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Tiroler Post
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Page 2 of 8
Date: 19.06.1901
Physical description: 8
. Diese Volksvertretung, welche nicht, wie ge sagtwurde, völlig der Ohnmacht verfallen ist, sondern im Gegentheile die mächtige Lebenskraft zur wirt schaftlichen Wiederaufrichtung des Reiches fand, wird sich hoffentlich auch den Ruhm nicht ent gehen lassen, die politische Ordnung wieder her gestellt zn haben. Die kleinen Streitigkeiten des Tages können dann die Einkehr des heißersehnten Friedens nicht verzögern, und die Regierung hat keine höhere Pflicht, als ihm diesen Weg zu bahnen. Ztellmgnilhmt des deutschen

Volksuereines in 6op M Antonoiniesragc. Donnerstag, den 13. Juni, abends berief der deutsche Volksverein eine Versammlung im dorti gen Bürgersaale ein, um zu der für die deutschen Tirols so wichtigen Autonomie-Frage Stellung zu nehmen. Zu dieser Versammlung, welche sich eines guten Besuches zu erfreuen hatte, fanden sich auch eine Anzahl christlichsocialer Parteimitglieder ein. Herr Dr. Kinsele begrüßte die Versammlung und hielt eine längere Rede über die genannte Frage, in welcher er in sachlicher, ruhiger

Weise diese Frage behandelte und zwar von vier ver schiedenen Gesichtspunkten aus: vom politischen, financiellen, wirtschaftlichen und nationalen. Aus den vortrefflichen Ausführungen des Referenten musste man die Ueberzeugung gewinnen, dass, wenn der v. Grabmayrsche Entwurf Gesetzes kraft erlangen würde, d. h. wenn den Wülsch- tirolern ihre in jenem Entwürfe niedergelegten Wünsche erfüllt würden, dies für Tirol ein großes Unglück bedeutete, besonders aber'für das obere Etschland und die deutschen

zu zwingen. Herr Dr. Kinsele hob rühmend hervor, dass die Abgeordneten Dr. Schöpfer, Dr. Schorn und Dr. v. Gug- g e n b e r g sich im Landtage sehr warm der Fasfathaler angenommen haben. Dies alles würde von den Wälschen durchgeführt werden, auf Kosten der Deutschen Tirols und auf Staats kosten. Herr Dr. Kinsele fand für seine hoch interessanten Ausführungen, die den gründlichen Kenner der Hintergedanken der Wälschen, sowie der ganzen Sachlage überhaupt verrathen haben, lebhaften Beifall. Wir Hütten

nur gewünscht, dass der Bürgersaal bis aufs letzte Plätzchen von deutschen Bürgern Bozens besetzt gewesen wäre. Kaufmann Amon stellte die Anfrage, ob Herr v. Grabmayr, der B a d e n i Tirols, nicht zu dieser Versammlung eingeladen worden sei. Es sprach sodann Herr Heinrich Lun, welcher ausführte, dass der Landtag nicht über die Köpfe der deutschen Wählerschaft hin diese Frage lösen dürfe; es sollte diese Frage über haupt von der Tagesordnung des Landtages abgesetzt und deren Verhandlung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 24.08.1900
Physical description: 6
herrscht bei denselben ja eine außerordentlich große Uebereinstimmung. Der clericale Journalist ist da so unwissend, um nicht zu sagen dumm, wie der christlichsociale und der liberale, wie der deutschnationale oder umgekehrt. Und damit Niemand sage, wir thun der bürger lichen Journalistik Unrecht, so führen wir auch so fort den Beweis: „Am 2. September findet be kanntlich in Graz der Parteitag der deutschen Socialdemokratie in Oesterreich statt. Die Be kanntmachung davon — ca. 100 Zeilen

— war das erstemal am 1ü.Juli in der„Arbeiter-Zeitung" ; sammt der Tagesordnung und den auf den Partei-! tag Bezug habenden Bestimmungen aus dem Or- | ganisationsstatut enthalten. Am 24. Juli e r st aber bringt die bürgerliche Presse, auch das „Tiro-! ler Tagblatt" und die „Innsbrucker Nachrichten",! gar unter der Sammelrubrik: „Privattelegramme der Innsbrucker Nachrichten", folgendes aufre gende Telegramm: „Graz, 24. Juli. Im September findet hier ein Parteitag der deutschen Social demokratie Oesterreichs statt

. Also vor vier Jahren schon und diese „Trennung in nationale Fractionen" ist damals von der g e s a m m t e n s o c i a l d e m o- kratischenPresse Oesterreichs, ja sogar des Auslandes insbesondere aber, von der „Arbeiter- Zeitung" in Wien sehr eingehend besprochen wor den. Seit dieser Zeit, hat bereits der e r st e Par teitag der deutschen Socialdemokratie in Oesterreich an den Pfingstseiertagen und die fol genden Tage des Jahres 1898 in L i n z stattgefun den und der Parteitag derczechoslavischen Partei

gemeiner, boshafter Verdreher der Wahrheit. Also noch ein-, mal! Nicht ein internationaler Partei tag ist es, der in Graz am 2. September tagen wird, sondern der Parteitag der deutschen Socialdemokratie in Oesterreich, also eines Theiles der internationalen Social- deniokratie inOesterreich — und nicht von derPar- teivertretung der internationalen Social demokratie in Oesterreich wird dieser Parteitag einberusen, sondern von der Parteivertretung der deutschen Socialdemokratie in Oesterreich

; es ist daher logisch, daß auf einem deutschen Parteitag nur deutsch gesprochen wird. Der letzte (sechste) internationale (oder auch Gesammt-) Parteitag der österreichischen Social demokratie aber fand vom 24.—29. September 1899 in Brünn statt und faßte, wie bekannt, die hochwichtigen Beschlüsse und Resolutionen be züglich der Nationalitätenfrage; der nächste (sie bente) internationale Parteitag der oster, reichischen Socialdemokratie findet nächstes Jahr in Krakau statt. Sonst muß man bloß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 10.08.1900
Physical description: 6
vom September 1848 bis Mai 1849 in Haft, nahm an der neuen Erhebung für die Reichsverfassung in Baden theil, saß dann wieder, und flüchtete nach deren Unterdrückung nach der Schweiz. In Genf wurde Liebknecht 1869 Präsident des deutschen Ar beitervereines. Als solcher schlug er eine Verbin dung mit den ailderen deutschen Arbeitervereinen in der Schweiz vor. Ein Congreß sollte die Ver bindung herbeiführen, doch verhafteten die Be hörden sämmtliche Delegirten vor Eröffnung des Congresses. Nun wurde Liebknecht

zu drei Monaten Arrest verur- theilt. 1867 wurde er in den norddeutschen Reichs rag gewählt, redigirte seit 1. Januar 1868 das „Denwkratische Wochenblatt", Organ der Volks partei und des Verbandes deutscher Arbeiterver eine. Liebknecht im Verein mit Bebel (1869) setzten auf deni Allgenieinen Arbeitercongreß in Eisenach neben deni bereits bestehenden Allgemei nen deutschen Arbeiterverein die Gründung einer Socialdmokratischen Arbeiterpartei, welche auf dem Programm der Internationale fußte

, durch. Im Jahre 1875 aus dem Congreß zu Gotha wurde jedoch zwischen dein Allgemeinen deutschen Arbei terverein und der Socialdemokratischen Arbeiter partei Frieden geschlossen und die Vereinigung zwischen beiden zur socialdemokratischen Arbei terpartei vollzogen. 1872 wurde er angeblich we gen Hochverrates mit Bebel zusammen zu zwei Jahren Festung verurtheilt, die er auf Hubertus burg abbüßte. Während seiner Haft wurde er 1874 im Wahlkreis Stollberg-Schneeberg im Kö nigreich Sachsen in den deutschen Reichstag

ge wählt, welchem er bis jetzt angehörte. 1879 wurde er auch in die sächsische Zweite Kammer gewählt. Mit Hasenclever redigirte er den „Vorwärts". in Leipzig, das Ccntralorgan der deutschen Social demokratie. 1886 besuchte er Nordamerika, wel chem Besuche sein Werk „Ein Blick in die Neue Welt" seine Entstehung verdankt. Weitere Werke Liebknechts find: Zur Grund- und Bodenfrage; Zu Schutz und Trutz (6. Auflage); Wissen ist Macht, Macht ist Wissen; Ueber die politische Stel lung der Socialdemokratie

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 16.09.1900
Physical description: 16
eine erh.bliche Reihe von Jahren mehr als ihr am 14. August 1876 geborener Gemahl. Auf Grund der Vermählung legte der frühere König Milan das Oberkommando der serbiscben Armee, zu dem er 1898 von seinem Sohne berufen worden war, nieder, und das gesammte Ministerium reichte seine Entlassung ein, indessen gelang es dem König Alexander sofort, ein neues Ministerium zu bilden, vn. ZÄnrnrn von Schwarzenstein. Als Nachfolger des ermordeten Herrn von Ketteler wurde zum deutschen Geschäftsträger in China der Geh

er zum Ge sandten in Luxemburg ernannt, erhielt jedoch bald die Aufgabe, in außerordentlicher Mission den deutschen Botschafter in Washington, Dr. von Hvlleben, zu vertreten. Dies geschah gerade zur Zeit der samoanischen Wirren, an deren glücklicher Lösung dem deutschen Diplomaten ein rühmlicher Antheil zugeschrieben wird. Enthüllung des Denümats des Großen Kurfürsten auf dem Sparrenöerge Sei Aielefefd. In Gegenwart des deutschen Kaiserpaares fand am 6. August die feierliche Enthüllung des Denkmals des Großen

Kur fürsten auf dem Sparrenberge statt. Dasselbe hat in dem romantischen Burghofe der alten Feste Sparrenburg auf dem gleich namigen Berge in unmittelbarer Nähe der Stadt Bielefeld Auf stellung gefunden. Der Schöpfer des prächtigen Denkmales, das im Auftrag des deutschen Kaisers hergeslellt wurde, ist Professor Fritz Schaper, der am 31. Juli 1841 in Alsleben an der Saale ge boren wurde. Schon im Jahre 1859 ging Schaper an die Akademie nach Berlin und erhielt besonders in dem Atelier des Bildhauers

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 07.02.1899
Physical description: 8
nach der erfolgten Vertagung desselben uns die Beschlüsse derselben, so des Polenclabs. der parlainen- tarischen Commission der Iiechlen :c. theilen wir der Vollständigkeit wegen noch Nachstehendes mit: Der Verband der deutschen volkspartei hielt am 3. ds. vormittags und abends Berathungen ab, in welchen die vom Vo»sitzcnden mitgetheilten Grundsätze für eine gemessn:»«,' Knndgedting der dentschcn sinken im wesentlichen gebilligt scwie eine besondere Kund» gebnng des Verbandes emstiminiz beschlossen wurde

. In derseldcn heißt es einleitend, mit der neuerlichen Vertagung des Reichsrarlies habe die Herrschaft deS Z 14 wieder begonnen, ^'ic Wege des deutschen Volles und seiner Vertreter seien llar vorgezcichnet. Der durch Erlassung der Sprachenverordnnngen für Böhmen und Mähren, sowie dnrcl, eiue Reche sonstiger Maß regeln verübte Angriff auf d.ii n.'.tionalen Besitzstand der Deutschen bestimme nach wie vor die innerpolitischc Lage. Die Sprachenverordnungen, die d,is Ä)c,tlel zur Durchdrnckung des Zlusgleiäies

mit Un^ürn biloen sollten, uleiben bestehen; zu ihnen geselle sich die Ge fahr weiterer Beeinträchtigungen der Stellung der Deutschen. ,.Es gilt daher, heißt es weiter, unge beugten Muthes im Widerstände zu verharren, bis eine entscheidende Wendung zum Besseren eingetreten ist. DaS sich immer stärker abreitende und vertiefende Stammesbewnsetscin gibt wohl eine sichere Gewähr dafür, dass unser Volk die Kiaft hiezu und das er forderliche Selbstvertrauen finden wird. Weder über triebene Zuversicht

, noch entsagende Hoffnungslosigkeit dürfen platzgreife», soll uicht die deutsche Sache schweren Nachtheilen ausgesetzt sein. Die Rücksicht auf die In teressen unseres Volkes gebietet eS, dass in so ernster Zeit, wie es die gegenwärtige und unmittelbar bevor stehende ist, jedes kleinliche Gezänke schweige und dass sich alle Parteien, denen die Wohlfahrt des deutschen Volksstaiiiines am Herzen liegt, in der Vertheidignug der Reckte desselben zusammenfinden. Die deutsche Volkspartei wird jede nationale» Zwecken

dienende Einigungöbestrebniig stets nach Kreisten fördern und daher auch die Aufstellung der nationalpolitischen For derungen der Deutsche» niit Nachdruck betreiben. Möge der Ernst der Lage in allen Kreisen unseres Volkes die Ueberzeugung reifen, dass festes Zusammenhalten und unbeugsamer Widerstand beute mehr den je nöthig sind.' Endlich wurde die Stellungnahme der Mitglie der der deutschen Volkspartei in den einzelnen Land- tagen erörtert und zum Schluss dem Vorstände, ins besondere dem Obnianuc

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 24
Date: 15.12.1897
Physical description: 24
haben, der die Erlassung eines Sprachengesetzes zum Zwecke der Aufhebung der Sprachenverordnungen bezweckte, daß die Katholische Volkspartsi in der Debatte über die Ministeranklagen den Antrag stellte, es sei unter Anerkennung der Nothwendigkeit der gesetzlichen Regelung der Sprachenfrage über den Anklageantrag der Deutschen zur Tagesordnung überzugehen, daß Sie gegen den Knebelungsantrag des Grasen Falken- hayn gestimmt und daß Sie sich endlich in den letzten Tagen zwar solidarisch mit den Tschechen, Slovemn

und Polen erklärten, aber gleichzeitig eine Verständigung mit den Deutschen „in Vor behalt nahmen'! Ja wohl, das Alles mögen Sie gethan haben, Herr Baron! Und Sie haben keine Ursache darauf stolz zu sein l Alles hätten sie sich ersparen können, wenn die „Katholische Volkspartei,' deren Führer Sie ja sind, (unter Vorbehalt einer Verständigung mit den Majoritätsparteien in Fragen nicht natio naler Natur) von vornherein mit Energie für die Aufhebnng der Svrachenverordnungen eingetreten wäre

, wenn sich diese Partei in dieser Lebensfrage auf die Seite der deutschen Stammesgenossen ge stellt und ihnen Kampfgenossenschaft geleistet hätte. Anstatt dies als Ihre nationale Pflicht zu erkennen, haben Sie seit dem Monate April d. I. alle Anträge der Deutschen niederstimmen geholfen, an der Seite der grimmigsten Feinde des deutschen Volkes gekämpft, gegen den Antrag auf sofortige Auf hebung der Sprachenverordnungen gestimmt und die Zuweisung des Antrages an einen Ausschuß verlangt — bekanntlich das sicherste

Mittel, um einen der Mehrheit unbequemen An trag für immer zu begraben. Sie verlangten einen Ausschuß zur Prüfung dieses Antrages zu einer Zeit, als bereits die sicherste» Anzeichen dafür vor lagen, daß diese Verordnung die Deutschen zu einem Verzweiflungskampfe führen müsse. Kein Mensch muthete Jhnm zu, daß Sie sich den freisinnigen deutschen Parteien «ganz anschließen' ! Aber nur das glaubte man von einem Deutschen, der einen großen deutschen Wahlbezirk zu vertreten hat, billiger Weife verlangen

zu können, das er seine deutschen Stammesgenossen in einem ihnen in frivolster Weise aufgedrungenen Kampfe um ihre uationale Existenz nicht verlassen, daß er sich nicht um eines politischen Parteivortheils willen von seinen StammeSgenossen trennen w^rde. Das glaubte man von Ihnen erwarten zu dürfen, was Ihr Bozener Organ vor wenigen Wochen von Ihnen mit dürren Worten forderte: „Los von den Tschechen, los von den Polen, los von der Regierung.' Hätte sich die katholische Volks- partei, welche in dem gegenwärtigen nationalen

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Volksblatt
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Page 2 of 12
Date: 01.02.1898
Physical description: 12
<-»?»»« 2 »Tiroler Volksblatt' 1. Februar 1896. den Borwurf, der den Deutschen Vonseite ihrer Gegner gemacht werde, dass sie Vaterlandsverräther seien und stellte die Behauptung auf, dass gerade das deutsche Volk die mächtigste Stütze des Vaterlandes wäre. Dieser Vorwurf sei den Deutschen Südtirols erst jüngst von einem Redner anlässlich des in Brixen stattgehabten Venrauensmännerlages gemacht worden. An die Ver logenheit der Clericalen und ihrer Presse müssen wir uns gewöhnen. (Rufe: Hinaus

und Salurn, und brachte Dr. Budig zwei Anträge folgenden Inhaltes ein: an die deutschen Abgeordneten im böhmischen Landtage. Die am 28. HartungS (Jänner) 1898 in Bozen tagende, zahlreich besuchte, gründende Versammlung des deutschen Volksvereines für Südtirol fasst als erste Kundgebung der Vereinsthätigkeit folgende Beschlüsse: i. „Den deutschen Abgeordneten im böhmischen Land tage wird für ihr mannhaftes unerschrockenes und ziel- bewusstes Austreten im Kampfe um die heiligsten Güter unseres VolkStbums

der Dank ausgesprochen. Mögen diese wackeren Kämpfer sür deutsches Recht, deutsche Sprache, deutsche Sitte, die Versicherung entgegen nehmen, dass auch die deutsche Bevölkerung Süd tirols stets an der Gemeinbürgschast aller Deutschen der Ostmark und au der Wiederherstellung deS durch die Geschichte und durch die culturelle Stellung des deutschen Volksstammes verbürgten deutschen Grund charakters unseres Staates festhalten wird.' — Der Vorstand wird ermächtigt, diese Kundgebung der Parteileitung

der deutsche» Abgeordneten im böhmischen Landtage zu übermitteln. An den deutschen Akademikertag in Leitmeritz wird folgender Drahtgruß abgesendet: „Die am 28. Härtung» 1898 in Bozen abge haltene gründende Versammlung des deutschen Volks vereines für Südtirol beglückwünscht die am Akademiker tage in Leitmeritz versammelten deutschen Studenten auf das herzlichste zu ihrer schneidigen Stellungnahme gegenüber den jüngsten Verletzungen alt hergebrachten verbrieften Rechtes. Heil deutschem Ziem und Brauch

!' Die Vorstehung wird ersucht, diesen Drahtgruß morgen aufzugeben. Jetzt meldete sich der „weise' Sprecher Herr Ge meinderath Lun zum Worte und beantragte die Ab wendung eines Begrüßungstelegrammes an den Abg. Wolf, „denn', behauptete der Herr, dieser Mann hat einen großenVerdienst!^ (Wahrscheinlich gelangte Herr Lun zur Kenntnis, dass dem Herrn Pultdeckel musikanten Wolf wieder einige Cassetten mit glänzen- zenden deutschen Goldmarken von „echten' Oester reichern zugekommen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 05.12.1898
Physical description: 6
gemacht hat.' - „Unser Kind'. Eine klerikale Parodie auf das Lied „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein' verdient weitere Verbreitung. Wir entnehmen sie der „Kärnt. Zeitung', und zwar einer Rede des Paters Georg freund, der, gegen die Beschlüsse des Siebenten deutsch österreichischen Lehrertages polemisirend, mit folgenden Worten schloß: „Sie sollen sie nicht haben. Die Seel' von unserem Kind, Solange man in Oestreich Noch einen Oesl'reicher find't' Dabei müssen wir den Pater Freund

über den Abschluß eines Anlehens gescheitert seien. Wie weiter behauptet wird, sei die Ver mählung des Prinzen Jayme mit einer bayerischen Prinzessin beschlossene Sache. Gar kein Recht! Köstlicher als das Schlaglicht, welches eine unfreiwillig komische Aeußerung eines Vertreters der Regierung in Prag gelegentlich des Jubelfestes der Lese- und Redehalle deut scher Studenten über die Lage der Deutschen in Oesterreich gegenüber jener der Tschechen verbreitet, kann nicht leicht ein Ausspruch

, wenn die Deutschen der „Gleichbe rechtigung' wegen auch nur ein Postulat geltend machen möchten! Den Tschechen wird es nicht verübelt, wenn sie mit Verweigerung des Heeresbudgets drohen, falls man ihnen nicht nachgibt, bei den Deutschen gilt es schon als unerlaubte Maßlosigkeit, an's gute Recht zu erinnern! Eine solche Erinnerung versetzt die feudalen Obergötter wie jede Erinnerung an einen säumigen Zahler in gewitterschwüle Laune. Das Mäßiguugprcdigen an die Adresse der Deutschen gehört schon

so zu dem be liebten Sport der Offiziösen nnd anderer Re- gierungsdiener, daß man darüber gar nicht mehr daran denkt, wer denn eigentlich die ewigen Drängler und Forderer sind. Als nun Funke sorisuhr: „Unser gutes Recht ist es, von dem ich gesprochen habe und der Vertreter des deutschen Volkes kann, wenn er zur akademischen Jugend spricht, auch von dem deutschen Recht und den nationalen Forderungen des deutschen Volkes sprechen', da drohte das Regierungsorgan — wahr scheinlich ein Tscheche — mir der Auflösung

der Versammlung, wenn in diesem Smne weiter gesprochen werde. Auch der Abg. Dr. Zdenko Schücker war schon früher von dem selben „Organ des Gesetzes' ermahnt worden, da er es gewagt hatte, an die Brutalitäteu gegen die deutschen Studenten in Prag im Vorjahre zu erinnern. Das böse Gewissen stopft sich freilich überall gerne die Ohren zu, wenn es an alte Unterlassungssünden gemahnt wild. Man soll also in Prag sich deutscher seits gleichsam den Rücken reiben, wenn man Schläge bekommen hat, aber später nicht mehr

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 21.06.1901
Physical description: 12
Seite 2 während der Prager Kaiscrtage zur Spracht kam. In rein tschechischer Gegend wäre sie als Preis der Annahme der deutschen Forderungen und der deutschen Vermittlungssprache nicht undenkbar, als Tschechisiernngsanstalt in einer deutschen oder gemischtsprachigen Stadt darf keine tschechische Hoch schule ein Landes- oder Reichsbudget belasten. Herr Dr. Lueger, der politisch nothleidende „Herr von Wien', sieht die deutsch-tschechische Majorität bereit- fertig vor seinem geistigen Auge

, obgleich sie nicht vermochte, den hohen Zweck zu fördern, zu dem sie unternommen worden war. Wenn nicht Alles trügt, so hat sie auf die Deutschen informativer gewirkt, als auf Krone und Regierung. Was wir besorgten, hat sich erfüllt. Der tschechische Chauvinismus, der die selbst errichteten Potemkin'-- schen Bauten, hinter welchen sich der Mangel einer Wasserleitung nnd andere Prager Rückständigkeiten verbergen, sür echt nimmt, hat durch den Kaiser besuch einen neuen Antrieb erhalten. Der tschechische

. Daß die Berichte aus Prag in Deutschböhmen nicht gerade Entzücken hervorgerufen haben, ist begreiflich. Der thätliche Angriff auf die deutschen Farben in der Landeshauptstadt, in der der Monarch fünf Tage residierte, um ebensoviele Stunden im deutschen Sprachgebiete Böhmens ohne Inanspruchnahme der Gastfreundschaft einer deutschen Stadt zu verbringen, diese Umstände traten vor der richtigen Würdigung des Reisezwcckes zurück und vor der StaatStreue der deutschböhmischen Bevölkerung, die mit ihrem glanz vollen

und herzlichen Empfange deS selten gesehenen Monarchen ihre konstitutionelle Gesinnung zum Aus druck brachte, die unentwegt national und freiheitlich, der Krone keine Verantwortlichkeit aufbürdet für die Sünden und Mißgriffe verschiedener Regierungen. So ist der Kaiser im deutschen wie im tschechi» schen Theile seines blühendsten Landei als Trium- phator eingezogen und mit reichem politischen Gewinn trat er vorgestern die Rückreise an. Aber dieser Gewinn ist kein Gewinn für seine Regierung

, keiner für das Parlament und keiner für den Landesfrieden. Er ist rein dynastischer Natur und wird sich in der österreichischen Politik vielleicht nur in einer er starkten Stellung Zisleithaniens gegenüber dem H 14- AuSgleich mit Ungarn ausdrücken. Das Verhältniß zwischen Deutschen und Tschechen hat sich infolge der Kaiferreise eher verschlechtert als verbessert. Wir denken hiebe» nicht an einzelne Prager Episoden, die verstimmen, ohne die Haltung der Politiker zu beeinflussen. Wichtiger scheint uns daS Bestreben

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 30.03.1898
Physical description: 10
die endgiltige Regelung die Lebensfrage sür Oesterreich nur zwischen den Völkern selbst in freier Vereinigung gelöst werden kann (Zustimmung lmks.) Die Herren von der Linken, haben uns unsere Stellung nicht leicht gemacht. Wir hätten uns vielleicht zu einem Verständnisse leichter durchgerungen bei etwas mehr Wohlwollen Ihrerseits. Die Stellung der Deutschen in Böhmen be deutet eine Mischung von berechtigten nationalen, und von unberechtigten politischen Forderungen, eine Mischung, die eine gewisse

Hypertrophie der Vergangen heit mit der vollständig berechtigten Sorge für die Zukunft vereinigt. Eine Anzahl so hochachtbarer Ab geordneter, eine an Intelligenz und Bedeutung so enorm wichtige Minorität wie die Deutschen in Böhmen kann begreiflicher Weise nicht mit leichtem Herzen sehen, dass die von ihr hochgeachteten, freiheitlichen Rechte im Lande doch nur dazu führen können, ihre eigene nationale Präponderanz einfach lahm zu legen. Das ist ein Missverständnis, an welchem Sie seit den Zeiten

der Verfassungspartei laboriren und das heute die ganze Frage neuerlich erfüllt. Es tritt nun an die Deutschen in Böhmen die For derung der nationalen Gleichberechtigung in einem Mo mente heran, in welchem sie wohl berechtigte Suscepti- bilitäten und Wünsche äußern, und es tritt zugleich das böhmische Staatsrecht an sie heran. Ich muss sagen, ich begreise den Standpunkt der Deutschen in Böhmen, ich begreife die Sorge, die die Deutschen dort erfasst, wenn Sie thatsächlich das Zurückgehen ihrer nationalen

Stellungnahme in einzelnen Gemeinden erblicken, ich begreife ihre Sorge, wenn Sie das Vor dringen des slavischen Elementes beachten, und ich be greise, wie die Teutschen in den Sudetenländern, wie der Arzt mit dem Thermometer in der Hand seinem Patienten untersucht, mit Sorgsalt und peinlicher Ge nauigkeit den Rückgang des deutschen Elementes an verschiedenen Orten, wo dasselbe bisher mächtig und einflussreich war, controliren. In dieser Sorge erblicke ich das Hauptmotiv der großen Erregungen

und Befürchtungen der Deutschen. Nicht fo fehr die Gegenwart als die Zukunft ist es, die ihnen vor Allem den Streit aufdrängt. Es kommen hier auch Momente wirtschaftlicher Natur in Betracht, die sich der Schuld der Deutschen entziehen. Aber es gibt ethische Momente, an denen Ihnen die Schuld nicht ganz abgesprochen werden kann. Wenn sie heute in Böhmen an einem Mangel von deutschen Priestern leiden, so sind nicht wir, sondern Sie selbst Schuld daran. (Lebhafte Zustimmung bei der Katholischen Volkspartei

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 21.04.1897
Physical description: 8
und in dem dadurch immer mehr erwachende Gefühl und Verlangen der Gleichbe- rechtung mit den deutschen Stämmen. Wo machte sich dieses Werlangen am stärksten geltend? Dieses Verlangen nach Gleichberechtigung machte, sich selbstverständlich in Böhmen und Mähren am meisten geltend, wo eben Czechen und Deutsche enge nebenein ander leben. Beide Länder bildeten für sich einheitliche Verwaltungskörper, was bei der hier einschlägigen Frage beachtet werden muss. Es war nur das Streben der Czechen darauf hin gerichtet

, ihre Sprache vor allem auch in der Staats verwaltung anerkannt und gleichberechtigt mit der deutschen Sprache in Gebrauch zu sehen. Womit begründen die Kzechen diese ihre Forderung? Das Verlangen der Czechen nach Anerkennung und Gleichberechtigung ihrer Sprache wird von ihnen um so energischer, berechtigter zur Geltung gebracht, als sie hinweisen auf das in Böhmen bestehende Zahlen-Ve» hältnis zwischen ihnen und den Deutschen. Während die Czechen 62 Procent der Gesammt- bevölkerung ausmachen, weifen

sie hin, dass die Deutschen im Lande nur mit 36 Procent vertreten sind und 2 Procent auf andere Nationen sich vertheilen. Wie verhakten sich die Deutschen in dieser Angelegenheit? Sie weisen hin, dass die deutsche Bevölkerung in 73 Gerichtsbezirken mit Ausnahme weniger Czechen, beisammen wohnt und diese Bezirke als deutsche Be zirke bezeichnet und auch danach behandelt werden sollen. Sie wollen es sich daher nicht gefallen lassen, in diesen ihren Bezirken czechische Beamte am tieren, die wie sie sagen

, der deutschen Sprache nicht klnnial voll und ganz in Wort und Schrift mächtig sind. Sie wollen, dass die deutsche Sprache als Amts sprache beibehalten werde. Welche Zugeständnisse wurden aber den Forderungen der Kzechen bisher gemacht? Die Regierung zeigte sich den Forderungen der jechen wiederholt geneigt und waren ihnen schon im iggy Stremayer'sche Sprachenverord- Zugeständnisse gemacht worden, welche vor allem Practischen Bedarf des Volksverkehres betrafen und auf die Gerichts-, Staatsanwaltschafts

- und Poli nn Behörden bezogen. Durch die neue Sprachenverordnung ist aber die °rberechtigung der deutschen Sprache aufgehoben und ^Gleichberechtigung beider Landes- .^'chen insoferne zur Geltung gebracht worden, für ^e Zukunft jeder im Staatsdienste in Ver ödung stehende Beamte bei seiner Ausnahme in der- ^ tu die volle Kenntnis beider Landessprachen nach- ^I-nmuss. Angelegenheit vom streng objectiven ^ Standpunkte aus betrachtet. etrachtet man diese Angelegenheit von einen ob- eelt ^ Standpunkte

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 10
Date: 25.04.1900
Physical description: 10
der deutschen inneren Sprache widerspreche dem gesetzlichen Zustande. Redner könne eine ganze Reihe von Patenten aus der Zeit der Kaiserin Maria Theresia citieren, welche bestimmen, dass die Beamten beider Landessprachen mächtig sein müssen. Trotzdem sei düs in der Praxis nicht der Fall gewesen. Wir behaupten, führt Redner weiter aus, dass die Sprachen- Verhältnisse in Böhmen durch Landesgesetze geregelt sind und dass eine Aenderung dieser Verhältnisse nur durch ein Landesgesetz

oder durch Vollzugsverordnungen erfolgen könnte. Eine solche Vollzugsverordnung war die Sprachenverordnung des Grafen Baden»; bei den Gantsch'schen Sprachenverordnungen war dies nicht mehr der Fall, weshalb ihnen auch die ezechische Partei ihre Zustimmung versagte. Obwohl wir also Landes gesetze hatten, verlangten wir dennoch AuSsührungS- Verordnungen, und zwar deshalb, weil die Landes gesetze nicht durchgeführt wurden, und weil wir die staatlichen Organe zwingen wollten, die LandeSgesetze zu beobachten. Die Deutschen

wollen dagegen eine Abgrenzung des Landes in ein deutsches und ein böh misches Sprachgebiet und die Ausscheidung der böh mischen Sprache aus dem deutschen Gebiete. Für eine solche Theilung wird jedoch kein Czeche stimmen. Wir wollen eine ehrliche Gerechtigkeit, dir Deutschen wollen dagegen zweierlei Gleichberechtigung haben, eine für sich und eine für uns. Sie wollen bloß deutsch und wir sollen böhmisch-deutsch sein. Die Deutschen wollen die deutsche Staatssprache, und doch hat ihnen schon der Abg. Sturm

im Jahre 1867 gesagt, dass diese Forderung nicht erfüllbar sei. Diese Forderung wird das Reich zertrümmern. Wenn die Deutschen eine solche Forderung stellen, so kann von einer Ver ständigung keine Rede mehr sein. Die Deutschen sagen, wenn wir uns nicht verständigen können, sollen die Deutschen und Czechen in Böhmen anSeinander- gehen; da möchte eS mit unseren Minoritäten schön aussehen. Wir wollen, dass jeder so sprechen dürfe, wie er eS gelernt habe. Ein „DivorxonS' ist für uns total unannehmbar

. Bezüglich der Ausscheidung der böhmischen Sprache aus dem deutschen Sprachgebiete spricht sich Redner gegen das Princip der Uebersetzungen und Dolmetsche als eine Monstrosität ans. Was heute in Böhmen gelte, gelte schon seit Jahrhunderten; das habe schon unter Kaiser Joseph und unter Bach gegolten, und selbst in Concursen habe man von den Beamten die Kenntnis beider Landessprachen verlangt. Die Deutschen verlangen die Theilung der Be hörden. Eine solche Theilung habe sich aber nicht bewährt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 14.03.1901
Physical description: 8
Seite 4 „Der Tiroler' Donnerstag. 14. März 1901 und Clary. Clary, der dem deutschen Volke am ehesten gerecht zu werden suchte, musste deshalb abtreten, weil die Tschechen und mit diesen im Bunde die Katholische Volkspartei ihm das Weiter regieren unmöglich machten. In der letzten Periode traten die Tschechen auch dem jetzigen Ministerium Koerber gegenüber, indem sie mit Kindertrompeten und anderen Instrumenten jede Arbeit verhin derten. Das Aufgeben der Obstructiön von Seite ' der Tschechen

gewesen zwischen den Radikalen (Heilrufe) und den Socialdemokraten. Er, Redner, könne sich mit der Politik, respective der Tactik der Deutschradicalen nicht befreunden und es sei zu verurtheihn, dass dieselben mit der „Los von Rom'-Hetze eingesetzt haben (vereinzelte, gedämpfte Rufe: Liguori!), wo die Deutschen Grund genug hätten, alles Trennende zu vermeiden, um in nationaler und wirtschaftlicher Äeziehung zuarbeiten, um so dem Ansturm der 'Slaven zu widerstehen. Es sei sehr zu beklagen, dass hie Deutschen

unter sich nicht einig sind. Sie theilen sich in sechs Parteien. Bei den Slaven sei dies zwar auch der Fall und der Tschechenclub, der bisher ein Geschlossenes bildete, sei heute in drei Parteien gespalten. Anspielend aus das Reichsdeutsche Centrum, das im Deutschen Reiche die stärkste und einflüssreichste Partei sei, kam der Redner nochmals au'f den österreichischen Centrumsclub zu sprechen. Er wisse nicht, ob dieser, auch wie das deutsche Centrum zur einflussreichsten Partei sich erschwingen wolle (Gelächter), bemerkte sodann, dass

, eine italienische Trutzschule zu errichten, Lavarone, Folgoria, Sanct Sebastians und Vignola bei Pergine sind längst in ihren Rachen gefallen. Die Mocheni haben sie immer abgeschlagen, sie waren nicht imstande im deutschen Fersenthale Fuß zu fassen, trotzdem, dass sie oft und . oft wälfche Bücher vertheilt haben, den Ge meinden alle möglichen und unmöglichen Verfprech- Angen gemacht, Petitionen für wälfche Schulen nach Innsbruck geschickt haben. Immer ertheilten ihnen die Gemeindevertretungen ordentliche

Abgeordneten noch dafür sorgen zu wollen, dass die öffentlichen Staatsstellen in Bozen nach Möglichkeit mit deutschen Beamten besetzt werden. Der Vorsitzende, Dr. Kinsele, dankte dem Herrn Reichsrathsabgeordneten für seine Aus führungen und für seine Arbeiten im Parlamente, bedankte sich auch für das zahlreiche Erscheinen und schließt sodann um 11 Uhr die Versammlung. Wom Schwurgerichte. Dienstag vormittags wurde der 16jährige Bäckerlehrling Friedrich Holz knecht, nach Tramin zuständig, wegen Brandstiftung

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 14.06.1901
Physical description: 6
sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer» den nicht zurückge sendet. Mit 52 Unkrhaltmigs-Beilagen, S2 humoristischen Beilagen und 24 Modcbeilagcn. Yr.184 Fernsxrechfielle Nr. SS. Areitag, den 14. Zum 1S01. 61. Iaßrg. Zur AutmmiestM Im großen Bürgersaale fand gestern abends eine vom Deutschen Volksverein für Südtirol einberufene, gut besuchte Versammlung statt, an welcher Angehörige aller Parteirichtungen theilnahmen, selbst Bauern aus dem Burg grafenamte waren erschienen. An der Versamm lung

das Volk in dieser Frage zu Worte kommen. Dies sei nur möglich, wenn die Frage» erst von dem nächsten Landtage, welcher mit der Autonomiefrage als Wahl programm gewählt werde, berathen würde. Er beantragte folgende Entschließung: „Die heute über Einladung des Deutschen Volksvereins für Südtirol tagende Versamm lung der Wähler Bozens beschließt: 1. Die Autonomie-Vorlage, welche eine radikale Umänderung der seit 1316 be stehenden derzeitigen staatsrechtlichen Verhält nisse Tirols herbeizuführen

dieser wichtigen Frage dem im laufenden Jahre neu zu wählenden Landtage überlasse, um so den Wählern durch die Wahlen selbst Gelegenheit zu geben, ihren Willen in dieser Angelegenheit zum Ausdruck zu bringen.. 2. Sollte in der kommenden Land tagssession trotzdem die vom Subkomite ausgearbeitete Vorlage einer neuen Landes ordnung solchen Inhalts, wie durch Verlaut barungen in der Presse angedeutet worden ist. zqr Verhandluug gebracht werden, so fordert die Versammlung seitens aller deutschen Land

- tagsabgeordneten den entschieden st en Widerstand gegen dieselbe, weil sie in ihr nichts anderes als einen durch die Ver hältnisse nicht gerechtfertigten An griff auf die Einheit des Landes und dessen Verwaltung, sowie den ersten Schritt zu einer Theilung Tirols in zweiProvinzen zu erblicken vermag, ohne daß anderseits dadurch irgend eine Gewähr für die Herstellung des von bei den Nationen gleich sehnlich erwünschten natio nalen Friedens geboten würde. 3. Die Versammlung glaubt, daß die deutschen Abgeordneten

erst dann in eine Ver handlung über ein gewisses Matz von Selbstverwaltung des italienischen Landes theils eintreten dürfen, wenn vorher sämmtliche in der Petition der Städte Bozen und Meran vom April l399 gestellten nationalen und wirthschaftlichen Postulate Deutschtirols erfüllt, bezw. sicher gestellt werden, wobei die Versammlung noch überdies dem speziellen. Verlangen Alls druck gibt, daß die deutschen Enklaven Welsch tirols nicht nur dem deutschen Landes- schulrath, sondern auch dem deutschen

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 23.04.1898
Physical description: 8
Nr. 91 »Bozner Zeitung',Südtiroler Tagblatt) Samstag, den 23. April 1398. ken des deutschen Großgrundbesitzes, um die deutschenParteien'in dem Kampfe, dessen Ziel in erster Linie 5ie völlige Beseitigung der Sprachenverordnungen sein muß, lahm zu» lHen. ' s In dem von HerrnsDr. laönKAräbmay« verlangten Anschlüsse der ^deutschen Parteien an die Fraction des Freiherrn v. Wipauli er blickt die Versammlung eine -politische Kurz sichtigkeit, welche ihn trotz , der zweideutigen nationalen Haltung

des Freihr. o. Dipauli imd semer Fraction in der 13. Tagung des öesterreichischen Reichsrathes und trotz der Vorgänge bei der Wählerversammlung in Käl tern an eine aufrichtige deutsche Gesinnung des genannten Herrn und seiner Fraction glauben läßt. — Die Forderung Dr. Carl v. Grabmayrs, die deutschen Parteien mögen in einen zu wäh lenden SprachengesetzauSschuß eintreten, ehe die Sprachenverordnungen ausgehoben sind, hält die Versammlung für eine gefährliche Falle, vie den Deutschen in der Erwartung

gelegt wird, die Mehrheit in diesen Sprach en- gesetzausschusse werde infolge der nationalen Unzuverläfsigkeit der katholischen Volkspartei eine derartige sein, daß die Lösung der Spra- chensrage entweder verschleppt «erden oder nie den gerechten Forderungen der Deutschen entsprechen dürfte, solange die Sprachenverord nungen in Kraft sind. Die Versammlung spricht aus diesen Grün den Herrn Dr. Carl v. Grabmayr die schärfste Mißbilligung aus, zumal er durch seine Rede in Meran offen an den Tag gelegt

an: Der Abgeordnete Dr. v. Grabmayr hat in seiner in der Wandersammlung des deut schen Volksvereines für Tirol am 15. April d. I. nn Kurhaussaale in Meran gehaltenen Rede die. radikalnationalen deutschen Abgeord- „Versuch's einmall' lächelte Doris. Ein lieblicher Anblicks Der kleine gelbe Vogel zögerte ein Weilchen, legte sein winzi ges Köpfchen mit den schwarzen Perläuglein zur Seite und flötete ein paar fragende Leute — dann stieg er vorsichtig auf den hingehal tene, zwitscherte ein wenig und holte sich end

der radikalnationalen Partei-in Beleidigungen zu ergehen. Er nennt das Benehmen von „Schönem und Konsorten' im Reichsrathe unverant wortlichund unqualifizirbär und tadelt, daß Schönerer anstatt die bestehenden Meinungs verschiedenheiten manirlich und anständig im vertrauten Kreise auszutragen, ins Parlament geht und dort zum größten Gaudium der hohnlachenden Slaven die deutschen Parteien aufs gröblichste angreist. Wir fragen nun aber, was that der Ab geordnete v. Grabmayr? Er hat die Radikalnationalen zum größten

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 21.09.1899
Physical description: 8
wichtige Frage der Erhaltung der Einsprachigkeit unseres Kreisge richtes gesetzt worden war. Wie bei dem großen Interesse unserer Bevölkerung für diese Angelegenheit und bei der in der deutschen Bewohnerschaft ob der Verhandlung am 8. ds. M. nicht anders denkbar, war die Versammlung aus allen Schichten der Bevölkerung außerordentlich gut besucht, so daß der Obmann des Volksvereines Herr Dr. R. Kinsele dieselbe mit dem Bewußtsein eröffnen konnte, daß der Verein durch die Einberufung^ einem dringenden

Wunsche der Deutschen Bozens entgegenge-/ kommen war. Als Regierungs-Vertreter ^wohnte der Versammlung Herr Ober-Comnnssär Ritter v.Haymerle bei. Das ungemein klar, eingehend und übersichtlich ausgearbeitete Referat führte Herr Dr. Kinlsele, nachdem Herr Dr. Aul. Perath oner den Vorsitz übernommen hatte. Der Referent definnte zunächst ausführlich das Verhalten zwischen Civil-Prozeß-Ordnung und Sprachenfrage, um dann die Tragweite der in italienischer Sprache geführten Gerichtsverhandlung

vom 8. September einzugehen, die er als em der deutschen Bevölkerung angethanes schweres Unrecht, als einen grundlos vom Zaun gebrochenen Streit fall und als eine Act bezeichnete, welcher im hohen Maaße geeignet war, die ruhige Bevölkerung unserer Stadt zu provociren. (Stürmischer Beifall.) Dr. Kinsele verwies auf die durch diese Verhandlung herausbeschworenen Gefahr der Doppelsprachigkeit unseres Gerichtes und auf die eminente Gefahr für das Deutschthum Südtirols überhaupt, Es handelt sich hier um einen Kampf

für eine gerechte Sache, das Recht stehe auf der Seite der Deutschen Bozens, an denen es nun liege, mit allem Nachdruck gegen diese Bedrohung und gegen den Verlust der Einsprachigkeit der Gerichtssprache anzukämpfen. Redner schloß unter all seitigem, lebhaften Beifall mit den Worten: Bozen ist und bleibt deutsch! Herr Bürgermeister Dr. Perathoner, mit lautem Zurufen begrüßt, dankte dem Referenten namens der Ver sammlung für das gründliche und überzeugende Referat und ergänzte dasselbe in einzelnen Punkten

. Er betonte außerdem, 'daß das Versachbuch im deutschen Südtirol thatsächlich schon seit längerer Zeit zweisprachig geführt werde, was unzulässig sei. Im italienischen Landestheil nehme man jedoch keine deulschen Urkunden ins Verfach buch. Der erste Umstand beruhe nur auf der Friedfertigkeit der Deutschen und der ungleichen Anwendung der Gesetze in Tirol. Herr Dr. Perathoner besprach die colossale Aufregung, von welcher die deutsche Bevölkerung Vozen's infolge der italienischen Gerichtsverhandlung erfaßt

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 31.03.1900
Physical description: 8
, zu der auch Bürgermeister Greil, Vieebürgermeister Dr. Aler, die Abg. Dr. Blaas, Dr. Falk, Dr. v. Grab mayr, Dr. v. Hepperger, Payr, Graf Terlago und Welponer erschienen. Dr. v. Grabmayr hielt eine politische Rede, in welcher er die deutsche Gemeinbürgschaft, speciell seine Partei gegen die Anwürfe der Radikalen vertheidigte. Besonders wehe hat den Herren gethan, dass ihnen von den Freunden, mit denen sie doch politisch zu sammengehen wollen, „Knechtseligkeit' vorgehalten wurde (Resolution des Deutschen Wählervereins

vom 21. März). Ueber die nationale Frage äußerte sich v. Grabmayr (nach „Jnnsbr. Nachr.'): „Auch ich sehe es für Oesterreich als eine Noth wendigkeit an, dass es eine Staatssprache habe, und zwar die deutsche. Aber ich bin überzeugt, dass die Einführung der deutschen Staatssprache in der Form, wie sie (von den Radiealen) ver langt wird, unter den heutigen Verhältnissen nicht möglich ist. In jenen Zeiten, wo die Deutschen eine Zweidrittelmajontät im Reichs tage hatten, da wäre eS an der Zeit

gewesen, die deutsche Staatssprache einzuführen. Dass die deutschen Abgeordneten djpS damals unter lassen haben, ist der größte Borwurf, den man ihnen machen muss. — Wie wollen wir jktzt eine solche Forderung durchsetzen? Sollen wir einen Staatsstreich verlangen? Das dürfen wir nicht. Die deutsche Staatssprache in vollem Umfang können wir nicht durchsetzen. Das wurde auch beim Entwurf des Pfingstprogramms wohl erwogen. Es wurde damals beschlossen, sich mit der deutschen Vermittlungssprache zu be gnügen

. Das ist nur ein formeller Unterschied. Mehr können wir nicht erreichen, als dass das Geltungsgebiet der deutschen Sprache in jenem Umfang festgelegt wird, wie es heute besteht. Dass wir ihr Gebiete erobern, die sie heute nicht hat, ist unmöglich.' Dr. v. Grabmayr bemerkte ferner sehr richtig, der Unterschied zwischen i>en Schönereria- nern und den Parteien der deutschen Gemein bürgschaft sei vor allem der, dass letztere den aufrichtigen Willen haben, womöglich den nationalen Frieden zustande zu bringen unter Wahrung

, als eine feine Blüte des österreichischen Bureaukratismus. „National,' sagte Redner, „ist er gar nicht. Für ihn gibt es nur das Interesse, das Staatsschiff wieder herauszulootsen. Er hat aber versichert, dass er ohne die Zu stimmung der Deutschen den Czechen kein weiteres Zugeständnis machen werde.' Hierauf wurde einstimmig eine Resolution angenommen, durch welche der Eintritt des Ver bandes der deutschen Gemembürgschaftsparteien in die Verständigungsconferenz gebilligt und diese als letzter Versuch

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 18.03.1898
Physical description: 14
vorliegt. Wie nicht anders zu erwarten, kommt in dieser Resolution das innige Verhältniß des tirolischen Großgrund besitzes zu den Volksparteien und seine nationale Gesinnung zu kräftigem Ausdruck, wenn auch dabei j betont wird, daß sich der Großgrundbesitz in der Wahl der Mittel und Formen, womit er für die nationalen Rechte und Interessen der Deutschen eintritt, die volle Selbständigkeit wahren müsse. Nach den Erklärungen der WahlkomilcZ von Böhmen, Steiermark und Tirol wird wohl Niemand mehr

zweifeln, daß die Vereinigung des verfassungs treuen Großgrundbesitzes im Reichsrathe, so lange ihr gegenwärtiger Klubverband ausrecht bleibt, in voller Unabhängigkeit von der Regierung an der Seite der deutschen Volksparteien jedem Versuch der slavisch-feudal-klerikalen Majorität, an der; Reichseinheit oder der berechtigten Stellung der' Deutschen zu rütteln, den entschiedensten Widerstand I entgegensetzen werde. j Ueber die in Bozen abgehaltene Versammlung'; und die nach einem ausführlichen

des verfassungstreuen Großgrundbesitzes zum Eintritt in das Ministerium veranlaßt wurde, ohne lvaß die Parteileitung über diesen bedeutungs vollen Schritt sich vorerst mit den verbündete» deutschen Parteien ins Einvernehmen gesetzt hätte. Wir würden eS tief beklagen, wenn dieses ein seitige Vorgehen zu einer dauernden Entfremdung zwischen dem deutschen Großgrundbesitze und den deutschen Volksparteien führen sollte. Uns als Theil des deutschen Volkes fühlend, legen wir nach wie vor den größten Werth darauf

, daß die parlamentarische Vertretung unserer Kurie an der Seite der deutschen Volks- Parteien und in enger Fühlung mit ihnen, wenn auch selbstständig in den angewendeten Mitteln und Formen, für die Rechte der Deutschen in Oesterreich und insbesondere für eine den Int eressen der Deutschen und den Staatsinteressen gleichmäßig entsprechende gesetzliche Regelung der Sprachenfrage eintrete. Nach unserer Ueberzeugung hätte der ver fassungstreue Großgrundbesitz der in der gegen wärtigen Krise ihm zufallenden Aufgabe

, zur Herstellung geordneter Verhältnisse im Parlamente mitzuwirken und in der deutschen Opposition einen mäßigenden, radikalen Uebertreibungen ent gegenwirkenden Einfluß zu üben, besser und leichter entsprechen können, wenn eS vermieden worden wäre, durch die Betheiligung an der KabinetS- bildung über die fortdauernde Unabhängigkeit und die ungeänderte politische Haltung der Gruppe nicht ganz unbegründete Zweifel zu erregen. In voller Würdigung der patriotischen Motive, auS denen der Eintritt

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Volksblatt
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Page 1 of 18
Date: 23.10.1897
Physical description: 18
und Gelder werden franco erbeten. Manuscrivte nicht zurückgestellt. — Jnsertions-Gebühr für die Sfpaltige Petitjeile oder deren Raum b !r. für ein-, 7 kr. für zwei- und S lr. für dreimalige Einrückung. Bei größern Jnsertionen entsprechender Rabatt. — Zur Beantwortung eventueller Anfragen wird die betreffende Freimarke erbeten. M 85. Wogen, Samstag, 23. Hctober 1897. XXXVI. ZaHrg. Die Lehre« des deutschen Partei tages in Innsbruck. Vom Gegner muss man lernen. Wie das tiefsinnige Sprichwort so oft schon

ganze und volle Geltung hatte, so auch anlässlich des letzten deutschen Parteitages in Innsbruck. Der Kirchweihsonntag gilt an vielen Orten als Ernte- und Dankessest. Die Libe ralen und Deutschnationalen Tirols konnten Heuer den Verlust eines ihnen bisher sicheren, wichtigen Reichs rathsmandates nicht verschmerzen. Jetzt kamen sie in Innsbruck zusammen aus allen Gegenden Deutschtirols, meistens Doctoren und Städter, um am Orte ihrer ernsten Niederlage mea eulpa zu sagen. Der Zwist Mschen den beiden

Schattierungen derselben liberalen Partei hat das einflussreiche Mandat der nordtirolischen und Orte in die conservativen Hände Doctor e r e r's gespielt. Waskehrteder Parte i- vor, um für die Zukunft Liber.ale und Deutschnationale am gleichen Wagen iiehen zu machen? ist sür den Gegner der Deutschen ein Glück, dass ^ größte Feind des Deutschen gerade öer Deutsche ist. Die Parteisüchtelei, die politische Kleinigkeitskrämerei ist ein Erbübel im deut en Volksstamme. Dagegen hilft einzig und allein

! Dieselbe soll nicht bloß zu Wahlzeiten Bestand haben, sondern die Vertrauens männer in den entfernten Landorten sollen mit dem Bezirkscomit6 im Hauptorte allzeit in Verbindung und politischer Fühlung stehen.). Wie man eine solche Orga nisation durchführt, bleibt sich am Ende einerlei. Die Hauptfache ist, dass sie überall zustande kommt. Doch dürfte der Weg, den die vereinigten deutschen Nationalliberalen einschlagen wollen, am ehesten zum ersehnten Ziele führen. Kehren wir zum Jnnsbrucker Parteitag zurück. Der selbe

befasste sich auch mit unserer „Katholischen Volkspartei' und möge auch sie die ihr dort er theilte Lehre annehmen. Sie hat bereits Schritte ge than, um ein Zusammengehen mit den deutschen Par teien in der Sprachenfrage anzubahnen. Auch den rohesten Obstructionisten gilt Dipauli's Antrag zur Regelung der heiklen Frage durch ein allgemeines Sprache ngesetz zum all ermin desten als discutabel. Hält die Voltspartei ernstlich fest an ihrem Antrage, dann verdient sie den Dank der Regierung, der Deutschen

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 14.07.1897
Physical description: 10
trage, eine Ausgleichs-Conferenz nach Prag einzube rufen. Wir können nur wünschen, dass diese Conferenz endlich zu einem dauernden Friedensschlüsse zwischen den Deutschen und dem czechischen Volke führen möge, denn so, wie bisher, kann es doch füglich nicht mehr fortgehen. Der Kampf wird immer leidenschaftlicher und nimmt Formen an, die den staatsgefährlichen Character kaum mehr verkennen lassen. An dem Kampf um die Sprachenverordnungen ist natürlich die sogenannte deutsche (deutschliberale

und deutschnationale) Partei am stärksten betheiligt. Sie betreibt diesen Kampf mit allen Mitteln, erlaubten und unerlaubten. Was in dieser Beziehung geleistet wird, übertrifft alles bisher dagewesene. Die Veitstanz- Epidemie unter den „Deutschen' in Oester reich dauert fort. Einen großen Trumpf hat die deutschliberale Ob- structionspartei in der letzten Zeit ausgespielt, um . das Cabinet Badeni weich zu machen. Den deutschen Ge meinden in Böhmen ist eine juristische Darlegung über das Verhältnis der Gemeinden

weiter um sich, und es ist kein Zwei- dass fast alle deutschen Gemeinden in Böhmen, Aeuilleton. Das Recht der Cleriealen. Bon Dr. Carl ». Grabmayr. (Schluss.) Nas Dr. v. Grabmayr über die Sclaverei sagt, ist Unfalls auch ein Sophisma und ein Faustschlag ins chcht der Geschichte; denn wenn Aristoteles dasNatur- ^cht festhält und zugleich die Sclaverei billigt, so folgt arvus noch keineswegs, dass selbe vom Naturrecht ge- die Kirche anfänglich mit den be- > senden Verhältnissen der Sclaveret Rechnung trug Hier Gesetzgebung

..Prager Abendblatt' eine ernste Verwarnung an die deutschliberalen und deutsch nationalen Urteutonen. „In der letzten Zeit', schreibt das Blatt, „ist es leider mehrfach vorgekommen, dass Oesterreicher deutschen Stammes sich hinreißen ließen, jenseits der Grenze unseres Kaisei st aat es in öffentlichen Versammlungen Klagen über Bedrückung des deutschen Volkes in Oesterreich zu führen. Mit Stolz darf jeder Deutsche auf die geistigen Bande blicken, mit welchen Kunst, Wissenschaft und Schriftthum

die Deutschen alle umfassen, die in ihrer Gesammtheit ein glänzendes Bild der voranleuchtenden deutsches Cultur bieten. Aber diese Einheit des Geisteslebens bedingt keineswegs irgend eine staatsrechtliche Einheit aller deutschen Stämme. Stets wussten die Deutschen festzuhalten an ihrem Volksthum, aber auch in ehrenvoller Treue an dem Staate, welchem sie angehören, und die Pflicht treue ist eines der schönsten Worte unseres Sprach schatzes. Um so betrübender ist es, wenn Männer, wie Dr. Funke

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