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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 4
Date: 13.08.1897
Physical description: 4
und unversöhnlichster Gegner ist. Was der Ritter von Rosenau und seine Getreuen an streben, ist der Sturz des ihnen in innerster Seele verhaßten Habsburg und des Habsburger Reiches. Wenn dieses in Schutt und Trümmer sänke, so hätte Schönerer seinen freudigsten Tag erlebt. Er und sein reichsverrätherischer Anhang würden frohlocken über den Fall des eigenen Vaterlands. Ihr letztes Ziel ist, wie Niemand verborgen sein kann, die Ver einigung der deutschen Länder Oesterreichs mit Preußen. „Nieder mit Oesterreich, Heil

über die Diebereien ihres Galan selbst tödtete, ist am 7. August in Brünn auf Grund des einstimmigen Wahrspruches der Geschworenen zu achtzehn Monaten schweren Kerkers verurtheilt worden. * * * Der deutsche Arbeiterbildungs-Berein „Vorwärts!" in Budapest erläßt einen Aufruf an alle Arbeiterbildungs-Vereine Oesterreichs, in welchen er darauf hinweist, daß dieser Verein hauptsächlich ge gründet wurde, um in dem noch großen Theile der deutschen Bevölkerung Budapests, sowie einiger ganz deutschen Provinzen

die socialdemokratische Idee in den deutschen Arbeiterkreisen zu verbreiten und Agitatoren heranzubilden. Zu diesem Zwecke richtet er an alle Brudervereine Oesterreichs, sowie an jeden einzelne« Genossen die Bitte, zur Gründung einer Bibliothek überschüssiges Material, sei es nun in Schriften, Büchern, Broschüren rc. oder auch in Stoff für die Gesangs- section senden zu wollen an die Adresse: Deutscher Arbeiterbildungs - Verein „Vorwärts" in Budapest, VI. Bezirk, Felsö Erdösör, Nr. 25, Barons Gasthaus. — Wir fordern

Kaiser auch als seinen Fürsten zu betrachten." Zu diesem Ergüsse dieser schwarzen Seele muß jeder anständige Mensch ein kräftiges Pfui! ausrufen. Der schwarze Denunciant merke sich aber folgendes: Nicht die servilen deutschnationalen Waschweiber werden das Haus Habsburg und das Habsburgerreich in Schutt und Trümmer legen, wohl aber dürften es zu stände bringen jene Staatsmänner und Politiker, welche ge stützt auf Junker und Pfaffen mit den Völkern dieses unglücklichen Reiches ein frevles Spiel

treiben, indem sie ohne Unterlaß ein Volk gegen das andere hetzen, ihnen unerträgliche Lasten ausbürden, ihre politischen Rechte mit Füßen treten und um die Herrschaft des Adels und des Pfaffenthums zu verewigen, die Schule aufs neue den Pfaffen ausliefern wollen. Das sind in Wahrheit die Verderber des Reiches, sie führen es Stürmen entgegen, welchen es schwer wird widerstehen können. Nur diejenigen Staaten haben noch eine Zu kunft vor sich, welche auf demokratischer Grundlage ruhen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 11.01.1896
Physical description: 10
und für die Gesammtzahl der Unbemittelten ungefähr 300 000 Francs jährlich erreichen. Das ist eine nicht sehr erhebliche Summe, wenn man be denkt. wie bedeutende Kredite für weniger humane Zwecke verausgabt werden. England. Der durch die Depesche des deutschen Kaisers in Sachen der Transvaal-Angelegenheit her- vorgerufene Zwiespalt zwischen England und Deutsch land, ist nicht ohne Eindruck auf die niedere Be völkerung Londons geblieben. Wie gemeldet wird, wurden in den Londoner Docks deutsche und hol ländische

. Die Druckerei dieses Organs, viele Agitations-Brochuren, die einen voll ständigen Umsturz des Reiches, der Familie und der Litteratur vorhersagten, wurden entdeckt. Dreihundert Personen, darunter Mitglieder der vornehmsten Stünde, sind bereits verhaftet und neue Massenver- haftungen solleu bevorstehend sein. Aufstand auf Kuba. Aus den vorliegenden Meldungen ist keine volle Klarheit über die Lage dcr Spanier auf Kuba zu gewinnen. Es wird u. Ä. die Demiffion des Marschalls Martinez Campos ge meldet

und dem Liederhort in München zur Aufführung bestimmt worden. Gründungsfeier. Der vor wenigen Wochen gebildete „Verein der Reichsdeutschen", welcher sich Pfleg^ der Geselligkeit nnd des deutschen Volksthum und Schaffung eines gesellschaftlichen Mittelpunktes für deutsche Reichsangehörige zur Aufgabe gemacht hat. feierte am 31. Dezember im großen Saale des „grauen Bären" sein Gründungsfest. Der Vorsitzende, Herr Reichhelm, hielt die Festrede, in welcher er betonte, daß der Verein unter Fernhaltung

aller vaterlandslosen und internationalen Elemente, ein gut deutscher sein und bleiben solle. Es sprachen noch die Herren Oberreit auf die Gäste, in deren Namen Herr _ Ziegler dankend antwortete, Trnpp auf das deutsche Vaterland und Schmidt auf die deutschen Frauen und Mädchen. Gesänge wechselten mit Chören der Sängerabtheilung und Vorträaen einzelner Mitglieder und Gäste. Dieser Verein ver anstaltet am 18. Januar im großen Saale zum „grauen Bären" eine Festfeier zur Erinnerung an die vor 25 Jahren erfolgte

Gründling des dentschen Reiches. Die Musik wird von der volländigen Innsbrucker Stadtkapelle ausgeführt. Heil dem jungen Verbände! Mandalsniedertegung. Der Hofrath Dr. Josef Graf Melchiori hat das Mandat als Landtagsab geordneter niedergelegt. Der Grund soll in der Uebergehung seiner Person bei den Landesausschuß wahlen von Seite seiner (der liberalen) Partei liegen. Graf Melchiori gehört derselben mehr als drei Dezennien an. Per Bakast als Wärmestuöe. Das Museums gebäude, welches die Herzogin

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 10
Date: 24.09.1897
Physical description: 10
, jeder christlichsozialen Gele genheitsrede gegenüber, vergessen sind, so möge man sich dann aber auch nicht wundern, wenn ein offenes Untergraben des Ansehens der katholischen Partei seine Früchte nach allen Seiten trägt." Deutschland. Das wilde Gebühren unse rer Liberalen und Deutschnationalen in und außer halb des Parlamentes findet in Deutschland bei vernünftigen Leuten durchaus keinen Anklang. So fand inMannheim jüngst ein Parteitag der deutschen Volkspartei statt. Bei demselben brachte der Abg. Venedey

eine Resolution ein, welche den deutschen Oesterreichern die Sympathien des Parteitages aus spricht. Abg. Payr, der Führer der süddeutschen Volkspartei verwahrte sich aber, daß darin eine Bil ligung des Verhaltens der deutschliberalen Partei liegen solle, welche selbst die Schuld trage an den heutigen schlimmen Verhältnissen. Götzel-Mannheim hat überhaupt keine Sympathie für die Antisemiten oder Bismarcker und so gieng es fort, bis Venedey seinen Antrag zurückzog. Metgien. In der Hauptstadt dieses König

reiches fanden anarchistische Kundgebungen aus An laß der Ausweisung ausländischer Volksverhetzer statt. Aus Brüssel wird am 17. ds. telegraphirt: Die bekannte Louise Michel, Charlotte Fauville und Brousondoux trafen hier von Paris ein, um Vor träge zu halten. In dem betreffenden Saale ange kommen, wurden sie aufgefordert, sich auf das Poli zeibureau zu begeben, woselbst ihnen der Auswei sungsbefehl zugestellt wurde. Hierauf wurden sie von der Polizei mit gezogenem Säbel, da erregte Individuen

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 03.04.1895
Physical description: 12
k. k. Bezirksgericht Hall zu melden. Die Bismarck-Feier i» Meran. Meran, 1. April. Eine gar stattliche Versammlung umschloß gestern unser KurhauSsaal und erhebend war die Feier» welche der Ehrung des ersten Kanzlers deS neuen Deutschen Reiches galt. Eine weihevolle Stimmung Hot sich Aller chon beim Betreten des Saale» bemächtigt. Aus retchgeschmückter Estrade erhob sich in deren Mitte, von lebenssrischem Lorbeer umgeben, die Büste de» Eisernen Kanzler», zu feiner Rechten mit Oesterreichs Farben geschmückt ragte

langen Tafeln hatten die Gäste Platz genommen, unter welchen erfreulicherweise sich auch viele Damen befanden. Die Versammlung bestand selbstverständlich in ihrem weit überwiegendsten Theile aus Angehörigen de» Deutschen Reiches, welche ja bet uns eine so stattliche Colonie bilden, doch auch Meran war durch Mitglieder der Stadtvertretung, der Kurvorstehung und andere geladene Gäste vertreten, welche seitens der Veran- talter des Festes sich de» herzlichsten WilllommgrußeS ^u e> freuen halten

. Nun ergriff Eberhard Graf zu Erbach ZU folgenden tteisinnigen Ausiührungen da« Wort: Brausender Jubelruf erschallt heute am 3V. Geburtstage des Begründers deS Deutschen Reiches, durch alle Gauen de» deutschen Vaterlandes und gibt mir heute in meiner Fest ansprache Anlaß zu einer Gegenüberstellung de» Zustande« unseres Baterlandes vor und nach dem groben SchöpsungS- werke d»s Gefeierten deS Tages. Lassen Sie mich diesen Gedanken — da ich nicht Politiker bin — in dem Rahmen eines politisch gestimmten

daS hochherzige Geschenk Dr. Vogels dankbarst entgegen genommen und sich damit zur Durchführung einer sanitären Maßregel verpflichtet, welche für das weitere Emporblühen von Grätsch als Luftkurort und Lueu retiro für Erholungsbedürftige jeder Art von dem allergünpigsten Einfluß sein dürste. Vivat segueusl sTiroler Conserven.) Wir lesen in den Mittheilungen des deutschen und österreichischen Alpen Vereines, daß bei einem in München durch 17 Gour wand» abgehaltenen Probeessen von Produkten der ersten

auch das Lied der Deutschen .Deutschland, Deutschland über AlleS' ausgenommen. Wegen der i:: diesem Liede vorkommende» Stelle .Von der Etsch bis an den Belt' wurden die Festlieder confiscirt und ein Verbot der Feier in Aussicht gestellt. Da der Verein das Lied, eines der schönsten aller deutschen Lieder, nicht gern ausgeben wollte, wurde die beanständete Stelle zu .verbessert,' versucht. Sie lautet jetzt »ach ersolgter Approbation durch die k. k. Behörde .Von der Zugspitz' bis zum Belt'. — Dreimal wehe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 09.06.1899
Physical description: 4
von gesetzeswegen noch mehr er schwert werden soll, sich bessere Arbeitsbedingungen und damit einen höheren Standard of life zu erwerben, ist es doppelt angezeigt, daß der in der deutschen Reichshauptstadt tagende Congreß zur Bekämpfung der Tuberculose als Volkskrankheit laut und vernehmlich seine Stimme erhebt und erklärt, daß ohne volle Coalitionsfreiheit die Prophylaxe der Tuberculose scheitern muß. Während die Zahl der Tuberculose-Todesfälle von 1848 bis 1888 in allen anderen Ländern gestiegen

, daß die Arbeiterschaft Wiens nicht gewillt ist, sich mundtodt machen zu lassen, komme was da wolle. Der Wahlreformentwurf wird kaum Gesetz werden. Die Zuchthausvorlage. Dem deutschen Reichs tag ist am 1. Juni die Zuchthausvorlage zugegangen. Mehr als ein Jahr ist vergangen, seit der Kaiser in seiner berühmten Oeynhausener Rede ein Gesetz „zum Schutze der Arbeitswilligen" angekündigt, nun ist das Unicum da, das in seiner Fassung künftigen Geschlechtern Zeugnis geben wird von unserer Zeiten Schande. Die Schandvorlage

wieder, die so elastisch sind, daß sie ein Gesetz noth- wendig erfordern, in dem klargestellt wird, welche Handlungen denn eigentlich im Deutschen Reiche nicht mit Gefängniß oder Zuchthaus bedroht werden. In dem Entwurf wimmelt es nur so von Drohungen mit Gefängniß-, Geld- und Zuchthausstrafen, und die Arbeiter wären demnach der Auslegekunst der gefügigen deutschen Richter auf's Geradewohl ausgeliefert, falls dieses Monstrum zur Annahme gelangen sollte. Fürwahr, der socialpolitische Geist des Königs Stumm

eines Arbeiterausstandes rc. wird mit Gefängniß nicht unter 3 Monaten bestraft u. s. w. mtt Grazie.. Wenn in Folge des Ausstandes oder der Aussperrung eine Gefährdung der Sicherheit des Reiches oder eines Bundesstaates eingetreten oder eine Gefahr für Menschen- leben oder Eigenthum herbeigeführt worden ist, tritt Zuchthaus bis zu drei Jahren, für Rädels führer bi- zu fünf Jahren ein. — Wenn hier auch von Bestrafung wegen der Arbeiteraussperrungen die Rede ist und sich dieser Passus anscheinend gegen die Unternehmer

, der christlich sociale Geisteiche, und Genosse Vandervelde; von den Deutschen sprachen Singer uno

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 8
Date: 21.12.1890
Physical description: 8
." Er nahm das Säckchen, trug es in das Zimmer, kam sofort in den Salon zurück und legte der Frau ein Album zum Zeitvertreib vor. Nach eini- Leop. Mnmelter, Goldarbeiter, Obstplatz. Reiches Lager von Brillant rin gen und Ohrringen neuester Fa§on, sowie verschiedenartigste Spezialitäten in Ketten, Brechen, Armreifen, Anhängseln u. s. w. Al. Palma, Laubeng. Nr. 18. Erstes Schuhwaaren- lag er in Bozen für Herren- Damen- und Kinderbeschuhung aller Art. Fr. X. Promperger, Buchhandlung u. Antiquariat, Obst

Jugendschriftsteller, der eS versteht, den richtigen Ton zn finden, um die jungen Herzen sofort für seine lebendigen, belehrenden Schilderungen zu gewinnen. In fünf reizenden, mit ebenso viel schönen Tonbildern geschmückten Er zählungen läßt Franz Dittmar von den Zeiten der Heidenbc- kehrung in den Voralpen angefangen durch das Mittelalter, mit feisten Klosterschulen hindurch bis in die neuere Zeit die Hauptinomente deutschen Schülerlebens an unserem geistigen Auge vorüberziehen. Die wechselvollen Schicksale

der „fahrenden Schüler" finden in einer zu Nürnberg spielenden Erzählung ihre ebenso anmuthige als geschichtlich zutreffende Darstellung, während die letzte dieser prächtigen Schulgefckichten trefflich geeignet erscheint, in der deutschen Jungmannschaft die hehre Begeisterung für Freiheit und Vaterland, für unser an den Grenzen der Südmark wie am nordischen MeereSgestade gleich herrliches nationales VolkSthum wachznerhalten und zu pflegen für und für. Wir können nur wünschen/ daß daS zu Unter haltung

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 17.01.1896
Physical description: 8
: Als Chamberlain am Montag zum Kabinetsrath j ging, wurde er von der versammelten Menge enthusiastisch i mit dem Zurufe begrüßt: „England ist stolz auf Sie!'. Das Gründungs-Jubiläum des ! Deutschen Reiches. ' Am 18. Jänner sind es fünfundzwanzig Jahre, seitdem Kaiser Wilhelm I. im Versailler Königsschlosse, umgeben von den siegreichen Feldzeichen der deutschen Heere, inmitten der Vertreter der deutschen Fürstenhäuser, der Staats- uud Kriegs-' männer, die. deutsche Kaiserwürde angenommen hat. Dieser: Tag

, bisher schon denkwürdig in der Geschichte des Deutschen - Reiches, ist damit der denkwürdigste Erinnerungstag für das neue Reich geworden. Seine Begehung in diesem Jahre stellt den Höhepunkt aller der Erinnernngs-Feiern dar, mit denen Kaiser Wilhelm, die übrigen Fürsten, das deutsche Heer und Volk dankbar jener Zeit der großen Siege gedenken, deren vle.bende Frucht die Neubegründung des Deutschen Reiches gewesen ist. Mit einmüthiger Begeisterung wird ganz Deutsch land die Erinnerungs-Feier

Herrn Folge zu leisten; er hat deshalb gebeten, ihn zu entschuldigen. Wie aber Fürst Bismarck gewiß im Geiste an der Feier An theil nehmen wird, so wird auch seiner, des ersten Kanzlers des Reiches, und seiner Verdienste um das Reich dankbar ge dacht werden. . . . - Die Feier am 18. Jänner wird Vormittags .10 Uhr. durch Gottesdienst in der Kapelle des königlichen Schlosses'und in der St. Hedwig-Kirche eingeleitet. Dem Gottesdienste. in der Schloßkapelle-wohnen die Majestäten und die Mitglieder

als Ständevorsteher in allen Dörfern des Reiches und beschließen ruhig darüber, ob dieser oder jener erwachsene Mensch, der häufig Familienvater, machmal sogar Großvater ist, geprügelt werden und wie viel Ruthen hiebe er bekommen soll. Die Männer der Zwanziger-Jahre hielten die Korperstrafe für schimpflich und vermochten sie im Militärdienste, wo sie als nothwendig galt, zu beseitigen; die Männer unserer Zeit wenden sie ruhig nicht gegen Soldaten, sondern gegen einen ganzen Stand des russischen Volkes

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 23.09.1893
Physical description: 8
in Lothringen deutsch-national gesinnt zu machen; dass es aber sehr leicht sei, sie gut kaiserlich gesinnt zu machen. Es muss ein kluger Mann sein, der diese Beobachtung gemacht hat. Und man verlasse sich darauf, dass Wilhelm Her II. ganz das Zeug dazu hat, in der Richtung dieses Gedankens zu handeln. Man mache einen Blick auf die gewaltige expansive Kraft des Deutschen Reiches, auf lein unbesiegliches Heer, sowie auf die Zerfahrenheit des politischen, die UnVollkommenheiten des militärischen Organismus

werden. Wollte man sie auf dem politischen Markte auskramen, so würde alle Welt den Somnam bulen verlachen, der sich dessen unterfinge. Bekanntlich ist die Politik der Tummelplatz der Mittelmäßigkeit; die Zeitungswelt der Spielplatz einer noch unterge ordneteren Eigenschaft. Weshalb ist es aber doch That sache, dass die expansive Kraft des Deutschen Reiches und der Nation noch lange nicht an ihren Grenzen angelangt ist. Schließlich zeigt sich auf allen Blättern der Geschichte das Walten einer höheren Macht, welche die Menschen leitet

können. (Begeisterte Eljenrufe.) ' Deutschland. Ein hohes Lied auf Deutschland ist es, was sich das Wiener „Vaterland' unter dem 15. September aus Berlin schreiben lässt unter dem Titel: Die deutschen Manöver. Man müsste über diesen Festbericht den Kopf schütteln, wenn es nicht eben das sonst so ernste „Vaterland' wäre, welches ihn als Original-Correspondenz bringt'. Wir lassen ihn vollinhaltlich folgen und denken an den ver blüffenden Eindruck, den eine solche Meinung von Deutschlands Spannkrast etwa

zur Leitung der Schlacht' Aufstellung nimmt und es dabei vermeidet, den Stand platz oft zu wechseln. Wo der Kaiser eine Bewegung beginnt, da führt er sie auch kräftig durch. Kurz, man ist des Lobes voll. Es braucht nicht erst gesagt zu werden, dass solche Beobachtungen die Herzen der Militärs höher schlagen machen und dass das Volk ihren Lobsprüchen mit kühnen Hoffnungen lauscht. Preußischen Ohren — und man kann heutzutage wohl auch sagen: deutschen Ohren — klingt kein Poetenaus' spruch so wohlgefällig

die Popularität Wilhelm's II. in den letzten Wochen gewaltig gewachsen ist, dass man von Tag zu Tag größere Hoffnungen auf ihn setzt. Noch ein Anderes möge der Aufmerksamkeit nicht ent gehen. Die Berichte aus Lothringen besagen, dass der Kaiser in den französischen Ortschaften mit größerer Wärme empfangen worden ist, als in den deutschen. Dass ihm überall mit Begeisterung der französische Ruf entgegenscholl: Vive l'empsreur! Dazu wird be merkt, dass es nicht sehr schwer sei, die französische Bevölkerung

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 14.07.1897
Physical description: 10
trage, eine Ausgleichs-Conferenz nach Prag einzube rufen. Wir können nur wünschen, dass diese Conferenz endlich zu einem dauernden Friedensschlüsse zwischen den Deutschen und dem czechischen Volke führen möge, denn so, wie bisher, kann es doch füglich nicht mehr fortgehen. Der Kampf wird immer leidenschaftlicher und nimmt Formen an, die den staatsgefährlichen Character kaum mehr verkennen lassen. An dem Kampf um die Sprachenverordnungen ist natürlich die sogenannte deutsche (deutschliberale

und deutschnationale) Partei am stärksten betheiligt. Sie betreibt diesen Kampf mit allen Mitteln, erlaubten und unerlaubten. Was in dieser Beziehung geleistet wird, übertrifft alles bisher dagewesene. Die Veitstanz- Epidemie unter den „Deutschen' in Oester reich dauert fort. Einen großen Trumpf hat die deutschliberale Ob- structionspartei in der letzten Zeit ausgespielt, um . das Cabinet Badeni weich zu machen. Den deutschen Ge meinden in Böhmen ist eine juristische Darlegung über das Verhältnis der Gemeinden

weiter um sich, und es ist kein Zwei- dass fast alle deutschen Gemeinden in Böhmen, Aeuilleton. Das Recht der Cleriealen. Bon Dr. Carl ». Grabmayr. (Schluss.) Nas Dr. v. Grabmayr über die Sclaverei sagt, ist Unfalls auch ein Sophisma und ein Faustschlag ins chcht der Geschichte; denn wenn Aristoteles dasNatur- ^cht festhält und zugleich die Sclaverei billigt, so folgt arvus noch keineswegs, dass selbe vom Naturrecht ge- die Kirche anfänglich mit den be- > senden Verhältnissen der Sclaveret Rechnung trug Hier Gesetzgebung

..Prager Abendblatt' eine ernste Verwarnung an die deutschliberalen und deutsch nationalen Urteutonen. „In der letzten Zeit', schreibt das Blatt, „ist es leider mehrfach vorgekommen, dass Oesterreicher deutschen Stammes sich hinreißen ließen, jenseits der Grenze unseres Kaisei st aat es in öffentlichen Versammlungen Klagen über Bedrückung des deutschen Volkes in Oesterreich zu führen. Mit Stolz darf jeder Deutsche auf die geistigen Bande blicken, mit welchen Kunst, Wissenschaft und Schriftthum

die Deutschen alle umfassen, die in ihrer Gesammtheit ein glänzendes Bild der voranleuchtenden deutsches Cultur bieten. Aber diese Einheit des Geisteslebens bedingt keineswegs irgend eine staatsrechtliche Einheit aller deutschen Stämme. Stets wussten die Deutschen festzuhalten an ihrem Volksthum, aber auch in ehrenvoller Treue an dem Staate, welchem sie angehören, und die Pflicht treue ist eines der schönsten Worte unseres Sprach schatzes. Um so betrübender ist es, wenn Männer, wie Dr. Funke

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 24.01.1896
Physical description: 8
Kette 6. ee dass er besonderen Schutz und Segen aus der Kirche mitgenommen. Innsbruck, 23. Jänner. (Die Deutsch- nationalen) haben hier am Dienstag abends ihr Fest zur Erinnerung an die Wiedererrichtung des Deutschen Reiches gefeiert, nach dem Berichte des „T. T.' unter großer Betheiligung, u. a. selbst von k. k. Universitätsprofessoren und Ab ordnungen verschiedener Städte (beispielsweise auch Brixen.) Hinter der Tribüne war das Bild des Reichskanzlers Bismarck, und an diesen wurde

.' — Es ist nicht zu leugnen, dass die deutschnationale Bewegung in Innsbruck sich sehr stark verbreitet und eine aufmerksame Be achtung verdient. Die Huldigung für Bismarck in Nordtirol bleibt für solche, welche der „Stoß- ins-Herz-Politik' des Altreichskanzlers im Jahre 1866 gedenken, immer unverständlich. Graz, 20. Jänner. (Aufgelöste Ver sammlung.) Am 18. Jänner hatte der hiesige „Berein der Deutschnationalen' an lässlich des 25jährigen Bestandes des Deutschen Reiches in den Annensälen eine Gedenk- fei er geplant

Gemeinderathswahl auch als Kan didat aufgestellt worden, fiel aber glücklich durch.) Wäre Professor Polzer z. B. ein Preuße, und hätte er in Preußen eine derartige Rede gegen sein eigenes Vaterland gehalten wie vorgestern in den Annensälen, so wäre er sicher auf der Stelle gelyncht worden. Die Festrede des ehe maligen k. k. Professors, in welcher er die Be deutung der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches zu schildern suchte, strotzt sörmlich von Entstellungen und Verdrehungen geschichtlicher Thatsachen

auch ein Drahtgruß nach Friedrichsruhe gesendet. Die Festrede hielt merkwürdigerweise der Re dacteur der „Ostdeutschen Rundschau''', C. H. Wolf, und deren Pointe oder Kraftstelle scheint der Satz gewesen zu sein: „Deutschland sei für uns Deutsche in Oesterreich nicht Ausland; wir fühlen uns viel fremder jenseits der Leitha, ja selbst in Czaslau und bei den Schlachtschitzen. Die Deutschen hätten die größten Opfer für Oesterreich gebracht; sie hätten auch Anspruch auf eine bevorrechtete Stellung

! Es ist ein Scandal! Silz, 21. Jänner. (Lehrer-und Katecheten- conferenz.) Am 6. Februar, 1 Uhr nachmittags, ist beim Brückenwirt in Mötz eine Lehrer- und Katechetenconferenz. Zur recht zahlreichen Be theiligung wird freundlichst eingeladen. Der Mandatar. Brixen, 22. Jänner. (Missglückter Einbruch in die Plose Hütte.) Ver gangenen Montag, den 20. Jänner wurde in die Plosehütte der Section Brixen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins ein Einbruch verübt, der übrigens für den Thäter völlig er folglos

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 24
Date: 15.12.1897
Physical description: 24
Seite 2 Merauer AeitvvK. Nr. lS0 dem deutschen Volkstage in Bozen unter dem Bei falle von 1200 Zuhörern gesagt habe: „Herbei alle Deutschen zum heiligen Kampfe um die Muttersprache! Möge jeder seinen politischen Grundsätzen treu bleiben; aber kämpfen wir zusammen gegen dengemeinsamenFeind.' Dem Wunsche nach einem solchen Zusammen gehen aller Deutschen in nationalen Dingen hat der Gemkindcralh in seiner Entschließung vom 3V v. M. Ausdruck gegeben — und dies war sein Recht. Wenn die Anregung

, am Schlüsse Ihres „offenen Briefes' mit dem bekannten Brust töne sagen, Sie hätten als Oesterreichs gehandelt, so ist es wohl zum mindesten gestattet, eine kleine Einschränkung an dieses Eigenlob zu knüpfen: Sie mögen als Oesterreich«-, aber als kurzsichtiger Österreicher gehandelt haben; denn es bedarf wahrlich keines weiten Blickes, um einzusehen, daß es gewiß nicht im Interesse Oesterreichs liegt, die Deutschen, welche unser schönes Vaterland gegründet und groß gemacht haben, an die Wand zu drücken

und zu demüthigen und dadurch dem Reiche zu entfremden, und Sie konnten darüber nicht einen Augenblick im Zweifel sein, daß Ihr Verbleiben im Verbände der Schutztrnppe des gewesenen Ministerpräsidenten als Billigung der Politik des selben gedeutet werden muß, welcher gegenüber alle Ihre platonischen Annäherungsversuche an die deutschen Parteien als gar nicht ernst zu nehmende lindische Spielerei zu betrachten sind, deren Erfolg losigkeit auch von Ihnen vorhergesehen werden mußte.' Fünf Kuudgtbuugtll. Meron

die vollste Zerrüttung, in welche der Staat zurückgeworfen und in seinen Grundfesten erschüttert worden ist, den Rechtsbruch seitens der Majorität und den Starr» iiin, mit dem sie sich weigerte, die widerrechtlich erworbenen Vortheile herauszugeben. Wenn auch der Sturz Graf Badeni's einen Erfolg bedeutet, ist lamit noch lange kein entscheidender Sieg errungen. I» gleichem Sinne ist der Aufruf der Freien Deutschen Vereinigung gehalten, welcher noch den Wunsch auSspricht, daß neuerliche Ver handlungen

Vor fälle noch weitere Hindernisse bereiteten. Zum Schluß vird gesagt: „Wir erwarten von der Regierung, )aß sie vor Allem ohne Schwanken die Sicherheit zes Lebens und des Eigenthums sowie die staats bürgerliche Stellung der Deutschen in Böhmen durch unzweideutige energische Maßregeln ' icherstelle Wir werden die nothwendige Politik >er Beruhigung sowie Alles unterstützen, was die Regierung anwenden wird, um Anknüpfungspunkte zu suchen und zu finden für die Wiederherstellung larlamentarischer

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