der Geist der wiedererlangten Freiheit und es begannen jene Gedanken neuen Boden zu gewinnen, die am Beginne des 19. Jahrhunderts dem Kopse eines jungen, unbändigen, unstät über Deutschlands Fluren dahinwandernden Akademikers entsprungen waren, dessen zahlreiche Streitschriften, in denen er für die Abschüttelung der Napoleonschen Frenldenherrschast eiferte, als Grundge danke die Lehre von Deutschlands Einheit durchzog, und dem es beschieden war der deutschen Turnkunst Vater
zu werden. --- Wie könnte der Name Friedrich Ludwig I a h n an die sem Tage von mir verschwiegen werden, dem als Ersten die von ihm tausendfach gepredigten Leibesübungen nur als die Vorbereitungen für die Wehr- und Waffenfähigkeit der deut schen Jugend galten, die er im Jahre 1811 auf dem ersten Turnplatze auf der Hasenheide bei Berlin um sich geschart, die er selbst hinausgeführt hat zur Ehre Deutschlands gegen den Unterdrücker des deutschen Volkes, den Kujon Napoleon, wie es im Liede heißt. Wir wissen aus der Geschichte
, daß sich die Gewaltigen im deutschen Bunde der Fortentwicklung des Jahn'schen Werkes widersetzten und die sog. Karlsbader-' beschlüsfe nicht nur die Auflösung der deutschen Burschen schaft, sondern auch die „Turnsperre' enthielten. Jedoch die Jahn'fchen Gedanken über die deutsche Turnkunst und unse res Volkstums leuchtender ß^edanke, wie Jahn sagt, konnten nicht gesperrt werden. . - . ! 1 / Es kann wohl nicht bezweifelt werden, daß Anton Schiestl von den Freiheits- und dem Jahn'schen Turnge danken getragen
war, als er im September 1860 nach Bozen kam/'/ ^ V,,' . So gilt der Name Schiestl, wie unser Chronist sagt, für den Bozner Turnverein, was der Name Jahns über all den deutschen Turnern bedeutete. In seinem Bestreben, in B o zeneine Turnhalle zu gründen, fand Schiestl die noch heute nicht genug anzuerkennende Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Herrn Anton Kapeller und des Stadtmagi strates, der seit jenen Tagen den Blick für die hohe Bedeutung der Volkssitte des Turnens nicht verloren hat. Bei Pitscheider
, als Vereinsturnlehrer zu wirken. Sein er ster Vorstand war Hugo von G o l d e g g. - Und nun, liebe Turngenossen, könnte ich Euch auszeigen, wie durch lange fünfzig Jahre die schwarz-rot-goldenen Fah nen unseres Vereins zu Ehren Jahn'scher deutscher Turne rei geflattert haben, nicht nur in der Talferstadt, sondern wo immer deutsche Turnbrüder sich zu fröhlichem Feste, zu edlem Wettstreite zusammentaten, in mancher Stadt des deutschen Reichs, in mancher deutschen Stadt innerhalb der schwarz- gelben Grenzpfähle