dachte Ernst und öffnete das Fach, das die Schriftstücke barg. Aber das graue, stei fe Couvert, auf dem die Summe verzeichnet stand, fand sich nicht vor. Ernst ward ein wenig unruhig. „Bin ich behext, daß ich ihn nicht finden kann?' dachte er, in dem er von neuem zu suchen begann. Das Resultat blieb dasselbe. Im Hose hörte man bereits den Wagen vorfahren; er hörte

auch die Stimme seiner Mutter, die dem Kutscher von dem Fenster aus zuries, sie wünsche, daß ihr Sohn noch einen Augenblick in ihr Zimmer komme. „Ich bin ein Thor, daß ich mich des Briefes wegen sorge,' sagte Ernst kopfschüttelnd. „Ich weiß, ich habe ihn hineingelegt, folglich muß er doch da sein!' Trotz dieser Versicherung wurde Ernst jedoch immer unruhiger, und als er nochmals die ganze Schnblade durchkramte und keine Spur von dem ominösen Couvert entdeckte, trat ihm der Angst schweiß auf die Stirn

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 26
Date: 02.07.1904
Physical description: 26
Erste Beilage zu Nr. 27 der „Lienzer Zeitung' vom 2. Juli 1W4 I« Rom» der WMmzs. Seit Jahren beschäftigen sich alle mög lichen Gerichte, Aemter und Behörden beider Reichshälfte» mit der Afsäre des Baron Ernst Wallburg. Es ist eine der seltsamsten, ro mantischesten und tragischesten Geschichten, die je die öffentliche Aufmerksamkeit wachgehalten haben. Seit Jahre» behauptet Baron Ernst Wallburg, ehemals österreichischer Offizier, zuletzt Oberkellner in einem Budapester Kciffe- hans, dazwischen

in bnnter Abwechslung seiner Berufe Sollizitator, Eisenbahner, Notenkopist und Omnibuskondukteur, daß er und seine Geschwister die rechtmäßigen Sprößlinge, aus einer gütigen Ehe des österreichische Erzher zogs Ernst, des vor fünf Jahren verstorbenen Bruders des Erzherzogs Rainer, feien. Ein Prozeß, der im Herbst 1992 in Laibach durchgeführt wurde, rollte diese Angelegenheit zum letztenmal auf, und sie blieb nach wie vor voller Zweifel. Daß Ernst Wallburg ein Sohn des Erzherzogs sei, schien

sehr wahrscheinlich, ob seine Geburt jedoch in recht mäßiger Ehe erfolgte, das ist und bleibt die Frage, die bisher nur von dem Landesgericht Laibach ge prüft und mit „Nein' beantwortet wurde, während Ernst WnU'.nvg nicht nachläßt, Do kumente und Beweise sür das Gegenteil zu sammenzutragen. Jetzt hat er all dies, sein Lebenswerk, in einem Buche zusammengestellt, das den weitläufigen Titel führt: „Ein Ju stizmord! Enthüllungen des Erzherzog-Sohnes Ernst Baron Wallbnrg über die morganatische Ehe seines Vaters

ErHerzog Ernst.' Und man ;nnß sagen: das Buch unterscheidet sich in einigein von dieser Art der- Senfations- memoireiiliteratur. Ein starkes Talent und ein kräftiges Temperament haben hier die Feder geführt, nnd es gibt Kapitel in diesem romanartigen Buche, die ergreifend sind durch ihre Wahrheit. Das Buch beginnt folgerichtig mit der Beschreibung der Eindrücke, die sich Ernst Wallburg aus der Kinderzeit bewahrt hat. Baronin Wallburg hatte vier Kindern das Leben geschenkt: Lciura, Ernst, Heinrich

und Klotilde. Ernst Wallburg will sich noch ge nau der zärtlichen Behandlung erinnern, die den Kindern der als Vater betrachtete und Vater genannte Erzherzog zuteil werden ließ. Nach sieben glückerfüllten Jahren starb den Kindern die Mutter. Kurze Zeit darauf mußte der Erzherzog auf dem böhmischen Kriegsschauplatz, und die Kinder kämen unter die häufig wechselnde Leitung von Vormün dern. Ernst Wallburg trat in eine Mili tärerziehungsanstalt ein, und gleichzeitig er hielt er, wie er erzählt, den Befehl

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Lienzer Zeitung
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Page 17 of 22
Date: 26.01.1901
Physical description: 22
südlich mud er Gelegenheit, deut geistlichen Herr» zu entwüchcu. „Gieb kNir ein gutes Wort mit auf den Weg, kleine Anne- Marie!' bat er. Seine grauen Augen ruhten mit einem ganz besonderen Aus druck auf dem reizenden, rosigen Gesichtchen des jungen Mädchens. Klein nannte er sie, das war nun ganz verfehlt; ihre schlanke, biegsame Gestalt hatte fast seine Größe erreicht. Sie bückte sich, pflückte ein Veilchensträußchen und steckte es ihm an. „Auf Wiedersehen, lieber Ernst!' sagte sie. „Zwei

sehr ernst: „Willst Du mir versprechen, daß Du noch hier bist, wenn ich zurückkomme?' Sie schüttelte den Kopf, aber nun war es an ihr. zu erröten. „Ach, Unsinn, Ernst, wozu das? Ich bleibe natürlich zu Hause!' Als sie ins Zimmer zurückgingen, trat Anne-Marie ans Fenster und schnitt von ihrem Monatsrosenstock eine purpurrote Blüte ab. „Für den Wanderer!' sagte sie. Er wollte Ernst die Blume reichen, aber der sah nach ihren Augen, griff zu spät zu, — die Rose sank zur Erde. Leo Steinbeck bückte sich, hob

sie auf und steckte sie an seinen Uniformrock. „Der Zufall spielt die Hauptrolle im Leben!' sagte er und blickte Ernst triumphierend an. „Haben Sie die Güte, mir die Rose zurückzugeben, sie war für mich bestimmt!' „War!' lächelte Leo mit der harmlosesten Miene von der Welt, sein Schnnrrbärtchen streichend. Ernst ärgerte sich über diese Keckheit. „Aber, bester Gras, Sie eignen sich da etwas an, was Ihnen nicht zukommt!' „Ich bin nicht so skrupulös wie Sie, lieber Werner. Uebri- gens — zur Erklärung

für mein Handeln — ich habe vorhin um die Blume gebeten und wurde abschlägig beschieden; nun war es Ehrensache für mich, sie doch noch zu erhalten.' Er empfahl sich kurz, er müsse nach Neustadt zurück, da er am Abend einige Kameraden erwarte. „Soll ich Heinz grüßen?' fragte er Ernst. „Ich will Sie nicht bemühen, Graf. Heinz hat mir versprochen, zum Frühzug auf den Bahnhof zu kommen.' Lachend schwang sich der Graf in den Sattel. Ernst sah ihm mit finsterer Miene nach. Hätte er es nicht zu thöricht gefunden

, einer Rose wegen Streit anzufangen, er hätte sie dem Grafen mit Gewalt von der Brust gerissen. Der eigentliche Abschied von Anne-Marie stand unter dem Banne dieses Vorganges. Sie entließ ihn mit einem mitleidigen Lächeln über sein Ungeschick. — Nun saß Ernst in dem kleinen, rauchigen Wartezimmer des Bahnhofs, bestellte sich bei dem verschlafenen Kellner eine Taste Kaffee und sah dabei nach dem Fenster, an das der Sturm große Schneeflocken trieb, trotzdem es schon April war. Ernst blickte

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Lienzer Zeitung
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Page 20 of 26
Date: 24.12.1914
Physical description: 26
haben, da war es aus mit Frieden und Eintracht im Hause. Mutter Trillmich hatte mit ihrem Ernst ja doch ganz andere Pläne. Er sollte eine wohlhabende Bauerntochter aus Weißig heiraten, die schon lange ein Auge aus den schmucken Burschen geworfen hatte. Und weil der Sohn ihr sonst immer den Willen getan, so war sie doppelt empört, daß er es grade in dieser Sache, an der ihr ganzes Herz hing, nicht tun wollte. Sie schmollte und grollte mit ihm und hätte das Bertel gar zu gern aus den: Hause getan, wenn sie es nicht so nötig

gebraucht hätte. Aber die Arbeit wollte ihr nicht mehr so von der Hand gehen wie früher, und das böse Reißen, das sie sich in der feuchten Waschküche zugezogen, machte ihr arg zu schaffen; so war also nicht daran zu denken, die fleißige Hilfskraft zu entlassen. Und daß sie eine andere Hilfe, die so zu verlässig und anspruchslos war, nicht gleich finden dürfte, na, das wußte die Mutter Trillmich ganz genau. Im unerquicklichsten Zusammenleben war das Frühjahr ver flossen, da erklärte eines Tages Ernst

, daß er in die Fremde gehen wolle, er habe ein Angebot aus Bayern mit höherem Lohn und unter annehmbaren. Bedingungen. Das fuhr wie ein Blitz in das Häuschen am Walde und so kam es, daß sowohl die alte Frau wie das junge Mädel heimlich viele Tränen vergossen, und Ernst mehr wie je das Heim mied. Alles Bitten der Mutter blieb ohne Erfolg, und als die alte Frau sagte, sie wolle dann lieber die Bertel vor die Tür setzen, da hatte er brüsk erklärt, dann erst recht gehen zu wollen, und zwar um nimmermehr heimzukommen

. Am ersten Juli kündigte er auch richtig seine Stelle und wollte am ersten August nach Bayern reisen. Gewitterschwül wie draußen in der Natur, so war es während des ganzen Juli im Trillmich-Hause und darüber merkte man nichts von. der Gewitterschwüle, die auch über ganz Europa lag, bis eines Tages Ernst die Mobilmachungsorder erhielt, die ihn für den fünften Mobilmachungstag zu den Waffen rief. Er war Reservemann und stand bei den Dresdner Jägern. Aus war's da mit seinen Abreijeplänen, die wie ein Alp

ansteigenden Waldweg einbiegen wollte, trat ihr unverhofft Ernst entgegen. „Bertel, stelle mal deinen Korb ab und setze dich zu mir aus jene Bank', sagte er und nahm ihr, ohne auf ihre Abwehr zu achten, den Tragkorb ab und zog sie an seine Seite. „Ach, Ernst, wenn die Mutter es merkt, ich könnte es ja nicht mehr im Hause aushalten. Laß mich gehen!' „Nein, du bleibst und hörst mich an. Schlimmer wie jetzt kann es auch nicht werden. Ich will ein Ende machen der Qualerei. Ter Pfarrer in H traut morgen sechs

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 26.03.1956
Physical description: 6
nichts zustande bringt. Beim ISK, der nach zehn Minuten bereits mit 2=0 in Füh rung lag, ging zwar nicht alles nach Wunsch. Anfangs glaubte man, die Höttinger würden die Polizisten samt Haut und Haar auffres sen, doch man baute ab und nur die Schwä che der Polizei verhalf den Siegern, wieder die Oberhand zu gewinnen. Sehr gut zog Der Kitzbüheler Ernst Hinterseer wurde Gesamtsieger der „Tre-Tre“-Skirennen im Marmolatagebiet. Die Konkurrenz endete mit einem eindeu- tigen österreichischen Erfolg

. Nicht nur die ersten drei Plätze in der Kombination fie len an Oesterreicher, auch die Länderwer tung ging klar an Oesterreich. Die Kombinatio<nserg' e bniss e : 1. Ernst Hinterseer (Oe) Note 1.12; 2 Josl Rieder (Oe) 2.67; 3. Ernst Oberaigner (Oe) 5 31; 4 Bud Werner (USA) 7.43; 5. Charles Bozon (F) 7.98; 6 Walter Schuster (Oe) 11.72; 7. Gino Burrini (I) 13.14; 8. Pepi Gramshammer (Oe) 17.39. — Länderwertung: 1- Oesterreich, Note 0; 2. Frankreich 14.22; 3. Deutschland 20.75. Das sonntägige Abfahrtsrennen wurde

in 3250 m Höhe gestartet. Die 600 m Höhenunter schied aufweisende Piste war mit 12 Toren versehen und etwa 2,3 km lang. Resultate- 1. Ernst Hinterseer (Oe.) 1:27,6; ex aequo Josl Rieder (Oe.) und Wallace Werner (USA) 1:28,8; 4 . Ernst Oberaigner (Oe.) 1:29,4; 5. Egon Zim- Bundeskapitän Geyer meinte, daß der Angriff mehr erreichen hätte können, hät ten nicht Buzek und Kozlicek II allzuviel Lampenfieber gehabt. Seiner Meinung nach haben die beiden Junioren erst im letzten Drittel des Kampfes entsprochen

Schicksal. Wie eine morsche Mauer brach er zusammen. Anstatt nun eine Abwehr zu organisieren, unternahm jeder auf eigene mermann (Oe.) 1:30,5; 12. Walter Schuster (Oe.) 1:35,4; 13. Pepi Gramshammer (Oe.) 1:35,7. Josl Rieder gewann am Samstag in 1:50,0 Minuten. Rieder, der im Vorjahr der Kombi nationssieger in dieser Konkurrenz war, ver wies den Franzosen Charles Bozon in 1:51,8 auf den zweiten Platz. Den 3. Platz belegte Walter Schuster (Oe.) 1:52,8 vor zwei weiteren Oesterreichern, Ernst Hinterseer

und Ernst Oberaigner, die beide mit 1:53,1 gestoppt wur den. Egon Zimmermann wurde in 113.2 Sekun den Sechster vor Bud Werner (USA) mit 114,7. Im ersten Durchgang hatten Bozon und Rie der mit je 55,7 Sekunden die besten Zeiten er zielt. Es folgte Oberaigner mit 56,1 vor Schu ster und Zimmermann, die beide auf je 56,6 Sekunden kamen. Im zweiten Lauf entschied Rieder mit einer feinen Fahrt das Rennen in 55,2 Sekunden für sich, während Bozon —- es wurde dieselbe Piste wie im ersten Kurs ge fahren

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Lienzer Zeitung
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Page 16 of 22
Date: 26.01.1901
Physical description: 22
hatte in den letzten Jahren stark gealtert und war kränklich und mürrisch geworden. Ernst bat die Mutter, den Alten zu entlasten und ihm die Arbeiten allein zu übertragen, doch davon wollte Frau Werner nichts wissen. „Weise ist erprobt und wenn ich Dir auch alles Gute zutraue, — Beweise habe ich nicht dafür. Vorläufig überlaß nur mir die Bestimmungen. Wenn Du erst Dein eigener Herr sein wirst, kannst Du alles nach Deinem Gefallen einrichten/ sagte sie. Und Ernst ging still an seine Arbeit

. Er wußte, seine Mutter hatte kein Vertrauen zu ihm. Der alte Weise aber nörgelte an ihm herum und wollte von allen Neuerungen, die Ernst vorschlug, nichts wissen, und wenn er abends zu Frau Werner kam, so sprach er über ihren Sohn, als wäre er ein unbedachter junger Mensch, der sich nur gern selber als Herrn aufgespielt hätte. In Kremzin waren jetzt keine guten Zeiten. Die letzte Ernte war durch einen Hagelschlag vernichtet und nur sehr notdürftig wieder ersetzt worden; im Viehstall war eine Seuche

ausgebrochen. Von allen Ecken und Enden drängten Verlegenheiten auf Werners ein. Ernst nahm an den Sorgen teil, ohne irgendwie helfen zu dürfen, und fühlte sich von Mißtrauen umgeben. So gingen ihm die ersten Jugendjahre unerquicklich dahin. Inzwischen hatte auch Heinz die Schule verlassen und war in das Neustädter Husarenregiment eingetreten. Und als er sich zum erstenmal in der goldstrotzenden Uniform Frau Werner zeigte, da klopfte ihr Herz in mütterlichem Stolze höher auf, und ihre Augen leuchteten

bei dem Anblick ihres hüb schen Jungen. Er war derjenige von beiden, der ihr auch nicht eine trübe Stunde bereitet hatte. — Ernst ritt zum Förster Willert, um ihm eine Bestellung zu überbringen. Es war in den ersten Tagen des März, und der Duft des welken Laubes, das am Boden lag, und der des frischen Grases, das darunter hervorkeimte, erfüllte die Luft. Oben im Aether jubilierten die Lerchen, und die Sonne schien so warm, als sei der Frühling allen Kalenderbestimmungen zum Trotz schon in aller Form

eingezogen. Mitten im Walde traf Ernst den Grafen Steinbeck, der ihm jovial zunickte. „Wie geht's, bester Werner? Ja, wer so jung ist, wie Sie, macht sich keine Sorgen!' Ernst lächelte. Ob sich Wohl der Graf welche machte? Er sprang vom Pferde und schritt, den Fuchs am Zügel führend, neben Steinbeck her, der ihm erzählte, daß er erst vor einer Stunde eingetroffen sei. „Ein Holzhändler aus Berlin ist mit mir hier,' fuhr er dann fort, „um mir einen hübschen Teil von meinem besten, alten Eichen holz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 16
Date: 20.07.1929
Physical description: 16
, Charakterstück. — Großmann: Ballettmusik a. d. Oper „Der Geist des Woywoden", — C. Morena: Gin Souper bei Suppö, Potpourri. 18.15: Kammermusik: Klaviervorträge von Josefine Rodler; Gesangsvorträge von Opernsängerin Jolanthe Garda. 19.00: Die Linzer Sommerausstellung 1929: „Wohnung und Siedlung in Stadt und Land". Prof. Dr. Ernst Kores (Linz). 19.30 Der Wald als Lebensgemeinschaft. Univ.-Äss. Dr. Karl Tauböck. 19.55: Zeitzeichen, Wetterbericht. 20.00: Balladen, vorgetragen von Staatsopernsänger -Hermann

. — H. Wolf: Begegnung. Storcheubotschast. 18.30: Bericht für Reise und Fremdenverkehr. Sektionsrat Ing. Erwin Deinlein. 19.00: Annenfeiern im alten Wien. E. Koehler. 19.30: Die österreichische Kleingartenbcwegung. Joses Gogg 19.55: Zeitzeichen, Wetterbericht. 20.05: Im Wandel der Zeit (musikalische Kontraste). Aussül rende: Orchester Joses Holzer, Anton Arnold. Ernst Davis. - Franz v. Suppö: Ouvertüre zu „Das Modell. — Ernst Krenei Blues a. d. Oper „Jonny spielt auf". — Jose Padilla: Neuyov! Onestep

de bravoure, Solo für große und kleine Flöte. — Fritz Kreisler: jSchön Rosmarin, Violinsolo. — Joh. Strauß: Rosen aus dem Süden", Walzer. — Ed Eysler: Küssen ist keine Sünd'. Lied a. d. Operette „Bruder Straubinger. — Oskar Hoffmann: Das ist mein Wien, die Stadt der Lieder. — Em. Kalman: Potpourri a. d. Operette „Die Zirkusprinzessin". — Ludwig Grüber: Mei Muttierl war a Wienerin. — Ernst Arnold: Beim Burgtor am Michaelerplatz. — Carl Robrecht: Freu' dich, Fritzchen, der Lenz ist da, Fox-Potpourri

. — Franz Vlon: Mit Mut und Kraft, Schluß marsch. Freitag den 26. Juli. 11.00: Bormittagsmusik (Quartett Silving). 16.00: Nachmittagskonzert des städt. Kurorchesters Baden bet Wien. Dirigent: Musikdirektor Karl Wiesmann. — Wilhelm Bed- narz: Ouvertüre zur Operette „Der Edelgrund". — Edmund Eysler: Die oder keine, Wälzer. — Ernst Urbach: Aus Mozarts Reich, Phantasie aus Mozarts Werken. — Karl Wiesmann: Weih nachtsträume. kleine Suite: a) Der Eltern Traum; b) Des Kindes Traum; c) Der Liebe Traum. — Karl

Zeller: Potpourri a. ö. Operette „Der Obersteiger". — Ferd. Muuß: Alt-Wiener Lieder. Potpourri. — R. Bartosch: Schlußmarsch. 18.00: Akademie. Gesangsvorträge von Greta Nadrag und Fritz Petermanu; Diolinvorträge von Franzi Paschka; ^Klaviervorträge von Grete Halbwidl. 19.10: Wochenbericht für Körpersport. Sektionsrat Pros. Ernst Preiß. 19.30: Ter Hallstätter Salzberg. Dr. Maria Kober. 20.00: Zeitzeichen, Wetterbericht. 20.05: Opernausführung: „Die verkaufte Braut", komische Oper in drei Akten

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Bozner Zeitung
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Page 9 of 10
Date: 06.06.1863
Physical description: 10
der Nachr. Der Blumen stilles Blüh'n. Natur m tiefem Frieden ruht; Doch unsichtbar durchschwebt Sie wunderbare Schöpfergluth Die Alles hoch belebt. So strahle, Herz im saufte» Glanz Der reichste» Liebesgluth. Nachahmend der Statur, die gauz Im Stillen Wunder thut! Die heilige Schuld. Sme Erzählung. (Schluß.) Ehe sie sich auf die Reise begaben, wollte Ernst ihnen daS kleine Gut zeigen, auf das er sein Auge geworfen; sie folgten ihm nach Blumenwiese und fan den. daß ihr Frennd klug und vernünftig gewählt

hatte. Endlich nahm Ernst von seiner Mutter Abschied, er wollte jedoch nicht so traurig von ihr scheiden und bat seine Freunde. daS erste Conzert iu freier Luft zu veranstalten. Sie gaben gerne ihre Zustimmung und am Abend vor ihrer Abreise brachten sie der guten Frau ein Stävdchen. Catharine, welche nicht schlief, erkannte sogleich die Violine ihres Sohnes; sie öMete ein Fenster und als die Musiker ihr Allegro beendigt, eilte sie an ihren Sekretär, nahm einen Tha ler heraus» den sie in ein Papier wickelte

eines ConzerteS,'daS sie in einer kleinen preußischen Stadt gaben, betrug ihr Vermögen bereits dreiundvierzig LGulden mehr> als sie bedurften. Ernst sagte deßhalb zu seinen-Kameraden: „DerAugenblickder Heimkehr ist da. Legen wir die zweitausend Gulden, welche wir nicht berühren wollen.-auf -die-Seite und suchen wir mit dem Ue brigen in die Heimath zurückzukommen; bleibt unS . noch etwas übrig, so wollen wir's einem Unglückli chen schenken.- Die Andem waren sehr unzufrieden. ihn so spre chen zuchören. -iSie

seineu Gästen vorführeir wollte. Ernst, der nicht gesonnen war, aus seinem Talente eine Erwerbsquelle zu machen, antwortete, er werde gerne mitgehen, wenn man ihnen kein Honor.ir anböte. Das machte seine Kameraden murren, aber sie gaben setner Caprice, wie sie es nannten, nach, in der Hoffnung, der Herr werde sie. trotz Ernst's Einwendungen, reichlich beloh nen. Bei dieser Gelegenheit wollte Ernst bestimmt >aben, daß die zweitausend Gulden ihm übergeben würden, um sie unberührt in die Hände deS alten

Peter auszuliefern. Darüber gab es heftigen Streit, da sie eS seltsam fanden, daß er sich des gemeinsamen Schatzes bemäch tigen wolle. „Wenn du uns für ehrlich hälft', sagte Christoph, »so solltest du ein solches Verlangen nicht stellen. Nimm dein Recht in Anspruch, aber nichts weiter. Mein Rath ist: das Beste wäre, wir theilten zu glei- chen Theilen und Zeder ist für daS Seine verant wortlich.- August und Friedrich unterstützten diesen Antrag; Ernst mußte nachgeben. Er erhielt den vierten Theil

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Alpenzeitung
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Page 6 of 8
Date: 11.11.1928
Physical description: 8
Unterhat tungs b t att^ s» ' N6)tung, es wird gefilmt! Heiter Skizze von Friedrick) Rasche Volle vier Wochen war d«r „lange Ernst', Spezialist für Taschendi«bstähle, dein Kassenbo ten der Bank nachgestiegen wie ein Primaner „Gewiß', sagte der lange Ernst und legte die Aktentasche unter den Schreibtisch. Dann flog «seine Mütze samt der Perücke in den Papier korb, «in Handgriff — und der Vart folgte, in demselben Augenblick saß ihm eine Hornbrille ans der Nase. Blitzschnell riß er sich die dunkel

blaue Jacke herunter, wendete sie und zog sich seiner Tanzstundenlià. Nun hatte er alles NS- àn hellgrauen Rock an, ausbaldowert, der Handstreich auf ine ge- Draußen auf dein Gange trappelten Schritte luMe Aktentasche mußte gelingen. von Tür zu Tür. ^ Ansall kam deni lang.'n ErM zu Hrlse. ,Mben Sie imn acht und spielen Sie gut', An der Kreuzung der Moltkc-und Sedanstraße ermahnte der lange Ernst und setzte sich an den verursachten zwei brulle,,de Radfahrer, dl« sich Schreibtisch. Dann wurde kurz

noch nicht ange nommen. Also benutzte der lange Ernst die prachtvolle Gelegenheit, entriß dein Kassenboten mit einem kurzen drehenden Ruck die Aktenta sche und drückte sich. Aber: vor Schreck und Angst gerade zu hellsichtig, entdecken ihn die Augen des Befohlenen, ehe der Räuber sich uniichtbar gemacht hatte. „Haltet den Dieb!' schrie der Bankbote und setzte sich wild gestiku lierend In Bewegung. Die Menge, freudig über rascht von der neuen Sensation, zeigte sofort das größte Verständnis und lief teilweise

mit. Vor allem lief setzt der lange Ernst, und es schien als versuchte er..einen Angriff aus den Weltrekord. Die Situation war sür ihn' keines wegs neu. aber immer wieder gefährlich. Schon machen einige Passanten den schüchternen Ver such. sich ihm in den Weg zu stellen. Da kam f ' ^ ,nii seinem neuelt?» .Trick her aus: er lief noch schneller und schrie wie einen Krlezsruf vor sich her: „Achtungl — es wird gen! int!' . Das wirkte: die Menschen blieben stehen, laàn, verdrehten die Hälfte und fühlten

sich '.vohltuend mitbeteiligt. Aber ein haftiger Blick über die Schulter belehrte den langen Ernst, daß sich die Schar seiner Verfolger unter ande rem nm zwei schnell laufende Polizisten ver mehrt hatte; das war peinlich. Ferner sah er »im Ausgange der Straße eine» Schupo den Verkehr regeln. Das war geyiem. Und die Sei tenstraße, in die er einbiegen wollte, mußte we gen Tiefbauarbeiien für allen Verkehr gesperrt sein. Das war miserabel. Also schàgniqft in «in Versteck. Noch einmal stieß er seinen Kriegs

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Dolomiten
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Page 6 of 8
Date: 24.08.1940
Physical description: 8
Junge im Gewitter Eine Geschichte von Gert Lynch. „Co', sagte der Cchwendtnerbauer, indem er dem halbwüchsigen Jungen die Hand gab. „du willst di« Verwandtschaft besuchen? Das ist recht! Die Eltern haben dich wohl hcrgefchickt?' — „Nein', antwortete Ernst, „ich bin auf einer Wanderung. Di« Mutter weiß nicht, daß ich hier bin. Der Vater ist an der Front.' „Was hat denn der Vater so gesagt, wenn er von mir, seinem Bruder, sprach?' — „Vater sagte, ihr hättet euch aus den Augen verloren.' Der Bauer

dachte widerwillig an den Erb schaftsstreit, den er vor vierzehn Jahren mit seinem Bruder gehabt hatte. Seitdem hatten sie sich gemieden. „Und wie geht es dem Vater?' erkundigte er sich. — „Danke der Nach frage', sagte Ernst, „es geht ihm gut.' Der Junge hatte einen herzhaften Hunger mitgebracht. Die Tante stellte goldgelbe Butter auf den Tisch und füllte ein Glas mit Milch. Der Onkel schnitt ein Noggcnleib an. „Jetzt iß!' sagte er. Ernst ließ sich nicht nötigen. Nach der Brotzeit begleitete

er den Onkel auf die Waldwiese hinaus. Der Regen hing noch an den Gräsern und funkelte über die Lichtung. „So', meinte der Onkel schmunzelnd, „nun zeig einmal, was du kannst! Dieser Weiß- , kleestreifen mäht sich von selber.' — „Aber ich habe noch nie gemäht', bemerkte Ernst klein laut. — „Macht nichts', sagte der Bauer. „Wer nichts angreift, lernt nichts.' Ernst warf einen Seitenblick auf den Onkel, ackte die Sense und fuhr weit ausholend in en Meißklee. Haftig erfolgten die Schnitte, der Schwad fiel

durchschlug. Als die Schneise gemäht war. machten sie Feierabend. Auf dem Heimwege fragte Ernst unvermittelt: „Warum habt ihr eigentlich keine Kinder. Onkel?' Es war eine unschuldige Kinderfrage. Der Onkel antwortete: „Der liebe Gott hat uns keine Kinder beschert. Ernst.' — „Schade. Wenn du auch einen Jungen hättest, bann könnten wir hier allerhand anfangen!' Der Onkel nickte versonnen. Die Bäuerin wartete mit dem Effen auf sie. Während der Mahlzeit lachte sie über ein drol liges Wort des Jungen laut

auf. Die beiden Mägde sahen sich vielsagend an. Cs war das erstemal, daß sie die Bäuerin lachen hörten. Es wurde noch eine Weile erzählt, bann gingen sie zeitig schlafen. Ernst erwachte von einem fernen Rumpeln. Der Schein eines Blitzes flatterte über die Schrägwand. Das Fenster stand offen, der Wind blähte den Vorhang. Der Nußbaum draußen begann zu rauschen. Jäh praffette der Regen. Ernst erhob sich und schloß das Fenster. Plötz lich ein schlohweißer Strahl und ein berstender Knall! Dag Haus bebte. Ernst

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Brixener Chronik
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Page 11 of 12
Date: 25.12.1909
Physical description: 12
XXIl. Jahrg. Samstag, „Brixener Chronik.' 25. Dezember 1909. Nr. 154. Zeite 11. Emst wußte nicht, wie ihm war. Einerseits atmete er erleichtert auf, anderseits gab ihm die Bemerkung, daß am dummen Gerede der Haus- meisterin nichts daran sei, zu denken; sein Brief kam ihm nun doppelt gewagt vor. Aber die liebens würdige Herzlichkeit, mit der Martha das alles er zählte, war unwiderstehlich und so lachte denn Ernst und sagte nur: „Also sind Sie mir halt doch ausgewichen

!' „Ja, aber nicht freiwillig,' verteidigte sich das Mädchen.' Auch war es mir furchtbar peinlich...' „Nächste Haltestelle ,Mi'mzanw!' rief der Kon dukteur. Beim Münzamt mußte Martha umsteigen und sie wollte sich von Ernst verabschieden. Er aber stand ebenfalls auf und begleitete sie auf die Plattform. Der Wagen saufte so rasch durch die schnurgerade Straße, daß, es Martha einen heftigen Stoß gab und sie gegen Ernst zurücktaumelte. Der fing sie rasch auf und eben hielt er sie mit einem süßen Wonneschauer an den Armen

, als auf einmal ein schriller Schrei an sein Ohr gellte. Zugleich tat es einen Krach und Ernst fühlte noch, wie er mit dem Mädchen zu Boden geschleudert wurde, dann wußte er für einen' Augenblick nichts mehr. Als er sich seiner selbst wieder bewußt wurde, lag «r auf einem Schneehaufen und ringsherum hatte sich eine aufgeregte Volksmenge angesammelt. Der Tramwagen lag auf der Straße und daneben stand ein großes Automobil, auf dessen Insassen die Menge mit geballten Fäusten losschrie. Von der heftigen Erschütterung

noch etwas schwindlig, aber sonst mit heilen Gliedern erhob sich Ernst vom Boden und sah nun noch, wie sich hinter ihm gerade eine Dame bemühte, Martha in ihren Schoß zu betten. Wachs bleich lag das Mädchen in ihren Armen und regte sich nicht; von Stirn und Händen rann das Blut. Dieser Anblick gab dem Professor wieder seine volle Kraft und Energie zurück; da war keine Zeit zu verlieren; wie lange die Rettungsgesellschaft ausblieb, konnte man nicht wissett. Rasch gab er einem Poli zisten seine und Marthas Adresse

an, winkte einem Fiaker herbei und trotz des Widerspruches einiger Umstehender gelang es ihm, die Bewußtlose glücklich in den Wagen zu bringen. Nach zehn Minuten, die Ernst eine halbe Ewig keit schienen, waren sie am Ziele. Er brachte Martha mit Hilfe des Kutschers in ihre ebenerdige Wohnung, .dßr j.Wr Schrecken sprachlosen Taute in aller Me' die'ÄötwttchigM Aufschlüsse und Ms dann um -einen Arzt. Als er nach einer Viertelstunde mit diesem zurückkam, lag Martha bereits in ihrem Zimmer. Die Ohnmacht

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Bozner Zeitung
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Page 10 of 10
Date: 06.06.1863
Physical description: 10
, hatten ihn von einem Orte zum andern getrieben; er hatte nicht anfg>hört zu arbeiten, aber nirgends sich niedergelassen, und, selbst vergessen, auch seine ersten Freunde vergessen. „Und doch-, sagte Peter, „muß sich Einer, wenn er noch lebt, meiner erinnern.' .Ihr habt also auch eine angenehme Erinnerung?' fragte Ernst. »Ja, mein Kind; es ist ein schöner Punkt in mei nem Leben. Ich war ohne Stelle und begab mich zu einem Fürsten in der Nähe, der mir ein Amt bot; bei hereinbrechender Nacht kam ich durch ein Dorf

nicht unzufrieden sein.« .Ich habe mein Versprechen getreulich erfüllt. Frei- lich verlor ich meine Stelle bei dem Fürsten, aber man kann ja uicht überall zugleich sein.' .Wie?' rief Ernst, indem er Peter am Arm er griff. »so müßt Ihr Peter Schlich sein!' .Ich bin es, mein Kind.' .Und was Ihr mir da erzählt, ist geschehen . . .?' „Zu Schloßheim.« „Ganz richtig! ... Im Jahre 1806 oder 1807?' „Warten Sie... . ja, im Jahre 1806. auch 1807.' „Sie haben meinem Vater diesen Dienst gethan. Seine Familie

haben Sie vor Elend und Armuth bewahrt.' „Wirklich, mein Sohn? nnd Sie wären der kleine Wilhelm Spach?' „Mein Bruder ist todt.' .Und Ihre Schwester, das kleine hübsche Gretchen. die mir auf dem Wege begegnete?' „Hat Gott gleichfalls zu sich genommen. Meine Mutter ist Wittwe und hat Niemand mehr als mich.' Der alte Bettler vergoß Thränen und jagte schluch zend: »So sind Sie der kleine Ernst, der zwei Monate vor meiner Abreise auf die Welt kam Um arme Deinen Pathen. mein Freund! Du trägst mei nen Namen

nicht, weil ich es nicht gewollt; ich fürch tete, er möchte dir Unglück bringen.' Sie umarmten sich voll inniger Zärtlichkeit mitten auf dem Wege. Ernst war nahe daran, sein Geheim niß zu «errathen, er versprach sich jedoch e.n so gro ßes Vergnügen von der Ueberra schung. daß er es nicht allein genießen wollte. Der Alte fragte nuu auch Ernst über seine Lage aus und erfuhr bei dieser Gelegenheit aus vd» Wor ten des Jünglings, daß er unv seine Mutter keinen I Ueberfluß hatten. „Geduld«, sagte der Alte

bei sich, .wenn meine Freunde Wort halten, so will ich meines kleinen Häus chens mich nicht allein freuen und der Frau eine Stütze werden, wie ich es früher dem Manne war.' Als sie vor das Landbaus kamen, das Ernst kau fen wollte, führte er den Alten in den Garten und sagte, er habe mit dem Besitzer etwas zu verhandeln. Peter fragte seinen jungen Pathen, ob es lange dau ern werde, in diesem Falle möchte er auf einem Bün del Stroh ausruhen, das in einer Ecke lag. Ernst erwiederte, er möge daS ruhig thun, dazu sei voll

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 10 of 16
Date: 30.07.1904
Physical description: 16
schlug der Reisende, der noch kürzlich im Spitale zu Kufstein gewesen war, diesen Weg ein. Von einem Arbeiter wurde der Abgestürzte bald aufgesunden, die Leiche sodann nach Stans gebracht und dortselbst beerdiget. Glücklich abgelausen. Wie aus Pust er tal berichtet wird, unternahmen am Montag die drei Geschwister Frasnelli aus Triest einen Aufstieg auf die Roßhornspitze, wobei plötzlich eine mächtige Steinlawine niedersauste. Der eine Bruder, Ernst Frasnelli, wurde mit in die Tiefe gerissen, konnte

sich aber ungefähr 14 Meter unterhalb an einem Felsvorsprunge halten, während die zwei andern durch Andrücken an die Felswand unversehrt blieben. Beim Edelweißfuchen abgestürzt. Aus Lienz wird unter dem *6. Juli ge eibet: Der 17 jährige Scylosserlehrling Ernst Choholka aus Lienz ist am Sonntag im Christeintal beim Edelweiß suchen abgestürzt u:.d tobt geblieben. Aus Zell a. S. wird unter dem 26. d. M. gemeldet: Am Sonntag sind im Gasteinertal drei Bahnarbeiter beim Ebelweißsuchen vom Bärenkogel abgestürzt

) ist ein 13jähriger Real'chüler, Ernst Wild, abgestürzt. Derselbe machte mit seinem Vater und seinem Bruder eine Tour. Er hatte eben seinem Bruder zugerufen, acht zu geben, es fei gefährlich, da verlor er selbst den Halt und stürzte eine Fels wand hinunter. Er wurde als Leiche aufgefundm. — Auf dem Matterhorn sind zwei deutsche Touristen abgestürzt; nähere Einzelheiten fehlen noch. Vermischtes. — Kaiser Franz Josef nnd König GeorgvonSachsen treffen am 5. August zusammen. Der Kaiser fährt dem König bis zur Station

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Innsbrucker Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 27.07.1935
Physical description: 12
. Ein Gedankenaustausch über „Ernst und Heiter" in der Musik. (Mit Schallplatten.) Ausfüh rende: Viktor Flemming; Hedi Waldburg; Hilde Schlitter. 20.08 Der Spruch. 20.85 Ferdinand Raimund. Ein tragisches Schicksal ln acht Bildern von Ernst Prossinagg (Uraufführung). Spiellei tung: Hermann Wawra. 22.05 Abendbericht. Der Sport vom Sonntag. 22.80 Unterhaltungskonzert. Dirigent: Max Schönherr. Wiener Symphoniker. — I. Hofsmann: D'Weinbeißer, Marsch. — Dolph-Heckel: Deutsche Lustspielouvertüre. — Schubert-Berte

. Es spricht Hans Baumann. 16.05 Nachmittagsbericht, Valuten- und Devisenkurse. 16.10 Aus englischen Tonfilmen (Schallplatten). ‘•Jj® Dr. Roland Tenschert: Ueber das Verhältnis von Wort und Ton. 17.20 Dr. Alois Höpflinger: Die österreichische Erfindung in der Praxis der letzten Jahre. 17.40 Konzertstunde. Lissy Siedest (Violine); Ernst Reiter (Bariton). Am Flügel: Ernst Gundacker. — Schumann: a) Freisinn; b) Ich wandelte unter den Bäumen; c) Frühlingssahrt; d) Schöne Fremde; e) Ins Freie; f) Jung Volker

alterlichen Klöstern. 18.25 Dr. Anton Becker: Die Ostgrenze von Wien. 18.50 Dr. Christoph Fürer-Haimendorf: Völkerkundliche Rundschau. 19.98 Zeitzeichen. 1. Abendbericht. 19.18 Stunde des Heimatdienstes. 19.30 Zeitsunk. 19.45 Orchesterkonzert. Dirigent: Guido Binkau. Wiener Symphoniker. — Beethoven: Ouvertüre zu dem Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus", op. 43. — Mozart: Konzertantes Quartett für Oboe. Klarinette, Fagott, Horn und Orchester, Es-Dur. — Ernst Netsch (Oboe); Ru dolf Radlingmayer

Otto Ploß: Crawl, die schnellste Schwimmart. 17.38 Italienische und österreichische Lieder. Marianne Mislap-Kapper (Sopran). Am Flügel: Franz Mittler. 18.00 Univ.-Doz. Dr. Viktor Thiel: Die geschichtliche Bedeu tung des Holzes für Kultur und Wirtschaft. 18.25 Ernst Kiesling: Wanderung durch das Leutaschtql. 18.50 Wissenschaftliche Nachrichten der Woche. 19.09 Zeitzeichen, 1. Abendbericht, Wetterbericht. 19.16 ^eitfunk. Dr. August M. Knoll: Bücher über Doktor Jgr. z Seipel. 19.28

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Alpenzeitung
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Page 4 of 4
Date: 15.08.1942
Physical description: 4
occorre- reolle uo lrequende l°ipeui»re ct«> cleUa -»pporruoa clumsacta. perone ia ciiscra^wne pud causare cleils ?!<>r- asce aere: astia clUnearteat» ^escleo- ài una -sondisi«. «IIa »xlorusrs M ?ìca priva cisUe »vtduaU ziearetk« QwruaiÄ tra?ic:^ ?ens»re u>I-i n n mia oeit» ssoursloos io moara^us o ì una qiia io mare m ^>mp» ?r>là cU .ma clsiloà I ^ -»uà i»usdo s ch aromn ^ cri» nili Alarconikino. Heute letzter Tag des von Ernst Marischka inszenierten Films „Dreimal Hochzell' mit Marthe Harell, Willy

Spiegel. Mahago ni- iiud HartholMch. Via San Leonardo 1. von 12 bis 0 Uhr M 1499-1 Flaschen. Korbflaschen, Hadern verkäuflich. Via Manicar 3 M 1491-1 I Hühnerjutter i > zu haben bei « ! öpechtenhauser A A Lagundo g tiumuu von 1. Zi! ^jukiinsl komm' du alleili für deinen Leichtsinn auf. ' Karl-Ernst hatte ge- iviisjl: wenn der Vater so sprach, gab es keine Einwände. Der Vater hielt sein Wort. Doch wenn seine Verlobung ihn üavon überzeugte, dasz er einen bürgerli chen Lebensweg einschlagen

, man stürzte sich in die Arbeit Dann ver gingen einem die Gedanken. Es war nachmittags gegen S Uhr. als sich Karl-Ernst Karsten bei Frau Helene Rudow melden ließ. Frau Helene em pfing ihn freundlich. Sie hatte ihre Hoff nungen immer noch nicht ganz aufgege ben. Vielleicht, daß man mit Karl-Ernst zusammen gegen Lothar Greve siegen konnte. Mit ein paar ausgesucht schönen Nelken in der Hand betrat Karl-Ernst das elegante Empsangszimmer Frau Helenes. ..Verebrte. gnädige Frau,' er kijßte !'?>' die Hand

, „ich wollte mich doch ein finden erkundigen. Gestatten Sie,' er überreichte ihr die Blumen. Frau Helene dankte. „Danke. O, wie schön! Einen Augen blick,' sie klingelte, „die Blumen ins Wasser,' befahl sie dem Stubenmädchen, „und Tee. Sie trinken doch Tee mit mir, Karl-Ernst?' „Wenn sie gestatten, gern, gnädige Frau. Darf ich fragen, ob Ingrid da ist?' Frau Helene verneinte. Ingrid hätte heut' ihren Kinderhortnachmittag. Auch solch eine eigentümliche Marotte von ihr, für Kinder armer, unbekannter kleiner Leute sorgen

zu wollen. Nun, wenn sie einmal verheiratet sein würde, würde sie Besseres zu tun haben.' Das war das Stichwort für Karl-Ernst. Frau .Helene hatte es ihm ganz bewußt hingeworfen, und er griff es sofort auf. „Verehrte gnädige Frau', er sah sie bittend mit seinem leichtsinnigen, ver führerischen Lächeln an, „ich bin hierher gekommen, um Ihren Rat und Ihre Hil fe ,u erbitte». Darf ich sprechen?' Sie nickte. Er begann, ihr von seiner Liebe zu Ingrid w erzählen, und daß er es bis heute noch nicht gewagt hätte. In grid seine Neigung

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Lienzer Zeitung
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Page 21 of 26
Date: 02.02.1901
Physical description: 26
aber ließ sich gut an; Frau Werner war wenigstens zufrieden und schrieb günstige Berichte an den fernen Sohn. Ernst hatte ein Jahr auf einer landwirtschaftlichen Hochschule studiert, war dann nach England gegangen, um das Maschinen wesen, für das er von jeher Vorliebe gezeigt, in großem Maß stabe kennen zu lernen und sich auch in der Technik einige Fertig keiten zu erwerben. Dann hatte er noch einige Zeit in Frank reich zugebracht, in den letzten Wochen einen Abstecher nach der Riviera gemacht

und kehrte jetzt, erfüllt von den schönsten Ein drücken, nach Kremzin zurück. Die Zeit steht nicht still. Wenn man jahrelang der Heimat fern war, muß dort notgedrungen manche Aenderung geschehen sein. In welcher Weise mochten sich diese Wandlungen daheim vollzogen haben? Ernst saß in dem Zuge, der nachmittags in Neustadt eintraf, bemüht, sich ein genaues Bild von den heimischen Verhältnissen zu entwerfen. Es wollte ihm nur schwer gelingen. Alle Briefe, die er erhalten hatte, selbst die ausführlichsten

, erschienen ihm in diesem Augenblick lückenhaft und unbestimmt in ihren Schilde rungen gewesen zu sein. Da hielt der Zug mit einem schrillen Pfiff. Ernst warf die Thür auf und sprang die Stufen hinunter. Auf der kleinen, rauch geschwärzten Bahnhofshalle sah er sich sehnsüchtig nach einem lieben, bekannten Gesicht um, doch sein Blick fiel nur auf das nichtssagende eines ortsüblichen Weinreisenden. Mit schnellen Schritten durchmaß er noch einmal den kleinen Raum, um zu er kennen, daß zu seinem Empfange

niemand gekommen war. Nie mand, nicht einmal den Wagen hatte man geschickt, um ihn ab zuholen. Der Brief, in dem er seine Ankunft gemeldet hatte, mußte wohl verloren gegangen sein. So machte sich denn Ernst, nachdem er zu dieser Einsicht ge kommen war, auf den Weg nach der Stadt, die einige Minuten von dem Bahnhof entfernt lag. Die helle Märzsonne lächelte kalt nnd frostig durch die blätterlosen Zweige der Kastanienallee; auf einem Tümpel glitzerte eine Eiskruste, und der Wind pfiff rauh und streute

das Laub des vergangenen Jahres umher. Ernst fröstelte. Er kam aus dem Süden, und noch vor wenigen Tagen hatte er Rosen und Kamelien im Freien blühen gesehen. In der Stadt angelangt, begab er sich sogleich zu seinem Bruder, doch Heinz, — dies war die andere Enttäuschung, die er erfuhr, — befand sich nicht zu Hause. Als er die knarrende Treppe herabstieg, öffnete sich plötzlich eine der vielen auf den Flur des altmodischen Hauses führenden Thüren, und ein dunkellockiger Mädchenkopf kam zum Vorschein

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Alpenzeitung
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Page 8 of 12
Date: 10.05.1931
Physical description: 12
sehr wenige tun -werden, wenn sie am Ende auf un sere Verschwörung daraus kömint. entgegnete Jakob. . i « lind' er zog Elsa vor die Schaufenster der Citta Milano näher àn sich und ehe sie sichs :versteht. »der es gar jemand von den Leuten be merkt hätte, hätte «r ihr-schnell einen versteh-'' Zenen KM aenchey-. Sieg esoor schuk k' ^oder.- 'Sonntag, Se» à nicht? Nuì, àr de,, Sieg entscheide.. .-» v ! Redakteure und die Leser der „MpenMun^' Ernst war ein schweigsamer Bursche Student der g. Klasse

des Technikums - , Lieblingsfach war Physik. Stundenlang'?^, er allein an einen der selbst fabrizierten ^ suchsgegenstände, Maschinen. Motoren, k,«^' manipulieren. „Servus' rief Karl seinen, Siudiengenà. Ernst zu. Ernst hatte das Anklopfen und C >, treten überhört. Heute funktioniert wieder ^ kleine Motor nicht recht. Die Ladung ist,,, schwach oder weiß der Kukuk — dachte sich Cr«? -- als sein Freund ihm bereits die Hand , Gruß« bot. „Servus Karl'. , Und schon Wieder au die Maschine. „Geh/laß das'. Mts Karl

etwas beklemmt Ernst aus! Nun das kostet ja nicht alles! einmal über die Stadt fliegen. Erinnerst Du Dich nicht Ernst — beäann Karl ^.aus loszureden — das; es im Vorfahre in den Zeitungen hieß — ein Rundflug über Bolzano SO Lire!' Ja, ich erinnere mich, aber woher 50 Litt nehmen. Nun ein Sinnen und denken. Beide Freunde kamen zu keinem Resultat. Nun lassen wir den Wunsch Wunsch bleiben, sagte Ernst und Karl erledigte das Thema mit den Worten: «Nun wer weiß!' ' ' ' . Nun wurde der Flug Balbos besprochen. Karl

wußte die interessantesten Stellen fast aua wendig, 'doch^Ernst etwas genauer, brachte sei nen Fteund dahin, ihm' das Bnch leihweise einige Tage zu überlassen. Karl und Ernst waren sonst gute Freunde. Doch in Manchen Dingen das gerade Gegenteil. War Karl etwas lustiger, leichter Natur und erfreute er,sich fein Heim eine gutstehende Bür- gerssamilie zu nennen, so war Ernst mehr Denker «nd auch die häuslichen Verhältnisse drängten ihm alljusrüb den rauhen Kanipf des Lebens.auf. Er müßte

mit Stundengoben zur Möglichkeit'seines weiteren Studiums beitra gen. denn seine Mutter, eine arbeitsame brave Kleinhandelswitwe mußte schwer arbeiten um für. Ernst und seine zwei noch jüngeren Ge schwistern das Leben zu verdienen. Ernst konnte nie zu seiner Müller von den wirtlichen Wünschen seines Herzens sprechen, denn er verstand und sah allzugut Muttersorgs und Mutterliebe. ' Karl zu Hause angekommen, brachte den Wunsch Ernst nicht aus dem Kopfe. Als Papa abends die Aufgaben Karls durchsah

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Alpenzeitung
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Page 16 of 16
Date: 20.09.1931
Physical description: 16
Ergebnis gekommen war, das ihr schon so ä^ chri^si^SH^^aZ ^ bààkNa^ viel Kopfzerbrechen'und' S'e^n '»t ki-lt li- »kr-, »k. behandelst, sagst du nicht, darum höre. Wenn hatte, atmete sie erleichtert auf. hielt sie zuerst mit aller List davon ab, und als das nichts nutzte, versprach er, die würdige Frau selbst aufzusuchen. Daran dachte Beate, während sie mit Ernst über das Eis lief und er ihr erzählte. Hans hatte ihr noch nichts über seinen Besuch mit geteilt; sie wußte nicht, ob er Frau Wilde

oder gar keine Ant wort — ich glaube, du hast gar nicht gehört, was ich dir erzähle', schalt Ernst in diesem Augenblick. ^ Beate erschrak und' zwang ein Lächeln in ihr ^Gesicht. Sie streichelte, stehen bleibend, dem Bruder liebevoll die Wangen und sagte: .LZerzeih, Ernst, aber ich war bei meinem französischen Aufsatz mit meinen Gedanken, den bringe ick mal wieder nicht fertig.' Diese Ausrede war keine Lüge, wenn auch diese Arbeit Beate jetzt Nebensache war. Ernst nickte mit dem Kopf und sagte traurig

nicht. Sie wußte selbst nicht, was sie wollte. „Soll ich dich zu Ernst führen oder willst du nachhause, Beate?' fragte er weiter höflich und kühl. Von neuem traten ihr die Tränen In die Augen. So sollte also ihr Beisammensein enden, auf das sie sich so gefreut hatte. Sie fuhr mit der Hand heimlich über das Gesicht, um die Tränen wegzuwischen, dann blickte sie 'Arbeiten viel schwerer; man konnte zu ihr mit allem kommen, sie wußte immer Rat. Du 'glaubst gar nicht, wie sie mir fehlt.' Beate nickte. „Meinst

du nicht auch mir? Es ist aber daran nichts zu ändern, Ernst. Wir müssen sehen, dah wir ohne sie fertig werden, und wenn es uns noch so schwer fällt. Hilde ,liebt halt die Musik natürlich mehr, wie ihre Verwandten -- na ja, der Vater war auch Künstler.' Ein weher Ton lag in ihrer Stimme, mit dem iste dies vorbrachte. Ernst beachtete oder verstand ihn nicht, denn Hans tauchte gerade auf und da jubelte er ihm entgegen. Beate wurde rot, als sie Hans unvermutet kommen sah, und während Ernst ihm fröhlich entgegen lief, vertiefte

sie sich scheinbar in ihre kunst vollen Figuren. Mit Ernst an der Hand kam Hans auf sie zu und rief sie lachend an. Sie tat ganz über rascht und als sehe sie ihn jetzt erst. „Na — endlich kommst du, das hat aber lange gedauert — ich wollte schon abschnallen und helmgehen', schalt sie ihn. Er sah ihr neckend in die Augen. „Nur Geduld, Beate — ich kann nicht so ohne weiteres von der Fabrik fort, oder glaubst du, das Arbeiten sei Nebensache?' „Gott, ich weiß — so seid ihr alle — du, Papa und Vollrat

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Reuttener Nachrichten
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Page 2 of 4
Date: 05.04.1929
Physical description: 4
18 verschiedene Rassen Geflügel und 10 Raffen Kaninchen. Es wurden folgende Preise erzielt: Geflügel: Rhodeländer: Ehrenpreis Hans Zenisek, schwarze flachkämmige Minorka; 1. Preis Wagner Ernst, 2. Preis Klotz Martin; Weiffe amerik. Leghorn: 2. Preis Dal monego Hans; Silberhalsige Italiener: 2. Preis Bacher Engelbert; Goldvyandotten: 1. Preis Günther August; Perlhühner: 2. Preis Dalmonego Hans; Peging Enten: 2. Preis Wagner Ernst; Khaki Campbell Enten: 1. Preis Strehle Franz; Rouen Enten: 1. Preis Dalmo nego

Hans, 2. Preis Frick Loni, Schindelbeck Otto; Emtener Gänse: 2. Preis Dalmonego Hans; Trut hennen : 1. Preis Dalmonego Hans; Tauben: Franz Strehle zwei 1. Preise, ein 2. Preis. Kaninchen: Belgische Riesen: 1. Preise Strehle Franz, Deutsch Norbert, Singer Norbert; Weiffe Riesen: Siegerpreis Ierabek Josef und Pangratz Felix, 1. Preise Ierabek Joses, Strehle Franz, Wagner Ernst, Schönherr Karl. Deutsche Riesenschecken: 1. Preis Strehle Franz; Deutsche Widder: 1. Preis Unterleitner Hans, Degenhard Hans

, 2. Preis Degenhard Hans; Englische Widder: 1. Preis Bertlmann Joses; Blaue Wiener: 1. Preis Wagner Ernst, 2. Preis Jäger Otto; Weiffe Wiener: Sieger preis Wagner Ernst, 1. Preis Singer Karl; Schwarzloh: Siegerpreis Strehle Franz; Japaner: 1. Preis Pangratz Felix. Reutte. (Theater.) Nach kurzer Frist erfreut uns dieser Tage der katholische Gesellenverein wieder mit einer willkommenen Theateraufführung. Am kommenden Sams tag und Sonntag — 6. und 7. April — kommt das Volksstück „Der Hallodri" von Josef

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