Reiches. Wenn nun, wie schon betont, in Oesterreich mit solchen Losungsworten wenig Erfolg zu holen ist, so scheinen doch die unentwegten Föderalisten im Deutschen Reiche jetzt derartige Theorien umso lieber auf zugreifen. Ihnen ist es dabei bestimmt nur um ein gutes Kampfmittel zu tun, aber nicht um mehr. Denn diese Föderalisten im Reiche haben ja derzeit nur ein konkretes Ziel, die Auflockerung Preußens und damit die Schwächung der Reichsgewalt in den einzelnen Provinzen. Auf der Aschaffenburger
, an, weil er sich beim Hochschulkurse in Salzburg zu der Aeußerung „verirrt" habe, es gebe keinen „ö st e r r e i ch i s ch e n M e n s ch e n". Die reichsdeutschen Föderalisten vergessen dabei, daß das Wort vom „österreichischen Menschen" eine aus gesprochen politische Bedeutung bekommen hat, daß es .von den Gegnern des Deutschen Reiches und von den Befür- worrsrn der Wiederherstellung der alten Monarchie unter französischem Protektorate geprägt würde. Sie vergessen, daß die Deutschen in den heute vom Reiche
fühlende Bevölkerung Innsbrucks dem Oesterreichifch- deutschen Volksbund kein Interesse entgegenbringen wird, so lange ein Dr. Pembaur in Innsbruck Macher ist." Und auch die unerhörte Verdrehung im „Tiroler Anzeiger", die dadurch begangen wurde, daß die Bemerkung Dr. Pembaurs, „die Schützenkompagnien machen sich durch die Ernennung Ottos zum Ehrenhauptmann nur lächerlich," so dargestellt wird, als hatte Dr. Pembaur das tirolische Schützenwesen als lächerliche Institution bezeichnet, zeigt
an das Deutsche Reich wären, nämlich nur dann, wenn dieses auf einer viel föderalistischeren Grundlage neu aufgebaut werde, als es jetzt der Fall sei. Ja er geht so weit, die Ausfälle öer Abgeordneten K u n s ch a k und Dr. A i g n er gegen das Deutsche Reich im vergangenen Sommer ausdrücklich nicht als eine antideutsche Stellungnahme zu erkennen, sondern nur als Protest gegen „ein vom Berliner Zentralis mus geführtes Reich". Ja, er griff sogar den ehemaligen deutschen Gesandten in Wien, Grafen Lerchenfeld
abgetrennten Gebieten nur zwischen zwei Wegen für die Zukunft zu wählen haben: zwischen dem, der sie zum Reiche führt und dem, der sie endgültig rom Reiche trennt. Vom gesamtdeutschen Standpunkt aus muß deshalb der Versuch der Föderalisten dies- und jenseits der Grenze, das Sonntag, den 22. Jänner 1933 Nationalbewußtsein der Oesterreicher an Bedingungen zu knüpfen und es in einen zweitrangigen innerpoli tischen Streit zu verwickeln, unbedingt zurückgewiesen wer den. Sind solche Versuche auch nur kleinliche