und Oberösterreichs und die sogenannten Sieger erzwangen im Friedensdiktat vom 10. September 1919 in St. Germain den Staat „Oesterreich". Das konnten sie. So weit reichte ihre Kraft. Was sie nicht konnten, was ihnen trotz aller Vergewaltigung nicht g e lang, war die Schaffung d e s „O e st e r r e i ch e r s". Die Abneigung gegen das neue erzwungene Staats gebiet war groß. Die Länder wollten sich lieber selbständig machen. Einzelne von ihnen gingen noch weiter und wollten sich lieber anderen Staaten (Deutsches
Reich, Schweiz) an schließen, als sich in das erzwungene Staatswesen einstigen. Der Wille und die Macht der Feinde schufen aber nicht nur Oesterreich, sie erzwangen auch seinen Fo rt- b e st a n d. Der Geist der Väter des Volkes und des Volkes selhst blieb der gleiche. Deutsche waren sie, Deutsche wollten sie bleiben. Ihrer Selbständigkeit freuten sie sich nicht, W fügen sich der Gewalt. Das Volk wußte aus seiner tausendjähri gen Geschichte im Rahmen des deutschen Staates, daß eine erzwungene
herab. Liebt denn der Schleswig-Holsteiner sein Meer und seine Marschen, der Rheinländer seinen Rhein und der Bayer seine Berge deshalb weniger, weil er dem Deutschen Reiche angehört? Fühlt sich der Bewohner der Bretagne, der Normandie oder jener Schottlands, Wales, als Koloniefranzose, als Kolonieengländer, weil Paris, weil London der Sitz der Führung ist? Oesterreichs Alpenlande sind und waren im mer deutscher Boden, deutsches Land im engsten Anschluß an die große deutsche Heimat. Deshalb
kann der Begriff „Kolonie", dessen Wesensinhalt Siedlungen auf frem- d e n Gebieten und fremden Völkern begreift, nur von Uebelwollenden für jenes Verhältnis angewendet werden. Mit ruhiger Würde sollen wir Deutsche aus Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark, Vurgenland, Nie der- und Oberösterreich für unseren Anschluß an Deutsch land, unbekümmert um Parteirnteressen und unbekümmert darum, welche Partei im Reiche gerade am Ruder ist, auch fernerhin eintreten. Ein Volk, ein Reich sei unsere Losung
in Oesterreich wenigstens vorläufig politisch völlig auszuschalten. Während im Reich nun ein unheimlicher Kampf der nationalsozialistischen Regierung gegen den politischen Ka tholizismus, aber auch gegen die konservativen Kräfte des kirchlichen Protestantismus anhebt, gelingt es dem poli tischen Katholizismus bei uns in Oesterreich, eine immer stärker betonte Machtstellung im Staate zu erringen. Während die Reichspolitik, wenn auch bisher erfolglos, mit aller Mühe bestrebt ist, sich der außenpolitischen Iso