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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 06.06.1884
Physical description: 4
des „Deutschen Schulvereins' glänzend verlau fen ist, kommt es zu Tage, daß Herr von Schö nerer auch in diesen mächtigen Bund deutscher Geister Zwietracht und Streit zu tragen beabsich tigt hat, aber es ist ihm nicht gelungen. Wie die Jahresversammlung, so gestaltete sich auch der Commers zu einem herrlichen nationalen Feste, in dessen Verlauf begeisternde Reden gehalten wur den. Besonders hervorgehoben werden soll die jenige des Obmanues der Ortsgruppe Haselbach Frau Aiegler, denn der Antheil der Frauen

an dem deutschen Schulderem kann in seiner Bedeu tung gar nicht hoch genug veranschlagt werden. So gehörte von allen letzthin in Graz stattgehab ten Kundgebungen sicherlich die» Botschaft der greisen Gräfin von Meian.- derWitwe des ein stigen deutschen Neichsverwesers, mit zu denjeni gen, welche den tiefsten Eindruck gemacht und in den weitesten Kreisen den stärksten Widerhall fin den werden. Durch den Obmann der weiblichen Ortsgruppe „Graz' ließ dieselbe ihr Bedauern ausdrücken, wegen Gichtleidens

, verhaften und in's Gefängniß werfen lassen, während der Sul tan von Baghirmi in den Moscheen seines Reiches den Mahdi öffentlich als Betrüger und Irreführn? der Gläubigen erklären ließ. Inzwischen spielt sich eine sehr komische Comödie in jenen noch fast unerforschten, wenigsten gänzlich unbekannten Reichen ab. In Darfur ist ein „Gegen-Mahdi' aufgestanden, und diesem dichten, wie „Standard' erzählt, seine Anhänger die wun derbare Eigenschaft an, sich unsichtbar machen zu können! Als der alte Mahdi

- Ungarn> Der Statthalter von Steiermark hat einem slovenischen Soccol- vereine in Unter-Steiermark die Abhaltung der Fahnenweihe darum nicht gestattet, weil derselbe auf seiner Fahne nur die Embleme des großsla vischen Reiches angebracht hatte. Gegen diese Verfügung des Statthalters sollen die Abgeordne ten Bosnjak, Gödel-Lannoy und Raic persönlich beim Grafen Taaffe Beschwerde geführt haben und auf die Expertise des Baron Gödel-Lannoy hin, der bekanntlich bei seiner Kandidatur in den Reichsrath

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 07.07.1887
Physical description: 10
. Als erster Redner toastete der Oberbürgermeister Dr: Miquel auf den deutschen Kaiser. Bei dem außerordent lich ungünstigen Stande der Rednertribüne und dem in der Halle herrschenden orcanähnlichen Brausen blieben die Reden selbst für die zunächst Stehenden größtentheils unverständlich. Die Redner mußten vielfach innehalten und wurden jeden Augenblick durch Lärm an irgend einem Ende der Halle unterbrochen. Dr. M i q u e l schilderte die gewaltigen Ver änderungen, welche in den letzten fünfzehn Jahren

für das Seine. Ohne das Reich ist aber kein Sein mehr denkbar. Der Weg zum Ziele war und mußte an manchen Stellen rauh und uneben sein; harte Steine, von der Vergangenheit auf gebaut, waren wegzuräumen. Aber nun ist der schwere Weg überwunden, wir Alle haben unser Aller Ziel glücklich erreicht, und an der Spitze dieses Reiches, welches vor Allem seine Weisheit und Kraft, sein Heldenmuth, sein Wägen und Wagen geschaffen und aufgerichtet hat, steht unser Kaiser und Herr, älter als das Jahr hundert, geliebt und verehrt

von seinem Volke, wie kein Kaiser seit den Zeiten des Kaisers Rothbart, unbewegt durch so viel Mühen. Sorgen und Gefahren und Schicksalsveränderun gen ohnegleichen, mit Milde und Festigkeit die Geschicke Deutschlands lenkend, ein Held im Streite, ein Schirmer des Friedens, ein mäch tiger Förderer feiner Werke.- Ein Telegramm meldete dem Kaiser, mit welchem Enthusiasmus dieser Toast aufgenommen wurde. Der Präsident des Deutschen SchützenbundeS, Sterzing aus Gotha, toastirte auf daS Vater land. Er dankte

für den glänzenden Empfang der deutschen Schützen und fuhr dann fort: „Das Fest soll einzig der Verwirklichung deK Gedankens der Einheit aller deutschen Stämme dienen. Wir können uns nicht verhehlen, daß es noch mancherlei Gegensätze gibt unter den deutschen Stämmen, aber alle diese Gegensätze schweigen während dieser Festwoche. Weder auf dem politischen, noch auf dem kirchlichen, noch vli» »vt>.»^iujllslulyen Gebiete ^ Streit entstehen; hier kennt man terschied katholisch oder Protestant^. ^ zöllner

D-^ Nun toastete Schmidt auS Leipzig ^ OÖsterreichern Er sagte: ,VorU^ grüßen Wir unsere deutschen Brüder iü- Ostmark, aus Oesterrreich, aus Wir wissen wohl, daß noch so mancher Lt- verhalten wird, wir fühlen mit ihn», theilteS Leid ist halbes Leid. Sie haba ^ kräftig dafür eingegriffen, die deut>chi ^ lität im Auslande zu wahren, und vi: 7 ihnen zu: Haltet aus alsPianoim Deutfchthums in fremdem L-z! Der Herzog von C oburg sendete ein Te!^z in welchem hervorgehoben wird, daß fihcl dem ersten Bundesschießen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 22.10.1883
Physical description: 4
in die Zukunft blicke, so ermuthigt mich hiezu die ein- müthige, opferwillige Festigkeit des academifchen Senate?) die mustergiltige Haltung der Studie renden und die Hoffnung, es werde die Erkennt niß, daß die Erhaltung und Förderung unserer Universität im hohen Maße ein Interesse des Reiches ist,, der Leitstern Derjenigen sein, in deren Hand das Gesetz die Lenkung der Geschicke un serer Universität gelegt hat. -k In der letzten Ausschußfitzung des deutschen Schulvereins wurde über die zufriedenstellenden

schieden worden, daß die Reden und Aktenstücke der der Immunität sich erfreuenden gesetzgebenden Körperschaften und deren Mitglieder der Beschlag nahme nicht unterliegen und daher auch nicht im objectiven Verfahren garottirt werden dürfen. In Folge dessen dürfen die der österreichischen Preß freiheil sich erfreuenden deutschen liberalen Organe den Sturm'schen Bericht oder einen wahrheitsge treuen Auszug aus demselben mittheilen, whne fürchten zu müssen, hiefür an ihrem Vermögen und Einkommen geschädigt

Kanchfesweise liefert der uns vorliegende Beticht über das VoWfchulwesen in Mähren. Thatsachen haben eine unerbittliche Logik. Sie mächen' jeden mit starken Ausdrücken gewürzten Commentar entbehrlich. Der durchaus objectiv gehaltene Bericht genügt vollauf, um die deutschen Mährens in den Stand zu fetzen, sich über den Grafen Schönborn ihr Urtheil zu bilden und zu ermessen, was sie sich von demselben zu versehen haben. Dr. Swrm spricht in seinem Berichte kein Wort von Unparteilichkeit oder gar Parteilichkeit

, liein Wort! Aber er führt, fast möchte man sagen, trocken die folgenden Thatsachen an: „In der Entwicklung der deutschen Volksschulen in Mähren ist eine völlige Stagnation eingetreten. Seit fast drei Jahren ist in Mähren auch nicht eine einzige deutsche Volksschule neu errichtet worden. Dagegen find dort während dieser Zeit dreiundfünfzig sla vische Schulen neu errichtet worden und von den 62 utraquistischen Schulen 13 in slavische, aber nur eine einzige in eine deutsche verwandelt wor

wird man vergebens nach einem Ausdrucke suchen, welcher als direeter Vorwurf der Bedrückung der Deutschen gedeutet und von den Gegnern mit sattsam bekannten sal bungsvollen Versöhmmgs-Phrasen erwidert wer den könnte. Aber der Bericht konstatirt auf die Neusystemifirung der czechischen Schulen in Littau und Brünn eingehend, daß die Eine dieser Schulen (Littau> wegen gänzlichen Mangels an Schüler weder in den Schuljahren 1382—83 noch auch trotz neuerlich angeordneter Einschreibungsversuche zu Beginn des heurigen

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 02.07.1887
Physical description: 8
deutsches VoÜsthum, deutsche Sitte und Sprache vertheidigen, sie be kundet auch die sichere Erwartung, daß die natio nale Bedrängniß der Deutschen in Oesterreich vor übergehen und der Sieg unser sein werde, wenn wir einig und ohne Wanken und Zagen stets un sere nationalen Interessen wahren und die erste/l Staatsmänner des Reiches uns in diesem Streben als leuchtende Vorbilder vorangehen. . Geruhen -Euer Excellenz unseren Dank hiefür und die Versicherung -entgegen zu nehmen

an der Spitze der Tiroler Schützen mitmarschiren wird. Von Frankfurt ist dann ein Abstecher nach Berlin beabsichtiget, wo die Kapelle, wenn möglich, dem deutschen Kronprinzen als früherer Winter kurgast von Gries-Bozen in Form einer Serenade ehrfurchtsvolle Grüße aus der letzten deutschen Stadt im Süden überbringen möchte. (SteSsagessahrt.) Vom 1. Juli angefangen verkehrt der Stellwagen zwischen Bahnhof Tob lach und Cortina. (Zur Aildstatistik der österreichisch» Monarchie.) Die jüngste

Badekur ist nicht beabsichtigt. AK». 1. Juli. Plener äußerte gestern in Eger vor seinen Wählern, die deutschen Abgeordneten werden nicht wieder in den böhmischen Landtag eintreten, ehe nicht bestimmte Garantien für die materielle Berücksichtigung und ErMung ihrer Forderungen gegeben worden sind. Die Zeit sei nicht angethan zu einem hoffnungsvollen Ausblick in die nächste Zukunft, im Innern herrschen Un friede, Völkerhaß und finanzielle Unordnung, nach - außen stehe die Monarchie isolirt. Alle Deutsch

österreicher seien aber trotz ihrer Zersplitterung in Klubs einig im Widerstand gegen das jetzige System. Die Wähler votirten dem Rddner ihren Dank und ihr Vertrauen und sprachen den Wunsch aus, alle Deutschen möchten in der Opposition ausharren. — König Milan ist hierher zurückge kehrt; wann er nach Belgrad reist, ist fraglich. Lraka«, 1. Juli. Die Abreise des Kronprin- zenpäares fand unter begeisterten Akklamationen der Bevölkerung statt. Auf dem Bahnhofe waren die Würdenträger, die Geistlichkeit

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 07.09.1880
Physical description: 6
, das war es, woran der Kaiser in all seinen Reden erinnerte. Mit be sonderem Nachdruck geschah das in den Worten, wo mit der Monarch die Huldigung des Adels entgegen nahm. Auf die Versicherung der Treue und Anhäng lichkeit an seine Person und an sein Haus, entgegnete der Monarch, er sei der festen Zuversicht, daß der Adel Galiziens, „treu seinen ritterlichen Traditionen und eingedenk der schweren, aber schönen. Pflichten seines Standes, für das Wohl des Landes und das Gedeihen des Reiches stets seine besten

genheit in erster Linie die Pflichten ^zu erfüllen, welche die Gegenwart stellt. Wer unter dem Szepter des Kaisers von Oesterreich lebt, der ist vor Allem und zuerst Oesterreicher. Vor der Ehre und den Interessen des Reiches muß aller nationale Hader verstummen, muß jegliches Parteigezänke schweigen. Deutlich genug hat der Kaiser Alle, die ihm zu huldigen kamen, an die Pflichten erinnert, welche Oesterreich an seine Söhne stellt. Der Monarch sprach dieser Tage in Galizien

nicht anders als vor einigen Wochen in Böhmen. Unter hochherziger Würdigung pietätvoller Erinnerun gen an die Vergangenheit mahnte er, nach allen Seiten Gerechtigkeit übend, hier wie dort, zu treuer Erfüllung der Pflichten, welche die Gegenwart allen Bürgern der Monarchie, dem Lande wie dem Reiche gegenüber auf erlegt. Möchten die kaiserlichen Worte von den An gehörigen aller Nationalitäten beherzigt werden. Möchten vor Allem aber auch unsere deutschen Reichs- und Stammesgenossen nicht vergessen, daß dem, der am treuesten oie

Uebersicht. Bozen. '7. September. Die Blätter beschäftigen sich, soweit sie innere An gelegenheiten besprechen, vorzugsweise mit den Vor- gängen in Krakau. Die „Neue Freie Presse' ergeht sich, indem sie dieselben bespricht, w Klagen gegen die politische Hal- tung der Polen und deren angebliche Undankbarkeit gegen die Verfassungspartei, denn Alles, was in Kra- kau in den Ansprachen der galizischen Würdenträger mit so viel Dankbarkeit und Anerkennung hervorge hoben wurde, sei das Werk der deutschen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 07.10.1880
Physical description: 4
' Veranlassung^ ein e^wägenswertheS Wort on da- Ministerium Taa^e zu richfen- ^ Der Artikel ist uns aus der Seele gesprochen und wir tonnen nicht umhin Einiges auS demselben zu reprodüziren. Das, Wienerblatt schreibt : Die Wortführer des deutschen Volkes in Böhmen haben die Existenzfrage des gegenwärtigen Ministerium? auf die Tagesordnung gestellt. Sie erklären dos Ba terland in Gefahr und identificiren das Ministerium mit den gegen die Einheit des StaatSverbandeS gerich teten Bestrebungen der Föderalisten

, mit;den gegen die Integrität des DeutschthumS in Oesterreich gerich- teten Agitationen der Nationalen. Jener ganze ge waltige Sturm dir Entrüstung, welchen vor neun' Jahren die Adresse des böhmischen Landtags mit den darin enthaltenen Fundamental-Artikeln wachrief, jener Sturm, welcher das Ministerium Hohenwart wegfegte, er soll auch gegen die im Amte beftndl che Regierung entfesselt werden. Jene patriotische Begeisterung, die im Jahre 1871 prolestirte gegen die Zerstückelung des Reiches, sie soll aufs Neue geweckt

hat bei jedem Anlasse erklärt, daß er unerschütter lich festhalte an der Verfassung und an der Einheit der Staatsverwaltung. Wenn Graf Taaffe sich heute der begehrlichen Bereitwilligkeit der nationalen und staatsrechtlichen Parteien g-genüber sieht und die un ermüdlichen Angriffe. Beschuldigungen und Anfeindun» gen erwägt, welche ihm von Seile der deutschen und liberalen Parteien zu Theil werden, dann mag es allerdings zu befürchten stehen, er werde sich von der entgegengehaltenen Freundeshand erfassen

und in die offene Gegnerschaft wider das Deutschlhum hineintrei-' den lassen. DaS ist die Gefahr, weiche seine Regier rung bedroht; das ist die Gesahr, w.lche Jene ver mehren, welche die Meinung ausstreuen, Graf Taaffe habe bereits vor den Postulaten der vereinigten Rechten capitulirt. Nicht den allerdings noch weit im Felde stehenden nationalen Ausgleich fürchtet die Bevölkerung der deutschen Lande in Oesterreich. Nicht dafür begeistern sich die Massen der liberalen deutschen Wählerschaft und die reichstreue

Elite der Gesellschaft, ob jene Per» sonen, welche vor einem Jahre die Verantwortung des Regierens abgelehnt haben, unter der heutigen Sach lage zur Herrschaft komme» sollen oder nicht. Was aber die .staatSerhaltendc' Partei fürchtet, das ist jedes Ueberwuchern der inferioren nationalen Elemente im Reiche. Oesterreich dankt seiner deutschen Jnwoh. »erschaft, daß es mit dem westlichen Europa auf gleiche Stufe der Gesittung und Cultur sich stellen konnte, , Gabriele. Novelle von Richard Hosmann

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 26.11.1883
Physical description: 4
an, hilft sich gegenseitig wo man kann, und der Papst selbst unterstützt nach Kräf ten diese Bemühungen zur Herstellung der so lange ersehnten Harmonie. „Der Papst?' fragte ich mit einem unwillkür lichen Anfinge des Zweifels im Tonfalle der Stimme. „Es ist zwar wahr, daß Leo xm. den Bischöfen des Reiches die Weisung zukommen ließ, sich mit der neuen Ordnung der Dinge zufrieden zu geben, was sie auch mit einer vielbezeichnenden Bereitwilligkeit thaten, allein was Rom selbst betrifft

Sitzungen die Neuwahl eines zweiten Vice-Präsidenten vornehmen müssen. -X In vielen deutschen Blättern wird die Sprache über die Lage der Deutschen in Oesterreich recht deutlich; so schreibt ein tonangebendes Mün chener Blatt: „Die Deutschen müssen nun einmal zeigen, daß sie nicht bloß die „elende, steuerzah lende Hefe' sind, zu welcher die verehrlichen Natiönchen sie stempeln möchten. Diejenigen, welche den Austritt der Deutschen aus dem Parlament und die Zweitheilung Böhmens wollen, haben blutig recht

, aber es wird ihnen jetzt nichts helfen. Der Philister steckt dem Deutschen zu stark im Gemüth, als daß er sich so bald zu einer energi schen That aufraffe» könnte, aber die Zeit ist nicht allzufern, wo sie alle den Hohn und den Spott der Gegner satt kriegen werden, und sie werden die Posse, die bei uns Parlament heißt, abbrechen und dann erst wird wieder die Zeit für Freiheit und Deutschthum in Oesterreich kommen!' -k Die Lemberger „Riforma' bespricht die Eisenbahn - Decentralisation und betonr, der Polen-Club müsse

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 20.08.1884
Physical description: 4
- ^Berlin u. München, H. Schaltl . DukeS. Wen l. Riemergasse 1 »V 191 Mittwoch, den 20. August WeMof und Gregr. In Cilly hat Dr. Weitlof in einer langen Rede auf die Verläumdungen geantwortet, welche Dr. Gregr bei dem Jungczechen-Meeting auf dem Lipanerberg bei Prag gegen den deutschen Schul verein geschleudert hat. und die zum Theil von uns mitgetheilt worden sind, weshalb wir auch von der Entgegnung Weitlofs Notiz nehmen müssen. „Was die Frage des deutschen Unterrichts anbe langt', bemerkte

der bewährte Vorkämpfer des Deutschthums, dessen rastloser Arbeit auch die deutschen Gemeinden in Südtirol viel zu danken haben, .so stehe ich nicht an. zu erklären, daß es bei dem Bedürfnisse des Staates und der Bevöl kerung nach Verbreitung der Kenntniß der deut schen Sprache Sache des Unterrichtsmini sters wäre, dafür zu sorgen, daß schon in der Volksschule die Kenntniß der deutschen Sprache erlangt werde, daß ferner nicht Mittelschulen be stehen, welche ein höheres Maß allgemeiner Bil dung gewähren

Universität Existenzbe rechtigung hat, an welcher entweder die Hörer darüber getäuscht werden, daß sie eine gleichwer- thige Ausbildung für den wissenschaftlichen nnd praktischen Beruf mit ihren Kollegen an deutschen Hochschulen erlangen, oder der Staat die Täu schung erfährt, daß feine Mittel anstatt für gei stige Culturzwecke nur zur Entwicklung jenes Phantasiegebildes eines slavischen Oesterreich ver ausgabt werden, für welches auf der europäischen Landkarte kein Raum ist. Mit Einem Worte, der Staat

hätte allen Volksschichten deutsche Bildung ebenso zugänglich zu machen, wie czechische und slovenische Wortführer selbe ihren Kindern anzu eignen bemüht sind. Anders ist es bei dem Schulvereine, dessen Mittel und Arbeitskräfte eben nur den Deutschen gewidmet sind. Wir haben wahrlich keinen Grund, Schulen im Interesse der guten Freunde von Gregr zu errichten. Allerdmgs erlauben wir uns selbst zu beurtheilen, wen wir in unsere Schulen aufnehmen wollen, ohne ein AnerkennungSdecret slavischer

Autoritäten über die Nationalität der betreffenden Schüler abzuwarten. Haben wir nach Unterbringung unserer deutschen Rindn Raum, um auch den Bitten nichtdeutscher Eltern wegen Aufnahme ihrer Kinder zu entspre chen, so sind wir nicht hartherzig genug von un serer gutbesetzten geistigen Tafel Jene auszuschlie ßen. die sich eine solche Kost bei ihren StammeS- Senossen nicht verschaffen können. Und haben wir A der Umgebung unserer deutschen Städte ganze Gemeinden, welche in althergebrachter Weise

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 17.11.1885
Physical description: 6
. Durch verschiedene Kunstgriffe habe sie sich eine nume rische Stärkung verschafft. Sie habe durch die Abände rung der Wahlordnung für die Handelskammer und den böhmischen Großgrundbesitz und durch andere Wahl- umtriebe, die im Parlamente noch eingehend werden besprochen werden, ihren Anhang vermehrt. In seinen Ausführungen kam der Redner naturnothwendig auf die Stellung des deutschösterreichischen und deutschen ClubS zu einander eingehend zu sprechen. Er bedauerte wiederholt die Trennung der Partei in zwei Clubs

und hob hervvr, daß insbesondere die trüben nationalen Zu» stände in Nordböhmen die Bildung des deutschen Clubs veranlaßt haben. Da aber der nationale Hader in den österreichischen Alpenländern theils noch gar nicht ein getreten sei, theils nur geringe Dimensionen angenom men habe, sei er dem deutschen Club nicht beigetreten. Zwischen beiden Clubs herrsche übrigens das beste Ein vernehmen. . Der Rede Wildauer's folgte reicher Applaus. Der Abgeordnete Herr Dr. Angerer sah sich veran laßt. nnn

seinerseits die Gründe darzulegen, welche ihn zum Emiritt in den deutschen Club bestimmten. Da Herr Dr. Angerer der Abgeordnete der Städtegruppe Bozen, Meran und Glurns ist. in welchen Ihr Blatt die größte Verbreitung hat, glauben wir dem Wunsche Ihres Leserkreises gerecht zu werden, wenn wir An- gerer's Rede hier wörtlich folgen lassen. Er sprach: „Meine Herren! Das sehr schöne und im Allgemei nen vollkommen wahrheitsgetreue Bild, das mein ge ehrter Herr Collega über die Clubverhältnisse

im Ab geordnetenhause entworfen, enthält nur eine Stelle, die einer weiteren Beleuchtung bedarf, nämlich jener, die sich auf die Haltung und Wirksamkeit des Deutschen Clubs bezieht. Wenn der Vorredner glaubt, daß es hauptsächlich die nordböhinischeii Zustände sind, welche den Bestand dieses Clubs erklären und rechtfertigen, so entspricht dies nicht den thatsächlichen Verhältnissen und es ist daher um so mehr meine Pflicht, dieselben aufklärend auseinander zu setzen, als ich einerseits diesem Club angehöre

, andererseits als Mitglied der liberalen Par tei in Tirol es nicht blos meinen Wählern, sondern der ganzen Partei schuldig bin. mich gegenüber den Ausführungen meines geehrten Herrn Kollegen zu recht fertige», warum ich nicht in den deutschösterreichifchen, sondern in den Deutschen Club eingeirete» bin. Die Entstehungsgeschichte des Deutschen Clubs hat zwei Abschnitte, wovon der eiste am 21. Juni, der zweite am 21. September abschließt. Wie bekannt, be suchte ich die im Juni stattaefnndene Parteikonferenz

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.09.1885
Physical description: 8
, den 5. September Der deutsche Club. Die Vorgänge in Reichenberg und Königinhof haben bei der deutschen Bevölkerung Böhmens eine so nachhaltige Verbitterung hervorgerufen, daß selbst die czechischen Organe über das durch die Excesse herbeigeführte Resultat erschrecken und Niemand die Garantie übernehmen möchte, daß die Ausschreitungen nicht noch schlimmere Fortsetzung erfahren. Auch die Kundgebungen der Regierungsblätter verrathen, daß man sich an höherer Stelle nachgerade in arger Verlegenheit befindet

nicht unbeachtet gelassen werden und wir find be gierig, was die Regierungsvertreter den Herren Motz und Genossen antworten werden, wenn sie mit den jüngsten Früchten der Versöhnung ins Feld rücken. Es wird nicht gerade gemüthlich im Reichsrath zugehen und es ist nur ein Glück, daß die Reden unserer deutschen Abgeordneten nicht confiscirt werden können, denn dieselben dürften dem Cabinet Taaffe ein ziemlich Helles Licht über den Erfolg seiner sechsjährigen Thätigkeit auf zünden. Die Excesse in Böhmen

aber tragen nicht wenig dazu bei, die künftige Gestaltung der Opposition zu beeinflussen. Die Dinge liegen jetzt schon ganz sonnenklar und nur derjenige kann sich einer Täuschung hin geben, der fich absolut täuschen will. Mit einer stauneuswerthen Hartnäckigkeit schreibt die „Graz- Tagespost' setzen sich mehrere führende Wiener Blätter noch immer der beinahe vollzogenen That sache der Bildung eines deutschen Clubs entgegen. Was soll es heißen, wenn die „Neue Freie Presse' ununterbrochen und offenbar

durchaus fruchtlos ganze Breitseiten gegen den deutschen Club ab feuert und diejenigen Deputirten, welche densel ben jedenfalls bilden werden, wie halbe Verrä ther behandelt ? Glaubt man deun damit irgend etwas zu fördern? Etwa zwanzig deutsch böhmische Depntirte und neben ihnen eine nicht geringe Anzahl von Abgeordneten der Alpenländer werden fich von ihrem Entschlüsse nicht abbringen lassen, und Pflicht der Klugheit Wäre es, zu erwägen, wie nach der Bildung des deutschen Clubs die Schlagfähigkeit

und Schlag kraft der deutschen Opposition, wie ihr gemein sames Zusammenwirken zu erhalten ist. Diese zersetzenden und zu nichts führenden Streitigkei ten sollten endlich fallen gelassen werden und der Erwägung Platz machen, wie man künftig in zwei getrennten Heerhaufen mit erhöhter Energie den gemeinsamen Gegner bekämpfen könne. Oder will die Residenzpresse den Krieg gegen den deut schen Club auch dann weiter führen, wenn der selbe bereits gebildet wirds Gedenkt sie auch dann noch die Thätigkeit gerade

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 18.10.1884
Physical description: 8
, noch die Kühnheit haben kann, von einem Erfolge der Versöhnungspolitik des Grossen Taaffe zu reden — soll man doch end lich den weit geringeren Muth haben, offen einzugestehen, daß es auf eine Unterdrückung des deutschen Elements, welches gleichzeitig den Liberalismus vertritt, abgesehen ist. Eine trau rige Rolle spielen bei dieser Verfolgung des Deutschthums jene deutsche Grafen und Herren, welche mit den Czechen Arm in Arm gehen und sich nicht einmal schämen, wie Graf Ledebur sich zu entschuldigen

, daß sie aus Un' nntnitz der cze- chischen Sprache — deutsch spreu,-.,. Das ist eine traurige Erscheinung und umso trauriger, weil sie bei keiner anderer Nation als bei der deutschen vorkommt. Am 15. d. wurde die Sprachendebatte im böh mischen Landtage beendet. Nachdem der Bauern führer Böhns auf die Rede Ledeburs erwiedert hatte, daß die deutschen Bauern sich von Nieman dem beeinflussen lasse, aber festhalte an der Soli darität der deutschen Partei, wurden Plener und Graf Leo Thun zu Generalrednern gewählt. Die Rede

des Ersteren, welche voll geistreicher Wendungen und staatsmännischer Erörterungen war, wurde von den Deutschen minutenlang applau- dirt und rief allseits eine tiefe Bewegung hervor. Plener begann sogleich anf Grund des statistischen Materials und mit Bezug auf Herbst's seinerzeit veröffentlichte Broschüre den deutschen Antrag zu vertheidigen und wies die Leichtfertigkeit des Majoritätsberichtes nach, der beispielsweise im Bezirke Wallern mehr ms 9000 Czechen annehme, während der Bezirk überhaupt nur circa

beweise, sei dort nur die deutsche Sprache üblich gewesen, erst die Sprachenzwangs- verordnnng habe den czechischen Expanstonswün- schen zu Liebe dies geändert. Der Antrag Herbst habe eine weitergehende Bedeutung und Wirkung; die Sprachenverordnung für das geschlossene deutsche Sprachgebiet solle aufgehoben werden. (Großer Beifall links.) Im deutschen Sprachgebiete soll das Deutsche die Gerichtssprache sein, in den übri gen wenigen gemischten Bezirken möge die Spra- chenverorduung gelten, in den rein

, die aus dem Grund- entlastungsfonde genommen werden sollen, der selbst das Geld zur Tilgung brauche. Bange sei ihm um die Zukunft nicht, er wolle sehen, ob der Eigensinn einer Regierung und einer Partei stär ker sein werde als der entschlossene Widerstand des deutschen Volkes. (Minutenlanger Applaus links. Zischen auf den Czechenbänken und der Ga lerie, welche der Oberstlandmarschall räumen zu lassen droht.) Hierauf ergreist Leo Thun das Wort. Er anerkennt die staatsmämnsche Bedeutung der Rede Pleners

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Page 2 of 4
Date: 28.07.1881
Physical description: 4
des bairischen Königs- throneS, der ältere Bruder des Prinzen Leopold, Prinz Ludwig von Baiern, an die deutschen Schätzen aus Oesterreich und der Schweiz richtete. In den Prinz» l'chen Worten liegt etwas ungemein Wohlthuendes; sie berühren uns inmitten der Verunglimpfungen, denen wir Deutsch-Oesterreicher in letzter Zeit ausgesetzt find, doppelt angenehm. Gewiß, unser Deutfchthum steht in keinem Widerspruch mit unseren patriotischen Pflichten; im Gegentheil, wir glauben, daß wir die Pflichten

gegen unser österreichisches Vaterland verletzen würden, wenn wir unserem Deutschthum untreu werden wollten. Diese Ueberzeugung sprach auch aus den Reden der Männer, Welche im Namen der österreichischen Schützen das Wort ergriffen. Taktvoll vermieden sie es, irgend etwas zu sagen, waS als ein Hilferuf der Deutschen Oesterreichs an. ihre MammMenoffen im Reich gedeutet werden könnte; aber sie betonten auch voll Nachdruck, daß kein Gegensatz zwischen ihrer österreichischen und deutschen Gesinnung vorhanden sei

. Diesen Gegensatz künstlich zu schaffen, wird auch ollen Hetzereien und verleumderischen Anschuldigungen nicht gelingen. Die Deutschen können in den Staaten, die sie in blutigen ruhmvollen Schlach ten und in vielhundertjähriger schwerer Culturarbeit gegründet haben, niemals Fremdlinge werden, denn aus der deutschen Gesittung und der deutschen Sprache schöpfte Oesterreich die einheitliche Kraft, die es zum Staat gemacht hat und als Staat erhält. Auch die „Deutsche Zeitung' wendet dem Münchener Schützenfeste

ihre Aufmerksamkeit zu und betont, daß die österreichischen Schützen als Glieder des deutschen Schützenbundes nach der Hauptstadt Baierns gezogen find, nicht um gegen die Zustände in Oesterreich zu demonpriren. Der Zug ihres HerzeuS treibe sie an, die fröhliche Gemeinschaft ihrer Volksgenossen zu suchen. Es müsse doch e n recht zäher Kitt sein, durch welchen die Deutsch-Oesterreicher im großen deutschen Schützen verbande festgehalten werden, trotzdem unter den öster reichischen Schützen seit Langem gewühlt

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Page 1 of 4
Date: 28.07.1886
Physical description: 4
»„e»i » Voaler. R. Ms,7« u. S. t>. »aubeöl-Cs. M 5! iWr. AnwjjMiG-Skilazm ZlMM>VMMkr IMgÄNg. M?4 lanüw. -Scilaze» „Aekmm'. M M Mittwoch den 38. Juli Wk Die Ungarn und die Deutschen. Wien, 26 Juli. Den Ungarn ist einigermaßen unbehaglich zu Muthe, troydem sie mit den Sporen klirren. Der Abgang Edelheims ist ein deutlicher Fingerzeig und er wurde sofort verstanden. Dieser Abgang ist aber ein Fingerzeig sür das ganze Reich und hat seine Bedeutung ebenso für die innere Politik der ReichSrathsländer

. Wenn gegen Osten hin klar verkündet wird: „Eine Lockerunk der Einheit des Heeres wird unter keiner Bedingung zuge lassen,' so muß dies auch im Westen verstanden werden. Die Reden des Kriegsministers in der österr. Delegation, seine „Sesorgnik' wegen der deutschen Sprache im Heere, stehen im engsten sachlichen Zusammenhange mit der Janski-Ange legenheit und Edelsheims Pensionirung. wie weit sie anch räumlich und zeitlich auseinandergerückt fein mögen. Die gemäßigte Opposition in Ungarn unter Führung Aponyi's

in Ungarn ebenfalls nicht unwesentlich. Muß einmal ein Bündniß daran, seine Kraftprobe zu bestehen, dann wird es nicht gleichgiltig sein, mit welchem Eifer oder mit welcher Unlust die Ungarn zum Bünd nisse stehen werden. Das sollte man an der unte ren Donau und an der Theiß nicht vergessen. Die deutsche Regierung hat es an Entgegenkommen für die Ungarn niemals fehlen lassen. Aber im deutschen Volke wächst doch der Unmnth über die Behandlung der Deutschen im Bereiche der Ste- fanskrone. Die herrschenden

Magyaren sollten also sowohl dem österreichischen Heere als auch dem deutschen Volke und seiner Stimmung Rech nung tragen. Sie haben sich allzu schroff in ihr Selbstständigkeitsgesühl eingeiponnen. Die Klug heit wird sie vielleicht lehren, die werthvollsten Bundesgenossenschaften nicht durch ungemessenen Stolz in die Schanze zu schlagen. Den Deutschen aber bleibt nichts übrig als diese Erkenntniß bei den Ungarn abzuwarten. Sie wird kommen. In den Reichsrathsländern hingegen haben die Deutschen

auf nichts zu warten. Die Erkenntniß, daß es so nicht weiter geht, ist allen Parteien gleichzeitig gekommen. Die Deutschen habe» das Die Iranckenßurg. Roman von Marie Romany, (9. Fortsetzung.) Sie durchirrte Italien, ihr Vaterland, die Schweiz, bettelnd, stehlend, so wie die Gelegenheit eS erheischte; sie kehrte während der Winterszeit in den niedrigsten und verrufensten Herbergen ein, im Sommer über nachtete sie in Höhlen oder auch im Walde. Nicht lange Zeit ging bin. so war Madelaine Grison mit Vagabunden

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 11.08.1883
Physical description: 6
Kaisers mit dem deutschen Kaiser in Jschl. Zwar hebt sich die Begegnung der Monarchen von einem vollkommen friedlichen Hintergrunde ab. nirgends wird die europäische Ruhe gestört, auch für die nächste Zu kunft ist keine Gefahr eines Friedensbruches vor handen. Trotzdem verleihen der Entrevue zwei Momente eine höhere politische Bedeutung. Sie gewinnt zunächst politische Tragweite durch den Umstand, daß der im Jahre 187!) abgeschlossene Allianzvertrag zwischen den beiden germanischen Staaten im nächsten

Jahre abläuft. Ohne Zweifel sollen schon Heuer die Vorbereitungen getroffen werden, die Allianz der beiden Reiche auf den ge gebenen Grundlagen zu noch längerer Dauer zu befestigen. So faßt anch die ausländische Presse die heurige Begegnung der Monarchen in Jschl auf. Jene deutschen Blätter, welche Fühlung mit dem Reichskanzler haben, erörtern schon seit meh reren Tagen mit besonderer Wärme die Vortheile, welche die Erneuerung des Bündnisses beiden Staaten bieten würde. Die französischen Blätter

dagegen commentiren die Entrevue schon im Vor hinein im hämischen Sinne. Seit in der inneren Entwicklung Oesterreichs deutschfeindliche Politiker ein gewichtiges Wort mitzusprechen haben, sind in Frankreich neue Hoffnungen auf eine Zertrüm merung der österreichisch-deutschen Allianz erwacht, Hoffnungen, die sich vorläufig wenigstens nicht er füllen sollen. Näher schien die Gefahr eines intimen Anschlusses an Rußland zu liegen. Hat man dm Grafen Kal- noky doch besondere Zärtlichkeit für Rußland

einer administrativen Trennung der deutschen und slavischen Ortschaften ernstlich besprochen, und das heillose Entsetzen, welches die Berührung dieser Frage im czechischen sowie im Regierungslager hervorrief, stellt Zweifaches außer Zweifel. Man weiß, daß es den Deutsch böhmen heute mit dieser Forderung ernst ist, denn sonst hätte man die Reden Barenther's und Ge nossen einfach belächelt, und man ist an den maß gebenden Stellen vollauf durchdrungen von der Bedeutung dieses Programms. Für das erste gibt

, dann ist er demselben schon sehr nahe gekommen- Die Deutschen Böhmens werden für die admi nistrative Trennung eintreten, wenn sie ihrem nationalen Vortheile entspricht, wieisie andererseits dieselbe bekämpfen werden, wenn sie ihnen nicht entspricht. Diese Anschauung gewinnt in Böhmen täglich an Verbreitung, das zeigen n. A. die oben angeführten Worte Waldert's — und man kann gegen die Deutschböhmeu darob keine Anklage er heben. Sie wurden der Pflicht und des Rechtes, das führende Element

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 16.08.1883
Physical description: 4
böhmischen Landtags erschöpft; alles Andere war nationaler Streit und lohnte wahrlich nicht die Mühe der Auflö sung und der Neuwahlen. Im Gegentheile, so lange die Deutschen in der Mehrheit waren, wurde gearbeitet, mit, dem Tage der czechischen Majorität begann der Hader, es begannen die Angriffe auf die Deutschen, gegen welche die Letzteren sich vertheidigen mußten, es begann der Sturmlauf wider jene Institutionen welche so viele Jahre lang zum Wohle des Lan des bestanden haben. Nicht einmal die nöthige

Anstandsfrist gönnten sich die czechischen und feu dalen Führer, mit anwidernder Begehrlichkeit strebten sie darnach, aus der neugewonnenen Majo rität sofort ihren Gewinn zu ziehen, und diese Hast mußte die Deutschen erst recht stutzig und mißtrauisch machen, mußte ihrer Sprache die größere Schärfe und ihrer Taktik die bedeutende Entschiedenheit verleihen. Der ungestüme Angriff der C.zechen und die mißtrauische Abwehr der Deutschen sind die charakterisirenden Momente der dießmaligen

wiedergegeben haben. Der officiöse Chorus rief nämlich bei jeder Gelegen heit die Czechen und Feudalen zur Ordnung und nahm die Deutschen wegen ihres Widerstandes gegen die Rieger'sche Wahlreform, gegen den Clam'schen Sprachenantrag und die berüchtigte Zex Kviczala recht herzhast in Schutz. Darin liegt eine Unbegreiflichkeit, die selbst in Oester reich auffallen muß. Regieren heißt voraussehen; ein Staatsmann darf nichts thun, ohne die Fol gen überdacht zu haben, und wenn ihm die vor aussichtlichen

Consequenzen eines Schrittes nnan- geuehm sind, muß er eben diesen Schritt unter lassen. Als daher Graf Taaffe den böhmischen Landtag auflößte und seinen Einfluß für die Wahl einer nicht deutschen Majorität in die Wagschale warf, mußte er sich über die Folgen dieses Schrittes klar sein. Er durste sich darüber keiner Täuschung hingeben, daß diese Majorität sofort mit ihren Wahlreform- und sprachlichen Anträgen hervorrückeu, daß sie die Deutschen zum Widerstande provociren und eine Session voll

. ^7 In der außerordentlichen Generalversamm lung des Salzburgischen Bauernvereins im Stanzinghof bei Salzburg sprachen dieReichs- raths-Abgeordneten Posch uud Dr. Keil, sowie Redacteur Kirchmair aus Linz vor einer sehr zahl reichen Znhörerschast über die politischen nnd wirthschaftlichen Fragen des Bauernstandes, die Steuerpolitik der gegenwärtigen Negierung lind die heutige Lage des deutschen Volkes in Oester reich. Sämmtliche Reden wurden mit großem Beifalle aufgenommen. Auf Antrag des Ausschusses wurden Johauil

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 11.08.1882
Physical description: 8
Verbindungen einen sehr schweren Schlag versetzt hat, rastete erstere doch nicht in ihrem Säuberungs werke und wusste in den inneren Provinzen des Reiches neuerdings zahlreicher Anhänger des Nihi lismus habhast zu werden. Es verdient besonder? bemerkt zu werden, dass unter den zuletzt Verhafteten sich eine große Zahl junger, im Alter von siebzehn bis neunzehn Jahren stehender Mädchen befindet, welche durch die bei ihnen faisierten Briefschaften in größerem oder geringerem Maße compromittiert erscheinen

hat der durch Brand verunglückten Gemeinde Nesselwäugle zum Ankaufe einer Feuerspritze gütigst 300 fl. geschenkt. ?-r. Bozen, 9. Aug. Zu der auf gestern abends L Uhr in der Vilpianer Bierquelle einberufenen außerordentlichen Hauptversammlung der Section „Bozen' des deutschen und österreichischen Alpen vereines waren circa 30 Vereinsmitglieder erschienen, welche den einzigen Punkt der Tagesordnung, be treffend die Vertretung der Section Bozen auf dem alpinen Congress in Salzburg, zu erledigen hatten. Da sich trotz

und ^on allen Seiten beglückwünscht. Nun giengs in die Stadt zurück. In Forsters Gar ten überzeugte man sich an einem Glas Bier, dass der Bodensee in unmittelbarer Nähe sein müsse und nahm die Gewissheit mit, dass dieser Bierbrauer wegen zu starkem Bier sicherlich nie in einen Stcaf fall verwickelt werde. Ein Verein nach dem andern verlor sich nun, nachdem jedem ein herzlicher Ab schied von der lieben Bürgerschaft des »deutschen Neapel' und deren ausgezeichnetem Bürgermeister geworden war. «I-II ttulsteln ^VVfg

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 06.06.1890
Physical description: 8
Redacteur Johann TschllgmcU. — Literatur. Kunst- und Wissenschaft. 5*» Die eben erschienene Juni-Nummer der „Zeit schrift des allg. deutschen «Sprachvereins' trägt au der Stirne die Worte aus dem ErlasS Kai ser Wilhelms II. vom 2. Februar d. Js.: „DaS Deutsche wird Mittelpunkt des gesammten Unterrichts. Der Schüler ist in jedem Gegenstande zum sreien Ge brauche der Muttersprache anzuhalten.' Dann folgt ein dichterischer Festgruß von W. Jrel. Die Nummer ist wieder sehr reichhaltig an lesenswerten

Aufsätzen und Bemerkungen. Recht erfreulich klingt u. a. der Bericht über die überaus entgegenkommende Art und Weise, wie der Wiener Gemeinderath die Sache deS deutschen Sprachvereins anffasSt, indem derselbe die Nothwendigkeit betont Hai, dass in der Amtssprache alle nnnöthigcn Fremdwörter vermieden werden. Gleich zeitig widmete der Wiener Gemeinderath dem dortigen Zweigvereine 100 sl. Der Bericht über die ^Haupt versammlung zu München erscheint in der Jnli-Num- mer der Zeitschrift. Aus den Vereinen

den Fürsten Georg CzartorhSki zum Präsidenten; auf Herrn von Chlnmecky entfiele» 15 Stimmen; Abt Hauswirth wurde einstimmig zum Vicepräsidenten gewählt. In seiner Antrittsrede sagte der Präsident: „Wir wissen, dass wir, wenn wir mit dem Wunsche nach Wahrung deS Ansehens und der Vertheidigungsfähigkeit der Mo narchie auch den Wunsch nach Erhaltung des gefestig ten Friedens aussprechen, im «sinne dessen sprechen, welcher von höchster Stelle aus die Politik deS Reiches mit weiser Mäßigung und seltener

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Der Burggräfler
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Page 2 of 8
Date: 19.10.1883
Physical description: 8
Universität zu stellen. Der Re- giernngsvertreter wies statistisch nach, daß während der zehn Jahre 1870 bis 1879 an allen Mittelschulen des Küstenlandes nur 157 Schüler italienischer Sprache die Maturitäts prüfung ablegten, welche erklärten, Iris zu studiren. Don diesen stammten 38 aus deutschen, 119 aus italienischen Schulen. Die Jahres frequenz märe mithin für die Universität zu geringfügig. Für eine komplett Universität wür den selbst die Zuflüsse aus den anderen italie nischen Provinzen nicht genügen

wurde die gerichtliche Untersuchung wegen Unterschlagung von Geldern eingeleitet. Berhoväy war bekannt als Judenfeind. Preußen-Deutschland. Aus der Haupt stadt des Reiches der Gottesfurcht und frommen Sitte erfahren wir durch den Herrn Pastor Stöcker folgende interessante Daten über die Verjudung: Am hiesigen französischen Gymnasium waren von sechs Abiturienten fünf Juden! In den Unterklassen der Gymnasien machen die Juden ein Viertel aus, in den mittleren schon ein Drittel und in der Prima fast

auf W den 8. Nov. einberufen. I Amerika. Bereinigte Staaten. Im ■ Staate Ohlv wurde der Anttag der Temperanzler > (Mäßigkeitsapostel) den Verkauf von alkoholischen M Gettänken gänzlich zu verbieten mit einer Mehr- » heit von 75.000 Sttmmen abgelehnt. Die zahl- » reichen Deutschen waren die rührigsten Gegner W des Anttages. |S Briefe. » Mais, den 18. Okt. » Herr Wendettn Jäger von Innsbruck ist hier Jg angekommen, um bei der Aufstellung der Kirchen- 8 Uhr selbst zu interveniren. > 1. Mals, 17. Okt. 3 Gestern

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