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Oberinntaler Wochenpost
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Page 7 of 12
Date: 12.04.1929
Physical description: 12
der Schloßmauern zu sehen Ernst war, als er das schreckliche Unheil, das er gerichtet, sah, ganz ratlos und der Verzweiflung nahe. Ritter Ruynburg und Hedwig wanden sich röchelnd schienen eine Beute des Todes zu werden. In seiner ilflosigkeit rief Ernst Suso. „Was willst du?" fragte dieser barsch. „Du Elender," entgegnete Ernst, „hast meine schöne edwig vergiftet, Gottes Fluch treffe dein Haupt!" „Törichter," sprach Suso, „ich tat, was du mir be llen. Jetzt kann ich Hedwig nur durch Menschenblut tten

!" „Noch einmal möchtest du mir ein verbrechen raten?" „Nein, dein freier Wille ist's, der deine Handlungen stimmt, doch du hörst ja die Schmerzensschreie deiner hönen Ls edwig, wenn du sie retten willst, entscheide hnell. Befehle, Ernst, daß ich den Pilger töte, um mit inem Blute Hedwig zu retten!" „vollende dein Werk, du schrecklicher Verführer!" Damit verschwand Suso. Bald darauf erschien ein Diener, hielt Hedwig eine Hale an die Lippen, von deren Trunk die Schmerzen erschwanden und sie sich gestärkt

, daß er sich aus Gewissensangst selbst etötet habe. Ernst, welcher allein das schreckliche Geheimnis mßte, trat gesenkten Blickes vor Hedwig, die ihn liebe oll in die Augen schaute und ihm die Hände ent egenstreckte. Längst schon hatte sie innige Liebe zu dem ömucken Ritter in ihrem Herzen gefühlt und auch dem )ater ihre Zuneigung anvertraut. Graf Herberstein trat nun zu Ernst und sprach: „Schon lange dachte ich darüber nach, wie ich dir, jnnn lieber Ernst, die Rettung meines Lebens ange sessen vergelten kann. Ich weiß

, daß du meine Tochter iebst, weiß auch, daß sie dir gut ist und so beschloß ch, am heutigen Tage Eure Hände ineinander zu legen >nd Euch meinen Segen zu geben." Ernst stürzte zu den Füßen des Grafen Herberstein, »ieser hob ihn jedoch auf und sprach: „Rinder, als meine Tochter dem Tode nahe war, lat ich, falls sie wieder gesunden sollte, das Gelübde, )aß sie sich ein volles Jahr der Andacht in einem Rloster weihen solle, und kein männliches Auge soll sie während dieser Zeit stören. Darum, Ernst, gelobe

mir, dieses )ahr zu warten, und der Tag von Hedwigs Austritt aus dem Rloster soll zugleich auch Euer verlobungstag ein." Obwohl diese Bedingung Ernst recht hart erschien, gelobte er doch, der Liebsten ein Jahr lang zu entsagen. Drei glückliche Tage verlebten die Liebenden noch auf dem Schlosse, dann nahm Ernst Abschied vom Grafen herberstein und seiner Tochter Hedwig. Ernst ging nun wieder auf seine Burg und faßte den Entschluß, während Hedwigs Abwesenheit an Stelle der jetzigen kleinen Burg eine große

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 1 of 12
Date: 19.04.1929
Physical description: 12
.) Die w-ohlgerüche der Lampe umnebelten ihre Sinne und sie sank schlaftrunken auf ihr. Lager. plötzlich vernahm man ein lautes Geräusch vom Gange her. Der Pförtner hatte bereits seine Schlüssel vermißt und war durch die geöffnete Türe Ernst nach gefolgt und betrat jetzt, begleitet von einigen Knechten, das Gemach. Da Ernst ohne Waffen war, fühlte er sich bedroht. Er schleuderte daher die Zaüberlampe zu Boden und plötzlich erschienen im Dunkeln feurige Totengerippe, welche die Knechte so in Entsetzen

und Schrecken ver setzten, daß sie eiligst die Flucht ergriffen. So gewann Ernst das Freie. Auch ihn hatte das Grauen erfaßt und er eilte von Hannen. Als er nach einiger Zeit ermüdet auszuruhen gedachte, wendete er seine Blicke dem Kloster zu und sah eine dunkle -Röte aufsteigen. Das Kloster stand in Flammen. Nun erst erinnerte er sich daran, daß er beim Wegschleudern der Lampe diese nicht ausgelöfcht hatte. So ward er nun auch noch zum Brandstifter geworden. Von Entsetzen erfüllt eilte Ernst weiter und kam

in seiner Hast vom rechten Pfade ab und verirrte sich in einem dichten Walde. Unter einem Baume brach er fast erschöpft zusammen. Doch nicht lange konnte er sich der Ruhe hingeben. Nahende Hufschläge weckten ihn aus seinen Gedanken und bald gewahrte er einen Zug Reiter. Er wollte fliehen, doch bald entdeckten ihn die Reiter, in deren Anführer Ernst den Grafen Herberstein er nannte. „Ernst, was machst du in dieser Wlldms?" wurde er barsch angerufen, „hast du noch nicht genug Ver brechen verübt

, um auch zum Brandleger zu werden? Ergreift den Mörder und bindet Ihn!" ^ Ernst fuhr ekschreckt zusammen: „Wer wagt es, mich Mörder zu nennen?" „Ich nenne 'dich so, du elender Giftmischer, hast du nicht mich und die arme Pedwig durch einen Zauber trank wahnsinnig gemacht und den alten Pilger getötet, um in den Besitz von Menschenblut zu gelangen?" gehässigen Angriffe, die pariser Zeitungen plötzlich gegen Gweir houng richteten, hinreichend und schlagend be- \ wiesen. Nach einigen Tagen schwierigen Auseinander

ihn!" Da Ernst sich nicht zur wehre setzen konnte, lag er bald gebunden und wehrlos am Boden. Graf Herberstein beschloß nun, hier zu lagern, und bestellte zwei Wachen, die abwechselnd den Gefangenen beaufsichtigen sollten. Um Mitternacht konnte sich der gerade Dienst tuende Wächter des Schlafes nicht erwehren. Ernst benützte diese Gelegenheit, um mit den Zähnen seine Hände zu be freien. Als ihm dies gelungen war, zog er seine Glocke hervor und rief Suso. „was will du, Ernst!" „Rettung! Rettung! Bring

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 7 of 14
Date: 31.05.1929
Physical description: 14
Eine Schauergeschichte. Von V. Mitterfteiner, werfen. (Fortsetzung.) In der Nähe befand sich ein alter, verfallener Turm, Dorthin wurde Ernst gebracht und in ein unterirdisches, jestes Gewölbe eingeschlossen, wohin kein Tageslicht kam. hier zollte, wie das Urteil lautete, den Hungertod sterben. Drei Tage schon schmachtete Ernst in dem feuchten Kewölbe, ohne Nahrung. Sein Geizt umnachtete sich Mählich, er war der Verzweiflung nahe. Er suchte anfangs auf Rettung durch Suso und ließ seine Glocke

und verführerischen Suso, erschien. „Ernst," sprach dieser, „deine Reue und Erkenntnis haben mein Mitleid erweckt, so tief du auch gefallen bist, noch ist es dir vergönnt, durch strenge Buße und beharrlichem Gebet deine Uebeltaten zu sühnen. Ist -eine Reue echt, ist es wirklich dein heiliger Ernst, dich $ bessern und wahre Buße zu tun und vieles mit guten Verken wieder gut zu machen. Ich frage dich mit vollem Lrnst, ob du dich nochmals einer Prüfung unterziehen willst, um deine Schwächen endlich abzulegen

'?" „Za, Albin, mein ganzes Leben will ich Buße tun, kann ich dann auf Verzeihung hoffen?" Uebe Buße und Reue. Tritt wieder in die Welt, verzweifle nicket, auch wenn du Jahre hindurch in Lei ben schmachtest; harre aus, und du kannst noch glück- werden." Mit diesen Worten führte Albin den erstaunten Ernst MS dem finsteren Gewölbe in eine andere freundlichere Kegend. Hier ermahnte er ihn nochmals, auszuharren im Leiden und verschwand. Ernst beschloß nun, nach einem heiligen Lande zu pilgern

liegen, ks war ein junger Ritter, in dessen Brust noch der nordende Dolch stack. Ernst befühlte den Rörper und glaubte noch Wärme n ihm zu verspüren. Rasch zog der den Dolch aus der Brust und beugte sich über den Leichnam. Doch im selben Augenblick stürzte eine Schar bewaffneter Männer ms dem Gebüsch, an deren Spitze sich einer in ritter licher Rleidung befand. „O Gott," rief dieser, „mein armer Bruder wurde ermordet, und hier ist auch sein Mörder. Rnechte, er- peift ihn, damit er meiner Rache

nicht entgehe!" vergebens stammelte Ernst seine Unschuld. Seine Peiniger schenkten ihm jedoch keinen Glauben, er wurde Sekunden und auf die Burg des Gemordeten gebracht. Dort wurde er abermals in ein finsteres Gewölbe Morsen. Er konnte sich nicht verhehlen, daß all dies vohl eine gerechte Strafe für seine Missetaten sei, und ir beschloß, in Demut seine Haft, und, wenn es sein nutz noch Schlimmeres zu ertragen. Um Mitternach erschien jedoch Albin und sprach: „Siehe, Ernst, weil du in Geduld dein Schicksal

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 29.03.1934
Physical description: 6
M a s k u s. Die zwei Ver treter der Heimatwehr sind die Kaufleute Oberleutnant a. D. Ernst Martin und Oberleutnant a. D. Kurt von C h i z - zali. Beide haben als Offiziere den Weltkrieg mitgemacht, Oberleutnant Martin zuerst beim 2. Regiment der Tiroler Kaiserjäger, dann bei den Feldjägern und seit dem Jahre 1917 als Fliegeroffizier, Oberleutnant C h i z z a l i als Offizier beim 4. Regiment der Tiroler Kaiserjäger. Die Einrückung der Iungmänner. Als Einrückungstage für die im Frühjahr 1934 einrückenden Jungmänner

verboten.) 25 Jedermannsilanv. Roman von Axel Rudolph. „Professor Habbes von der dortigen Hochschule hat nicht zu den direkten Lehrern Ernst Räumers gehört und ist wohl daher auch von der Verteidigung nicht erwähnt worden. Er erinnert sich aber sehr gut an den Studenten Ernst Raumer, der damals eine Zeitlang mit seinem Sohne Harald verkehrte. Dieser Sohn des Professors hat die Polizeilaufbahn einge schlagen. Er befindet sich zur Zeit zu Ausbildungszwecken in Rio de Janeiro. Er hatte schon damals

. Unter dieser Sammlung seines Sohnes zeigte mir Professor Habbes eine Fingerabdruckkarte Ernst Räumers. Das beigeklebte Photo aus dem Jahre 1924 sab, trotz mancher Ähnlichkeit, keinerlei schlüssigen Beweis für die Identität. Dennoch bat ich mir natürlich die Karte aus und nahm sie mit. Nach meiner Rückkehr übergab ich sie dem Erkennungsdienst. Vor einer Stunde erhielt ich die Nachricht, daß der Erkennungsdienst einwandfrei die Iden tität der Fingerabdrücke festgestellt hat." Kommissar Hölder- tmg macht einen Schritt

vorwärts und legt zwei Dokumente auf den Tisch des Hauses. „Hier die Originalkarte aus der Sammlung des jungen Harald Habbes. Und hier das amt liche Ergebnis der Vergleichung. Die Fingerabdrücke, die bei der Einlieferung von Ernst Raumer genommen wurden, sind zweifellos die gleichen wie die auf der Karte befindlichen." Phot. Alfred Stockhammer, Hall. Palmeselumzug auf dem Weg zum Romedrklrchlejn am Thaurer Schlotzberg. nur mehr die oberen Zehntausend kaufen konnten. Eine Preis herabsetzung

. Der Staatsanwalt ist auf gestanden, um sich die Dokumente anzusehen. Der Verteidiger redet heftig auf Martha Ebner ein. Der Justizwachtmeister hat längst den Griff um Ernst Räumers Arm gelockert. Jetzt läßt er ihn ganz los. Dr. Landsberger nimmt die Schriftstücke wieder in die Hand, die der Staatsanwalt nach aufmerksamer Prüfung ihm zögernd zurückreicht. „Sie wünschen noch etwas hinzuzufügen, Herr Kommissar?" „Nur, daß ich, gerade als ich mein Büro verlassen wollte, um hierher zu eilen, den Besuch

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 4
Date: 15.04.1940
Physical description: 4
, im 63. Lebensjahre. Sie wurde in St. Io hann am Sonntag beerdigt. Vor kurzem ist ihre Mutter in Küssen gestorben. Der.Ernst des Lebens Gedanken eines Frontsoldaten. An der Westfront, April 1940. Zum ersten Male in meinem Leben hörte ich etwas von dem „Ernst des Lebens" sprechen, als ich als sechs jähriger Iunge meinen ersten Schulgang antreten sollte. Man sagte mir: „Ietzt ist die schöne Zeit für dich aus. Ietzt beginnt der Ernst des Lebens." Diese mich sehr seltsam dünkenden Reden begleiteten

mir alles viel Spaß, und ich ging mit Vergnügen zur Schule. Der „Ernst des Lebens" wurde mir gar nicht bewußt: so gingen die Iahre dahin, und plötzlich sprach man mir wieder vom nun beginnenden „Ernst des Lebens". Es war die Zeit, wo ich vierzehn Jahre alt geworden war. Es hieß, die fröhliche Kindheit sei nun vorbei, und der „Ernst des Lebens" werde nun an mich herantreten. Ich bemerkte aber gar keinen Unterschied zum bisherigen Leben und war frohgemut und tat das meine, so gut ich konnte oder wollte. Es dauerte

einige Iahre, da hieß es wieder, daß nun wirklich der „Ernst des Lebens" begänne. Ich hatte nämlich mein Abitur bestanden und wollte studieren. Jetzt sei ich vollkommen auf eigene Verantwortung ge stellt und würde den „Ernst des Lebens" — ich mußte schon immer „allwissend" lächeln, wenn ich das Wort hörte — schon kennenlernen. Sicher, es war nicht einfach für mich. Während mei nes ersten Semesters starb schon mein Vater, und ich mußte bald mit geborgtem Geld weiterstudieren und in den Ferien arbeiten

, um etwas hinzuzuverdienen. Man chen Tag in dieser Zeit vor 1933 überlegte ich, ob ich heute wohl warm zu Mittag essen könnte oder nicht. Aber Angst vor dem Ernst des Lebens oder überhaupt Lebensangst kannte ich nicht. Dann war schließlich die Abschlußprüfung bestanden, und als nach einigen Monaten Warten glücklich die erste Stelle angetreten werden konnte, hörte ich wieder den bekannten Schreckruf: „Jetzt wird für Sie der Ernst des Lebens beginnen!" Ich dachte mir: „Wie oft sollte der doch nun schon .beginnen

?" Ich aber arbeitete und fühlte mich wohl. Ich hatte natürlich auch Schwierigkeiten, aber wiederum nie Furcht vor dem angekündigten „Ernst des Lebens". Ich konnte mir das Leben auch gar nicht anders vorstellen. Daß es Sorgen, Röte, Leid und andere Hindernisse gab, war mir selbstverständlich. Aber ebenso selbstverständlich war mir, daß man eben dagegen angehen mußte. Unkraut wird immer wachsen, aber trotzdem oder gerade des halb werden wir nie aufhören können, guten Weizen zu bauen. Aus der lieben Verwandtschaft

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 9 of 16
Date: 15.09.1912
Physical description: 16
Mit einem Atemzug der Erleich terung zog sie das Kärtchen hervor. Aber im nächsten Augenblick stieß sie einen unterdrückten Schrei aus Da, auf dem Stückchen Papier, stand ja ganz deutlich sein Name, aber — wieder und wieder las sie: Frau Ernst Berghold— es war kein Zweifel: Seine Frau . . .! Zum Ueberfluß war auch noch Batavia daraufgedruckt, der Ort, wo er geweilt. Wohl war es durch strichen und die neue Adresse in hiesiger Stadt darübergeschrieben, aber was hatte das zu bedeuten gegenüber

« Karoltne am Bahnhof begrüßt. Der Stapellauf eines neuen großen Schwimmdocks auf der Uulkanwerft in Hamburg. Wenn sie nur Gewißheit hätte —! Aber wie sie er langen ■—? Ein Gedanke durch zuckte sie. Aufspringend, schrieb sie eine Rohrpostkarte an Frau Ernst Berghold und teilte ihr mit, daß sie ihre Börse gefunden, und daß sie dieselbe am Nachmittag um drei Uhr bei ihr in Empfang nehmen könne. Danach wurde Emmy etwas mhiger. Ihr Verstand sagte ihr wohl, daß sie ja nichts anderes er wartet

hatte — aber ihr Herz wollte ohne Beweis nicht daran glauben. Emmy Helmers zählte in fieberhafter Hast die Minuten, und versuchte sich immer wieder vorzustellen, wie die Gattin Ernst Bergholds wohl aussehen möge. Durch die Kuft von Paris nach Srrlin: Die Landung des Schweizers Gdmond Audrmars (x) in Johannisthal bei Kerlin m 19. August 1912. E,id Moser. " 1 ü fr fr a TL* £###«###*******

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 28.02.1934
Physical description: 6
und hebt die Schultern. Ihr Gesicht gleitet dabei aus dem Lichtkreis heraus. Nur auf ihren blonden Haaren liegt noch ein Streifen. Ernst Raumer schlürft aus dem Schatten heraus und geht weiter die Landungsbrücken entlang. „Jimmy! He Jimmy!" Der Mann am Laufsteg macht ein paar rasche Schritte auf Ernst Raumer zu. „Jimmy!" Ein ärgerliches „damn‘it“ entfährt ihm, als er seinen Irrtum erkennt. Dann mustert er mit raschem Blick den vor ihm Stehenden. „No jobl“ „Stimmt," sagt Ernst Raumer und weiß

in diesem Augen blick genau: Jetzt kommt etwas. Der Fremde — Steward oder Küchenmeister oder so was — macht ein zweifelndes Gesicht, überlegt. „D’you spcak English?" „Yes. I think it will do." Wieder sieht sich der Steward hastig um. „Jimmy!" Keine Katze antwortet. Hoch oben vom Deck der „Manschuria" ruft irgend jemand ein paar kauderwelsche Worte herunter. Das Mädchen tritt einen Schritt näher. Sie hat die Arme über der Brust gekreuzt und mustert ruhig Ernst Raumer. Immer noch sieht sich der Steward zögernd

, den unser heimatlicher Boden in reichlichstem Ausmaße her vorbringt. Es wird dafür gesorgt werden, daß die Oeffentlich- keit über die Vortelle, die der Holzhausbau in mannigfacher Richtung bietet, aufgeklärt wird. Im Holzhausbau hat sich die „Und der Boß macht mir einen Heidenspektakel, wenn die Crew nicht vollständig ist, ergänzt der Steward nervös. „Ob man nicht einfach . . .?" „Nimm ihn mit," sagt das Mädchen plötzlich entschieden. Ihre Augen lassen Ernst Räumers Gesicht los. Ohne die Anne aus der Verschränkung

zu lösen, dreht sie sich auf dem Absatz um und geht langsam über den Laufsteg zurück an Bord. Der Steward packt Ernst Raumer am Arm. „All right! Kannst mitfahren, mein Junge. Unser Crew- Steward fehlt. Also mach schon, daß du an Bord kommst! Wir werfen gleich los." Ohne eine Zustimmung abzuwarten, schiebt er Ernst Raumer dem Laufsteg zu. In Cuxhaven hat man einige Stunden später die Passa giere an Bord genommen. Das nächtliche Gewimmel von drängenden Menschen, von Koffern und Gepäckstücken

, dir abschiedwinkenden Hände auf dem Kai im Lichte der großen Bogenlampen sind verschwunden. Hinter der „Manschuria" schon liegt die „Alte Liebe". Im fahlen Frühlicht des Mor gens schaukelt steuerbord voraus, triefend, als fei es eben aus Meerestiefen emporgestiegen, das Feuerschiff „Elbe III". Ernst Raumer hat Kartoffeln geschält, Teekannen geschleppt, sich ein paarmal fast den Kopf angestoßen an den ungewohnt niedrigen Deckbalken des Mannschaftslogis, hat die Speise reste, Teller und Geschirre der Freiwache

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 29.03.1934
Physical description: 6
29 Grad, ganz leicht bewölkt, winstill, Fernsicht sehr gut. mer zu derartigen falschen Angaben kommt? Haben Sie viel leicht jemals Zeichen von Lügenhaftigkeit an ihm bemerkt?" Ein wenig hilflos sieht Professor Habbes vom Staats anwalt zum Vorsitzenden und dann wieder seitwärts auf Ernst Raumer. „Ja, er war immer etwas Phantast, der Ernst Raumer," sagt er dann mit seinem guten, entschuldigenden Lächeln, „viel zu phantastisch und schwärmerisch für einen angehenden Ingenieur. Vielleicht

ist ihm auch in diesem Falle nur die Phantasie durchgegangen. Denn eigentlichen Hang zur Un wahrheit habe ich nie an ihm bemerkt. Im Gegenteil, der junge Raumer war ein guter, ernstzunehmender Mensch." Damit ist die Vernehmung des Professors beendet. Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück. XV. „Bitte nicht zu vergessen, Herr Kollege: Wir verhandeln hier nicht in der Sache Ernst Raumer, sondern in der Sache Ebner." „Aber die Sache Ebner steht und fällt mit der Entscheidung über die Aussage Räumers

des Zeugen Ernst Raumer nicht mehr so stark in Zweifel gezogen werden kann, wie wir dies erst getan haben. Seine Aussage ist, darüber sind wir uns von vornherein einig gewesen, eminent entlastend für die Angeklagte. Die Ueber- einstimmung in den Darstellungen der Angeklagten und des unabhängig von ihr vernommenen Zeugen Raumer konnte nur dann als Entlastungsgrund ausfcheiden, wenn Raumer nachweislich in einem Interessenverhältnis zu der Ebner stand, etwa als ihr Komplice oder Mitwisser. Seine Weige rung

, seine Personalien anzugeben, rechtfertigte zunächst die sen Verdacht und damit auch seine Inhaftierung. Die Fest stellung, daß Ernst Raumer tatsächlich wahrheitsgemäße An gaben über seine Personalien gemacht hat, gibt der Sache nun ein ganz anderes Bild. Dadurch wird nicht nur der Haft befehl gegen Raumer hinfällig, sondern auch der hinreichende Verdacht der Täter- oder Mittäterschaft der Martha Ebner bricht zusammen. Denn wir können nunmehr an der Dar stellung Räumers, wonach die Angeklagte den Brief

von ihm erhalten hat, nicht mehr vorübergehen." „Pardon, Herr Direktor," mischt sich die schneidige Stimme des einen Beisitzers ein, „ich bin nicht dieser Ansicht. Für mich bleibt dieser Raumer nach wie vor unglaubwürdig. Bitte sehr. Er weiß vorzüglich Bescheid über den am 26. Novem ber 1902 in Herne geborenen Ernst Raumer. Aber kann er diese Kenntnisse nicht einer persönlichen Bekanntschaft mit dem wirklichen Raumer verdanken? Er scheint ja auch den Mr. Raumer in Rainy City einigermaßen zu kennen. Es wäre

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 27.11.1937
Physical description: 4
ein Iur-Fuß- ballmatch statt. Aufstellung der Friseure: in seine Arme. Er lachte und weinte. Er zitterte. Er fiel auf die Knie und küßte meine Schuhe. Er redete, wie ich noch kei nen Menschen noch hatte reden hören. Er redete, wie kein Dichter Liebe nennen und beschreiben kann. Ich —" Ich will schreien: Hör auf! Nichts mehr! Nichts mehr davon! Aber ich presse nur die Lippen zusammen und schweige. Sie macht eine kleine Pause, wischt mit leise zitternder Hand über ihre Stirn und fährt fort: „Als Ernst

mit Bujukian zurückkam, eilte er ihm entgegen. Er bat ihn als meinen Bruder und einzigen Beschützer um meine Hand. Ich hatte noch kein Wort ge sprochen. Ich wankte auf Ernst zu — und sah ihn an. Es muß etwas in meinem Blick gewesen sein, das Ernst betroffen und unschlüssig machte, und so sagte er, daß diese Werbung mir offenbar doch ein wenig zu rasch gekommen wäre — uüd bat sich für ntich eine Bedenkzeit aus. Ich war ihm so dankbar — 0, wie war ich ihm dankbar. Ich wußte ja, daß er eigentlich darauf

hoffte — es hing soviel davon für ihn ab — für ihn und seine Erfindung. Der Abend ging mit einer Entäuschung zu Ende. Buju kian ließ ,es sich deutlich merken — dann redete er viel von dem unermeßlichen Reich tum Sanakians, von den großen Werten und allem, was dem Freund gehörte. Sein Mund hatte dabei ein häßliches Lachen. Am andern morgen kam Ernst stiller als sonst zum Frühstück. Cr mußte sich beinahe Gewalt antun. mit mir darüber zu sprechen. „Vielleicht könntest du ihn doch lieben lernen

. Ernst drängte nicht mehr — .er wartete ab — dies Warten war eine große Qual für ihn. Es kamen alle Tage Körbe der pracht vollsten Rosen. Armanak selbst brachte mir einen wundervollen Ring. Ich wollte ihn nicht nehmen. Da beteuerte er — daß mich der Ring doch zu nichts verpflichte. Es wäre nur ein Erbstück und er sollte mir Glück bringen. Er saß an meinem Finger, denn ich mußte ihn anstecken — und er gefiel mir nicht — es war ein so, seltsam gefärbter Stein, wie ich nie einen gesehen. Ich glaubte

auch nicht, daß er mir Glück brächte. Wenn Armanak nicht da war, legte ich ihn sofort ab. Aber auch sonst über schüttete er mich mit Geschenken. Ich wehrte angstvoll, aber er lächelte bloß. Mit Ernst sprach er oft lang und eingehend über die Zukunft, wenn ich mich entschlossen hahen wütde, ja zu sagen. Cr wollte fertig stu dieren und dann nach Paris gehen. Ernst sollte natürlich mit uns kommen. Er würde ihm ein großes Laboratorium zur Verfü gung stellen. Mir gegenüber legte er sich — mit sichtbar schwerer Beherrschung

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 19 of 20
Date: 02.05.1903
Physical description: 20
sein Ruf nichts einbüßen. Das war alles, was Ernst aus den Mitteilungen seiner Mutter, legen. Bon seiner Mutter empfing er monatlich einen Brief, meist nur wenige Zeilen mit der Nachricht, daß sie und Theodor gesund seien und das Geschäft so ziemlich gehe. Sie betrieb es weiter und kein Meister hätte sich der Ordnung schämen dürfen, welche unter ihrer Leitung in der Althofflchen Werkstelle herrschte. Jene zwanzigtausend Taler hatte sie der Innung bar zurückgezahlt - aus eigenem Vermögen, denn wohin

vor zwölf Jahren jene Bank noten gekommen waren, wußte noch heute niemand. Frarr Althoff freilich behauptete noch mit derselben Bestimmtheit wie früher, daß die Bankiers Rodig sie darum betrogen hätten. Restaurierte Gestatt eines Steposaurns. seines Bruders und einiger Bekannten von der Heimat wußte; aber in jedem Briefe, welchen seine Mutter ihm schrieb, klagte sie die Rodigs als Diebe, als die Räuber ihres einstigen Wohlstandes an. Ernst glaubte daran vielleicht ebensowenig als andere, aber allmählich

sich, wie es alten Freunden zu kommt und plauderten von der Vergangenheit, aber Ernst konnte trotz ihrer Herzlichkeit ein gewisses befangenes Gefühl nicht verbergen. „Was ist Ihnen, Ernst?" sprach das Mädchen traurig. „Aber ich frage wohl unnötig. Ihre Mutter haßt den Onkel, meinen Vater, noch im Grabe und mich, alles was den Namen Rodig trägt, und Sie — teilen diesen Haß." „Gewiß nicht," verteidigte sich Ernst Althoff errötend. „Ich weiß, daß Ihr Vater in jener trüben Zeit wochenlang im Bade war, ihn konnte

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 28.02.1934
Physical description: 6
nicht darüber nachgrübeln. Hat ja doch keinen Zweck. Wird schon was kommen. In den letzten acht Wochen hat Ernst Raumer schon mehrmals so dagestanden. Und ist doch nicht verhungert. Irgendeine mitleidige Seele hat ihm unerwartet ein paar Pfennige zugesteckt oder einer der Schlafkumpane in der Herberge, der — Gott und die Kri minalpolizei mochte wissen, woher — plötzlich zu Geld ge kommen war, hat generös ein Mittagessen spendiert. Oder . . . ach, irgend etwas kam immer! Irgend etwas, das dies Hunde leben

wieder verlängerte. Der junge Hamburger Brit, der ihn eben um eine Kippe angesprochen hat, ist weitergeschlendert, bückt sich jetzt gerade an der Ecke des Lagerschuppens und hebt etwas auf. Ein paar Sekunden später glimmt ein Fünkchen durch den feuchten Rebelabend. Ernst Raumer sieht dem Burschen neidisch nach. Nun hat der richtig einen noch trockenen, brennbaren Zigarrenstummel gefunden und pafft vergnügt davon. Warum starrt er selber auch immer in die Luft? Nur die Glücklichen dürfen nach oben schauen

ein Trauergottesdienst abgehalten. Vor dem Altar war ein Katafalk aufgestellt, bei dem zwei Beamte des Gendarmeriepostens, zwei Mann der in Mayr hofen stationierten Heimatwehr und zwei Mann der Ostmär kischen Sturmscharen Ehrenwache hielten. Als Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Schwaz war Dr. P s e n n e r an- Oder man schaut ins Wasser. Ist nicht das erstemal, daß Ernst Raumer hier gestanden und mit dunklen Gedanken in das gurgelnde schwarze Elbwasser gesehen hat. Aber trotz Elend und Hoffnungslosigkeit

: seine gesunden sechsundzwanzig Jahre haben sich immer noch gesträubt gegen das Schluß machen. Mein Gott, man hat gerade Knochen, man hat was gelernt, Kräfte in Hirn und Fäusten, man ist sogar, wenn man sauber gewaschen und rasiert ist, ein ganz ansehnlicher Kerl. Irgendwo muß es doch eine Arbeit geben, die einen heraus reißt aus dem Dreck! Irgendwann muß es doch anders werden. Er hofft. Obwohl nun schon ein ganzes Jahr vergangen ist, seitdem der junge, ganz allein in der Welt stehende Ingenieur Ernst Raumer

gab es nicht, denn Ernst Raumer war erst kurze Zeit in seiner ersten Stellung gewesen, als der große Krach kam. Höchstens ab und zu ein paar Mark von der Wohlfahrt. Man lief sich vormittags die Füße wund, ließ sich anschnauzen von Fabriksportiers und Kontordienern, lungerte abends am Hafen herum und schlief nachts in der Penne zwischen Kame raden, deren dumpfer Atem röchelnd Fuseldust spie. Aeh! — Ernst Raumer spuckt mit einer Gebärde des Ekels in das schwarze Wasser. Die Luft ist feucht

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 27.03.1934
Physical description: 6
zu klären, und bittet um die Vernehmung der von der Ver teidigung geladenen Zeugen. Der Vorsitzende blättert wieder in den Akten. „Es ist eine ganze Reihe von Zeugen geladen, Herr Ver teidiger. Ich habe nichts dagegen, wenn wir ihre Vernehmung vorwegnehmen. Auch ich verspreche mir manches von der Lüftung des Schleiers, den der Zeuge um seine Persönlichkeit Zu hüllen bestrebt ist." Die Zeugen werden aufgerufen. Einer nach dem andern. Da ist zunächst der Konrektor Adams, der ein Freund von Ernst Räumers

Vater gewesen sein soll, ein altes, zitteriges Männchen, der sich — wenn er etwas sagen will, nicht anders zu helfen weiß, als daß er wie ein Schuljunge den Zeigefinger hebt. Er besieht Ernst Raumer lange und gründlich, wendet sich dann ängstlich an den Richtertisch. „Bitte, Herr Land gerichtsdirektor. ich muß sagen, daß ich nicht unter meinem Eid sagen kann, ob der Herr Zeuge der Sohn meines ver storbenen Freundes Raumer ist. Es sind vierzehn Jahre her," fügt er entschuldigend hinzu

gen im Laufe der Arbeitsschlacht eingesetzt werden. Der Staatssekretär gab weiter bekannt, daß bis zum Monat März 191.584 Ehestandsdarlehen bewilligt wurden, im Monat April würden weitere 5000 Bewilligungen erteilt werden. Vorsitzender: „Aber Sie müssen doch feststellen können, ob es der Sohn Ihres verstorbenen Freundes ist." Zeuge, schüchtern: „Ja, jawohl. Eine Aehnlichkeit, eine gewisse Aehnlichkeit ist schon vorhanden. Oder doch nicht. Der kleine Ernst war ein weicher, träumerisch veranlagter

Knabe. Der Herr Zeuge steht aber, wie mich dünkt, viel männlicher aus." Vorsitzender: „Stellen Sie einige Fragen an den Zeugen, Herr. . . hm . . . Raumer." Mit müder Stimme wendet sich Ernst Raumer an den alten Mann. „Denken Sie mal nach, Herr Adams. Wie oft haben Sie bei meinen Eltern in der Stube gesessen, auf dem grünen Kanapee und . . ." „Einen Augenblick," wirft der Vorsitzende ein, „Sie woll ten etwas sagen, Herr Zeuge Adams?" Das alte Männlein fuchtelt erregt mit den Armen. „Ein Irrtum

nur, Herr Landgerichtsdirektor, den ich verbessern möchte. Das Kanapee im Haufe meines Freundes Raumer war braun. Nicht grün, sondern braun. Das weiß ich ganz gewiß. Jawohl, ganz gewiß. Ich stehe unter Eid, Herr Land gerichtsdirektor." Ernst Raumer zuckt resigniert die Schultern. Es hat ja keinen Zweck. Der nächste Zeuge ist der Ingenieur Hans Foller, ein for scher Mensch, mit betonter Eleganz gekleidet. Er hält sich nicht lange mit der Vorrede auf. Kaum vereidigt, wirft er einen kurzen Blick auf Ernst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 24.11.1933
Physical description: 8
sein. (Bewegung und Heiter keit.) Kritik an Krankenanstalten und Schule Abgeordnete Obermahr (Sozialdemokratin) beklagte den Umstand, daß der Voranschlag jede Möglichkeit nehme, Anträge auf Verbesserungen und Aenderungen zu stellen. Es ist einfach trostlos, daß das Land im kommenden Jahre gar keine Mittel für die Arbeitsbeschaffung geben kann. Die traurigen Ziffern des Voranschlages sind eine Folge der schlechten Wirtschaftspolitik, die in den vor- Des Dichters Mutter Während Ernst die Dichtung schrieb

schattenhaft -skizziert, wirkten aber immer wuchtig und packend. Dies alles hatte er erlebt? In einen dunklen Schacht war es gesunken und unsichtbar geworden. Erst die Bitte der Mutter hatte ihn bewogen, hinabzusteigen und, was da drinnen lag, zu heben. Schätze? Steine? Gleichviel. Einige Worte der Mutter waren ihm Wegweiser, Schlüssel und Lichtschein für diesen Schacht. Ernst sammelte und ordnete nur. So war die Dichtung entstanden. Ernst hatte seiner Mutter das Leben nicht leicht gemacht. Legte

von einer Mitschülerin mehrere Spielsachen. „Du kannst ja schon Märchen lesen und an- « dere Spiele spielen," schmeichelte die Mutter und wählte die schöneren und festeren Spielsachen für Ernst aus. Doch er schob sie beiseite: „Ich mag sie nicht! Sie sind schäbig!" Dabei zeigte er an den Bausteinen, die ihm die Mutter aufgestellt hatte, den Tintenfleck über dem Auge des Hun des und den verkratzten Schwanz, die wackelige Lokomotive. Die Mutter umarmte und küßte ihn. Das war alles, was sie ihm an Trost geben konnte

. Es kostete kein Geld, und daran fand er nie etwas auszusetzen. Später lernte Ernst schweigen, als er bemerkte, daß die Mutter seine Leiden verdoppelt mitlitt, an seinen Freuden jedoch sehr wenig teilnahm. Wenn er Stunden hindurch mit dem Kätzchen oder dem Nachbarhund spielte und darüber die Mahlzeiten oder sonst etwas vergaß, konnte die Mutter grollen. Als er einen Stieglitz freude strahlend heimbrachte, forderte die Mutter, er solle das Vöglein freilassen. Wo solle man es im engen Raume hin tun

und womit füttern? Dann aber zimmerte sie selbst aus Stöcklein und Schindelresten einen Käfig, weil sie das betrübte Gesicht und die Tränen ihres Jungen sah. An der Freude über das bunte Vögelchen beteiligte sich die Mutter nur, weil Ernst darüber die Löcher in den Schuhen und Hosen vergaß. Später waren es Märchen und Ge schichten, die er der Mutter weinerlich und drollig erzählte. Es ärgerte ihn, wenn er ihr überallhin nachkam oder ihr, während sie die Markttaschen strickte, vorlas und sie gleich

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 09.04.1941
Physical description: 4
unvermutet früher von einem Ausgang zurück und wurde Zeuge eines Gespräches zwischen ihrem Mann und jener Freundin, die er tröstete mit Worten, die sie tödlich übelnahm, die er küßte . . . Jutta empfand dunkel, daß sie damals in blinder Empörung jedes Maß verloren hatte — wie Feinde hatten sie und Ernst sich gegenübergestanden. Die Freundin hatte am selben Tage das Haus verlassen, und ihr höhnisches Lachen zu der verzweifelten Versicherung, daß sie alles miß verstanden und falsch ausgelegt

habe, hatte ihren Mann in eme Wut versetzt, wie sie sie nie an ihm gesehen hatte. Langsam nur schloß sich der Riß — so wie früher wurde es nicht wieder. Keiner von ihnen konnte vergessen. In Jutta brannte wie eine heimlich schwelende Glut das Mißtrauen, die stets bereite Eifersucht, die kein gutes Wort mehr unangezweifelt ließ. In Ernst erwachte Zorn und Bitter keit über das Unrecht, das ihm zugefügt wurde und die Ent täuschung über nutzlos verrinnende Jahre. Niemals sprach er mit seinem Bruder darüber

, aber wenn er einen Blick tat in dessen harmonische Ehe, dann war es, als ob eine schmerzhafte Stelle in seinem Innern zu brennen anfmge. Agathe Redekamp konnte mit der glänzenden Erscheinung Juttas nicht verglichen werden, aber in ihren klaren Augen stand so viel Güte und Verständnis, daß jeder sich wohlfuhlte, der näher mit ihr in Berührung kam. Wenn Ernst seinen Glauben an die Ehe, wie sie ihm von seinen Eltern her vorgeschwebt hatte, nicht verlor, so war es, weil er an seinen Bruder Thilo und dessen Frau jenes Jnem

- anderwachsen von Mann und Frau ahnend miterleben durste. Am so schmerzlicher war sein Entbehren. An diesem besonderen Abend wurde Ernst Redekamp mit Ungeduld von seiner Frau erwartet. Hatte er denn vergessen, daß sie bei Dr. Lenz in Erbach eingeladen waren? Die Fahrt Nahm fast eine Stunde Zeit in Anspruch, und sie hatte aus drücklich versprochen, dafür zu sorgen, daß sie nicht zu spät kommen würden. Sich von Ursel und Sybille loszumachen, war nicht so schwer wie an anderen Tagen, weil am nächsten Morgen

zu werden. Was der kann, solltest du auch können!" „Das läßt sich nicht so genau vergleichen und abmessen —" „Du bist niemals ein solcher Fanatiker der Arbeit gewesen!" Ernst wollte etwas sagen und tat es dann doch nicht. Er dachte, daß sein Bruder nicht nötig habe, sich einen Ausgleich zu schaffen für das, was ihm zu Hause fehlte. Jutta hatte ihn beobachtet, es war, als könne sie die Ge danken von diesem klaren Männergesicht lesen. „Du bist lieber draußen auf dem Werk", sagte sie lauernd, „und du hast es doch hier eigentlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 20
Date: 14.11.1931
Physical description: 20
politisch naive Men schen die Arbeiterschaft durch radikale Phrasen ins kom munistische Lager zu führen. Diese Helfershelfer der Re aktion wollen nichts anderes, als die Arbeiterschaft un einig machen, sie zersplittern, damit sie leichter von den Hahnenfchwänzlern und Hakenkreuzevn niedergeknüppelt werden kann. Im Versprechen sind diese Mauldrescher Er war gerade aufgestanden und wollte zu ihnen hineingehen, da er anfing, ungeduldig zu werden — da hörte er Hertha sagen: „Onkel — jetzt will ich mit Ernst

spre chen —" und den Onkel erwidern: „Tu's, Kind — aber denke daran, nur mit Ruhe läßt sich Klarheit schaffen . . Das sicht nach etwas Unangenehmen aus! dachte Ernst. Nun — wir werden ja sehen — Und rasch schlug er den Türvochang zurück und trat ein. Einen Moment stand er Auge in Auge mit Hertha, die auf ihn zugegangen war. Er las etwas in ihrem Blicke, das ihm das Scherzwort, das er vorbereitet hatte, zurück drängte. Und nun hörte er sie auch schon sagen: „Ich bitte dich, Ernst

war und liebte. Um Himmels Willen nur keine langen Auseinandersetzungen mehr! Und da saß ja auch Onkel Joses! In sich gekehrt, still und gebückt — uiD doch fühlte sich Ernst von dem alten Mann ins Auge gefaßt. Sollte jetzt vielleicht gar eine Fa milienszene vor sich gehen? „Also komm. Hertha — ich stehe dir zur Verfügung!" sagte er und wollte ihren Arm fassen, um sie in sein Zim mer zurückzuführen. Aber sie machte sich los. „Nein — bitte, bleiben wir hier!" sagte sie leise, aber bestimmt. „Ich möchte

, daß das. was ich dir zu sagen habe, auch Onkel Josef hört . . ." Der alte Mann hob den Kops. „Ich dränge mich nicht auf — nur, wenn du es wirklich wünschest, Herthakind . . Ernst hatte sich aut dem kleinen Ecksofa niedergelassen; unter der Maske der Gelassenheit verbara er Unbehagen. großzügig, aber bieten können sie den irregeführten armen Arbeitern nichts. Kommt irgendwie ein versprengter Kom munist nach Tirol, so zeigen ihm die hiesigen kommunisü- scheu „Führer" die leeren Taschen und weisen Unter- stützungsbedürstige

denn Blödsinn und Stumpfsinn? Ist das nicht wahr, daß die Sozi alles Heimattreue und Boden ständige verdrängen und entwurzeln wollen? Ist die Höt- Hertha stand vor ihm, schaute ihn eine Keine Weile an — mit einem schmerzlich-sragenden Blick. Dann gab sie sich einen Ruck und sagte: „Wir haben bei'de vor deiner Abreise den nämlichen Besuch gehabt, Ernst. Ich weiß es jetzt, daß Frau van Lim- men bei dir gewesen ist — und weiß nun auch, wer dir mein trauriges Geheimnis enthüllte " Sie stockte. Würgend stieg

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 12 of 12
Date: 25.09.1931
Physical description: 12
zu deiner Verlobung und Hochzeit sein. Wird das reichen, Herr — ?" „Klinger —!" ergänzte Ernst. „Ach so: Herr Klinger! — Ja — na, denn können wir ja wohl ans Maßnehmen denken?" Nach der Prozedur des Maßllehmens goß Meister Brisoleit noch ein Glas Fruchtwein ein. Die Sieger im Wettbewerb um die Deutsche Runstflug. Meisterschaft Oben: Gerd Achgelis errang mit einem Focke-Wulff-Apparat den Meistertitel Rechts: Liefe! Bach verteidigte ihren im Vorjahre gewonnenen Titel mit Erfolg (Pressephoto) Aber der Kunde konnte

die Spitze und siegte in 15 Sekunden (Keystone) „Da ist nichts mehr zu erlauben, mein lieber Herr, nämlich vor allem dieses nicht, daß Sie für Ihren Freund und Stubengenossen Karl Hinfchke/weiterhin Liebesbriefe an mich schreiben. Ein Mann, der sich wie dieser Hinschke die Liebesschwüre von einem andern pünipt, kommt für mich nicht mehr in Frage. Und ein Mann, der für sich und einen zweiten zugleich Liebesbeteuerungen an mich richtet, kommt für mich erst recht nicht in Frage, Herr Ernst Klinger

! Verstanden —?" „Aber, liebes Fräulein Hedwig, wie konnte ich denn ahnen, daß meine Hedwig — erlauben Sie schon, daß ich so sage! — und die Hedwig meines Freundes ein und dieselbe Hedwig sind. Und überhaupt, wie konnten Sie sich von zwei Menschen Briese schreiben lassen —?" „Erstens ist es mein Recht, die Männer auf die Probe zu stellen, und zweitens hat mir in Wirklichkeit ja nur ein einziger Mann geschrieben, was ein gewisser Herr Ernst Klinger ja selbst am besten weiß. Drittens aber hat die ganze

hinwegzukommen. „Die liebe Hedwig kann sich gut verstellen!" dachte Ernst so bei sich und warf Namen und Adresse auf ein Blatt Papier. Fast im selben Augenblick sah es so aus, als schlüge sich Fräulein Hedwig mit der flachen Hand auf das vor schreckhaftem Erstaunen geöffnete Mäulchen. Und da der Vater gerade in den Tuchballen kramte, um ein paar geeignete Stoffe zur Auswahl vorlegen zu können, ließ sich das Töchterchen einige Worte entschlüpfen, die sich ungefähr so anhörten wie: „So ein Schwindel

! Dieselbe Hand schrift! Aber wir sprechen uns heute noch. Nach sieben Uhr abends, am Florian-Platz, verstanden?" Zur festgesetzten Zeit hatte Ernst Kliirger seinen Standort am Flo rian-Platz bezogen. „ Guten Abend,HerrSchwindler I" klang es plötzlich hinter ihm auf. „Aber, erlauben Sie, Fräulein Hedwig —!" 38 - 1931 Ar. I3|in Umarbeitungen sämtlicher Decken werden prompt übernommen. Luise Bieren! Silier: A. einer SnnsDruA, Kosgasse Ar. 8 Tiroler Kartholzgesteck pfeifen, reichste Auswahl, billigste Preise

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Neueste Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 30.03.1934
Physical description: 12
); Englische 21.4025 (21.6425); Französische (Nachdruck verboten.) 26 Jedermannsiland. Roman von Axel Rudolph. „Wesentliche Widersprüche in seinen Aussagen sind nicht vorhanden. Einzig und allein die Tatsache, daß er seinen Namen anfangs verschwieg, brachte ihn in den Verdacht, an dem Mord beteiligt zu sein. Ich bleibe dabei: Sobald wir als Juristen davon überzeugt sind, daß er wirklich Ernst Raumer W, müssen wir seiner eidlichen Aussage, als der eines un bescholtenen Menschen, Glauben schenken

zeigen, wieviel von diesen Kräften in den Fa briken neu eingestellt werden können, ohne den Arbeitsmarkt wieder zu belasten. Da sich aber in den meisten übrigen In dustriezweigen eine übersaisonmäßige Belebung zeigt, glaubt „Wir können diese Frage ruhig offen lassen. Daß der Haft befehl gegen Ernst Raumer aufgehoben werden muß, steht außerhalb jeder Diskussion. Und auch in bezug auf die An geklagte denke ich, können wir endlich zu einer Einigung kom men. Die Aussage des unbescholtenen deutschen

Staatsange hörigen Ernst Raumer bestätigt die Verantwortung der Ange klagten, wie sie zu dem Brief der Mrs. Cornmaker gekommen ist. Ein gewisses Verdachtsmoment bleibt nach wie vor be stehen, aber es ist nicht mehr hinreichend, den Haftbefehl auf recht zu erhalten, geschweige denn genügt er zu einer Ver urteilung. Der Mord an Mrs. Cornmaker, für den als Täter auch weiterhin der verschwundene Jimmy Oswoth in Frage kommt, bleibt vorläufig unaufgeklärt. Die Bearbeitung des Falles geht an die Kriminalpolizei

. — Zu 2: Der Haftbefehl gegen Unbekannt alias Ernst Raumer wird aufgehoben." * DR.OETKER'S BACKPULVER! - man, daß diesmal die Besserung auf dem Arbeitsmarkt an- halten wird und der Jahresdurchschnitt der Arbeitslosigkeit wesentlich unter dem des Vorjahres liegen könnte. Eine japanische Handelszentrale in Triest. Japanische Unterhändler erwägen die Möglichkeit einer kauf männischen Bearbeitung der Balkan- und Mittelmeermärkte, die nunmehr durch die Errichtung eigenerHandelszen- tralen in Triest, Konstantinopel

, daß zahlreiche Ort schaften von den Wassermassen ernstlich bedroht werden. Die Stadt B a q u e d a n o ist überschwemmt. Die Einwohner flüch teten in die Berge. Viele von ihnen ertranken unterwegs. Auch die Stadt C o p i a d o, die 20.000 Einwohner zählt, steht zum Teil unter Wasser. Die Brücken und Gleise der Antofagasta- Boliviabahn sind an mehreren Stellen zerstört. Infolge der Zerstörung der Wasserleitungen herrscht überall großer Man gel an Trinkwasser. In tiefer Bewegung schließt Ernst Raumer

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 25.03.1934
Physical description: 8
, bewölkt, mittel starker Südwind, Nebelreißen, Fernsicht zeitweise gut, Schnee verhältnisse sehr gut. 2 durch Deutschlands größten Komiker RICHARD ROMANOWSKY und das Sprühteufelchen LUISE ULLRICH in dem ausgelassenen Lustspielschlager der Ton-Kanunerlichtspiele: STUNDEN KÖSTLICHSTER UNTERHALTUNG VMER WERDEN 1S7 DOSH SCHWER {GLUCK SH SCHLOSS) Nun wird Ernst Raumer warm. „Ja." sagt er überzeugt, „der Ansicht bin ich, weiß Gott! Ich melde mich freiwillig beim deutschen Konsulat in Newyork. Ich komme

freiwillig herüber. Ich lasse mein Haus, meinen Claim drüben im Stich, um meiner Erklärung Nachdruck zu geben. Ich verliere viel leicht Millionen dadurch. Und das Gericht sollte mir nicht glauben?" „Anonyme Aussagen haben immer etwas Zweifelhaftes. Sie verschweigen Ihren Namen." „Ich verschweige ihn nicht mehr! Ich Hab' ihn jo genannt! Herrgottsdonnerwetter nochmal — na ja," lenkt Ernst Rau mer ein, als ihm sein Verteidiger beruhigend zuwinkt. „Es ist aber doch auch, um den Verstand zu verlieren

sich ein Mißbehagen. Die Stimmung ist Ernst Raumer nicht günstig. „Sie wollen damit andeuten, daß Sie identisch sind mit dem Minenbesitzer Mr. Raumer in Nainy City?" „Das Hab' ich ja schon hundertmal gesagt. Und ich verlange, daß man an Miß Winifred Tayne oder an ihren Vater, Mr. Tayne. kabelt, damit diese Ungläubigkeit endlich aufhört." „Miß Tayne kennt Sie gut?" „Sehr gut." „Ich meine: Miß Tayne würde Sie nicht so leicht mit einem andern verwechseln?" „Schwerlich. Herr Vorsitzender." „Und Miß Tayne, behaupten

Sie, weiß genau, daß Sic zur Zeit nicht auf dem Claim bei Rainy City sind?" Ernst Raumer lacht kurz auf. „Da sie selber dort wohnt, wird sie wohl wissen, ob ich zu Hause bin oder nicht. Das Blockhaus hat nur drei Zimmer." Bedächtig nimmt der Vorsitzende das Telegramm aus den Akten. „Anfrage unverständlich stop Mister Raumer befindet sich dauernd hier in seinem Hause in Rainy City stop Winifred Tayne." „Was sagen Sie dazu — Mister Raumer?" Ernst Raumer sieht den Vorsitzenden verdutzt

an. „Was ist das?" „Die Antwort Miß Taynes auf die von Ihnen gewünschte Anfrage." Ernst Raumer sitzt plötzlich ein Kloß im Halse. „Darf ich — darf ich das Telegramm einmal sehen?" „Das dürfen Sie." Der Vorsitzende legt das Blatt vor ihn hin. Mit großen Augen buchstabiert Ernst Raumer die Worte . . . unverständlich . . . Mr. Raumer befindet sich . . . Wini fred . . . Die Buchstaben beginnen vor seinen Augen zu flir ren. Langsam legt er das Blatt wieder hin. „Nun. Was sagen Sie dazu?" Ernst Raumer schweigt. Hat es überhaupt

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 05.02.1933
Physical description: 10
, das spielte Klavier, der Horst Ebner, der saß sicher bei der „schönen Frau" oder half gar in der Küche Gemüse putzen — da beschloß sie schließlich, baden zu gehen, vielleicht traf sie da irgendwo Mi. Sie hatte sich nicht getäuscht. Unten im Park am See. auf einer Bank, die eine wunderbare Aussicht auf die Unendlich- keü des Sees ließ, saß Ullrich Dittmar. Ernst und nachdenklich ^aute er über die Weite des Wassers, an desten anderem Schmalende, allerdings unsichtbar von hier, die Oehquist- Werke rauchten

und arbeiteten. Unbenutzt lag feine Laute neben ihm. Als er Aino heran kommen sah, sprang er mit einer ihm sonst ftemden. außer ordentlichen Höflichkeit auf und sagte ernst und liebenswürdig: aHast du etwas Besonderes vor, Aino? Oder könnten wir vielleicht ein wenig plaudern?" Innsbruck, 4. Februar. In den Ausstellungsräumen des Gewerbeförderungsinsti tutes der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie in der Meinhardstraße fand heute Vormittag um 10 Uhr die feier liche Eröffnung der Ausstellung „Das winter

Hand laste. Das Blatt erwählst dann die Gerüchte von einem 1925 abgeschlossenen Vertrag zwischen dem Dalai Lama und der englisch-indischen Regierung, in dem diese Tibet im Falle eines chinesischen Einmarsches militärischen Beistand zugesichert habe. Hub damit wies er mit einer recht steifen Handbewegung auf die Bank. Aino Oehquist zog die Luft durch die Nase wie ein schnup pernder Hund: Nanu? Der Uli war auf einmal so liebens würdig und höflich und so ernst. „Huhhh! So feierlich heute," spostete

sie lachend. Denn bei Ullrich Dittmar wußte man eigenllich nie so recht, ob er es wirklich ernst meinte oder nur seinen durchtriebenen Scherz spielen ließ. Eine Zeitlang saßen sie schweigend da. Aino beobachtete ihn verstohlen und prüfend. Sein Ernst blieb. Auch seine Nach- denklichkest. „Warum denn auf einmal so ernst, Wichen," sagte sie wie der spottend. „Ist denn irgendwo ein Spätzlein aus der Dach rinne gefallen, das dich so schwennütig macht?" „Ach, Aino! Wollen wir doch einmal ein wenig ernst blei

ben! Die Tage, die wir hier durchlebt haben, waren doch ernst genug." Aino staunte. Fragend schaute sie auf Wi und seine feiernde Laute. „Wichen," fragte sie, „was ist denn eigentlich los?" Da würgte Ullrich Dittmar heraus: „Ich habe heute eine Nachricht bekommen, Aino! Eine dringende Nachricht! Mit dem Wendzug muh ich fort." „Ach!" sagte Aino nur und versank in Schweigen. Lange saßen nun beide still da. „Ainochen," sing Uli endlich wieder an und langte nach ihrer Hand. „Wollen wir nicht beide

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Reuttener Nachrichten
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Page 4 of 6
Date: 26.02.1932
Physical description: 6
." „Soviel ich weiß, wurde sie von dem verstorbenen Forscher Dr. Kroll entdeckt und erworben." „Stimmt. Und nach dessen Tod ging sie als Erbe auf seinen Sohn Ernst Kroll über." „Welch kostbares Ding 1" mußte Herr Waser ein über das anderemal rufen. „Wie teuer wurde sie eingeschätzt ?" „Sämtliche Sachverständige einigten sich auf die runde Summe von 150 Millionen Mark." „Ich fürchte, daß das stimmt." „Sie fürchten ?" „Verstehen* Sie mich recht, Herr Doktor. Ein Gegenstand von 150 Millionen hätte

Untersuchungen aus den Jahren 615 bis 625. Doktor Kroll entdeckte sie in der Familiengruft der Sassa- nidenfürsten bei seinen Grabungen. Mit großen Schwierigkeiten gelang ihm der Erwerb vom Groß sultan. Aber er war mit einem Schlage ein reicher Mann. Wie ich Ihnen schon sagte, hinterließ Dr. Kroll die Truhe seinem Sohne Ernst. Dieser Ernst Kroll trat nach Beendigung seiner Studien in die Fußstapfen seines Vaters. Auch er unternahm Expeditionen und Forschungsreisen. Noch hatte er ja wenig Erfolg

zu verzeichnen und stieß allmählich auf finanzielle Schwierigkeiten, die ihm auf seiner Lebensbahn einen plötzlichen Einhalt geboten. Eines Tages kam dieser Kroll zu mir in meine Privatwohnung und ich schloß an diesem Abend ein bedeutsames Geschäft mit dem jungen Manne ab. Vertraglich bleibt die Truhe hier im Museum verwahrt, aber der eigentliche Besitzer bleibt Ernst Kroll. Unsere Verpflichtungen gehen dahin, daß die Expeditionen von uns finanziert werden müssen und seine, daß die Truhe nach seinem Tode

alleiniger Besitz des Museums wird." Otto Waser war aufgesprungen und blickte sein Gegenüber entgeistert an. „Ernst Kroll ? Der junge Forscher Ernst Kroll, der seit drei Jahren vermißt wird ?" „Derselbe !" „Dann, dann haben Sie gut spekuliert." „Noch ist er nicht tot erklärt." „Aber er kehrt nicht mehr zurück. Wo denken Sie hin ? Drei Jahre vermißt 1 Da müßte schon ein Wunder geschehen. Jedenfalls scheinen Sie vom Glücke äußerst begünstigt." „Geschäft, mein Lieber Waser, Geschäft." „Ich darf wohl

gratulieren?" „Danke. — Hören Sie weiter. Im Mai 28 brach Ernst j Kroll mit einer größeren Expedition nach Quertaro auf, erlitt Schiffbruch, konnte sich aber mit vier Mann retten und seine Reise fortsetzen. Aber plötzlich verstummten seine Nachrichten. Die Behörden wurden beauftragt, aber er war und blieb verschwunden. Wo er hingekommen, weiß kein Mensch. — Schade um den jungen Mann, schade um seinen Geist und seinen Mut. Er war der würdige Sohn seines Vaters." Dr. Schell verschloß den Schatz

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 6 of 10
Date: 04.02.1939
Physical description: 10
. W. Rößl Böhmer Alfred, Essen. Klausner Degenhardt Cecil und Frau, Berlin. Kitzbühelerhof Degenhard Cecil und Frau, Berlin. Ehrenbachhöhe Dreyer Gertrud, Hamburg. Erika Dimitriadic Maria, Griechenland. Grandhotel van Driesum Johann A., Holland. W. Rößl Diepeveen-Nitz E. A., Holland. Grandhotel v. Dittrich Margarethe, Innsbruck. A. Hechenberger Duvivier Claude und Frau, England. Erika Dittmar Hans, Rendsburg. Resch L. Dittmar Ernst, Nürnberg. Resch L. McDowall John H., England. Grandhotel Dambeck Willy

, Stralsund. Villa Margit Heß Eugenie, Kassel. Kitzbühelerhof Houtappel Matjas, Holland. Reisch Horsköppen Heinz, Köln. Reisch Heck Klara, Zürich. Erika ! Hermes Emmy, Wuppertal. W. Rößl Dr. Hartmann Robert, Viersen. Grandhotel Härtel Ernst, Bingen. Kaiser Hesse Walter und Frau, Darmstadt. Klausner Heeren Chr., Barbara u. Michael, Belgrad. Lebenberg Hartl Klara, Schmiedmühlen. Neuwirt Hoermann Gertrud, Hamburg. Alpenhaus Haubitz Richard und Frau, Berlin. Reisch Fotohandlun^ Reisdtiliof Wtnr

I. I., Holland. W. Rößl Blansjaar Jan, Zndustr., Holland. W. Rößl Bernhardt Emmy, Halle. R. Egger Berner Ernst, Nürnberg. Reisch v. Baum Gerhard, Wuppertal. Reisch Brassey Christa, London. Kaps Tauermeister Hermann und Frau, Göttingen. Barbara Dr. Bauer Artur und Frau, Zwonitz. Ehrenbachhöhe Braun Paul, Köln. Grandhotel Boegner Alice, Paris. Grandhotel Breuer Hildegard, Düsseldorf. Steineckhütte Dipl.-Jng. Bertram Gerhard und Frau, Berlin. Hölzt Englibert Victor und Frau, Holland Grandhotel Elinslie Doreen

Flender Alfred, Fabr., u. Frau, Bocholt. Ehrenba chh. Fanning Hugh, England. W. Rößl Höffner Wilhelm, Industrieller, Berlin. Grandhotel Hofsmann Reinhold und Frau, Berlin. Tiefenbrunner Hoppsch Georg und Frau, Wien. Grandhotel Herzog Karl und Tochter, Ludwigshafen. Holzner Dagemann Ernst u. Frau, Sgan.-Guinea. Klausner Hptm. Gädke Erich und Frau, Berlin. Ehrenbachhöhe Hellmann Rudolf und Frau, Celle. Grandhotel Heming Jan, London. Tiefenbrunner Heinicke Walter, Berlin. Patscheider Dr. Hüdepohe

v. Behr Hans, Wien. Grandhotel Beier Max, Sachsen. Bichlalm Ing. v. Brasseur-Kehldorf Egon, Wien. Eckingerhof Franovich Eugenie, Wien. I. Berger Dr.-Jng. Florian Wilhelm, Hannover. W. Rößl Frank Wilhelm, Halle S., Kitzbühelerhof Fischel Hans und Frau, Berlin. Bichlalm Ing. Finch Otto, Rendsburg. Kaiser Frühwald Hella, München. Schweizerhof Dr. Frik Wolfgang, München. Alpenhaus Fröhlich Ernst und Frau, Aschaffenburg. Reisch Fearing Vera, USA. Eckingerhof Leg.-Rat Freytag Reinold u. Frau, Berlin. Kaps

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