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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 07.10.1888
Physical description: 8
. Die ersten buet Oktober-Wochen dieses Jahres werden für die Geschichte Europas wie des deutschen Reiches für immer von großer Bedeutung bleiben, denn in diese Wochen fällt die große Reise des dritten Kaisers von Nendeutschland in die Süd« ftaaten des Reiches, wie nach der Haupt stadt des engbefreundeten Donau-Reiches und der einst weltbeherrschenden Kapitale des italienischen Königreiches, als des dritten Mitgliedes im europäischen Friedensbunde. Jll Baden und Württemberg wurde Kaiser Wilhelm

. Es ist nothwendig für unser Volk, daß die deutschen Fürsten treu zusammenstehen. Und ich gelobe hier mit hohenzollern'scher Treue Eurer königlichen Hoheit und dem bainschen Königshause Bundesfreuudschaft mit dankbarem Hinblicke auf den großar- tigeu und herzlichen Empfang, welcher mir hier zu Theil geworden."—Diese gewich tigen Worte mögen Alleii mächtig in die Ohren klingen, welche da oder dort auf den Zerfall des Reiches sinnen und trachten. Zur Verabschiedung von dem deutschen Kaiser waren der Prinz-Regent

des deutschen Reiches. Am 3. Oktober Vormittags ungefähr um 9 Uhr traf der Hofzug im Wiener Westbahnhof ein, wo Kaiser Franz Josef, sowie der Kronprinz und die Erzherzoge schon früher sich eingefunden hatten. Beide Kaiser um armten und küßten sich dreimal, Kaiser Wilhelm küßte dann auch den Kronprinzen und die Erzherzoge Albrecht und Carl Ludwig und begrüßte bte übrigen Erzher zoge auf das freundlichste durch Hände drücke. Kaiser Wilhelm trug die öster reichische, Kaiser Franz Josef, sowie die Erzherzoge

fachen Hochrufen einem wahren Triumph- zuge. Beim Ehren-Feftmahl sagte der Kaiser in seinem Trinkspruch auf Prinz Luitpold: „Der Hintritt meines kaiserlichen Vaters unb Großvaters legte mir Angesichts der schweren Pflichten große Sorgen aufs Herz. Jedoch wie 1870 das bairische Königshaus und das Volk hochherzig den Impuls zur deutschen Einigung gaben, so war es Eure königliche Hoheit, der als Erster mir beim Regierungsantritte mit hochherziger Bundes- freundschaft die Sorgen erleichtern half

Familien und auf die beiden Ar meen austauschten und dabei die unauf lösliche Festigkeit des Bundes zwischen den beiden deutschen Kaisermächten besonders hervorhoben. Darauf begaben sich die beiden Kaiser mit unserem Kronprinzen, dem König von Sachsen, Prinz Leopold von Baiern und auderen hohen Gästen zu den Hochwildjagden nach Steiermark. Am 10. ds. Mts. reist Kaiser Wilhelm nach Rom ab, wo ebenfalls ein ungemein festlicher Empfang von Seite des Königs wie des Volkes bereits vorbereitet

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 21.05.1883
Physical description: 4
österreichischer Staatsbürger hegen, entspringt denselben Motiven, welche den erhabenen Träger der Krone unseres Reiches be stimmten. das Bündniß mit dem deutschen Reiche in seiner jetzigen Form abzuschließen. Einen Verzicht auf gewisse mit der uneingeschränkten Selbstständigkeit verknüpfte Rechte bedingt das Bündniß in seiner derzeitigen Form wie über haupt jeder bilaterale Vertrag ganz gewiß auch. Eben so gewiß aber ist es auch, daß Oesterreich- Ungarn durch dieses Bündniß nicht in einem stär keren Maße

Reiche, welches jevt schon einige Gebiete der Wirtschaftspolitik und Justizpflege umfaßt, auf alle gemeinsamen wirthschastlichen culturellen und nationalen Gebiete ausgedehnt werde, hat sonach Dr. Sturm lediglich der Ueber zeugung Ausdruck gegeben, daß die Gemeinsamkeit der Interessen Oesterreich-Ungarns und des deutschen Reiches sich keineswegs auf jene kleinen Gebiete der Wirthschaftspolitikund Justizpslege beschränkt, deren Berücksichtigung das znr Zeit bestehende Bündniß verbürgt

maßgebend. Je mannigfacher nnd bedeutsamer die Gebiete sind, auf denen sich die Interessen be gegnen, desto inniger und inhaltsvoller muß sich das Bündniß gestalten. Zeigt es sich vollends, daß die Interessen, so weit menschliche Berechnung reicht, stets nebeneinander laufen werden, ohne zu einer ernstlichen Collission Anlaß zu geben, dann ergibt sich die Nothwendigkeit, dem Bündnisse auch äußerlich eine, so zu sagen feierlichere Form zu verleihen. Durch seinen Wunsch, daß das Bündniß mit dem deutschen

. Diese Ueberzeugung des demschliberaleu Führers ist die Ueberzeugung von Millionen guter, treuer, deutscher Oesterreichs und von Millionen guter, treuer Staatsbürger des deutscheu Reiches und wir möchten den ansehen, der es wagen wollte, auch nur den Schatten eines Verdachtes auf die Vaterlandsliebe und dynastische Trene der Deut schen Oesterreichs zu werfen, weil sie glaube», was ihr Kaiser glaubt. Oesterreich-Ungarn und das deutsche Reich sind nicht durch sentimentale, die Staats- nnd Volks- interessen

, wenn dies nicht geschehen wäre. Allerdings von einem Gabler, von einem Fürsten Czartoryski, von jenen Ideologen, welche dem Slaventhum den Berns vindiciren, die Deut schen und die deutsche Cultur mit Kosakenpserden niederzustampfen, kann man Gefühl und Verständ niß für das Bündniß Oesterreich - Ungarns mit dem deutschen Reiche nicht verlangen; denn diese haben auch keinen Sinn und kein Verständniß für die hehren Interessen, welche die beiden Reiche mit einander verbinden, ans einander angewiesen erscheinen lassen. Nein

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 28.11.1885
Physical description: 8
ausfüllt, auf welchen ihn die Vorsehung gestellt hat, mit Beifall begleiten; es ist ja auch nur menschlich, wenn sich in diesen Beifall eine Art nationaler Genugthuung mengt über die Tüchtigkeit eines Stammesgenossen, der allen Widrigkeiten kühn die Stirne bietet und die alte Meinung von deutscher Kraft und Tapfer keit vor den Augen der Welt wieder erhöht. L Diese, wir möchten fast sagen empfindsame An? Wandlung wird aber die Deutschen in Oesterreich 1585 nicht hindern, nur das Interesse des Reiches

im Ange zu behalten und in Uebereinstimmung zu bleiben mit dessen bisheriger Politik, welche glücklicher Weise gleichen Schritt hält und gleiche Bahnen wandelt wie die Politik des engverbun denen deutschen Reiches. Die Deutschen Oester reichs werden nur dann Behagen an dem Schlüsse dieses morgenländischen Märchens haben, wenn es zu einem besser als bisher gesicherten Frieden auf der Balkanhalbinsel kommt: wenn der rus sische Einfluß daselbst gänzlich beseitigt wird und wenn sich uns die Absatzgebiete

Uebermacht und den immer neu zu ziehenden Verstärkungen nicht zu verwundern wäre; die neuesten Nachrichten melden allerdings bereits das Ueberschreiten der serbischen Grenze durch die Bulgaren. Mr wollen uns jedoch hier nicht mit den Er eignissen auf dem Kriegsschauplätze beschäftigen, sondern mit der Stellung, welche die Deutschen und Slaven Oesterreichs gegenüber den kriegfüh renden/Parteien eingenommen haben. Die Letz teren-haben jedenfalls, einmal wieder bewiesen, daß ihnen der panslavistische

. Der verleug nete Panslavismns suchte die Geschicke Oester reichs zu bestimmen, welches König Milan zurück halten sollte, um die allen Slaven theueren Bul garen zu retten. Dieses Streben der österreichi schen Slaven bedeutet nichts weniger, als einen Versuch, das alte Oesterreich selbst der panslaoi- stischen Idee dienstbar zu machen. Der Standpunkt der Deutschen in Oesterreich war ein anderer. Wie immer, so fiel und fällt das Wollen und Streben der Deutschen Oester reichs mit dem Wohl und Weh

^ dieses Reiches zusammen. Vom menschlichen Standpunkte aus mußten die Dentschösterreicher es betrübend fin den, daß zwei im übrigen befrennvere Staaten um eines Streifen Lanoes willen zum Blutver gießen schreiten würden; sie mußten bedauern, daß Serbien das sich sonst Oesterreich näher ge' stellt halte, mit einer gewissen Rücksichtslosigkeit die Gelegenheit zum Kriege vom Zaune brach; sie mußten auch zugeben, daß die Machtverschie bung in Folge der EinVerleitung Rumeliens durch die Bulgaren allerdings

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 27.06.1888
Physical description: 8
; erstreben will ich es in ern ster Arbeit. Die wichtigsten Aufgabe» des deutschen aiserS liegen auf dem Gebiete rer militärischen und politischen Sicherstellung des Reiches nach außen und im Innern, in der Ueberwachnug der Ausführung der Reichsgesetze. Das oberste dieser Gesetze bildet die Neichsverfaffung; sie zu wahren und zu schirmen in allen Rechten, die sie den beiden gesetzgebenden Körpern der Nation und jedem Deutschen, aber anch in denen, welche sie dem Kaiser und jedem der ver bündeten Staaten

und deren Landesherren verbürgt, gehört zu den vornehmsten Rechten und Pflichten des Kaisers. An der Gesetzgebung des Reiches habe ich nach der Versassung mehr in meiner Eigenschaft als König von Preußen, wie in der des deutschen Kaisers mitzuwirken; aber in beiden wird es mein Bestreben sein, das Werk der Reichsgesetzgebung in dem gleichen Sinne fortzuführen, wie mein hochseliger Herr Groß vater es begonnen hat. Insbesondere eigne ich mir die von ihm am 17. November 1881 erlassene Bot schaft

von Bozen nach CleS, Mals, Rabbi, Campiglio ic. Die Thronrede Kaiser Wilhelms II» Die Thronrede, mit welcher Kaiser Wilhelm II. am Montag den deutschen Reichstag eröffnet hat, lautet wörtlich, wie folgt: „Geehrte Herren! Mit tiefer Trauer im Herzen begrüße ich Sie und weiß, dass Sie mit mir trauern, Die frische Erinnerung an die schweren Leiden meines hochseligen Herrn Vaters, die erschütternde j Thatsache, dass ich drei Monate nach dem Hintritte weiland Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm berufen

war, den Thron zu be steigen, üben die gleiche Wirkung in den Herzen aller Deutschen, und unser Schmerz hat warme Theilnahme in allen Ländern der Welt gesunden. Unter dem Drucke desselben bitte ich Gott, mir Kraft zur Er füllung der hohen Pflichten zu verleihen, zu denen sein Wille mich berufen hat. Dieser Berufung folgend, habe ich das Vorbild vor Augen, welches Kaiser Wilhelm nach schweren Kriegen in friedliebender Re gierung seinen Nachfolgern hinterlassen und dem auch meines hochseligen Herrn Vaters

Regierung entspro chen hat, soweit die Bethätigung seiner Absichten nicht durch Krankheit und Tod verhindert worden ist. Ich habe Sie, geehrte Herren, berufen, um vor Ihnen dem deutschen Volke zu verkünden, dass ich entschlösse» bin, als Kaiser und als König dieselben Wegs zu wandeln, auf denen mein hochseliger Herr Großvater das Vertrauen seiner Bundesgenossen, die Liebe des deutschen Volkes und die wohlwollende Anerkennung des Auslandes gewonnen hat. Dass auch mir dies gelinge, steht bei Gott

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 16.06.1882
Physical description: 4
, den 16. Juni 1882 Eine Rede Zismarck's. Der deutsche Reichskanzler hat am Montag, um die Tabakmouopol-Vorlage zu rechtfertigen, eine zweistündige Rede gehalten, die als eine der be deutungsvollsten des großen Staatsmannes ge halten wird und zwar weniger in den auf die Finanzpolitik bezüglichen Partien, als in seinen Aeußerungen über die auswärtige Politik des deutschen Reiches. Diese Stellen lauten im gegen wärtigen Augenblicke geradezu wie ein Manifest an Europa, wie eine feierliche Kundgebung wider

mit den jenigen außerhalb des deutschen Reiches gelegenen große» Monarchien, welche gleiche erhaltende und friedliche Interessen mit uns vertreten; und ich glaube auch, daß sich die Verbindung zweier Reiche, wie sie im Jahre 1848 und später erstrebt wurde, vielleicht ohne den festen Glauben an ihre Be ständigkeit, immer schärser ausprägen und immer deutlicher gestalten werde und das; inmitten von Europa eine feste Gewalt sein wird. Ich habe zu den deutschen Dynastien das Zutrauen, daß sie den nationalen

Gedanken stets hochachten, daß sie ihrerseits unverbrüchlich darauf halten werden, die politische und militärische Einheit des Reiches zu sichern. Die Einigkeit ist die Vorbedingung zur nationalen Unabhängigkeit. Deßhalb hüten Sie sich vor der Zerfahrenheit, der unser deut sches Parteileben bei der unglücklichen Zanksucht der Deutschen und der Furcht vor der öffentlichen Meinung, bei der byzantinischen Liebdienerei um die Popularität, wie sie bei uns eingerissen ist, ausgesetzt ist.' Volttische

, daß die Opposition, welcher daranliegt die Regierung zu stürzen und sie bei den Wahlen, möglichst zu discreditiren, nicht die Hand zu be absichtigten Reformen bieten will. Vielleicht beab sichtigt sie, zu reformiren, wenn sie selbst ans Ruder kommt. Das Discreditiren ist Glicht so schwer, wenn man die außerordentliche Verlogen heit der Presse berücksichtigt. Viele Leute haben keinen Grund zur Unzufriedenheit, aber bei uns Deutschen ist die Regierung einmal der Feind. Als erste Pflicht gilt das Schimpfen

auf die Re gierung.' — Fürst Bismarck kam im weiteren Verlaufe seiner Rede auch auf das Parteiwesen zu sprechen und sagte über dasselbe u. A.: „In Deutschland ist keiue Parteiregierung möglich, die Fractionskrankheit ist das Uebel, woran wir lei den und vielleicht zu Grunde gehen werden. Wer in sich nicht politisches Capital fühlt, die Gesammt heit des Reiches zu vertreten, tritt in eine Frac- tion ein und hat noch die große Bequemlichkeit, daß er keine eigene Meinung zu haben braucht, denn der Numerus macht

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 05.06.1885
Physical description: 4
und Braunschweig führen müßte, hat Preußen mit Be zug auf den Artikel 76 der Reichsverfassung bei dem Bundesrathe in Berlin bekanntlich den An trag gestellt, die verbündeten Regierungen des deutschen Reiches mögen ihre Ueberzeugung dahin aussprechen, daß die Regierung des Herzogs von Cumberland in Braunschweig mit dem innern Frieden und der Sicherheit des Reiches nicht ver träglich sei. Der Bundesrath hat diesen Antrag bezeichnender Weise nicht an seinen Verfassungs ausschuß, sondern an seinen Justizausschuß

in die gleiche Stellung gegen Preußen eingetreten. Wenn nun Preußen ein Staat wäre neben Braun schweig und nicht wie dieses zugleich auch ein Glied des deutschen Reiches, so müßte die even tuelle Thronbesteigung des Herzogs in Braun schweig den Ausbruch eines preußisch'braunschwei- gischen Krieges zur Folge haben. Braunschweig ist jedoch inzwischen ein Bundesstaat geworden und die zu Recht bestehende Reichsverfassung ver hindert den König von Preußen, das am 18. October 1884 erlassene

SV Ir. - Weiterungen sranco^ Wien i. Wsllzeile 12. Moriz Äern. Wien l. Wollzeile 22. M. Dukes. Wien I. Riemergasse 1 ^ 125 Der Herzog von Cumberland. Am gestrigen Frohnleichnamstag wurde im Deutschen Bundesrath das Schicksal der Welsen dynastie in Deutschland entschieden. Von der Ueber zeugung ausgehend, daß sich der Herzog von Cumber land mit dem Könige von Preußen im ideellen Kriegszustande befinde und dab der Regierungs antritt des Herzogs von Cumberland in Braun schweig zu Streitigkeiten zwischen Preußen

ver wiesen und ist wie erwähnt, schon gestern über diese negative Seite der braunschweigischen Erbfolge frage endgiltig schlüssig geworden. Fürst Bisinarck hat Berlin verlassen, worans man schließen darf, dab er mit absoluter Zuversicht der Schlußver- handlung gegen den Herzog von Cumberland im Bundesrathe entgegensehe. In der That setzte man in der deutschen Reichshauptstadt voraus, daß der preußische Antrag ziemlich einstimmig angenommen werden würde. Die Begründung dieses Antrages

Deutschen. Im Verlaufe der letzten acht Jahrhunderte hat sich das deutsche Volk daran gewöhnt, die gefährlichsten Reichsfeinde als die treuesten Freunde des Welfenhanses zu erkennen. Der Beschluß, welchen der deutsche Bundesrath am Frohnleichnamstage gefaßt hat, wird nur das negative Resultat der Ausschließung des Herzogs von Cumberland haben: die positive Seite der braunschweigischen Erbfolgefrage bleibt einstwei- een unerledigt, denn in dem Antrage Preußens heißt es ausdrücklich: „Se. Majestät

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 24.03.1887
Physical description: 4
. Reif., oai, Kurtatsch, incheii. (?eßtalei.) Zur Fcier des 90. Geburtsfestes Sr. M. des Kaisers von Deutschland wurde bouise Sulva' Dienstag auf der Curhausterafse in Merau neben der österreichischen die deutsche Reichsflagge auf gezogen. BcMZlindo. Josef Auf den Promenaden machten sich ganz beson ders die Angehörigen des deutschen Reiches be merkbar, die alle mit Kornblumen geschmückt erschienen waren. Die Kurmusik begann mit der deutschen Volkshymne. Im großen Kursaale fand eine Festtafel zu 120

Gedecken statt und wegen Raummangel mußten die Listen für dieselbe schon Montag geschlossen werden, d>.nn es konnte ::a tätlicher Weise die gewöhnliche Table d'hote nicht gestört werden. Der Saal prangte im prächtig sten Festschmucke in den Farben Oesterreichs und des deutschen Reiches. Mitten in einem Wald von exotischen Gewächsen standen die Büsten des deutschen Kaisers mit Kornblumen nnd deS öster reichischen Kaisers mit Alpenrosen geschmückt. Neben den österreichischen Wappen

waren auch die des deutschen Reiches angebracht. Die Herren waren in Frack, die Damen in Salontoilette er schienen. Der erste Toast wurde auf Se. M. dem Kaiser von Oesterreich gebracht, der zweite dem deutschen Kaiser. Beide Toaste fanden stürmischen Anklang. Es wurde die deutsche und die österreichische Volks hymne gespielt. Die Tafelmusik besorgte die Kurkapelle mit nachstehenden Programm: Kaiser- Marsch, von R. Wagner Jubel Ouvertüre, von C. H. Weber. Der Wanderer, von Schubert. Wiener-Blut, Walzer von I. Strauß. Ouver

; alle Kirchen, Synagogen und Bet häuser waren mit Andächtigen überfüllt. Um 10 Uhr begann die Auffahrt der Deutschen Studentenschaft, welche in mehreren Hunderten von Wagen mit Vereins- und VerbinduugSbaimern vor dem kaiserlichen Palais vorüberzog. Die dieselbe begleitenden Musikkorps, iu mittelalter licher Tracht zu Pferde, spielten die National- Hymne, das preußische Lied, die „Wacht am Rhein'. Chargirte Studenten zu Pferde eröffneten und schlössen den Zug, dessen Defilirung eine volle Stunde dauerte

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Der Burggräfler
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Page 2 of 14
Date: 24.05.1890
Physical description: 14
mit doppelter Inbrunst: „Ich bin eine Preuße', und die aus Baden und Würtemberg meinen: „So etwas hätte doch bei uns nicht passiren können'. Dafür ist Bayern aber auch die „Vormacht des Katholizismus in Deutschland!' Die Generalversammlung der deutschen Katholiken hat zwar schon allerhand Schicksale gehabt, z. B. ist diejenige in Breslau nach dem Jahre 1848 freudig von der Regie rung begrüßt worden, aber daß man ihr in der größten katholischen Stadt deS deutschen Reiches den Stuhl vor die Thür gesetzt

des Klerus wurde damals in allen Ge meinden Galiziens ein kaiserliches Patent kundgemacht, welches die Aufhebung von Zehent und Robot verkündete und die Entschädigungspflicht auf Staatskosten über nahm. Die Polen berufen sich sehr mit Recht auf dieses feierliche Kaiscrwort, an dem man nicht mäkeln und nicht deuteln dürfe und betonen überdies, daß das Land Galizien niemals eine Verpflichtung an erkannt habe, die Summe zurückzuzahlen, welche ihm seitens des Reiches vorschuß weise seit dem Jahre

als Vorschüsse bezeich neten Beträge nicht verpflichtet zu sein,; und die Regierungen, die sich seit 1867; in Oesterreich folgten, haben theils aus drücklich, theils durch Bergleichvorschläge bekundet, daß die Ansprüche des Landes Galizien günstiger gelagert sind, als jene des Reiches. Selbst die Liberalen wollen schließlich mit dem Lande Galizien einen. Vergleich abschließen, vorher aber vor dem Reichsgerichte mit demselben Prozeß füh ren. Der Ausgang desselben kann nur ein zweifacher

bis 1898 weniger an Galizien zu zahlen hat, als dies der Fall wäre, wenn die ganze Frage weiter verschleppt oder beim Reichsgericht zu Ungunsten des Reiches entschieden wor den wäre. Die Mehrheit des Abgeord netenhauses zog darum den Vergleich einem Prozesse vor und sie hat Recht daran ge than, auch wenn jetzt die Liberalen und ihre Presse wüthend darüber sind, daß die Polen sich diesen Vergleich nicht von ihnen gegen die bekannten Bedingungen bewilligen ließen. Wunöschau. Meran, 23. Mai. Oesterr

hat, das gehör- doch zu ihren wunderbarsten Ergebnissen. Und zwar fürchtet man, daß sie den Frieden störe in dieser guten Stadt München, dieser friedlichen Oase im Getriebe des deutschen Parteilebens, die im deutschen Reichstage durch zwei Sozial- demokraten vertreten ist, darunter den Hrn. v. Vollmar, den Manche für den sanftmüthigsten der sozialdemokratischen Führer halten. Was mag das für ein Friede sein, der da durch Behinde rung der Katholikenversammlung geschützt werden muß? Wenn Hermann

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 13.03.1888
Physical description: 8
) hier eingetroffen ist, hat in nnserer sehr starken deutschen Colonie große Trauer nud Theil nahme hervorgerufen. Vor dem Cnrhanse ist neben der österreichischen, die Flagge deS deutschen Reiches im Flor und auf Halbmast gehisst. — Wie schon berichtet wurde, hat sich die Section Meran deS österreichischen Tonristen-ClnbS wegen Disfer.-nzen mit der Centrale in Wien aufgelöst. Wie ich ver nehme, wird von der Centrale in Wien aus der Ver such gemacht, die Section Meran nen zn constitnieren und sucht

sein rürste. Man wird . am 19. ds. eine Akademie veranstalten, bei welcher die ersten Kreise und ersteu Kräfte MeranS mitwirken werde«. .Das Programm ist ein ungeniein interessantes und reiches. In der zweiten Abtheilung werden drei lebende Bilder gestellt und zwar: „Erschreckt' von L. Tonsaint nnd „Hcxenge- schichtcn' sowie „Der Urlauber' von Defregger. Der Reinertrag wird gewiss ein sehr großer sein. — Die Nachricht vom Ableben deS dentschen Kaisers, welche sogar um einen Tag verfrüht (Donnerstag abends

Domkirche predigen, um Almosen für die bulgarische Kirche zu erbitten. Nnziders, 8. März. Heute starb hier im 70. Lebensjahre der praktische Arzt, Herr F. Bar bisch, ein gebürtiger Montavoner, welcher vor unge fähr zwei Jahren von Hörbranz hieher übersiedelt war. Der Thronwechsel in Berlin. . Die Todtenklage um den verewigten Kaiser Wil helm ertönt in der ganzen deutschen Presse in rührenden Worten; die tiefe Verehrung, welche der dahingeschiedene Herrscher bei seinem Volke genoss, die Dankbarkeit

und anßereuropäischen Presse auch nur andeutungsweise zu wiederholen. Parallel mit den Kundgebungen des Schmerzes und der Theil nahme laufen in den deutschen Blättern die Mani festationen uugebeuchelter Liebe uud Verehrung sür den neuen Träger der Krone, der anknüpfend an König Friedrich den II. den Namen Friedrich kU. als Herrschcrnamen gewählt hat. Mit Bezug auf die politische Situation driugt im allgemeinen der Ge danke durch, dass mau eine unmittelbare Veränderung der europäischen Lage nicht erwartet, wohl

aber die Unsicherheit der Lage als vermehrt ansieht, ohne jedoch directe Zweifel in die Fortdauer deS Friedens zu setzen. Neben diesen allgemeinen öffentlichen Knndgebnngen mehren sich eben so stündlich die Knndgebnngen innig ster Theilnahme seitens der Regierungen, Parlamente, Gemeinden und Corporationen. Außer den bereits erwähnten Kundgebungen wollen wir noch weiter mit theilen, dass außer Sr. Majestät dem Kaiser, dem Kronprinzen, den Erzherzogen und Erzherzoginnen beim deutschen Botschafter in Wien

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 20.03.1888
Physical description: 6
patriotische Hin gebung aus. Straßburg, 19. März. Ein Erlaß des Kaisers verkündet die Thronbesteigung. Er spricht die Ent schlossenheit aus, die Rechte des Reiches auf Elsaß- Lothringen zu wahren und deutschen Sinn und deutsche Sitte zu pflegen. Die Verwaltung wird durch die unverjährbare Verbindung mit dem Reiche wieder so innig werden wie ehemals, bevor diese deutschen Lande losgerissen wurden. Die heutige Nummer besteht aus 6 Seiten. Landwirtschaftliches, Gewerbe» Handel und Verkehr. Land eck, 13. März

bei dem Eintritt in die Kirche und geleitete dasselbe bei dem Austritt aus derselben. — In der deutschen Kirche in Eonstan- tinopel wurde ebenfalls am 16. ds. ein großer Trauerdienst zum Andenken an Kaiser Wilhelm abge halten. Demselben wohnte das diplomatische Corps, die hohen Fnnctionäre der Pforte und des Palastes in Gala-Uniform und die Sommitäten der deutschen Colonie bei. — In Belgrad celebrierte Metropolit TheodosiuS einen feierlichen Gottesdienst, welchen» die sämmtliche verfügbare Geistlichkeit

mit den ver bündeten Fürsten und freien Staaten unter Mit wirkung des Reichstages Recht und Gerechtigkeit, Frei heit und Ordnung im Vaterlande zu schirmen, die Ehre des Reiches zu wahren, ren Frieden nach außen und im Innern zu erhalten und die Wohlfahrt deS Volkes zu pflegen. Der Kaiser dankt dem Reichstage für die Beschlüsse hinsichtlich der Wehrkraft des Reiches, wodurch der verstorbene Kaiser noch in den letzten Tagen hoch erfreut und gestärkt worden ist und spricht die Anerkennung für die bewiesene

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 08.04.1885
Physical description: 4
in Frankreich, aber eine große Nachwirkung werden die Niederlagen in Tonking kaum haben, denn die Zeiten, wo jede Schlappe, die ein fran zösisches Fähnlein in irgend einem Erdenwinkel erlitt, einen europäischen Brand zu entzünden drohte, find seit Sedan vorbei. Die Hauptsache ist für die „große Nation' nun eine neue Regie rung und Herr Brisson wird dieselbe bilden. Eine blutdürstige Abenteurerpolitik findet der malen ein fast unüberwindliches Hinderniß in der gewaltigen Macht des deutschen Reiches

und was wir vor einigen Tagen in Berlin gehört, gestattet den Schluß, daß die maßgebenden Persönlichkeiten des Reiches sich dessen bewußt sind. Die stolzen und sicheren Friedensworte, welche der von stür mischen Ehrenbezeugungen umrauschte Kanzler sprach, sie verrathen eher alles Andere, denn Furcht vor bedenklichen Verwicklungen, sie find der Aus druck einer kräftigen Ueberzeugung und einer hohen Zuversicht. Für Oesterreich aber und insbesondere für die österreichischen Deutschen bedeuten die verflossenen Ostertage

und mit unerbittlicher Beharrlichkeit bekämpfen, oder ob die Offiziösen im Rechte find, wenn sie die Behauptung aufstel len, hinter diesen Abgeordneten stünde kewe ge- schloffene Wählerschaft. Die Antwort wird nicht schwer zu ertheilen sein, wenn sich die Wähler der abgelaufenen sechs Jahre erinnern, wenn sie der zahlreichen and berechtigten Beschwerden gedenken, welche die Deutschen hinsichtlich ihrer Stellung im Staate erheben mußten, wenn fie das zuneh mende Vordringen des Slavismus in's Auge fas sen, wenn fiedie

große Nordbahndebatte in ihr Gsdächtniß zurückrufen, kurz, wenn sie Alles zu sammenfassen, was zu ihrem Leidwesen geschehen — und was andererseits trotz ihrer sehnlichen Wünsche nicht geschehen ist. Noch liegt es bedauerlicher Weise nicht in der Hand der Deutschen, dem herrschenden System mit einem einzigen Schlage ein rasches Ende zu bereiten, denn hiezu bedürften sie der rückhaltlosen Unterstützung aller ländlichen deutschen Wahlbe zirke in allen Kronländern und eine solche darf aus bekannten

Gründen einstweilen noch nicht er hofft werden. Trotzdem wird aber die Haltung der nichtclerikalen deutschen Wahlbezirke in Ver bindung mit dem Vorgehen jener Großgrundbefitz- curien, die bisher allen Lockungen zum Frontwech sel mannhaft widerstanden haben, bestimmend sein für die Politik der nächsten Jahre. Kehren die deutsche» Abgeordneten auch nur in derselben An zahl wieder, werden die Zaghaften unter ihnen ersetzt durch Männer von größerer Entschiedenheit, die wirthschaftlich Unverläßlichen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 11.12.1885
Physical description: 6
, das Streben nach dem vorgesteckten Ziele der Solidarität der Deutschen in Oesterreich und der Einheit des Reiches auf das eifrigste zu fördern. Wir brauchen nicht erst zu erwähnen, daß die Constitutionelle Bozner Zeitung vollkommen unabhängig ist. Nach wie vor wird sie der liberalen Sache getreu für Aufklärung. Wahrheit. Fortschritt und Recht ohne Rückhalt unentwegsam vertreten und ihr Wirken auf die Verbreitung dieser Ideen richten. Wir müssen aber auch aufmerksam machen, daß wir hierzu der Unterstützung

Entwicklung in unserem Baterlande Oester reich, zu welchem unsere engere Heimath Tirol als reich streu er Bestandtheil gehört, gewährt die düstere Ueberzeugung, daß seitens einer zufällig zusammengeworfenen slavisch-clerical-feudalen Majorität in Verfolgung von Sonderinteressen an der einstigen bewährten Zusammengehörigkeit des Reiches gerüttelt wird- Die verbrieften Rechte des einig haltenden Dentschthums werden von Czechen, Polen und Slovenen bei Seite geschoben, dem Fortschritt

werden auf alle» wirthschaftlichen und geistigen Gebieten Hindernisse gelegt und der Freiheit, die der deutenden Menschheit zur Zierde gereicht, versucht man Fesseln der Finsterniß anzulegen. An jeden fortschrittlich und deutsch Gesinnten tritt die Pflicht heran, für die Einheit des Reiches, für Bildung und Bolksrecht einzutreten und jenes Verderbniß, daS gleich dem Rückschritt an der fortschrittlichen Entwicklung des Reiches nagt, abzuwehren. Die .Constitütiouelle Bozner Zeitung' zählt es zu ihrer wichtigsten Aufgabe

zwischen der „Nord deutschen' und der „Kreuzzeitung' fort. Die letz tere, die in der officiösen Absage an die „Kreuz- Zeitung' Parter die Hand des bekannten mäch tigen Mannes erkannt hat, antwortet auffallend ruhig und bescheiden und macht dabei die immer hin interessante Mittheilung, daß Herr Stöcker beabsichtigt, sich von der politischen Agitation zu- rückzuziehen und auf die Leitung der christlich- socialen Partei zu beschränken. Das conservative Blatt schreibt: „Der Wunsch, Herrn StScker aus der Berliner

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 14.11.1888
Physical description: 10
begreiflich finden, daß die österreichische Regierung auf die Erlernung des Deutschen Gewicht legt und wird sich dagegen nicht stemmen, solange hiebei .kein moralisier Zwang in Anwendung gebracht, wird.. Die Italiener sind. Er? wägungen der staatlichen Nothwendigkeit gewiß ebenso zugänglich, wie alle übrigen Völker unseres Reiches. Unzugänglich aber sind dieselben solchen tendenziösen Entstellungen, die das Gefühl der na tionalen Würde verletzen und als solche müssen wir die Angriffe bezeichnen

, welche seitens der „Voce' gegen das , officielle Italien gemacht werden. Die „Voce' provocirt das Nationalgefühl der Wälfch- tiroler und bringt sich und ihre erst zu schaffende Partei in Mißcredit. Die Italiener und Deutschen Oesterreichs haben es mit erlebt, daß sich ihre Stammesgenossen zu mächtigen Nationalstaaten ei nigten, beide Stämme gehören zu den culturell vor geschrittensten unseres Reiches, beide haben mitgekämpft an den großen Geistesschlachten der Renaissance, des Humanismus, der Reformation

Heite 2 .' man die clericale Presse weidlich über Italien los ziehen läßt, so irrt man weit Die liberalen Ita liener haben die Absicht, welche den Schachzügen Valussi's zu Grunde liegt, rasch erkannt und die Unerbittlichkeit, mit der der päpstliche Don Urban Depeder über Geheiß seines Gebieters bas savöyische Italien zerfleischt, hat bei der liberalen Presse eine Steigerung in der Verherrlichung des jungen König reiches erzeugt. Man dürste es in den nationalen Kreisen Wälschtirols vielleicht

; die geistigen Wechsel beziehungen beider sind innigster Natur und beiden wohnt ein durch nichts vertilgbarer idealer Zug nach fortschrittlicher Erkenntniß inne; beide sind dadurch groß geworden, daß sie die Fesseln dogmatischer Scholastik im Kampfe gegen die Träger dieser Wohl nur für Barbarenvölker passenden Volkserziehungs methode zu zerreißen wußten. Wir Deutschen in Tirol wissen nur zu wohl, welch' , verderbliche Folgen die künstliche Zurück schraubung der naturgemäßen Entwickelung des Volksgeistes

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 23.12.1882
Physical description: 6
Mtik hat das Interesse an der innern Politik ^läufig in den Hintergrund gedrängt. Nunmehr es klar zu Tage, zu welchem Zwecke der ge ige Kanzler des deutschen Reiches seine Or- ?e anwies den Allianzvortrag zwischen Oester- H-Ungarn und dem deutschen Reiche auf die ^Sesordnung zu setzen. Das Avis galt weder noch Rußland, sondern war, um es gerade - heraus zu sagen, nach Wien gerichtet. Darüber i herrscht nach den jüngsten Aeußerungen der offi- ciösen Presse Berlins kein Zweifel mehr

höchstes Gut begehrt'; Da Märchen noch und Wundertage Im Herzen gläubig uns gelebt, Naturgefühl und Menschentlage Ein einzig schönes Lied gewebt. Im heimlich tiefen Herzensdunkel Blüht noch der Blume lichter Schein, Und oftmals dringt ein matt Gefunkel In ihres Reiches Pracht hinein. Dann klingt und singt sie wieder leise, Dann tönt so süß und wundersam Die milde, alte Christfestweise, Die einst entzückt das Kind vernahm. Das deutsch-österreichische Mndniß. I Die Discussion der Fragen der auswärtigen

haben. Nur in Zusammenhalt mit andern Momenten konnte j?ne „kühle Aufnahme' in seinen Augen die Be- d.utuug eines Symtoms gewinnen. Liegen solche Momente vor? Die Officiösen des deutschen Reichs kanzlers behaupten es u. z. sind es zwei Momente, welche sie hervorheben: Der Besuch der k. russi schen Großfürsten Wladimir am Wiener Hofe und die, wie sie hervorheben, durch den österrei chischen Ministerpräsidenten Grafen Taaffe be wirkte Prävalenz des Slaveuthums in der west lichen Reichshälfte. Was den Besuch

Wladimir in Wien vorgebracht haben, wenn in Folge dessen trotz zu Recht bestehenden Vertrages zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutsch land in Berlin eine gewisse Verstimmung Platz greift? Wenn Großfürst Wladimir darauf ausge gangen wäre Rußland zum dritten im Bunde zu mache»! und die Lenker der österreichisch-ungari schen Politik für diese Combination zu gewinnen, läge natürlich für den deutschen Reichskanzler kein Anlaß vor, die Schritte des russischen Prin zen mit Mißtrauen zu verfolgen. Man glaubt

auf Grund der Dar legungen des russischen Prinzen Mißtrauen in Deutschland setze. Ein solcher Verdacht macht empfindlich. Da sich nun lrotz österreichischer Preß- fr iheit und vieler hundert Staatsanwälte nicht läugnen läßt, daß die derzeitige Majorität unseres Abgeordnetenhauses dem Deutschthum, demgemäß auch dem deutschen Reiche nicht sonderlich grün ist, war es in der That ein sehr geschickter Schachzug vom Fürsten Bismarck, den austro- deutschen Büudniß-Vertrag auf die Tagesordnung zu setzen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 31.07.1889
Physical description: 6
Turnerschaft zur weiteren Verfolgung der ihr vor- gezeichneten idealen Zwecke herbeiführen möge. Die Rede des Prinzen Ludwig von Bayern richtet sich an die Gesammtheit der deutschen Turnerschaft. Er würde wohl schwerlich bei dieser Gelegenheit in so klaren Worten vor aller Welt die Politik des deutschen Reiches und seiner Verbündeten gekenn zeichnet haben, wenn er nicht annehmen würde, in Anschauungen in der gemischten Gesellschaft eines Eisenbahn« coupÄ auszukramen. Auch das gewohnheitsmäßige Zuspiit

Seite 2 Weraner Aeitu«g. Nr. 173 es kam der Traum von 1848! Ein glühendes Morgenroth von kurzer Dauer, eine glänzende Fata Morgana und wieder waren es Hunderte von deutschen Turnern, die unter dem schwarz-roth-goldenen Banner für ihr Ideal kämpften und fielen oder, wenn ihnen das Glück weniger hold war, in den Casematten deutscher Festungen lange Jahre ihren Traum be reuen durften. Auch das ging vorüber ohne die Turnern zu vernichten, die langsam ihre Wurzeln immer tiefer zu schlagen

und weiter auszubreiten wußte. Es kam die Zeit der großen Turnfeste, deren Werth und Bedeutung oft unterschätzt wurde, bei deren Beurtheilung man aber nicht vergessen darf, daß sie ein überaus wirksames Mittel waren, um den, in den deutschen Stämmen stets lebendig ge wesenen Sondergeist auszutilgen und das Bewußt sein der Znsammengehörigkeit aller Deutschen an seiner Stelle den Massen einzuimpfen. Gab es auch osficiell noch immer nur Preußen, Sachsen, Bayern, Hessen und Lippe-Detmolder, auf den Turnfesten lernten

Alle sich nur als Deutsche fühlen und das hat gute Früchte getragen, als es galt die, nicht nur auf dem Exercirfelde. sondern auch auf dem Turnplatze erworbene Wehrhastigkeit des ganzen deutschen Volkes dem Erbfeinde gegenüber zu er proben. Ein Ideal der deutschen Turnerschaft seit Jahn's Zeiten, die Einheit Deutschlands, ist erreicht und aus jenem einst kümmerlichen und dürftigen Pflänz- lein deutscher Turnerei, das man init Stumpf und Stiel auszuroden beabsichtigte, ist ein mächtiger Baum geworden, der seine Neste

und versucht, nicht ohne Er folg, Haß uud Zwiespalt in die Reihen der deutschen Turnerschaft zu tragen. Bereits wurden in dieser Hinsicht traurige Früchte ihrer Thätigkeit gezeitigt indem es nothwendig wurde, den niederösterreichischen Turngau seiner, dem Geiste der Turnerei zuwider laufenden Bestrebungen wegen, aus der deutschen, Turnerschaft auszuschließen. Der schönste Erfolg des Münchener Turnsestes wäre es, wenn es die Wendung zum Besseren, das feste, innige Zusammenschließen der ganzen, deutschen

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Der Burggräfler
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Page 7 of 10
Date: 02.05.1888
Physical description: 10
gelegt, sein Mandat in jüngere und kräftigere Hände zu legen, aber Msgr. Greuter will sich davon nicht trennen und hofft immer auf Kräf. tigung seiner Gesundheit, um wieder wie in früheren Tagen mit der alten Energie für die katholische Sache einzustehen. Die k. k. Zentralkornmission für Kunst- und historische Denkmale hat in ihrer Sitzung vom 20. d. M. Herrn Dr. Hans Schmölzer, Supplenten an der deutschen Abtheilung des k. k. Obergpmnasiums in Trient, zu ihrem Kor respondenten ernannt

in der Geniewaffe, 1 Oberst im Pionnirregimente und 1 Oberst in der Monturverwaltnngsbranche. Ferner wurden ernannt zusammen 62 Oberst- lieutenante, 80 Majore, 221 Hauptleute, und Rittmeister erster Klaffe, 244 Hauptleute und Rittmeister zweiter Klaffe, 358 Oberlieutenants und 393 Lieutenants. Konservativer Büraerklnb. Heute abend Klubversammlung. Zahl reiches und pünktliches Erscheine» sehr erwünscht. Die Klubleitung. Neuestes. München. 30. April. Heute nacht wurde bei Juwelier Thomas am Diarienplatze einge

nach keiner Richtimg hin die Einheit der Berwaltnngsmethode ändert und daß die Kompetenz von keinerlei Behörde tangirt (beeinträchtigt) wird. Hinsichtlich der Ausführun gen Dumreicher's über die UnterrichtSpolitik der Kaiserin Maria Theresia erklärt der Minister, mittlerweile seien 150 Jahre verflossen und sei ein neuer Faktor in Wirksamkeit getreten, die Verfassung. Der Minister handle »ach dem Grund sätze: Dem Reiche, was des Reiches ist, den Län dern, was der Länder ist. Betreffend die Rede Herold's wendet

sich der Minister gegen den Man gel an Mäßigung, der sich in seinem und seiner Parteigenossen Vorgehen kundthue und spricht die Hoffnung aus, er werde die Unterstützung derjenigen finden, die mit ihm die altfränkische Meinung hegt», vaß Mäßigung und Gerechtigkeit überall herrschen müssen. Der Minister werde unter keilten Um ständen ein Herabdrücken deS Bildungsniveau'S im gefammten llnterrichtswefen zugeben, doch müsse stets auch die Finanzlage deS Reiches be rücksichtigt werden. Die Behauptung

ge stellt wurden. Der Aktivirung einer theolo gischen böhmischen Fakultät in Prag stehen verschiedene Kultusintereffe» entgegen. Betreffs der rechlShistorischen Prüfung könne die Forderung des Nachweises der Kenntnis der deutschen Sprache fallen gelassen werden, doch müsse die Regierung bei den eigentlichen judiziellen Staatsprüfungen vermehrte Garantien für die Kenntnis der deutschen Sprache haben. Mit der Ausgestaltung der Lemberger Universität durch die medizinische Fakultät sei die Regierung

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 27.05.1886
Physical description: 16
, Tümmler u. s. w., angehören. Ranke's Wirksamkeit für Hebung und Förderung der Geschichtswissenschaft erhielt eine wesentliche Stütze, als König Maximilian von Baiern zu München eine historische Commission stiftete, zu deren Vorsitzenden er ernannt ward. Die schon früher begonnenen „Jahrbücher des Deutschen Reiches unter den sächsischen Kaisern' wurden wieder aufgenommen und nunmehr auch auf die fränkischen und staufischen ausgedehnt. In den zwei letzten Jahrzehnten entstand eine Reihe von Werken

954 zehnten und siebzehnten Jahrhunderts, in welcher die heutigen Staaten Gestalt angenommen haben und in welcher die diplomatische Kunst auf ihrer Höhe stand. Es reizte ihn. die verschlungenen Wege der damaligen Staatenbilduer und die wechselnden Beziehungen der Mächte zu ver folgen und aus der Bewegung und Verworren heit das für die Dauer Bestimmte hervortreten zu lasse». Ein guter Deutscher und guter Prote stant, wendete er den andern Theil seiner Auf merksamkeit der deutschen Reformation

, sowie den verschiedenen Epochen der Entwicklung Preußens zu, und vom Reichskanzler selbst erhielt er im Jahre 1372 den Auftrag, die bis dahin im Staatsarchiv verschlossen gewesenen Memoiren Hardenberg's herauszugeben. In seinen letzten Lebensjahren hatte er noch den Muth, ein neues, groß angelegtes Werk, die „Weltgeschichte', zu beginnen, das bis zur Bildung eines deutschen Königthums nach dem Zerfall des Karolingischen Welkeichs gediehen ist. Ranke hatte sich an Niebuhr gebildet und dessen Methode

im sechzehnten und sieb» zehnten Jahrhundert', anschloß. Ranke's aca- demische Thätigkeit — er war seit 1834 ordent- licher Professor der Universität Berlin — nur zeitweilig durch wissenschaftliche Reijen unter brochen, war von seltenem Erfolge begleitet. Die von ihm geleiteten historischen Uebungen bilden den Ausgangspunkt der „Ranke'schen Schule', welcher ein großer Theil der jüngeren deutschen Geschichtschreiber, wie Waitz, Duncker, Dönniges, A. Schmidt, Giesebrecht, Sybel, Röscher, Jaffs, Roepell

, namentlich zur deutschen und all gemeinen Geschichte des vorigen Jahrhunderts und historisch-biographische Studien aus dem Italien und Spanien der Renaissancezeit. Ranke hat für sein Wirken reiche Anerkennung auch von Seite des Berliner Hofes gefunden. Im Jahre 1841 wurde er zum Historiographen des preußischen Staates ernannt, 1866 geadelt, 1867 zum Kanzler des Ordes xour Is wkrits er nannt und gelegentlich seines neunzigsten Ge burtstages durch den Kaiser, die Kaiserin, den Kronprinzen

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