» Bureau» in Wien. Anzeigen find im vor. hinein zu bezahlen. Monusknpi« «erden nich> zurückgesandt. Nr. ÄÄ4 echrtftkituug: Nutlerstr. IS. Montag, den Oktober 1S1V Zernjprechi'lell«: Nr. KS 70. Jahrg. Die Einweihung der ersten deutschen Nosegger-Schule in Mariahilf bei Kolomea. Wer hätte es wohl gedacht, daß die erste Schule, welche aus der Rosegger-Sammlung errichtet wird, weit im Osten unseres Reiches steht; dort, wo man in Westösterreich gar keine Deutschen mehr vermu tete
!? Aber sie waren nur vergessen und verlassen, die üVer 100.000 Nachkommen der Schwaben, Böhmerwäldler und Egerländer, die einst Kaiser Josef II. und dann später anfangs des vorigen Jahrhunderts eine weise Regierung hier in Gali- zien in über 200 geschlossenen deutschen Bauern dörfern angesiedelt haben. Es herrscht in allen diesen Dörfern noch unverfälschtes, deutsches We sen, in vielen (102) Dörfern erhalten diese Volks genossen aus eigenen Mitteln deutsche Schulen, aber in vielen anderen, besonders deutsch-katholi schen
, wo auch der polnische Pfarrer fest mithalf das Deutschtum zu vernichten, haben es die herr schenden Polen dazu gebracht, die ehemaligen deutschen Privatvolksschulen in ihre Gewalt zu bekommen und dann an ihrer Stelle daraus pol nische Schulen — Polonisierungsanstalten — zu errichten. Eine solche unglückliche Ortschaft war auch die große geschlossene deutsch-katholische Sie- delung Mariahilf bei Kolomea (Ostgalizien). Ma riahilf zählt mit den beiden rein deutschen Vor orten Flehberg und Rosenheck 1400 Deutsche
, in Mariahilf selbst wohnen davon 300. Es sind dies Nachkommen von 40 deutschen Sippen aus dem Böhmerwold, die sich im Jahre 1811 sieben Kilo meter südöstlich von Kolomea angesiedelt haben. Vor zwölf Jahren hat die Stadtgemeinde Kolomea Mariahilf gehört in ihren Gemeindeverband — mitten im reindeutschen Mariahilf, deren Bewoh ner nur deutsch sprechen, eine rein polnische Schu le errichtet. Ein Prachtbau, an der Stirnseite des selben steht das Wort „Skola' und darin arbeiten ^>ier polnische Lehrer an jungen
, zarten deutschen Kiaderseelen, um alles, was deutsch ist, zu Vernich ten und polnischen Geist in sie zu pflanzen. Man denke sich, welch barbarisches Verbrechen es ist, 160 deutsche Kinder, die nie ein Wort polnisch gehört, und es auch hier im ruthenischen Ostga- lizien, in Oesterreich auch gar nicht brauchen, vom ersten Schuljahr an Polnisch zu unterrichten. Der Pfarrer ließ die Gebote und Gebete von den Kin dern abschreiben, auswendig lernen und hersagen. So war der „Unterricht' und so wurde