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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 28.06.1888
Physical description: 4
des dnlschei Rkichstages. l. Als eine Kundgebung von großer polnischer Bedeutung gestaltete sich die am Montag erfolgte feierliche Eröffnung des demschen Reichstages. Trotz der liefen Trauer ist die ??acht uud as Ansehen des Reiches in würdiger Mife durch die Anwesenheit der regierenden Fürsten, sowie der königlichen und Erbprinzen präsentirt worden. Galt es doch, darzuthun, daß die deutsche Ein heit auch unter dem ueuen Kaiser unverändert aufrecht besieht, und daß die deutschen Fürsten, den Verleumdungen

der Reichsfeinde, die Bundes fürsten wären von Eifersucht auf den an Jahren jüngeren Kaiser gequält, zum Trotz, auch an Seite des Enkels des Begrünvers des deutschen Reiches in gleicher Treue verharren. Aber nicht nur für die innere Politik war die Feier der Eröffnung des deutschen Reichstags von Bedeutung, auch für die Stellung des Reiches nach Außen zeigte die selbe die Richtung a«. Es ist eigentlich über flüssig zu erwähnen, daß auch der neue Kaiser es als seine Hauptaufgabe betrachtet

mit Oesterreich verbindet, viel leicht vorübergehender Vortheile willen leichtsinnig zu zerreißen. Sie Enttäuschung, welche Rußland an dem Tage der Eröffnung des deutschen Reichs- tages erlitten, mag dasselbe getrost als eine Niederlage betrachten. Die Völker werden aber sicherlich erleichtert aufathmen, weil sie nun die Ueberzeugung haben, daß das Friedenswerk nicht nur keine Beeinträchtigung erfahren, sondern viel mehr an dem Ausbau uud der Vervollkommnung desselben auch unter dem neuen Beherrscher

des deutscheu Reiches weitergearbeitet wird. Anstand. Zestfthls Leich. (Keine Krönungsfeier.) Die Meldung der .Natlonal-Zeitung', daß im Herbst die Krönung in Königsberg in Aussicht genommen sei. entbehrt zunächst jeder Gmndlage und erscheint schon im Hinblick auf die durch die Ausgaben in der langen Krankheitsepoche des seligen Kaisers sehr geschwächten Fonds durchaus unwahrscheinlich. Die letzte Krönung in Königs- >berg kostete 800.000 Thaler, dagegen ist eine HuldigungSfeier für den neu zur Regierung

gelangten deutschen Kaiser in der ReichShaupt- stadt in Aussicht genommen. (Zur Lage.) Die Berliner „Post' meldet: Nach den Erklärungen des Reichskanzlers im Bundesrathe am 21. Juni rechnet der Kai ser bei Erfüllung der verfassungsmäßigen Auf gaben auf den Beistand der Bundesgenossen, be trachtet als die oberste Aufgabe die Auftechthal- mng .der Reichsverfassung und den Schutz des Reichsgebietes und Rechtes. Der Kaiser wird das gegenseitige Vertrauen der Bundessürsten und freien Städte

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 14.06.1883
Physical description: 12
, und nur die Länder Galizien und Böhmen gingen befriedigt aus der Metamorphose hervor, welche mit dem von der VnsasiungSpartei gethanener! guten und kostbare» Stück Arbeit vorgenommen wurde. WaS nun die Verstaatlichung der Eisen bahnen betrifft, so war ja dieselbe bestimmt, die Lasten, die der Staat in Fo»m der Zinsengarantie auf sich genommen, zu mildern und einen be stimmenden Einfluß auf die Tarif« und Ver- kehrSverhältnisse deS Reiches zu üben. So waren eS ausschließlich ReichSinteressen, welche den Impuls

zur VnstaatlichungSaklion gegeben haben. Und waS sehen wir heute! AuS dem Gedanken der Verstaatlichung wird ein Gedanke der Entstaatlichung. Mit den Geldern deS Reiches sollen Bahnen gekauft oder gebaut werden; ist dieS geschehen, dann sollen sie alS Morgen gabe den Ländern hintangegeben werden. So verlangen eS rückhaltlos und rücksichtslos diejenigen Parteigruppen, deren Wort und Stimme heute ausschlaggebend wird. Die Frist, welche der Ministerpräsident für die Durchführung, sagen wir nicht dieses, aber doch eineö ähnlichen

auflodern kann. Die VerstaatlichuogSaction hat somit—wir sprechen einzig und allein vom wirthschaft- lichen Gesichtspunkte — ein« ganz veränderte Gestalt angenommen, alS sie noch vor wenigen Wochen halte. Heute schreckt jeder Fachmann, dem die Verkehrs- und wirthschastlichm Interessen deS Reiches am Herzen liegen, zurück vor der daS Verlangen ohne Correctur stellen kann, ,daß die Nordbahn, weil einige wenige Meilen ihreS Schienenweges auch daS Land Galizien durch ziehen, ein« Filial-Direction

, daß der Kaiser, als die Südbahn anläßlich der Oecupation Bosniens in der Beförderung ganzer MilitäitrainS die groß artigsten unerwartesten Leistungen ausgewiesen hatte, dem Leiter dieses Unternehmens, General director Schüler gegenüber, bemerkte, daß e: in der Südbahn-Gesellschaft einen sehr wesentlichen Factor für die Wehrhastigkeit deS Reiches erblicke, und daß er hoffe, daß die Südbahngesellschaft immer in Tagen schwerer Prüfung auf der Höhe dieser Leistungsfähigkeit zum Wohle deS Reiches sich zu erhalten

die Verwirrung der Gelster gestiegen sein und dieS ist die traurigste Erscheinung unserer politisch-nationalen Kämpfe — weon man zum Beispiel in einer Deputation«. , zur ,vlorngen «z-rwenv-»»» ansprach« an dm Statthalter eineS KronlandeS« dienen sollen. Du hierzu bestimmten vier ^le Z»r L«ge An den Präsidenten deS deutschen Reichstages und an den Präsidenten deS preußischen Abgeordnetenhauses hat Herr v. Bennigsen je ein kurze? Schreiben gerichtet, in welchem er ohne Angabe von Gründen di« einfache, trockene

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 21.01.1886
Physical description: 4
und was viel schlimmer ist, man mißtraut seit der Bildung des deutschen Reiches den Deutschen in Oesterreich! Dieses Mißtrauen ist aber ungerechtfertigt, es ist unbegründet, es ist unklug! Die Deutschen m Oesterreich sind ja auch Part'cnlaristen, der bajnwarische Namen hat von Alters her seine Stammeseigenthümlichkeiten be wahrt, die vor Allem in dem Mangel jedes durch greifenden Nationalbewußtseins gipfeln! Kein Volksstamm der Erde hält treuer an allen Dyna stien vom Althergebrachten fest, als der Deutsche! Woz

, daß eine aufrichtige und dauernde, den nationalen Wünschen der Deut schen und des Reiches entsprechende Verbindung der beiden Kaisermächte der deutschen Nation die frühere staatliche Verbindung mit der Ostmark ersetzen werde. Es öffnen sich dann andere Aus blicke in die Zukunft: Herrscher nnd Regierungen vergehen, aber Nationen bestehen und dringen vor und drängen andere zurück; so dringen auch in Oesterreich die Slaven vor. sie sind die Majorität, sie herrschen, sie werden die Abtrennung der Ost mark

» also das Mißtrauen? Wozu das Experiment mit der Slavisirung?' An einer andern Stelle heißt es: „Es handelt sich in Oesterreich darum, ob die Slaven herrschen und dem Reiche ein neues Gepräge verleihen wer- den, oder ob der bisherige deutsche Charakter des Staates erhalten bleiben soll. Nun bilden die Polen und Ruthenen, die Czcchen und Slovenen zusammen allerdings die Majorität der Bevölke rung, und, von den deutschen Clericalen unterstützt, sind und bleiben diese Stämme die herrschenden

es dem Verfasser, daß die alte deutschen Ostmark mit der Zeit zu einem Tummelplätze des slavisch-clericalen Chauvinismus zu einer Hochburg der ärgsten Feinde der deutschen Nation wird, die sich von den Franzosen nicht an Deutschenhaß übertreffen lassen. ..Zur Sicherung der deutschen Nation — meint derselbe jedoch u. z. sehr mit Ruhe — ist die Ostmark heute gerade so unentbehrlich, wie zur Zeit der Babenberger. Das alte Oesterreich mit deutschem Charakter war bis 1866 der Hüter dieser Ostmark Ein großes

und mächtiges Ungarn ist im Interesse der deutschen Nation wünschenswerth, es ist der natür liche nnd ewige Verbündete derselben. Die deut sche Nation, eingetheilt zwischen Franzosen und Russen, muß ihre alte Ostmark als treuen sichern Schutz, Ungarn als zuverlässigen Bundesgenossen haben. Dann ist die Zukunft der deutschen Nation ge sichert! . . . Bon dem Momente aber, wo Polen. Czechen, Slovenen und Clericale dauernd die Herrschaft in Oesterreich an sich reißen, lst wenig stens der Glaube erschüttert

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 10
Date: 08.09.1887
Physical description: 10
- thumes des alten heiligen Reiches, manchmal der Schauplatz von Reichstagen und anderer wichtigen geschichtlichen Ereigniffe, vor allem auch die treue Bewahrerin des heiligen ungenähtm Gewandes unseres Herrn und Heilandes und des Leibes eines seiner Blutzeugen und Apostels — das ist ein heiliger und hochhistorischer Boden für die Versammlung der deutschen Katholiken, die den Sinn für das Heilige und das Historische stets so eifrig gepflegt hat. Die erhaltenen Bauwerke von zwei Jahrtausenden schauen

auf die gewaltige Versammlung, das herrliche weite Moselthal in der ümgürtung schöner, rebenbekränzter Berge strahlt im hellsten Sonnenglanze, die Straßen der Stadt wogen von Flaggen und Guirlanden und vom Gedränge der Tausende, die von nah und fern aus den deutschen Gauen und aus der Fremde in dieser Grenz mark des neuen Deutschen Reiches sich gesammelt haben, und die Begeisterung und Freude aller der Ankommenden trifft in Stadt und Umgegend auf die gleiche, schon die Wochen der Vorbereitung hindurch stets

und daß es auch mit als ein Entgegenkommen für die österreichischen Katholiken aufgefaßt werden muß, daß als Ort für die nächste Versammlung Deggendorf a./D. in Aussicht genom men ist. So hat denn die Trierer Generalversammlung auf jeden Theilnehmer einen dauernden, nicht erlöschenden Eindruck gemacht. Sie war eine glänzende Herrschau der -deutschen Katholiken, eine Parade, groß und prächtig, eine Parade, bei der der Ernst der Arbeit nicht übersehen, die Forderung der Zeit berücksichtigt und die Bedürfnisse der katholischen Missionen

Windthorst beiwohnten. Die „Germania' schreibt zur Eröffnung dieser Versammlung. „Trier, die uralte, hochberühmte Stadt, schon in den ersten christlichen Zeiten durch Schüler der Apostel für Christus gewonnen, in den Jahrhunderten des alten Römer-Reiches öfters Sitz von Cäsaren und höchsten Staatsverwaltungen, gerade deshalb besonders auch eine Stadt der Märtyrer für den christlichen Glauben, dann durch alle die Jahrhunderte hindurch Sitz eines Erzbischofes oder Bischofes, Hauptstadt eines Kurfürsten

gesteigerte Stimmung einer in ihrer großer Mehrheit eifrig katholischen, treu deutschen Bevölkerung, und so ist alles nur Eintracht und Liebe, und Freude und Begeisterung in Trier selbst, und aus den Spalten der katholischen Blätter nehmen Hunderttausende und Millionen, in Deutschland besonders und dann auch in der weiten ka tholischen Welt dieselben Eindrücke in sich aus. Eintracht,

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 24
Date: 24.12.1885
Physical description: 24
, daß dieser der Bevölkerung sich auch durch das ,!?Wen der Kinder slavischer Zunge zu den Mn Stadt- und Privatschulen kundgibt; r n??6ung, daß die Interessen und der Ver- Milk???^ermarks nach dem deutschen Norden )j nud; in fernerer Erwägung, daß für Z^nyett und Untheilbarkeit des Landes Steier- mark, sitt-Äe Erhaltung der Einheit des Reiches und der Armee die Pflege der deutschen Sprache unerläßlich ist,' beantragt derUnterrichtsausschuß des steiermärkischen Landtages die nachfolgende Resolution: „In Anbetracht

der Nothwendigkeit und des practischen Bedürfnisses der deutschen Sprache für alle Bewohner Steiermarks spricht der Landtag wiederholt den Wunsch aus, es möge an allen Schulen Steiermarks der Unter richt in der deutschen Sprache in dem Maße gepflegt werden, wie es der öffentliche Verkehr, die Einheit des Landes, des Reiches und der Armee erheischen.' Hiezu bemerkt das genannte Organ:„Wir können dem Antrage und der Re solution, sowie sie lauten, das Lob der Mäßig- uug nicht vorenthalten, da jede nationale Prin

des Staates von einem gesunden Fortschritt auf allen Ge bieten und der Wiederherstellung des deutschen ^influßes auf die Verwaltung, wie auch , der esetzniäßigenSicherung, desselben abhängig machen. Ä ihrem reichhaltigem localen Theil ß die Meraner Zeitung' hauptsächlich den «ierefsen der Stadt und des Cur- ries Meran gewidmet und enthält in ihrer Mage auch die Fremdenliste, das Programm der täglichen Concerte der Curcapelle nd sonstige fürjedenFremden und 'urgast wichtige Notizen. Privat-Telegramme

cipienreiterei und provocatorische Anspielung auf die Hegemonie der Deutschen, ja sogar auf die ominöse „Staatssprache' vermieden ist. — Aber auch in sachlicher Beziehung läßt sich über den Antrag reden, da er sich nur aus den prakti schen Standpunkt stellt; und eben von diesem Standpunkte aus kann er auch wirksam kritisirt werden.' In Anbetracht des citirten überaus bei fälligen Urtheils über den in Rede stehenden Antrag hätte man sich nun selbstverständlich der Erwartung hingebeu

können, daß die von dem Fürsten Liechtenstein geführte Fraction des steierischen Landtags mit . der deutschen Majori tät stimmen werde; aber, weit gefehlt! Nach einer langathmigen Auseinandersetzung über den dem Antrage zu Grunde liegenden „richtigen Gedanken^ nnd dessen Anwendung nach Verschie denen Richtungen hin, gelangt Ehren - ,-,Gcazer Vplksblatt' zu dem Schlüsse, daß die von ihm vertretene Partei den Antrag mit Rücksicht auf gewisse Hintergedanken „vielleicht ablehnen werde.' Wie unser durch den Nationalitätenhader

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 6
Date: 09.10.1884
Physical description: 6
, der in den Deutschen der Thäler S) Vgl. im allgemeinen Egger Geschichte Tirols I, 06. S) S. die von Jung, die romanischen Landschaften des römischen Reiches S. 4K2 n. 2 gesammelten Belegstellen. 1Ü) Vgl. ?rooop 6s dsllo (Zottnoo ll, 23 eü. Von- ÜLQS. II, 264: oü L4z (eS ist hier speciell von den Passen der cottischen Alpen die Rede) Kc r'/vv. ^ - 11) Der EinWurf, den jüngst ?. Cöl-stin Stampfer Borgeschichte von Meran S. 24 (Meraner Gymnasial- Programm 1833-84) gegen DahnS Gothenhypothese er. Hoben hat, dass

er Burgen in diesem Grenzstrich bauen, legte er den Schutz „der ungestü- men Athesis' den „Gothen in den dortigen Gegen den' ans Herz, wie ja überhaupt die Sicherung der Alpenstraßen gegen Einfälle anderer Deutschen Theo- derich besonders am Herzen lag. ') Unzweifelhaft waren die Seitenthäler der Brennerstratze, das Land an Etsch und Eisack, stark besetzt, °) und zwar nicht bloß durch Besatzungen gesichert, sondern förmlich be siedelt. Dass mithin in den Gebieten, in deren Bewohnern Dahn heute

Nachkommen der Gothen er kennen will, vor Alters thatsächlich eine namhafte Ansiedelung von Ostgothen, aber auch aus anderen Stämmen der gothischen Familie stattgefunden hat, erscheint ganz sicher. Es fragt sich nur, ob die go thischen Ansiedelungen Hierselbst die Katastrophe des ostgothischen Reiches haben überdauern können, um in dem eigenartigen Menschenschlag dieser Gegend ihre Spuren bis auf den heutigen Tag zurückzulassen. Dahn hat diese Frage mit ja beantwortet, und wie mir scheint mit Recht

- und Mittelitaliens sich sowohl die gewaltsame Ausrottung als die friedliche Verschmelzung der Gothen mit an dern Volkselementen leichter vollzogen haben wird, so spricht, meint Dahn wieder mit Recht, alle Wahr scheinlichkeit dafür, dass in den abgelegenen Berg winkeln Südtirols die Siedelungen der Gothen sich erhalten haben. ') Gewiss sind sie namhaft ver stärkt worden durch Flüchtlinge ihres Volkes, die in der Zeit des Untergangs ihres Reiches nordwärts flüchtend in diesen sicheren und doch mit den Seg nungen

des liebgewordenen Südens reichlich ausge statteten Thälern eine Zuflucht suchten und fanden. Die byzantinische Herrschast hat in Italien nicht lange genug Bestand gehabt, um bis in diese Winkel hinein die Unterwerfung und Entnationalisierung der Gothen fortsetzen zu können. Von den deutschen Langobarden, den Nachfolgern der Byzantiner in der Herrschaft Italiens, war letzteres an und sür sich nicht zu fürchten. Vom Standpunkt historischer Kritik aus lässt sich mithin die hier dargelegte Hy pothese Dahns

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 21.09.1889
Physical description: 8
und sagen' gelernt, aber nichts destoweniger die Gunst des deutschen Kaisers sich zu erwerben gesucht hat und stets eingetreten ist- für Deutschlands Einigung nach innen und Festigung nach außen, für des Kaisers Macht und des Reiches ' Ansehen. Alle Ideale, die der Dichter damals geprediget, « seien jetzt verwirklichet. Das deutsche Reich ist jetzt geeinigt- und Oesterreich ist noch immer der Hort des milden Friedens. Darum gezieme es, da jetzt zwischen den zwei Kaisem deutschen Stammes, wie zu Walthers

^ der seinen Morgensegen nie vergaß und einen Kranz duftiger Blüthen zu den Füßen der Gottesmutter niederlegte. Sein höchstes religiöses Ziel, war- die Kreuzfahrt in's heilige Land mitzumachen^ Walt her war vor allem ein deutscher Mann: Er pries die deutschen Männer als die besten, die deutschen Frauen als die sittsamsten und schönsten; seine Lieder sind süß und milde, aber auch streng und strafend; sie brachten Helles Licht in die politischen Wirren jener Zeit ... Herr Walther von der Vogelweide barg

an einander grenzen, - möge er ein Markwart sein deutscher Sprache, Ehr' und Sitte.? Wir begehren nichts Fremdes, aber den eigenen Herd, auf dem die Flammen des deutschen Geistes lodern, diesen wollen wir immer behalten, was unser ist von den Vätern het bis zum letzten Blutstropfen. Ihr Männer von Tirol! Gelobet, daß diese Berge und Thäler deutsch blelb e n, ü n d i h r Fr a ü e n stimme t ein! So empfange, Walther, d ies Ge lob n iß! Die heutige Weihe sei ein Wahrzeichen dieser Stadt! Reichster Segen

Ansprache an die Versammelten: „Aus allen Gauen Deutschlands und Oesterreichs kamen Huldigungen für den deutschesten der deutschen Sängei?, für unsern Walchet^ . dessen Denk mal herrlich vor uys steht, uniflossen. vöm goldnen Licht der Sonne, wie sein. Name nmflossen ist von dem Strahle unvergänglichen Ruhmes. Und an- der Huldi gung, die Tirol und Bozen dem' ruhmgekrönten Wal hallagenossen Heute ' darbringt, ' hat Mürzburg, wo Walther die letzte Ruhestätte fand, wohl in erster Linie das Recht, bier

von , Reutte zu - Ehren Malthers. der des deutschen Weibes Ehre und Würde zu verherrlichen wüßte,' wie kein anderer unserer vaterländischen'Dichter. Ferner wurden Kränze, ohne Ausnahme mit prachtvollen Wid mungsschleifen geschmückt) zu den Füßen des Denkmals niedergelegt von den Stähten Meran, 'Innsbruck, Hall, Brixen, Klausen, .'SterzilH Jmst, Kitzdüchl und Würz burg ; von den Universitäten: Wien, Graz und Inns bruck; von der Akademie der Wissenschaften in Wien, vom akademischen Philologenverein in Graz

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Volksblatt
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Page 4 of 12
Date: 24.12.1887
Physical description: 12
dieß nicht ohne den Einfluß der göttlichen Vorsehung, welche Alles zum Wohle und zur Förderung des Reiches Gottes auf Erden leitet und ordnet. Wir erinnern uns ja noch lebhaft, wie wir die Sekundizfeier Pius IX. auch in unserm Lande so freudig begangen, haben. Da mals geschah es mehr nach eigenem innern Antrieb der Liebe, dießmal ist das Fest zugleich nach außen mehr vorbereitet und geordnet, war es damals vielleicht so gewiß gemüthlicher) so ist es jetzt großartiger, war es damals ein Familienfest

der ganzen Welt das wahre und einzige Reich des Sohnes Gottes auf Erden als die Stadt auf dem Berge, die nicht verborgen bleiben kann. Wo ist ein Reich, das mit diesem Reiche sich messen kann? wo ist ein Fürst, der s 0 l ch e Huldigungen von seinen Völkern empfängt? Zu welchem Tkrone wallen solche P-lgerzüge, wle sie zum ewigen Rom Hinziehen? Wir sahen vor Kurzem die Königin von England ihr Regierungs-Jubiläum seiern, aber was sind die Länder ihres Reiches gegen die des Reiches Gottes

! was sind die Geschenke, die man ihr dar brachte, gegen die, welche von allen Enden der Erde dem hl. Vater überbracht werden! „Er wird Ihm den Thron seines Vaters David geben und seines Reiches wird kein Ende sein. Er wird herrschen vom Meere bis zum Meere und vom Flusse bis an die Grenzen des Erdkreises.' Und das ist die zweite Frucht, den die Feier bringt: Nebst dem Gebete für den hl. Vater der Segen Gottes, der auf allen jenen freiwilligen Gaben und Geschenken ruht. Und wenn die Großen und Reichen der Erde

dem Papste auch Großartiges darbringen, seiner Würde gemäß, dann wird der liebe Gott nicht weniger als der hl. Vater selber doch auch große Freude haben an jenen unscheinbarem, aber durch große Liebe werthvolleren. Gaben, welche die ärmern Kinder ihm bringen. Welche Freude und welcher Segen sind für die armen Missionäre die ungemein zahlreichen ihnen gewidmeten Gerätschaften für den Gottesdienst! welch reichlicher Beitrag auch für die äußere Ausbreitung des Reiches Gottes! Dürfen wir vielleicht

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 07.01.1888
Physical description: 8
des deutschen Reiches, daß er sich vor Niemanden scheute, die Streitfrage über dieselben dem Oberhaupte. der katholischen Kirche zur Entscheidung vorzulegen. Und Leo hat sie entschieden zur Zufriedenheit Aller. Lch meinte, unser heiliger Vater hätte Weisheit, Gerechtigkeit und Friedensliebe genug, eine glückliche Entscheidung zu treffen, auch wenn eS sich um größere Länderstrecken handelte Aber darum handelt es sich nicht, es handelt sich pm ganz, etwas Anderes. Fürchten

seines Namens, und setzt einem der größten Kaiser, die es je gegeben, die Krone des römischen Reiches auf das Haupt, nicht daß er ein Weltreich gründe, denn daS war schon gegründet die heilige Kirche Gottes, sondern daß er der Schirm« Herr dieses Reiches sei. So blieb es durch tausend Jahre; als aber diese Zeiträume zu ihrem Ende sich neigten, da sehen wir nochmals einen Leo, den Zehnten auf der Hochwarte der Welt, und er sammelt in seinem Rom gleichsam all die Herrlichkeit jenes Jahrhunderts; da blühen

Ihm zujubelt! Aber nicht diese herr lichen Eigenschaften allein sind es, welche die Welt in Bewegung setzen, cs ist sein ganzes Sein und Wirken, getragen von höherer Kraft. Denn — wenn nicht blos katholische Regenten Ihm ihre Geschenke und Glück wünsche darbringen, wenn ein protestantischer Kaiser Ihm eine kostbare Tiara sendet, das Zeichen seiner drei fachen Macht, wenn die Königin von England durch den . ersten Lord ihres Reiches Ihm huldigen läßt, wenn die Re publiken Amerikas, wenn China und Japan

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 12.10.1888
Physical description: 8
Jahren aus der kurz zuvor gegründeten Ge sellschaft für deutsche Kolonisation hervorgieng, hat bekanntlich auf der Ostküste von Afrika dnrch Kauf und Vertrag ausgedehnte Gebiete vom Sultan von Sansibar wie auch von Häuptlingen nnd Stämmen erworben und Niederlassungen auf.denselben gegründet, für welche sie Schntzbriefe des deutschen Reiches er langte. Nun sind bekanttich in den letzten Wochen mehrere dieser Niederlassungen von den Eingebornen angegriffen, die Angestellten der Gesellschaft vertrieben

ist. in welcher der Versuch gemacht wurde, letzteren begreiflich zu machen, dass sie, wenn die czechischen Bestrebungen nicht über haupt gefährdet werden sollen, eine gemäßigtere Rich tung einschlagen müssen. Die Führer der Jnngczechen sprachen sich indessen für die Fortsetzung der bisherigen Taktik aus Dagegen ist nach allein, was man ans dem deutschen Lager erfährt, anzunehmen, dass die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit einer Wieder- Verschmelzung der verschiedenen Fractionen immer mehr Boden fasst

Kaiserbesuch in Rom infolge der an denselben geknüpften Deutungen, ungeachtet aller dankenswerten Rücksicht nahme des deutschen CabinetS aus die besondere Stel lung des Papstes, bereite. Nach Berichten aus St. Petersburg ge staltet sich die Frage der Ersetzung reS russischen Botschafters um Bertine? Hofe, Grafen Paul Schu- walow, auf dessen bisherigem Posten, da er stark unter dem Berliner Klima leidet, ziemlich drängend. Graf Paul Schumalow gilt gegenwärtig, da Kaiser Ale xander III

. In coinpetenten serbischen Kreisen setzt man dieser Be hauptung den bestimmtesten Widerspruch entgegen, indem man hervorhebt, das serbische Eabinet stehe auf dem Standpunkte der Wahrung des Berliner Vertrages und der Achtung vor der Integrität des ottomanischeii Reiches in den durch diesen Vertrag gewährleisteten Grenzen und eö enthalte sich folgerichtig j^der gegen die Pforte gerichteten Agitation in Mace donien, so dass kein auswärtiges Eabinet in die Lage kommen konnte, die nicht existierende Propaganda

vor dem 27. dS. erfolgen wird, an welchem Tage der Zusam mentritt der Sobranje stattfindet. Mit dem Prinzen trifft auch Ihre köuigl. Hoheit Frau Herzogin Cle- mentine von Sachsen - Eobnrg in der bulgarischen Hauptstadt ein. — Der deutsche Eousul in Sophia, Herr Aichberger, ist soeben zum LegationSrathe beför dert worden. Wie aus Constantinopel berichtet wird, ist der den Abschluss eines AnlehenS mit der deutschen Bank per 1,500.000 türkische Pfnnd fanctionierende Jrade heute erschienen. Einer Meldung aus Athen zufolge

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 08.01.1890
Physical description: 4
, vorauf hinweisend, daß Auersperg's Tod mit dem Be ginne der Ausgleichsverhandlungen zusammenfällt, mit folgenden Sätzen: „Der Änbl'ck d: Cha rakterfestigkeit des Fürsten Carlos Auersperg. die Erinnerung an die Kämpfe des letzten Men? icheaalters wird die deutschen Vertreter bei die sen Berathungen in dem Vorsätze bestallen, ihl gutes Rechl für kein Linsengericht zu verkaufen Einer der ersten Magnaten d?s Reiches, -in Aristokrat der Geburt, seS Vermögens und Geistes, a-s Bannerträger des Liberalismus

Hochadel der Führer der Deutschen in Oester reich sein muffe, und diese Neberzeugung, die ih' zu so unermüdlicher A beit für sein Volk stärkte, sollte zugleich seiu politisches Verhält niß sein. Auch die reichsdeutschen Blätter widmen dem verstorbenen Fürsten ehrenvolle Nachrufe. Der Tod diese.' treuen deutschen Herzens, führt die Rassische Zeitung aus, sei eiu herber Verlust für die Verfassungspartei Oesterreichs, schmerzlich für alle, welche für edle Männlichkeit, für UeberzeugungStrme

Verständniß haben. Kavaliere, die zugleich Gentlemen, finden sich nicht allem- halben häufig; Häupter der ältesten, stolzesten Fürstengeschlechter aber als Hüter der Verfassung und Vorkäwpi-'r der Freiheit seien so seltrn, daß sie um so volleren Ruhm verdienen, je Höhe. >ie fich über Vomnheil. und Ueberlieferungen ihrer Kaste erheben. Nachdem die Vossische Zeitung an Säimerliug's Wort über Aue?sperg vom „ersten Cavalier deö Reiches* erinnert, ikizzirt dieselbe seine politische Laufbahn und schließt

- eß ist eine in Deutschland beispiellose Erschei nung; ,m Gedächtnisse der Nachwelt aber wi^d den „letzten Ritter' höher als der ererbte Fürstcnhut die selbsterworbeue und wohlverdiente Bürgerkrone schmücken.' Die National-Zeitung schließt ihren Nachruf wie folgt: „In den schweren Zeiten, welche für die Deutschen in Böhmen hereingebrochen sind, wurde seiü Rath noch gerne gehört; daß mit ihm em eol r und selbstloser Charakter aus dem Leben schied, ist eine Anerkennung, die ihm auch seine politischen Gegner nicht versagen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 07.10.1881
Physical description: 6
heit des Reichskanzlers warf noch helle Reflexe in die dunkle Gegenwart. Heute muß die ungeheure Trag weite der Entscheidung, vor welche das deutsche Volk gestellt ist. jedem Wähler fühlbar sein. Was auf dem Spiele steht, das ist die individuelle Freiheit mit ihren Con equenzen auf allen Gebieten des politischen und wirthschaftlichen Lebens. ES handelt sich um nichts Geringeres als um die Erhaltung der Grundlagen deS deutschen Reiches gegen ein Regierungssystem, welches auf der einen Seite

und München, Rotier uud »omp. in wie», l. Sii-mergaN- lU. 228. Freitag, den 7. Oktober 1881 Deutsche WahlkSmpse. Wir haben gestern des SchrsibenS Eduard Lasker'S, des Führers der deutschen Liberalen, an seine Meinin- ger Wähler gedacht. Er erklärte: die Reaction, welche die Regierung vertritt, droht an den Fundamenten zu rüt teln, auf denen das deutsche Kaiserreich ruht; entschie dene Opposition ist die Pflicht jedes Patrioten. Um die pessimistische Stimmung La°k-?r's richtig würdigen zu können, muß

in einem Augenblicke gab, als er die Nothwendigkeit einer Kapitulation zu begreifen anfing. So lange Bismarck den liberalen Principien nicht feindlich gegenüberstand, machte die Consolidirung des Reiches auch auf allen übrigen Gebieten große Fort» schritte. Die Freizügigkeit wurde in die Gesetzgebung e'ngeführt und bildete die Grundlage gesteigerter wirth- fchaftlicher Thätigkeit, das Geld« und Kreditwesen wur den in einheitlicher Weise geregelt, einheitliche Justiz gesetze bildeten die beste Bürgschaft

für die innere Fe stigung des neuen Reiches. Ueberall zeigte sich ein rühriges Vorwärtsschreiten; auf kirchlichem Gebiete d-e Anerkenung des staatlichen Rechtes, selbstständig die Grenzen zwischen Staat und Kirche festzustellen, die Verbindlichkeit der Staatsgesetze für alle Bürger ohne Unterschied der Konfession; auf dem Gebiete der Rechtspflege die Einheitlichkeit und Vereinfachuug deS Versahrens; im Wirtschaftsleben die Durchführung des Principes genossenschaftlicher Selbsthilfe, welche der Staat förderte

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 02.04.1885
Physical description: 12
gewöhnen An dein mächtiges Vermittlerwort! Ja, die Völker, wie sie auch sich nennen, Deines Geistes Uebermacht erkennen; Uns beneidet um dich jeder Staat. Llingt's beinahe nicht wie eine Mythe, Daß im Srreit um Congostromgebiete An der Svree getagt der Bölker Rath? ^ Meerbeherrschende seit alten Zeiten . Durftest dn cls Reichspilot geleiten, Wie auch unsre Flotte jung noch ist! And sie fügen sich dem deutschen Schutze, Wenn an fernem Strand zu Schirm und Tutze Du deS Reiches Banner aufgehißt

— O so laß auf der Verehrung Schwinge« Unsern Grnß auch dir zum Herzen dringen Aus dem Alpenparadies Meran! Krieger sind eS, die dich heute preisen, Tragend auf der Brust das Krenz von Eiseu Aus dem letzten großen Völkerstreit; Bürger siad's a»S jedem Stimm und Stande, Jeden Glaubens, frei von Zwietrachtbande, Und nur höchster Liebe Dienst geweiht; Aber Alle gleich von Dank begeistert Für dich, der in Eins gemeistert, Was verbunden erst des BluteS Kitt; Der Du Deutschland in des Reiches Schranken

ist l' — Unersetzlich, sagt man woh!, ist Keiner! Du jeooch,' Fürst-Kanzler, bist solch Einer, Weil du deiner Art Alleiniger bist! Doch wir wollen muthig darauf bauen: Jener Frübling in den deutschen Gauen, Den der Odem deines Geistes schuf — L.ng' noch wird er unser'm Reiche bleibe», Immer wird er neue Blüthen treiben Auf des deutschen Volkes Werderuf. Wenn auch deS Parteigrolls Stürme wehen. Manche Freudenblume muß vergehen, Und manch Herz durch düsteren Haß vereiSt: Nie doch soll, selbst nicht iu fernsten Tage

aus Meran') Seit eich Monaten ist es bekanntlich auch in Oesterm Ungarn gestattet, durch die Privatindustrie a-' fertigte Correspondenz-Karten im Postverkehr; benützen. Dadurch sind eine Reihe vouNw' ungen auf dem Gebiete des Postkartenuch wie sie im deutschen Reiche seit Langem st in beliebter Geltung sind, möglich geworden, Z- gehören vor Allem Illustrationen, MonogW u. dgl. auf der Textseite der Karten. ! Pötzelberger'sche Buchhandlung hat nun Correspondenzkarten anfertigen lassen

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Volksblatt
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Page 1 of 16
Date: 24.08.1889
Physical description: 16
des öster reichisch-deutschen Bündnisses verflossen und dasselbe hat sich in dem Decennium vortrefflich bewährt. Es bildete das mächtige Bollwerk, an welchem sich die Kriegslust von Rußland und Frankreich brach. Die Wogen des Chauvinismus an der Seine mochten noch so hochgehen und noch so stürmisch die Forderungen des Panslavis- vms austreten, der bloße Hinweis auf die furchtbare Macht, welche die Friedensstaaten aufgethürmt, denen sich auch Italien beigesellte, ließ schon die zornigen Stim men alsbald

verstummen. An den Grenzen häufte Rußland große Truppenmassen an, zur beständigen Drohung für feine westlichen Nachbarn, aber es hütete sich, den Frieden ernsthaft zu verletzen. Im inter nationalen Verkehr ließen Rußland und Frankreich nichts zu wünschen übrig und keine Macht konnte sich über sie beklagen, dennoch hat man allgemein das Ge fühl, daß dies nicht das Verdienst des eigenen guten Willens, als vielmehr die Wirkung des vom Fürsten Bismarck ersonnenen und aufgerichteten Bundes sei. Die deutschen

Bündnisses und als eine Vermehrung der Friedens- bürgschaften empfunden von der Königsau bis zu den Alpen, von der Memel bis zu den Vogesen. Und der erlauchte Herrscher des uns so innig verbündeten Nach barreiches wird wohl auch freundliche Erinnerungen und die Ueberzeugung mitnehmen, daß der Enthusias mus, der ihm in den Straßen Berlins entgegen getra gen wurde, der getreue Spiegel der Gesinnung des ganzen deutschen Volkes gewesen ist. Auch persönlich hat wohl Kaiser Franz Joseph noch einen besonderen

. Ztg.' nunmehr beim Scheiden des Kaisers Franz Joseph koch- nachstehende warme Ab schiedsworte folgen: „Es sind Tage festlicher Weihe, auf welche die deutsche R^chshauptstadt zurückblickt, nachdem der erlauchte Gast unseres Kaiserhauses, Kaiser Franz Joseph, wieder aus unsern Mauern geschieden ist. Diese Tage werden dem Herzen des gesammten deutschen Volkes unvergeßlich bleiben. Jn's tiefste Innere des Herzens mußten ja alle die Worte dringen, womit der erhabene Monarch des verbündeten Nachbar

reiches den Gefühlen Ausdruck gab, welche ihn gegen den innig befreundeten Kaiser Wilhelm und gegen das ge- sammte deutsche Volk, Oesterreich-Ungarns treuen Bundes- Genossen, beseelen. Treue um Treue! — das wird die Empfindung fein, mit welcher Kaiser FranzJoseph wieder in seine Staaten zu den heimischen Pflichten seines Herr scheramtes zurückkehrt. Und auch dann wird, wie bei dem Herrscher, so bei den Völkern, die Erinnemng unauslöschlich bleiben an die erneuten Beweise der herzlichsten Freundschaft

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 03.05.1888
Physical description: 8
: die Verfafsuug. Der Mi nister handle nach dem Grundsatze: „Den» Reiche, was des Reiches ist, den Ländern, was der Länder ist.' Betreffend die Rede des Abg. Herold wendet sich der Minister gegen den Mangel an Mäßigung, der sich in feinem und feiner Parteigenossen Borgehen manifestiere, und spricht die Hoffnung aus, dass er die Unter stützung derjenigen finden werde, welche mit ihm die altfränkische Meinung hegen, dass Mäßigung und Ge rechtigkeit überall herrschen müssen. „Aber der Herr Abgeordnete für CzaSlau

werde, so will ich angesichts der Ausführungen des Abgeordneten für CzaSlau heute diese Erklärung verallgemeinern: Ich kann eine Herabdrückung des Bildungsniveau überhaupt unter gar keinen Um ständen zugeben. (Bewegung.) Der Herr Abgeordnete für CzaSlau hat aber auch gemeint, die pädagogischen Rücksichten und die Finanzlage des Staa tes seien unwürdige Phrasen. Nun, meine Herren, ich möchte den Minister kennen, der in seiner Eigenschaft als Mitglied der Regierung auf die Finanzlage des Reiches keine Rücksicht nehmen

nach dem Nachweis der Kenntnis der deutschen Sprache fallen gelassen werden, doch müsse die Re gierung bei den eigentlichen judiciellen Staatsprüfun gen vermehrte Garantien für die Kenntnis der deut schen Sprache haben. WaS die Universität in Lem- berg betreffe, so sei die Regierung principiell mit der Ausgestaltung derselben durch eine mediciuische Facul- tät einverstanden. In Bezug auf die Beschwerden der Slovenen bemerkte der Minister, dass der Ele mentarunterricht in der Muttersprache zu ertheilen fei

ich eS auch anSfprechen, und das ist mein Programm, mit welchem ich durchaus nicht hinter dem Berge halte, dass das Unterrichtswesen niemals von den« exclusiven Standpunkte irgend einer Partei ans betrachtet werden darf, sondern dass auch hier daS Wohl des Staates oberstes Gesetz bleiben muss.' (Lebhafte Bewegung im ganzen Hause. — Prä sident gibt wiederholt das Glockenzeichen.) Abg. Ben del erklärt, dass er die schon im vorigen Jahre vor gebrachten Beschwerden über das Zurückdrängen des deutschen Elementes Heuer

wiederholen müsse. Während der Minister vor den Aspirationen der Czechen auf dem Gebiete des Unterrichts muthig zurückzuweichen scheine, finden die Deutschen nicht das entsprechende entgegenkommende Wohlwollen. Insbesondere sei es bedauerlich, dass in Böhmen häufig czechische Orte in deutsche Gemeinden eingeschult und die letzteren daher gezwungen werde», czechische Schulen zu gründen. Redner vergleicht das gegenwärtige Schulwesen mit deni zur Zeit der Kaiserin Maria Theresia. Letztere habe aus losen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 25.12.1889
Physical description: 10
wurden als Leuchten des deutschen Geistes verloscht, als Tomaszczuk anfing, sich deutsche Bil dung anzueignen: sie leuchten — oder leuchten auch uicht — nunmehr in fremdsprachigcni ^Geiste und dieser schuf sich noch mehrere Stätten, in Prag auch eine czechische Universität und Technik, als Tomasz czuk schon, erfüllt vou deutscher Wissenschaft, selbst zu einen: Lichte derselben geworden. Tomaszczuk ging den Weg der Bildung in entgegengesetzter Rich tung; während so viele Andere nicht eilig

und nicht weit genug sich von der deutscheil Bildung entfernen konnten, näherte er sich ihr immer mehr — und was sie ihm gespendet, wie hoch er sich ihr ver pflichtet fühlte, das zeigte er in seinem „Danke', in der Anregung zur Gründung einer Universität in Czernowitz, deren erster Rector er auch geworden. Wie sehr sich aber die Zeiten geändert haben in Oesterreich, das zeigt die einfache Erwägung, daß heute, ein Dutzend Jahre nach dieser Gründung, die Errichtung einer deutschen Universität in jener Stadt

des deutschen, Gelehrten Tomaszczuk eiust wird. Bei Gott und in! Oesterreich ist Alles möglich, nur ist es in Oester-! reich schwer, daß sich eine deutsche Schöpfung da-! selbst, nnd wirkte sie noch so segensreich, erhalten! kann. ! Der geborene Rumäne oder Ruthene Tomaszczuk, Deutscher dnrch die Macht seines Herzens, stand auch in der Volksvertretung auf Seite der Deutschen. Er war ein gewaltiger Redner und uicht wenige seiner Reden haben Aussehen gemacht. Er stand in erster Linie mit den besten

, leuchteten aus seinen Worten. Der Abg. Plener, welcher To maszczuk im Club der „Vereinigten Deutschen Linken' einen Nachruf widmete, hat es ausgesprochen: „Der j Verblichene hatte einen idealen Schwung und eine! Höhe der Auffassung, wie wenige überhanpt. Da rum siel ihm oft die Aufgabe zu, große Fragen von dem obersten Gesichtspunkte zu behandeln — und darin war er ein Meister!' Seine glänzendste red nerische That war wohl jene für die deutsche Staats sprache und die führende Stellung der Deutschen

in Oesterreich. Die herrlichsten Reden verhallen, die besten Gesinnungen haben keine Wirkung in dem heutigen Oesterreich — wenn aber die großen Fra gen wieder auf der Tagesordnung sein werden, dann dürfte man sich anch wieder an Touiasczuk erinnern, an den Nichtdeutschen, der ans freudigem Herzen ein Zeugniß ablegte für das deutsche Gepräge dieses Reiches und für den Segen deutscher Bildung nnd Cultur. Meran, 2l. December. In den clericalen Blättern dauert der lustige Krieg für oder gegen die von Hofrath

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 10
Date: 11.05.1886
Physical description: 10
bis zur Donau ihre trotzigen Nacken unter das römische Joch beugen mussten. Als Octavian sich zum alleinigen Herrn deS römischen Reiches gemacht hatte, nahm er nach der Neuordnung der inneren Verhältnisse auch die allseitige Sicherung der Reichsgrenzen in Angriff. Die nördliche Grenze Italiens umspannen in weitem Bogen die Alpen, die von zahlreichen Völkerschaften keltischer, rätischer und illyrifcher Herkunft bevölkert waren. Den culturellen Zustand speciell der südlichen Theile Tirols schildert

zusammen, der von Gallien aus 5) Die alte und neue Litteratur über den rätischen Krieg ist gesammelt von I. Jung, Die romanischen Landschaften des römischen Reiches (Innsbruck >831) S. 315 Anm. 3. Vgl. außerdem Th. Mommsen, Römische Geschichte (Ber lin 1835) S, 14 s., F. Dahn, Urgeschichte der germanischen und romanischen Völker (W. Onckens Weltgeschichte) 3, 3!jf.; H. Schiller, Geschichte der römischen Kaiserzeit (Gotha 1833) I, 215 f. 6) Die Strabon-Stelle (4, 206) über die Beschaffenheit

auf steilen Höhen,^) wurden von dem Sie ger gebrochen, ein nicht > unbeträchtlicher Theil der waffenfähigen Mannschaft auSgehoben und unter dem Namen »ooliortes lisstioas' den römischen Auxiliar- «rnppen eingereiht. 2) Von diesem Z-Ztpunktc an blieben die Geschicke unseres AlpenlsndeS niit denen des rö mischen Reiches, dessen Staatssprache, das Latein, die Bewohner der Berge nur sehr langsam annahmen, eng verkettet. Welcher Nationalität nun gehörten diese besiegten Alpensöhne

«st z,/as </uo» /oca ipra «Fei'az'i-nt, n» guo rvnum /«NFiias n-c «><»> »neoi'i'i-xtun» Die übrigen in Betracht kommenden Stellen der Alten bei Da um a. a. Q. S- 46. Hinzuzufügen ist die. Stelle aus Arrian (bez. Pseudo») Taktik 44, wornach die rätische Rei terei im Gegensatz zur keltischen und getischen angewiesen wird, das Schlachtgeschrei in rätischer Sprache auszustoßen- (Vgl. über die «teile Marquardt, Rom. Alterthümer II, 575 Anm. 3.) Ueber die Nationalität der Räter vgl- Zeuß, Die Deutschen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 09.02.1888
Physical description: 6
der dem großen deutschen Volk- znge- sallenen Stellung, die dieses gegen seine Feinde mit den Waffen zu vertheidigen stark genug sei, werde überall einen langen Nachhall finden. Da die Kkast deS Deutschen Reiches dem Frieden und dem Rechte gelle, werden alle Factoren, die dasselbe stärken kön nen, und darunter anch das gewaltige ans der Rede deS Kanzlers strömende moralische Moment, als will kommene Bundesgenossen des Friedens und der Ord nung begrüßt werden. Aus Rom telegraphiert ein Korrespondent

, nach gepflogenen: Einvernehmen mit der kön. ungarischen Regierung, Unterhandlungen mit der kais. deutschen Regierung einzuleiten, welche zu einer Genehmigung des zwischen der österreich.-nngarischen Monarchie und dem Deutschen Reiche am 7. October 1879 abgeschlossenen BündniS-VertrageS durch die Volksvertretungen der verbündeten Reiche und zu einer verfafsnngsmäßigen Jnarticulierung dieses Vertrages in die Grundgesetze des Staates führen sollen. Nächste Sitzung morgen. Auf der Tagesordnung steht

Gegenstände, welche gestern im Abgeordnetenhause zur Berathung kamen, liegen vor nnd schließen mit dem Antrage auf Ertheilnng der verfassungsmäßigen Zustimmung.' In Betreff deS UebereinkosMnenS mit dein deutschen Reiche betont der Bericht die große Be deutung gesicherter HandelSbeziehnngen nnd gibt der Anschauung Ausdruck, dass eS wünschenswert wäre, „zwischen Oesterreich-Ungarn und dem dentschen Reiche auf vertragsrechtlicher Grundlage eine Vereinbarung herzustellen, welche sich, ohue der autonomen Zoll

der mächtigen, tiefen und durchaus günstigen Wirkung AnSdrnck, welche die Ausführungen deS deutschen Reichskanzlers in ungarischen Regiernngs- kreisen nicht minder, als in allen politischen Lagern Ungarns geübt haben. Man betont unter anderem, dass jenen DeutungSversuchcn,, welche in der Ver öffentlichung des deutsch-österreichischen Bündnisver trages das Anzeichen unter den Vorläufern ernster, die Entwicklung der Dinge beschleunigender Kund gebungen oder Schritte der verbündeten Cabinete in St. Petersburg

und die dnrch ihren Ernst nnd ihre Loyalität gleich imponierenden Ausführungen des deutschen Reichskanzlers alle rnfsischen Kreise von der Ucbcrslüssigkeit weiterer Nüstniigen vom Charakter der letzten überzeugen werden, ohne dass sieb aber ans der Nichterfüllung dieser Hoffnnng voranSsichtlicl, eine andere Wirlnng für die verbündeten Regierungen ergeben dürfte, als die, ihnen die Ergreifung von Maßregeln zu ihrer Sicherheit und ihrem Schutze noch dringender als bisher/ nahezulegen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 20.09.1883
Physical description: 4
des rauheren und spröderen Nordens ist der Stadt Wien diese Rolle zugefallen^ die sich künst lerisch wie social zur Geltung bringt und Jeder, der ans dem Reich nach Wien kommt, glaubt als-- bald den Hauch eines solchen Wesens zu empfin den, Das Fest, welches die Wiener Bürgerschaft in ^!der EinweiHMg ihxH MMaM feierte, kvMte nirgends auf größere Sympathien stoßen, als in der Hauptstadt des verbündeten deutschen Reiches. An Allem, wqs Wieu MFreud und Leid begegnet, nimmt Berlin den aufrichtigsten Antheil

tllr 3 Mnsto ü. 2.5V. 6 Aoaats tZ. 5.— Mt ?ost » . S. 3.30. » » «.6.60 2ve!n»a1ixg ^nsxade: ?ür Loaeii kSr S Äonato ü. 1.— ?llr 6 Aouato ll. 2.— Alt rost » . ü. 1.35. ?ar » a. 2.70 LssteUllnxgu veräsn reekkeitix erdstsn an äio ^.ällmüstration äs? coust. LoMsr 2sitrwß. Gin deutsches Urtheil öder Wien. Der Einweihung des Wiener Rathhauses widmet die Berliner „National-Zeitung,' das Organ des freisinnigen deutschen Bürgerthums einen, die lauterste Sympathie athmenden Artikel, welcher uns in schwerer

Bedrängniß und tiefer Sorge lebenden Deutschen Oesterreichs Trost, Hoffnung und Erhebung zu bieten geeignet ist. Anknüpfend an den Meisterspruch Schmidt's (wird wenn diesseits der Berge mit unserer Kraft stets zu sammenhalten mit denen jenseits der Berge, mit ihrer Feinheit und Liebenswürdigkeit muß, alleweil etwas Großes entstehen) schreibt dieselbe: „Besser hätte Schmidt sein eigenes Werk nicht schildern können; allein sein Spruch geht noch tiefer, ist noch umfassender. Ist es nicht gerade die Aufgabe

, die der Stadt Wien unter den lei tenden deutschen Städten geworden ist, die sie schon so oft und so glanzvoll ausgefüllt hat: Die Vereinigung deutscher Kraft mit südlicher Feinheit und Liebenswürdigkeit! Waren es nicht diese Züge, die Wien trotz aller Hindernisse immer wieder in die Reihen der leitenden Kunststätten führen? In der goldenen Zeit der Musik in Wien wie jetzt in der glücklichen Entfaltung den Bau kunst hat sich diese schöne Vermittlung zwischen Süd und Nord vollzogen. In glücklicher Ergän zung

, Lemberg und Prag die Blicke der Bevölkerung unausgesetzt gerichtet. Wie der Thurm des Wiener Rathhauses gebietend über Wien hinausschaut, so leuchtet Wien selbst über Oesterreich. Unübersehbar groß ist der Einfluß, den Wien auszuüben vermag als Trägerin einer, wenn auch eigenartigen, doch im Grund und Wesen deutschen Cultur. Das Schaumspritzen der nationalen Er regung kann Wien in seiner Stellung nicht er schüttern, wenn es sich selbst treu bleibt. Aber auch darin hat der Meister des Rathhausbaues

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Volksblatt
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Page 5 of 11
Date: 15.12.1888
Physical description: 11
und ihre Geschenke bringen, Gold und Weihrauch, und das Lob des Herrn verkünden.' Ja sie sind gekommen von den Küsten Amerikas, von den Usern Indiens und Chinas, von den fernen Inseln der Südsee, Gold und Geschenke brachten sie dem Stell vertreter des einen großen Königs und Weihrauch und Huldigung dem Herrn in seinem.einen großen Statt halter zu Rom. Aber der Schlußstein wird erst dann eingefügt, wenn der irdische Fürst mit dem Könige des Reiches Gottes Hand in Hand geht, wenn Beide sich vereinen zum Wohle

: „Was Ihr dem mindesten meiner Untergebenen gethan habt, das habt Ihr Mir gethan.' Dennoch, wenn Er hier wäre einen Augenblick in unserm stillen Familien kreise, Er würde mit väterlich-freundlichem Wohlwollen unsere bescheidene Huldigung entgegennehmen/ ist es ja nur die Liebe, die uns dazu drängt; — Er, der große Erbe seiner erhabenen Ahnen, der Erbe eines Rudolf, eines Ferdinand, eines Leopold, der Erbe des alten römisch-deutschen Kaiserthrones und der Bewahrer seiner heiligen Traditionen. Und was war die erste

dieser Traditionen? Was war der Grundgedanke jenes erlauchten Herrschergeschlechtes? Was anderes, als die innigste Verbindung zwischen Priesterthum und Königthum, zwischen Kirche und Staat zur Verwirklichung des Reiches Gottes auf Erden. Wie, hat nicht auch Kaiser Franz Joseph diese Ver bindung angestrebt schon in den ersten Jahren seiner Herrschast und sie aus's treueste geschlossen? Und wenn diese Verbindung sich später gelockert hat, so ist eS nicht seine Schuld, sein Verdienst aber ist es, daß jene Grenzen

hier geöffnet wird. Wahrlich, in diesem Lager steht die Wiege des wiedergeborenen katholischen deutschen Handwerks! Aber Gerechtigkeit allein ist es nicht, waS dem Fürsten die Herzen seiner Unterthanen zuwendet, Treue üben wir gegen jeden Herrscher' aber die Liebe muß er sich selbst gewinnen und Franz Josef hat es in überfließen dem Maaße gethan. Groß und liebenswürdig sind seine Fürstentugenden alle, aber eine ist es, die gleichsam alle andern überstrahlt und das ist Seine Freigebigkeit und Sein Wohlthun

. — Und wenn so Manche von den Söhnen Oesterreichs — und wer sollte es ihnen gerade allzusehr verargen — über die Berge schauen, nicht wie wir über die Berge im Süden, sondern über die Berge im Norden, nach jenem Reiche, das unsere Sprache spricht, mit dem wir Jahrhunderte hindurch vereinigt waren, dessen erstgeborne Söhne wir uns nennen konnten, wie — war es nicht unser ritterlicher junger Kaiser, der diesen Herzenswunsch jedes deutschen Patrioten zu er füllen suchte, da Er im glänzenden Kreise der Fürsten einst einzog

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