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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 07.10.1888
Physical description: 8
. Die ersten buet Oktober-Wochen dieses Jahres werden für die Geschichte Europas wie des deutschen Reiches für immer von großer Bedeutung bleiben, denn in diese Wochen fällt die große Reise des dritten Kaisers von Nendeutschland in die Süd« ftaaten des Reiches, wie nach der Haupt stadt des engbefreundeten Donau-Reiches und der einst weltbeherrschenden Kapitale des italienischen Königreiches, als des dritten Mitgliedes im europäischen Friedensbunde. Jll Baden und Württemberg wurde Kaiser Wilhelm

. Es ist nothwendig für unser Volk, daß die deutschen Fürsten treu zusammenstehen. Und ich gelobe hier mit hohenzollern'scher Treue Eurer königlichen Hoheit und dem bainschen Königshause Bundesfreuudschaft mit dankbarem Hinblicke auf den großar- tigeu und herzlichen Empfang, welcher mir hier zu Theil geworden."—Diese gewich tigen Worte mögen Alleii mächtig in die Ohren klingen, welche da oder dort auf den Zerfall des Reiches sinnen und trachten. Zur Verabschiedung von dem deutschen Kaiser waren der Prinz-Regent

des deutschen Reiches. Am 3. Oktober Vormittags ungefähr um 9 Uhr traf der Hofzug im Wiener Westbahnhof ein, wo Kaiser Franz Josef, sowie der Kronprinz und die Erzherzoge schon früher sich eingefunden hatten. Beide Kaiser um armten und küßten sich dreimal, Kaiser Wilhelm küßte dann auch den Kronprinzen und die Erzherzoge Albrecht und Carl Ludwig und begrüßte bte übrigen Erzher zoge auf das freundlichste durch Hände drücke. Kaiser Wilhelm trug die öster reichische, Kaiser Franz Josef, sowie die Erzherzoge

fachen Hochrufen einem wahren Triumph- zuge. Beim Ehren-Feftmahl sagte der Kaiser in seinem Trinkspruch auf Prinz Luitpold: „Der Hintritt meines kaiserlichen Vaters unb Großvaters legte mir Angesichts der schweren Pflichten große Sorgen aufs Herz. Jedoch wie 1870 das bairische Königshaus und das Volk hochherzig den Impuls zur deutschen Einigung gaben, so war es Eure königliche Hoheit, der als Erster mir beim Regierungsantritte mit hochherziger Bundes- freundschaft die Sorgen erleichtern half

Familien und auf die beiden Ar meen austauschten und dabei die unauf lösliche Festigkeit des Bundes zwischen den beiden deutschen Kaisermächten besonders hervorhoben. Darauf begaben sich die beiden Kaiser mit unserem Kronprinzen, dem König von Sachsen, Prinz Leopold von Baiern und auderen hohen Gästen zu den Hochwildjagden nach Steiermark. Am 10. ds. Mts. reist Kaiser Wilhelm nach Rom ab, wo ebenfalls ein ungemein festlicher Empfang von Seite des Königs wie des Volkes bereits vorbereitet

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 01.07.1888
Physical description: 8
lichst weiter zu empfehlen, sowie auch von interessanten Ereignissen u. s. w. unsere Redak tion stets möglichst rasch zu verständigen. Friedensbotschaft. Am Montag wurde in Berlin mit einer, seit Neuerrichtung des deutschen Reiches im Jahre 1871, nie mehr gesehenen Pracht der deutsche Reichstag durch Kaiser Wil helm II. eröffnet. Dabei mußte vor allem bemerkt werden in aller Welt, daß (mit Ausnahme des kleinen Fürstenthumes Reuß) sämmtliche Bundesstaaten des Reiches durch ihre Regenten vertreten

der Kaiser unter- wiederholt stürmischem Beifall: In der auswärtigen Politik bin ich entschlossen, Frieden zu halten mit Jedermann, so viel an mir liegt. Meine Liebe zum deutschen Heere und meine Stellung zu demselben werden mich niemals in Versuchung führen, dem Lande die Wohlthaten des Frieden- zu verkümmern, wenn der Krieg nicht eine durch den Angriff auf das Reich oder auf deffen Verbündete uns auf- gedrungene Nothwendigkeit ist. Unser Heer soll uns den Frieden fichern und, wenn er uns dennoch

erblicke, sowie ein Vermächtniß der deutschen Geschichte, dessen Inhalt heute von der öffentlichen Meinung deS gesammten deutschen Volkes getragen wird und dem herkömmlichen europäischen Völkerrechte entspricht. Gleiche ge» schichtliche Beziehungen und gleiche nationale Be- dürfniffe der Gegenwart verbinden uns mit I ta l i e n. Im Vertrauen auf Gott und auf die Wehrhaftig- keit unseres Volke- hege ich die Zuversicht, daß es uns für absehbare Zeit vergönnt sein werde, in friedlicher Arbeit zu wahren

Machtgefühle, sie thut dabei kund und zu wissen der ganzen Welt, daß Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien nach wie vor den Frieden beschü tzen und schirmen in unzerreißbar unauf löslichem Bunde. Daß aber Deutschland nicht minder fest uud einig im Innern bestehe, das haben alle die freien Fürsten und Regenten des Reiches bewiesen, indem sie aus eigenem Antrieb von Nord und Süd an den Kaiser hof gekommen sind, um lautes Zeugniß abzulegen für ihre Treue zu Kaiser und Reich

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 24.06.1888
Physical description: 8
des Anzeigenteiles mög lichst weiter zu empfehlen, sowie auch von interessanten Ereignissen u. s. w. unsere Redak tion stets möglichst rasch zu verständigen. Kaiser Wilhelm II. ~~ Der neue Herrscher des deutschen Mil- lionen-Reiches hat als König von Preußen noch der in militärisch-einfacher Würde am 18. Juni stattgehobten Beisetzung seines kaiserlichen Vaters eine Kundgebung an das preußische Volk gerichtet, in welcher er zunächst erklärte, daß er die Regierung im Aufblick und Vertrauen zu Gott übernom men

behagt und ganz besonders unangenehm ist den Fran zosen die feste Stellung, welche Fürst Bis mark beim neuen Kaiser zweifellos eiuueh- men wird. Dagegen kommen die englischen Blätter dem neuen deutschen Kaiser allge mein mit Vertrauen entgegen. Sie glauben nicht an die angeblichen kriegerischen Nei gungen Kaiser Wilhelms II., sprechen jedoch die Hoffnung aus, daß unter der Regierung Kaiser Wilhelms die Bande der Freund schaft zwischen England und Deutschland immer mehr befestigt werden. Die italie

nische Presse und Bevölkerung hegt zum neuen Kaiser als willkommeiieu Bundes genossen feste Zuversicht ilnd ganz beson ders findet man dieselbe Gesinnung selbst verständlich in fast allen österreichischen Zeitungssliinmen vertreten. Was nun die Stimniung in Rußlaiid anbelangt, so scheint die feste Sprache Kai ser Wilhelms sowie die voraussichtlich uner schütterliche Stellung des Reichskanzlers am Steuerruder des Reiches dort immer hin schon einigen Eindruck gemacht zu haben, denn vornehme russische

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 27.03.1887
Physical description: 8
) Oesterreich niederwarf und von Ingelheim bis Aachen die Kaiserpfalz verheerte. Der junge Prinz mußte also frühzeitig die Stürme des Krieges kennen lernen, die Tage von Austerlitz, Jena und Auerstädt, die Zeit der deutschen Schmach, aber auch die der Erhebung machten mächtigen Ein druck auf ihn. Er kämpfte mit im großen Kriege gegen Napoleon 1., er half ihn uiederwerfen und stand schon damals mit Blüchers deutschen Schaaren als Mitglied eines siegreichen Heeres auf Frankreichs Boden, den er im späten Alter

in seiner nationalen Politik auf das regste von seinem Berather, dem Fürsten Bis- marck unterstützt. „Alles zur Größe der deutschen Natron" war der Wahlspruch der beiden Männer und ihre Politik verwirk lichte denselben. Es wnrden dre Brüder in Schleswig - Holstein vom Dänenjoche befreit und als im Jahre des Sieges 1870 Deutschland in seiner Kaiserherrlich keit aufs neue emporftieg, erntete Kaiser Wilhelm 1. die Früchte seines thatenreichen und fruchtbaren Schaffens. Deutschland war durch ihn wied. glorreich

erstanden. Unter ihm und Bismarck wurde das Reich nicht nur nach Außen das mäch tigste, sondern auch im Innern befestlgt und die Wohlfarthsgesetze, welche er für die Armen des Reiches geschaffen, sind Zeugen, daß er ebenso groß in: Frieden ist wie im eisernen Waffentanze. Die deutsche Nation hat ihrem Kaiser mit vollem Rechte zugejubelt, aber auch alle Mächte, denen an der Erhaltung des Friedens liegt, und vor allem unser mit Deutschland so eng verbündetes Oester reich-Ungarn hat aufrichtigen Herzens

dem Erhalter des europäischen Friedens, Kaiser Wilhelm 1 zu seinem 91. Wiegen feste durch den Mund unseres erlauchten Kronprinzen: Erzherzog Rudolf innig gefühlte Glücks- und Segenswünsche übermittelt. Im weiten deutschen Reiche aber war am 22. März keine Stadt, kein Dörfchen unbeflaggt und besonders Berlin, die stolze Reichshauptstadt er strahlte im hellen Jubel unbeschreiblicher Begeisterung. Am Vorabend des Festes brachten 4000 Studenten dem Kaiser einen Fackelzug, wie Deutschland kaum

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 2 of 8
Date: 25.03.1888
Physical description: 8
sind für die Judenschaft im Westen des Reiches. Diese Vorzugs-Stellung der Judenschaft in Galizien ist besonders nachtheilig auf dem Gebiete der Ehe und Schule, indem die Inden häufig ohne Be obachtung der gesetzlichen Erfordernisse Ehen eingehen, die für ändere Staatsbürger Con- cubinat wären, wodurch selbstverständlich die Verniehrung der Inden in unverhältniß- mäßigem Grade gefördert wird, während andererseits die Judenschulen wieder von Schulgesetzen befreit sind, wodurch es kommt, daß der dortige Jude

, auch wenn er nach dem Westen des Reiches zieht und den Kaftan mit dem Frack vertauscht hat, in Bildung und Moral doch immer der pol nische Jude bleibt, weil ihm m der Jugend nichts beigebracht wurde von europäischer Kultur und Sitte. Diese Mißstände können von der Regierung beseitigt werden ohne neue Gesetze und internationale Maßregeln, wenn sie den Muth und die Kraft hat, die Regierungsautorität auch gegenüber den polnischen Juden zur Geltung zu bringen." Bozen, 24. Mürz. Oesterreich-Ungarn. Kronprinz Erzherzog Ru dolf

vor. Darnach betragen die Einnahmen 516,716.585 fl. und die Ausgaben 537,938.945 fl. Somit stellt sich das Defizit auf 21,222,360 fl. Deutschland. Das Befinden Kaiser Friedrichs wird fortdauernd als verhältnißmäßig recht gut bezeichnet, Dr. Mackenzie sprach die zuversichtliche Hoffnung aus, den Kaiser noch mehrere Jahre am Leben zu erhalten. Auch in der Botschaft an den deutschen Reichstag betonte der Kaiser, er werde bedacht sein, den Frieden zu erhalten. In mehreren deutschen Städten, z. B. Berlin, Köln

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 14.08.1887
Physical description: 8
zur Ausführung zu bringen. Wie bei jeder Allianz, so neigt sich auch bei dieser politischen Verbindung der Nutzen u»id Vortheil je nach dein Wechsel der Lage bald auf die eine, bald auf die andere Seite, Gegen- wärtig ist vielleicht Deutschland der mehr be drohte Theil und es zieht »vohl auch höheren moralischen Gewinn ans der Verbindung. Deutsche Regierungsblätter berufen sich mit Recht auf die Stütze, welche die staatlichen Freunde des Deutschen Reiches dem letzteren gewähren, und Oesterreich Ungarn spielt

dabei naturgemäß die erste Rolle. Vorn österreichischen Standpunkte ist es nur er freulich, daß unsere Monarchie in solcher Art die Gelegenheit erhält, dem Deutschen Reiche den Werth unserer Bundesgenossenschaft klar und deutlich vor Augen zu führen. Theo- retisch »var es immer klar, daß wir dem Deut schen Reichesoviel zu bieten, als wir gegebenen Falles von ihm zu erlangen haben. Nun ist dieser Satz auch praktisch erwiesen und das ge- »vährt uns immerhin auch eine Genugthuung. Die herzliche

panslavistlschen Hetzaposteln in Rußland u»id anderwärts ja nicht gelingen möge, Oesterreich-Ungarn von Deutschland abzuziehen und dein Russenthum auf Gnade und Ungnade in die Knutenfaust zu treiben, obwohl Oesterreich freilich als einsehr sonder bares Doppelbild erscheinen muß: nach Außen die Allianz mit de»n deutschen Reiche, und im Innern das rapide Emporwachsen des Sla- venthums, das vom Deutschen Reiche so wenig wissen will, wie von den Deutschen in Oester- reich selbst. Wochenrundschau. Bozen, 13. Ang

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 11.03.1888
Physical description: 8
an, während Fürst Bismarck gleichzeitig Reichskanzler wurde. Kaiser Wilhelm war seit 11. Juni 1829 vermählt mit Augusta, Tochter des Großherzogs Carl Friedrich von Sachsen-Weimar. Kaiserin Au gusta ist geboren am 30. September 1811. Der Sohn des Kaisers: Friedrich Wilhelm (Nikolaus Carl) Kronprinz des deutschen Reiches und von Preußen ist geboren am 18 Oktober 1831, machte die Feldzüge der Jahre 1864 und 1866 als Armeeführer mit und siegte 1870 als Oberbefehlshaber der 3. Armee bei Weißenburg, Wörth und Sedan

, von welcher Zeit an Preußens großdeutsche Politik ihren Anfang nahm. Durch die Feldzüge von 1864 und 1866 gewann König Wilhelm für Preußen: Schleswig-Holstein, Han nover, Kurhessen und Frankfurt, seit 1867 war er Präsident und Bismarck Kanzler des nord deutschen Bundes; 1870 stellte sich König Wil helm an die Spitze des deutschen Heeres gegen Napoleon III. und nach siegreich geführtem Kriege nahm er am 18. Jänner 1871 zu Ver sailles die ihm von den deutschen Fürsten an gebotene Würde als deutscher Kaiser

. Dr. Angerer nach der „Deutschen Ztg." wieder. Es heißt dort: „Die Petitionen müssen von zwei Seiteil in Betracht gezogen werden: in Rücksicht des Petitums und der ihm vorangehenden Begründung. In dieser letzteren wird liicht blos auf die wirthschaftliche Bedrängniß der breiten Bevölkerungsschichten hingewiesen, sondern auch die Behauptung aufgestellt, daß das Judenthum das „wesentliche Hin derniß sei, daß gesetzliche Maßnahmen zum Schutze der Interessen und Rechte der ar beitenden Bevölkerung geschaffen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 24.08.1889
Physical description: 6
und Hages- neuigkeiten. Oesterreich-Ungar«. Se. Majestät der Kaiser Franz Josef ist von seiner Nordlaudsreise nach dem lieblichen Ischl wieder zurückgekehrt, um daselbst im Familienkreise das Ge burtsfest zu feiern, geleitet von den Segenswünschen aller Deutschen. Nach der Rückreise widmeten alle Berliner Blätter dem kaiserlichen Gaste Millkomm- Artikel, die mit Worten bewundernder Anerkennung von den Regententugenden des Kaisers sprachen und wann und innig des bundesgeuössischen Reiches

und seiner Völker gedachten. Aus all diesen Kundgebungen, sowie aus der Thatsache des geradezu begeisterten Empfanges, der unserem Monarchen bei dem Be treten der deutschen Hauptstadt bereitet wurde, tritt der Beweis zu Tage, daß der Friedensbund, den die Monarchen und ihre Regierungen geschlossen haben, auch in den Gefühlen und Ueberzeugungen der Völker festgegründet, also im besten Sinne des Wortes — volkstümlich sei. Den mächtigsten Eindruck indeß werden die Trink sprüche hinterlassen

, welche Mich hier inmitten treuer Bundesgenossen umgibt, in dankbarer Erinnerung endlich an die Mir von den Angehörigen dieses weiten Reiches bewiesene aufrichtige Theilnahme, erhebe ich das Glas auf das Wohl des meinem Herzen so nahestehenden Freundes und Aliirten, auf die untrennbare Verbrüderung und Kameradschaft zwischen dessen tapferem Heere und Meiner Armee und auf die Mehrung und Festigung der Friedensbürgschaften zum Heile und Segen der verbündeten Staaten und Völker, sowie des gesamm ten Europa. Se. Majestät

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 2 of 8
Date: 23.01.1887
Physical description: 8
Alexander mit größter Zu versicht über die Erhaltung des Friedens aus. Dem deutschen Botschafter gegenüber betonte er sein umvandelbares Vertrauen zu Kaiser Wilhelm und zu der Politik des deutschen Reiches. Der Empfang dauerte länger als sonst. Bulgarien. Aus Sophia berichtet die „Pol. Corr.": „Es unterliegt keinem Zweifel, daß die bulgarischen Regenten ihre Demission zu geben bereit sind, sobald sie die Zusicherung erhalten, daß die Austragung der bulgarischen Frage in nicht ferner Zeit im Wege

Statthalterei hat die Bildung des deutschell Gewerbebundes für Böhmen un tersagt. — Auch aus dem Kraiuer Landtag sind die Deutschen ausgetreten wegen Berathung des Laibacher Gemeindestatuts, daß sie schon im Vorjahre zurückgewiesen. Was die Tschechen doch alles werden können! Einer aus diesem edlen Volke ist zürn amerikani schen Consul in Prag ernannt worden. In einer Unterredung, welche Dr. Gregr mit einem Berichterstatter hatte, äußerte sich dieser Panslavist, „daß eine Versöhnung der Tsche chen

mit den Deutschen so lange unmöglich sei, bis nicht die Ereignisse das „Deutsche Reich" furchtbar geschwächt and der deutschen Ueber- hebung gehörig die Hörner gestutzt haben werden." — Recht nette Ansichten, das! Deutschland. Für die am 21. Februar statt findenden Neuwahlen f;ir den deutschen Reichs tag gibt sich schon jetzt eine ungeheure Thätig- keits-Entfaltung kund. Die verschiedenen Parteien haben bereits Wahlaufrufe erlassen. Man ge- wärtigt, daß die Partei der Klerikalen und Deutsch-Freisinnigen

den stärker befestigt und mit größeren Garnisonen besetzt. Auch in der Nähe der deutschen Grenze gelegene Ortschaften werden mit Garnisonen be legt, ferners große Pferdeaukäufe und Anschaffun gen von Material für Militärbaracken gemacht. In Belgien hat die sozialistische Arbeiterpar tei abermals große Kundgebungen veranstaltet. Die Kohlengrubenarbeiter demonstrirten wieder für das allgemeine Stimmrecht und forderten Schieds- und Sühnegerichte; auch kündigen die sozialistischen Organe einen neuen großen

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 09.02.1890
Physical description: 8
u. Anzeigen werden ent» jabrlich 3 fl. 40 kr., halbjährlich t fl. 70 kr. — Für's Ausland: ganzjährlich 8 Mark. gegengenommen Fleischgafle Nr. 32 Buchdruckerei B. R e i n m a n n. „SonntagS-Bote" allein nach auswärts jährlich 2 fl. 80 kr., fite Bozen 2 fl. 40 kr. Telegramm-Adresse: Sonntagsbote Bozen. 406) Briefe und Gelder von auswärts sind zu richten an: „ Redakteur I. C. Platter in Bozen." — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. Zu den deutschen Reichstags-Wahlen. Im ganzen deutschen Reiche

, so daß sich über den schließlichen Ausgang des Kampfes noch nahezu gar nichts sagen läßt. Eine der stärksten Parteien, das katholische Centrum hielt am Sonntag in Köln eine Parteiversanimlung ab, in welcher der be kannte Parteiführer Windthorst und ein Herr Röckerath sprachen. Windthorst gab die Wahl- losung aus, die „christliche Schule müsse wieder erobert werden", eine Losung, die für den Reichstagswahlkampf gar nicht paßt, da das Schulwesen nicht dem Reichstage, sondern den Landtagen der deutschen Einzeliistaaten untersteht

von allen Parteien die Sozialdemokraten zur Schau, sie dürften auch zu den Mandaten, die sie in den größten Städten des Reiches schon besitzen, noch mindestens zehn neue ge winnen, während anderseits die alten Reichs feinde: Die Elsaß-Lothringer, die Dänen und Polen ihre bisherigen Sitze voraussichtlich behaupten werden. Allem Anschein nach ist für die regierungsfreundlichen Pareiten wenig Aussicht auf Gewinn bei den diesmaligen Wahlen, denn was die eine Oppositions- Fraction dabei verliert, wird fast sicher

Handelsminister bestätigt. Nicht nur streben einzelne Bundes staaten, wie namentlich Sachse», eine Fort führung dieser Gesetzgebung an, es ist nament lich auch Kaiser Wilhelm, der mit Eifer die Fortführung der Sozialpolitik auf dem Ge biete des Ärbeiterschutzes erstrebt. Der Kaiser sucht insbesondere auch mit den großen deutschen Industriellen persönliche Fühlung zur Durch- «rbeitung der Arbeiterfrage sowie wer ter auch internationale Anknüpfungspunkte zu gewinnen, wie aus der Rundschau in nnserem heutigen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 16.01.1889
Physical description: 8
wird, an welchem die Italiener des Königreiches ihren Stammesbrüdern in Oesterreich uud Frankreich ohne politischen Hintergedanken ebenso loyal beistehen werden, wie die Deutschen des Reiches uns zahl reicheren Dentschöstcrreichern im gesetzlichen Kampfe um die nationale Schule Hilfe leisten, so ist es sehr fraglich, ob es denn uns Deutschen noch mög- ten i>er Unterricht der katholischen Jugend der katholischen Lehre zu entsprechen habe, der Religionsunterricht von der Volksschule bis zur Universität nur von bischöflich

Seite 2 Werauer Keitung. Nr. 13 scrtigung für das Vorgehen des Deutschen Schul- vcreins und kein billig denkender Wensch wird gegen denselben eine Einwendung erheben, selbstverständlich immer vorausgesetzt, daß man es in den sogenann ten deutschen Enclaven mit wirklichen Deutschen oder solchen Ueberresten derselben zu thun habe, die nicht schon so weit italianisirt sind, daß man sie mit den ger- nianisirtcn ehemaligen Wenden und Sorben Kärntens oder Preußens auf eine Stufe stellen

auf, den das Fortbestehen eines Zankapfels hervorruft? Briugen uns diese, für die Italiener Wälschtirols die Durchlöcherung ihres sonst homogenen Sprachgebietes bedeutenden, deutschen Oasen einen Kraftzuwachs für die nächst- gelegenen deutschen Gebiete? Wenn man sich die sehr nahe liegende Frage znr Entscheidung vorlegt, ob das viele, für einen in der fernen Zukunft vielleicht dennoch zweifelhaften Erfolg aufgewendete Geld nicht besser für die inten sivste Förderung des Deutschthums, in dem durch die stets zunehmende

wälsche Einwanderung gefähr deten deutschen Südtirol angewendet erschiene, so möchte man sich fast der Anschauung zuneigen, daß es besser sei, den glimmenden Brand im eigenen Hause zu löschen. Doch wollen wir auf diese Frage nicht näher eingehen, es genügt, dargelegt zu haben, daß thatsächlich nur ideale nationale Gefühle in dem Schutze des Deutschthums in den wälsch- tirolischen Enclaven ihre Befriedigung finden und daß practische Vortheile für das Deutschthum hiebei gewiß in nur sehr geringen! Maße

herausschauen. Daß diese Thätigkeit als Endziel die Germanisiruug Wälschtirols habe, kann bei obiger Sachlage wohl nur von einfältigen Leuten geglaubt werden. Wie der Kampf zwischen dem Deutschen Schulvereiu uud dem Pro Patria-Nereiue auf dem heiß umstrittenen Gebiete enden werde, ist vorerst nicht abzusehen, doch weisen die Erfolge, die der letztere Verein mit feinen geringen Mitteln bereits errungen hat, darauf hin, daß man seine Kraft nicht unterschätzen darf. Ziehen wir in Rechnung, daß der Tag kommen

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 2 of 8
Date: 15.08.1886
Physical description: 8
richten sich freudig dorthin, wo der Begründer des deutschen Reiches, Kaiser Wilhelm und mit ihm sein treuer Kanzler weilt. Ebendort soll ein neuer in Kiffingen aufgesetzter Bündniß- Vertrag zwischen Oesterreich Ungarn und Deutsch land unterzeichnet werden. Ein polnisches Blatt wendet sich gegen die be kannten Ausführungen des Abgeordneten Dr. Magg und tritt entschieden für die Sonderstellung Galiziens ein. Dieser Standpunkt ist der aller fortschrittlichen Polen. Das Blatt schließt

an. Wochenrundschau. Bozen, 14. August. Oesterreich - Ungar«. Kaiser Franz Josef ist am Sonntag um 7 Uhr Abends in Ga st ein eingetroffen. Vor dem Badeschloffe erwarteten ihn Prinz Wilhelm, der Enkel des deutschen Kai sers und der Reichskanzler mit seinem Sohne Herbert, auf der Estrade die Fürstin Bismarck. Alle wurden vom Kaiser in freundlichster Art begrüßt. Kaiser Wilhelm war ihm mit der Kaiserin Elisabeth bis in die Vorhalle entge gengegangen, wo die herzliche Begrüßung stattfand. Gegen 8 Uhr verließ Kaiser

von der „Moskauer Zeitung", meint in seinem jüngsten Artikel, Rußland brauche zwar sein Verhältniß zu Deutschland nicht zu lösen, es müsse sich jedoch aus der Vormundschaft des deutschen Reichskanz lers befreien und strenge Neutralität zwischen Deutschland und Frankreich beobachten. Rußland könne ohne Nachtheil für seine politische Stellung sich welcher Macht immer nähern, wie auch die Reg'crungsform derselben beschaffen sei, somit also selbst dem gegenwärtigen Frankreich. Serbien. Ein Einfall von den Arnauten

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 22.02.1890
Physical description: 8
der Arbeiter-Erlässe zwischen Fürst Bismarck und Kaiser Wilhelm erhalten sich; Biele glauben sogar an einen Rücktritt des Reichskanzlers, was aber doch wohl verfrüht sein dürste. — Die letzte Sitzung des Staats ministeriums unter dem Vorsitze Bismarck's galt den Erlässen des Kaisers, über deren Ausführung Beschlüsse gefaßt wurden. Die Mitglieder des deutschen Staatsrathes, zwölf an der Zahl, welche sich mit der Berathung der Arbeiter-Erlässe des Kaisers zu befassen haben, wurden bereits ernannt

angekündigten Verstärkungen der deutschen Streitkräfte im Osten und Westen gehen nunmehr durch eine Berliner Kabinetsordre, welches die Neuformation des 16. lothringischen und 17. westpreußischen Armee-Corps befiehlt, ihrer Verwiklichung entgegen. Wie die „Times" ans Zanzibar meldet, ist Emin Pascha wieder gänzlich hergestellt und be absichtigt derselbe, demnächst nach Zanzisbar zn kommen. — Der Versuch, die Banaharis und Massais gegen die Deutschen aufznwiegeln, ist fehlgeschlagen, weil Gravenreuth

ein buntes Bild von Kostümen und Trachten aller Art, zu denen der Damenflor von Landeck und Umgebung ein reiches Kontingent stellte. Damen aus aller Herren Länder: vom Rhein, aus der Pußta, vom Guadalquivir, aus Salzburgs Gauen und der grünen Steiermark schienen mit an mannigfach vertretenen Tiroler- Bäuerinnen eine internationale Konferenz zu halten, bei der man allerdings keine öffentlichen Fragen ver handelte, sondern das für Gemüth und Körper ge botene friedlichst genoß. Ein kleines Theaterstück

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 18
Date: 16.03.1888
Physical description: 18
inan den Fürsten, welcher aus dein heilbringenden Süden nach dem Baterlande zurückkehrte, um die Krone Preußens und des deutschen Reiches auf sein Haupt zu setzen. Frie- . drich Wilhelm III. hat in diesem Augenblicke bereits die Erb schaft seines verewigten Vaters angetreten; er ist nach der Thronfolge-Ordnnng deutscher Kaiser und König von Preu ßen. Die Sympathien und Segenswünsche aller Nationen der zivilisirten Welt geleiten ihn auf dem Wege zu dem Throne; einmüthig stiimnen Millionen

. Es erhellt hieraus, wie hoch der Al lianz-Vertrag des deutschen Reiches von unserem Hofe aus gehalten wird. — Deutsches Zteich. Erschüttert fühlen sich alle poli tischen Kreise durch das Ableben des ersten deutschen Kaisers, 5er sich in Versailles als sieghafter Held die längst verloren geglaubte Kroue Kaiser Karl des Großen anf seinen Schei tel setzen ließ. Die Stimmung in Berlin — und das will viel bedeuten — erweist sich als eine vollkommen dy nastische. Am 12. dS. ist der neue deutsche Kaiser

Organen Deutschlands uud Preußens die Wohl fahrt des deutschen Reiches zu pflegen. Italien. Aus Massauah wird vom 10. März über Rom gemeldet: Gerüchtweise verlautet, daß Ras Allula am Donnerstag in Asmara angekommen sei und der Negus nächsten Montag in Vokitba 10 Kilometer westlich von As- mara eintreffen werde. Es bestätigt sich, daß die Sudane sen Ambajchara besetzten. — Unhland. Es ist ein bedeutsames Zeichen der Zeit, daß die russische Kaiserfamilie gar lebhaft ihre Theilnahme am Todesfall

überein in der Hoff nung, daß es ihm vergönt werde, im Wiederbesitze voller Kraft die Regierung des Reiches zu führen, dessen Bevöl kerung seinen Namen seit Jahrzehnten verehrungsvoll nennt. In ernster Stimmung wird der nene Monarch den Heimat- doden betreten, dem er seit Monden durch schwere Krankheit entrückt war. Möge ihm in der Heimat Gesundheit und jene Fülle von Kraft wiederkehren, die er schon so oft und so ruhmvoll bewährt hat im Dienste feines Vaterlandes! Auf Allerhöchste Anordnung

wird bei uns für weiland Seine Majestät Wilhelm I., Dentschen Kaiser nnd König von Prenßen, die Hoflraner von Montag den 12. März ds. IS. angefangen durch vier Wochen mit folgender Ab wechslung getragen: die ersten zwei Wochen, vom 12. bis einschließlich 25. März, die tiefe, und die weiteren zwei Wochen, vom 26. März bis einschließlich 8. April, die min- dere Trauer. politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Selbstverständlich wurde das wichtigste TageS-Ercigniß, das Ableben des deutschen Kaisers auch von unserer

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 2 of 8
Date: 12.01.1890
Physical description: 8
dem Führer der deutschen Sache, Dr. von Pleuer. Das Thema wurde sehr eingehend behandelt, denn der Gedankenaustausch währte über eine halbe Stunde. Unterdessen kam von Wien eine sehr schlimme Nochricht, welche allenthalben geeignet sein kann, das noch ohnehin nicht allzu große Vertrauen der Arbeiterschaft in die Kranken« und Unfalls- k a s s e n ganz wesentlich zu erschüttern. Die G e- n o s s e n s ch a f t s - K r a n k e n k a s s e n in Wien sind nämlich infolge der Massenerkrankungen

von einer Grenze des Reiches bis zur andern auf das heftigste graffirt, hat dort aus den allerhöchsten Kreisen ein Todesopfer geholt, indem am 7. ds. in Berlin die Großmutter des Kaisers Wilhelm II., Kaiserin Augusta an dieser, besonders alten Personen immerhin gefährlichen Krankheit gestorben ist. Kaiserin Angnsta war am 30. Sept. 1811 in Weimar als Tochter des Groß längst gefühlten dringenden Bedürfnisie abgeholfen zu haben. Die „Tambourschwanzelu" entpuppen sich bei näherer Betrachtung als eine Abart

eines neuaufgetauchten Rebellenhäuptlings erstürmt, doch sei der Feind dadurch nur noch kampfgieriger gemacht und keineswegs vernichtet worden. — Die Wahlen für den deutschen Reichs tag finden am 20. Febr. statt. Italien. Aus der italienischen Kolonie am rotheu Meere kommt die Meldung, daß die Anhänger des mit Italien verbündeten Königs M e n e l i k von Abessynieu gegenüber dessen Feinden fortwährend an Boden gewinnen, so daß eine Entscheidung zu Gunsten Meneliks und der Italiener nahe bevor stehend erscheint

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 01.10.1883
Physical description: 8
werden wird. Ausland. Innsbruck, 1. October. Am 23. ds. erfolgte bei prachtvoller Witterung aus dem Niederwald bei Rüdesheim am Rhein unter Anwesenheit Tausender von Festgästen aus allen Schichten der Bevölkerung des deutschen Reiches durch Se. Majestät den Kaiser Wilhelm an der Spitze zahlreicher fürstlicher Festeste die feier liche Einweihung des Kolossal - Stand bildes der Germania, welches dort zur Erin nerung an die glorreichen Siege der deutschen Armee im deutsch-französischen Kriege und die infolge

der selben stattgefundene Wiederauflichtung des deutschen Reiches errichtet wurde. Auf die Anrede, womit der Landesdirector Sartorius um die Genehmigung zur Enthüllung des Denkmales bat, erwiderte Kaiser Wilhelm wörtlich: „Wenn die Vorsehung ihren Willen zu mächtigen Ereignissen auf Erden kund geben will, so wählt sie dazu Zeit, Länder und Werkzeuge, um diesen Willen zu vollbringen. Die Jahre 1L7V—71 waren eine Zeit, in welcher ein solcher Wille geahnt wurde. Das bedrohte Deutsch land erhob

sein Haupt und reichte den Fürsten einzeln die Hand. Selbstverständlich feierten auch die meisten Wiener Blätter dieses Nationalfest des uns eng befreundeten deutschen Reiches in ihren Leitartikeln mit und knüpfen daran Betrachtungen über die seitherige Politik Deutschlands und die besten Segenswünsche für daS Gedeihkn des deutschen Reiches und des Freund schaftsbündnisses Oesterreich-Ungarns mit demselben. So sagt das „Fremdenblatt': Das deutsche Reich sei die führende und regelnde Macht im europäische

KV4« wirksam entgegentreten. Das einzige radikale Mit tel sei die Wegnahme czechischer Kinder aus sol chen Schulen, daS sei der einzig richtige Weg. das Ziel, welches wahre Patrioten anstreben müssen. Wird die Schule des deutschen SchulvereinS keine czechischen Kinder mehr haben, dann wird sie mit ihren deutschen Kindern den Czechcn weder ein Hin dernis noch ein Gräuel sein. Am Freitag ergieng seitens der mährischen Statthalter«! ein Auftrag an sämmtliche Bezirks hauptmannschaften des Brünner

gegen jede eventuelle Aggression gewährte, wie es für die Allgemeinheit die beruhigendste Friedensgarantie ist. — Die „Deutsche Zeitung' sa^t: Deutschland ist nicht nur die Vormacht des Welttheiles, sondern die erste Hüterin des Friedens. DaS schönste Lob, welches man dem deutschen Volle am Tage seiner großen Siegesfeier nachrühmen kann, sei, dass eS niemals seine Macht missbraucht habe. Der französische Manneminister erhielt ossiciell die Bestätigung der von uns am SamStag reproducierten Nachricht, dass

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 27.06.1888
Physical description: 4
will Ich eS in ernster Arbeit. Die wichtigsten Aufgaben des deutschen Kaisers liegen auf dem Gebiete der militärischen und poli tischen Sicherstellung des Reiches nach Außen, und im Innern in der lleberwachung der Aus führung der Neichsgefetze. Das oberste dieser Ge setze bildet die Reichsverfassung. Diese zu wahren und zu schirmen in allen Rechten, die fie den beiden gesetzgebenden Körpern der Station und jedem Deutschen, aber auch in denen, welche sie dem Kaiser und jedem der verbündeten Staaten und deren

Landesherren verbürgt, gehört zu den vornehmsten Rechten und Pflichten des Kaisers. An der Gesetzgebung des Reiches habe Ich nach der Verfassung mehr in Meiner Eigenschaft als König von Preußen wie in der des deutschen Kaisers mitzuwirken. Aber in beiden wird es Mein Bestreben sein, das Werk der Reichsgesetz gebung in dem gleichen Sinne fortzuführen, wie Mein hochseliger Herr Großvater es begonnen hat. Insbesondere eigne ich Mir die vo» Jh« a» 17. November 1881 erlassene Botschaft ihre« vollen Umfange

-Keilagea: Z2Logen illiist. Ilaterkaltaagsblatt unll 24 Kogei» illastr. ..Tekoaom.' Mit 1. Juli beginnt ein neues Abonnement auf das dritte Quartal der „konstitutionellen Soiner Leitung'. Preis für S Monate fl. 2.50, mit Postsendung fl. 3.?0. . 6 , » S.—, „ „ „ e.so. Abonnements-Erneuerungen und neue Bestellungen wer den sofort erbeten an die Admimstratisu der Ssust. Kozuer Jettusg. Die Thronrede Kaiser Wilhelm II. Bozen, 26. Juni. Umgeben von den deutsche» Fürsten und Groß würdenträgern des Reiches

, hielt gestern Kaiser Wilhelm II. von Deutschland vor den ver- sammelten Reichsboten anläßlich der Wiedereröff nung des deutschen Reichstages seine erste Thron rede. Es find warme, es find entschiedene Worte, die der junge Kaiser gesprochen hat; es war eine Friedensbotschaft, die da vom Munde des Herrschers verkündet worden ist, welcher in den Bahnen seines Großvaters und Vaters fortschreiten will, um sein Volk zu beglücken. Herrliche Worte find es auch, die Kaiser Wilhelm dem öster reichischen

zu besteigen, üben die gleiche Wirkung in den Herzen aller Deutschen, und unser Schmerz hat warme Theilnahme in allen Ländern der Welt gefunden. Unter dem Druck desselben bitte Ich Gott, Mir Kraft znr Erfüllung der hohen Pflichten zu ver leihen, zu denen sein Wille Mich berufen hat. Dieser Berufung folgend, habe Ich das Vor bild vor Augen, welches Kaiser Wilhelm nach schweren Kriegen in friedliebender Regie rung seinen Nachfolgern hinterlassen, und dem auch Meines hochseligen Herrn Baters Regierung

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 07.06.1890
Physical description: 8
getroffen hat. Dieselbe lautet gegenüber dem Gedanken, den Fürsten Bismarck in seinen Aeußerungen als Privatmann zu beschränken, entschieden abweisend. Es müsse der Welt das Schauspiel erspart blei ben, sagte Kaiser Wilhelm, mit anzuseheu, daß sich die Nothwendigkeit ergeben könnte, dem größ ten Staatsmanne des deutschen Reiches in seinen Handlungen als Privatmann Beschränkungen auf zuerlegen, wenn auch nicht außer Acht gelassen werden kann, daß jene Journalisten, die vom Fürsten BiSmarck empfangen

, und jene publizisti schen Organe, iv denen die Unterredungen mit ihm veröffentlicht Wurden, solchen Staaten ange hören, die nicht zu den intimen Freunden des deutschen Reiches zählen. Mehr als alles Andere beweise dieser Umstand schon, daß man es nur mit dm Aeußerungen des Privatmannes zu thun habe, welcher der aktuellen Reichspolitik' vollstän dig entrückt ist, und daß man der Nothwendigkeit überhoben sei, noch des Weiteren zu versichern, daß, was immer Fürst BiSmarck den Vertretern französischer und russischer

Journale gesagt haben möge, dies aus den Gang der offiziellen Politik des deutschen Reiches keinen wie immer beschaffe» nen Einfluß haben könne Diese an höchster ZteÄe erflöjsene^UesölüÜön hat auch in einem /Ärtiäüllchen'Ruridschjiibtn 'Msdmck- ge'funben, welches Herr v. Eaprivi vor einiger Zeit an die Vertreter des Reiches im Auslande gerichtet hat. Dieselben wurden angewiesen, sich im Falle einer Anfrage in dem hier angedeuteten Sinne übcr die Kundgebungen des Fürsten Bismarck zu Lußero.' politischer

öffentlichungen auf dem geeigneten Wege zu verhindern. Offenbar war dafür die Erwägung Maßgebend, daß die außerordentliche Autoritär des Fürsten Bismarck im Auslande leicht dazu führen könnte, seine Kundgebungen mit jenen der offiziellen deutschen Politik zu verwechseln und dadurch eine Verwirrung der Auffassungen her, vorzurufen, welche man nicht gleichgiltig hin» nehmen könnte. Es muß wohl hierüber auch dem Kaiser Bericht erstattet worden sein, da Kaiser Wilhelm auch eine Entscheidung

der gemein samen Monarchie die Richtung zu geben. Der Redner drückte den Wunsch aus, daß bei voller Wahrung deS Ansehens der Monarchie nach Außen und ihrer intacten Vertheidigungsfähigkeit ein so gefestigter Friede erhalten bleibe, daß es möglich fei, sich mit voller materieller und geisti ger Kraft den höchsten Kulturaufgaben zu wid> men. „Wir wissen, daß wir. wenn wir diesen Gedanken aussprechen, im Sinne dessen sprechen, welcher von höchster Stelle aus die Politik des Reiches mit weiser Mäßigung

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