wina, farblose deutsche Adelige, Antisemiten, Wilde). Rechnungsmäßig nach der Seelenzahl der einzelnen Stämme aufgetheilt sollten entfallen: auf den deut schen Stamm 132, auf die Czechen (und verwandte Stämme) 84, Polen 56, Ruthenen, Slovenen 13, Croaten 9, Italiener 10 nnd auf die übrigen Stämme (Rumänen :c.) 3. Die Deutschen überragen somit das ihnen so angerechnete Contingent um 51, die Polen um 4, die Italiener um 2; unter demselben bleiben die Ruthenen mit 41, die Czechen um 20, die Slovenen
um 5; die Croaten (und Serben) bringen ihr Abgeordneten-Contingent voll auf. Es haben somit die Deutschen anscheinend noch immer einen großen Vorsprung über alle anderen Stämme voraus, allein dieses Mehr verschwindet bei näherer Beleuchtung. Von den 183 Vertreteru deutscher Nationalität gehören 33 der clericalen Par- ») Siehe Artikel in Nr. ZtZ der „Meraner Zeitung'. teirichtung an, 9 sind farblos, 6 sind Wilde; es sind also 48 deutsche Volksvertreter, welche, entweder gar nicht, oder ohne Kraft
, oder nur be dingungsweise demjenigen politischen Programme sich anschließen, das wir als ein den nationalen, fort schrittlichen und staatlichen Bedürfnissen des deut schen Volksstammes iu Oesterreich entsprechendes an sehen. Es reducirt sich sonach die Anzahl der deutschen Vertreter von 183 auf 135, was der ziffermäßig repartirten Verhältnißzahl von 132 fast gleichkommt. Zwischen diesen 135 Deutschen und den mit 33 Clericalen verbündeten 142 Czechen, Polen, Slo venen und Croaten stehen 12 Italiener, 4 Ruthe nen
an, von diesen 40 schwan kenden Größen neige in gewissen Fragen die Hälfte zu unserer Partei, die Hälfte in gewissen Fragen zur anderen, so haben wir: 158 :19.5, d. h., die Deutschen für sich allein, alle zaghaften und unaus gesprochenen Elemente, auf die sie zählen könnte, zusammengenommen, unterliegen den verbündeten Slaven und Clericalen. Die Frage ist nun, wird dieses Verhältniß im mer so bleiben? Kaum, denn politische Parteien zersetzen sich und gerade bei uns in Oesterreich sind dermalen schon die Kenne
des Zersetzungsprixesses bei allen Parteien bemerkbar, leider auch bei der unseren. Vor allem muß aber vor Augen gehalten werden, daß sich dieser Zersetzungsproceß bei den andersnationalen Parteien in schärferer Weise fühl bar macht, als bei der unseren und daß die sich von den althergebrachten parlamentarischen Gebilden lossagenden neuen Gruppen von Jungczechen, Jung polen, theilweise auch Jungslovenen und Jungcroa- ten bei aller Schärfe ihres Nationalismus auch fort schrittlichen Grundsätzen huldigen. Die Deutschen