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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 28.04.1888
Physical description: 8
Verhältnisse, das Deutschthum, sagte er, sei der Kern und die Kitte des Staates, deutsche Staats männer hätten den Völkern des Reiches die Grundgesetze gegeben und das gleiche Recht auf ihre Nationalität und ihre Sprache. Mau sollte glauben, der Redner müßte die Regierung loben, daß sie dieses gleiche Recht der deutschen Staatsmänner für die Völker Oesterreichs auf die Papiere wenigstens aussprechen, zur Wahrheit zu machen sich bestrebe, aber Dr. Pichler dachte anders. Er klagte das Ministerium

den Extremen zufalle, und sprach das sehr richtige Wort aus, daß im Interesse Oesterreichs die Abnahme der nationalen Bewegung dringend geboten sei. Auch damit hatte er Recht, wenn er zugab, daß unter den extremen Deutschen eine Bewegung Platz ge griffen habe, welche die konstitutionellen Staatsgedanken ausgebe und Oesterreich nur mehr als die Ostmark des deutschen Reiches ansehe. Es wäre aber besser gewesen, wenn Plener diese seine Ansicht über die Nothwendigkeit der Mäßigung der nationalen Bewegung

den Radikalismus zu ihren Gunsten gegen das herrschende System ausnützen zu können, so lange haben sie das gethan und werden es wieder thun, gerade so wie sie jetzt bei Berathung der Branntweinsteuer bereit sind, sich zu Anwälten des Polenthums und der Armuth Galiziens aufzuwerfen, trotzdem sie bisher der conservativen Partei den Vor wurf gemacht haben, daß dieselbe die Interessen Galiziens zum Schaden der Interessen der deutschen Alpenländer begünstigt habe. Ebenso hat die liberale Partei Jahre lang

gegen der deutsch-conservativen Partei den Vorwurf erhoben, daß sie mit den Czechen gehe, während es jetzt genügt, daß ein Jungczeche einen nichtliberalen Abge ordneten in rüder Weise beleidige, um sofort dadurch die ganze liberale Partei für sich zu gewinnen. Was Plener gegen das Budget vorbrachte, wies Professor Schuklje in Messender Weise zurück. Er zeigte, daß es denn doch eine mißliche Sache für die Opposition sei, Jahr für Jahr und bei jeder Budgetdebatte die finanzielle Situation des Reiches in düsteren

. auswärtige Politik könne nicht anders als österreichisch sein. Sie muß die Gesammtinteressen aller Völker und Länder der Mon archie im Auge haben, die wirthschastliche Entwicklung des Reiches nach Außen fördern, und solange es die Ehre und Würde der Monarchie zulassen, den Frieden der Reiche verbürgen. In diesem Sinne haben auch alle Parteien des Hauses der Leitung der äußern An gelegenheiten ihr Vertrauen entgegengebracht. Schließlich erklärt Mattusch noch, daß die Mehrheit jederzeit die Förderung

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Der Burggräfler
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Page 10 of 12
Date: 01.04.1886
Physical description: 12
Reichskanzler, der in Fragen der Einheit gewiß kompetenter ist, als Sie Alle zusammen genommen (Heiterkeit), auch noch in der jüngsten Vergangenheit bei verschiedenen Gelegenheiten dem zentralisircnden Reichstage in Berlin unverhohlen es in's Gesicht erklärt, daß der deutsche BundeSrath, dieses Organ des deutschen PartikulariSmuS, ihm bei der Führung der Geschäfte des Reiches stets behilflich, dagegen das Parlament, das Organ der Zentralifatwn, häufig hinderlich und stets lästig geivefen fei

wir über auf die innere Politik dieses Reiches. Die liberale Partei hat seit Jahren, aber am allermeisten zur Zeit der letzten Reichs rathswahlen uns Deutschkonscrvativcn Verrath am deutschen Volke vorgeworfen. Trotzdem ist das Vertrauen unseres Volkes unerschüttert ge blieben, und nahezu vollzählig sind wir in diese Räume wieder eingetreten. Ja, wenn Sie be achten würden die allgemeine Zunahme der kon servativen Minoritäten in ländlichen Wahlkreisen und auch in einigen Städten und Märkten, so würden Sie zugeben

; dann, meine Herren, haben Sie den eigentlichen glücklichen Wendepunkt in den Geschicken dieses Reiches herbeigeführt, denn dann, meine Herren, haben Sie den Gegnern des förderalistischen Gedankens ihre wirksamste, aber auch letzte und einzige Waffe aus der Hand gewunden. (Bravo! Bravo! rechts.) Nun, meine Herren, gehen wir über zil dem besonderen Theile der nationalen Frage znr Lage der deutschen Minoritäten in den slavischen Ländern. Es ist ja klar, daß das ganze Schwer gewicht der Situation in Böhmen liegt

, Oberösterreich uud des größten Theils von Steicrmark und die Hälfte der Bevölkerung von Wien, kurz und gut: die Hälfte des deutschen Volkes in Oesterreich Abtrünnige seien — und das ist wohl eine sehr weitgehende Behauptung — oder aber, meine Herren, Sie müssen zugeben, was ohnehin alle Welt weiß, daß wir Konser vative ebenso gute Deutsche sind wie die Libera len, daß uns an der Größe des deutschen Volkes ebensoviel liegt als Ihnen, daß wir aber andere Wege zu demselben Ziele zu gehen gesonnen

sind, weil wir erkannt haben, daß Ihre Wege sich vom Ziele mehr und mehr entfernen. Ja, meine Herren, auch uns liegt viel daran, daß die tra ditionelle Stellung des deutschen Volkes in Oesterreich erhalten und befestigt bleibe. Diese ganze nationale Frage möchte ich in einen allgemeinen und besonderen Theil unter scheiden: den allgemeinen' Theil, betreffend die Stellung der Deutschen im Reiche überhaupt, den besonderen, betreffend die Lage der deutschen Minoritäten in slavischen Provinzen. Was die Lage der Deutschen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 14.06.1881
Physical description: 6
Eifersucht die Partei trennen. ES soll jetzt der Versuch gemacht werden, die gesammte deutsch - liberale Partei unter eine einheitliche Leitung zu bringen. Alle Partei unterschiede sollen verschwinden, die Geschichte der Deutschen in Oesterreich soll fürderhin kein Blatt aut weifen, auf dem von Uneinigkeit, von einer bis in die innere Politik hindurchdringenden Divergenz der Mei- nungen die Rede ist. Sicherlich gute Vorsätze, aber — wie oft find ahn liche Vorsätze gefaßt worden; vor zwei Jahren

Idealen staatlicher Fort bildung auf eine Reihe von Jahren hinaus werde ent- sagen müssen, ob sie nicht daran gehen sollte, sich von ihren alten Traditionen loszulösen, um klaren BlickeS der wirtschaftlichen Entwicklung deS Reiches neue Bah nen zu erschließen. Der Schreiber deS Artikels.bejaKt^ diese Frage und gibt damit seiner Partei einen wohl zu beherzigenden Rath, der bei dem bekannten Stim mungswechsel, der sich bei einem nicht geringen Theile derselben thatsächlich vollzogen hat, immerhin

, um das Ausleihen iv's andere Lager zu verhüten. Sie sagtDer Kampf, der, jetzt gekämpft wird, geht nicht mehr um das Deülschthüm, e: gilt der Freiheit, dem Fortschritte; man kämpft um alle mo ralischen und materiellen Fundamente des Reiches, um -das hundertjährige Gedächtniß deS österreichischen Staats» gedankens. Nun, die gegenwärtige Regierung hat sich bisher noch kNKr HUdlüng schuldig gemacht, die der OppöWvn das Recyt. ge^en PZstrde. ihr/den Vorwurf zu machen, den Gedanken der Neichseinheit irgmotme

geschädigt zu haven; darüber, ob die Einheit des Reiches mehr ge- fördere wird, wenn dessen Stämme gegen einander ge hetzt oder wenn sie in billiger Erfüllung gerechter For derungen dazu gebracht werden, sich als Glieder einer Völkerfamilie zu fühlen, darüber wird die Geschichte entscheiden und der Spruch, den sie fällen wird, kann heute nicht mehr zweifelhaft sein. Was der deutfchliberalen Partei Noth thut, das kann diese, dos können deren Vertreter und Wortführer aus dem Artikel ersehen, der heute

unter der Ueberschrift „Beitrag zur parlamentarischen Lage in Oesterreich' in der «Presse- die großen Mängel, an denen der Parlamentarismus dieser Hälfte deS Reiches laborirt, in treffender, sachgemäßer Weise beleuchtet. Es heißt dort unter Anderem: Die Minorität, die jederzeit das Epitheton „allergetreueste der Krone' führen niuß, darf keinem selbstredenden Interesse deS Staates ihre Dienste versagen, so sie nicht von der Krone als regierungsunfähig bezeichnet werden will; sie muß nicht blos die Macht, sie muß

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 31.03.1886
Physical description: 8
doch hat der deutsche Reichskanzler, der in der Frage der Einheit gewiß competenter ist, als Sie Alle zusammen genommen (Heiterkeit rechts), noch jüngst bei verschiedenen Gelegenheiten dem centralisirienden Reichstage in Berlin unverholen ins Gesicht erklärt, daß der deutsche Bundes rath, dieses Organ der deutschen Königreiche und Länder, dieses Organ des deutschen.Pärticularismus, bei der Führung der Geschäfte des Reiches stets behilflich, da gegen das centralisirende Parlament häufig

, welche die damals vollbrachten und unabänderlichen Thatjachen angegriffen hat, sich damals vor Gott und der Welt lächerlich gemacht hat. (Lebhafter Widerspruch links.) Gehen wir über auf die innere Politik dieses Reiches. Die liberale Partei hat seit Jahren, aber am aller meisten zur Zeit der letzten Reichsrathswahlen uns Deutschkonservativen Verrath am deutschen Volke vorge worfen. Trotzdem ist das Vertrauen unseres Volkes unerschüttert geblieben, und nahezu vollzählig sind wir in diese Räume

Seite des Hauses — bisher vertreten wurden. Nun müssen Sie entweder in, Ihrer.. parteiischen Vorein genommenheit behaupten, daß die Gesammtbevölkerung von Tirol, Salzburg, Vorarlberg , Oberösterreich und des größten Theiles von Steiermark und die Hälfte der Bevölkerung von Wien, kurz und gut: die Hälfte des deutschen Volkes in Oesterreich Abtrünnige seien —und das ist wohl eine sehr weitgehende Behauptung — oder aber, meine Herren, Sie müssen zugeben, was ohnehin alle Welt weiß, daß wir Konservative

ebenso gute Deutsche sind wie die Liberalen, daß uns an der Größe des deutschen Volkes ebe^oviel liegt als Ihnen, daß wir aber andere Wege zu demselben Ziele zu gehen gesonnen sind, weil wir erkannt haben, daß Ihre Wege sich vom Ziele mehr und mehr entfernen. Ja, meine Herren, auch uns liegt viel daran, daß die traditionelle Stellung des deutschen Volkes in Oesterreich erhalten und befestigt werde.' (Schluß folgt.) > l,- , . Vom Reichsrathe. Ueber die Sitzung vom 2^. März haben wir schon kurz

! Mit Dampsgeschwindigkeit geht es denn bei der Verführung der Leute zum Abfall von der Kirche nicht. Ueber diese Scenen eingehender zu berichten, widert uns an; wo die Leidenschaft spricht, da hört jede vernünftige Erörterung auf. Fünf Patrioten. Knotz hat im Reichsrath mit dem protestantischen deutschen Kaiserreich gedroht, Knoll hat in Dresden die Hilfe der reichsdeutschen Brüder angerufen, Strache hat in Löbau (Sachsen) um Unter stützung gebeten, Pickert hat in seinem Blatte den österreichischen Staatsgedanken

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 07.12.1885
Physical description: 8
sind, völkerrechtliche Ver wicklungen mit dem Auslande herbeizuführen; in Er wägung, dass die völkerrechtliche Vertretung Deutsch lands laut Art. 11 Reichsangelegenhet ist; in fer nerer Erwägung, dass die Fremdenpolizei, in deren Bereich jene Ausweisungen fallen, nach Art. 4 der Beaufsichtigung und Gesetzgebung des Reiches, mit hin der Competenz des Reichstages unterliegt; in Erwägung endlich, dass die Interessen der Deutschen im Auslande, welche nach Art. 3 Anspruch auf den Schutz des Reiches

haben, durch die fragliche Maß regel der preußischen Regierung geschädigt werden und weiirr bedroht sind, indem namentUch den Regierun gen RusSlands und Oesterreichs Grund zu Repressa lien geliefert und der Bedrängung des Deutschthums in jenen Ländern ein Schein von Berechtigung ge geben wird — den Reichskanzler zu ersuchen, die nöthigen Schritte zu thun, damit jene, die Interessen wie die Ehre des deutschen Volkes gleich schwer schä digende Maßregel alsbald rückgängig gemacht werde'. — Der AuSschusS der deutsch

ostafrikanischen Gesell schaft für deutsche Colonisation beschloss, im Jahre 1336 einen allgemeinen deutschen Congress zur För derung der überseeischen Interessen Deutschlands in Berlin abzuhalten, wobei über die Fortführung der Colonialbewegung zu praktischen Resultaten, die Cul- tivierung der deutschen Colonialgebiete, die Auswan- derungSfrage, die Exportsrage, die Missionssrage und die Erhaltung der deutschen Sprache in den über seeischen Gebieten verhandelt werden soll. 5*5 Wie aus Paris gemeldet

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 31.12.1886
Physical description: 8
, den man bisher nur in Tirol kannte, militärisch orga- nisirt, um möglichst große Massen unter die Waffen zu bringen, und mobil zu halten zu rascher Verwendung. In solcher peinlicher Lage befinden wir uns ohne unser Zuthun. Auf die Großmachtstellung des Reiches können und dürfen wir nicht verzichten, darum fordert es die Pflicht der Selbsterhaltung, oaß auch wir wie alle Staaten die letzten und äußersten Kräfte aufbieten, or- ganisiren und discipliniren. Zu Oesterreich gehört auch Tirol und wie es stets treu

und sest, mit Gut und Blut, zu Kaiser und Reich gehalten, so soll es auch heute nicht anders werden, wenn auch die veränderte Zeit schwerere und größere Opfer fordert. Wir wollen nicht weniger Patrioten sein, als wir von unseren Vorfahren gelernt, und unsere zwar harte, ja sehr schwere Pflicht für Oesterreich nicht weniger erfüllen, als sie. Das verhüte Gott! Der Sicherheit und Ehre, der Macht und den vitalsten Interessen des Reiches und Landes müssen wir Opfer bringen. Wir bringen sie in Gottes Namen

dazu; werde doch selbst manche in dessen Interesse beschlossene Maßregel durch die Art der Ausführung eine wahre Geißel, wie z. B. das Forstgesetz. Darum wäre die Verantwortung zu groß, dem Volk neue und so große Lasten aufzubürden, wenn nicht eine unabweisliche heilige Pflicht es forderte, für die Sicherheit des Reiches und Landes Alles aufzu bieten. Nicht dem Ministerium bewillige er daS Gesetz, sondern dem Wohle und Interesse des Landes und Reiches. Abg. Prof. v. Wildauer meint, daß den Landtag noch nie eine Angelegenheit

zu erhalten, denn eisersüchtig sehen die andern Länder auf jede Ausnahmsstellung Tirols und mit Recht. Ausnahmestellungen hätten ihre Berechti gung im Interesse des Reiches verloren und wahrlich nirgends sei der Föderalismus weniger zulässig, als im Heere. Daher werde die Linke ohne Abänderungs- anträge sür die Vorlage stimmen. Abg. Baron Giovanelli weist die gegen die kon servativen tirolischen Reichsrathsabgeordneten erhobenen Vorwürfe als unberechtigt zurück und verliest die Er klärung, die er im Namen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 21.05.1889
Physical description: 4
Parteien in dem Bestreben, der Politik des Friedens ihre Unterstützung angedeihen zulassen; selbst die dem großen Kanzler mit kleinlichen Mitteln bekämpfen den Freisinnigen schließen sich bei diesem verein ten Bemühen nicht aus. Das Volk selbst ist aber auch Eines Sinnes in Bezug aus die aus wärtige Politik des Reiches. König Humbert, der sich die Deutschen ernst und gemessen in ihrem Ge haben vorgestellt haben mag, wird heute über den hohen Grad von Enthusiasmus erstaunt

' .HZ UK. Dienstag den 21. Mai König Kunibert in Merkn. I.. Nach einer Fahrt, die an sympathischen Kundgebungen reich gewesen, trifft beute (Diens tag) der König von Italien in Berlin ew. Die Reise König Hmnbert's nach der deutschen Reschs- hauptstadt hat eine den Höflichkeitsakt eines Gegenbesuches weit überragende Bedeutung, denn sie liefert den unwiderleglichen Beweis, daß die Sympathien des Volkes für die Freundschaft der Monarchen unwandelbar find. Im deutschen Reiche wetteifern heute die politischen

sein, zu dem sich der Charakter der Deutschen aufzuschwingen vermag, wenn er sich so recht vom Herzen freut. Und der Anlaß ist wahrlich ein außergewöhnlicher. Die politische Bedeutung der Reise König Humbert's nach Berlin kommt darin zum ÄuZ- drücke, daß her leitende Minister Italien'», Ssg- nor Crtspi, sich in der Begleitung seines köuig- lichen Herrn befindet. Crispi ist besonders in letzter Zeit wegen der Freundschaft''5ie 'ihn mit Bismarck verbindet, von den italienischen Anar chisten und Sozialisten

das denkbar eh rendste Zeugniß ausstellt. Die Bedeutung des glänzenden Empfanges Honig Humbert's in Berlin wird auch in Frank reich und in Rußland, freilich nicht mit froher Genugthuung wie bei uns, gewürdigt. In bei den Reichen haben schon die Vorbereitungen zu dem festlichen Empfange des Königs durch die Berliner eine gewisse Nervosität verursacht. Die Franzosen wollen nicht begreifen, warum Italien das viel.natürlichere' Bündniß mit Frankreich verschmäht und sich den „barbarischen' Deutschen

in die Arme wirft. Die Franzosen fühlen sich ein» sam und verlassen, sie können nicht einmal an ihrer glänzenden Weltausstellung Befriedigung finden. Und Rußland, um dessen Freundschaft Frankreich mit so wechselndem Erfolge buhlt, hat gleichfalls an der Intimität der Italiener und Deutschen Vieles auszusetzen. Wenn es wenigstens nur diese Beiden allein wären, die im Freudentaumel der Freundschaft schwelgen! So aber muß der Oesterreicher auch dabei sein; das ist gar so schwer zu überwinden. Den Italienern

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 20.05.1884
Physical description: 6
erhabenen Geist der deutschen Nation mit schmutzi gem Classenhaffe besudeln. (Sehr gut! Bravo! Bravo! links.) Sodann auf den Grafen Taaffe übergehend bemerkte er: „Weil der größte jetzt lebende Staatsmann von Geburt und Erziehung ein Junker ist, glaubt jetzt jeder Junker schon als Staatsmann geboren zu sein (Lebhafter Bei fall und Händeklatschen Unls), und weil Fürst Bismarck, der das Werk seines Lebens, die Grün dung des deutschen Reiches, doch nur mit Hilfe der liberalen Partei in Deutschland

), und der daher genöthigt ist, seinen Thatendrang damit zu beweisen, daß er ein wenig an den Grundfesten eines alteu Reiches rüttelt, (Lebhafter Beifall links.) Auspitz griff insbesondere den Prinzen Alois Liechtenstein an und brandmarkte die Ver hetzung der Arbeiter durch die Feudalen gegen die liberale Partei. Der Redner brachte auch scharfe Ausfälle auf Schönerer vor. ohne ihn zu nennen, und ironisirte das Vorgehen des Grafen Taaffe. „Hätte Oesterreich einen Bismarck, so könnte dieser trotz

und Zaleski — im Interesse Frankreichs die erhaltenen Mit theilungen über den Aufmarsch der deutschen Armee an der Westgrenze zu verwerthen suchten, so bleibt es andererseits auffällig, daß der frühere russische Militär Attach« in Wien Generalmajor v. Feld« mann, von Hentsch gerade über die Verhältnisse der Festung Metz landesverrätherische Auskunft verlangte oder erhielt. Die Festung Metz hat doch für die russische Regierung gar kein Interesse, und es ist wohl die Annahme nicht ausgeschlossen, daß damals

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 10.08.1881
Physical description: 8
verknüpfen, für alle Zeiten da« sicherste Unterpfand der Einheit und Stärke des Reiches feien. Die Kaiserreise ist übrigens noch immer ein Feld, aus dem gewisse Conjectural-Politiker Capital zu schlagen versuchen. NeuestenS wird erzählt, dass die jüngste Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers in München mit der Frage der Regelung der Ansprüche des Herzogs von Cumberland (Kronprinzen von Hannover) auf den braunfchweigischen Thron zu» fammenhänge. Unser Wiener Correspondent hat diesbezüglich

werden deshalb von ihnen gegen einander gehetzt. Der deutsch-liberalen Ver- fassungs-Partei spricht man zu. in jenen Landcs- Vertretungen, in denen sie die Majorität besitzt, „in feierlichen Kundgebungen den tiefen Besorgnissen Aus druck zu geben, welche sie aus der politischen Lage für die Zukunft des Reiches schöpft.' Dass man damit an die liberale Partei eine Zumuthung stellt, die mit den Anschauungen derselben über die Be deutung der Landtage und mit deren Grundsatz, dass ausschließlich der Reichsrath

das Gebiet sei, von dem aus in die innere Politik des Reiches ein gegriffen werden könne, im diametralen Widerspruch steht, übersieht man gänzlich, jedenfalls nicht ohne Absicht. Es geht dies schon daraus hervor, dass man die Hoffnung ausdrückt, die confervativen und die nationalen Parteien werden nicht säumen, zu den Kundgebungen der Liberalen Stellung zu nehmen. Um also den erwünschten parlamentarischen Kampf ja nur sicher zu erzielen, schlagen der Verfassungs partei deren eigene Oigane ein Haltung

gegen eine mit dem Deutschen Reiche im Frieden lebende Macht be stimmt sind, das Auslaufen der Schiffe verhindert werden. Die Entscheidung darüber, ob der erforder liche Nachweis für genügend zu erachten ist, soll der Minister des Innern sich vorbehalten haben. Es bleibt schließlich zu ermähnen, dass bei der bezügli chen Eröffnung an die Brüder Howaldt ausdrücklich hervorgehoben ist, dass die betreffenden Maßregeln in Ausübung der staatlichen Polizeihoheit erfolgten — Dem „DresdenerJournal' zufolge soll der Land tag

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 14.05.1887
Physical description: 8
. Die seinerzeitige Verweigerung des Fest zuges für die Deutschen war gerecht. (!!) lZasigtbisz.) Endlich, endlich scheint sich der Wiener Gemeinderath zu erinnern, daß er an der Spitze des ersten Gemeinwesens eines noch nicht ganz föderalkfirten Reiches und überdies an der Spitze einer großen deutschen Stadt. Wie die »D. Ztg.. vernimmt, wird in Gemeinderathskrei sen mit Beziehung auf die letzte Sprachen debatte im Herrenhause eine Vertrauens- und Zustimmungskundgebung an die Mino rität dieses Hauses in Form

haben es bis her unmöglich gemacht, diese Vertheilnng vor zunehmen. (Das Abgeord»tte«haas) berieth den Etat des Unterrichtsministerium fort. Beim Titel „Sub vention für das technologische Gewerbemuseum' sprach der pseudodemokratische Abg. Dr. Lueger eine Rede voll Verdächtigungen gegen die Leitung dieses Institutes und zog überdies gegen die deutsche Opposition zu Felde. Dr. Lueger ist der Vertreter des 5. Wiener Bezirkes — man dar diesem Bezirke sein aufrichtiges Beileid über diesen Vertreter des deutschen

Volkes ausdrücken. Abg Wrabetz und Exn er führten den „Retter Wiens' Dr. Lueger in geeigneter Weise ab. Einen Antrag von großer Tragweite für die Entwick lung und Förderung unserer Kunst stellte Dr Pollak. Er brachte den Antrag ein: die Re gierung sei aufzufordern, dem?' österr. Patrioten und deutschen Dichter, Grafen Anton Auers p erg in Laibach, als dessen Vaterstadt, ein wür diges Denkmal auf Staatskosten setzen zu lassen. Der Antrag wurde dem Ausschusse zuge wiesen. Abg. Dr. Pichler beklagte

die Haltung der deutschen Priester in diesem schweren Kampfe ihrer Nation. In der Abendsitzung ward der Titel „Hochschulen' angenommen, wobei die oppo sitionellen Abg. Dr. Meng er und Hofrath Beer mannigfache Anregungen gaben. Der letzte Red ner sprach ebenfalls seine Befürchtung aus, daß der Unterrichtsminister nicht in der Lage sein werde, auf die Dauer dem Drängen der Rechten Widerstand zu leisten. (Sine konservative Stimme.) Einem Blatte streng kirchlicher Richtung entnimmt die „D. Ztg

.' nach stehendes „Eingesendet' als ein Zeichen des er wachenden Gewissens bei einem Theile unseres Volkes, mit welchem vielleicht doch einst der deut schen Partei möglich sein wird, in allen natio nalen Fragen zusammenzugehen. Das „Einge sendet'' lautet: „Herr Redakteur! Von allen österreichischen Kirchenfürsten hat in der am letzten Samstag stattgehabten. Sitzung des hohen Herrenhauses nur der hochwürdige Prälat von Melk, Abt Alex, Karl, für die Aufrechterhaltung der deutschen Sprache als Staatssprache

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 01.10.1884
Physical description: 6
des Staatseisenbahnnetzes die Krone ausgesetzt werden. Das ist alles erlogen! Als Graf Taaffe 1373, damals Statthalter von Tirol und Vorarlberg, in Bregenz war, da sagte er einer ihn begrüßenden Deputation der Stadt: „Ich werde nach Bregenz nicht wieder kommen, bis ich nicht durch den Arlberg fahren kann!' Er hat schrecklich Wort gehalten. Hat man je solchen Eigensinn er lebt? Wie, die Opposition, die ausschließliche In haberin aller Intelligenz des Reiches, die allzeit Staatsretter, wir werden verlästert und verlacht

einer völkerverbindenden Bahn sei die rich tigste Gelegenheit, auch den Völkersrieden zu feiern, und hob mit Befriedigung hervor, dass bei der Be willigung dieser, in erster Linie einer kerndeutschen Provinz zugute kommenden Linie Czcchen und Polen mit den Deutschen gewetteifert haben. Welch schwarzer Verrath! Allerdings ist Dr. Oelz ein würdiger Greis von 85 Jahr-n. Greise sind in der Regel friedlich gesinnt, glauben sogar an die Segnungen des Völkerfriedens. Aber wie kläglich erscheint doch dieser Greis der Rechten

je 2. In den Landgemeinden ist eine ganze Umwälzung durchgeführt im Sinne der Herstellung des Gleich gewichtes beider Nationalitäten. Doch ist laut Aus führung des Berichtes die deutsche Nationalität im Vortheil, da in czechischen Gegenden auf 13.334 Ein wohner mit 37.242 fl. Steuerleistung ein Abgeord neter entfällt, bei den Deutschen aber auf 17.139 Einwohner mit. 36.433 fl. >steuerleistung. Von den sonstigen Bestimmungen sei erwähnt, dass-die^Fiinf- Gulden-Männer in das Wahlrecht einbezogen sind; dass ciu Paragraph

eine Bestimmung über die nöthige Stimmenmehrheit bei Aenderungen dieser Landtags- Wahlordnnng enthält, welche künftig nicht durch Nichtanwesenheit von drei Vierteln der Abgeordneten unmöglich gemacht werden soll. Am Sonntag hat in Prag eine Versammlung des Central-Wahlcomitss der Deutschen in Böhmen stattgefunden, an der etwa 240 Per sonen, darunter sämmtliche Landtags- und Reichs-» raths-Abgcordnete, theilnad.men. Die Versammlung fasste sechs Resolutionen, die sich sämmtlich gegen die Czechen kehren

aus. Von besonderer Wichtigkeit aber ist die dritte Resolution, welche sich auf den Antrag Herbst bezieht und in der nationalen Abgrenzung der Gcrichtsbezirke „eine wesentliche För> derung des friedlichen Nebeneinanderlebens beider Volksstämme, sowie die nothwendige Voraussetzung für die Erfüllung des berechtigten Verlangens der deutschen Bevölkerung Böhmens nach einer den natio nalen und sprachlichen Verhältnissen angepassten Ad ministration und einer entsprechenden Organisation der bestehenden zweiten Instanzen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 30.04.1889
Physical description: 12
zu betonen, an die nationalen Pflichten zu erinnern, die auch wir, an einem der entlegenste» Puncte des Reiches und an der Grenze unserer Sprache, für uns und durch uns für das Ganze zu erfüllen haben, wollen wir treue Söhne unseres Volkes, pflichtbewußte Bürger unseres Staates sein. Schon die Gründung der Me- raner Ortsgruppe des Deutschen Schulvereins im Decem ber 1886 hat sich unter dem erfreulichen Zeichen der Pathenschaft des greisen Führers der Deutschen in Oesterreich, des Abg. Dr. Herbst, sowie

werde. Meran, 29. April. Es bildet sich in Meran die schöne Gepflogenheit heraus, die Anwesenheit hervorragender Vertreter der Deutschen im Reichsrathe zu Festen und Versammlungen des Deutschen Schulvereins zu benutzen, die fremden Gäste zu ehren und die deutsche Sache zu fördern. Die Bitte ist bisher auch niemals vergeblich an hier weilende Abgeordnete gerichtet worden, bei diesen Festen zu erscheinen und durch die Krast des lebendigen Wortes die Zusammengehörigkeit aller Deutschen in Oesterreich

Anlaß das selbe zu thun. Dieses neueste Fest des Deutschen Schulvereines glich seinen Vorgängern; eine ansehn- Mille!»». Neue Bücher Besprochen von Elara Schreiber. Anhänger und Gegner der Emancipation der Frau haben eifrigst dttcutirt, ob die Frau dazu berufen sei, als Schrift stellerin in dte Oeffentlichkeit zu treten? Noch ist die Frag« am grünen Tisch nicht erledigt, das Leben aber hat längst die practische Lösung gebracht. Die Frauen schreiben — sie schreiben viel und sie schrei ben oft gut

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 24.05.1889
Physical description: 4
» An N»m des KSnigs Hundert w Krim. Berlin, 22. Mai. Bei herrlichstem Sonnenglanz, unter sast itali schem Himmel hat der hohe Gast Kaisers Wilhelms seinen feierlichen Einzug in die festlich geschmückte Hauptstadt des Deutschen Reiches gehalten. Was Fleiß und Kunst vermag, den Weg, auf dem König Humbert einzog, würdig uud anmuthig zu ge stalten, war geschehen — -inen Anblick wie ihn der zum Einzüge Kaiser Wilhelms in Rom ge schmückte Weg vom Bahnhof bis zum Quirinal gewährte, vermag Berlin freilich dem königlichen

sich erfreuen würden, wenn sie sich nicht beizeiten durch Er lernung der deutschen Sprache, die Kullurschätze der Deutschen erschließen. In zielbewußter Weise geht nun Graf Csaky in Fortsetzung seiner als richtig und wahr er kannten Reformbestrebongen daran, die trostlosen Schulzustände zu reformiren. Erst in den letzten Tagen hat sich der ungarische Kultusminister über seine diesbezüglichen Projekte ausgesprochen, indem er sagte: .Die Festigkeit eines Gebäudes hängt wesentlich davon ab, ob es genug tief

zu ei. er sehr beliebten deutschen Lustspielfigur geworden! Wenn die Kulturbestrebungen noch länger in dem falschen Geleise sich fortbewegen würden, so könnte es nicht mehr allzu lange dauern, daß die Ungarn noch ernst genominen zu werden vermöchten, auch in anderen Dingen, nicht nur in Bezug auf ihre Stellung in der gebildeten Wett. Wie alle Reformaloren. so stößt selbstverständ lich auch Graf Csaky auf nur schwer zu über windende Hindernisse. Denk- und lernfaule Leute giebt es überall, nmsvmehr in Ungarn genug

-liberalen Abgeordneten der Gedanke nahe gelegt würde, ob dem fruchtlosen Kampfe nicht die Abstinenz vorzuziehen und den deutschen Ultra montanen und Italienisch-Nationalen einmal das Feld allem zu überlassen wäre. Auch in Böhmen werden die LandtagSwahlen voraussichtlich heftige Kämpfe bringen, haupt sächlich zwischen Alt- und Iungczechen. Die „Narodni Listy' sind schon seit geraumer Zeit bestrebt, für ihre Partei den Boden zu präpa- riren, und sie werden nicht müde, taglich den waschächten Liberalismus

: „Evviv» kow» Lsgi- tat« ä'Itali-,.' Ueber dem Eckbalkon des sächsischen Gesandtschaftshotels an der Ecke der Boßstraße wölbt sich ein baldachinartiger Wißbau in den prächtigsten Farben, auch sonst ist das Hotel reich geschmückt. Au der Mauer vom Garten des ReichS kanzlerpalais ziehen sich Gehänge in den deutschen Farben entlang, im übrigen find die Gärten der KSnigrätzerstraße mit Laubgewinden und Fahnen geschmückt. Au den elektrischen Lampen der Mittel- Promenade unter den Linden find noch große

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 06.01.1885
Physical description: 10
in Pest gestaltete sich demnach zu einer großen ^ emon- stration für das liberale Programm, und durch die Antwort des Ministerpräsidenten v. Tisza ist der Entschluß der Regierung sowohl als der Partei, an demselben festzuhalten und den bis herigen Charakter wie die Einheit der liberalen Partei zu wahren, außer jeden Zweifel gestellt worden. Die neuesten deutschen überseeischen Erwerb ungen halten die englische Presse andauernd in Athem. Mehr aber noch als die Besitzfrage selbst, ist es das Ministerium

. Bis wohin dann in ,pu^. Zeit die russischen Waffen weiterrücken werden, das vermag Niemand zu sagen. Vielleicht wird sich das alte Mongolenreich unter einem euro päischen Herrscher erneuern. Die Folge dieser Erweiterung nach Asien wäre, daß auch Ver Mittelpunkt des Reiches sich verschieben und von Petersburg wieder nach Moskau wandern würde, und auch sonst wäre die Rückwirkung auf die inneren Zustände des Reiches unaus bleiblich. Dos Expeditionscorps zum Ent- satze Khartums und zur Befreiung Gordons

, Frankreichs, Eng lands und der Türkei, welche große Gala -Auf- fahrt hielten, zur Nenjahrs-Gratulation und richtete an jeden huldvolle Worte. Der russische Botschafter ist noch mit Urlaub abwesend. — Aus Berlin wird gemeldet: Nachdem das Auswärtige Amt den Bcsitztitel Lüderitz auf die Lucia-Bay geprüft hat, ordnete die Reichs regierung die Anfhiffung der deutschen Flagge an und verständigte darüber das englische Cabinet.' — Die Neujahrsempfänge beim Präsidenten GrLvy in Paris fanden programmgemäß

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 26.01.1883
Physical description: 4
u. München, H. Schale?, Wien l.Wollzeile12. MorizSteril,Wienl. Wollzeile22, M. Dukas, Wien l, Riemergaff-12. enti u. Freitag, den 2ö. Mnner 1««Z Oie Rede des Abgeordneten von Chlumecky. Die Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 23 d. war für die liberale Partei eine der bemeckens- werthesten seit langer Zeit, denn sie vernichtete mit einem Schlage den letzthin so oft gehörten Vorwurf, es fehle der deutschen Linken an Ini tiative. Würde die liberale Partei die Debatte über ihre socialpolitischen Anträge

nur mit einer glänzenden rhetorischen Leistung eines ihrer Mit glieder eröffnet haben, so hätte Mancher sagen können: Ihr wollt das Volk blenden!' Die Rede des Herrn v. Chlumecky besitzt eine weit höhere Bedeutung, als eine glänzende oratorische Leistung beanspruchen kann. Sie entwarf ein vollständiges, in jedem Augenblicke durchzuführendes Programm der Kranken- und Unfallsversicherung. Sie ver sprach nichts, was die Gesetzgebung nicht zu leisten vermag. Sie bringt die Verleumdung zum Schweigen, daß es der. deutschen

zu verbessern und die Hindernisse, die sich ihm entgegenstellen, zu entfernen. Die Partei der Lin ken hat dies nie verkannt, und wenn man Alles überblickt, was auf gewerblichem Gebiete gesche hen ist> so kann man es nur als Gehässigkeit be zeichnen, wenn man der liberalen Partei vorwirft, sie habe das Kleingewerbe vernachlässigt dem großen Kapital zu Liebe. Es ist dem Arbeiter ein reiches Feld für Thä tigkeit gegeben; allerdings dort, wy die Maschine die Hand des Arbeiters ersetzt, ist unmöglich

geschaffen werden, durch welche eine weitere Hilfsaction er möglicht wird. Was hier in theoretischer Weise angeregt wird, ist praktisch leicht zu verwirklichen. „Ich habe', sagt er, „ein reiches Materials ge sammelt nnd danke den Arbeitervereinen und Instituten, welche mich dabei lebhaft unterstützt haben'. Der Redner gibt in weiterem Verlaufe sehr interessante Daten über die. schon jetzt bestehenden Arbeiter-Unterstützungsvereine. Er erwähnt speciell die Brünner Arbeiter - Kranken' und Jnvaliden

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 29.03.1884
Physical description: 8
der ersten deutschen Universitäts- Anstalt des Reiches für ihr Recht und ihre Pflicht hielten, zu erklären, daß sie die von dem Rektor in seiner Rede ausgesprochenen Meinungen nicht theilen'. Wenn die Professoren einzeln oder collectiv als Staats bürger ihre Meinung gegenüber dem Rektor ausge sprochen hätten, so könnte Niemand dagegen etwas haben, sie hätten von einem konstitutionellen Rechte Gebrauch gemacht; aber als Körperschaft dies zu thun, welche, sei es als Ganzes, sei es in ihren einzelnen

eine czechische Gramatik in die Hand genommen, als eine Katzenmusik zu veranstalten. ' ' ' - ^ Am 20. Juni war ' die bekannte Rede des Rektors Maassen im Landtage, wo er gegen die Ansicht seiner Collegen sich für die Gesetzmäßigkeit der ministeriellen Verordnung in Betreff der czechischen Schule in Fa voriten erklärte, indem er hinzufügte, daß er allein diese seine Meinung und daß er in keines Anderen Namen sie vertrete. Er erinnerte zugleich, daß eben zu den Grundtugenden des deutschen Charakters

hergegeben hat? (Bravo! Bravo! rechts.) Sind da nicht die Gulden von uns conservativen Deutschen auch dabei, nicht die Gulden von den Czechen? (Beifall und Händeklatschen rechts.) Und selbst der Boden, auf dem die heutige Universität neu aufgebaut worden, ist er nicht durch den Polenkönig Sobieski miterobert wor den? (Beifall rechts.) Wozu denn als eine solche kor porative Demonstration wegen einer czechischen ABC- Schule in Favoriten? Ist das Niveau der Bildung der Universität nicht so erhaben

fiel. Verzeihen Sie, daß ich Sie so lange aufhalte (Rufe rechts: nur fortredeu!), aber es ist nothwendig, daß diese Sache auch im öster reichischen Reichsrathe behandelt werde. (Lauter Beifall rechts.) Da kam eine Deputation von Studenten zu Dr. Wedl und der Sprecher sagte Folgendes (liest): »In Ihrer Person ist ein Mann zum Rektor gewählt worden, der den Charakter der allezeit deutschen Uni versität Wien nicht nur niemals antasten, nein, der denselben wahren wird mit aller Kraft und Begeisterung

, das hat sie groß und berühmt gemacht.' (Hört! Hört!) Ganz einverstan den! Aber sollte das ein Vorwurf sein gegen abtreten den Rektor Maassen? Hat er ein Attentat auf den deutschen Charakter der Universität von Wien gemacht, wenn er für Errichtung einer czechischen ABC-Schule in dem Bezirke Favoriten gestimmt hat, wenn er für das Recht der Nationalen aus Böhmen eingetreten ist? Ist dadurch das Deutschthum der Wiener Universität tangirt und gesährdet worden? (Bravo! Bravo! rechts.) Und das hohe Ministerium (Hört

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 04.06.1887
Physical description: 16
zc. sind an die. Redaction zu richtm. . XXI Zayrg7 Telegramme siehe 5. Seite. Meran, 3. Juni. V drei ausschlaggebenden Verbände der Opposition haben. noch ehe lhre rjKder zu den Wählern zurückkehrten, Be- -Äe gefaßt, welche geeignet sind, den Frieden ^ daS freundschaftliche Einvernehmen der ^-ordneten und für die Zukunft ein einträch- Vorgehen derselben und ihrer Verbände . I.'idern. Der friedfertigste dieser Beschlüsse > ncr des „Deutschen Club', der auf die ^mmengehörigkeit aller Deutschen hinweist

, Z seinen Mitgliedern die Empfehlung mit- ^ Feindseligkeiten gegen verwandte Gmppen WLspositio« zu unterlassen. Unter den „ver- MxZ'.leii Gruppen' sind nach den wiederholten Wölbungen des Deutschen Club, sowohl der '^tsch Oesterreichische Club', wie auch die ^-nationale Vereinigung' zu verstehen, e! mit der Sache der Deutschen in Oester- sä aufrichtig meint, muß aus vollstem Herzen Annäherung der einzelnen Oppositions- beistimmen. Das Schauspiel einer ge- itigm Befehdung deutscher Abgeordneter den Wählerschaften

soll von keiner Seite uii werden. Gewiß wird darum die Wei- Mlwg der öffentlichen Meinung in unserem t nicht Zum Stillstande v-rurtheilt, wird Battetung der verschiedenen Standpunkte TP bllvgt werden müssen. Aber der Partei en jm Schoße der Deutschen Opposition - nun wahrlich mehr als genug, und alle Mer derselben müssen sich endlich darüber Mden, lpie sehr dadurch die Aufmerksam- von der eigentlichen Aufgabe der Opposition Zog« wird. Nur großen wichtige» Ereig- / gestattet fein, neue Parteigruppi- heibeizusühren

und von allen deutschen Ävaekiöi-i Zu beherzigen: Die Zu« D-Mjchm!' U Psi-Meiertagm war m ^schritts^^^.^' belgischen 6 sls, s.^- ^ rtei versammelt. Ob- t-^roarainn, ^rum handelte, ein neues liberale Partei Belgiens < ^ die ? ^ bisherige Fröre-Orban'fche hattx Niederloge zu Niederlage °-it die Beschlüsse des Con- tthvhtx die Arbeiterbewegung nack m 'S' Arbeiter richteten ^ der v?ro?A!' ^ V welche '^geschr.ttemre Ttieil der liberale» Partei zu ihren Forderungen nehmen werde..Rouvier einzutreten. Auch Barbe, ein reicher

, wie sie der Gesetzentwurf Boulanger's im Auge habe, und daher ziehe er sich zurück, empfehle aber für das Kriegsporte feuille den General Ferron. Rouvier war da durch entmuthigt und begab sich nun in daS Elyse, um die Enthebung von der Mission der Cabinetsbildung zu erbitten. Allein Präsident Grsvy wollte davon nichts hören und wußte Rouvier zu bewegen, das Ministerium endgiltig zu eonstituiren, zumal als Ferron das angebotene Kriegsportefeuille annahm. Die Thätigkeit des Deutschen Schuloereins tu SeM auf Tirol

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 25.11.1880
Physical description: 8
nahezu alle Redner mit einer Mäßigung gaben ihren deutschen Gesinnungen und ihrem Patrio tismus mit einer Wärme Ausdruck, daß ihnen selbst von ihren politischen Gegnern die Anerkennung nicht versagt werden kann. , Die Opposition wird nicht umhin können anzuerkennen, daß der deutsch-konser vative Parteitag von sich sagen könne, daß er die Mehrheit der Deutschen Oesterreichs vertrat, und daß er ihr dadurch, daß er ein klares Partei-Pro gramm aufstellte, den Rang abgelaufen habe. Der Parteitag fand

zum zweiten Vize-Präsidenten, Thurnher und Dr. Porzer zu Schriftführern ge wählt. Als erster Redner ergriff Fürst Alois Liech tenstein das Wort, um über die Stellung der Deut schen in Oesterreich zn sprechen. Der Zweck des Parteitages — so äußerte er sich — sei, öffentlich und feierlich vor aller Welt zu er klären, daß die Konservativen treu an dem deutschen Volke hängen, es aus ganzem Herzen lieben und niemals preisgeben werden, zugleich aber auch aus zusprechen, daß diesem deutschen Volke weder

jetzt noch in Zukunft eine Gefahr drohe. Man will die Bedrohung des Deutschthums aus der Sprachenver- ordnung ableiten; aber diese ist nur gerecht. Der Redner läugncte, daß die Czeche» die Deutschen in Böhmen slcwifireu wollen. Es sei richtig, daß die Deutschen in den Sädten durch Intelligenz und Be sitz hervorrage»; doch seien nicht alle Städtebe wohner im liberalen Lager. Die liberale Partei habe die Bauernschaft in ,ihrem Gewissen beunruhigt, in ihrer Wirthschaft /. zerrüttet, in . ihren Gefühlen verletzt

Bündniß, son dern auch ein stär?es Oesterreich. In der Mäßigung und Selbstbeherrschung, in der Billigkeit und Ge rechtigkeit seiner Deutschen liegt für Oesterreich die einzige Garantie dafür, daß es in die Bahnen einer richtigen Politik einlenke., Die Deutschen müssen rückhaltlos und vorurtheilssrei das autonomistische Prinzip annehmen, dürfen sich in Oesterreich kein Privilegium anmaßen, müssen als Gleiche unter Gleichen mit den Slaven lebm wollen. „Wir deutsche Konservative — schloß deL Redner

— haben den Slaven offen und ehrlich die Hand zur Versöhnung dargeboten und in Freundschaft wurde sie angenom men. Wir wußten, daß wir so zum Heile Oester reichs handelten und nach - d^Ä klaren Willen nnserer Deutschen Wähler.' Hierauf ergriff der Abgeord nete Lienbacher das Wort und erklärte zuvörderst, daß die Phrase vom bedrohten Deutfchthum nur den Zwecke habe, die konservative Majorität zu zerstören und die Macht der Liberalen wieder herzustellen. Im Parlamente mußten die Konservativen oft hören

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 03.03.1883
Physical description: 8
» Reiches gute» Ei»fluß haben; manche Vor- urthelle, manches geringschätzende Benehmen gegen die katholische Religion werden verringert werden und die Gerechtigkeit liebende Regierung wird indirekt manches äußere Hinderniß entfernen helfen, welches der Aus breitung der katholischen Religion in Indien entgegen ficht. - ^ ^ ^ ^ Ueber die Bewegung der Muhamedaner in Afrika lesen wir i» der ausgezeichneten Monat schrist „die katholischen Missionen' Folgendes: Eine malte allgemein unter den MoSlimS

der Weltherrschast deS tausendjährigen Reiches aufschlagen. Rundschau. Inland. I» der Sitzung vom 26. Februar des Abgeordnetenhauses wurde Abgeordneter Tonkliiu den KaminSki-AuSschuß gewählt. Das CommassationSgesetz wurde lohne Debatte in dritter Lesung angenommen. DaS vom Herrenhaufe beschlossene Gesetz, betreffend die Abänderung einiger Bestimmungen deS Volksschulgesetzes wurde dem Schul ausschusse zugewiesen. Darauf wurde die Debatte über die vom Herrevhause beschlossenen Abänderungen der Gewerbe-Novelle

der österreichische» Völker die PreiSgebu»g deS Charakters Oesterreichs sei. Darnach mag »an de» Ma»» be urtheile»! Ec ist der Prophet der Hetzpolitik! Vice- bürgermeister Skeudel, ein sogenannter Demokrat, brachte in seiner Rede ebenso wenig Gedanken zum Voischein, als Carneri. Ec beschränkte sich darauf, auf die Jlliberalität der Liberalen und den „Rückschritt? der „Schwarzen' zu fluchen, und den Niedergang deS Reiches vorauszusagen, der jedenfalls eintrete« wird, wen« der -Redner demnächst

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 30.10.1889
Physical description: 8
mit einer geschichtlichen Rückschau auf die Trennungsanträge der Wätschtiroler seit 1848 und schilderte die Schicksale dieser Anträge in Wien, Frankfurt, Innsbruck und wie die nationale Partei nach Umständen bald durch Betheiligung, bald durch Nichterscheinen ihre Gelüste in den Vertretungs körpern des Landes und des Reiches zum Ausdrucke zu bringen suchte. Redner erwähnte insbesondere auch die Denkschrift, welche im Februar 1874 die wälschtirolischen Reichsrathsabgeordneten dem Präsidium des Abgeord netenhauses

Absichten verfolge, welche nichts dabei zu thun haben. ^rMntrag> sei nur ad- WnistrajiverMatur^ Er.sei'zum' MtzeGWälschtiröW ganz Tirols ja sogar^ des f ganzen! Staates (!)I WaS?5 die nationale Seite betrifft, liege ihnen nur die Pflege der Muttersprache äm Herzzn, welches Recht nicht- genug geschützt sei,^ sls lange M Landtag Än der Mehrheit aus solchen bestehe, welche für dieses Interesse keinen Schutz bieten. Redner machte dann dem deutschen Volke in Tirol. einige Complimente. Demungeachtet' sei

die Trennung unerläßlich. Gründe: 1. Die unerträgliche Zusammensetzung des Landtages, in welchem über wiegend Deutsche und nur ^/z Italiener seien, 2. die Verschiedenheit der Sprache/ Sitte, Lebensart zc.; 3. das Streben der deutschen Majorität nach Ausbreitung der deutschen Sprache und Kultur. in den wälschen Gegenden; im Landesschulraih sei kein einziger Wäl scher angestellt, 4. alle Äugenblicke gebe es Gegenstände, in ^velchels die wälschen unh> deutschen Interessen sich Wider streiten A, 5. auch Mndel

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 03.03.1885
Physical description: 6
über die Schulnovelle eine Unmög lichkeit gewesen, bei uns bleibt es erhobenen Hauptes stehen, denn was gilt das Urtheil der edelsten Männer des Reiches, wenn eine Persön lichkeit wie unser Landsmann Dr. Kathreia dage gen aufsteht und mit pathetischen Worten verkün digt. daß die Clericalen nach wie vor Schulter an Schulter mit den Slaven kämpfen werden. Bravo, etwas anders hat man von Dr. Kathrein ja auch nicht erwartet, denn die clericalen Führer haben tausend Mal bewiesen, daß sie kein National gefühl

haben, daß ihr Patriotismus nur soweit geht, als die Interessen Rom's eS gestatten; diese aber finden im Augenblick ihre Rechnung bei den Slaven. Und was danken wir dieser Interessengemein schaft unter der Aegide des Grafen Taaffe? Wer den denn unsere deutschen Bauern nie einsehen lernen, wohin das parlamentarische Schachersystem, in welchem die clericalen jede Errungenschaft mit vielen Millionen nenen Steuern erkaufen müssen, uns führt; fühlen sie nicht den Druck der Grund- und Gebäudesteuer, die sie diesem System

auf. Wenn das große Männer thun, wa rum sollten es nicht auch unsere kleinen Minister thun? Der Politik des Ministerpräsidenten fehle die ehrliche Ueberzeugung, ihm gehen in gewissen Sinne Pflichtgefühl und Staatstreue ab. Wenn Graf Taaffe sein Unrecht einsehe, so sei die Sühne noch möglich, wenn auch schwer. Die Deutschen seien sich bewußt, daß sie für ihr Volksthum ein stehen müssen. Wir glauben, sagte der Redner, in unserer Eintracht unsere Macht zu sehen, und weil wir uns in gemeinsamen Grundsätzen verei

will. Uebergehend auf die politische Lage verglich Plener das Programm der Regierung mit ihren Erfolgen. Er verwies zunächst auf den nationalen Streit in Böhmen; dort werde jeder zeit gegen die Wünsche der Deutschen entschieden. Das Vorgehen der Regierung führt dahin, daß beide Parteien des Landes entschieden die natio nale Richtung vertreten. Der Redner streifte die Confiscationen der deutsch-böhmischen Blätter, den Warnsdorser Hochverrathsproceß u. s. w. Laibach wurde slovenistrt und der Beschluß

der Sparcasse wegen der deutschen Volksschule Wirt. In Galizien propagirt man die Idee der Wieder herstellung Polens. Nur die Stellung der Deut schen in Oesterreich ist der Regierung gleichgiltis,. Die Geschichte werde -die Regierung vor ihr Forum

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