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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 16.01.1889
Physical description: 8
wird, an welchem die Italiener des Königreiches ihren Stammesbrüdern in Oesterreich uud Frankreich ohne politischen Hintergedanken ebenso loyal beistehen werden, wie die Deutschen des Reiches uns zahl reicheren Dentschöstcrreichern im gesetzlichen Kampfe um die nationale Schule Hilfe leisten, so ist es sehr fraglich, ob es denn uns Deutschen noch mög- ten i>er Unterricht der katholischen Jugend der katholischen Lehre zu entsprechen habe, der Religionsunterricht von der Volksschule bis zur Universität nur von bischöflich

Seite 2 Werauer Keitung. Nr. 13 scrtigung für das Vorgehen des Deutschen Schul- vcreins und kein billig denkender Wensch wird gegen denselben eine Einwendung erheben, selbstverständlich immer vorausgesetzt, daß man es in den sogenann ten deutschen Enclaven mit wirklichen Deutschen oder solchen Ueberresten derselben zu thun habe, die nicht schon so weit italianisirt sind, daß man sie mit den ger- nianisirtcn ehemaligen Wenden und Sorben Kärntens oder Preußens auf eine Stufe stellen

auf, den das Fortbestehen eines Zankapfels hervorruft? Briugen uns diese, für die Italiener Wälschtirols die Durchlöcherung ihres sonst homogenen Sprachgebietes bedeutenden, deutschen Oasen einen Kraftzuwachs für die nächst- gelegenen deutschen Gebiete? Wenn man sich die sehr nahe liegende Frage znr Entscheidung vorlegt, ob das viele, für einen in der fernen Zukunft vielleicht dennoch zweifelhaften Erfolg aufgewendete Geld nicht besser für die inten sivste Förderung des Deutschthums, in dem durch die stets zunehmende

wälsche Einwanderung gefähr deten deutschen Südtirol angewendet erschiene, so möchte man sich fast der Anschauung zuneigen, daß es besser sei, den glimmenden Brand im eigenen Hause zu löschen. Doch wollen wir auf diese Frage nicht näher eingehen, es genügt, dargelegt zu haben, daß thatsächlich nur ideale nationale Gefühle in dem Schutze des Deutschthums in den wälsch- tirolischen Enclaven ihre Befriedigung finden und daß practische Vortheile für das Deutschthum hiebei gewiß in nur sehr geringen! Maße

herausschauen. Daß diese Thätigkeit als Endziel die Germanisiruug Wälschtirols habe, kann bei obiger Sachlage wohl nur von einfältigen Leuten geglaubt werden. Wie der Kampf zwischen dem Deutschen Schulvereiu uud dem Pro Patria-Nereiue auf dem heiß umstrittenen Gebiete enden werde, ist vorerst nicht abzusehen, doch weisen die Erfolge, die der letztere Verein mit feinen geringen Mitteln bereits errungen hat, darauf hin, daß man seine Kraft nicht unterschätzen darf. Ziehen wir in Rechnung, daß der Tag kommen

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Der Burggräfler
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Page 10 of 12
Date: 01.04.1886
Physical description: 12
Reichskanzler, der in Fragen der Einheit gewiß kompetenter ist, als Sie Alle zusammen genommen (Heiterkeit), auch noch in der jüngsten Vergangenheit bei verschiedenen Gelegenheiten dem zentralisircnden Reichstage in Berlin unverhohlen es in's Gesicht erklärt, daß der deutsche BundeSrath, dieses Organ des deutschen PartikulariSmuS, ihm bei der Führung der Geschäfte des Reiches stets behilflich, dagegen das Parlament, das Organ der Zentralifatwn, häufig hinderlich und stets lästig geivefen fei

wir über auf die innere Politik dieses Reiches. Die liberale Partei hat seit Jahren, aber am allermeisten zur Zeit der letzten Reichs rathswahlen uns Deutschkonscrvativcn Verrath am deutschen Volke vorgeworfen. Trotzdem ist das Vertrauen unseres Volkes unerschüttert ge blieben, und nahezu vollzählig sind wir in diese Räume wieder eingetreten. Ja, wenn Sie be achten würden die allgemeine Zunahme der kon servativen Minoritäten in ländlichen Wahlkreisen und auch in einigen Städten und Märkten, so würden Sie zugeben

; dann, meine Herren, haben Sie den eigentlichen glücklichen Wendepunkt in den Geschicken dieses Reiches herbeigeführt, denn dann, meine Herren, haben Sie den Gegnern des förderalistischen Gedankens ihre wirksamste, aber auch letzte und einzige Waffe aus der Hand gewunden. (Bravo! Bravo! rechts.) Nun, meine Herren, gehen wir über zil dem besonderen Theile der nationalen Frage znr Lage der deutschen Minoritäten in den slavischen Ländern. Es ist ja klar, daß das ganze Schwer gewicht der Situation in Böhmen liegt

, Oberösterreich uud des größten Theils von Steicrmark und die Hälfte der Bevölkerung von Wien, kurz und gut: die Hälfte des deutschen Volkes in Oesterreich Abtrünnige seien — und das ist wohl eine sehr weitgehende Behauptung — oder aber, meine Herren, Sie müssen zugeben, was ohnehin alle Welt weiß, daß wir Konser vative ebenso gute Deutsche sind wie die Libera len, daß uns an der Größe des deutschen Volkes ebensoviel liegt als Ihnen, daß wir aber andere Wege zu demselben Ziele zu gehen gesonnen

sind, weil wir erkannt haben, daß Ihre Wege sich vom Ziele mehr und mehr entfernen. Ja, meine Herren, auch uns liegt viel daran, daß die tra ditionelle Stellung des deutschen Volkes in Oesterreich erhalten und befestigt bleibe. Diese ganze nationale Frage möchte ich in einen allgemeinen und besonderen Theil unter scheiden: den allgemeinen' Theil, betreffend die Stellung der Deutschen im Reiche überhaupt, den besonderen, betreffend die Lage der deutschen Minoritäten in slavischen Provinzen. Was die Lage der Deutschen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 28.06.1888
Physical description: 4
des dnlschei Rkichstages. l. Als eine Kundgebung von großer polnischer Bedeutung gestaltete sich die am Montag erfolgte feierliche Eröffnung des demschen Reichstages. Trotz der liefen Trauer ist die ??acht uud as Ansehen des Reiches in würdiger Mife durch die Anwesenheit der regierenden Fürsten, sowie der königlichen und Erbprinzen präsentirt worden. Galt es doch, darzuthun, daß die deutsche Ein heit auch unter dem ueuen Kaiser unverändert aufrecht besieht, und daß die deutschen Fürsten, den Verleumdungen

der Reichsfeinde, die Bundes fürsten wären von Eifersucht auf den an Jahren jüngeren Kaiser gequält, zum Trotz, auch an Seite des Enkels des Begrünvers des deutschen Reiches in gleicher Treue verharren. Aber nicht nur für die innere Politik war die Feier der Eröffnung des deutschen Reichstags von Bedeutung, auch für die Stellung des Reiches nach Außen zeigte die selbe die Richtung a«. Es ist eigentlich über flüssig zu erwähnen, daß auch der neue Kaiser es als seine Hauptaufgabe betrachtet

mit Oesterreich verbindet, viel leicht vorübergehender Vortheile willen leichtsinnig zu zerreißen. Sie Enttäuschung, welche Rußland an dem Tage der Eröffnung des deutschen Reichs- tages erlitten, mag dasselbe getrost als eine Niederlage betrachten. Die Völker werden aber sicherlich erleichtert aufathmen, weil sie nun die Ueberzeugung haben, daß das Friedenswerk nicht nur keine Beeinträchtigung erfahren, sondern viel mehr an dem Ausbau uud der Vervollkommnung desselben auch unter dem neuen Beherrscher

des deutscheu Reiches weitergearbeitet wird. Anstand. Zestfthls Leich. (Keine Krönungsfeier.) Die Meldung der .Natlonal-Zeitung', daß im Herbst die Krönung in Königsberg in Aussicht genommen sei. entbehrt zunächst jeder Gmndlage und erscheint schon im Hinblick auf die durch die Ausgaben in der langen Krankheitsepoche des seligen Kaisers sehr geschwächten Fonds durchaus unwahrscheinlich. Die letzte Krönung in Königs- >berg kostete 800.000 Thaler, dagegen ist eine HuldigungSfeier für den neu zur Regierung

gelangten deutschen Kaiser in der ReichShaupt- stadt in Aussicht genommen. (Zur Lage.) Die Berliner „Post' meldet: Nach den Erklärungen des Reichskanzlers im Bundesrathe am 21. Juni rechnet der Kai ser bei Erfüllung der verfassungsmäßigen Auf gaben auf den Beistand der Bundesgenossen, be trachtet als die oberste Aufgabe die Auftechthal- mng .der Reichsverfassung und den Schutz des Reichsgebietes und Rechtes. Der Kaiser wird das gegenseitige Vertrauen der Bundessürsten und freien Städte

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 28.05.1887
Physical description: 16
sie werden es sein, welche selbst im günstigen Falle eine wirthschaftliche Gesundung Oesterreichs in die Länge ziehen,'abgesehen davon, daß sich die Rückwirkungen der Besitzergreifung Bosniens auf die innere Politik Oesterreichs für die Deüischen des Reiches in nationaler Hinsicht dauernd als verhängnißvoll erweisen. Auch die wirthschaft lichen Rückwirkungen sind für die Deutschen keine günstigen; denn am Ende bleiben sie die große Steuerkraft des Reiches, die immer wieder am meisten herangezogen wirk Für den Widerstand, den die Deutschen

werden» daß auf österreichischer den beiden Volksvertretungen gegenüber im letzten Augenblicke „Stein und Bein' -it wurde, daß Oesterreich nicht nach n gehen werde, und daß eben dies der l'I gewesen, über welchen die Deutschen in ' Ministerium Taaffe hineingestürzt sind, -all Oesterreich bereits einen Bertrag mit 'd in der Tasche Hatte,-welcher der Natur iHe nach — obwohl dem Wortlaute nach den Eintritt gewisser Ereignisse ge- 2- nichts anderes bedeutete, als den Ein- Z m Bosnien, entbrannte - in ganz «ch der Kampf

, freilich in Unkenntniß der Sachlage, wie sie sich jetzt enthüllt, der Besitz nahme entgegenstellten , wurden sie überdies politisch kalt gestellt. Man kann eS also den Deutschen auch nach den neuesten Enthüllungen durchaus nicht übel nehmen, daß sie dem bosni schen Abenteuer auch heute noch kühl gegenüber stehen, wenn sie natürlich auch die vollendeten Thatsachen gelten lassen. Die wirthschaftliche Gesundung der von den Deutschen zu höherer Entwicklung gebrachten ReichStheile, Hängt gerade

so wie die politische davon ab, daß sie sobald als möglich eine Stellung einnehmen können, welche ihnen eine selbstständige weitere Entwick lung gewährleistet. Aus dieser Rücksicht nahmen die Deutschen den Dualismus mit allen semen Beschwerden hin, aus. diesem Grunde werden sie an der gesonderten Verwaltung der besetzten Balkanprövinzen festhalten; aus derselben Rück« sicht verlangen sie die' Ausscheidung Galiziens und Dalmatiens aus dem engeren Verbände der ehemaligen Bundesländer. Nicht daß die Deutschen deswegen

aufhören wollte»?, noch immer Opfer nach allen diesen Richtungen hin zu bringen, oder daß sie des Gesammtreiches darob vergessen wollten— am Ende wollen sie aber doch selbst leben, von ihren Opfern auch Vor theile haben und nicht blos wie die Griechen des spätrömischen Reiches blos als die Erzieher der Anderen gehalim werden. ' Nochmals die kes 1>iäöntinae. i Meran, 27. Mai. Wir haben unsere Leser kürzlich die Stimmen der wälschtirolifchen Presse über die lies 7ri- äentmas, deren Erscheinen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 08.11.1880
Physical description: 4
vertheidigen zu können.' Die Einladungen zu dem am 14. d. in Wien statt findenden deutsch-österreichischen Parteitag find versendet worden und von den Hrn. Abgeordneten Dr. Josef Kopp, Dr. Franz Schmeykal und Dr. Ed. Sturm unterfertiget. In der Einladung heißt eS : Angesichts der sich täglich mehrenden Anzeichen einer gegm die Einheit des Reiches und seine treuesten deutschen Söhne gerichteten Koalition, angesichts der Ueierhebung einiger VolkSstämme deS Reiches, welche zunächst die deutsche

unseres Kriegsbudgets die Ausgaben fZr unsere Land wehr - Institutionen hinzurechnen, erhalten wir noch immer die allerkleinsten Verhältnißzahlen sowohl in Bezug der Budget- zur Bevölkerungsziffer als in Bezug der GesammtauSgaben des Reiches zu den Ausgaben für die bewaffnete Macht. Weniger in dieser Hinficht zu thun, ist gar nicht möglich, wollen wir als Staat respectirt bleiben, als Großmacht auch weiterhin bestehen — wollen wir überhaupt in der Lage bleiben, uns gegen feindliche Angriffe

, welche seinerzeit für die 10jährige Be willigung des Wehrgesetzes gestimmt hat. Dieser Kom promiß wurde von den Veranstaltern de« Parteitages' angenommen. Deutsches Reich. Die Deutschen sind im volley Zuge gegenüber dem Chauvinismus der Magyaren Stellung zu nehmen, die bekanntlich alles Deutsche und wäre es auch, wie ein ungarisches Schmutzblatt sich auszudrücken beliebt, mit Insektenpulver auszurotten^ suchen. Die „Deutsche Revue'.^läßt sich in der Sache also vernehmen: „Die öffentliche Meinung in Deutschland

kann nicht ruhig zusehen, wie der magyarische Chauvinismus, wahrend er den deutschen Geldmarkt bettelnd um ein^, neues Anlehen angeht, alles deutsche Wesen in Ungarn vernichtet. Wir verlangen heute von der Türkei: Gleichstellung der verschiedenen Volkssprachen mit der türkischen, ist dieselbe Forderung für Ungarn denn nicht ebenso berechtigt? Wer hat Ungarn das Christenthum gebracht? Die Deutschen. Wer hat ihm Städte ge baut? Die Deutschen. Wer hat ihm die abendländische^ Cultur gebracht? Die Deutschen. Wer

hat es voin türkischen Joch befreit? Die Deutschen und immer wieder die Deutschen. Darum müssen sie Gleichbe rechtigung, volle Gleichberechtigung mit den Magyaren haben. Die deutsche Sprache darf nicht in Comitaten, wo nicht 20 Menschen das Magyarische verstehen, zn Das vechiMißnolle Vermichtmß. Mrs Braddou. (S. Fortsetzung.) ,O, find Sie eS. Mr. Aruudel ? Sind Sie es wirklich?' Sie sprach mit leiser Stimme und eS wurde ihr fast schwer, die hervorbrechenden Thränen zurückzuhalten. Da sie sich ihn so oft

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 20.01.1886
Physical description: 8
. Dr. Schnnykal betonte das praktische Bedürfnis, die Staatseinheit und das Machtganze des Reiches. Es sei die factische Geltendmachnng des böhmischen Stacnsrechtes, anf welcher fußeud man die Aushebung der Sprachcnvcrordnnng uud die Ab^ grenznng der Bezirke verwehre. Die Folge sei die Belastung der deutschen Bezirke mit dem Utraquis- muS der czechischen Beamtenschaft, die verschieden artige Behandlung der Dentfchen in Böhmen nnd anderen Ländern des Reiches, was auf die An maßung des czechischen Staatsrechtes

» Elemente nach den Ideen der Kaiserin Maria Theresia uud Kaiser Josefs.' Red ner sprach sodann von der dnrch ihre inneren Wider sprüche verworrenen Lage und ruft den Czechen zu: „Weun Sie die Rechnung uicht ohue deu Wirt ge macht haben wollen, so rechnen Sie auf unsere Widerstandskraft und Beharrlichkeit, auf das mäch tige Anwachsen unseres nationalen Bewusstseins uud das zähe Festhalten an der Einheit und Macht nn- seres Reiches.' Redner schloss mit der Erklärung, dass sich die Deutschen Böhmens

vorbehielt, sprach als erster Redner der Berichterstatter der Mi norität, Abg. Dr. v. Plener, und wendete sich zunächst dagegen, dass entscheidende Thatsachen in dem Ma joritätsberichte verschwiegen werden. Er besprach das percentnalc Verhältnis der czechischen Bewohner in Nieder Oesterreich und anderen Theilen des Reiches und erklärte, dass es darum niemand eingefallen sei, daselbst die Zweisprachigkeit zn verlangen, während in dem geschlossenen Sprachengebiete Böhmens die ezcchische Bevölkerung

wieder auf die Tagesordnung zu bringe». Wir sind der festen Ueberzeugung, dass endlich die Stunde schlagen wird, wenn auch die zwölfte Stnude, dass man uns hört und unseren 'Ansprüchen Rech nung trägt. Es wird erklärt, dass die Czcchisierung ein Bollwerk sei gegen das deutsche Reich, aber darauf muss ich sagen, dass es Pfeile gibt, die den Schützen treffen. Wir kennen ein anderes Bollwerk, das ist das Pflichtbewusstseiu im Staate uud die Freund schaft mit dem deutschen Reiche, die Znsammen- fassnng aller staatliche

des Haudelsministers approbiert wurde. In Vorbereitung besindet sich unter anderem die Orgauisieruug der Justizpslcge; es sei vorläufig hervorgehoben, dass die Gehalte der Richter erhöht, die daraus crwachseudcu Mehrausgaben jedoch ohne größere Belastung des Staatshaushaltes durch Ersparungen auf audercn Gebieten gedeckt werden sollen.' Anstand, 5*5 Dem deutschen Bundesrathe ist eine Denk schrift über die Ausführung aller seit 1375 erlasse nen Anlcihegesetze zugegangen, wonach der gesammte Anleihebedarf bis Eude

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Der Burggräfler
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Page 2 of 14
Date: 24.05.1890
Physical description: 14
mit doppelter Inbrunst: „Ich bin eine Preuße', und die aus Baden und Würtemberg meinen: „So etwas hätte doch bei uns nicht passiren können'. Dafür ist Bayern aber auch die „Vormacht des Katholizismus in Deutschland!' Die Generalversammlung der deutschen Katholiken hat zwar schon allerhand Schicksale gehabt, z. B. ist diejenige in Breslau nach dem Jahre 1848 freudig von der Regie rung begrüßt worden, aber daß man ihr in der größten katholischen Stadt deS deutschen Reiches den Stuhl vor die Thür gesetzt

des Klerus wurde damals in allen Ge meinden Galiziens ein kaiserliches Patent kundgemacht, welches die Aufhebung von Zehent und Robot verkündete und die Entschädigungspflicht auf Staatskosten über nahm. Die Polen berufen sich sehr mit Recht auf dieses feierliche Kaiscrwort, an dem man nicht mäkeln und nicht deuteln dürfe und betonen überdies, daß das Land Galizien niemals eine Verpflichtung an erkannt habe, die Summe zurückzuzahlen, welche ihm seitens des Reiches vorschuß weise seit dem Jahre

als Vorschüsse bezeich neten Beträge nicht verpflichtet zu sein,; und die Regierungen, die sich seit 1867; in Oesterreich folgten, haben theils aus drücklich, theils durch Bergleichvorschläge bekundet, daß die Ansprüche des Landes Galizien günstiger gelagert sind, als jene des Reiches. Selbst die Liberalen wollen schließlich mit dem Lande Galizien einen. Vergleich abschließen, vorher aber vor dem Reichsgerichte mit demselben Prozeß füh ren. Der Ausgang desselben kann nur ein zweifacher

bis 1898 weniger an Galizien zu zahlen hat, als dies der Fall wäre, wenn die ganze Frage weiter verschleppt oder beim Reichsgericht zu Ungunsten des Reiches entschieden wor den wäre. Die Mehrheit des Abgeord netenhauses zog darum den Vergleich einem Prozesse vor und sie hat Recht daran ge than, auch wenn jetzt die Liberalen und ihre Presse wüthend darüber sind, daß die Polen sich diesen Vergleich nicht von ihnen gegen die bekannten Bedingungen bewilligen ließen. Wunöschau. Meran, 23. Mai. Oesterr

hat, das gehör- doch zu ihren wunderbarsten Ergebnissen. Und zwar fürchtet man, daß sie den Frieden störe in dieser guten Stadt München, dieser friedlichen Oase im Getriebe des deutschen Parteilebens, die im deutschen Reichstage durch zwei Sozial- demokraten vertreten ist, darunter den Hrn. v. Vollmar, den Manche für den sanftmüthigsten der sozialdemokratischen Führer halten. Was mag das für ein Friede sein, der da durch Behinde rung der Katholikenversammlung geschützt werden muß? Wenn Hermann

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 23.03.1887
Physical description: 4
an die „.Xdllunistralioll der Couy. Vojucr Zeituag'. Gin deutscher Kaiser. s. (5:,' ist eitle Fülle voll Betrachtungen, die sich dem Geiste angesichts d.s Festes aufdrängen, das gestern das deutsche Volk des Reiches feierte. Kaiser Wilhelm ist gestern 90 Jahre alt gewor' den, nachdem er dnrch drei Menschenalter das beschick des deutschen Volkes mitgelebt, mit ihm in Noth und Leid gelitten durch Jahrzehnte. Es ist ein hohes Glück, das die Götter dem deutschen Volke bescheerlen. Es fand Männer, die seine Führung

seine Deutschen geführt, ein treuer Kamerad des Ge ringsten seines Volkes, ein leuchtend Vorbild in Pflichttreue, Selbstbescheidung, wahrhafter Reli- giösität den Besten seines Reiches. Jubelnd und den Göttern dankbar umstehen heute die Deutschen den kaiserliche» Thron, während eine zerfahrene Republik im Westen, ein von Oben bis Unten zerklüfteter Staat im Osten vergeblich Versuche machen, den Frieden des Reiches und damit ganz Europas zu gefährde». Wem hente, angesichts dieses neunzigjährigen Lebens voll

Lebensjahr abschloß, der hohe Greis ist das Muster, nach dem die Deutschen sich gebildet haben nnd nach welchem fortgesetzt alle Deutschen sich bilden sollen. Worte wie jene, die im ersten Ausruf' des Königs an sein Volk (1861) zu lesen sind, sind keine leeren Phraseu. Es heißt da: „Es ist Preußens Bestimmung nicht, dem Genuß der erworbenen Güter zu leben, In der Anspannuug seiner geistigen und sittlichen Kräfte, in dein Ernst und der Ausrich tigkeit seiner religiösen Gesinnung, in der Ver einigung

die Geburtstagsfeier des deutschen Kaisers, an der sich das ganze Reich betheiligt. Wir bringen eine Würdigung des Festes an leitender und die Nachrichten über den Verlauf an ande rer Stelle. Der Cultusminister erklärte in der Kommisston des Herrenhauses für die kirchennolitische Vorlage, daß sich die Verhältnisse im Lande günstiger ge staltet hätten. Die Anzeigepflicht habe sich ziem lich glatt vollzogen. Zwischen der Staatsregierung «S S s -» «> KB V -z 5T Gs hat nicht sollen sein. Von A. St anislas

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 14.06.1881
Physical description: 6
Eifersucht die Partei trennen. ES soll jetzt der Versuch gemacht werden, die gesammte deutsch - liberale Partei unter eine einheitliche Leitung zu bringen. Alle Partei unterschiede sollen verschwinden, die Geschichte der Deutschen in Oesterreich soll fürderhin kein Blatt aut weifen, auf dem von Uneinigkeit, von einer bis in die innere Politik hindurchdringenden Divergenz der Mei- nungen die Rede ist. Sicherlich gute Vorsätze, aber — wie oft find ahn liche Vorsätze gefaßt worden; vor zwei Jahren

Idealen staatlicher Fort bildung auf eine Reihe von Jahren hinaus werde ent- sagen müssen, ob sie nicht daran gehen sollte, sich von ihren alten Traditionen loszulösen, um klaren BlickeS der wirtschaftlichen Entwicklung deS Reiches neue Bah nen zu erschließen. Der Schreiber deS Artikels.bejaKt^ diese Frage und gibt damit seiner Partei einen wohl zu beherzigenden Rath, der bei dem bekannten Stim mungswechsel, der sich bei einem nicht geringen Theile derselben thatsächlich vollzogen hat, immerhin

, um das Ausleihen iv's andere Lager zu verhüten. Sie sagtDer Kampf, der, jetzt gekämpft wird, geht nicht mehr um das Deülschthüm, e: gilt der Freiheit, dem Fortschritte; man kämpft um alle mo ralischen und materiellen Fundamente des Reiches, um -das hundertjährige Gedächtniß deS österreichischen Staats» gedankens. Nun, die gegenwärtige Regierung hat sich bisher noch kNKr HUdlüng schuldig gemacht, die der OppöWvn das Recyt. ge^en PZstrde. ihr/den Vorwurf zu machen, den Gedanken der Neichseinheit irgmotme

geschädigt zu haven; darüber, ob die Einheit des Reiches mehr ge- fördere wird, wenn dessen Stämme gegen einander ge hetzt oder wenn sie in billiger Erfüllung gerechter For derungen dazu gebracht werden, sich als Glieder einer Völkerfamilie zu fühlen, darüber wird die Geschichte entscheiden und der Spruch, den sie fällen wird, kann heute nicht mehr zweifelhaft sein. Was der deutfchliberalen Partei Noth thut, das kann diese, dos können deren Vertreter und Wortführer aus dem Artikel ersehen, der heute

unter der Ueberschrift „Beitrag zur parlamentarischen Lage in Oesterreich' in der «Presse- die großen Mängel, an denen der Parlamentarismus dieser Hälfte deS Reiches laborirt, in treffender, sachgemäßer Weise beleuchtet. Es heißt dort unter Anderem: Die Minorität, die jederzeit das Epitheton „allergetreueste der Krone' führen niuß, darf keinem selbstredenden Interesse deS Staates ihre Dienste versagen, so sie nicht von der Krone als regierungsunfähig bezeichnet werden will; sie muß nicht blos die Macht, sie muß

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 13.09.1883
Physical description: 10
und darüber zu wachen, daß die politische Bedeutung Wiens als Metropole der Monarchie stets gewahrt bleibe. Große Ehren brächten auch Pflichten mit sich, die man den Muth und die Aus dauer besitzen müsse zn erfüllen. Die „Neue Freie Presse' bespricht die 200jährige Gedenkfeier Wiens von der Türken noth und ergeht sich in wehmüthigen Be trachtungen über die Lage des Reiches, die eine frohe festliche Stimmung unmöglich könne auf kommen lassen. Sie ermahnt die Bevölkerung ihren deutschen Sinn

und ihre Sündhaftigkeit zu bewahren und die Angriffe Derer, welche Wien — das aus der einstigen Hauptstadt des deutschen Reiches, allmählich die Hauptstadt des öster reichischen Kaiserreiches und endlich die Haupt stadt Cisleithaniens geworden — nun gar zur Hauptstadt Niederösterreichs degradiren möchten, ebenso kräftig abzuschlagen, wie dereinst ihre Borfahren die Angriffe der Türken. Dte „Deutsche Zeitung' räumt der „Ruhmesfeier der Stadt Wien gleichfalls die erste Stelle ein. Ihr Leitartikel verfolgt un gefähr

. Korrespondenzen ic. sind an die Redaction zu richten. Rr. 110. Donnerstag, 13. September 1883. XV». Jahrg. Zur Lage. Die Reichshauptstadt Wien begeht heute festlich den Tag. an welchem vor zweihundert Jahren, am 12. September 1683 das große gewaltige Tülkenheer. welches die kaiserliche Resi denz fest umklammert hielt, von den deutschen und polnischen Truppen vernichtet und der Entsatz WienS bewerkstelligt wurde. Leider find die Gefühle, mit denen die Bevölkerung der Haupt stadt in ihrer großen Majorität

den heutigen Tag begrüßte, wenig freundlicher und freudiger Natur. Die politische Lage der Deutschen in Oesterreich stimmt eher zu Klage« als zu Freuden- lieder«, außerdem leidet Wien speciell an mancherlei Localüteln, z. B. dem Niedergang der Gewerbe, deS Handels und Verkehrs :c. und schließlich sind die Feuersäuleo, die seit Wochen Tag und Nacht im Weichbilde der ReichShauplstadt aufsteigen, ein schauriges msnö tekel, dessen deprimirendem Eindrucke sich Niemand entziehen kann. AlleS daS belücksichtigt

mit dem EnlsetzenSrus: »Karl, unS graut vor Dir!' beanlwoltet haben. Die Russen weisen öffentlich die Freun d- schastFrankreichSzurückund liebäugeln mit Deutschland, im Geheimen aber rüsten sie fortwährend und zwar an der deutschen Grenze. In Bertin quittirt man deswegen die mosko» witischen Artigkeiten dadurch, daß man gegen Ruß land vor der Welt gleichfalls die perfonificirte Liebenswürdigkeit ist, im Stillen aber alle Vor» lehrungen trifft, dem Bruder Kosak, wenn eS ihm einfalle» sollte die MaSke abzuwerfen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 21.03.1890
Physical description: 4
, als bei manchen seiner Freunde, so weit fich dieselben mehr auf. dringlich als aufrichtig geberden. Die Franzosen geben in ihren Betrachtungen, die fie dem Scheb den des großen Kanzlers widmen, der Ueber zeugung Ausdruck, daß es nicht die Millionen Bajonette so lauge gewesen find, welche die Größe und das Ansehen des Deutschen Reiches ausmachten, sondern der eiserne Wille und die beispiellos herrlichen Charaktereigenschaften Bis marck's. Keiner aus der großen Zahl hervor ragender Staatsmänner, die das Deutsche Reich

einer deutschen Zukunftspolitik, nach deren In augurirung sich die — Franzosen so sehr sehnen, z« herrschen. Das Werk Bismarck's zerstören, hieße eben, an der Machtstellung des Deutschen Reiches rütteln, und zu solchem Beginnen wird auch in späterer Zukunft kein Staatsmann die Hand bieten. Rundschau. Bozen, 20. März. Mehr als alles Andere beschäftigte unsere Ab geordneten begreiflicher Weise die Demission des Fürsten Bismarck. Anfangs nur von Wenigen geglaubt, rief die Bestätigung dieser Meldung eine große

tigen Lichte erscheinen, den der abgetretene Reichs kanzler innehatte. Nur ein so starker Geist wie Bismarck, nur ein so unbeugsamer Charakter wie ihn dieser Staatsmann sonder Gleichen befitzt, konnte noch in so späten Lebenstagen die Geschicke eines Millionen-Reiches mit sicherer Hand leiten. Bismarck hat nicht um des momentanen Erfolges willen gearbeitet, und darum haben diejenigen Unrecht, welche glauben, nun würde Manches stürzen, was Bismarck aufgebaut und Vieles vergessen

» vermögen. Sie irren eben, so lange sie politifiren! Die deutsche Politik wird, das ist sicher, auch in Zukunft dem Fortschritte Rechnung tragen, wie dies bisher der Fall gewesen, aber sie wird keine neue Richtung, die den Ideen Bismarck's zuwiderläuft, verfolgen. Die Verdienste um die Konfolidirung der deutschen Politik, die sich Bismarck erworben und wofür er nicht zuletzt den Dank des deutschen Volkes verdient, finden ein richtigeres Verständniß bei seinen Feinden, den Franzosen

wird Bismarck aufrecht erhalten und diesen wird er auch auf seinen einsamen Ruhesitz mit nehmen, daß nämlich auch in Hinkunft im Deutschen Reichskanzleramte Bismarck'sche Politik gemacht werden wird. Der Nachfolger hat es da nicht nothwendig, nach bewährtem Muster zu arbeiten, er wird einfach nur sein Verhalten den gegebenen Verhältnissen anpassen, und für diese hat die weise Voraussicht des Kanzlers schon in der ausreichendsten Weise vorgearbeitet. C braucht also keine Besorgniß vor dem Gespenste

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 05.01.1883
Physical description: 10
im deutschen Reiche galt er als der Träger oieses, aus der Nationaleitelkeit seines Volkes entsprungenen Gedankens und sicher lich war das Mißtrauen, welches seine Minrtzer- präsidentschaft dem Kanzler des deutschen Reiches einflößte, eines der am meisten ausschlaggebenden Momente, die feinen Rücktritt zur Folge hatten. War Gambetta wirklich der Revanchemann, für den man ihn allgemein gehalten hatte? Oder ist es insbesondere mit Rücksicht auf die passive Rolle, die M spielen er sich selbst auferlegt

unzweifelhaft die Beseitigung der Revanchegelüste Frankreichs: denn ihm, Gam betta, hatte man, wenn schon nicht die Absicht, so doch unwidersprechlich die Fähigkeit zugetraut, Frankreich gegebenen Falles und unter gewissen Umständen zu einem Rachekrieg aufzustacheln. Wird diese „Wendung der Dinge durch Gottes Fügung' ohne Einfluß bleiben auf die Politik des deutschen Reiches? Wir glauben dies nicht, ja wir besorgen, daß die Consequenzen, welche sie in Betreff der Richtung der auswärtigen deutschen Politik

der freundlichen Beziehungen zu Italien die Wahrscheinlichkeit einer Coalition gegen Oesterreich - Ungarn viel kleiner geworden sei als jene einer (russisch-französischen) gegen Deutschland. In gewissen Organen war nämlich der Werth, den die österreichisch - ungarische Freundschaft für Deutschland habe, in einer die Empfindlichkeit des deutschen Reiches Verletztenden Weise und auf Kosten der Gegenleistung Deutschlands veransch'. t worden. Nunmehr ist aber durch den Tod Gaiu- ' betta's auch nach menschlicher

uns nur als Beweis, daß Fürst Bismarck von dem Erfolge seines Schachzuges zufriedengestellt, die Einstellung der Feindseligkeiten, richtiger des feind seligen Tones für wünschenswert!) erachtete. Von der Natur der Erklärungen, die ihn zufriedenge stellt haben, hat allerdings bisher Nichts ver lautet? aber vielfache Anzeichen deuten darauf hin, daß man anfangs in Berlin die Empfindung hatte, es bestehe in Oesterreich eine Strömung, welche das Bündniß mit dem deutschen Reiche als eine Bürde ansehe, da in Folge

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 11.07.1887
Physical description: 8
. Der Eindruck der Reise lässt sich aber im wesentlichen dahin zusammenfassen, dass es gelungen ist, ein noch immt r über seine Vergangenheit trauerndes Land mit der Gegenwart auszusöhnen. Die Huldigungen, mit denen Galizien den «ohn des Kaisers, den Erben des Reiches, den Repräsentanten des Monarchen und der Monarchie empfangen hat, sind ein Triumph des kaiserlichen Gedankens, des Friedens und der Ver söhnung, eines Gedankens, der mit der Zeit alles Widerstrebende bezwingen muss. Der hohe Sinn des Monarchen

gegen über den Deutschen in Böhmen nicht tiefer stellen wollen, als die Ruthenen gegenüber den Polen in Galizien. Klingt das Wort von den Brudernativnen gut im Osten der Monarchie, so muss es auch in der Westhälste derselben seinen vollen Wert haben. Es darf dann der Wunsch aufleben, dass auch Czechen und Deutsche in Böhmen sich gegenseitig als Bruder nationen betrachten möchten. Ueberblickt man den gegenwärtigen Zustand der Monarchie, so sind es nur die Deutschen, und zwar gerade die liberalen Elemente der deutschen

Bevöl kerung, welche von dem allgemeinen Frieden sich ausschließen, welche beharrlich den Gedanken der Ver söhnung zurückweisen. Gerade unter dem frischen Eindrucke der Reise des Kronprinzen kann man diese Erscheinung nicht konstatieren, ohne das tiefste Be dauern darüber zu empfinden. Gerade die Deutschen, die eing.bornen Söhne d°H Hauses, sind der Ver stimmung und Erbitterung verfallen. Wir brauchen kaum der kindischen Missdeutung entgegenzutreten, dass wir unter dem inneren Frieden nicht das Ver

vertretenen Interessen dadurch am meisten be- nachtheiligt und gefährdet erscheinen. In der Ver fassung und in den Gesetzen des Staates ist nichts, was die Deutschen in eine solche Portion hinein drängen würde. Ueber die historische Stellung der Deutschen in Oesterreich wollen wir nicht viel Worte verlieren; dem Verdienste und dem Ruhme der Deutschen soll und darf nicht nahertreten werden. Aber können denn die Deutschen mit Berufung auf die Vergangenheit verlangen, dass man die innere Politik des Staates

nach den Grundsätzen eines Majorats - Erbes behandle und der erstgebornen Nationalität das Herrscherrecht einräume, während die anderen Nationalitäten nur zu gehorchen hätten? Wäre denn ein solches System mit den modernen Principien irgendwie vereinbar, würde es, wenn man hartnäckig daran festhalten wollte, nicht zu den ge fährlichsten inneren Kämpfen führen, und würden die Deutschen nicht die ersten sein, welche sich gegen die Träger eines solchen Systems erklären, und würden sie nicht am schärfsten die Mittel

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 24.11.1888
Physical description: 10
Verhandlungen mit anderen Regierungen und weitere Borlagen an den Reichs tag knüpfen werden. Eine erfreuliche Ueberrafchung bot der letzte, die auSwärtigen.Beziehungen des Reiches und die allgemeine Lage berührende Passus der. Thronrede, dessen friedliche Fassung wohlthuend absticht gegen das in den letzten Tagen von einem Theil der deutschen Presse neuerlich angestimmte Kriegsgerasselr' Mit keinem Worte ist anf eine Verschärfung der Situation hingewiesen,-und wir dürfen uns wohl der Hoffnung hingeben

<se!te.2 Bundesstaaten erhöhte Ueberweisungen für ihre Zwecke in Aussicht gestellt werden -können. Bezüglich der Ergänzung der Krankenversicherung und der- Einführung der Alters- und Invalidenversicherung werden, mit warmen Worten für die Verpflichtung des Staates, vorhandene wirth schaftliche Bedrängnisse nach Kräften z« lindern, die ent sprechenden Borlagen angekündigt, bezüglich der Action des Reiches in Ostäsrika wird die Verständigung mit Eng land mitgetheilt, an-welche sich weitere

-Torbole, Pergine, Pieve di Tefino, Pred- azzo, Riva, Rovereto, Rumo, Tajo, Tione, Trento, Villa-Lagarina. Unter den Vertretern befanden sich an Politisch hervorragenden Persönlichkeiten: Bertolini, Dordi, Gilli, Canella. Im Berichte des Bereins- secretärs Sartorelli wird besonderes Gewicht auf die Gründung. der drei Ortsgruppen: Cavalese, Mezza- Corona und Rumo gelegt, die als Schildwachen an der Sprächgrenze hingestellt wurden. Wir geben den Passus, der das Verhältniß des „Pro Patria' zum deutschen

Schulverein und deutschen Unterricht in Wälschtirol behandelt^ ausführlich Wieder: > > , „Die markirte Festigkeit; womit die Eröffnung der Orts gruppe Rumo erfolgte, hat in den Reihen der. „Germanisten' geradezu Bestürzung hervorgerufen (s>e!?), welche dieselbe als ein Attentat auf die mehr ödet weniger deutscheu vierGemein- wesen des Nonsthales ansahen. Meser Schrecken war nicht gerechtfertigt; das italienische Volk — vielleicht durch eine lange Reihe trauriger Erfahrungen - erzogen — hat vermöge

seiner, Geistesrichtung die größte Achtung vor dem Rechte Dritter. Während die deutschen Schulvereine in unseren Bergen Geld verschleudern (?) - um irgend ein illegitimes (warum illegitim? A. d. R.) UeberbIeibsel längst verschwundener Stänune zum Leben aufzuerwecken und, auf die. schlechten Finanzen, der Gemeinden und Schullehrer speculirend, sich hiebei aller möglichen und unmöglichen Mittel bedienen, während dieselben ' die Germanisirnng der bei St. Michele und Bozen bereits Fuß gefaßten italienischen Einwanderer

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 13.03.1888
Physical description: 8
) hier eingetroffen ist, hat in nnserer sehr starken deutschen Colonie große Trauer nud Theil nahme hervorgerufen. Vor dem Cnrhanse ist neben der österreichischen, die Flagge deS deutschen Reiches im Flor und auf Halbmast gehisst. — Wie schon berichtet wurde, hat sich die Section Meran deS österreichischen Tonristen-ClnbS wegen Disfer.-nzen mit der Centrale in Wien aufgelöst. Wie ich ver nehme, wird von der Centrale in Wien aus der Ver such gemacht, die Section Meran nen zn constitnieren und sucht

sein rürste. Man wird . am 19. ds. eine Akademie veranstalten, bei welcher die ersten Kreise und ersteu Kräfte MeranS mitwirken werde«. .Das Programm ist ein ungeniein interessantes und reiches. In der zweiten Abtheilung werden drei lebende Bilder gestellt und zwar: „Erschreckt' von L. Tonsaint nnd „Hcxenge- schichtcn' sowie „Der Urlauber' von Defregger. Der Reinertrag wird gewiss ein sehr großer sein. — Die Nachricht vom Ableben deS dentschen Kaisers, welche sogar um einen Tag verfrüht (Donnerstag abends

Domkirche predigen, um Almosen für die bulgarische Kirche zu erbitten. Nnziders, 8. März. Heute starb hier im 70. Lebensjahre der praktische Arzt, Herr F. Bar bisch, ein gebürtiger Montavoner, welcher vor unge fähr zwei Jahren von Hörbranz hieher übersiedelt war. Der Thronwechsel in Berlin. . Die Todtenklage um den verewigten Kaiser Wil helm ertönt in der ganzen deutschen Presse in rührenden Worten; die tiefe Verehrung, welche der dahingeschiedene Herrscher bei seinem Volke genoss, die Dankbarkeit

und anßereuropäischen Presse auch nur andeutungsweise zu wiederholen. Parallel mit den Kundgebungen des Schmerzes und der Theil nahme laufen in den deutschen Blättern die Mani festationen uugebeuchelter Liebe uud Verehrung sür den neuen Träger der Krone, der anknüpfend an König Friedrich den II. den Namen Friedrich kU. als Herrschcrnamen gewählt hat. Mit Bezug auf die politische Situation driugt im allgemeinen der Ge danke durch, dass mau eine unmittelbare Veränderung der europäischen Lage nicht erwartet, wohl

aber die Unsicherheit der Lage als vermehrt ansieht, ohne jedoch directe Zweifel in die Fortdauer deS Friedens zu setzen. Neben diesen allgemeinen öffentlichen Knndgebnngen mehren sich eben so stündlich die Knndgebnngen innig ster Theilnahme seitens der Regierungen, Parlamente, Gemeinden und Corporationen. Außer den bereits erwähnten Kundgebungen wollen wir noch weiter mit theilen, dass außer Sr. Majestät dem Kaiser, dem Kronprinzen, den Erzherzogen und Erzherzoginnen beim deutschen Botschafter in Wien

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Der Burggräfler
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Page 2 of 10
Date: 08.08.1888
Physical description: 10
könnte, sich der Weichselmündungen zu be- Aiächtigen. So suchte man denn deutscher seits eine ernstliche Annäherung an Oester reich. Und das Entgegenkommen, das man bei uns fand, ließ nichts zu wünschen übrig Die Ungarn sind ja nie besonders eifrige Oesterreicher gewesen. Der Gedanke, die verhaßten Russen mit Hilfe des mächtigen deutschen Reiches von ihren Grenzen mög lichst weit fernhalten zu können, war zu verlockend für sie, um nicht die Erinnerung an die Niederlagen des Jahres 1866

sich von diesem Bündnis eine dauernde staatsrechtliche Ver einigung der Westhälfte oder gar der Ge sammtheit unseres Reiches mit Deutschland. So segelten wir denn voll und ganz im deutschen Fahrwasser und wiederholt wurde ein förmliches völkerrechtliches Bündnis mit dem deutschen Reiche auf Jahre abge schlossen. Diese Sachlage währte nun ungefähr 16 Jahre lang und nachdem verschiedene Versuche gemacht waren, um Rußland in dieses Bündnis hineinzuziehen und ihm zu diesem Behufe ein Aufgeben seines direkten Einflusses

, die zudem die Herstellung der ungarischen Un abhängigkeit im folgenden Jahre zum Re sultat hatten, vergessen zu machen. Und ein großer Theil unserer liberalen deutschen Bevölkerung fand sich ebenfalls mit Jubel in der neuen politischen Lage zurecht. Man betrachtete, freilich, wie der Erfolg gelehrt hat, nicht ganz mit Recht, die Al lianz mit Deutschland als Gewähr gegen die Erfüllung der Wünsche unserer slavischen Völker. Ja ein nicht kleiner Theil unserer Deutschliberalen erhoffte

auf der Balkaninsel plausibel zu machen, ein Unternehmen, das natürlich auf die Dauer nicht gelingen konnte, zog man das Königreich Italien, den andern guten Freund unseres Reiches, in diese Allianz hinein, um so allen Gedanken einer Ausbreitung seitens Rußlands nach der Türkei zu und allen Hoffnungen der Fran zosen, das wider seinen Willen davon ge trennte Elsaß-Lothringen wieder an sich zu bringen, einen Riegel vorzuschieben, -a- Kchörchett gegen Schönheit. Novelle von E. Marion. I) (Nachdruck verbalen

der Waffe als Glied einer großen Familie betrachtet und hienach väterlich gütig und wohlmeinend behandelt. Aber auch auf anderem Gebiete hat der Erz herzog seinen Namen mit dem Strahlen- kranze des Erfolges umgeben. Er ist als Hoch- und Deutschmeister des deutschen Ritterordens der Schöpfer und unermüdliche Förderer jener großartig angelegten Insti tutionen geworden, welche sich die Kranken pflege im Kriege zum Ziele gesetzt haben. — Am 18. August, dem Geburtstage Sr. Majestät unseres Kaisers

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 10.03.1888
Physical description: 8
. <v. li. Dauveck« In ««n ÄauvMiidren Leti«s<V» land» Haasenstein 6- voaler. Mit 52 Mflr. Anterjattungs-Veilagen ZtH5Uli>MtkZlßM IllAglMg. und Z4 tanilw. VeiülgM „Äetonom'. 58. Samstag den 1V. März 1888 Der Tod Kaiser Wilhelm 's. B ozen, 9. März 1888. Ein folgenschweres Ereigniß hat sich heute in Berlin zugetragen: der greise Kaiser des deut schen Reiches hat das Zeitliche gesegnet. Ganz Europa wird diese tieferschütternde Trauerkunde mit um so größerer Theilnahme aufnehmen, als auch der ritterliche Sohn Kaiser

, wer jetzt die Zü gel der Regierung lm deutschen Reiche in die Hände nimmt? Der Kronprinz selbst ist bekannt lich so schwer leidend, daß er der vollständigen Ruhe bedarf; sein Sohn, der Prinz Wilhelm, ist ein noch junger Mann, der sich bislang noch wenig mit Regierungsgeschästen abgegeben hat, obgleich er sonst als ein thatkräftiger ernster Of fizier geschildert wird, der sich, gleich seinem Va ter, ein festes Ziel gesteckt hat. Bekanntlich hat der verstorbene Kaiser ihm schon am 17. Nov. vorigen

werden also dem leider schwer lei denden Sohne des verstorbenen Kaisers den Eid der Treue schwören. Die deutsche Kaiserkrone deckt wieder ein würdiges Haupt. Wollen wir hoffen, daß der edle neue Herrscher, der den Frieden liebt, wie sein seliger Vater, dem deutschen Volke erhalten bleibe; seine Genesung ist der innigste Wunsch aller Deutschen im Reiche draußen, wie bei uns in Oesterreich. ' Die Spannung der Lage. (Ortginalbericht aus Süddeutschland.) Die Veröffentlichung des Zweibundvertrages, die große

Bismarck'sche Rede — in nichts haben sie die Spannung der politischen Lage vermin dert. Der Zar will keinen Krieg, der Dreibund auch nicht; und in Frankreich greift grauenvolle Angst um sich, als könnte bald ein junger Kai er Deutschlands endlich all den Herausforderun gen des letzten Jahrzehnts ein Ende machen wol- en. Wo steckt denn der Gährerzenger für all die Besorgnisse und Nothwendigkeit der Rüstungen? Sie steckt in dem geschichtlichen Uebel, daß Ruß- auds Zaren und die Großen des Reiches den Durst

nach Weltbeherrschung, zunächst aller Sla ven — zum unstillbaren Verlangen gemacht ha ben. Alles Mark jenes Reiches verpufft sich in ewigen Kriegsvorbereitungen; die russische Nation st von Natur ungeduldig und so nöthigt sich der sonst zäh ausdauernden Diplomatie die Nothwen- zigkeit auf, endlich Erfolg zu bieten oder die Sintfluth über Rußlands Staatsbau hereinbre chen zu sehen. Nun hat der Seherblick des großen Preußen- königs Friedrich des Großen schon erkannt, daß er die Festnistung Rußlands im Donauland

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 11.12.1886
Physical description: 10
wird sich die „Const. Bozner Zeitung' bemühen, dafür zu wirken, daß das Verständniß für die Wichtigkeit des uns heute in Anspruch nehmenden nationalen Kampfes überall hin und in alle Schich ten der Bevölkerung dringe. Ans diesem Verständniß erfließt von selbst die Solidarität der Deutschen in Oesterreich, die im Grunde nichts anderes ist als das Bestreben, die Einheit des Reiches aufrecht zu erhalten. Ebenso wichtig als die Erörterung der politischen erscheint uns auch die Erörterung der wirthschaftlichen Lage

Versprechungen zu machen, sondern vielmehr, um das Arbeitsprogramm des kommenden Jahres gleichsam kurz zu skizziren. Dieses Programm richtet sich nach den wechselnden Bildern, wie sie die Entwicklung der Staaten und Völker, und insbesondere unseres herrlichen Baterlandes mit sich bringt, seinem Umfange und seinem Inhalte nach als unv erlaßbare Grundlage festhaltend die Idee der Reichseinheit und der Konstitution, deren Erhaltung uns Tirolern ebenso heilig ist als allen Deutschen dieser Reichshälfte. Vieles

hat sich verändert, seit wir von dieser Stelle das letztemal das Wort an unsere Freunde und Gönner richteten - und umer dem Vielen nur allzuviel zu Ungunsten der Deutschen, deren natürlicher Beruf es ist, in Oesterreich die Vertreter des Fortschritts und der Freiheil zu sein, welche Beide untrennbar verknüpft sind mit dem Wesen deutschen VolkstkmmS. Es gilt heute fast verlorenen Grenz boden uns zu erhaltenes gilt, den rückschrittlichen Tendenzen der Parlamentsmehrheit entgegen zu arbeiten: es gilt

, die bisherigen schwer erivorbenen Errungenschaften aus fast allen Gebieten politischen und wirthschaftlichen Lebens zu vertheidigen. Nicht allein mehr auf die Weiterbildung dieser Errungenschaften kommt es heute an, es muß der Deutsche in Oesterreich an vielen Stellen des Reiches in diesen Tagm um die bloße Erhaltung seiner nationalen Eigenart ringen. Auch an uns tritt mit jedem Tage näher die Pflicht heran, unserer ersten Aufgabe als vorgeschobener deutscher Grenzposten eingedenk zu sein. In diesem Sinne

und aller diesbezüglichen Fragen. Geht ja doch Hand in Hand mit dem Aufblühen des wirthschaftlichen Lebens die Festigung der Stellung unseres Volkes und wie überall hängt von diesem auch bei uns (in Tirol) die freiheitliche und nuabhängige Haltung des Volkes ab. Deswegen wird die „Const. Bozner Zeitung' den wirthschaftlichen Fragen ihre regste Aufmerksamkeit in gleichem Maße wie den politischen zu Theil werden lassen. So wird denn die „Const. Bozner Zeitung' mit aller Energie eintreten für die Einheit des Reiches

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 29.10.1889
Physical description: 8
Seite 2 Natur der Ding?, daß in allen jenen Angelegenheiten, wo widerstreitende Interessen und Bedürfnisse vorkommen, die italienische Minderheit niemals in der Lage wäre, ihren An schauungen Geltung zu verschaffen. Wenn hingegen in den nicht seltenen Fällen, wo die zwei deutschen Parteien des Landtages sich feindlich gegenüberstehen, die Italiener sür die eine oder für die andere stimmen, würden sie sich den Vor würfen und den Klagen der Gegenpartei aussetzen. Einen beredten Beleg hiefür

und die characteristijchen Anlagen und Gewohnheiten jedes Volksstammes erfordern für den italienischen Landestheil italienischen Unterricht und italienische Bil dung. Ohne der deutschen Mehrheit den Vorwurf germani- fatoriicher Bestrebungen machen zu wollen, ist es doch sicher das; dieselbe die Verbreitung der deutschen Sprache und Bil dung auch im italienischen Landestheile, obwohl dies dem anderen Bolksstamme von Nachtheil sein muß, nicht ungern sehen kann. Im Landesschnlrathe sitzt kein ein ziger Italiener

, daß der italienische Landes theil, wenn nicht stiefmütterlich, so doch sicherlich nicht als ein gleichberechtigter Sohn einer gemeinsamen Mutter behandelt worden ist. DerAntheil des italienischen Landestheiles an den Fo nden des Landes und deu bezüglichen Erträgnissen ist verhält nißmäßig zu gering, dessen Beschlußfassung einer deutschen Mehrheit unterworfen, seine Gemeinde-, Gewerbe- und Han- delsunternchmungcn werden entweder nicht gewürdigt oder nicht genügend gefördert. Wenn es den italienischen Abge ordneten

Fall, daß ein hier wohnender Beamter zum Abge ordneten und Landesausfchußmitgliede gewählt wird, kann nicht in Betracht kommen. Es ist daher äußerst schwer, Leute zu finden, welche einerseits die unentbehrliche genaue Kennt niß der deutschen Sprache besitzen und andererfetts in der Lage sind, ein solches Opfer zu bringen. Es kommt wciters der Unistand iu Betracht, daß der Landesausschuß weder die Macht noch die Möglichkeit besitzt, ini italienischen Landestheile die bestehenden Miß- bröuche

in der Gemeindegebahr ung hintanzuhalten. D-cs ist eine offene Wunde, welche zu vie cn traurigen Be trachtungen reichlichen Anlaß bietet. Wenn auch die Be stimmungen des geltenden Gesetzes den Wünschen und Be dürfnissen des deutschen Volkes entsprechen mögen, so steht es doch außer Zweifel, daß dieselben dem italienischen Lan destheile nicht angepaßt find. Die Verhältnisse der italienischen Gemeinden sind mit jenen der deutschen nicht zu vergleichen. Dort ist die Verarmung und die Schwere der Gem eindel asten schon

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 20
Date: 03.05.1887
Physical description: 20
hat. ausschließlich Hn Zwecke, um auf die Dauer die vier Hte der Prager Handelskammer in czechische ilzu bringen und die Deutschen dauernd tzr Mehrheit ver Städkcurie des böhmischen Hges zu verdrängen? Sine Regierung, die Man hat, kann heute nicht plötzlich sagen, He über den Parteien. Unter der direkten » der gegenwärtigen Regierung sind die «mäß'gtesten Abgeordneten des tirolischen Wundbesitzes um ihr Mandat gebracht ii; bloß deßhalb, um unserer Partei vier ven zu entreißen, ist die Coalition den Jtalianissimi

geschlossen Solche rein parteimäßige Actionen v, sie können nicht vergessen werden, sie I der Regierung den Stempel einer Partei» bn Regierung auf. - »e Dinge in Böhmen sind gar nicht er- vhne die Covperation der Regierung czechisch-nationalen Partei. Die Gereizt- «lche zwischen den Deutschen und Czechen d und wahrscheinlich auch unter anderen Wissen bestehen würde, wenn sie auch nicht icute und leidenschaftlicheForm angenommen ß würde, ist wesentlich verschärst worden Wie Unterstützung

, welche die nationalen Oche der Czechen seitens der Regierung haben, durch den Widerstand, welchen Mrung aus den Wunsch czechischer Führer Weidensten und gemäßigtesten Forderungen WiAen w Böhmen entgegensetzte. Das, W Deutschen im böhmischen Landtage ver- Mben, waren außerordentlich wenige con- ^Mtc, in Bezug auf die Gerichtssprache, ?Mg der rein.deutschen Bezirke und Frei- in Utraquismus der Sprachen- Mvg Die Regierung hat an den Ver. ^ darüber im böhmischen Land- ^^h°sten Antheil genommen Ä ,1' Statthalter

Erklärungen abgeben «-».t diesen Forderungen der und den Conflict im H - endlich dahin zuspitzen k die czechische Fraction, übermüthig geworden durch ihre bisherigen Erfolge und durch die Unterstützung der Regierung, in der letzten Landtagssession die Rücksichtslosigkeit so weit trieb, daß sie die wiederholten Beschwerden und Wünsche der deutschen Abgeordneten nicht einmal vernehmen wollte und sie in der ersten Lesung in der allerschroffsten und verletzendsten Art zurückwies. Der Austritt der deutschen

Ab geordneten in Böhmen ist aber nach meiner Meinung eines der allerwich- tigsten politischen Ereignisse im Laufe der letzten sieben Jahre, hervorgerufen durch den hartnäckigen Widerstand der Regierung gegen die gerechten Forderungen der Deutschen. Eine Regierung, die es als ihren Stolz aus gegeben hat, den Reichsrath aus einem unvoll ständigen in ein Vollparlament verwandelt zu haben, muß es nun erleben, daß der böhmische Landtag, der zur Zeit der verfassungstreuen Regierung, das heißt schon seit 1878

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 30.04.1889
Physical description: 12
Sprachgrenze des Reiches. Ich Ivill damit nicht sagen, daß ich ihr daraus eine besondere Aufgabe zuwende» möchte. Gerade hier sind wir Nachbarn eines Volkes, mit welchem wir freundschaftliche Beziehungen gerne Pflegen und erhalten. Italiener zu Deutsche» zu machen, ist nicht unser Ziel, wohl aber unseren Besitzstand zu wahren und zu erhalten. Es ist gewiß, daß Im politischen Leben geradennterdenjetzigenBerhältnissen die Deutschen und Jtalienerein Gemein sames hoben: die Vertheidigung einer ur alten

einige Pieren hatte hören lassen, eröffnete Dr. v. Sölder in Vertretung des leider erkrankten Ob mannes Dr. v. Hellrigl, die Versammlung, indem er die Anwesenden herzlich begrüßte und seinen Dank für deren zahlreiches Erscheinen aussprach. Besonderen Dank drückte er den zur Verherrlichung des heutigen Abends hier erschienenen Vertretern des liberalen Deutschthums im Parlamente aus; die hier Versam melten seien erschienen um zu manifestiren, daß sie an den Bestrebungen des Deutschen Schulvereins warmen

Antheil nehmen und obwohl die hiesige Ortsgruppe nur ein bescheidenes Glied in der großen Kette sei, so sei doch zu hoffen, daß trotz der hier obwaltenden eigenthümlichen Verhältnisse das Interesse am öffent lichen Leben sich in Meran mehr und mehr kräftigen werde. Hierauf ergriff der Abgeordnete Dr. Julius Magg, das Wort und sprach: Ich folgte mit Freuden der Aufforderung der Ortsgruppe Meran des Deutschen Schulvereines, heute hier einige Worte zu sprechen und fast bin ich, soweit

es sich um meine Person handelt, beschämt durch diese ehrenvolle Aus forderung; aber was könnte natürlicher sein, als daß irgend Einer, der gewillt ist, als Werteter der Deutschen in Oesterreich im Parlamente zu gelten, auch jede Gelegenheit gern ergreift zu den Mitgliedern einer Ortsgruppe eines solchen Vereines zu spreche»? Ich bitte Sie nun für einen Augenblick um SV Jahre zurückdenken. Wenn es da hier geheißen hätte: „Versamm lung eines Vereines für die Schule' und ein ^Abgeordneter': wie undenkbar wäre

wollen und auf ihre Un tergrabung ausgehen. Wir haben in Oesterreich gesehen, daß unserem Volksthum, daß den deutschen Interessen gerade durch die Ausübung freiheitlicher Rechte schwerer Schaden zu gefügt wurde. Und die Nichtdeutschen in Oesterreich sagen es ganz allgemein, daß so lange Absolutismus herrschte, auch germanisirt wurde. Die Erfahrung hat gelehrt, daß dies nicht richtig ist. Wäre in Oesterreich wirklich ger manisirt worden, wo wäre dann heute die czechische Sprache? Sie wäre versunken, wie die bretonische

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