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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 23.01.1889
Physical description: 8
eine materielle Unter stützung nicht geleistet werden. Desgleichen gehört es nicht in das Programm der deutschen Colonialpolv tik, für die Herstellung staatlicher Einricht ungen unter barbarischen Volkerschaften ein zutreten und dort eine unseren Anschauungen entsprechende Ordnung der Verwaltung und Justiz herzustellen. Dagegen hat Deutschland in seinen afrikanischen Niederlassungen schou durch die unter Theilnahme des Reiches erfolgten Beschlüsse der Congo-Conferenz in Gemeinschaft mit anderen europäische

durch das Reich behufs Abwehr der Angriffe auf die deutschen Niederlassungen an der Sansibarküste. Um die angemessene Verwendung der vom Reich zu gewährenden Mittel zn überwachen und zu sichern, wird es erforderlich fei», einen Commifsär des Reiches zu ernennen und nach Sansibar zu entsenden, der mit den erforderlichen Vollmachten ausgestattet ist, um in den unter deutsche Verwaltung gestellte» Besitzungen des Sultans von Sansibar und in den benachbarten Gebieten die zur Bekämpfung der aufrührerischen Sklaven

Nr. 19 Meraner Zeitung. Seite 3 Herr, dem bekanntermaßen das Referat für Wälschtirol an> vertraut war; hieran knüpft das Blatt die Bemerkung, daß dieser Personalwechsel Anlaß bieten könnte, auf die Errichtung eines Landesschulrathes für das Trentiuo bedacht zu sein Dr. Herr, dessen Uebertritt in den Ruhestand wohl nahe be vorstehen dürste, gehört zu den entschiedensten Verfechtern der Nothwendigkeit des deutschen Sprachunterrichtes in Wälsch tirol und es ist daher wohl erklärlich

: 8 1. Für Maßregeln zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zum Schutz der deutschen In teressen in Ostafrika wird eine Summe bis zur Höhe von 2,lXX).(XX1 Mark zur Verfügung gestellt. Z 2. Die Ausführung der erforderlichen Maßregeln wird einem Reichscommissär übertragen, welcher gleich zeitig nach der ihm ertheilten besonderen Jnstruction, die dem Reichskanzler statutenmäßig zustehende Aussicht über die Deutsch-ostafrikanische Gesellschaft und deren Angestellte iu Ostafrika ausübt. Z 3. Der Reichskanzler

wird ermächtigt, die erfor derlichen Beträge nach Maßgabe des eintretenden Bedürfnisses aus den bereiten Mitteln der Reichshauptcasse zu entnehmen. Die Begründung der Borlage führt Folgen des aus: .Die leitenden Grundsätze der deutschen Co lonialpolitik, wie sie 1884 und 1885 in amtlicher Er< örterung die Zustimmung des Reichstages erhalten haben, bilden auch gegenwärtig die Richtschnur für das Verhalten der kaiserlichen Regierung bei über seeischen Unternehmungen von Reichsangehörigen. In Folge

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 13.08.1889
Physical description: 8
, Sr. Majestät dein Kaiser Wilhelm II., bei Allerhöchstseiner jüngsten Anwesenheit in Wien einen eben so warmen als herzlichen Empfang bereitet und auch sonst jede Gelegenheit gern ergriffen, durch Wort und That darzuthun, dass das auf Gemeinsamkeit der Interessen und Gefühle beruhende deutsch-öster reichische Bündnis voll und ganz in daSVolksbewusst- sein gedrungen ist. Die gegenwärtige Reise Sr. Majestät des Kaisers „ach der Hauptstadt des deutschen Reiches bietet ihnen neuerlich den bochwillkommenen

Wilhelm in Wien iln October des vorigen Jahres zn ernvidern. „Bei den überaus nahen und innigen Beziehungen — so schreibt die „Wr. Abrpst.' — welche zwischen den inachtvolle» Herrscherhäusern HabSburg und Hohen- zolleru bestehe«, und bei dcn durch Juteresseugemein- schast und Sympathie stets rege erhaltenen freund schaftlichen Gefühlen zwischen den beiderseitigen Völ kern ist eS nun natürlich, dass die Presse des deut schen Reiches, als treuer Dolmetsch der Gesinnungen der Bevölkerung

, die bevorstehende Ankunft uusereS erhabenen Monarchen mit ehrerbietiger Huldignng und aufrichtiger Freude begrüßt, und dass sie bemüht ist, die Bedeutung des Allerhöchsten BcsuchcS in Berlin in einer jedes patriotische Gemüth in Oesterreich-Un garn wahrhaft erhebenden Weise zu würdigen. Diese Kundgebungen huldigender Ehrfurcht für unseren erlauchten Monarchen und echt bundeStrener Gesinnung für die österreichisch-ungarische Monarchie finden in allen Theile» uusereS weiten Reiches ein sympathisches Echo

. Die Böller Oesterreich-Ungarns, seit jeher gewohnt, sich Eins zu fühlen mit ihrem ge liebten Kaiser und dem erlauchten Herrscherhaus?, haben wiederholt bewiesen, dass sie den durch die Weisheit ihres Monarchen geschlossenen engen Bnnd mit dem befreundeten deutschen Nachbarreicbe mit Kopf und Herz gleich warm begrüßen, und dass sie in demselben eine neue Gewähr- dauernder Freundschaft und eine feste Bürgschaft des Weltfriedens erblicken. Getren dieser Gesinnung, haben sie dein erlauchten Verbün deten

haben sich die alten Wechselbeziehungen zwischen der Großmacht an der Donau uud dem deutschen Reiche zu einem freien Bündnisse beider ausgestaltet, das beiden eine Gewähr bietet, die Er rungenschaften ihrer Cultur zu wahren und nöthigen- fallS anch mit überlegener Kraft gegen böswillige Störer zu vertheidige». Das Berliner „Militär-Wochcnblatt' weist auf deu letzten Besuch Sr. Majestät deS Kaisers Frauz Joseph hiu uuv sagt, die Erinnerung an dcn Glanz der damaligen Festtage nnd die Wichtigkeit der Ab machungen sei

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 23.03.1887
Physical description: 4
an die „.Xdllunistralioll der Couy. Vojucr Zeituag'. Gin deutscher Kaiser. s. (5:,' ist eitle Fülle voll Betrachtungen, die sich dem Geiste angesichts d.s Festes aufdrängen, das gestern das deutsche Volk des Reiches feierte. Kaiser Wilhelm ist gestern 90 Jahre alt gewor' den, nachdem er dnrch drei Menschenalter das beschick des deutschen Volkes mitgelebt, mit ihm in Noth und Leid gelitten durch Jahrzehnte. Es ist ein hohes Glück, das die Götter dem deutschen Volke bescheerlen. Es fand Männer, die seine Führung

seine Deutschen geführt, ein treuer Kamerad des Ge ringsten seines Volkes, ein leuchtend Vorbild in Pflichttreue, Selbstbescheidung, wahrhafter Reli- giösität den Besten seines Reiches. Jubelnd und den Göttern dankbar umstehen heute die Deutschen den kaiserliche» Thron, während eine zerfahrene Republik im Westen, ein von Oben bis Unten zerklüfteter Staat im Osten vergeblich Versuche machen, den Frieden des Reiches und damit ganz Europas zu gefährde». Wem hente, angesichts dieses neunzigjährigen Lebens voll

Lebensjahr abschloß, der hohe Greis ist das Muster, nach dem die Deutschen sich gebildet haben nnd nach welchem fortgesetzt alle Deutschen sich bilden sollen. Worte wie jene, die im ersten Ausruf' des Königs an sein Volk (1861) zu lesen sind, sind keine leeren Phraseu. Es heißt da: „Es ist Preußens Bestimmung nicht, dem Genuß der erworbenen Güter zu leben, In der Anspannuug seiner geistigen und sittlichen Kräfte, in dein Ernst und der Ausrich tigkeit seiner religiösen Gesinnung, in der Ver einigung

die Geburtstagsfeier des deutschen Kaisers, an der sich das ganze Reich betheiligt. Wir bringen eine Würdigung des Festes an leitender und die Nachrichten über den Verlauf an ande rer Stelle. Der Cultusminister erklärte in der Kommisston des Herrenhauses für die kirchennolitische Vorlage, daß sich die Verhältnisse im Lande günstiger ge staltet hätten. Die Anzeigepflicht habe sich ziem lich glatt vollzogen. Zwischen der Staatsregierung «S S s -» «> KB V -z 5T Gs hat nicht sollen sein. Von A. St anislas

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 14.06.1883
Physical description: 12
, und nur die Länder Galizien und Böhmen gingen befriedigt aus der Metamorphose hervor, welche mit dem von der VnsasiungSpartei gethanener! guten und kostbare» Stück Arbeit vorgenommen wurde. WaS nun die Verstaatlichung der Eisen bahnen betrifft, so war ja dieselbe bestimmt, die Lasten, die der Staat in Fo»m der Zinsengarantie auf sich genommen, zu mildern und einen be stimmenden Einfluß auf die Tarif« und Ver- kehrSverhältnisse deS Reiches zu üben. So waren eS ausschließlich ReichSinteressen, welche den Impuls

zur VnstaatlichungSaklion gegeben haben. Und waS sehen wir heute! AuS dem Gedanken der Verstaatlichung wird ein Gedanke der Entstaatlichung. Mit den Geldern deS Reiches sollen Bahnen gekauft oder gebaut werden; ist dieS geschehen, dann sollen sie alS Morgen gabe den Ländern hintangegeben werden. So verlangen eS rückhaltlos und rücksichtslos diejenigen Parteigruppen, deren Wort und Stimme heute ausschlaggebend wird. Die Frist, welche der Ministerpräsident für die Durchführung, sagen wir nicht dieses, aber doch eineö ähnlichen

auflodern kann. Die VerstaatlichuogSaction hat somit—wir sprechen einzig und allein vom wirthschaft- lichen Gesichtspunkte — ein« ganz veränderte Gestalt angenommen, alS sie noch vor wenigen Wochen halte. Heute schreckt jeder Fachmann, dem die Verkehrs- und wirthschastlichm Interessen deS Reiches am Herzen liegen, zurück vor der daS Verlangen ohne Correctur stellen kann, ,daß die Nordbahn, weil einige wenige Meilen ihreS Schienenweges auch daS Land Galizien durch ziehen, ein« Filial-Direction

, daß der Kaiser, als die Südbahn anläßlich der Oecupation Bosniens in der Beförderung ganzer MilitäitrainS die groß artigsten unerwartesten Leistungen ausgewiesen hatte, dem Leiter dieses Unternehmens, General director Schüler gegenüber, bemerkte, daß e: in der Südbahn-Gesellschaft einen sehr wesentlichen Factor für die Wehrhastigkeit deS Reiches erblicke, und daß er hoffe, daß die Südbahngesellschaft immer in Tagen schwerer Prüfung auf der Höhe dieser Leistungsfähigkeit zum Wohle deS Reiches sich zu erhalten

die Verwirrung der Gelster gestiegen sein und dieS ist die traurigste Erscheinung unserer politisch-nationalen Kämpfe — weon man zum Beispiel in einer Deputation«. , zur ,vlorngen «z-rwenv-»»» ansprach« an dm Statthalter eineS KronlandeS« dienen sollen. Du hierzu bestimmten vier ^le Z»r L«ge An den Präsidenten deS deutschen Reichstages und an den Präsidenten deS preußischen Abgeordnetenhauses hat Herr v. Bennigsen je ein kurze? Schreiben gerichtet, in welchem er ohne Angabe von Gründen di« einfache, trockene

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 20.10.1885
Physical description: 6
kung des Ganzen die beste Bürgschaft für die Stärkung und das Gedeihen der Theile liegt. (Beifall links.) Wir sind der festen Ueberzeugung, daß. wenn Oesterreich in die Theile geht, es in die Brüche geht. (Zustimmung links.) Wir sind der Meinung, daß es hoch an der Zeit wäre, den Standpunkt endlich wieder im Centrum zu nehmen und von hier aus das Interesse des Reiches und des Landes wahrzunehmen, nicht immer von der Peripherie aus auf das Centrum zu drücken und es in fast unheilbarer Weise

. Sie hat deren Ohnmacht und UnHaltbarkeit in ihren berühmten Denkschriften treffend und ergreifend geschildert. Sie wollte eine starke Centralgewalt, ein kräftiges, einheitliches Staatsbewußtsein und Unterordnung aller natio nalen Bestrebungen unter den einheitlichen Staats gedanken, Wahrung des dem deutschen Elemente in Oesterreich gebührenden Einflusses, endlich Auf rechterhaltung der deutschen Staatssprache. Mögen andere Volksstämme noch so laut uud eindringlich ihre Sprache als ebenbürtig

und gleichberechtigt Vroclamiren, sie sollten doch nicht vergessen, daß selbst inter psres ein xiimus sein muß. Der Primat gebührt der deutschen Sprache in Oesterreich nicht etwa aus nationalen oder linguistischen Gründen, sondern aus historischeu und politischen. Es ist dies ein historisches Product, eine staatliche Noth wendigkeit, insbesondere mit Rücksicht auf die Central-Administration und im Hinblicke auf die Armee, die wohl nirgends mehr Freunde finden kann, als in diesem hohen Hause. Wenn Sie sich erinnern

ist, und Sie werden es kaum begreif lich finden, daß jetzt, nach mehr als dreihundert Jahren, die historische und actuelle Berechtigung des Deutlchen als Staatssprache angezweifelt und bestritteu wird. Es ist ein historisches Gesetz, daß der Ursprung eines Staates jdemselben für die Dauer anhaftet und daß kein Staat seine hi storische Basis ändern kann. Die Deutschen haben dieses Reich gegründet. Die Dynastie, welche wie in keinem anderen Staate der Welt, die Verkör perung des einheitlichen Staatsgedankens, die Trägerin

der Gesammt-Staatsidee ist, ist eine deutsche; das deutsche Element ist das Fundamente der Grund- und Eckstein dieses Reiches. Wollte' man, wie es jetzt den Anschein hat, dieses Fundament ver rücken, diesen Grund- und Eckstein beiseite schie ben, dann müßte das ganze Staatsgebäude ins Wanken gerathen- Schon jetzt beschleicht Einen Hin und wieder das beängstigende Gefühl, als ob wir uns auf einem politischen Rutschterrain befänden und Niemand kann voraussagen, wohin man auf den eingeschlagenen abschüssigen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 08.01.1885
Physical description: 12
ist oder dieselbe noch finden wird, wie andererseits auch darüber noch keine offizielle Nachricht vorliegt, ob die Lüderitz'sche Erwerbung in der That, wie zu vermuthen, unter den Schutz des deutschen Reiches gestellt wird. Augenblicklich sind zwei Vertreter des bremischen Handeshauses und zwei andere bei der Ausführung der Gebietserwerbung betheiligte Deutsche in Berlin beschäftigt, in Bericht- erstattungen'an das Auswärtige Amt des Deutschen Meranec Zeitung. Reiches die streitige Angelegenheit klarzustellen, so daß wohl

« in preußischen konservativen und ultra montanen Blätern, wie auch im Wiener „Bater land finden werden. Die neueste Lüderitz'sche Gebiets erwerbung an der Ostküste Afrikas ist noch immer streitiges Object zwischen Engländern und Deutschen. Nach der Behauptung der Engländer steht dem Eigenthumsrechte, das durch den Lüderitz'sche» Vertreter für das Bremer Handels haus vom Könige Dinizulu käuflich erworben worden ist, ein schon aus dem Jahre 1843 stammender englicher Rechtsanspruch entgegen

auch bald eine authentische Mit theilung über die vielbesp ochene Sache wird ersolgen können. — Mittlerweile ertönt auch aus Amerika eine Stimme zu dem durch die deutschen Gebietserwerbungen veranlaßten inter nationalen Concert. Im Repräsentantenhause der Vereinigten Staaten wurde, wie aus Washington telegraphisch gemeldet wird, vorgestern eine Resolution eingebracht, welche anspricht, daß eine Allianz, wie sie durch die Verhand lungen der Berliner Konferenz angezeigt werde, der traditionellen Politik

, 6. Januar. (Telegramm der „Meraner Ztg.') Fürst Bismarck hat das Projekt einer Reise nach demSüden auf gegeben, wie es heißt, auf wiederholt aus gesprochenen Wunsch des Kaisers. Es ist jedoch möglich, daß er, falls die Fürstin einen südlichen Kurort aufsucht, sie von dort seinerzeit abholt. — Die von einigen Blättern in die Welt ges tzten Ausstreuungen über „Frictionen', sowie über angebliche Differenzen zwischen dem Fürsten Bismark un) dem deutschen Kron prinzen werden, wie aus Berlin gemeldet

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 11.11.1884
Physical description: 8
, in dem der Kanzler des deutschen Reiches den allergrößten Wert auf das Bündnis mit einem starken, militärisch kräftigen Oesterreich legte, setzte sich bekanntlich Herr Rechbauer für eine Armee- reduction ein und auf die dringendsten Vorstellungen ihrer Freunde in Oesterreich und Deutschland, doch der Staatsnothwendigkeit Rechnung zu tragen und dem Gedanken des Bündnisses zwischen den beiden Mächten ein Opfer zu bringen, antwortete die Partei, die sich heute als Trägerin der Allianz hinstellt

» Neichsrathes» In längerer Ausführung tritt die „Presse' dem Versuche einiger Oppositionsblätter entgegen, das Ver dienst an dem Abschluss und Bestände des austro- deutschen Bündnisses lediglich der deutschliberalen Partei zu vindicieren und widerlegt unter einem die von d-r „N. F. P.' bei diesem Anlasse aufgestellte Behauptung, die von Baron Pretis im Jahre 1373 angestrebte Cabinetsbildung sei darum gescheitert, weil Frhr. v. Pretis keine Bürgschaft für eins friedliche auswärtige Politik übernehmen

die Anerkennung erzwungen haben würde? Könnten wir uns heute der Segnungen der innigen Beziehungen zu Deutschland und des gesicherten Frie dens erfreuen, we n vie Wehrkraft des Reiches ge schwächt oder selbst jenes Gesetz nicht angenommen worden wäre, durch das auf eine längere Reihe von Jahren hinaus die Stärke und Organisation der Armee der Experimenticrlust der Parteien entrückt wurde? Und je mehr wir der Ereignisse des letzten Lustrums gedenken und alles, was geschehen, ins Ge dächtnis rufen, um so mehr

staunen wir über den Muth derjenigen, welche heute plötzlich das Verdienst an dem Zustandekommen und der so erfreulichen Enl>> wickluug des anstro-deutschen Bündnisses gerade der jenigen Partei vindiAeren, welch^-dei: Grafen Andrassy und seine Politik in^der <rbi^krrMn Weise bekämpft hat, welche den Berlltw^M-rtrag zum Gegenstande einer Viviscction machen wollte, welche das Pro gramm der Hundertzwölf redigiert und unterschrieben hat, um schließlich gegen dic Verlängerung des Wehr gesetzes zu votieren

vor kurzem im Budgetausschusse der österr. Delegation entwickelt hat. Von der grandiosen Lächerlichkeit, Pretis zum Träger des Chauvinismus zu machen, ganz abgesehen, hat denn etwa Graf An drassy im Jahre 1373 sich weniger im vollen Ein verständnisse mit dem leitenden deutschen Staatsmann befunden, wie heute Graf Kalnoky? War damals also die Politik des Fürsten Bismarck eine kriegerische und entsprach sie weniger den Interessen unserer Monarchie als die, welche er jetzt verfolgt? Nein, schon

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 21.03.1888
Physical description: 8
-Nummer der „Merauer-Zeituug' wurden von dem Publicum in Hunderten von Exemplaren angekauft. I» der hiesigen protestantischen Kirche faud heute mittags zu Ehren Sr. Majestät weiland Kaiser Wilhelms ein Trauer- gotteödieust statt, dem die Spitzen der Behörden, sämmtliche hier weilenden Osficierc, sowie ein zahl reiches Pnblicnm anwohnten. Curgäste, deutsche Reichs- Augehörige, saudteu eiueu riesigen Lorbeerkranz init Edelweiß ans das Grab des deutschen Kaisers. — Für die Nothleidenden

legte der General-Berichterstatter Dr. Mattusch den Bericht über das Budget pro 1383 vor. Darnach betragen die Einnahmen 516.716.553 Gulden und die Ausgaben 537.938.045 fl. somit stellt sich das Deficit auf 21.2L2.36l) fl. A U s l a N d. Wie an den deutschen Reichstag, so hat Kaiser Friedrich auch an den preußischen Landtag eine Botschaft gerichtet, worin er die Uebernahme der Re gierung ankündigt und erklärt, in den Wegen des Vaters wandeln zu wollen, und gelobt, die Verfassung fest

und unverbrüchlich halte» und in Uebereinstim mung mit derselben und den Gesetzen regieren zu wollen. Der dem Abgeordnetenhanse von dem Abg. Benda und Genossen vorgelegte Entwurf einer Ant- wortSadresse auf die königliche Botschaft dankt sür die Kundgebung der verfassungsmäßigen Gelöbnisse, spricht Wünsche für die, Wiederherstellung der volle» Gesund heit deS Kaisers und dessen segensreiche Negierung ans und drückt die Trauer und den unanslöschlichen Dank beini Heimgange des Schöpfers und MehrerS des Deutschen

Reiches aus, desseu Erbeu die Herzen der Nation vertrauensvoll entgegenschlagen, wie sie in Liebe den: Kronprinzen zugethan waren. Mit der den Hohenzollern eigenen Pflichttreue sei Se. Majestät in die Mitte seines getreuen Volkes geeilt. „Möge Gott Ew. Majestät die Kraft verleihen, zum Heile des Vater landes das Scepter zu führen. Preußen dankt seine Machtstellung und Kraftfülle der Führung der Hohen zollern; eS steht in hingebendem, treuem Gehorsam zu Ew. Majestät.' DaS Haus hat gestern diese Adresse

ist ein Beweis für die tiefe Verehrung, treue Anhänglichkeit und auf richtige Dankbarkeit, welcher der würdige Priester in allen Classen der -Bevölkerung vou Jmst sich niit Recht, erfreut, eiu Beweis für das einträchtige Zu sammenwirken von Seelsorger uud Gemeinde zum Wohle derselbe». -i. Mcran, 16. März. Die Nachricht von den jüngsten Ereignissen in Berlin hat hier in Meran. besonders bei der deutschen Colonie, »ngeheures Auf fehen und große Aufregung hervorgerufen. Die neue sten Telegramme und die Samstags

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Der Burggräfler
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Page 1 of 12
Date: 17.09.1887
Physical description: 12
, Evolutionen mit gespannter Auf merksamkeit, durch sein leuchtendes Beispiel alle Kräfte zu den höchsten Leistungen an- eifernd, der erste Soldat seines Reiches, der erste in strenger Erfüllung seiner pro- videntiellen Pflichten, der ausdauerndste im Ertragen der Strapazen des Feldes, der oberste Schiedsrichter und das höchste Vorbild zugleich. Mit grenzenlosem Ver trauen erfüllt diese echt kaiserliche Hal tung des Monarchen die Völker des Reiches; mit grenzenlosem Vertrauen in die Erziehung und Ausbildung

der Armee, dieses kostbaren Organes für den Schutz der Jnteresien des Reiches und seiner Bürger, zur vollen Wehrhaftigkeit und Schlagfertigkeit. Groß sind die Opfer, welche Oesterreichs Völker für diesen Zweck bringen. Dafür aber sehen sie voll ver trauensvoller Zuversicht ihr Bestes: ihre Söhne, die zur Lösung der heiligsten Aufgabe des Staates, zu seinem Schirme, berufen sind, unter der Obhut und in den Händen eines Herrschers, dessen hingebende Sorge und Thätigkeit, dessen hohe Weisheit

und Pflichttreue Bürgen sind für die denkbar beste und erfolgreichste Verwendung und Führung des Volkes in Waffen. Das ist die werthvolle, jedes österreichische Gemüth erhebende Lehre, welche aus den diesjährigen Manövern unter heu Augen Sr. Majestät des Kaisers gefolgert werden kann.' j ^iunöl'c&au. j Meran, 16. Sept. 1 Gestern. Monarchie. Die Ergänzungs-' wählen für den böhmischen L a n d t a g > stehen zur Zeit in der inneren Politik im! Vordergrund. Am 10. d. wählten die 30! deutschen

Landgemeindenwahlbezirke,! welche durch den Austritt ihrer 32 Abgeord- > neten im böhmischen Landtag keine Ver- treter mehr hatten, ansnahmelos die ihnen vom deutschen Kasino in Prag bezeichneten! Männer als Abgeordneten. Die Städte-! bezirke wählten am 12. d. M. gleich-j falls deutschnationale Vertreter, und zwar j ohne bemerkenswerthen Wahlkampf, mit l Ausnahme von B u d w e i s , wo dem deutschen Schier der czechische Dr. Zatka gegenüberstand, aber seinem Gegner unter lag. Sämmtliche neugewählten Abgeord neten, mit Ausnahme

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 21.04.1886
Physical description: 8
hat eS einen etwas sonderbaren Eindruck gemacht, daß der Herr Abg. Frhr. v. Giovanelli seine Abstimmung sür dieses Gesetz gerade damit motivirt hat, weil eS Tirol und Vorarlberg nichts angeht. Entweder muß man in solchen Fällen sich der Abstimmung enthalten, oder man muß seine Stellung von einem etwas weiteren und höheren Gesichtspunkte als Vertreter deS Reiches auf fassen und von diesem Gesichtspunkte das vorliegende Gesetz beurtheilen. Es scheint auch, daß die italien. 'Collegen mit ihm in dieser Ansicht

keinen Grund angegeben, warum wir für das Gesetz stimmen werden. Aber diese Unter lassung möge darin ihre Entschuldigung finden, daß der Grund, warum wir Tiroler für dieses Gesetz stimmen werden, so klar, so naheliegend, so auf der Hand ist, daß darüber gar kein Zweifel besteht. Wir sind über zeugt, daß die Wehrkraft des Reiches verstärkt werden muß. Diese Verstärkung ist der Grund und Zweck, sowie Inhalt des gegenwärtigen Landsturmgesetzes, und nachdem wir in Tirol bereits eine ähnliche Institution

haben, so ist es ganz natürlich, daß das patriotische Gefühl der Erhaltung und Stärkung deS Reiches und seiner Macht uns dazu nothwendigerweise bestimmen muß, auch für die Einführung dieser Institution in den anderen Ländern zu stimmen. Endlich hat der Herr Abg..Sturm den Zweifel ausgesprochen, es scheine, daß die italienischen Abgeordneten nicht mit uns, die wir auf der rechten Seite deS Hauses sind, einverstanden seien über die Annahme dieses Gesetzes. Die Herren aus Jtalienisch-Tirol, haben in einer vorläufigen

', daß eS in 6stündiger Tagsitzung gelungen ist, die Landsturmvorlage in zweiter Lesung ju erledigen, so daß in der Abendsitzung schon die 3. Lesung, resp, die endliche Beschlußfassung erfolgen konnte. Mit Ausnahme eines das Wesen nicht berührenden Zusatzes zu § 5 wurde die ganze Vortage unverändert nach den Ausschußanträgen angenommen und zwar mit 178 gegen 88 Stimmen. Gegen die Vorlage stimmten ca. 40 „Deutschösterreicher' mit dem „Deutschen Club', den Demokraten und Antisemiten. Darauf vertagte sich dab Haus

Stöße und Fußtritte zur endlichen Ausweckung bedürfen, und die besorgen henkersknechtmäßig die Streit- ruser vom Deutschen Klub. Rundschau. Inland. Aus Agram wird berichtet: Der neu« ernannte Obergespan von WaraSdin, Rubido-Zichy, hat anläßlich der Bereisung seines Verwaltungsgebietes in fast allen Gemeinden desselben Veruntreuungen von Amtsgeldern constatirt und demzufolge eine Verordnung erlassen, wonach ihm sowohl die Wochen- alsMopatZ- Kassenausweise vorzulegen sind. Der der gemäßigt liberalen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 28.01.1884
Physical description: 6
Geltungsgebiet der deutschen Staatssprache im vollsten Umfange aner kannt, auch die staatsrechtliche Vercinignng der Völ ker, ihre unlösbare Interessengemeinschaft und die ».— aus deuselbeu sich ergebende Einheit des Staates er- lo'Äscheinen mit patriotischer Wärme betont. Ans dieser « '.-ijStaatseinhcit, dieser staatsrechtlichen Vereinignng und > Interessengemeinschaft der Völker erwächst daun mit der alles bewältigenden Gewalt eines Naturgesetzes das Recht und die Wirkungssphäre der Staatssprache

die Negiernng aufgefordert werde«, iu Ausfüh rung des Artikels XIX. des Staatsgrnndgesetzes einen Gesetzentwurf zur Regelung des Gebrauches der landesüblichen Sprachen vorzulegen? Nun, wir glauben, dass das durchaus keine Frage ist, für welche man sich besonders echauffieren müsste, am aller wenigsten eine solche, von welcher das Wohl und Wehe des Reiches oder der historischen Stellung des Deutschthums in demselben abhängt. Noch ia ihrer jüngsten Nummer constatiert selbst die „N.Fr. Presse', dass

unterblieben wäre' — warS, was sie ängstigte. Nun, das gerade Gegentheil ist eingetreten. Die Reichsrathsmajorität, weit entfernt, sich gegen dieAnsrechthaltung des facti schen nnd gesetzlichen Zustandes zu erklären, hat im Gegentheil diesen Zustand in der Staatseinheit, in der staatsrechtlichen Vereinigung dcr Königreiche nnd Länder, in der Interessengemeinschaft der Völker des Reiches fest nnd unerschütterlich begründet gefnndeu, und statt des „Votnms gegen die Staatssprache' haben wir die „freiwillige

Anerkennung' derselben seitens aller Völker des Reiches zu verzeichnen. Da mit ist dcr wesentlichste Juhait des Wurmbraud'schen Antrages unstreitig in der befriedigendsten Weise er ledigt, wenn anch die Opposition nnd ihre Presse voraussichtlich der Liebe Mühe nicht scheuen wird, uns das Gegentheil beweisen zu wolle«. Selbst ihre glänzendste Beredsamkeit wird nus nicht davon zn überzeugen vermögen, dass einem Antrage, dessen Un- zweckmäszigkeit selbst seine eifrigsten Vertheidiger be kennen, uur deshalb

, von welcher sie behanptete, dass sie in dcr deutschen Bevölkerung bestehe, in die deutsche Bevölkerung hineintragen wolle, nm ein neues Agitatiousmittel zu haben. Hierauf beschäftigte sich Dr. Nieger mit den einzelnen Reden, die bisher zn Gunsten des Wnrmbrand'schen Antrages gehalten wurden, und betonte dabei, dass seine Partei das Wort „Staatssprache' nicht wolle, weil es ein viel deutiges Wort sei. Er meint, eine Staatssprache, wie die Linke sie sich denke, sei hente in Oesterreich gar nicht möglich, selbst uicht

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 04.08.1884
Physical description: 8
Szxtra-Be klage 5» , Bote f«r Z^ir Nichtamtlicher Theil. Botttifche 'Tages-HyroniK. Inland. Innsbruck, 4. August. Der „Pester Lloyd' bespricht in einem lei tenden Artikel die Situation der deutsch-libe ralen Partei in Oesterreich und bemerkt u. a., >ass jene Wortführer der Verfassungspartei, die heute über Zurückdrängung des deutschen Ele mentes in Oesterreich klagen, sich über die unver meidlichen Wirkungen der geschichtlichen Neugestaltun gen, wie sie die letzten zwei Decennien gebracht, ent

weder nicht klar sind oder nicht klar werden wollen. „Das deutsche Eldment — so sagt das genannte Blatt — behielt vermöge seines specifischen Schwer gewichtes auch im neuen Oesterreich die tonangebende, die führende Rolle. Wenn dies heute von dem äußer sten linken Flügel der Deutsch-Oesterreicher oder, ge nauer gesagt, der Deutsch-Böhmen, in Abrede gestellt wird, so haben diese Herren Unrecht. Die Central- behörden des Reiches amtieren deutsch. Auch bei den Provinzialbehörden ist die Kenntnis

der deutschen Sprache unerlässliche Bedingung des Fortkommens. Der Reichsrath verhandelt deutsch, denn wenn es den Abgeordneten auch gesetzlich freisteht, in slavischer oder italienischer Sprache ihr Herz zu erleichtern, so wählt doch jeder, der das Verlangen trägt, von allen ver standen zu werden und nicht vor leeren Bänken zu reden, die deuts?ie Sprache. Die Sprache von Heer und Flotte ist deutsch wie je. Bei den großen öffent lichen Verkehrsanstalten nöthigt schon das unmittel bare praktische Bedürfnis

allen Angehörigen die Kenntnis der deutschen Sprache auf. Es ist also ein gut Stück Uebertreibung, das in den Beschwerden des vorgeschrittenen Flügels der Deutsch-Oesterreicher liegt.' Der Artikel drückt schließlich die Hoffnung aus, dass der Wettkampf, den der uationale Entwick lungsdrang zwischen den österreichischen Völkerschaften entsessel hat, schließlich „ausklingen wird in eine Verschmelzung der glcichgesinnten politischen Elemente, also in eine Umwandlung der nationalen in politi sche Parteien.' „Pokrok

' schreibt: Es gibt niemand, welcher den Deutschen in Oesterreich nicht den Ein fluss gönnen wollte, der ihnen gekürt. Ja die öster reichischen Nationalitäten verständigen sich auch mit der Thatsache, dass dieser Einfluss größer ist, als er ihnen nach ihrer Zahl und deu anderen Verhältnissen zukäme. Diese Nationalitäten verlangen nichts an deres, als dass nichts über sie entschieden werde ohne sie, und dass auch sie gemäß der gegebenen Verhältnisse ihren Einfluss ausüben können zur Wah rung

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 17.05.1887
Physical description: 6
JUlstUöVlWgM IllMllNg. und 24 landn». Veiülgm „Äetonom^ U1 Dienstag, den l7. Mai 8.!6 8.27 10.54 7L1 9.1S IS. 2 Sststt. 5.4S 8.35 ll.10 3.SS 7L6 9.34 12.14 Sstßt. 3.15 5.44 S. 6 -.12.21 4.42 7.2t 10.40 INS. 5.54 6.38 9.20 1.45 4.S0 7.29 au. zy tü Alfred Skene. Bozen, 16. Mai. 8. Die Deutschen Oesterreichs begraben mit dem in Wien am Samstag verschiedenen Großindu striellen Alfred Skene*) einen theuren, einen guten Freund, einen warmen Förderer ihrer höch sten Bestrebungen, einen echten Oesterreicher. Tau

nur erinnern daran, daß mit Skene einer der festesten, der treuesten Oester reicher des alten einheitlichen Reiches dahinge gangen ist. Es kennzeichnet den Mann, der schon Alfred Skene wurde am 15. Mai ls>5 zu Verviers in Belgien geboren. Aus einer schottischen Familie stam mend, lebte er seit dem Zahre ItLi» in Oesterreich. Er erhielt seine Erziehung in der Salzmann'schen Anstalt zu Schnepfenthal und diente 16 Zahre und zwar vom Jahre 1831 bis 1846 in der österreichischen Armee. Als Ober lieutenant

ihm die Ideen der neue ren Zeit, die Bedürfnisse veränderter politischer Stellung nicht unbeachtet, nicht unverstanden vor» über. Als die „Berländerung', genannt „Ver söhnung' begann, begriff er der Ersten Einer die Lage der Dinge sofort, er sah, daß nicht mehr politische, sondern nationale Parteien einan der gegenüberstünden und er cntrolli e das na tionale Banner der Deutschen in Oesterreich. Es ist die Fahne, die allein zum Siege führen kann — und so wenig Skene ein „Deutschnatio naler' im Sinne

einer momentanen Fraktion ge nannt werden konnte, so klar war ihm schon 1871 nach HohenwartS Versuch, daß es gelte, das na tionale Bewußtsein der Deutschen Oesterreichs wach zu erhalten oder, wo es fehlte, zu wecken. So ward er denn einer der Mitbegründer der „Deutschen Zeitung' in Wien. Es ist ein bezeich nendes, aber trauriges Wort, das der thaten lustige, praktische, jedes unnütze Reden verachtende Parlamentarier sprach, als er unter der „Vcrsöh- nnngsära' seine parlamentarische Wirksamkeit auf gab

) soll, so heißt es mit aller Bestimmtheit, die badische Regierung sein. Anch im Königreich Sachsen, in den thüringischen Staaten und im ganzen Südwesten Deutschlands ist die Zahl der Landwirthe, die auf den Ge- treidekanf angewiesen sind, verhältnißmäßig sehr groß. Zrallltitich. (Das Ministerium Gablet» steht vor einer ernsten Krise wegen der vergeb lichen Such: nach möglichen Ersparnissen im Budget. Holland. (Zollunion mit dem deutschen Reiche.) In Holland ist der Gedanke einer solchen Zollunion

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Der Burggräfler
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Page 2 of 10
Date: 01.12.1886
Physical description: 10
- waarenfabrikatton u. dgl., schwer durch die Zolleinigung mit dem deutschen Reiche leiden oder gänzlich durch dieselbe ruinirt werden müßten. Was es aber zu bedeuten hätte, wenn ein so bettächtlicher Theil unserer Bevöl kerung, wie der in solchen Unternehmun gen beschäftigte, brodlos würde, braucht kaum angedeutet zu werden. Die Bauern würden sichere, nahe Abnehmer verlieren, um sich solche in den aufftrebenden Jndu- striebezirken des deutschen Reiches suchen zu müffen, die meist unserer Grenze so fern liegen

“ u. s. w., trotz dem Schutzzölle bestehen! Wie sollte sich nun die Lage unserer Industrie gestalten, wenn wir einem der exportfähigsten Staaten, dem deutschen Reiche, das mit den soeben geschilderten günstigen Produktionsbedingungen ausge stattet ist, vollste Freiheit gewähren wür den, seine Erzeugnisse ohne alle Schranken bei uns einzuführen. Ganze Industriezweige müßten zu Grunde gehen, denn der Un terschied zwischen den Herstellungskosten in Deutschland und denen in Oesterreich ist zum Theil

ein so bedeutender, daß die österreichischen Produzenten nicht mehr be stehen können, wenn sie ihre Waaren um den Preis der deutschen Produkte, selbst vermehrt um den Bettag der Transport kosten, hergeben müssen. Klagte doch jüngst die Wiener Schloffergenoffenschaft, daß die deutschen Schlossereiwaaren, trotz des Ein fuhrszolles und der Transportkosten, in Wien um 20—30 Perzent niedriger zu stehen kämen, als die einheimischen. Wenn Die Fremdherrschaft. 8) Erzählung von E. Mathco. (Nachdruck verboten.) Wilhelm

als die liberalen Blätter des Reiches äußerten sich aus diesem Anlaste in anertennender Weise über seine Thätigkeit als Minister. Obwohl Herr v. Gautsch kein Konservativer in un serem Sinne ist, so müssen wir doch un sere Ansicht dahin aussprechen, daß er bei weitem der beste von allen jenen Unter richtsministern ist, welche seit dem Anbruch der liberalen Aera gewesen sind. Mit richtigem Blick erkannte er die schwache Seite des liberal herangebildeten Lehrerstandes und wies diese hochmögenden, politisiren

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 08.01.1886
Physical description: 4
. Die italienischen Mitglieder haben sich iu einen ein zigen Club rein nationaler Färbung zusammen gethan. Das macht die Stellung der deutschen Clericalen, welche früher an den ultramontanen italienischen Abgeordneten Bundes- und Kampf genossen hatten, schwierig. Und soweit, daß unsere „deutschen' Clericalen auch daheim im Landtage die fremden Naticnalen uvterstüsen oder ihnen Handlangerdienste »leisten, lassen sich die Edeln doch noch nicht herbei. Das thun sie blos im Reichsrath, wo eS slavischen Nationalen

Kasta nien aus dem Feuer zu holen gibt. Daheim iy Tirol, spielen diese wackeren Undeutschen germa nischer Zunge natürlich die „Deutschen'. Aber es soll ihnen schlecht behagen, so schlecht, daß es ihnen ab und zu sehr unheimlich wird und sie sich mit bedenklichem Mismuth äußern.' Entschiedener zeigen sich die Gegensätze in aus gesprochen zweisprachigen Ländern. Geradezu Haarsträubend sind die Berichte, die aus dem böh mischen Landtage kommen. Bei der gestern statt gehabten Berathung

in der Landtagscommission wurde, wie uns von dort telegraphisch belichtet wurde (Siehe Telegramme der heutigen Nummer 4) die Nothwendigkeit der deutschen Sprache von den nationalen Czechenführern geradezu rundweg ab geleugnet. Den Herren Czechen ist es unbegreif lich. daß die Deutschen nicht willens sind czechisch zu lernen, da doch die czechische Sprache eine ältere Cultursprache (!!!) ist als die die deutsche. Die Anerkennung der deutschen Sprache sei sür die Slaven unannehmbar, da dieselben insbeson dere -in Böhmen

auf Kosten der deutschen Ele mente Gebiet erwerben müßteu. Für die deutsche Sprache sei kein eigenes Staatsrecht m Böhmen. Geschieht seitens der bedrückten Deutschem gegen solche unpatriotische Herzensergüsse eine Opposi- tion, so müssen sie von den Herren Czechen noch die Ehre über sich ergehen lassen, landesverräthe- rischer Gesinnungen geziehen zu werden. Die Folgen der angebahnte» Versöhnung beginnen sich zu äußern. Nicht genug daran, ein neuer schwerer Schlag gegen das Deutschthum wird geplant

. Die Bezirks- hauptmannschaften der einzeln Kronländer haben denj vertraulichen Auftrag erhalten, andieStatt- haltereien über eiue augeblich politische Thätig» keit der Ortsgruppen des deutschen Schulvereines und über deren Leiter zu berichten. Man fürchtet, die Regierung wolle den gelieferten Stoff zur baldigen Auflösung des deutschen Schul- Vereines benutzen. Ein werthvolleres Geschenk könnte Graf Taaffe den Czechen und Polen,, den Slovenen und Italienern gar nicht machen! Es ist außer Zweifel

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 11.07.1888
Physical description: 8
, den Schützer seiner Völker, das Vor bild jeder Regententugend; uns steht Sr. Majestät ge heiligte Person noch einen Schritt näher: es ist der erste Schütze des Reiches, es ist der oberste Protektor des österreichischen Schützenbundes, dem wir bei diesem freudigen Feste unsere Huldigung darbringen. Oester reichische Schützen! Nach alter Sitte seiern deutsche Schützen ihre Feste beim heißen Wettkampfe, um die Ehrenpreise, welche der patriotische Sinn ganzer Gemeinden und einzelner großherziger Männer

ausgesetzt, bei fröh lichem Büchsenknall, die Waffe des freien Mannes in der Hand. Und so ruft Euch österreichische Schützen der Wiener Schützenverein getreu seiner Aufgabe als erster Verein des Reiches nach seiner herrlichen Stadt, der Residenz des gefeierten Kaisers, der Metropole des Reiches, nach der die Herzen aller Oesterreicher gravitiren, zu seinem Kaiserjubiläums- und V. niederösterreichischen Landesschießen, das in den Tagen vom 2. bis 10. September l. Js. in Wien abgehalten

, wir haben Euch allen die Gelegenheit geboten, auf Stand- und Jagd scheiben Eure edle Kunst zu messen; meßt mit uns Eure erprobte Kraft, feiert mit uns das herrliche Fest, das österreichische Schützen zu Ehren ihres Kaisers veranstalten und das in dem begeisterten Rufe aufklingen soll: Gott erhalte den obersten Pro tektor des Oesterreichischen Schützenbundes, den ersten Schützen des Reiches, Gott erhalte Se. Majestät unseren Kaiser Franz Josef!' Das Flugblatt für Stadt und Land Ur. V ist bereits an die ?. Abonnenten versendet

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 26.03.1885
Physical description: 8
beschlossen und nur eine be schränkte Rindereinfuhr noch in die Grenzbezirke Deutschlands gestattet. Diese Maßregel eines großen Reiches gegen das andere hatte mächtige Verände rungen, ja ganze Umwälzungen im bisher gepflogenen Viel,Handel zur Folge, und es wurde allenthalben der sehr begründete Zweifel laut ausgesprochen, ob solche Maßnahmen wohl nur zum Schutze des deutschen Virhis gegen die Seucheneinschleppung aus Oesterreich eingefühlt werden, oder ob nicht Handelspolitik Deutschlands Hauptmotiv sei

gegen den exklusiven deutschen Eisenbahndienst auch auf jenen Strecken, welche slavi sche Gegenden durchziehen. Er findet übrigens das Uebereinkommen wirtschaftlich vortheilhast und stimmt für dasselbe. Abg. Lienbacher findet die Beden ken in Betreff der Einlösung der Nordbahn und be züglich der Expropriation derselben nicht begründet; er sucht nachzuweisen, dass nach dem Handelsgesetze der Bilanzwert der Einlösung zu Grunde zu legen sei, und dass daL bestehende Eisenbahn-Expropria- tionSgesetz sowohl auf neue

und wie sich die Ren tabilität in Zukunft stellen werde. In beiden Rich tungen gelangt Redner zu ungünstigen Resultaten, welche gegen die Verstaatlichung sprechen. Der Prä sident schließt hierauf die Sitzung und beraumt die Fortsetzung der Debatte sür morgen 10 Uhr vor mittags an. Landwirtschaftliches. 5*, Die Vieheinfuhr aus Oe st erreich nach Deutschland. Zum Schutze gegen die Ein- schlippung der Rinderpest oder anderer Thierseuchen aus Oesterreich wurde vor schon mehr als 10 Jahren von Seite der deutschen

. Das Vieheinfuhrver bot Deutschlands war für die Züchter Österreichs, insbesondere aber sür diejenigen der westlichen, dem deutschen Reiche nächsten Provinzen ein großer Schlag; aber auch eine große Zahl Landwirte aus Baiern ic. hielt sich durch selbes für so benachtheiligt, dass laute, lange nachtönends Stimmen von dort gegen eine der artige Sperre erschallten. Man hielt einen langen Bestand dieses Zustandes überhaupt nicht für mög lich. Man klammerte sich fest und zuversichtlich an die Hoffnung, dass

ohne den Wirt gemacht. So wenig als England nach Einführung der deutschen Grenzsperre gegen Russland und Oesterreich s. Z. dem deutschen Vieh Einlass gewährt hatte, gerade so wenig lässt Deutschland heute an seiner feststehenden Mauer gegen Oesterreich rütteln. Ja eS geschieht das gerade Gegentheil von dem Erhofften. Vor un gefähr einem halben Jahre wurde über Andrängen des deutschen Bundesrathes von der baierischen Re gierung jenes österreichische Gebiet nahmhast einge schränkt, aus welchem die baierischen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 13.02.1888
Physical description: 6
, über die man sich seinerzeit in Wien ge freut, wie über neue Tänze eines vaterstädtifchen Maestro, sie waren keine Weise, welche die Leiter der Politik des deutschen Reiches in ihrer heiklen Stel lung vor der „Option zwischen Rnssland nnd Oester reich' sür letzteres stimmen mochten. Erinnert man sich denn nicht mehr, dass gerade in jenem Zeit punkte, in welchem das Bündnis mit Deutschland näher iu Sicht trat, das Ministerium AuerSperg die Wehrvorlage nicht mehr durchzusetzen imstande war; dass nicht bloß

österreichischen Allianz-Vertrag schreibt die „Presse': „Wer mit der Rede des Reichskanzlers vom letzten Montag frühere parlamentarische Kundgebungen des selben nnd seiner Gehilfen bei dein großen Werke der Befestigung des neuen deutschen Reiche» vergleicht, wer sich die innere Geschichte dieser Befestigung, des Ringens mit den Parteien im Reichstag um Bewilli gung der Mittel zu der siir diese Consolidiernug nöthigen Steigerung und Vervollkommnung der Wehr fähigkeit in das Gedächtnis zurückruft

ordnetenhause unserer Nachbarn jenseits der Leitha. Auswärtige Politik war allzeit die schwache Seite nn-- serer österreichischen Landboten; dem niag es wohl znznfchieiben sein, dass sich nicht gerade von deutscher Seite ein Mann erhoben hat, welcher die deutsche Politik der Gegenwart versteht und die parlamen tarische Misere kennt, in welche bei einschlägigen Er örterungen gerade unsere deutschen Landslente sich auch in früheren Tagen veririt haben, als sie noch über die Majorität im Hause

der VerfassnngSpartei als Verräther an der deutschen Sache gegeißelt, welche für die Wehrvorlage gestimmt hatten? In einem Zeit punkte, in welchem bereits der Abschluss eines Bünd nisses bekannt gewesen! —! Und nun noch Eines, zuletzt aber uicht das Letzte: Von Seite der Opposition wnrde nnsere innere Po litik, als im Widersprüche stehend mit der äußern, die angeblich deutschfeindliche Taktik des österreichischen Cabiuets als widerstreitend der deutschfreundlichen Bundespolitik des Gesamintreiches bezeichnet

des österreichisch-deutschen Bündnisses noch immer nach einem bald neunjährigen Bestände desselben besaugeu sind. Der Vertrag ist ein internationaler und gibt vermöge dieser seiner Na tur dem Bundesgenossen keine wie immer geartete Jngerenz aus die inuerpolitischeu Verhältnisse im ver bündeten Staate, jene Bestimmuugeu ausgenommen, welche den Bündnisvertrag tangieren, also die Wehr kraft betreffen. So viel, was die theoretische Fest stellung der Wechselbeziehnngen zwischen beiden ver bündeten Mächten betrifft

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 25.10.1888
Physical description: 4
die Errichtung des deutschen Reiches tratey die AuS gleichs-Experimente Potocki's und dls föderalisti schen Staatsstreichs-Versuche Hoh.enwarts hervor Hohenwart wird durch die Unvernunft der Czechen und durch Beust'S Eingreifen gestürzt, allein der österreichische Reichskanzler fällt unmittelbar dar- auf. 1879 erscheinen dao „System Taaffe', das Auseinandersöhnen der Völker', die Pionier arbeit für d?n Slavismns und das deutsch-öster reichische Bündniß zugleich auf dem Schauplatze. Andrafsy

den Magyaren auf das Schärfste ge handhabt, die Verfassuiigs-Sistirung zu Gunsten einer slavisch-feudalen Rückbildung von Belcredi in Szene gesetzt. Nach den Niederlagen in Böh wen kommt der Dualismus in Fluß und den Deutschen wird ein konstitutionelles Zwischenspiel mit dem Bürgerministerinm erlaubt. 1870 ist Oestereich nahe daran, die Grenzen der Neutral! lät gegenüber Deutschland zu überschreiten, und nur die Raschheit der deuts_,en Siege erstickt den bösen Vorsatz. Als inneren Schachzug wider

Erörterungen derselben finden auch auswärts Glauben und nur die wirklichen Kenner österreichischer Zustände verhalten sich abwartend, um nickt eines voreiligen Pessimismus geziehen zu werden. Drei Tage nach der Abfahrt des deutschen Kaisers vollzieht sich eine Rekonstruktion des Kabinets Taaffe, welche eine Verstärkung der föderalistischen Tendenz innerhalb der Regierung, eine Verschärfung des Kampfes gegen das Deutsch« thu in in unzweideutiger Weise stgnalisirt. Der in Oesterreich nie auSsterbende Alltags

. der Czeche Dr. Prazack. seine ursprüngliche Mission als LandSmaiin-Minister beibehält, llneingeweih ten muß erklärt werden, daß ie zwei slavische» Nationalitäten in Oesterreich, die Pollen uni^ die Czechen, zwei ausschließliche Vertreter ihrer Son- der-Jmeretsen mit Sitz und Stimme im Kabinett zngebilliit erhielten, die Polen seit zwei, die Czechen seit fast einem Jahrzehnt, während die Deutschen schon lange keinen einzigen Vertreter ilner Rechte im Ministerium besitzen. Graf Schönborn gehört

zu jenem deutschen Adel, der iiz Oesterreich dem Ilaoenchume Lanos- knechtsdienste leistet, weil er glaubt, hierdurch seine privilegjrte Stellung, welche nicht gesetz mäßig, aber thatsächlich noch heute besteht, am besten behaupten zu können. Er ist der ausge sprochene czechische Parteimann feudalen Gepräges und hat aus dieser Gestnnung nie et» Hehl ge macht. In Broschüren und Wahlreden hat er innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte diese letzte Gesinnung bezeugt. Ohne Rückhalt ist er für das mythische, czechische

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 05.12.1887
Physical description: 8
für die Herzen der Völker bedeutet. Unsere Zeit verfügt bei der Veranstaltung von öffent- lichen Festen und von Hulvigungs-Kundgebungen über jenen Reichthum an Mitteln, welcher der Civili- sationSstuse des Jahrhunderts entspricht- Dazu ge sellen sich die mannigfaltigen Eigenthümlichkeiten der Länder und Völker des Reiches. So wäre das vier zigste Regierungrjahr sr. Majestät, das vierzig jährige Regierungs-Jubiläum des Kaisers, gewiss der Rahmen für Feste geworden, so glänzend und an ziehend

uud dem Kaiser ist das Unterbleiben der Feste und der elikett- mäßigen Huldigungen. Der Kaiser ist der strahlende Mittelpunkt des Reiches, die Treue der Völker ist das unerschütterliche Fundament des Kaiserstaates. Aus Budapest wird der „P. C.' vom 1. Dcc. geschrieben: „Die gestrige Sitzung des Finanz ausschusses des ungarischen Abgeordnetenhauses, in welcher das Budget des Ministeriums für öffentliche Arbeiten und Communicationen pro 1383 verhan delt wurde, hatte mehrere interessante Momente

. Der Finanz- AuSschnss nahm die Gesetzentwürfe betreffend die Verlängerung der Handelsverträge mit Deutschland und Italien bis zum 30. Juni 1883 an. Der Handelsminister sprach die Hoffnung aus, bis Neu jahr werde die Verlängerung des gegenwärtig?» Ver trage» mit Deutschland und d-sgleichen mit Italien in Verbindung mit einem vollständigen Tarifvertrags und einer Veterinärconvention zustande kommen. Betreffs des deutschen Getreidesperrgesetzes würden sowohl seitens der ungarischen Regierung

als des Ministeriums des Aeußern die erforderlichen Schritte bei der deutschen Regierung gemacht. Ausland. Im deutschen Reichstage ist am 1. ds. der schon seit Monaten in der Presse und in Versamm lungen erörterte Antrag, 5jährige Reichstagsperioden statt der bisherigen 3jährigen einzuführen, von con- servativer Seite wirklich eingebracht worden. In der bisherigen Erörterung hatten sich die conservativen Fractionen entschieden für diese Aenderung ausge sprochen, die National-Liberalen sich ihr wenigstens

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