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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 23.01.1889
Physical description: 8
eine materielle Unter stützung nicht geleistet werden. Desgleichen gehört es nicht in das Programm der deutschen Colonialpolv tik, für die Herstellung staatlicher Einricht ungen unter barbarischen Volkerschaften ein zutreten und dort eine unseren Anschauungen entsprechende Ordnung der Verwaltung und Justiz herzustellen. Dagegen hat Deutschland in seinen afrikanischen Niederlassungen schou durch die unter Theilnahme des Reiches erfolgten Beschlüsse der Congo-Conferenz in Gemeinschaft mit anderen europäische

durch das Reich behufs Abwehr der Angriffe auf die deutschen Niederlassungen an der Sansibarküste. Um die angemessene Verwendung der vom Reich zu gewährenden Mittel zn überwachen und zu sichern, wird es erforderlich fei», einen Commifsär des Reiches zu ernennen und nach Sansibar zu entsenden, der mit den erforderlichen Vollmachten ausgestattet ist, um in den unter deutsche Verwaltung gestellte» Besitzungen des Sultans von Sansibar und in den benachbarten Gebieten die zur Bekämpfung der aufrührerischen Sklaven

Nr. 19 Meraner Zeitung. Seite 3 Herr, dem bekanntermaßen das Referat für Wälschtirol an> vertraut war; hieran knüpft das Blatt die Bemerkung, daß dieser Personalwechsel Anlaß bieten könnte, auf die Errichtung eines Landesschulrathes für das Trentiuo bedacht zu sein Dr. Herr, dessen Uebertritt in den Ruhestand wohl nahe be vorstehen dürste, gehört zu den entschiedensten Verfechtern der Nothwendigkeit des deutschen Sprachunterrichtes in Wälsch tirol und es ist daher wohl erklärlich

: 8 1. Für Maßregeln zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zum Schutz der deutschen In teressen in Ostafrika wird eine Summe bis zur Höhe von 2,lXX).(XX1 Mark zur Verfügung gestellt. Z 2. Die Ausführung der erforderlichen Maßregeln wird einem Reichscommissär übertragen, welcher gleich zeitig nach der ihm ertheilten besonderen Jnstruction, die dem Reichskanzler statutenmäßig zustehende Aussicht über die Deutsch-ostafrikanische Gesellschaft und deren Angestellte iu Ostafrika ausübt. Z 3. Der Reichskanzler

wird ermächtigt, die erfor derlichen Beträge nach Maßgabe des eintretenden Bedürfnisses aus den bereiten Mitteln der Reichshauptcasse zu entnehmen. Die Begründung der Borlage führt Folgen des aus: .Die leitenden Grundsätze der deutschen Co lonialpolitik, wie sie 1884 und 1885 in amtlicher Er< örterung die Zustimmung des Reichstages erhalten haben, bilden auch gegenwärtig die Richtschnur für das Verhalten der kaiserlichen Regierung bei über seeischen Unternehmungen von Reichsangehörigen. In Folge

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 15.01.1889
Physical description: 8
Aerger bespricht sie die Thatsache, daß dies- und jenseits sowohl die oppositionellen, aber auch nothgedrungen die ossicivsen Blätter bei Er örterung der Sprachenfrage zn dem Schlüsse ge langen, daß inan der deutschen Sprache die ihr ge bührende Stellung einräumen müsse. Mit einem Male hat die „Politik' ihr kosmopolitisches Herz entdeckt, indem sie leitartikelt: „Die Größe und Macht des Reiches, seine Unabhängigkeit und seine Zukunft erscheinen der deutsch-österreichischen Presse weniger wichtig

. Man sollle annehmen, daß Zeitungen, welche das System Taasfe unterstützen, das sich die Versöhnung der Völker und den Auf schwung deS Reiches auf allen Gebieten des ösfent- l lichen Lebens zur Aufgabe gesetzt hat, sich bemühen niüßten, die Aufmerksamkeit ihrer Leser von Sprachenfrage auf andere Fragen abzulenken, auch diese regierungsfreundlichen Organe scheinen für nichts ein lebhafteres Interesse zn besitzen, als für die Vorrechte der deutschen Sprache. Sie rathen also jedesmal in Entrüstung

seine nachtheilige Rückwirkung auf die Ent wicklung der gesamniten Monarchie geltend, und maßgebende Factoren schicken sich nun an, die großen Schäden, welche durch die Vernachlässigung der Kenntniß der deutschen Sprache allenthalben ange richtet wurden, wieder wettzumachen. In Ungarn ist zuerst der neue Unterrichtsminister Graf Csaky muthig und unerschrocken für die deutsche Sprache eingetreten, er hat in richtiger Erkenntniß ihrer großen .allgemeinen Bedeutung und ihrer spe ciellen Wichtigkeit für unsere

Monarchie die Schulbehörden angewiesen, für die Erlernung der deutschen Sprache seitens der ungarischen Jugend Sorge zu tragen. Trotz des Gezeters, das magyarische und czechische Nationalnarren darob erhoben, stellte sich Graf Csaky anläßlich der Debatte über das Wehrgesetz abermals vor die Schranken, um vor dem versammelten Parlamente seiner Ueberzeugung Ausdruck zu geben, daß jeder Ungar ein um so bessererUngar sei, je mehrDeutsch er weiß; ja er beschuldigte geradezu Diejenigen des mangelhaften

gefammtstaatlichen Patriotismus, die eben nicht deutsch lernen. In Ungarn ist man eben bereits zur Einsicht gelangt, daß die deutsche Sprache als das nothwendig geistige Binde- und Verkehrsmittel zwischen den zahlreichen Nationalitäten die unerläßliche Pflege finden niüsse, wenn nicht dem ganzen Organismus die eigentliche Seele fehlen soll. Was geschieht aber in dieser Beziehung in der cisleithanischen Reichshälfte? Als im Wiener Reichs rathe die Führer der Deutschen ihre warnende Stimme erhoben

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 18.01.1886
Physical description: 4
des Landes, des Reiches und der Armee erheischen. Der Antrag wurde angenom men und selbst die Clericalen stimmten dafür. Der Antrag brauchte nur auf das Reich ausgedehnt zu werden und zu lauten? „In allen Schulen der imReichsrathe vertretenen Königreiche und Länder mutz der Unter richt in der deutschen Sprache in dem Maße gepflegt werden, wie es der öffentliche Verkehr, die Einheit des- Reiches nud der Armee erheische' — um damit für Oesterreich ein unerläßliches Staats grundgesetz zu schaffen

nur die Be dürfnisse der Slovenen; wer fragt hier danach „was der öffentliche Verkehr, die Einheit deS Reiches und der Armee erheische? Aber auch im Präger Landtage war am glei chen Tage von diesen Erfordernissen auf Seite der Tschechen und der Großgrundbesitzer nicht die Rede. Eine deutsche Bürgerschule im Prager Vororte „Weinberge' wurde von den Tschechen und dem ganzen Großgrundbesitze bis auf Rich. Clam niedergestimmt. Nicht viel fehlte, so wäre mit der beantragten deutschen Schule in Pilsen ein Gleiches

' Haakenftein voalir, R. Mosse u. S. Daube6->to. Beilagen.Monom' M 13 Wontag, den 18. Jänner 188V Schulftürme. Von allen Witterungsstationen: Berichte über Schneestürme — ans allen österr. Landtagen: Berichte über Schul stürme. Die Clericalen möchten gerne die gesammte Neuschule im confes- stonellen Schnee, die Slaven alle Schulen Oester reichs im Schnee ihrer Slavisirungsgelüste begra ben. Die Deutschen haben Mühe ihr Schulwesen wieder auszuschaufeln und das Staatswesen selbst kann sich der Hinsicht

nicht länger verschließen, daß der bereits arg im slavischen Schneewesen ver fahrene Unterricht in der deutschen Sprache.wieder auf den richtigen Weg gebracht und mit Vorspann weitergeführt werden müsse Am tapfersten zeigt sich der steierische Land' tag bei der Arbeit. Der Unterrichlsansschuß be antragte, wie wir schon in der vorigen Nummer mittheilten, in allen Schulen Steiermarks müsse der Unterricht in der deutschen Sprache in dem Maße gepflegt werden, wie es der öffentliche Ver kehr, die Einheit

in Oesterreich gegen einen solchen Antrag stellen wür- den, das hat die Verhandlung über denselben im Grazer Landtag dargethan. In der Volksschule müßte das nationale Bewußtsein gepflegt werden, wird eingewendet und der Ausruf wurde laut: „Sie legen durch diesen Antrag die Axt an die Wurzel unseres Volkes!' Und das alles, weil in den windischen Schulen neben der windische» Un terrichtssprache auch die deutsche Sprache als Lehrgegenstand Platz haben soll. Nun. daß uns Deutschen das nationale Bewußt

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 28.06.1888
Physical description: 4
des dnlschei Rkichstages. l. Als eine Kundgebung von großer polnischer Bedeutung gestaltete sich die am Montag erfolgte feierliche Eröffnung des demschen Reichstages. Trotz der liefen Trauer ist die ??acht uud as Ansehen des Reiches in würdiger Mife durch die Anwesenheit der regierenden Fürsten, sowie der königlichen und Erbprinzen präsentirt worden. Galt es doch, darzuthun, daß die deutsche Ein heit auch unter dem ueuen Kaiser unverändert aufrecht besieht, und daß die deutschen Fürsten, den Verleumdungen

der Reichsfeinde, die Bundes fürsten wären von Eifersucht auf den an Jahren jüngeren Kaiser gequält, zum Trotz, auch an Seite des Enkels des Begrünvers des deutschen Reiches in gleicher Treue verharren. Aber nicht nur für die innere Politik war die Feier der Eröffnung des deutschen Reichstags von Bedeutung, auch für die Stellung des Reiches nach Außen zeigte die selbe die Richtung a«. Es ist eigentlich über flüssig zu erwähnen, daß auch der neue Kaiser es als seine Hauptaufgabe betrachtet

mit Oesterreich verbindet, viel leicht vorübergehender Vortheile willen leichtsinnig zu zerreißen. Sie Enttäuschung, welche Rußland an dem Tage der Eröffnung des deutschen Reichs- tages erlitten, mag dasselbe getrost als eine Niederlage betrachten. Die Völker werden aber sicherlich erleichtert aufathmen, weil sie nun die Ueberzeugung haben, daß das Friedenswerk nicht nur keine Beeinträchtigung erfahren, sondern viel mehr an dem Ausbau uud der Vervollkommnung desselben auch unter dem neuen Beherrscher

des deutscheu Reiches weitergearbeitet wird. Anstand. Zestfthls Leich. (Keine Krönungsfeier.) Die Meldung der .Natlonal-Zeitung', daß im Herbst die Krönung in Königsberg in Aussicht genommen sei. entbehrt zunächst jeder Gmndlage und erscheint schon im Hinblick auf die durch die Ausgaben in der langen Krankheitsepoche des seligen Kaisers sehr geschwächten Fonds durchaus unwahrscheinlich. Die letzte Krönung in Königs- >berg kostete 800.000 Thaler, dagegen ist eine HuldigungSfeier für den neu zur Regierung

gelangten deutschen Kaiser in der ReichShaupt- stadt in Aussicht genommen. (Zur Lage.) Die Berliner „Post' meldet: Nach den Erklärungen des Reichskanzlers im Bundesrathe am 21. Juni rechnet der Kai ser bei Erfüllung der verfassungsmäßigen Auf gaben auf den Beistand der Bundesgenossen, be trachtet als die oberste Aufgabe die Auftechthal- mng .der Reichsverfassung und den Schutz des Reichsgebietes und Rechtes. Der Kaiser wird das gegenseitige Vertrauen der Bundessürsten und freien Städte

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 21.01.1886
Physical description: 4
und was viel schlimmer ist, man mißtraut seit der Bildung des deutschen Reiches den Deutschen in Oesterreich! Dieses Mißtrauen ist aber ungerechtfertigt, es ist unbegründet, es ist unklug! Die Deutschen m Oesterreich sind ja auch Part'cnlaristen, der bajnwarische Namen hat von Alters her seine Stammeseigenthümlichkeiten be wahrt, die vor Allem in dem Mangel jedes durch greifenden Nationalbewußtseins gipfeln! Kein Volksstamm der Erde hält treuer an allen Dyna stien vom Althergebrachten fest, als der Deutsche! Woz

, daß eine aufrichtige und dauernde, den nationalen Wünschen der Deut schen und des Reiches entsprechende Verbindung der beiden Kaisermächte der deutschen Nation die frühere staatliche Verbindung mit der Ostmark ersetzen werde. Es öffnen sich dann andere Aus blicke in die Zukunft: Herrscher nnd Regierungen vergehen, aber Nationen bestehen und dringen vor und drängen andere zurück; so dringen auch in Oesterreich die Slaven vor. sie sind die Majorität, sie herrschen, sie werden die Abtrennung der Ost mark

» also das Mißtrauen? Wozu das Experiment mit der Slavisirung?' An einer andern Stelle heißt es: „Es handelt sich in Oesterreich darum, ob die Slaven herrschen und dem Reiche ein neues Gepräge verleihen wer- den, oder ob der bisherige deutsche Charakter des Staates erhalten bleiben soll. Nun bilden die Polen und Ruthenen, die Czcchen und Slovenen zusammen allerdings die Majorität der Bevölke rung, und, von den deutschen Clericalen unterstützt, sind und bleiben diese Stämme die herrschenden

es dem Verfasser, daß die alte deutschen Ostmark mit der Zeit zu einem Tummelplätze des slavisch-clericalen Chauvinismus zu einer Hochburg der ärgsten Feinde der deutschen Nation wird, die sich von den Franzosen nicht an Deutschenhaß übertreffen lassen. ..Zur Sicherung der deutschen Nation — meint derselbe jedoch u. z. sehr mit Ruhe — ist die Ostmark heute gerade so unentbehrlich, wie zur Zeit der Babenberger. Das alte Oesterreich mit deutschem Charakter war bis 1866 der Hüter dieser Ostmark Ein großes

und mächtiges Ungarn ist im Interesse der deutschen Nation wünschenswerth, es ist der natür liche nnd ewige Verbündete derselben. Die deut sche Nation, eingetheilt zwischen Franzosen und Russen, muß ihre alte Ostmark als treuen sichern Schutz, Ungarn als zuverlässigen Bundesgenossen haben. Dann ist die Zukunft der deutschen Nation ge sichert! . . . Bon dem Momente aber, wo Polen. Czechen, Slovenen und Clericale dauernd die Herrschaft in Oesterreich an sich reißen, lst wenig stens der Glaube erschüttert

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 22.07.1885
Physical description: 4
sind und um ihre Ehre unsere eigene Ehre vertheidigen. „Wir rufen den für die Erhaltung des Deutsch tums außerhalb des deutschen Reiches Hochver dieuten deutschen Turnern ein herzliches Willkom men in Sachsen, Willkommen auf reichsdeutschem Boden entgegnen. Wir fordern die Bürger der Stadt Dresden uud alle reichsdeutfcheu Festtheil- nehmer auf, den österreichischen Brüdern den Dank und die Anerkennung für ihre unerschütter liche Behauptung deutscher Sprache und deutscher Gesittung bei ihrem Erscheinen

zu I stärken und andrerseits dem deutschen Schulverein als dem Mittelpunkt der Bestrebungen zur Er haltung des Deutschthums außerhalb des deut scheu Reiches zahlreiche neue Freunde und An hänger, so weit die deutsche Zunge klingt, zuzu führen.' Wie schon gemeldet, langten die Oesterreicher am Samstag auf Extraschiffen iu Dresden an und schon Stunden lang vorher hatten viele tau send und abertausend Menschen am Elbe-Ufer sich eingefuuden. Bei der Landung der Gäste ertönte die österreichische Volkshymue

wurden. Außerdem wurde Eigenthum im Werthe von 150.90» Pf. St. zer stört. Alle Lampe», welche mit dem Bureau der electrifchen Beleuchtungsanstalt in Verbindung stan den, erlöschten, so daß ewige Stadttheile sich in fast völliger Dunkelheit befanden. Die österreichischen Turner in Dresden. Mit Staunen, aber auch mit Genugthuung wer» den unsere Leser unsere gestrige Mittheilung über den solennen Empfang gelesen haben, den man in Dresden bei dem VI. deutschen Turnerfcste den österreichischen Gästen

bereitet hat. Die Erklärung dafür finden wir in einem Beschluß, den am 17. Juli der sächsische Landesverband des allgemeinen deutschen Schulvereins gefaßt hat und in dem es heißt, „die wichtigste nationale Frage aber böte jetzt die Noth der Deutschen außerhalb der Reichs grenzen und insbesondere die der Deutschen in Böhmen und anderen Kronländern der Habsbur gischen Monarchie, die gegen die hereinbrechende slavische Fluth einen furchtbaren Kampf käupfen, die ihre Sprache, ihre Gesittung

und frommen I Die Herzen sind deutsch. Deutsch redet der Mund, Ein deutscher Mann heißt euch willkommen; Dort kämpfet für Deutschthum und Bildung ihr Mit dem Feind, der sich spreizet und brüstet; Zum friedlichen Ringen erscheinet ihr hier. Als Turner zum Wettkampf gerüstet. Im Kreise der Deutschen erstarket und denkt. Was dem Deutschen die Einheit gegeben; Was herrlich zum Besten die Dinge gelenkt. Das soll euch im Streite erheben: Die Liebe zur Freiheit, zum Vaterland, Der Glaube ans Gute und Wahre

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 29.05.1880
Physical description: 8
doch der Durst di.ser rapfereu Manne« sich mächtiger erweisen wird, als ihre Ausdauer im Entsagen, wagen wir nicht entschieden zu verneinen. * (Juden in Petersburg.) In Betreff der Ausweisung von ausländischen Juden auS Peters bürg erfährt der „Herold' Folgendes: Voreinigc» Tagen (17. Mai) stieg ein jüdischer Angehöriger deS deutschen Reiches, Herr Simon Neuburger auS Fürth, Vertreter eincS große« HandelshanscS. der in Geschäften Rußland bereiste, im »Hotel d'Europe' ab. Um ein- für allem,! seiner, Aut

am 5. d. M. durch zwei englische Damen voo Alpaach auS erstiegen worde» mit vsllenr Gelingen uild bei herrlicher Aussicht. Voriges Jahr war diese Partie am 1. Juni noch schwierig. * (Hoher Lesuch für ta» Lat Lisßaze»,) JnKissinge» steht außer dem aUjährtichen Besuch deS Fürsten Bismarck derjenige deS Kronprinzen deS deutschen Reiches, deS Groß fürsten Wladinrir von Rußland, der Großherzogin vor» Mecklenburg-Schwerin mit Familie, der gesammten Groß? herzoglich Oldenburgischen Familie, der Frau Erbgroßher- zogin

in der R.sidenz verboten ist. Ob sich dieses auch auf daS Innere diS Reiches bezieht, ist unö nicht bekannt. — Die russische Negierung stützt die AuSweisuugSmaßrege! bekannt lich darauf, daß sich unter den zuletzt verhafteten Nihilisten sehr viele Juden bcfiiden. * (BiLmarS als Journalist.) Nach einer Mittheil ung der Times hat unlängst eine große amerikanische Zeitung dem Fürsten Bismarck folgendes Anerbiete» geinacht: Allwöchentlich stelle das Blatt demselben einmal seine Spalten zur Veröffentlichung

schenkten, als Sie Abschied nahmen, werde ich inS Grab mit mir nehmen. Vielleicht sinde ich dortdas schöne Land, von dem ich so oft geträumt. Auch den deutschen „Kuß.' welchen Sie mir gaben, kann ich Ihnen nicht zurückgeben. Sterbend fühle ich ihn noch auf meinen Lippen. Geben Sie nicht solcdrn Kuß an Fusa und denken Sie bisweilen an — — Vone.' (ZluS dem Berl. Sonntagsbl., Beil. z. Brl. Tagbl.) Hauswirthschaftliches. Liisersuppe. Die Läser, wenn selbe gut gereinigt sind» werden fei» nudlig geschnitten

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 13.02.1880
Physical description: 4
auf dem Gebiete der Schule' nnd weist zuerst aus einer statistischen Darstellung n ach . dan die Czechen mehr Volksschulen m.Böhmen besitzen als die Deutschen. E- besanden sich im Jahre 1877j78 in Böhmen an mehrklassigcn Schulen 988 deutsche mit 8085 Kiossen und I3l4 czechische mit 4115 Klassen; somit um 326 czechische Schulen mit 1030 Klassen mehr als deutsche. — Die Czechen haben sich, wie das Memorandum weiter er wähnt, der Aussührung der neuen Schulgesetze seindlich gegenübergestellt

, was von nachtheiligem Einfluß auf den Schulbesuch war. Was die Klagen der Czechen über die VernachlW- gung ihrer Sprache an der Mittelschule selbst betrifft, gibt daL deutsche Memorandum eine ziffermäßige Dar stellung der Mlttelschulverhältnisse Böhmen- und zieht daraus den. Schluß, daß die Czechen. was die Mittel schulen betrifft, sich im Vortheile gegenüber den deut schen befinden. Am Schlüsse dieses Abschnittes weist das deutsche Memorandum auf die Thatsache hin, daß von den 249 Schülern der deutschen

Unterrealschule in Karolinenthal 101 Czechen sind, während die dortige czechische Oberrealschule im Ganzen 296 Schüler zählt. Aehnliche Verhältnisse zeigen sich in Pilsen, wo die Czechen ebenfalls das deutsche Gymnasium dem czechi- scheu vorziehen. Nachdem das Memorandum in seinem vierten Ab schnitt „gewerbliche Fachschulen' hervorgehoben hatte, daß die deutschen Gemeiden vielsach die Initiative zur Errichtung gewerblicher Fachschulen ergriffen haben, während von czechifcher Seite in dieser Richtung gerin

seiner Leistungen empfängt! Rein wirkliches Bedürfniß'iveist iauf^ di^ Nothwendigkeit einer Vereinigung der gewerbliches Bildungsanstalte» Böhmens und Mährens unter einer besonderen Cenlralleitunghin./Dcm Reiche verdanken sie ihre Entstehung, die Fürsorge des Reiches hat sie zur?P>üthe gebracht, das Reich gewährt ihnen di^tit» tel zu ihrer Erhaltung; eine Sonderstellung Oer^ge- werblichen BildungSailstalten Böhmens und Mährens mäße denselben nur zu Schaden gereichen.' H'). Damit schließt der spezielle Theil

des deutschen Me morandums. An denselben knöpft sich als cin.sebr kräftiger Abschluß der ganzen Schrift die folgende all meine politische Betrachtung: ^ „Vorb/hlUtlös stimmen wir zu, wo eS sich in Wa.hr- heit uni ^Gleichberechligung handelt und um das^ Bi>- dungsstreben unserer Landsleute. Niemals aber ver möchten wir uns dem Stanopun.kle anzuschließen, daß das nationale Interesse dem staatlichen Gedanken und Bedürfnisse Überordnet werde und unler dem Titel der Gleichberechtigung politische Zielpunlte

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 31.03.1880
Physical description: 4
und zum ersten Male wehten vom Thurme vier große Fahnen in den Farben des Deutschen Reiches. Auch daS Priesterseminar und der bischöfliche Palast hatten zu Ehren deS TageS geflaggt. Der „Hannoversche Courier' bringt aus Fulda die zuverlässige Mittheilung. daß die preußisckien Bischöfe beziehungsweise Bisihumsverweser, aus Rom genaue Vorschriften über die Form der Anzeigen bei Besetzung erledigter Geistlichen-Stellen erhalten haben. Bestätigt sich diese Nachricht, so wird sich bald ergeben, ob daS, worauf

unerfahren oder derielben doch einigermaßen entfrem det waren — lauter Umstände, die da- Tempo dieser Arbeiten mit Naturnothwendigkeit verlangsamen mußte. Zieht man alle diese Verhältnisse objectiv und billig in Betracht, so wird man die bisherige Thätigkeit des ReichsralhS wohl in einem freundlicheren Lichte er blicken. als dies von der Mehrzahl der Preßorgane geschieht. Man wird aus die immerhin recht zahlreichen der Sicherung deS Reiches, der Hebung von Industrie, Verkehr und Handel, der Regelung

sind in diesem Augen« blicke bereits in alle Gegenden des britischen Insel- reiches zur Versendung gelangt und in den nächsten Togen wird daS freie England der Schauplatz einer Agitation werden, 'wie sie gleich lebhaft kaum in einer früheren Epoche dtr englischen Geschichte stattgefunden hat. Wir haben bereits hervorgehoben, daß die Situ ation gegen die Möglichkeit eines wirklichen Erfolges der Liberalen ist. An eine vollständige Niederlage der Liberalen darf man jedoch nicht glauben. Diese Partei hat in letzterer

. dem Wunsch der Polen um Ent lassung ZiemialkowSki's zu willsahren. Die Gerüchte vom bevorstehenden Rücktritt des Ministers sollen daher unrichtig sein. Deutsches Reich. Wie wenig die deutschen Finanz- und Schutzzölle ihrem Zwecke entsprechen, dasür geben die statistischen Ermittlungen für den Monat Februar ein beredte? Zeugniß. Im Februar d. I. gingen nämlich trotzsder erhöhten Zölle um 1'j- Mill. Mark weniger ein, als im gleichen Monate deS Vor jahres. Freilich genügen einstweilen noch die kolossalen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 08.12.1885
Physical description: 20
1884 heißt eS darin, „daß der Schutz und die Auf sicht des Reiches den deutschen Handels-Unter- nehmungen in überseeischen Ländern zu folgen und soweit einzutreten haben, als sich für die selben ein Bedürfniß geltend macht. ist auch bei der vorläufigen Regelung der inneren Verhält nisse der Schutzgebiete' maßgebend geblieben. Bezüglich des umfangreichsten Theiles der deut schen Schutzgebiete, nämlich der Erwerbung der Neuguinea-Compagnie und der Deutschen ost afrikanischen Gesellschaft, konnte

das Schutzgebiet in Siidwest-Airika anbetrifft, so liegen die Ver hältnisse dort bisher derartig, daß sie für ein unmittelbares Eingreifen amtlicher Art keinen Anlaß geben. Die Thätigkeit des kaiserlichen Commissärs wird sich einstweilen darauf be schränken können, friedliche Zustände unter den zu Deutschland in ein Schutzverhältniß getretenen Häuptlingen zu erhalten und dafür zu sorgen, daß den deutschen Unternehmungen kein Hinder niß in der Verwerthung der ihnen übertragenen Concessionen und Bewirthschaftung

. seines Küstengebietes an. Meraner Zeitung. Die Vertragsverhandlungen des Reiches mit dem Sultan lassen einen baldigen günstigen Abschluß erwarten. Der Sultan räumte dem Reiche das freie Gebrauchsrecht des Hafens von Dar-es-salam ein. Hinsichtlich der weiteren Er werbungen der Gesellschaft wird die Ertheilung des beantragten Schutzvriefes abhängig gemacht von den in Gemeinschaft mit England und Frankreich geführten Verhandlungen mit Zan zibar. Das unterm 8. April vom Witu an den Kaiser gerichtete Schutzgesuch wurde

unterm 27. Mai genehmigt und vom Sultan von Zan zibar ebenfalls am 13. August anerkannt In Südwest-Afrika hat England sich verpflichtet, den Einfluß nach Westen nicht über den 2V. Grad östlicher Länge auszudehnen, um dem deutschen Protektorat uicht entgegenzuwirken.' Ein deutsches Eiseubahn-Jubiläum. Ein Gedenktag von der größten cultur historischen Bedeutung wird am 7. December 1835 in Deutschland gefeiert: die fünzigste Wiederkehr des Tages, an welchem die erste Lo- comotive auf deutschem Boden

fuhr. Das fünf zigste Geburtsfest der deutschen Eisenbahnen soll uns daran mahnen, aus welchen bescheidenen Anfängen die welterobernde Macht der Loco- motive sich entwickelte; wir zahlen damit einen Theil unserer Dankesschuld an jene Männer, deren unvergänglicher Ruhm es ist, an diesem Werke der Civilisation mitgearbeitet zu haben. Wir entnehmen das nachstehende Votivblatt zu diesem Tage der „Wr. AÜg. Ztg.' Schon lange war James Watt's doppelt wirkende Dampfmaschine erfunden und hatte nicht blos

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 08.01.1885
Physical description: 12
ist oder dieselbe noch finden wird, wie andererseits auch darüber noch keine offizielle Nachricht vorliegt, ob die Lüderitz'sche Erwerbung in der That, wie zu vermuthen, unter den Schutz des deutschen Reiches gestellt wird. Augenblicklich sind zwei Vertreter des bremischen Handeshauses und zwei andere bei der Ausführung der Gebietserwerbung betheiligte Deutsche in Berlin beschäftigt, in Bericht- erstattungen'an das Auswärtige Amt des Deutschen Meranec Zeitung. Reiches die streitige Angelegenheit klarzustellen, so daß wohl

« in preußischen konservativen und ultra montanen Blätern, wie auch im Wiener „Bater land finden werden. Die neueste Lüderitz'sche Gebiets erwerbung an der Ostküste Afrikas ist noch immer streitiges Object zwischen Engländern und Deutschen. Nach der Behauptung der Engländer steht dem Eigenthumsrechte, das durch den Lüderitz'sche» Vertreter für das Bremer Handels haus vom Könige Dinizulu käuflich erworben worden ist, ein schon aus dem Jahre 1843 stammender englicher Rechtsanspruch entgegen

auch bald eine authentische Mit theilung über die vielbesp ochene Sache wird ersolgen können. — Mittlerweile ertönt auch aus Amerika eine Stimme zu dem durch die deutschen Gebietserwerbungen veranlaßten inter nationalen Concert. Im Repräsentantenhause der Vereinigten Staaten wurde, wie aus Washington telegraphisch gemeldet wird, vorgestern eine Resolution eingebracht, welche anspricht, daß eine Allianz, wie sie durch die Verhand lungen der Berliner Konferenz angezeigt werde, der traditionellen Politik

, 6. Januar. (Telegramm der „Meraner Ztg.') Fürst Bismarck hat das Projekt einer Reise nach demSüden auf gegeben, wie es heißt, auf wiederholt aus gesprochenen Wunsch des Kaisers. Es ist jedoch möglich, daß er, falls die Fürstin einen südlichen Kurort aufsucht, sie von dort seinerzeit abholt. — Die von einigen Blättern in die Welt ges tzten Ausstreuungen über „Frictionen', sowie über angebliche Differenzen zwischen dem Fürsten Bismark un) dem deutschen Kron prinzen werden, wie aus Berlin gemeldet

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 23.09.1888
Physical description: 10
' <vnte 2 - '> ^ haben, sie'zeigen den großen Einfluß deS Kronprin zen auf 'das Zustandekommen- des Reiches, seinen Enthusiasmus und seinen Ernst und sie belehren uns über sein Äerhältniß zu den hervorragendsten ^ Persönlichkeiten der vielbewegten Zeit. Wir können hier nur aus einige der markante« ; sten Abschnitte aufmerksam machen, auf die, in welcher die Kaiserfrage und das Verhältniß des da maligen Kronprinzen zu Bismarck erörtert wird. Aus einet Notiz vom 3V. November ersieht

erreichbar schei nende anstrebt. Schon am ?. August schreibt der Kronprinz: „Ich bleibe, dabei,. daß wir unmöglich nach erlangtem Frieden uns mit der bloßen Anbah nung neuer Bestrebungen im deutschen Sinne be gnügen können, vielmehr verpflichtet sind, dem deut schen Volke etwas Ganzes, Greifbares zu bieten, und man hierfür daS Eisen der deutschen Cabinete schmieden muß, so ln^ - ->? noch wann ist. Wörth ist der erste Sieg )ie Franzosen in offener Feldschlacht seit 1815; < . ' 7 - Am 16. November

ankommen lassen, ob Bayern und Württemberg wagen würden, sich Oesterreich anzuschließen. ES sei nichts leichter, als von der hier versammelten Mehrzahl der deutschen Fürsten nicht blos den Kaiser proclamiren, sondern auch eine den berechtigten Forderungen des deutschen Volkes entsprechende Verfassung mit Oberhaupt ge nehmigen zu lassen, das würde eine Pression sein, der die Könige nicht widerstehen könnten. Bismarck bemerkte, mit dieser Anschauung stehe ich ganz allein; um das gewollt? Ziel

will, in meinen Händen ruhen wird, und ich em pfinde für die Lösung derselben auch eine gewisse Zuversicht, weil ich weiß, daß ich mich des in mich gesetzten Vertrauens würdig erweisen werde. Und am 23. Februar die gewichtige Notiz: „Der nächste Berns im Frieden ist die Lösung der -socialen Fragen, die ich gründlich erforschen werde.' Am 7. März schließlich: „Ich zweifle an der Aufrichtig keit für den freiheitlichen Ausbau des Reiches und glaube, daß nur eine neue Zeit, die einst mit mir rechnet, solches erleben

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 30.03.1888
Physical description: 8
ein, im Jahre 1835 dnrch den MnseumSdirector Prof, Dr. H. Riegel in Braunschweig ins Leben gerusen, ist sicherlich eine der edelsten, volkSthümlichsten Unter nehmnngen unserer Tage. Er entsprang der traurigen Erkenntnis und Ueberzeugung, dass unsere deutsche Muttersprache heutzutage trotz des VorgaugeS unserer großen Dichter und Sprachmeister, trotz des nationalen Aufschwunges unseres Volkes, trotz des neuerstaudenen deutschen Reiches, auf den verschiedensten Gebieten ihres Gebrauches, in Wort und Schrift

, einer be dauerlichen Entartung und Verunreinigung preiSge geben ist. Die Fremdwörterfeuche herrscht in der ärgsten Weise im deutschen Schriftthum jeglicher Art. Ueberall im täglichen Leben, in der Unterhal tung, im Geschäftsverkehr, in der Verwaltung, in Büchern und in Zeitungen begegnen uns die ekelhaften Eindringlinge, die sie zeitigt, häufig in entsetzlicher Masse, immer wechselnd und stets sich erneuernd. Diesem Uebel, einem übriggebliebenen Zeugen der Zeiten des Verfalles unserer Nation, nach Kräften

entgegenzutreten, muss die Pflicht eines jeden Deut fchen sein, der seine Sprache und mit ihr sein Volk liebt. So ist es gewiss eine hohe, ideale Ausgabe, die sich der allgemeine deutsche Sprachverein gestellt: die Reinigung der deutschen Sprache von unnöthigen fremden Bestandtheilen zn sördern, die Wiederherstel lung und Erhaltung des echten Geistes und eigen thümlichen Wesens der deutschen Sprache zu pflegen und ans diese Weise das allgemeine nationale Bewusst sein im deutschen Volke zu kräftigen. Gedenk

, wenn du sprichst, dass du ein Deutscher bist! Daher: kein Fremdwort sür das, was deutsch gut ausgedrückt wer den kann! Im ganzen deutschen Volk soll der Sprach verein seinen Rückhalt finden und festen Boden ge winnen. Dass in der That im Volke jene Strömung und Stimmung lebendig vorhanden ist, die dem deut schen Sprachvereine allein lebensfähige Kraft auf die Dauer verleihen kann, die nur genährt uud gefördert zu werden braucht, beweist das unerwartet rasche und mächtige Ausblühen deS Vereines

, der bei der ersten Hauptversammlung zu Dresden im October 1387 seit den paar Jahren seines Bestandes bereits an die 100 Zweigvereine ausweisen konnte. Seither sind weitere dazugekommen. Nachdem auch iu Deutsch- Oesterreich bereits eiue Reihe von Städten, wie Wien, Graz, Prag, Krems, Reichenberg, Horn u. a. vor ausgegangen, sollte Innsbruck uicht zurückbleibe«. Des Gedankens der Gründung eines Zweigvereines deS allgemeinen deutschen SprackvereineS in Inns bruck. der im November vor. Js. vou den Herren vruä. xliil

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 16.07.1885
Physical description: 10
eines St-.-:. Elsaß-Lothringen wird jetzt mit c- stimmtheit der Botschafter in P/- Höh enlohe-SchillingSfürst, Da, wie man glaubt, auch binnen 5 Bolschafterposten in Wien sich erleide dessen Inhaber bekanntlich zum N.-b Braunschweig ausersehen sein soll, so p mit in den ersten divlomatischen mit in den ersten diplomatischen O ! Deutschen Reiches eine große Verslp folgen. t — Wie der „Ofservatore 13. ds. meldet, hat der P apst die:! niumsfeier der beiden Slavenapostel ^ ! «-innptroffenen vier ruthellischen

als ein gemeinschaftliches Zollgebiet gedacht. Die zwischen Deutschland und Oester reich-Ungarn bestehenden Zölle sollen nicht be seitigt, sondern nur nach den wohlverstandenen Interessen der beiden Reiche resormirt werden. Es ist dabei selbstverständlich vorausgesetzt, daß die deutschen Zölle, welche der österreichisch-un garischen Ausfuhr im Wege stehen, herabgesetzt oder ganz beseitigt werden, während dem Deutschen Reiche in Bezug auf 'eine Ausfuhr von Fa- bricaten Erleichterungen einzuräumen wären. Trotz

selbst die deutschen Agrarier nicht zu fürchten, wenn sie gegen die Concurreuz Nordamerika's und Rußlands geschützt bleiben. Einer starken Lebensmittelzufuhr wird Deutschland trotz aller Zölle stets bedürfen, und die Zollfreiheit öfter reich-ungarischen Getreides würde demselben in Deutschland nur einen bevorzugten Markt schaffen, der für die deutsche Landwirthschaft nicht im mindesten bedenklich, für die Volksconsumtion aber von hohem Werthe sein würde. Ueberdies gewänne Deutschland einen bevorzugten Markt

seiner politischen Einigung, nicht gelungen ist, die Verbrauchssteuern aus Bier und Branntwein M eraner Zeitung einheitlich zu regeln, und daß eben deßhalb noch immer Uebergangsabgaben von Land zu Land erforderlich sind. Diese Schwierigkeit würde durch die Beibehaltung der Zwischenzolllinie umgangen werden Andere Bedenken gegen eine Zollunion gehen namentlich von der österreichi schen Industrie aus, welche in vielen wichtigen Richtungen der deutschen Industrie gegenüber nicht concurrenzfähig zu sein glaubt

oder es in der That nicht ist. Auch diese Bedenken würden durch das neue Project hinfällig werden. Man kann daher dem von der ungarischen Presse erörterten Plan einen gewissen Zug von Genialität nicht absprechen; und wenn nur die wirthschaftlichen Gesichtspunkte in Betracht kämen, so würde man eine Einigung der beiden Reiche auf der fraglichen Grundlage keineswegs für aussichtslos halten dürfen. Allein hinter den wirtschaftlichen Erwägungen stehen als Haupt hinderniß die politischen. Die Geschichte des deutschen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 27.11.1886
Physical description: 10
I Monats-Abonnement d.tägl.Ausgabefl.1.— - vierteljährig fl. l.3Z halbjährig 2.70 2.- 4.- s vierteljährig fl. 3.3V I halbjährig ö.M pn^^NlilMik l ganzjährig 13.20 -ganzjährig 5.40 l UlüvllUlUI^ ^ Monats-Zlbonnemenr d. kägl.Ausgabe fl.1.3? Bestellungen werden rechtzeitig erbeten. A u s- wärtige Bestellungen mit Postanweisung an die Allniinijlration cker const. Äozner Zeitung. Die Messe Deutschtands zu Oesterreich. Aon einem der allerersten deutschen Publizisten wird in der jüngsten Nummer

der „Grenzboten* die Frage erörtert, welche Stellung die Presse im Deutschen Reiche gegenüber den Vorgängen ein zunehmen habe, durch welche die Deutschen Oester reichs in national? Beunruhigung versetzt werden. Der Verfasser knüpft in seiner „Deutsche Sorgen in Oesterreich' überschriebenen Artikelserie an die Thatsache an, daß sich die „Grenzboten' schon vor etlichen 30 Jahren der durch die Dänen bedrängten Deutschen in Schleswig und Holstein annahmen und etwa 1^/2 Jahrzehnte später auf die schweren Gefahren

aufmerksam machten, denen die Deut schen in den baltischen Provinzen Rußlands aus gesetzt waren. „Jetzt' — schreibt derselbe — „tritt eine dritte Aufgabe der Art an sie heran: sie haben auf die Vorgänge aufmerksam zu machen, welche die deutsche Nationalität jenseits der süd östlichen Grenze des Reiches mit Einbuße be drohen, u. zw. zunächst und vor Allem auf den Kampf, in welchem die Deutschböhmen sich des gegen sie von Jahr zu Jahr eifriger und rück sichtsloser vordringenden Tschechenthums zu er wehren

einen historisch-staatlichen Ueber blick über das Deutschthum im österr.-ungarischen Doppelstaate überhaupt.' Selbstverständlich war die Taktik, welche die „Grenzboten' gegenüber der Schleswig-Holstein- schen Frage beobachteten, eine andere als die gegenüber der baltischen; in jenem Falle handelte es sich um eine Negierung, welche eine völkerrecht liche Verpflichtung gebrochen hatte und deren Ver hältniß zum Deutschen Bunde Anknüpfungspunkte für eine direkte Einmischung bot. In diesem Falle aber konnte

von einer völkerrechtlich oder ver tragsmäßig begründeten Intervention unter kei nerlei Umständen die Rede sein. Die Theilnahme, welche die Deutschen im Reiche ihren von Rußland bedrängten Brüdern entgegenbrachten, mußte sich nothwendig darauf beschränken, auf das Moral- gefühl der öffentlichen Meinung durch Erörterung und Aufklärung einzuwirken. „Nicht viel anders' — führt er dann aus — „verhält es sich mit unserer Stellung zu der üblen Lage, in welche sich das Deutschthum in Oesterreich und Ungarn durch die Ansprüche

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 25.08.1887
Physical description: 4
» Vogler. R.Masse». S. ». j0a»b»»st». Veilagm „AMom'. .M ^92 Donnerstag, den 25. Auguk t887. Mit Trommeln nicht und Iekdgeschrei.... Bozen, 24. August. S. — Es muß doch noch emmal davon gesprochen werden. Drüben in Böhmen bereiten sich in aller Stille Dinge vor, welche auch uns Deutschen in Tirol nicht gleichgiltig sein können. Den Rück schlag der Ereignisse drüben haben wir ja auch schon ganz energisch verspürt. Das stattliche Ge bäude, auf dessen Front die Worte „K. k. Staats gymnasium' prangen

der Klerikalen über die Fortschrittlichen. Das ist der Zusammenhang, das die Solidarität der Deutschen Tirols mit denen Böhmens. Darum wird uns von den Vertreten» und Organen ser klerikalen Partei einzureden versucht, die Dinge in Böhmen gingen uns gar nichts an; Tirol bleibe ja auch deutsch, wenn selbst ganz Böhmen tschechisch werde. Damm sagte der Abgeordnete v. Zallinger in Bruneck mit einer tief unter sei ner sonstigen Einsicht stehenden Naivetät: „Ins besondere zum Beispiel wünsche ich nach deut scher

(?) Art den föderativen Charakter des Reiches.' In der That, deutsch wird w Tirol wahrscheinlich auch dann noch für lange Zukunft gesprochen werden, wenn ganz Böhmen slavisirt ist — aber deutsch sprechen und deutsch „sein' ist doch nicht ganz einerlei, es ist unter Umstän den sehr stark zweierlei. Mr Oesterreicher sprachen auch nach der geistigen Abtrennung vom Stamm lande, welche sich im 17. Jahrhunderte vollzog und uns die besten Männer raubte, noch fort und fort deutsch — unser deutsches Leben

, unser deut sches Bewußtsein erlangten wir aber erst wieder nach 1848, als die Pforten und Quellen deutscher Kunst und deutschen Wissens auch dem Letzten und Aermlichsten unter uns wieder geöffnet wur den. Deutsch sein heißt vollen Antheil haben an deutscher Bildung und deutschem Wissen, erkennt nißreichen Antheil an der Geschichte der deutschen Nation haben und dies wurde uns seinerzeit ver wehrt. Ob durch die Lücken und Fenster unserer Ordensanstalten ein ganzer, voller Hauch moder ner Bildung gedrungen

ist, wir wissen es nicht und wir sind auch nicht verpflichtet, es zu glau ben, umso weniger, als wir es gar nicht verlan gen. Für unser Volk verlangen wir aber diese Bildung — sie hat uns zu viele, .zu schwere, zu große Opfer gekostet, als daß wir leichthin dar aus verzichten köm.ten. Sie hat mehr als alle sonstigen geistigen Erscheinungen aller Jahrhun derte erwiesen, daß in ihr die Keime einer segens vollen Entwicklung der künftigen Menschheitsge schichte liegen. Und vertheidigen die Deutschen Böhmens

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 20.08.1887
Physical description: 6
mit dem geistigen Leben Deutschlands recht enge zu gestalten, der trotz alledem dem Reiche unentbehrlichsten Nation, den Deutschen Oester reichs das Niveau ihrer Volksbildung möglichst zu erweitern und zu heben, damit diese auch für- derhin mindestens die ihnen zugedachte und von ihnen auch bisher zum Nutzen des Reiches erfüllte Mission des Kulwrdüngers der anderen Nationen fort erfüllen können, wird oben gefunden, daß gerade die Deutschen zu viel Bildung haben, hauptsächlich zu viele deutsche Bildung

u. A. It. Daube »Cs. M 5? iWr. AntkGlt-nzs^eilaW KnsUUdMyWkr IaAgMg. Sni> Widw. Seilagm „Ack-»M' 188 Hesttiche Mahnen. Bozen, 19 August. S. Es ist einigermaßen Stille auf dem Gebiete des nationalen Kampfes eingetreten — ruhig entschlossen bereiten die Deutschen Böhmens sich für die Neuwahlen in den Landtag vor. Der Lärm, von dem noch vor einem Jahre dergleichen Vorgänge begleitet waren, ist verstummt. Wollten die leitenden Kreise daraus den Schluß ziehen, daß man des nationalen Kampfes müde sei

, haben wir uns daran gewöhnt, still zu bleiben und etwa zu retten, was zu retten ist, wenn uns wieder etwas ge nommen wird. Ueberblicken wir die letzten Wo chen, so zeigt sich wieder, wie viel für die Ein dämmung des deutschen Elementes in dem Bau unseres Staates geschehen ist in aller Stille, ohne viel Aufsehen. Die famose „Dislokation der Mit' telschulen nach territorialen Gesichtspunkten' hat uns in Tirol zwei weltliche Gymnasien genom men. Wir haben seinerzeit kein Wort der Klage darüber verloren. Es verdient

aller Zeiten lehrt ist der Weg der Entwicklung der Staaten ein anderer gewesen. Auf diesen östlichen Bahnen haben alle Nationen dieses Reiches zn gewinnen» nur wir Deutsche zn verlieren. Dies Bewußtsein verleiht uns die Stärke unseres Widerstandes, es hat uns aber auch die Kraft verliehen, die Summe unserer Verluste an idealen Gütern schweigend zu verzeichnen, bei dieser Summirung aber zu hoffen: Es gebe auch eine Grenze für die Schädigung unseres Volks- thums. Austand. Venljches Reich. (Erhöhung

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 23.04.1887
Physical description: 8
, am besten zerstören könne. Das Rezepl ist ein sehr einfaches. Zu nächst muß die theologische Fakultät aufgehoben werden. An deren Stelle könne man ein evan gelisch-lutherisches Seminar in Petersburg oder Moskau errichten, denn es sei nicht ersichtlich, warum die lutherischen Prediger des Reiches in Dorpat ausgebildet werden müßten. Dann sind ferner die Vorlesungen in russischer Sprache zu halten, wobei den Deutschen ihre „berechtigte kulturelle Bedeutung vollkommen gewahrt werden könne.' Das Professoren

des Leitartiklers, in ihrer einfachen Daten sprache von der deutschen Noth in undeutschen Tagen. Ein altes Land deutscher Kultur ist das Land an der Ostsee, die baltischen, deutschen Pro vinzen Rußlands, Lioland und Kurland. Ein erbitterter Vernichtungskrieg wird dort gegen die deutsche Universität, die protestantische Kirche, die deutsch gesinnte Ritterschaft, kurz gegen alles Deutsche geführt. Nachstehend die Mittheilungen des Schulvereins: Herr Slutfchewski, der dem Großfürsten Wladimir auf dessen Reise

für diese baltische Hochschule verausgabt, und wirft sich ob der russischen Munificenz ordentlich in die Brust, wie er auch das gelegentlich in seinen früheren Berichten hinsichtlich einzelner in die Ostseepro vinzen geflossener Staatszahlungen gethan. Daß aber der Staat aus diesen mißhandelten Landen relativ mehr Einnahmen bezieht, als aus irgend einem andern Gouvernement des Reiches, das wird Übergängen und ebenso verschweigt des Sängers Höflichkeit, daß der Staat durch die eingezogenen Landgüter

mit einem Kollegen der deutschen Sprache sich bediente. Es verlautet, daß Dr. L. in Folge dessen den Dienst verlassen wolle. Austand. Deutsches Leich. (Die KirchenpolitischeVor lage.) Das Zentrum ist aus den päpstlichen Brief vollständig gefügig geworden. Wie die „Köln. Bolksztg.' meldet, hat die Zentrumsfrak tion des Abgeordnetenhauses eine von Windthorst abzugebende Erklärung beschlossen, daß die Frak tion, dem Schreiben des Papstes entsprechend, die kirchenpolitische Borlage annehmen werde. (In Mainz) wurden

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.11.1889
Physical description: 8
beigestimmt. Solch kluge Nach giebigkeit verbunden mit aufrichtigem Wollen auf Seite der Gegencontrahenten ließ vorgestern in Brünn eine That erstehen, die voraussichtlich von den wohl thätigsten Folgen in Beziehung auf die nationale Widerstandsfähigkeit der Deutschen Mährens begleitet sein wird. Diesen Gedanken führt übrigens auch sehr tref fend der „Tagesbote' aus Brünn aus, indem er bemerkt: „Abgesehen davon, daß Dr. Sturm in einer glänzenden Rede die Lage des Reiches und insbe sondere diejenige

. Kr. 2S7. Freitag, den 8. November 1889. 28. ZahiMF Die Arülttitr Zleisammlinig. Meran, 7. November. „Ich darf wohl diesen Tag als einen denkwürdi gen in der Geschichte der deutschen Partei in Mähren bezeichnen. (Die VersaimnUmg, welche sich von den Sitzen erhoben hat, bricht in stürmischen Beifall aus.) Wir alle sind durchdrungen von dem Bewußtsein, daß auch jene Elemente, welche vielleicht in übelver standener Auffassung unserer Bestrebungen, sich bis her von uns ferne gehalten haben, nun zur Theil

von der Absicht geleitet sein wird, in Einigkeit vor zugehen zum Besten unseres deutschen Volkes in Mähren und in Oesterreich. (Stürmischer Beifall.)' Mit diesen Worten hat der hochverdiente Führer der Deutschen Mährens, der Abgeordnete Dr. Sturm, das wichtige Ergebniß der sonntägigen Vertrauens männer-Versammlung zusammengefaßt und wahrlich die Bedeutung dieses wichtigen Ereignisses hat er damit nicht überschätzt. Besteht ja doch dieses in der Thatsache, daß Sonntag in Brünn oculos demonstrirt wurde

, wie sich trotz Meinungsverschie denheiten die Einheit und Eintracht ganz gut her stellen läßt. Das scheint uns ein für die Deutschen in Oesterreich sehr bedeutsames Resultat, und um es gleich zu sagen: das Verdienst, daß es erzielt wurde, gebührt den beiden Führern Sturm und Chlumecky. Insbesondere hat der letztere Herr Abgeordnete, der sich, wie er dies immer gethan, als Vertreter des rechten Flügels der Partei bekannte, sofort freudig einer starken Vertretung der jüngeren Elemente im Vollzugs-Ausfchufse

der Deutschen in unseren! Staats wesen und speciell die Parteiverhältnisse in Mähren besprach, verdient diese Versammlung hauptsächlich deshalb allgemeine, weit über die Grenzen unseres Kronlandes hinausgehende Beachtung, weil die, ins besondere von der deutschen Parteiführung in selbst loser Weise angestrebte Ausgleichung bestehender Ge gensätze, hauptsächlich in Folge des klugen Vorgehens der Führer Dr. Sturm und Freiherr v. Chlumecky, der als Vertreter des rechten Flügels der Partei gleichfalls

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Der Burggräfler
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Page 10 of 12
Date: 18.11.1885
Physical description: 12
, weil Du von der katholi schen Religion in Betreff der Unversehrtheit Deines Reiches Vieles erwarten kannst. In der That, die Grundlage der Reiche ist die Gerech tigkeit und die Gerechtigkeit ist eine Pflicht des Christen. Wo immer der christliche Namen be kannt wird, wird, nicht aus Furcht vor Strafe, sondern um der Stimme der Religion willen, die königliche Majestät in Ehrerbietung geachtet; es werden die Gesetze befolgt und Frieden und ehrbare Sitte von der christlichen Gesellschaft gesucht. Aus diesem Grunde

bitten Wir Dich inständig, Du wollest den Christen die größt mögliche Freiheit gewähren und sie, wie Du gewohnt warst, unter Deinem Schutz behalten. Wir flehen zu Gott, dem Urheber alles Guten, er möge Dir Seine Wohlthaten und viele Le bensjahre geivähren. Gegeben zu Rom bei St. Peter im 8. Jahre unseres Pontifikates. Zu den Königirihofrrerzesten Unsere Leser werden sich noch erinnern an die Schlägereien, welche vor einigen Mo naten zu Köttiginhof in Böhmen zwischen deutschen Turnern uud Czechen

stattgefun den haben und über welche unsere deutsch liberalen Papiere Zeter und Mordio schrieen, da ihnen das Deutschthum in Ge fahr schien. Vor dem Gerichtshof zu Königgrätz wurde nun in den letzten Wochen der Prozeß durchgeführt gegen die Hauptbetheiligten an den genannten Aus schreitungen. Dieser Prozeß endete mit der Verurtheilung von 38 Raufbolden (34 Czechen und 4 Deutschen). Unter den Berurtheilten, die sämmtlich von 3 bis 18 Monaten brummen müssen, befindet fich auch Bürgermeister Schip von Köni

dieses Reiches zu nehmen. Seit vielen Jahren war ihre Partei das Opfer der Regierungstyrannei von Libera len und Freimaurer.:, die innerhalb, wie außerhalb der Kirche Gesetze vorschrieben. Siebenmal siegten zwar die Katholiken nacheinander in den Wahlen, doch konnten sie von der ungerechtferttgten Starrheit Pedro II. nichts erlangen. Selbst in letzter Zeit, als die Gegner der Kirche bereits stark in der Minderheit im Parlament und überdies unter sich gespalten waren, suchte sie der Kaiser noch in Macht

zu erhallen. Aber die Thatsachen waren mächtiger, als des Kaisers Wille; nothgedrungen mußte er jüngst die Führer der Partei in's Mi nisterium berufen. Neue Wahlen sind ausgeschrieben und die ftüheren 7 Siege rechtfertigen die Hoffnung, daß die Stel lung des neuen katholischen Ministeriums gekräftigt werden wird. Die katholischen Notabilitäten des weiten Reiches haben sich in Rio de Jaueiro versammelt, um über die zukünfttgen Maßregeln zu berathen. Die Regeneratton Brasiliens ist nur noch eine Frage

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