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Tiroler Sonntagsbote
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Page 2 of 8
Date: 09.09.1888
Physical description: 8
diesmal haben sich zu einem Festzuge, durch welchen das Regierungsjubiläum des Kaisers gefeiert wer den soll, bei dem der Thronfolger im Namen des Monarchen persönlich die Huldigung entgegen nahm, zu dem die Stadt Wien ihre Gastfreund schaft anbietet, kaum 600 Männer zusammen gefunden. — Wien ist eben nicht mehr der Mittel punkt des Reiches, seitdem es den Polen, Tschechen und Slovenen gelungen ist, aus Lemberg, Prag und Laibach so eine Art Hauptstädte ihrer ge- trüumten Kleinstaaterei

im Staate zu machen und seitdem anderseits auch die Deutschen in Oesterreichssehen, daß dem Wiener Gemeinderath wenig daran liegt, den deutschen Charakter der Reichshauptstadt voll und ganz in seinem alten Glanze zu erhalten. Zu Anfang der Woche haben Hochwasser und Ueberschwemmnngen in Oberösterreich, Böhmen und Galizien schreckliche Verheerungen angerichtet. In Böhmen mußten wegen der Ueberschwemmung die Kaisermanöver unterbleiben. Deutschland. Im deutschen Kaiserhause ist eine Verlobung gefeiert

, um den Lesern am Sonntag Morgens die neuesten Ereignisse in Form von Telegrammen im Blatte zu übermitteln. Trotz dieser Geldopfer sind wir nun mit unseren Telegrammen sehr schlecht bestellt. Als Beweis hiefür nehmen wir nur einmal die Telegramme der letzten Woche. Davon, daß uns das Ableben des bekannten deutschen Parteimannes Heinrich Reschauer als der Tod eines gewissen Warschauer und der Name des jüngstgetausieu deutschen Kaiserprinzen als Carl Oskar Gustav Rudolf (anstatt Oskar Carl Gustav Adolf) per

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 21.05.1883
Physical description: 4
österreichischer Staatsbürger hegen, entspringt denselben Motiven, welche den erhabenen Träger der Krone unseres Reiches be stimmten. das Bündniß mit dem deutschen Reiche in seiner jetzigen Form abzuschließen. Einen Verzicht auf gewisse mit der uneingeschränkten Selbstständigkeit verknüpfte Rechte bedingt das Bündniß in seiner derzeitigen Form wie über haupt jeder bilaterale Vertrag ganz gewiß auch. Eben so gewiß aber ist es auch, daß Oesterreich- Ungarn durch dieses Bündniß nicht in einem stär keren Maße

Reiche, welches jevt schon einige Gebiete der Wirtschaftspolitik und Justizpflege umfaßt, auf alle gemeinsamen wirthschastlichen culturellen und nationalen Gebiete ausgedehnt werde, hat sonach Dr. Sturm lediglich der Ueber zeugung Ausdruck gegeben, daß die Gemeinsamkeit der Interessen Oesterreich-Ungarns und des deutschen Reiches sich keineswegs auf jene kleinen Gebiete der Wirthschaftspolitikund Justizpslege beschränkt, deren Berücksichtigung das znr Zeit bestehende Bündniß verbürgt

maßgebend. Je mannigfacher nnd bedeutsamer die Gebiete sind, auf denen sich die Interessen be gegnen, desto inniger und inhaltsvoller muß sich das Bündniß gestalten. Zeigt es sich vollends, daß die Interessen, so weit menschliche Berechnung reicht, stets nebeneinander laufen werden, ohne zu einer ernstlichen Collission Anlaß zu geben, dann ergibt sich die Nothwendigkeit, dem Bündnisse auch äußerlich eine, so zu sagen feierlichere Form zu verleihen. Durch seinen Wunsch, daß das Bündniß mit dem deutschen

. Diese Ueberzeugung des demschliberaleu Führers ist die Ueberzeugung von Millionen guter, treuer, deutscher Oesterreichs und von Millionen guter, treuer Staatsbürger des deutscheu Reiches und wir möchten den ansehen, der es wagen wollte, auch nur den Schatten eines Verdachtes auf die Vaterlandsliebe und dynastische Trene der Deut schen Oesterreichs zu werfen, weil sie glaube», was ihr Kaiser glaubt. Oesterreich-Ungarn und das deutsche Reich sind nicht durch sentimentale, die Staats- nnd Volks- interessen

, wenn dies nicht geschehen wäre. Allerdings von einem Gabler, von einem Fürsten Czartoryski, von jenen Ideologen, welche dem Slaventhum den Berns vindiciren, die Deut schen und die deutsche Cultur mit Kosakenpserden niederzustampfen, kann man Gefühl und Verständ niß für das Bündniß Oesterreich - Ungarns mit dem deutschen Reiche nicht verlangen; denn diese haben auch keinen Sinn und kein Verständniß für die hehren Interessen, welche die beiden Reiche mit einander verbinden, ans einander angewiesen erscheinen lassen. Nein

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 05.06.1885
Physical description: 4
und Braunschweig führen müßte, hat Preußen mit Be zug auf den Artikel 76 der Reichsverfassung bei dem Bundesrathe in Berlin bekanntlich den An trag gestellt, die verbündeten Regierungen des deutschen Reiches mögen ihre Ueberzeugung dahin aussprechen, daß die Regierung des Herzogs von Cumberland in Braunschweig mit dem innern Frieden und der Sicherheit des Reiches nicht ver träglich sei. Der Bundesrath hat diesen Antrag bezeichnender Weise nicht an seinen Verfassungs ausschuß, sondern an seinen Justizausschuß

in die gleiche Stellung gegen Preußen eingetreten. Wenn nun Preußen ein Staat wäre neben Braun schweig und nicht wie dieses zugleich auch ein Glied des deutschen Reiches, so müßte die even tuelle Thronbesteigung des Herzogs in Braun schweig den Ausbruch eines preußisch'braunschwei- gischen Krieges zur Folge haben. Braunschweig ist jedoch inzwischen ein Bundesstaat geworden und die zu Recht bestehende Reichsverfassung ver hindert den König von Preußen, das am 18. October 1884 erlassene

SV Ir. - Weiterungen sranco^ Wien i. Wsllzeile 12. Moriz Äern. Wien l. Wollzeile 22. M. Dukes. Wien I. Riemergasse 1 ^ 125 Der Herzog von Cumberland. Am gestrigen Frohnleichnamstag wurde im Deutschen Bundesrath das Schicksal der Welsen dynastie in Deutschland entschieden. Von der Ueber zeugung ausgehend, daß sich der Herzog von Cumber land mit dem Könige von Preußen im ideellen Kriegszustande befinde und dab der Regierungs antritt des Herzogs von Cumberland in Braun schweig zu Streitigkeiten zwischen Preußen

ver wiesen und ist wie erwähnt, schon gestern über diese negative Seite der braunschweigischen Erbfolge frage endgiltig schlüssig geworden. Fürst Bisinarck hat Berlin verlassen, worans man schließen darf, dab er mit absoluter Zuversicht der Schlußver- handlung gegen den Herzog von Cumberland im Bundesrathe entgegensehe. In der That setzte man in der deutschen Reichshauptstadt voraus, daß der preußische Antrag ziemlich einstimmig angenommen werden würde. Die Begründung dieses Antrages

Deutschen. Im Verlaufe der letzten acht Jahrhunderte hat sich das deutsche Volk daran gewöhnt, die gefährlichsten Reichsfeinde als die treuesten Freunde des Welfenhanses zu erkennen. Der Beschluß, welchen der deutsche Bundesrath am Frohnleichnamstage gefaßt hat, wird nur das negative Resultat der Ausschließung des Herzogs von Cumberland haben: die positive Seite der braunschweigischen Erbfolgefrage bleibt einstwei- een unerledigt, denn in dem Antrage Preußens heißt es ausdrücklich: „Se. Majestät

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 28.06.1888
Physical description: 10
und als 1 Melden Wege zu wandeln, auf denen ^ Pchseliger Herr Großvater daS Vertrauen ^vimdesgenossen, die Liebe des deutschen -und die wohlwollende Anerkennung des Äi! gewonnen hat. Daß auch Mir dies steht bei Gott, erstreben will Ich eS in - Arbeit. ^ wichtigsten Aufgaben des Deutschen » uezen auf dem Gebiete der militärischen .-mischen Sicherstellung des Reiches nach ^ M im Innern in der Überwachung der -»Mz der Reichsgesetze. DaS oberste ^ «ejktz! bildet die^ReichSverfassung; sie zu Zu schirmen

. ir. 77. DomierstaF/28. Juni 1888. XXII. Jahrg. !hrs«rtde Kaiser Wilhelms II. zur Münz des Deutscheu Reichstags. .Itthrte Herren! Mit tiefer Trauer im 2 begrüße Ich Sie und weiß, daß Sie mit imern. Die frische Erinnerung an die n Leiden Meines hochseligen Herrn VaterS, fütternde Thatsache, daß Ich drei Mo- c-h dem Hintritt weiland Sr. Majestät iichrs Wilhelm berufen war, den Thron ^igm, üben die gleiche Wirkung in den n «Her Deutschen und unser Schmerz hat l Theilnahme in allen Ländern der Welt Unter dem Drucke

desselben bitte ktt, Mir Kraft zur Erfüllung der hohen zu verleihen, zu denen sein Wille Mich ^ hat. Dieser Berufung folgend, habe Ich L-rbild vor Augen, welches Kaiser Wilhelm speien Kriegen, in friedliebender Regier en Nachfolgern hinterlassen, und dem -ÄlineZ hochseligen Herrn VaterS Regier« ablochen hat, soweit die Bethätigung : Absichten nicht durch Krankheit und Tod '-M worden ist. ch habe Sie, geehrte Herren, berufen, um ^cn dem deutschen Volke zu verkünden, 5h entschlossen bin, als Kaiser

, in allen Rechten, die Heiden gesetzgebenden Körpern der Nation putschen, aber auch in denen, welche ^ «aiser und jedem der verbündeten deren Landesherr» verbürgt, ge- i ven vornehmsten Rechten und Pflichten der Gesetzgebung des Reiches der Verfassung mehr in Meiner l A König von Preußen als in der > Kaisers mitzuwirken; aber in ! ^ Mein Bestreben sein, das Werk - .L-gesetzgebung in dem gleichen Sinne » wie Mein hochseliger Herr Groß- ^ begonnen hat. ^'chndere eigne Ich Mir die von ihm 5 !?ber 1831 erlassene

Botschaft in Hü an und werde im Sinne I^en, dahin zu wirken, daß die i Ä s^bung für die arbeitende BeVölker- Schutz erstrebe, den sie, im ^Är. Grundsätze der christlichen ??- n», Ü ^wachen und Bedrängten im ' Dasein gewähren kann. Ich Ilingen werde, auf diesem Wege Gleichung ungesunder, gesellschaftlicher o «ngeiunoer, geicu^u^n^^ ^iu kommen und hege die Zu Ich zur Pflege unserer inneren bk einhellige Unterstützung aller öer des Reiches und der verbüu deten Regierungen finden werde, ohne Trennung

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 9
Date: 19.05.1883
Physical description: 9
concentrirt, nicht gelingen sollte, jede Mög lichkeit eines derartigen Verbrechens auszufchlie-- ßen. Nach dieser Richtung hin kann man also wohl die Befürchtungen zurückdämmen. Aber sie sind es nicht allein, um derentwillen man mit Spannung dem Tage der Krönung entgegensieht. Für die Zukunft des russischen Reiches erscheint die Frage von noch größerer Wichtigkeit: wird Dasjenige, was in Moskau vorbereitet wird, sich zu einer hohlen Ceremonie gestalten, denn eine solche ist an sich die Krönung, nachdem

ist, denn wie gesagt an jenem Tage ist die ganze Polizei und die Mili tärmacht eines ungeheuren Reiches aufgeboten, um den kurzen Krönungsweg, um die Krönnngs- Ceremonie zu sichern, um die Person des „väter lichen Czar' zn schützen. Wird sich der Czar nach der Krönung wieder in Gatschina und Peters burg verschanzen müssen, wird er nach wie vor gezwungen sein, über sich selbst den Belagerungs zustand zu verhängen? Es würde der Fall sein, wenn er nicht an die Einsicht und an die Vernunft seines Volkes appelliren

, wenn er nicht sein Leben einer ernsten nnd mühseligen Arbeit der Reformen widmen würde, zu der schon das bloße Bestreben ün glorreiches sein würde. Darüber aber wird man sich klar sein müssen, daß die Krönung ohne Reformen selbst wenn sie auch glücklich ver lauft, nicht den Ausgang einer Besserung bilden würde. Miro, 17. Mai. Herr Dr. Sturm hat mit seiner Commersrede in Linz die slavischen Großthuer an der empfind lichsten Stelle verwundet. Ist denselben schon die Allianz mit dem deutschen Reiche ein Gränel

, so erscheint ihnen ein Bündniß, wie es der gefeierte Führer der Deutschen als wünschenswerth bezeich net, als etwas Schreck-und Grauenhaftes. Eigent lich ist es jedoch nur der Mangel an Furcht, der die Wortführer der unmöglichen slavischen Hege monie so außer Fassung bringt, daß sie zur ge meinen Denunciation ihre Zuflucht nehmen. Herr Dr. Sturm fühlt sich nicht als Schmerzenskind. Wie stolz sie gethan hätten, wenn unser gefeierter Führer ihnen die Gefälligkeit erwiesen hätte, von der Nothwendigkeit

eines Succunes zu sprechen. Sie würden dann am Ende selbst geglaubt haben, daß sie ^geeignet seien, Furcht einzuflößen. Und da kommt nun Tr. Sturm und wirft sie aus allen siebe» Himmeln, indem er selbstbewußt und unge brochenen Muthes erklärt, daß sich die Deutschen nicht fürchten, daß sie auch heute keine Ichinerzens- kiuder sein wollen und daß sie auch in den Tagen der Bedräugniß den Schul; ihres bedrohten Volks stammes iu sich selber suchen. Was gäbe Herr Nieger darum, weuu Einer unserer Führer ans Wegen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 15.05.1880
Physical description: 12
der Versöhnung vor und darum will er sogar einem Bismarck, der seinerzeit erklärte, nicht nach Canossa gehe,» zu wollen, soweit dies vom kirchlichen Standpunkte aus über haupt möglich ist, über die Alpen hinweg die Hand reichen und dieselbe in biederherziger Gesinnung fest halten. Bismarck ist klug genug dies einzusehen und ein Einvernehmen mit dem hl. Stuhle zum Wohle des deutschen Reiches als Gegengewicht wider die dort aufgetauchten sozialistischen Bestrebungen für zeitgemäß, zu erachten. Was Bismarck

perhorreszirt, ist von jeher und auch jetzt noch die schroffe Politik der Zentrumspartei. Diese tritt seinen weitfliegenden Plänen immer von Fall zu Fall entgegen und weil er mit einem solchen Faktor als gewiegter Staats mann, der er unbestritten ist, nicht wohl rechnen kann, und weil andererseits Leo XIII. gleichfalls nicht mit allen Schritten der Konservativen des deutschen Reiches einveistanden sein mag, ergibt sich die Mög lichkeit, daß vielleicht binnen kurzem im deutschen Reichstage bezüglich

der kirchenpolitischen Sachlage eine dem deutschen Reiche zuträgliche Entscheidung getroffen wird, eine solche nämlich, von der sich er warten läßt, daß sowohl der Gang nach Canossa als ein Gang nach Berlin vermieden werden kann. Thatsache bleibt: Die Politik der bedeutendsten euro päischen Gewalten sucht sich gegenseitig in Einklang zu bringen. ^ Das Schreiben Glädst one's an Karolyi, welches die polemische Campagne dieses Staatsman nes gegen unsere Monarchie in einer für die letztere hochbefriedigenden

. Ew. Exzellenz sagen, Se. Majestät drückte im Gespräche mit Sir Henry Elliot sein tiefe» Bedauern über meine feindliche Haltung gegen Oesterreich aus; erlauben Sre mir, zu sägen, daß ich keine derartige Disposition gegen irgend ein Land habe, und daß ich alle Zeit besonders und herzlich Oesterreich alles Gute wünschte in der Durch führung seiner schweren Aufgabe, der Kousolidirung des Reiches. Ich fühle aufrichtigen Respekt für die Bemühungen des Kaisers, und ich hoffe, daß deren vollständiger Sncceß

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 05.05.1888
Physical description: 8
Franzosen verbinden, und daß er dann mit dem ital. Ministerium Verhandlungen anknüpfte, um dasselbe zu bewegen, sich Roms zu bemächtigen. Als die italien. Minister, vom König beeinflußt, sich sträubten, daran zu gehen, da gedachte Bismarck sogar mit der italien. Parlamentslinken, welche mit der radikalen Partei noch unter einer Decke spielte,? in Verhandlung zu treten. Von derselben wurde dann ein eigener Zwischen händler abgesendet, welcher 17 Tage im deutschen Hauptquartier sich aufhielt

tangirt (beeinträchtigt) wird. Hinsichtlich der Ausführungen Dumreicher's über die Unterrichts - Politik der Kaiserin Maria Theresia erklärt der Minister, Mittlerweile seien 150 Jahre verflossen und sei ein neuer Faktor in Wirksamkeit getreten, die Verfassung. Der Minister handle nach dem Grundsatze: Dem Reiche was des Reiches ist, den Ländern, was der Länder ist. Betreffend die Rede Herold's wendet sich der Minister gegen den Mangel an Mäßigung, der sich in seinem und seiner Parteigenossen Vorgehen

kundthue und spricht die Hoffnung aus, er werde die Unterstützung derjenigen finden, die mit ihm die altfränkische Meinung hegen, daß Mäßigung und Gerechtigkeit überall herrschen müssen. Der Minister werde unter keinen Umständen ein Herab drücken des Bildungsniveau's im gesammten Unterrichts- wesen zugeben, doch müsse stets auch die Finanzlage des Reiches berücksichtigt werden. Die Behauptung, daß die Unterrichtsverwaltung sich von andem Motiven leiten lasse, müsse der Minister entschieden zurückweisen

stehen verschiedene Kultusinteressen entgegen. Betreffs der rechts historischen Prüfung könne die Forderung des Nach weises der Kenntniß der deutschen Sprache fallen gelassen werden, doch müsse die Regierung bei den eigentlichen judiziellen Staatsprüfungen vermehrte Garantien für die Kenntniß der deutschen Sprache haben. Mit der Ausgestaltung der Lemberger Universität durch die medizinische Fakultät sei die Regierung prinzipiell ein verstanden. Betreffs, der Beschwerden der Slovenen bemerkt

. Die Unterrichtsverwaltung dürfe nicht vom exclusiven Stand punkte einer Partei ausgehen; für sie ist das Staats wohl das oberste Gesetz. (Lang anhaltende Bewegung.) DaS „Vaterland' bemerkt zu dieser Rede: „Der Unterrichtsminister hat auf die' Rede Dumreicher's, Herold's und Rieger's reflektirt. Gegen Dumreicher stellte er die These auf: dem Reich, was des Reiches, den Ländern, waS der Länder ist. Der Bestand und eine gewisse Berechtigung der Länder bleibt also doch anerkannt — wenigstens mit Worten. Den Dr. Herold

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 02.05.1887
Physical description: 8
des Sprachenerlasses anerkennt, angenommen. Frei herr von Conrad stellte hieraus einen Antrag, in wel chem erklärt wird, dass eine Gesetzwidrigkeit des Sprachenerlasses aus den bestehenden gesetzlichen Bor schriften nicht gefolgert werden könne, jedoch wird ule !/^eglerung aufgefordert, künftighin den Bestand der deutschen Sprache, als der Sprache des inneren Dienstes, bei den Behörden und Gerichtsstellen auf rechtzuerhalten. Ueber diesen Antrag wurde getrennt abgestimmt und wurde der erste Theil in Consequenz

der Berechtigung entbehren und dass ein Vergleich der gegenwärtigen Finanzlage des Reiches mit jener der vorhergehenden Periode gewiss nicht zu Unguusten der ersteren ausfalle, dass diese vielmehr eine entschiedene und erfreuliche, gar nicht zu leugnende Besserung aufweise. Beide liegen auch den Verdiensten der Regierung in dieser Rich tung die ihr gebärende Anerkennung widerfahren. Die übrigen Redner deS gestrigen Tages machten von der immer mehr einreißenden Gewohnheit, bei der Verhandlung über das Budget

auf die „Rettung' des deutschen Volkes in Oesterreich bedacht sei, gab der Abgeordnete Pichler die feierliche Versicherung ab, dass die Opposition noch immer österreichischer ist, als das Ministerium.- In dieser Fassung ist die Behauptung des genannten Abgeordneten wohl nur ein loser Scherz; der Grundgedanke seiner Aeuße rung aber, die Betonung der österr. Gesinnung, ist immerhin ein Sympton, das wir mit Befriedigung registrieren. Wie sich aber der Abgeord. Pichler mit dem im deutschen Club eine Führerrolle

spielenden Ab geord. Pickert auseinandersetzen wird, der erst in den allerletzten Tagen in seinem Organe, der „Leitmeritzer Zeitung', gegen Dr. Schmeykal eine schwere Anklage daraus formulierte, dass er die Deutschen auffordert, sich in dem Gedanken der Reichseinhett zu einigen, und seinerseits die Deutschen eindringlich mahnte, ja nicht patriotischer und österreichischer zu sein, als die Regierungspartei, vielmehr nur national zu sein, — darüber lässt sich heute kaum auch nur conjecturieren

» und man kann nur die ernste Befürchtung wieder holen, dass der deutsche Club sich auch in seiner jetzigen, erheblich reducierten Gestalt noch immer nicht als genug gereinigt betrachten werde. Wenn wir zum Schlüsse noch erwähnen, dass der Abgeord. R. v. Schönerer in fünfviertelstündiger Reds sein antise mitisches Programm nach allen Richtungen hin in ausgiebigster Weise entwickelte, so haben wir alle be merkenswerten Vorkommnisse der gestrigen Sitzung erschöpft'. Ausland. 5^5 Der dem deutschen Reichstage vorgelegte

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 26.04.1889
Physical description: 4
um ihren ^nationalen Besitzstand, kein unmännliches, Zagen wahrgenommen habe. Wenn es einen Augenblick schien, als könnte durch das Anerbieten , des Fürsten Karl Schpärzenberg an den Baron Aehrenthal eine Bresche gelegt werden in die Solidarität der deutschen Vertreter Böhmens ünh damit in die Einmüthigkeit der Enthalts.ngspölitik, so ist heute auch diese Sorge so gut wie verscheucht. Der deutsche Großgrund besitz in Böhmen hat, entsprechend seiner Stellung und seinem Berufe ernst und würdig gehandelt

. Sein Verträüensmänner.Ausschuß beschloß, in der Frage der, angebotenen fünfzehn Landtagssitze im Einvernehmen mit l>en übrigen. deutschen Ver tretern der Städte und Landgemeinden vorzu gehen und. wir zweifeln nicht, daß auch die Volks versammlung des Großgrundbesitzes hiesen Be schluß zu dem ihrigen machen wird. Dafür ist ihm der Dank und die Anerkennung des ganzen deutschen Volkes in Oesterreich sicher. Znsbeson dere aber wird derThxil. dieses Volkes, dem die Geschichte die Rolle zugewiesen hat, im Border- treffen

für die nationalen Güter zu kämpfen, es feinem Großgrundbesitze M vergessen, daß dessen 'Vertreter in einem schwierigen Augenblicke der nationalen Wichten des Besitzes eingedenk waren und die durchsichtige Absicht der Czechen durch Trennung des Großgrundbesitzes von den übri gen deutschen Abgeordneten in der Laudta'gsfiube außer dem Herrn Habert noch, mit fünfzehn an deren deutschen Vertretern paradiren zu können, vereitelten. Allerdings der bloße Gedanke an die begleitenden Umstände, unter denen der Aus tritt

der Deutschen aus dem böhmischen Landtage erfolgte, muß dcn Abgeordneten des Großgrund besitzes,, die. ypmöglichkeit eines partiell^ Eintrittes nahegelegt, hahen. So . lange die Czechen die Politik des Massiven Widerstandes befolgten, wäre ein solcher Akt- möglich gewesen. Denn diese Politik beruhte lediglich auf staatsrechtlichen Rück sichten und diese zu beobachten, muß nicht Jeder manns Sache sein. Die Enthaltungspolitik der Deutschen aber war ein Gebot der Ehre, sie ent sprang der gekränkten Manneswürde

, die es sich nicht gefallen lassen konnte, daß man die For derungen von 73 gesetzlichen Vertretern zurück wies. ohne sie zu hören, sie war eine Pflicht der Gewählten gegenüber ihren Wählern. Das sind Rücksichten so zwingender Natur, daß sich kein deutscher Vertreter über dieselben hinwegsetzen kann, sie erklären auch das männliche Handeln des deutschen Großgrundbesitzes in Böhmen. Wenn nun, woran wohl nicht zn zweifeln ist, auch die Vollversammlung des Großgrundbesitzes, sich in der Frage des Kompromiß-Anerbietens

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 12.08.1881
Physical description: 6
Franz Joses in diese Angelegenheit,' die jedenfalls eine innere des deutschen Reiches wäre, verflochten werden könnte, noch vermöchten wir die Politik zu begreifen, die innerhalb de-Z Reiches einen neuen König schaffen würde. Der gegenwärtige Groß- Herzog von Baden ist ein aufgeklärter und reich-treuer Fürst; Baden Hai sich I87V durch 5eine Leistungen hervorgethan, und seine Soldaten haben sich bei NuitS und an der L'saine vortrefflich geschlagen. Aber es wäre geradezu widersinnig

hinstellt, hat dos Recht verwirkt, überhaupt an einer Discussion über die innere Politik Oesterreichs Theil zu nehmen. Das ist eS ja, was die Habsbur gische Monarchie zur europäischen Nothwendigkeit macht, daß sie diese vielsprachigen „Königreiche und Länder' zu einem großen Staate, zu einer mächtigen Einheit zusammenfaßt. Die europäische und historische Mission dieses Reiches ist es, nicht ein National-, sondern ein Nationalitäten-Staat zu sein... Die Ver fassung kennt leine breite Basis

, wenn man den Eroßherzog jetzt dafür belohnen wollte, indem man ihn zum Könige machte. Die festen Bande, durch welche Baden an das Reich gekettet ist. würden dadurch gelockert. Das alte deutsche Reich hat niemals einen König ge kannt, außer den römischen König ielbst. AIs Friedrich Wilhelm I. von Preußen sich selbst die Königskrone aufsetzte, schlug er einen zerstörenden Keil in das Ge» füge deS Reiches und die Könige Süddeutschlands sind durch Napoleon I. zu ihrer Würde gelangt, da vas Reich in Trümmer ging. Schon

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 07.08.1886
Physical description: 10
der Wiedergeburt unseres Volksthums zu Pflegen. Lehrenden und Lernenden war von je her hier die gastlichste Stätte bereitet. AnS allen Gauen strömten sie herzu, und in den liebenden Armen der klatsr erkannten sie sich als Söhne der größeren Mutter wieder. So hat sich hier in der Stille des Studienlebens vorbereitet, was uns Deutschen nach langen Irrungen die Ge schichte offenbart. Im Südwesten des Reiches, nahe der ehemaligen Gränze und nahe der Gefahr lernte der Sohn des Nordens den Sohn des Südens als Bruder

:c. sind an die Redaction zu richten Nr SÄ Samstag, 7. August 1886. XX. Jahrg. Telegramme siehe 5. Seite. Meran, 6. August. In der letzten Nummer der „Deutschen Wochenschrift' ist die nächste Parlamentssession sin so zutreffender Weise erörtert und eine M zeitgemäße Aufforderung zu einträchtigem Wirken und zu maßvollem und staatsllugem 'Borgehen an die Opposition gerichtet worven, daß wir nicht umhin können die maßgebenden Sätze dieses Artikels wiederzugeben. Älle Aufmerksamkeit der Deutschen Oester- «reichs

, der würdig ist, den vtaat zu verwalten. Und viel lieber sähen wir öas deutsche Volk noch lange von dem leidigen Los politischer Bedrängniß getroffen, als daß tins die bittere Erfahrung beschieden fein sollte, is habe sich bei einer günstigen Wendung der Dinge unwerth und unfähig gezeigt, sein Ge schick mit überlegener Einsicht zu bestimmen. Und über alle Fractionsnnterschiede hinweg müssen die deutschen Abgeordneten ihre Haltung so ein richten, daß sie nicht von der Gunst und Un gunst ihrer Wähler

, nicht von dem Lob und ^.adel der Presse abhängig sind, sie müssen so handeln, daß sie vor dem Urtheil ihrer Söhne und ihrer Enkel bestehen können. i Zum Glück hat der unliebsame und durch« ius überflüssige Streit aufgehört, der sich zu Degmn des Sommers zwischen den Fractionen «er deutschen Opposition entsponnen hatte. . . . Man muß es immerhin der Klugheit des Volkes Hu Gute halten, daß es dieser — wie wir an- veymen vorübergehenden — Episode keine größere Pachtung zuwendete. Auch die Parteipresse des «nen

. Man mutz M Gegenteil wünschen, daß eine parlam sche Organisation des deutschen Volkes, H auch nicht allen Wünschen undMMen ent laicht, sich bewähre und einlebe, festem w besten Sinne conservatwer Gedanke, und Hme ja bei der nervösen Unruhe, unt welcher so^während Parteibildungen betrieben werden. aus solchen Anregungen nichts Klügeres her K aus dem ersten Entschlüsse, selbst wenn duser nicht von den rechten Erwägungen geteuer gewesen wäre. . ^ Alle Verständigen müssen also wünschen, datz

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 21.09.1889
Physical description: 8
und sagen' gelernt, aber nichts destoweniger die Gunst des deutschen Kaisers sich zu erwerben gesucht hat und stets eingetreten ist- für Deutschlands Einigung nach innen und Festigung nach außen, für des Kaisers Macht und des Reiches ' Ansehen. Alle Ideale, die der Dichter damals geprediget, « seien jetzt verwirklichet. Das deutsche Reich ist jetzt geeinigt- und Oesterreich ist noch immer der Hort des milden Friedens. Darum gezieme es, da jetzt zwischen den zwei Kaisem deutschen Stammes, wie zu Walthers

^ der seinen Morgensegen nie vergaß und einen Kranz duftiger Blüthen zu den Füßen der Gottesmutter niederlegte. Sein höchstes religiöses Ziel, war- die Kreuzfahrt in's heilige Land mitzumachen^ Walt her war vor allem ein deutscher Mann: Er pries die deutschen Männer als die besten, die deutschen Frauen als die sittsamsten und schönsten; seine Lieder sind süß und milde, aber auch streng und strafend; sie brachten Helles Licht in die politischen Wirren jener Zeit ... Herr Walther von der Vogelweide barg

an einander grenzen, - möge er ein Markwart sein deutscher Sprache, Ehr' und Sitte.? Wir begehren nichts Fremdes, aber den eigenen Herd, auf dem die Flammen des deutschen Geistes lodern, diesen wollen wir immer behalten, was unser ist von den Vätern het bis zum letzten Blutstropfen. Ihr Männer von Tirol! Gelobet, daß diese Berge und Thäler deutsch blelb e n, ü n d i h r Fr a ü e n stimme t ein! So empfange, Walther, d ies Ge lob n iß! Die heutige Weihe sei ein Wahrzeichen dieser Stadt! Reichster Segen

Ansprache an die Versammelten: „Aus allen Gauen Deutschlands und Oesterreichs kamen Huldigungen für den deutschesten der deutschen Sängei?, für unsern Walchet^ . dessen Denk mal herrlich vor uys steht, uniflossen. vöm goldnen Licht der Sonne, wie sein. Name nmflossen ist von dem Strahle unvergänglichen Ruhmes. Und an- der Huldi gung, die Tirol und Bozen dem' ruhmgekrönten Wal hallagenossen Heute ' darbringt, ' hat Mürzburg, wo Walther die letzte Ruhestätte fand, wohl in erster Linie das Recht, bier

von , Reutte zu - Ehren Malthers. der des deutschen Weibes Ehre und Würde zu verherrlichen wüßte,' wie kein anderer unserer vaterländischen'Dichter. Ferner wurden Kränze, ohne Ausnahme mit prachtvollen Wid mungsschleifen geschmückt) zu den Füßen des Denkmals niedergelegt von den Stähten Meran, 'Innsbruck, Hall, Brixen, Klausen, .'SterzilH Jmst, Kitzdüchl und Würz burg ; von den Universitäten: Wien, Graz und Inns bruck; von der Akademie der Wissenschaften in Wien, vom akademischen Philologenverein in Graz

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Volksblatt
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Page 4 of 12
Date: 24.12.1887
Physical description: 12
dieß nicht ohne den Einfluß der göttlichen Vorsehung, welche Alles zum Wohle und zur Förderung des Reiches Gottes auf Erden leitet und ordnet. Wir erinnern uns ja noch lebhaft, wie wir die Sekundizfeier Pius IX. auch in unserm Lande so freudig begangen, haben. Da mals geschah es mehr nach eigenem innern Antrieb der Liebe, dießmal ist das Fest zugleich nach außen mehr vorbereitet und geordnet, war es damals vielleicht so gewiß gemüthlicher) so ist es jetzt großartiger, war es damals ein Familienfest

der ganzen Welt das wahre und einzige Reich des Sohnes Gottes auf Erden als die Stadt auf dem Berge, die nicht verborgen bleiben kann. Wo ist ein Reich, das mit diesem Reiche sich messen kann? wo ist ein Fürst, der s 0 l ch e Huldigungen von seinen Völkern empfängt? Zu welchem Tkrone wallen solche P-lgerzüge, wle sie zum ewigen Rom Hinziehen? Wir sahen vor Kurzem die Königin von England ihr Regierungs-Jubiläum seiern, aber was sind die Länder ihres Reiches gegen die des Reiches Gottes

! was sind die Geschenke, die man ihr dar brachte, gegen die, welche von allen Enden der Erde dem hl. Vater überbracht werden! „Er wird Ihm den Thron seines Vaters David geben und seines Reiches wird kein Ende sein. Er wird herrschen vom Meere bis zum Meere und vom Flusse bis an die Grenzen des Erdkreises.' Und das ist die zweite Frucht, den die Feier bringt: Nebst dem Gebete für den hl. Vater der Segen Gottes, der auf allen jenen freiwilligen Gaben und Geschenken ruht. Und wenn die Großen und Reichen der Erde

dem Papste auch Großartiges darbringen, seiner Würde gemäß, dann wird der liebe Gott nicht weniger als der hl. Vater selber doch auch große Freude haben an jenen unscheinbarem, aber durch große Liebe werthvolleren. Gaben, welche die ärmern Kinder ihm bringen. Welche Freude und welcher Segen sind für die armen Missionäre die ungemein zahlreichen ihnen gewidmeten Gerätschaften für den Gottesdienst! welch reichlicher Beitrag auch für die äußere Ausbreitung des Reiches Gottes! Dürfen wir vielleicht

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 07.01.1888
Physical description: 8
des deutschen Reiches, daß er sich vor Niemanden scheute, die Streitfrage über dieselben dem Oberhaupte. der katholischen Kirche zur Entscheidung vorzulegen. Und Leo hat sie entschieden zur Zufriedenheit Aller. Lch meinte, unser heiliger Vater hätte Weisheit, Gerechtigkeit und Friedensliebe genug, eine glückliche Entscheidung zu treffen, auch wenn eS sich um größere Länderstrecken handelte Aber darum handelt es sich nicht, es handelt sich pm ganz, etwas Anderes. Fürchten

seines Namens, und setzt einem der größten Kaiser, die es je gegeben, die Krone des römischen Reiches auf das Haupt, nicht daß er ein Weltreich gründe, denn daS war schon gegründet die heilige Kirche Gottes, sondern daß er der Schirm« Herr dieses Reiches sei. So blieb es durch tausend Jahre; als aber diese Zeiträume zu ihrem Ende sich neigten, da sehen wir nochmals einen Leo, den Zehnten auf der Hochwarte der Welt, und er sammelt in seinem Rom gleichsam all die Herrlichkeit jenes Jahrhunderts; da blühen

Ihm zujubelt! Aber nicht diese herr lichen Eigenschaften allein sind es, welche die Welt in Bewegung setzen, cs ist sein ganzes Sein und Wirken, getragen von höherer Kraft. Denn — wenn nicht blos katholische Regenten Ihm ihre Geschenke und Glück wünsche darbringen, wenn ein protestantischer Kaiser Ihm eine kostbare Tiara sendet, das Zeichen seiner drei fachen Macht, wenn die Königin von England durch den . ersten Lord ihres Reiches Ihm huldigen läßt, wenn die Re publiken Amerikas, wenn China und Japan

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 31.03.1880
Physical description: 4
und zum ersten Male wehten vom Thurme vier große Fahnen in den Farben des Deutschen Reiches. Auch daS Priesterseminar und der bischöfliche Palast hatten zu Ehren deS TageS geflaggt. Der „Hannoversche Courier' bringt aus Fulda die zuverlässige Mittheilung. daß die preußisckien Bischöfe beziehungsweise Bisihumsverweser, aus Rom genaue Vorschriften über die Form der Anzeigen bei Besetzung erledigter Geistlichen-Stellen erhalten haben. Bestätigt sich diese Nachricht, so wird sich bald ergeben, ob daS, worauf

unerfahren oder derielben doch einigermaßen entfrem det waren — lauter Umstände, die da- Tempo dieser Arbeiten mit Naturnothwendigkeit verlangsamen mußte. Zieht man alle diese Verhältnisse objectiv und billig in Betracht, so wird man die bisherige Thätigkeit des ReichsralhS wohl in einem freundlicheren Lichte er blicken. als dies von der Mehrzahl der Preßorgane geschieht. Man wird aus die immerhin recht zahlreichen der Sicherung deS Reiches, der Hebung von Industrie, Verkehr und Handel, der Regelung

sind in diesem Augen« blicke bereits in alle Gegenden des britischen Insel- reiches zur Versendung gelangt und in den nächsten Togen wird daS freie England der Schauplatz einer Agitation werden, 'wie sie gleich lebhaft kaum in einer früheren Epoche dtr englischen Geschichte stattgefunden hat. Wir haben bereits hervorgehoben, daß die Situ ation gegen die Möglichkeit eines wirklichen Erfolges der Liberalen ist. An eine vollständige Niederlage der Liberalen darf man jedoch nicht glauben. Diese Partei hat in letzterer

. dem Wunsch der Polen um Ent lassung ZiemialkowSki's zu willsahren. Die Gerüchte vom bevorstehenden Rücktritt des Ministers sollen daher unrichtig sein. Deutsches Reich. Wie wenig die deutschen Finanz- und Schutzzölle ihrem Zwecke entsprechen, dasür geben die statistischen Ermittlungen für den Monat Februar ein beredte? Zeugniß. Im Februar d. I. gingen nämlich trotzsder erhöhten Zölle um 1'j- Mill. Mark weniger ein, als im gleichen Monate deS Vor jahres. Freilich genügen einstweilen noch die kolossalen

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 14.03.1888
Physical description: 12
deutschen Fürsten und das Jahr 1871 brachte ihm die erbliche deutsche Kaiserwürde. Die FriedenSjahre von 1871 bis zum Ende seines langen Lebens benützie Kaiserkönig Wilhelm zur Ordnung der Dinge im Innern des Reiches, zur Lösung der kirchenpolitischen und sozialen Frage, sowie hauptsächlich zur Bollendung der Heeresorga nisation. Der alte Herr, obwohl stets rüstig und thätig, litt seil Langem schon an einem unheilbaren Nierenleiden, das ihm zeitweise, namentlich in folge jeder Berkühlung, grimmige

nicht in letzter Linie Papst Leo XIII. sandten Beileidstelegramme nach Berlin. Durch den Tod seines greisen Vaters wurde der in S. Remo weilende Kronprinz als Fried rich Wilhelm V. König von Preußen und als Friedrich Wilhelm I. Kaiser von Deutschland. Der Erstgebonle des nunmehrigen Kaisers, Prinz Wilhelm, wurde Kronprinz von Preußen und deS deutschen Reiches. Das neue Kaiserpaar brach nach dem Ein treffen der Todesnachricht sogleich von S. Remo auf, reiste nach Genua, wo es von König yum- bert und Minister

-Eisenach, 1831 wurde ihm der älteste Sohn und jetzige Kaiser Friedrich Wil helm geboren. 1841 zum Statthalter von Pom mern ernannt, floh der „Prinz von Preußen' 1848 vor den Umsturzmänncrn nach England, wo er mehr als zwei Monate in freiwilliger Verbannung lebte. Wieder zurückgekehrt, wurde Prinz Wilhelm in die Nationalversammlung ge wählt, schrieb „Bemerkungen zum Gesetzeritwurf der deutschen Wehrverfassung', machte sodann den Feldzug nach Baden mit und übernahm den Oberbefehl über die mobilen

des Samstags, wo er sanft und ruhig in das Jenseits hinüber- schlummerte. Sobald die Todeskunde in das Volk ge drungen, nahm man von allen Seiten Trauer kundgebungen wahr. Die Damen Berlin's klei deten sich in Schwarz, Trauerflaggen wurden aufgehißt und dem abgeschiedenen Kaiser manche Thräne nachgeweint. Dem Landtage machte Herr Puttkamer, dem Reichstage Fürst BiSmarck die amtliche Mittheilung vom Hingange des Kaisers und Herrn. Sämmtliche deutschen Fürsten und ausländischen Monarchen, darunter

und Kardinal seit 1884, ist am 8. d. M. gestorben. — Kaiser Friedrich telegraphirte dem hl. Vater persönlich die Nachricht vom Tode seines kaiserl. Vaters von S. Remo aus. Frankreich. Der Tod Kaiser Wilhelm's, der Paris erobert und Frankreich die zwei geraubten deutschen Landgebiete Elsaß und Lothringen abgenommen hat, machte auch hier allwärts Eindruck. Die Blätter widmen dem Zertrümmerer des zweiten napoleoni-

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 12.10.1888
Physical description: 8
Jahren aus der kurz zuvor gegründeten Ge sellschaft für deutsche Kolonisation hervorgieng, hat bekanntlich auf der Ostküste von Afrika dnrch Kauf und Vertrag ausgedehnte Gebiete vom Sultan von Sansibar wie auch von Häuptlingen nnd Stämmen erworben und Niederlassungen auf.denselben gegründet, für welche sie Schntzbriefe des deutschen Reiches er langte. Nun sind bekanttich in den letzten Wochen mehrere dieser Niederlassungen von den Eingebornen angegriffen, die Angestellten der Gesellschaft vertrieben

ist. in welcher der Versuch gemacht wurde, letzteren begreiflich zu machen, dass sie, wenn die czechischen Bestrebungen nicht über haupt gefährdet werden sollen, eine gemäßigtere Rich tung einschlagen müssen. Die Führer der Jnngczechen sprachen sich indessen für die Fortsetzung der bisherigen Taktik aus Dagegen ist nach allein, was man ans dem deutschen Lager erfährt, anzunehmen, dass die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit einer Wieder- Verschmelzung der verschiedenen Fractionen immer mehr Boden fasst

Kaiserbesuch in Rom infolge der an denselben geknüpften Deutungen, ungeachtet aller dankenswerten Rücksicht nahme des deutschen CabinetS aus die besondere Stel lung des Papstes, bereite. Nach Berichten aus St. Petersburg ge staltet sich die Frage der Ersetzung reS russischen Botschafters um Bertine? Hofe, Grafen Paul Schu- walow, auf dessen bisherigem Posten, da er stark unter dem Berliner Klima leidet, ziemlich drängend. Graf Paul Schumalow gilt gegenwärtig, da Kaiser Ale xander III

. In coinpetenten serbischen Kreisen setzt man dieser Be hauptung den bestimmtesten Widerspruch entgegen, indem man hervorhebt, das serbische Eabinet stehe auf dem Standpunkte der Wahrung des Berliner Vertrages und der Achtung vor der Integrität des ottomanischeii Reiches in den durch diesen Vertrag gewährleisteten Grenzen und eö enthalte sich folgerichtig j^der gegen die Pforte gerichteten Agitation in Mace donien, so dass kein auswärtiges Eabinet in die Lage kommen konnte, die nicht existierende Propaganda

vor dem 27. dS. erfolgen wird, an welchem Tage der Zusam mentritt der Sobranje stattfindet. Mit dem Prinzen trifft auch Ihre köuigl. Hoheit Frau Herzogin Cle- mentine von Sachsen - Eobnrg in der bulgarischen Hauptstadt ein. — Der deutsche Eousul in Sophia, Herr Aichberger, ist soeben zum LegationSrathe beför dert worden. Wie aus Constantinopel berichtet wird, ist der den Abschluss eines AnlehenS mit der deutschen Bank per 1,500.000 türkische Pfnnd fanctionierende Jrade heute erschienen. Einer Meldung aus Athen zufolge

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 20.11.1883
Physical description: 6
des bishe rigen Chefs der Marinesection, Admirals Freiherrn v. Pöck, und des Stellvertreters desselben, Viceadmi- rals v. Millosicz, genenehmigt und ersterem das Großkreuz, letzterem das Commandeurkreuz des Leo pold-Ordens verliehen. Eontreadmiral Daublebsly Freiherr v. Sterneck ist zum Viceadmiral, Chef der Marinesection und Marine-Commandanten, und Eon treadmiral Eberan v. Eberhorst zu dessen Stellver treter ernannt. Genna, 19. Nov. Der Kronprinz des deutschen Reiches ist heute nachts 12'/? Uhr

sind, was gegen die Wirtsgewerbe nicht zutrifft. Vermischtes. , Hosnachricht. Der KronPrinz des deut- schen Reiches hat seine Reise nach Genua am SamZtag über Frankfurt und Bafel angetreten. Ein Gerücht. Man meldet aus Prag un term 17. ds.: Gelegentlich eines blinden Feuer lärmes, dass es im Neustädter Theater brenne, wur den bei der Auffahrt der alarmierten Feuerwehr und durch die nachdrängende Menge vier Schulkinder nie dergestoßen und verletzt. Auf dem signalisierten Brandorte erschien auch Polizei - Director Hofrath

hier eingetroffen und auf dem Bahnhof von dem deutschen Botschafter in Rom, Hrn. v. Keudell, dem hiesigen deutschen Geueralconsul Dr. Bamberg, von den Officieren des deutschen Geschwaders, dem Präfecten und dem Sindaco Gennas, von zahlreichen italienischen Offi cieren und Angehörigen der deutschen Colonie em pfangen worden. Der Bahnhof war festlich geschmückt und tageshell erleuchtet. Aus demselben war eine Ehrenwache der Mnnie-pa^-arde m't einem Mnsik- corvs postiert, welches di/ Melodie „Heil Dir im siege

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 20.10.1881
Physical description: 6
, so kann man daraus entnehmen, wie es mit der Einmüthigkeit beschaffen wäre, wenn ernste, für da? Gedeihen des Staates bedeutsame Angelegenheiten noch dieler Schablone behandelt werden sollten. Wenn es jetzt schon an Cxcommunicationen nicht mangelt, dann kann man wohl ungefähr berechnen, wie viel „Verräther- an der deutschen Sache in Hinkunft von den fortschrittlichen Organen entdeckt und 'deren natio nalen Leidenschaften preisgegeben werden. Die Politil der Deutschen in Oesterreich

und der Wohlstand der Deutsch-Oester- reicher nur durch die Macht des Reiches gesichert wer den. In der Größe des Reiches liegt die Größe der Oesterreicher, und darum werden die Deutsch-Oester reicher stets keine andere Politik treiben, als jene, welche ihnen durch die Bedürfnisse der Monarchie ein geflößt wird, mögen ihre Führer oder einzelne derselben, oder mögen sich einzelne Organe alle Mühe geben, sie selbst nur für kurze Zeit hievon abzubringen. Indeß werden auch diese nach den bisher gemachten Erfah

die „Portefeuille- jäger' in der Versafsungspartei. beziehungsweise gegen viele von Denen losließ, .die, in das Parlament be rufen, nur die Sorge für die eigene Herrschaft kennen. Alle diese — so si-gt das genannte Blatt — halten sich für geborne oder für berufene Minister und find Überzeugt, die Zukunft Oesterreichs hänge weit weniger von der deutschen Führerschaft als davon ab. daß sie speciell zu den Portefeuilles gelangen. Wir wollen einigen dieier Herren Talent und ehrlichen Willen durchaus

, der deutschen Landessprache, beanspruche, ebenso werde es ihm niemals in den Sinn kommen, über die gleichbe rechtigte slovenische Landessprache irgend etwas Belei digendeS zu äußern. Nachdem Besteneck sein Referat beendigt halte, kehrte die nationale Minorität wieder in den LandtagSsaal zurück, im Bewußtsein, eine Hoch- that von weltgeschichtlicher Bedeutung inscenirt zu haben. Italien. Am Sonntag fand im Petersdoni zu Rom der erste feierliche Einzug der italienischen Pilger, der weniger durch die Zahl

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 20.10.1881
Physical description: 6
, ja kann man daraus entnehmen, wie eS mit der Einmülhigkeit beschaffen wäre, wenn ernste, für datz Gedeihen des Staates bedeutsame Angelegenheiten nach dieler Schablone behandelt werden sollten. Wenn es jetzt schon an Excommunicationen nicht mangelt, dann kann man wohl ungefähr berechnen, wie viel „Verräther' an der deutschen Sache in Hinkunft von den fortschrittlichen Organen entdeckt und 'deren natio nalen Leidenschaften Preisgegeden werden. Die Politik der Deutschen in Oesterreich

und der Wohlstand der Deutsch-Oester- reicher nur durch die Macht des Reiches gesichert wer- den. In der Größe des Reiches liegt die Größe der Oesterreicher, und darum werden die Deutsch-Oester reicher stets keine andere Politik treiben, als jene, welche ihnen durch die Bedürfnisse der Monarchie ein geflößt wird, mögen ihre Führer oder einzelne derselben, oder mögen sich einzelne Organe alle Mühe geben, sie selbst nur für kurze Zeit hievon abzubringen. Indeß werden auch diese nach den bisher gemachten Ersah

' in der Versassungspartei, beziehungsweise gegen Viele von Denen losließ, „die, in das Parlament be rufen. nur die Sorge für die eigene Herrschaft kennen. Alle diese — so ft'gt das genannte Blatt — halten sich für gebome oder für berufene Minister und sind überzeugt, die Zukunft Oesterreichs hänge weit weniger von der deutschen Führerschaft als davon al>, daß sie speciell zu den Portefeuilles gelangen. Wir wollen einigen dieier Herren Talent und ehrlichen Willen durchaus nicht absprechen, meinen aber doch, daß Oester

- stube, als Bezirlshauptmonn von Besteneck einige Re ferate vortragen wollte. Von dem Betragen der Auto- nomisten stachen der Ernst und die Würde vorlheilhaft ab. mit welcher der Abgeordnete Vesteneck beim Beginne seiner Berichterstattung die Erklärung abgab, daß er die ihm Heuer von nationaler Seite im LandtagSsaale imputirte schmähende Aeußerung über die slavische Sprache niemals gethan habe. Sowie er von Jeder mann die vollste Achtung seiner Muttersprache, der deutschen Landessprache, beanspruche

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 18.06.1883
Physical description: 4
österreichischer politischer Krisen. Die Deutschen in Böhmen haben ihn schon oft bestan den und werden ihm auch diesmal nicht aus dem Wege gehen. Die Einigkeit des deutschen Volkes in Böhmen ist unerschütterlicher als Je. Es ist möglich, daß der Kampf, den wir fuhren, ein langer ist, ich will im Interesse des Reiches noch nicht annehmen, daß er ein aussichtsloser ist, aber unter allen Umständen soll von den Deutschen in Böhmen nicht gesagt werden können, sie hätten sich unterworfen oder ihre nationale Sache

hat sich die letzte Eisenbahntarif-Enquete für d,e Centralisa tion des Staats -Eisenbahnwesens ausgesprochen und jeden Versuch einer föderalistischen Verwal tung „als ein gefährliches Experiment, als eine Schädigung der Verkehrsinteressen des Staates' bezeichnet. Wir aber sollen mit dem Gelde und dem Credite des Reiches Staatsbahnen in Gali- zien bauen, damit sie alsbald polnische National bahnen werden. Das neue galizische Staatsbahnnetz wird 43 Millionen Gulden kosten, dazu trägt das Land Galizien 1 Million

einen Widerhall erweckt; hier findet der Ruf nach Versorgung von Landeskindern mit Stellen und Aemtern immer Verständniß und Sympathien. Die Czechen arbeiten gerade so, wie die Polen auf die Errichtung eines selbständigen Staates hin, und wenn sie auch nicht sofort die Fuudamental-Artikel wieder aufnehmen, so suchen sie einstweilen möglichst viel staatliche Attribute in der Verwaltung zu gewinnen. So wird auf allen Gebieten die alte Einheit des Staates durch brochen und die Deutschen in Oesterreich

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