696 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1901/19_06_1901/TIPOS_1901_06_19_2_object_7989540.png
Page 2 of 8
Date: 19.06.1901
Physical description: 8
. Diese Volksvertretung, welche nicht, wie ge sagtwurde, völlig der Ohnmacht verfallen ist, sondern im Gegentheile die mächtige Lebenskraft zur wirt schaftlichen Wiederaufrichtung des Reiches fand, wird sich hoffentlich auch den Ruhm nicht ent gehen lassen, die politische Ordnung wieder her gestellt zn haben. Die kleinen Streitigkeiten des Tages können dann die Einkehr des heißersehnten Friedens nicht verzögern, und die Regierung hat keine höhere Pflicht, als ihm diesen Weg zu bahnen. Ztellmgnilhmt des deutschen

Volksuereines in 6op M Antonoiniesragc. Donnerstag, den 13. Juni, abends berief der deutsche Volksverein eine Versammlung im dorti gen Bürgersaale ein, um zu der für die deutschen Tirols so wichtigen Autonomie-Frage Stellung zu nehmen. Zu dieser Versammlung, welche sich eines guten Besuches zu erfreuen hatte, fanden sich auch eine Anzahl christlichsocialer Parteimitglieder ein. Herr Dr. Kinsele begrüßte die Versammlung und hielt eine längere Rede über die genannte Frage, in welcher er in sachlicher, ruhiger

Weise diese Frage behandelte und zwar von vier ver schiedenen Gesichtspunkten aus: vom politischen, financiellen, wirtschaftlichen und nationalen. Aus den vortrefflichen Ausführungen des Referenten musste man die Ueberzeugung gewinnen, dass, wenn der v. Grabmayrsche Entwurf Gesetzes kraft erlangen würde, d. h. wenn den Wülsch- tirolern ihre in jenem Entwürfe niedergelegten Wünsche erfüllt würden, dies für Tirol ein großes Unglück bedeutete, besonders aber'für das obere Etschland und die deutschen

zu zwingen. Herr Dr. Kinsele hob rühmend hervor, dass die Abgeordneten Dr. Schöpfer, Dr. Schorn und Dr. v. Gug- g e n b e r g sich im Landtage sehr warm der Fasfathaler angenommen haben. Dies alles würde von den Wälschen durchgeführt werden, auf Kosten der Deutschen Tirols und auf Staats kosten. Herr Dr. Kinsele fand für seine hoch interessanten Ausführungen, die den gründlichen Kenner der Hintergedanken der Wälschen, sowie der ganzen Sachlage überhaupt verrathen haben, lebhaften Beifall. Wir Hütten

nur gewünscht, dass der Bürgersaal bis aufs letzte Plätzchen von deutschen Bürgern Bozens besetzt gewesen wäre. Kaufmann Amon stellte die Anfrage, ob Herr v. Grabmayr, der B a d e n i Tirols, nicht zu dieser Versammlung eingeladen worden sei. Es sprach sodann Herr Heinrich Lun, welcher ausführte, dass der Landtag nicht über die Köpfe der deutschen Wählerschaft hin diese Frage lösen dürfe; es sollte diese Frage über haupt von der Tagesordnung des Landtages abgesetzt und deren Verhandlung

1
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1899/07_02_1899/BTV_1899_02_07_1_object_2976248.png
Page 1 of 8
Date: 07.02.1899
Physical description: 8
nach der erfolgten Vertagung desselben uns die Beschlüsse derselben, so des Polenclabs. der parlainen- tarischen Commission der Iiechlen :c. theilen wir der Vollständigkeit wegen noch Nachstehendes mit: Der Verband der deutschen volkspartei hielt am 3. ds. vormittags und abends Berathungen ab, in welchen die vom Vo»sitzcnden mitgetheilten Grundsätze für eine gemessn:»«,' Knndgedting der dentschcn sinken im wesentlichen gebilligt scwie eine besondere Kund» gebnng des Verbandes emstiminiz beschlossen wurde

. In derseldcn heißt es einleitend, mit der neuerlichen Vertagung des Reichsrarlies habe die Herrschaft deS Z 14 wieder begonnen, ^'ic Wege des deutschen Volles und seiner Vertreter seien llar vorgezcichnet. Der durch Erlassung der Sprachenverordnnngen für Böhmen und Mähren, sowie dnrcl, eiue Reche sonstiger Maß regeln verübte Angriff auf d.ii n.'.tionalen Besitzstand der Deutschen bestimme nach wie vor die innerpolitischc Lage. Die Sprachenverordnungen, die d,is Ä)c,tlel zur Durchdrnckung des Zlusgleiäies

mit Un^ürn biloen sollten, uleiben bestehen; zu ihnen geselle sich die Ge fahr weiterer Beeinträchtigungen der Stellung der Deutschen. ,.Es gilt daher, heißt es weiter, unge beugten Muthes im Widerstände zu verharren, bis eine entscheidende Wendung zum Besseren eingetreten ist. DaS sich immer stärker abreitende und vertiefende Stammesbewnsetscin gibt wohl eine sichere Gewähr dafür, dass unser Volk die Kiaft hiezu und das er forderliche Selbstvertrauen finden wird. Weder über triebene Zuversicht

, noch entsagende Hoffnungslosigkeit dürfen platzgreife», soll uicht die deutsche Sache schweren Nachtheilen ausgesetzt sein. Die Rücksicht auf die In teressen unseres Volkes gebietet eS, dass in so ernster Zeit, wie es die gegenwärtige und unmittelbar bevor stehende ist, jedes kleinliche Gezänke schweige und dass sich alle Parteien, denen die Wohlfahrt des deutschen Volksstaiiiines am Herzen liegt, in der Vertheidignug der Reckte desselben zusammenfinden. Die deutsche Volkspartei wird jede nationale» Zwecken

dienende Einigungöbestrebniig stets nach Kreisten fördern und daher auch die Aufstellung der nationalpolitischen For derungen der Deutsche» niit Nachdruck betreiben. Möge der Ernst der Lage in allen Kreisen unseres Volkes die Ueberzeugung reifen, dass festes Zusammenhalten und unbeugsamer Widerstand beute mehr den je nöthig sind.' Endlich wurde die Stellungnahme der Mitglie der der deutschen Volkspartei in den einzelnen Land- tagen erörtert und zum Schluss dem Vorstände, ins besondere dem Obnianuc

2
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/15_12_1897/MEZ_1897_12_15_1_object_675666.png
Page 1 of 24
Date: 15.12.1897
Physical description: 24
haben, der die Erlassung eines Sprachengesetzes zum Zwecke der Aufhebung der Sprachenverordnungen bezweckte, daß die Katholische Volkspartsi in der Debatte über die Ministeranklagen den Antrag stellte, es sei unter Anerkennung der Nothwendigkeit der gesetzlichen Regelung der Sprachenfrage über den Anklageantrag der Deutschen zur Tagesordnung überzugehen, daß Sie gegen den Knebelungsantrag des Grasen Falken- hayn gestimmt und daß Sie sich endlich in den letzten Tagen zwar solidarisch mit den Tschechen, Slovemn

und Polen erklärten, aber gleichzeitig eine Verständigung mit den Deutschen „in Vor behalt nahmen'! Ja wohl, das Alles mögen Sie gethan haben, Herr Baron! Und Sie haben keine Ursache darauf stolz zu sein l Alles hätten sie sich ersparen können, wenn die „Katholische Volkspartei,' deren Führer Sie ja sind, (unter Vorbehalt einer Verständigung mit den Majoritätsparteien in Fragen nicht natio naler Natur) von vornherein mit Energie für die Aufhebnng der Svrachenverordnungen eingetreten wäre

, wenn sich diese Partei in dieser Lebensfrage auf die Seite der deutschen Stammesgenossen ge stellt und ihnen Kampfgenossenschaft geleistet hätte. Anstatt dies als Ihre nationale Pflicht zu erkennen, haben Sie seit dem Monate April d. I. alle Anträge der Deutschen niederstimmen geholfen, an der Seite der grimmigsten Feinde des deutschen Volkes gekämpft, gegen den Antrag auf sofortige Auf hebung der Sprachenverordnungen gestimmt und die Zuweisung des Antrages an einen Ausschuß verlangt — bekanntlich das sicherste

Mittel, um einen der Mehrheit unbequemen An trag für immer zu begraben. Sie verlangten einen Ausschuß zur Prüfung dieses Antrages zu einer Zeit, als bereits die sicherste» Anzeichen dafür vor lagen, daß diese Verordnung die Deutschen zu einem Verzweiflungskampfe führen müsse. Kein Mensch muthete Jhnm zu, daß Sie sich den freisinnigen deutschen Parteien «ganz anschließen' ! Aber nur das glaubte man von einem Deutschen, der einen großen deutschen Wahlbezirk zu vertreten hat, billiger Weife verlangen

zu können, das er seine deutschen Stammesgenossen in einem ihnen in frivolster Weise aufgedrungenen Kampfe um ihre uationale Existenz nicht verlassen, daß er sich nicht um eines politischen Parteivortheils willen von seinen StammeSgenossen trennen w^rde. Das glaubte man von Ihnen erwarten zu dürfen, was Ihr Bozener Organ vor wenigen Wochen von Ihnen mit dürren Worten forderte: „Los von den Tschechen, los von den Polen, los von der Regierung.' Hätte sich die katholische Volks- partei, welche in dem gegenwärtigen nationalen

3
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1898/05_12_1898/BZZ_1898_12_05_2_object_368801.png
Page 2 of 6
Date: 05.12.1898
Physical description: 6
gemacht hat.' - „Unser Kind'. Eine klerikale Parodie auf das Lied „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein' verdient weitere Verbreitung. Wir entnehmen sie der „Kärnt. Zeitung', und zwar einer Rede des Paters Georg freund, der, gegen die Beschlüsse des Siebenten deutsch österreichischen Lehrertages polemisirend, mit folgenden Worten schloß: „Sie sollen sie nicht haben. Die Seel' von unserem Kind, Solange man in Oestreich Noch einen Oesl'reicher find't' Dabei müssen wir den Pater Freund

über den Abschluß eines Anlehens gescheitert seien. Wie weiter behauptet wird, sei die Ver mählung des Prinzen Jayme mit einer bayerischen Prinzessin beschlossene Sache. Gar kein Recht! Köstlicher als das Schlaglicht, welches eine unfreiwillig komische Aeußerung eines Vertreters der Regierung in Prag gelegentlich des Jubelfestes der Lese- und Redehalle deut scher Studenten über die Lage der Deutschen in Oesterreich gegenüber jener der Tschechen verbreitet, kann nicht leicht ein Ausspruch

, wenn die Deutschen der „Gleichbe rechtigung' wegen auch nur ein Postulat geltend machen möchten! Den Tschechen wird es nicht verübelt, wenn sie mit Verweigerung des Heeresbudgets drohen, falls man ihnen nicht nachgibt, bei den Deutschen gilt es schon als unerlaubte Maßlosigkeit, an's gute Recht zu erinnern! Eine solche Erinnerung versetzt die feudalen Obergötter wie jede Erinnerung an einen säumigen Zahler in gewitterschwüle Laune. Das Mäßiguugprcdigen an die Adresse der Deutschen gehört schon

so zu dem be liebten Sport der Offiziösen nnd anderer Re- gierungsdiener, daß man darüber gar nicht mehr daran denkt, wer denn eigentlich die ewigen Drängler und Forderer sind. Als nun Funke sorisuhr: „Unser gutes Recht ist es, von dem ich gesprochen habe und der Vertreter des deutschen Volkes kann, wenn er zur akademischen Jugend spricht, auch von dem deutschen Recht und den nationalen Forderungen des deutschen Volkes sprechen', da drohte das Regierungsorgan — wahr scheinlich ein Tscheche — mir der Auflösung

der Versammlung, wenn in diesem Smne weiter gesprochen werde. Auch der Abg. Dr. Zdenko Schücker war schon früher von dem selben „Organ des Gesetzes' ermahnt worden, da er es gewagt hatte, an die Brutalitäteu gegen die deutschen Studenten in Prag im Vorjahre zu erinnern. Das böse Gewissen stopft sich freilich überall gerne die Ohren zu, wenn es an alte Unterlassungssünden gemahnt wild. Man soll also in Prag sich deutscher seits gleichsam den Rücken reiben, wenn man Schläge bekommen hat, aber später nicht mehr

4
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1901/21_06_1901/MEZ_1901_06_21_2_object_596516.png
Page 2 of 12
Date: 21.06.1901
Physical description: 12
Seite 2 während der Prager Kaiscrtage zur Spracht kam. In rein tschechischer Gegend wäre sie als Preis der Annahme der deutschen Forderungen und der deutschen Vermittlungssprache nicht undenkbar, als Tschechisiernngsanstalt in einer deutschen oder gemischtsprachigen Stadt darf keine tschechische Hoch schule ein Landes- oder Reichsbudget belasten. Herr Dr. Lueger, der politisch nothleidende „Herr von Wien', sieht die deutsch-tschechische Majorität bereit- fertig vor seinem geistigen Auge

, obgleich sie nicht vermochte, den hohen Zweck zu fördern, zu dem sie unternommen worden war. Wenn nicht Alles trügt, so hat sie auf die Deutschen informativer gewirkt, als auf Krone und Regierung. Was wir besorgten, hat sich erfüllt. Der tschechische Chauvinismus, der die selbst errichteten Potemkin'-- schen Bauten, hinter welchen sich der Mangel einer Wasserleitung nnd andere Prager Rückständigkeiten verbergen, sür echt nimmt, hat durch den Kaiser besuch einen neuen Antrieb erhalten. Der tschechische

. Daß die Berichte aus Prag in Deutschböhmen nicht gerade Entzücken hervorgerufen haben, ist begreiflich. Der thätliche Angriff auf die deutschen Farben in der Landeshauptstadt, in der der Monarch fünf Tage residierte, um ebensoviele Stunden im deutschen Sprachgebiete Böhmens ohne Inanspruchnahme der Gastfreundschaft einer deutschen Stadt zu verbringen, diese Umstände traten vor der richtigen Würdigung des Reisezwcckes zurück und vor der StaatStreue der deutschböhmischen Bevölkerung, die mit ihrem glanz vollen

und herzlichen Empfange deS selten gesehenen Monarchen ihre konstitutionelle Gesinnung zum Aus druck brachte, die unentwegt national und freiheitlich, der Krone keine Verantwortlichkeit aufbürdet für die Sünden und Mißgriffe verschiedener Regierungen. So ist der Kaiser im deutschen wie im tschechi» schen Theile seines blühendsten Landei als Trium- phator eingezogen und mit reichem politischen Gewinn trat er vorgestern die Rückreise an. Aber dieser Gewinn ist kein Gewinn für seine Regierung

, keiner für das Parlament und keiner für den Landesfrieden. Er ist rein dynastischer Natur und wird sich in der österreichischen Politik vielleicht nur in einer er starkten Stellung Zisleithaniens gegenüber dem H 14- AuSgleich mit Ungarn ausdrücken. Das Verhältniß zwischen Deutschen und Tschechen hat sich infolge der Kaiferreise eher verschlechtert als verbessert. Wir denken hiebe» nicht an einzelne Prager Episoden, die verstimmen, ohne die Haltung der Politiker zu beeinflussen. Wichtiger scheint uns daS Bestreben

5
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1900/25_04_1900/BTV_1900_04_25_2_object_2982568.png
Page 2 of 10
Date: 25.04.1900
Physical description: 10
der deutschen inneren Sprache widerspreche dem gesetzlichen Zustande. Redner könne eine ganze Reihe von Patenten aus der Zeit der Kaiserin Maria Theresia citieren, welche bestimmen, dass die Beamten beider Landessprachen mächtig sein müssen. Trotzdem sei düs in der Praxis nicht der Fall gewesen. Wir behaupten, führt Redner weiter aus, dass die Sprachen- Verhältnisse in Böhmen durch Landesgesetze geregelt sind und dass eine Aenderung dieser Verhältnisse nur durch ein Landesgesetz

oder durch Vollzugsverordnungen erfolgen könnte. Eine solche Vollzugsverordnung war die Sprachenverordnung des Grafen Baden»; bei den Gantsch'schen Sprachenverordnungen war dies nicht mehr der Fall, weshalb ihnen auch die ezechische Partei ihre Zustimmung versagte. Obwohl wir also Landes gesetze hatten, verlangten wir dennoch AuSsührungS- Verordnungen, und zwar deshalb, weil die Landes gesetze nicht durchgeführt wurden, und weil wir die staatlichen Organe zwingen wollten, die LandeSgesetze zu beobachten. Die Deutschen

wollen dagegen eine Abgrenzung des Landes in ein deutsches und ein böh misches Sprachgebiet und die Ausscheidung der böh mischen Sprache aus dem deutschen Gebiete. Für eine solche Theilung wird jedoch kein Czeche stimmen. Wir wollen eine ehrliche Gerechtigkeit, dir Deutschen wollen dagegen zweierlei Gleichberechtigung haben, eine für sich und eine für uns. Sie wollen bloß deutsch und wir sollen böhmisch-deutsch sein. Die Deutschen wollen die deutsche Staatssprache, und doch hat ihnen schon der Abg. Sturm

im Jahre 1867 gesagt, dass diese Forderung nicht erfüllbar sei. Diese Forderung wird das Reich zertrümmern. Wenn die Deutschen eine solche Forderung stellen, so kann von einer Ver ständigung keine Rede mehr sein. Die Deutschen sagen, wenn wir uns nicht verständigen können, sollen die Deutschen und Czechen in Böhmen anSeinander- gehen; da möchte eS mit unseren Minoritäten schön aussehen. Wir wollen, dass jeder so sprechen dürfe, wie er eS gelernt habe. Ein „DivorxonS' ist für uns total unannehmbar

. Bezüglich der Ausscheidung der böhmischen Sprache aus dem deutschen Sprachgebiete spricht sich Redner gegen das Princip der Uebersetzungen und Dolmetsche als eine Monstrosität ans. Was heute in Böhmen gelte, gelte schon seit Jahrhunderten; das habe schon unter Kaiser Joseph und unter Bach gegolten, und selbst in Concursen habe man von den Beamten die Kenntnis beider Landessprachen verlangt. Die Deutschen verlangen die Theilung der Be hörden. Eine solche Theilung habe sich aber nicht bewährt

6
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1901/14_03_1901/SVB_1901_03_14_4_object_1938408.png
Page 4 of 8
Date: 14.03.1901
Physical description: 8
Seite 4 „Der Tiroler' Donnerstag. 14. März 1901 und Clary. Clary, der dem deutschen Volke am ehesten gerecht zu werden suchte, musste deshalb abtreten, weil die Tschechen und mit diesen im Bunde die Katholische Volkspartei ihm das Weiter regieren unmöglich machten. In der letzten Periode traten die Tschechen auch dem jetzigen Ministerium Koerber gegenüber, indem sie mit Kindertrompeten und anderen Instrumenten jede Arbeit verhin derten. Das Aufgeben der Obstructiön von Seite ' der Tschechen

gewesen zwischen den Radikalen (Heilrufe) und den Socialdemokraten. Er, Redner, könne sich mit der Politik, respective der Tactik der Deutschradicalen nicht befreunden und es sei zu verurtheihn, dass dieselben mit der „Los von Rom'-Hetze eingesetzt haben (vereinzelte, gedämpfte Rufe: Liguori!), wo die Deutschen Grund genug hätten, alles Trennende zu vermeiden, um in nationaler und wirtschaftlicher Äeziehung zuarbeiten, um so dem Ansturm der 'Slaven zu widerstehen. Es sei sehr zu beklagen, dass hie Deutschen

unter sich nicht einig sind. Sie theilen sich in sechs Parteien. Bei den Slaven sei dies zwar auch der Fall und der Tschechenclub, der bisher ein Geschlossenes bildete, sei heute in drei Parteien gespalten. Anspielend aus das Reichsdeutsche Centrum, das im Deutschen Reiche die stärkste und einflüssreichste Partei sei, kam der Redner nochmals au'f den österreichischen Centrumsclub zu sprechen. Er wisse nicht, ob dieser, auch wie das deutsche Centrum zur einflussreichsten Partei sich erschwingen wolle (Gelächter), bemerkte sodann, dass

, eine italienische Trutzschule zu errichten, Lavarone, Folgoria, Sanct Sebastians und Vignola bei Pergine sind längst in ihren Rachen gefallen. Die Mocheni haben sie immer abgeschlagen, sie waren nicht imstande im deutschen Fersenthale Fuß zu fassen, trotzdem, dass sie oft und . oft wälfche Bücher vertheilt haben, den Ge meinden alle möglichen und unmöglichen Verfprech- Angen gemacht, Petitionen für wälfche Schulen nach Innsbruck geschickt haben. Immer ertheilten ihnen die Gemeindevertretungen ordentliche

Abgeordneten noch dafür sorgen zu wollen, dass die öffentlichen Staatsstellen in Bozen nach Möglichkeit mit deutschen Beamten besetzt werden. Der Vorsitzende, Dr. Kinsele, dankte dem Herrn Reichsrathsabgeordneten für seine Aus führungen und für seine Arbeiten im Parlamente, bedankte sich auch für das zahlreiche Erscheinen und schließt sodann um 11 Uhr die Versammlung. Wom Schwurgerichte. Dienstag vormittags wurde der 16jährige Bäckerlehrling Friedrich Holz knecht, nach Tramin zuständig, wegen Brandstiftung

7
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1901/14_06_1901/BZZ_1901_06_14_1_object_468241.png
Page 1 of 6
Date: 14.06.1901
Physical description: 6
sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer» den nicht zurückge sendet. Mit 52 Unkrhaltmigs-Beilagen, S2 humoristischen Beilagen und 24 Modcbeilagcn. Yr.184 Fernsxrechfielle Nr. SS. Areitag, den 14. Zum 1S01. 61. Iaßrg. Zur AutmmiestM Im großen Bürgersaale fand gestern abends eine vom Deutschen Volksverein für Südtirol einberufene, gut besuchte Versammlung statt, an welcher Angehörige aller Parteirichtungen theilnahmen, selbst Bauern aus dem Burg grafenamte waren erschienen. An der Versamm lung

das Volk in dieser Frage zu Worte kommen. Dies sei nur möglich, wenn die Frage» erst von dem nächsten Landtage, welcher mit der Autonomiefrage als Wahl programm gewählt werde, berathen würde. Er beantragte folgende Entschließung: „Die heute über Einladung des Deutschen Volksvereins für Südtirol tagende Versamm lung der Wähler Bozens beschließt: 1. Die Autonomie-Vorlage, welche eine radikale Umänderung der seit 1316 be stehenden derzeitigen staatsrechtlichen Verhält nisse Tirols herbeizuführen

dieser wichtigen Frage dem im laufenden Jahre neu zu wählenden Landtage überlasse, um so den Wählern durch die Wahlen selbst Gelegenheit zu geben, ihren Willen in dieser Angelegenheit zum Ausdruck zu bringen.. 2. Sollte in der kommenden Land tagssession trotzdem die vom Subkomite ausgearbeitete Vorlage einer neuen Landes ordnung solchen Inhalts, wie durch Verlaut barungen in der Presse angedeutet worden ist. zqr Verhandluug gebracht werden, so fordert die Versammlung seitens aller deutschen Land

- tagsabgeordneten den entschieden st en Widerstand gegen dieselbe, weil sie in ihr nichts anderes als einen durch die Ver hältnisse nicht gerechtfertigten An griff auf die Einheit des Landes und dessen Verwaltung, sowie den ersten Schritt zu einer Theilung Tirols in zweiProvinzen zu erblicken vermag, ohne daß anderseits dadurch irgend eine Gewähr für die Herstellung des von bei den Nationen gleich sehnlich erwünschten natio nalen Friedens geboten würde. 3. Die Versammlung glaubt, daß die deutschen Abgeordneten

erst dann in eine Ver handlung über ein gewisses Matz von Selbstverwaltung des italienischen Landes theils eintreten dürfen, wenn vorher sämmtliche in der Petition der Städte Bozen und Meran vom April l399 gestellten nationalen und wirthschaftlichen Postulate Deutschtirols erfüllt, bezw. sicher gestellt werden, wobei die Versammlung noch überdies dem speziellen. Verlangen Alls druck gibt, daß die deutschen Enklaven Welsch tirols nicht nur dem deutschen Landes- schulrath, sondern auch dem deutschen

9
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1900/31_03_1900/BRC_1900_03_31_2_object_111387.png
Page 2 of 8
Date: 31.03.1900
Physical description: 8
, zu der auch Bürgermeister Greil, Vieebürgermeister Dr. Aler, die Abg. Dr. Blaas, Dr. Falk, Dr. v. Grab mayr, Dr. v. Hepperger, Payr, Graf Terlago und Welponer erschienen. Dr. v. Grabmayr hielt eine politische Rede, in welcher er die deutsche Gemeinbürgschaft, speciell seine Partei gegen die Anwürfe der Radikalen vertheidigte. Besonders wehe hat den Herren gethan, dass ihnen von den Freunden, mit denen sie doch politisch zu sammengehen wollen, „Knechtseligkeit' vorgehalten wurde (Resolution des Deutschen Wählervereins

vom 21. März). Ueber die nationale Frage äußerte sich v. Grabmayr (nach „Jnnsbr. Nachr.'): „Auch ich sehe es für Oesterreich als eine Noth wendigkeit an, dass es eine Staatssprache habe, und zwar die deutsche. Aber ich bin überzeugt, dass die Einführung der deutschen Staatssprache in der Form, wie sie (von den Radiealen) ver langt wird, unter den heutigen Verhältnissen nicht möglich ist. In jenen Zeiten, wo die Deutschen eine Zweidrittelmajontät im Reichs tage hatten, da wäre eS an der Zeit

gewesen, die deutsche Staatssprache einzuführen. Dass die deutschen Abgeordneten djpS damals unter lassen haben, ist der größte Borwurf, den man ihnen machen muss. — Wie wollen wir jktzt eine solche Forderung durchsetzen? Sollen wir einen Staatsstreich verlangen? Das dürfen wir nicht. Die deutsche Staatssprache in vollem Umfang können wir nicht durchsetzen. Das wurde auch beim Entwurf des Pfingstprogramms wohl erwogen. Es wurde damals beschlossen, sich mit der deutschen Vermittlungssprache zu be gnügen

. Das ist nur ein formeller Unterschied. Mehr können wir nicht erreichen, als dass das Geltungsgebiet der deutschen Sprache in jenem Umfang festgelegt wird, wie es heute besteht. Dass wir ihr Gebiete erobern, die sie heute nicht hat, ist unmöglich.' Dr. v. Grabmayr bemerkte ferner sehr richtig, der Unterschied zwischen i>en Schönereria- nern und den Parteien der deutschen Gemein bürgschaft sei vor allem der, dass letztere den aufrichtigen Willen haben, womöglich den nationalen Frieden zustande zu bringen unter Wahrung

, als eine feine Blüte des österreichischen Bureaukratismus. „National,' sagte Redner, „ist er gar nicht. Für ihn gibt es nur das Interesse, das Staatsschiff wieder herauszulootsen. Er hat aber versichert, dass er ohne die Zu stimmung der Deutschen den Czechen kein weiteres Zugeständnis machen werde.' Hierauf wurde einstimmig eine Resolution angenommen, durch welche der Eintritt des Ver bandes der deutschen Gemembürgschaftsparteien in die Verständigungsconferenz gebilligt und diese als letzter Versuch

10
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1898/18_03_1898/MEZ_1898_03_18_1_object_678590.png
Page 1 of 14
Date: 18.03.1898
Physical description: 14
vorliegt. Wie nicht anders zu erwarten, kommt in dieser Resolution das innige Verhältniß des tirolischen Großgrund besitzes zu den Volksparteien und seine nationale Gesinnung zu kräftigem Ausdruck, wenn auch dabei j betont wird, daß sich der Großgrundbesitz in der Wahl der Mittel und Formen, womit er für die nationalen Rechte und Interessen der Deutschen eintritt, die volle Selbständigkeit wahren müsse. Nach den Erklärungen der WahlkomilcZ von Böhmen, Steiermark und Tirol wird wohl Niemand mehr

zweifeln, daß die Vereinigung des verfassungs treuen Großgrundbesitzes im Reichsrathe, so lange ihr gegenwärtiger Klubverband ausrecht bleibt, in voller Unabhängigkeit von der Regierung an der Seite der deutschen Volksparteien jedem Versuch der slavisch-feudal-klerikalen Majorität, an der; Reichseinheit oder der berechtigten Stellung der' Deutschen zu rütteln, den entschiedensten Widerstand I entgegensetzen werde. j Ueber die in Bozen abgehaltene Versammlung'; und die nach einem ausführlichen

des verfassungstreuen Großgrundbesitzes zum Eintritt in das Ministerium veranlaßt wurde, ohne lvaß die Parteileitung über diesen bedeutungs vollen Schritt sich vorerst mit den verbündete» deutschen Parteien ins Einvernehmen gesetzt hätte. Wir würden eS tief beklagen, wenn dieses ein seitige Vorgehen zu einer dauernden Entfremdung zwischen dem deutschen Großgrundbesitze und den deutschen Volksparteien führen sollte. Uns als Theil des deutschen Volkes fühlend, legen wir nach wie vor den größten Werth darauf

, daß die parlamentarische Vertretung unserer Kurie an der Seite der deutschen Volks- Parteien und in enger Fühlung mit ihnen, wenn auch selbstständig in den angewendeten Mitteln und Formen, für die Rechte der Deutschen in Oesterreich und insbesondere für eine den Int eressen der Deutschen und den Staatsinteressen gleichmäßig entsprechende gesetzliche Regelung der Sprachenfrage eintrete. Nach unserer Ueberzeugung hätte der ver fassungstreue Großgrundbesitz der in der gegen wärtigen Krise ihm zufallenden Aufgabe

, zur Herstellung geordneter Verhältnisse im Parlamente mitzuwirken und in der deutschen Opposition einen mäßigenden, radikalen Uebertreibungen ent gegenwirkenden Einfluß zu üben, besser und leichter entsprechen können, wenn eS vermieden worden wäre, durch die Betheiligung an der KabinetS- bildung über die fortdauernde Unabhängigkeit und die ungeänderte politische Haltung der Gruppe nicht ganz unbegründete Zweifel zu erregen. In voller Würdigung der patriotischen Motive, auS denen der Eintritt

11
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1899/12_04_1899/BTV_1899_04_12_2_object_2977134.png
Page 2 of 6
Date: 12.04.1899
Physical description: 6
der Ergänzuugswahl.en; Wahl der Comites. Inland. Am Sonntag trat bekanntlich in Wien die Ver trauensmänner'Conseren; der deutsche» Oppositions parteien in Aiigelegentieit der Feststellung eines natio nalpolitischen Programmes der deutschen Opposition zusammen. Neber die Berathung wurde folgendes Commnnique ausgegeben: „Gestern vormitiagS um 1l) Uhr versammelte sich im Abgeordnetenhanse die Vertrauensmänner Conferenz der t eutschen Parteien zum Zwecke der Berathung und Fiststellung der nationalpolitifchen

Forderungen der Deutschen in Oesterreich. Den Vorsitz in der Ver sammlung siihrle der Abg. Dr. Funke. Au der Be sprechung »ahmen Theil: Namens der deutschen VolkS- partei die Abg. Dr. v. Hochenburger, Kaiser, Dr. Lemifcy und Prade; namens der deutschen Fortschritts partei die Abg. Dr. Funke, Dr. Groß und Dr. Per- gelt; namens des verfaffungstreueu Großgrundbesitzes die Abg Dr- Baernreither. Eltz, Dr. v. Grabmayr, Freiherr v. Lndwigstorff, Freiherr v. Schwegel und Graf Stürgkh, namens

der christlichsocialen Vereini gung die Abg. Prinz zu Liechtenstein, Steiner und Dr, Weiskirchner; namens der freien deutschen Ver einigung der Abg Mauthlier Die Abg. Dr. v. Hof- mnnn und Dr. Lucger hatten ihr Fernbleiben ent schuldigt. Auf Grund vorher gepflogenen Einverneh mens mit den deutschen Vertrauensmäunern in den einzelnen Kroulä idern erstatteten die im Februar von der Conferenz bestellten Landeörcserenten, und zwar für Böhmeu der Abg. Prade, für Mähren der Abg. Dr. Groß, für Schlesien der Abg. Kuiscr, sür

Zusammenfassung der einzelnen Landesreferate so wie zur Absassung eines formulierten Ent.vurfec über die allen Deutschen in Oesterreich gcineinsaiiien politischen Forderungen wurde ein Uuterauösckuse, bestehend ans sieben Htitgliederu, eingesetzt, welcher nach Durchfüh rung dieser Aufgabe an die Versammlung zu bericbieu haben wird. In diesen Unterausschuss wurden die Abg. Dr. Baernreither, Dr. Groß, Dr. v. Hochen burger, Kaiser, Prinz zu Liechtenstein, Dr. Pergelt und Prade entsendet. In Bezug aus den Qnbalt

der erstatteten Reserate wurde die strengste Geheimhaltung beschlossen ' (Vgl. die Diahtimldungen in der Mon- tagsnumnier. D. R.) Wie >,^)!arodni Listy' melden, ist die sür Donners tag, den 13. d. Mts , in Aussicht genommene Con ferenz des Exeiutiv-ComitöS der AiajoritätSparteien aus einen späteren Zeitpunkt verlegt worden. Ueber die höchst feindselige Stellung, welche die Dentschradicalen zur Programmaction der übrigen deutschen Parteien einnehmen, gibt lehrreichen Auf schluss ciue Resolution

12
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/20_10_1897/MEZ_1897_10_20_2_object_671315.png
Page 2 of 16
Date: 20.10.1897
Physical description: 16
, wenngleich das Haus den gesetzlichen Anspruch darauf hat, ihn vollinhalt lich zu kennen. Ueber ihn hat Dr. Ritt. v. Hochen- burger (Graz) gesprochen und aus seiner trefflichen Rede heben wir Folgendes hervor: „Die Regierung hat eine recht unglückliche Hand bekundet, unglücklich schon deßhalb, weil sie eine Frage, welche die Deutschen in Oesterreich auch außerhalb Böhmens lebhast berührt, zu einer rein böhmischen zu stempeln beliebte. Wenn im Norden ein Brand lodert, kann uns dies im Süden durchaus

, Personen, welche der Bewältigung des Feuers hindernd ent gegentreten, durch Versetzung einiger kalter Wasser strahlen die bisher noch fehlende Erkenntniß der Sachlage zu verschaffen. Wir werden es Ihnen noch beweisen, daß es in Oe st erreich unmög lich ist, gegen die Deutschen zu re gieren. Wir werden ihnen beweisen, daß die Deutschen nicht gesonnen sind, sich ihren Besitz st and einschränken zu lassen, bezw. deutsches Gebiet dein unersättlichen Moloch des Slavisierungs-Gedankes zum Opfer zu bringen

und in der offenbaren Gehässigkeit durch die Heranziehung der tschechischen Polizeireiter aus Prag. Auf die Bitte dies zu unterlassen, ant wortete Graf Badeni telegraphisch: „Es bleibt bei dieser Verfügung.' Es war eine raffiniert boshafte Verletzung deutschen Gefühls.' So kam denn Doktor Ruß weiters dahin, zu sagen: „Wir werden diese Regierung bekämpfen, weil wir in ihrer Politik nicht eine kaiserlich österreichische, sondern eine gräslichBadeni'sche sehen.' Gegen sie wende man sich noch mit gesetzlichen Mitteln

, von unserm deutschen Volke selbst.' Wir hoffen zuversichtlich, daß eS zu solch' einem Verzweiflungsakte nicht kommen wird, doch daß davon überhaupt nur die Rede sein kann, muß jeden guten Oesterreicher mit tiefster Betrübniß erfüllen. Wie hochgradig muß die Erregung des Volkes sein, wenn ein Abgeordneter es wagen kann, solche Worte zu gebrauchen! Unsere Zustände sind eben heillos geworden; im Innern totale Zerfahrenheit, das drohende Defizit, die Bedrückung der Deutschen und die Sorge vor der Zukunft

deS Buchhandels zu halten und auch gegen Berlin erfolgreich zu vertheidigen gewußt. Seit 1825 ist die bis dahin Private Abrechnungsbörse in Leipzig «ine öffentliche Anstalt des im gleichen Jahre gegründeten Börsenvereins der deutschen Buch händler geworden, dem fast alle einigermaßen bedeutenden Buchhändler deS Reiches als Mitglieder angehören. MS offizielles Organ diese? Vereins erscheint täglich daS Börsenblatt für den deutschen Buchhandel und die ver wandten Geschäftszweige, unter welch letzteren der Kunst

13
Newspapers & Magazines
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1899/07_04_1899/pub_1899_04_07_1_object_1027624.png
Page 1 of 20
Date: 07.04.1899
Physical description: 20
werden in Wien die Ausgleichsverhandlungen zwischen den beidersei tigen Regierungen aufgenommen werden. , Sobald das neuerliche Ausgleichsprovisorium Vereinbart sein wird^ soll die Rkonstruktion des -ungarischen Kabinets, die heute noch als ver früht bezeichnet wird, erfolgen. 7 Am nächsten Sonnlag treten in Wien die Referenten für die national-politlschen Forder ungen der deutschen Opposition zusammen. . Schon 'jetzt wird^in deutschen Abgeordnetenkreisen be fürchtet, daß M bei den Konferenzen

, die jeden» falls? wMereMage in Anspruch nehmen wer den/ zn Warfen Auseinandersetzungen kommen werde, Welche das ohnehin recht schwache Ge fügt der deutschen Gemeinbürgschast über den Haufen werfen könnten. So bilden die Deutschen stets ein Bild des Zwistes und der Feindselig- keitkl; im eigemn Lager/^ein Zustand, der nur den nationalen Gegnern reiche Vortheile bringt! Der Charakter der vergangenen stillen Woche erstreckte sich auch auf das politische Leben. Wenn man auch nicht gerade behaupten

, denn er hat nicht bloß den Beweis er bracht, daß der Gegensatz zwischen Czechen und Deutschen ganz gut überbrückt werden kann, wenn nur auf beiden Seiten der gute Wille hiezu vorhanden ist, er hat auch gezeigt, daß das Land, sowie beide Bolksstämme desselben, den größten Nutzen davon haben, wenn in der Landesoertrelung die nationalen Gegensätze in den Hintergrund gedrängt werden, um der posi tiven Arbeit Platz zu machen. Noch in keiner 'Session wurden so viele und wichtige^Vorlagen in verhältnißmäßig kurzer Zeit

nichts von politischer Be friedigung entHallen, nicht nur in der großen nationalen Streitfrage, sondern auch in Betreff der Parteienlage im deutschen Lager, so ist es wohl hervorhebenSwerth, daß andererseits auch aus den czechischen Parteiblättern von Sieges- sreude oder politischer Zuversicht wenig zu be merken ist. Die „Narodni Listy' Heben sogar dem Gefühle Ausdruck> „daß die Czechen wie der vor einer Windung stehen und daß der Augenblick nahe sei, wo sie aus optimistischen Träumen erwachen würden. Jedenfalls

hätten sie sich auf das Schlimmste vorzubereiten und die Waffen zum Kampfe bereit zu halten, dabei aber ihre Ansprüche nicht zu überspannen, son dern nur immer das Mögliche von derbster- reichischen Regierung zu fordern.' Die „Politik' meint, es könnte im Sprachenko»flikte rasch zum Frieden kommen, wenn die Deutschen nur endlich ihren Anspruch auf ein abgeschlossenes deutsches Sprachgebiet aufgeben wollten. Dazu ist nun freilich kaum eine Aussicht vorhanden, wohl aber spricht aus vielen deutschen

14
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1900/31_10_1900/MEZ_1900_10_31_2_object_590333.png
Page 2 of 14
Date: 31.10.1900
Physical description: 14
anSgieng, daß heule nicht der Kampf zwischen Liberalismus und Klerikalismus in erster Reihe stehe, hat mit diesem Kompromisse vorbereitet, was nach seiner Ueberzeugung im Parlament schon längst hätte durchgeführt werden müssen: ein Zusammengehen aller deutschen Parteien von Links und Rechts, welcher politischen Richtung sie auch angehören mögen. Die Erweiterung der deutschen Gemeinbürgschaft über die Linke hinaus war sein Programm, als noch die Deutschen im Kampse gegen die Sprachenvcrordnungen standen

des nationalen Gedankens, der die Kandidaten der katholischen Volkspartei zwingt, in ihren Wahlaufrufen die Förde- rung der deutschen V rmittlungssprache zu betonen, in weiterer Folge die Partei veranlassen könnte, sich der deutschen Gemeinbürgschaft zu nähern. Freilich hört man auch m den Kreisen deS verfassungstreuen Großgrundbesitzes manchen Zweifel darüber äußern, ob die Hervorkehrung des nationalen Standpunktes bei den Mitgliedern der katholischen Volkspartei und der Christlich-Sozialen in Tirol mehr

man für die Partei, der Baron Dipauli angehört, das unfreundliche Kenn- zeichnungSwort von den „schwarzen Tschechen'. Um ihrer kirchlich?» Ueberzeugung willen glaubten die Tiroler Konservativen ein Bündniß mit nördlichen uud südlichen Slav-n, mit den leidenschaftlichsten Widersachern des DeutschthumS eingehen zu sollen. Von Belcredi bis zu Bade-n waren si- die Stützen jeder Regierung, die je nach Umständen daS „Ohne oder gegen die Deutschen Regieren' zum Leitmotiv erwählte. Und als dann nach Verkündigung

langen, daß sie eS gegebenenfalls unterstützen. Der Klub werde künftighin keine Rücksichten auf die jeweilige Haltung der Deutschen üben, nicht weil letztere das Kompromiß nicht mehr erneuerten, sondern weil hiebei die gesellschaftlichen Formen nicht gewahrt wurden. Allerdings sei eS mit Rücksicht auf die im nächsten Jahre stattfindenden LandtagSwahlen für die Deutschen schwer, bei der Stellung der Italiener im Landtage und bei der Stimmung der deutschen Bevölkerung für die Italiener einzutreten

. AuS Ai aß der bevorstehenden Neuwahlen wurde die Einberufung einer Vertrauensmänner- Versammlung für Sonntag, den 18. November d. I. nach Prag beschlossen. Die von der Regierung ge plante Einberufung deS Landtages war Gegenstand einer eingehenden lebhaften Debatte, in welcher t>ie einhellige Meinung zu Tage trat, daß die bereit? von den deutschen LandeSauSschuß-Beisitzern in einer früheren Sitzung deS LandeSauSschusseS diesbezüglich geäußerten Bedenken nicht blos fortbestehen, sondern seither durch die Verschärfung

15
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/16_10_1897/BZZ_1897_10_16_1_object_381882.png
Page 1 of 4
Date: 16.10.1897
Physical description: 4
. s-d»«.«-»: K-nwi-tz. Z?. Telegrmme und neueste Meldungen der „öoM Zeitung'. Aus dem Abgeordnetenhaus. Wien, 16. Okt. (Eigenbericht.) Die deutschen Oppositionsparteien setzten in der gestrigen Sitzung die Obstruktion durch eine Reihe von An trägen mit namentlicher Abstimmung durch volle drei Stunden sort. Hieraus hielt der Abgeordnete Dr. Ruß (Deutsche Fortschrittspartei) eine wirkungsvolle wiederholt durch stürmischen Beifall der Linken unter brochene Rede gegen den Minister-Präsidenten Grasen Badeni

für unter brochen. Bei Wiederaufnahme der Verhandlungen ist auch der Ministerpräsident auf seinem Platze zu sehen. Der weitere Verlauf der Sitzung war ein ruhiger. Deutscher Partritag. Morgen versammeln sich in der Hauptstadt des Lan des die Vetreter der deutsch-freisinnigen und der deutsch nationalen Partei unseres Heimatlandes zum deutschen Parteitage, der einen glänzenden Verlauf zu nehmen ver spricht und die volle Einigkeit aller freisinnigen, deutschen Eleinente Tirols in erhebender Weise dokumentiren

wird. So wie aus allen Theilen unseres Alpenlandes wird auch die Beschickung des Parteitages durch Deutsch-Südtirol eine sehr rege sein und Bozen zumal wird das lebhafteste Interesse an der deutschen Sache durch Delegierung zahl reicher Parteigenossen bekunden. Der Jnnsbrucker Parteitag kann der vollsten Sym pathien der Bevölkerung unserer Stadt versichert sein, welche den Zusammentritt der Deutschen des Landes in der.Metropole - Tirols auf.das..freudigste begrüßt. , Auch die „Bozner Zeitung,' welche durch zwei Jahre

für das Zustandekommen eines Parteitages eingetreten ist, begrüßt den deutschen Parteitag nochmals auf das wärmste mit dem Wunsche, daß die Berathungen, die lediglich dein Wohle unseres Landes gewidmet sind, der Sache unseres deutschen Volkes nützen, zur Erreichung des angestrebten hohen Zieles beitragen und den schönen Gebauten ver wirklichen mögen, die Männer der geistigen Unabhängig keit, die Verfechter der Rechte unseres deutschen Volkes nun für immer geeint zu wissen. -i-' s -i- Die Zahl der von Auswärts

eingelangten Anmel dungen zum Parteitag beträgt bereits über Hundert, eine Ziffer, die erfreulicher Weise das rege Interesse beweist, das, dem Verhandlungszwecke von allen — mit Bewußt sein — Deutschen im ganzen Lande entgegen gebracht wird. Es ist anzunehmen, daß etwa ein Drittel der zum Parteitag außerhalb Innsbruck Geladenen dem Rufe Folge leisten wird, eine Betheiligung, wc dielcheähnlichen Veranstaltungen in früheren Jähren weit übertrifft. Wir gehen nachstehend das Verzeichniß der Städte

16
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1899/27_07_1899/BTV_1899_07_27_2_object_2978719.png
Page 2 of 8
Date: 27.07.1899
Physical description: 8
hervor, der 'zwischen der Kund gebung der deutschen Fortschrittspartei, welche die alten Schlagworte gegen die. Qualität des'Ausgleiches wie derhole und sogar die noch ungeborene Quote iw vor aus abfällig kritisiere, und 5 ein Manifeste der freien deutschen Bereinigung besteht; in den Kreisen der letz teren empfinde man wohl im großen und ganzen die Per/ectionicrung des Ausgleiches als eine Wohlthat, und darum beschränke sich >>iesc Kundgebung auf? eine theoretische Verwahrung

wieder ein. Von der deutschen Aortschrittspärtei sagt das Blatt, dieselbe nehme wieder den CurS in der Richtung der Radika len; daS. solle wohl ihre Kundgebung hauptsächlich darthun. -— Das''.Vaterland' bemerkt: „Es scheint der Plan der deutschen Fortschrittspartei gewesen zu sein, um dem Protest ein größeres Gewicht zu ver schaffen, eine gemeinschaftliche Kundgebung aller oppo sitionellen Clubs, zu veranlassen. Ler Obmann der Fortschritispartei Dr, Pergelt hat sich deshalb schon am 15. d. MtS. an die Obmänner

der oppositionellen Clubs gewendet, aber, wie nun die vereinzelte Publi cation der verschiedenen'Proteste zeigt, ohne Erfolg. Die „deutsche Gemeinbürgschaft' hat vor dem Z 14 nicht Stckid' gehalten.''DaS „Neue Pester Jour nal' findet' es in einer Besprechung der Prötestkund^ gedungen der deutschen Fortschrittspartei und der freien deutschen Vereinigung als interessant, däs« sich 1.444 gelegentlich dieser Manifestationen nicht ein engerer , Anschluss, sondern im Gegentheile ein ^»Seinandergehen der oppositionellen

Parteien zeige, während ursprüng» lich eiste gemeinsamc Kundgebung der deutschen Oppo- silionsgruppen g>plant war. . ^ Die „Wr. AUg. Moiuags Zig.' erklärt, das„Polk-, an welches die teutsche Foitschritlsva'rtei in ihrem Maniseüe mit breitem Wohlbehagen appelliere, werde unschwer herausfinden^ von wem eigentlich ein Ver- fassüngSbruch begangen worden' fei, ob von jenen, w,lche das Zustanbekommeii verfassungsmäßiger Be schlüsse mit Gewalt verhindert uud alle eoustitulio nellen Begriffe in Oesterreich

er nicht besser geworden, daran sei in erster Linie die Obstruktion schuld, die das Werkzeug zerschlug, n.uic'.st dessen ein Erfolg spielend leicht zN erreichen gewesen wäre. Die dculschfortschritltiche Parteipresse beschrankt, sich im großen und ganzen 'aus ^lne Päraphrasie^ung dcB Manifestes. Die „N. Fr. Pr.meint Hicvci, der' Kamps' um die nationalen Daseinsbedingungen des deutschen Volkes sei zu' einem Kampfe ütn 'die'Ver fassung geworden und uni das constitütionelle Princip überhaupt. „Ganz gegen'ihren

17
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/09_12_1897/BZZ_1897_12_09_1_object_380484.png
Page 1 of 8
Date: 09.12.1897
Physical description: 8
. Sie erinnern zu Ihrer Recht fertigung daran, daß Sie einen Antrag ein« gebracht haben, der die Erlassung eines Spra- chengesetzes zum Zwecke der Aufhebung der Eprachenverordnungen bezweckte, daß die Ka tholische Äolkspartei in der Debatte über die Ministeranklagen den Antrag stellte, es fei unter Anerkennung der Nothwendigkeit der gesetzlichen Regelung der Sprachen frage über den Anklageanträg der Deutschen zur Tagesordnung überzugehen, daß Sie gegen den Knebelungsantrag des Grafen Falkenhalin gestimmt

Energie für die Aufhebung der Sprachenverordnungen ein« getreten wäre, wenn sich d«s? Parker'in dieser.' Lebensfrage auf die Seite der deutschen Stam« mesgenossen gestellt und ihnen Kampfgcossen- fchaft geleistet hätte. Anstatt dies als Ihre nationale Pflicht zu erkennen, haben Sie seir dem Monate April d. I.' alle Antrüge der Deutschen niederstimin en g?- halfen, an der » eite der gr iinm ig-7 sten Feinde des devtschien. Bylles-i gekämpsr, gegen den AMrirss auf so». fortlge Aufhebung d-e.r Sprächen

-- Verordnungen g e st i ^ .M^ , die Weisung des Antrages an eme^MsschHoer«! langt — bekanntlich das sicherste Mittel, um einen der Mehrheit unbequnven Antrag für immer zu begraben. Sie'verlangten .eine»- Au-schich znr Prüfung, dieses' Antrages zu einer Zeit, als, bereits' dafür vorlagen, daß diese -Verordnung die. Teutschen ' zu einem Berzweislnngskampfe führen müsse. Kein Menscht m^thete Ihnen zu. daß Sie sich den freisinnigen deutschen Parteien .ganz anschließt l Aber nur das glaubte

man von einem Deutschen, der einen großen deutschen Wahlbezirk zu vertreten hat. billiger Weise verlangen zu , können, dqß er feine deutschen Stammesgenossen in. einem ihnen in frivolster Weise aufgedrungenen stampfe um.ihre nationale Existenz nicht ver lassen, daß 'er sich nicht um eines politi schen Parteivortheils w.jlle>i von seinen Stam- meSgenossen trennen werde. Das glaubte man von Ihnen erwarten zu dürfen, was Ihr hiesiges Organ vor wenigen Wochen von -Ihnen mit dürren Worten^ forderte: »Los

es», den Tschechen, lös von den Polen, los von der Regierung'. Hätte sich die katholische Voltspariei, welche in dein gegenwärtigen Der heutigen Nummer liegt die „Illustrierte Unterhaltungsbeilage' Nr. SS W nxtioualen Kampfe das Zünglein an der Waage bildet, ein einziges Mal mit den deutschen Minoritätsparteien zu einer ivichti-- genAbstinnuung (etwa über dieMinisterauklage) vereinigt, so wäre der politische Abenteurer Graf Badeni sammt den Sprachenverordnun gen schon vor einem halben Jahre ge fallen

18
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1900/30_03_1900/MEZ_1900_03_30_5_object_584656.png
Page 5 of 16
Date: 30.03.1900
Physical description: 16
von allen betrauert, di« ihn kannten, nicht bloß von den Deutschen, sondern auch von den Italienern- Er war unermüdlich, Leuten Tesälligkiiten und Dienst« zu «»weisen. Große Berdienste «iwarb «r sich als Leitn der deutschen Volksschule, welch« unter seiner Dirikliov verstaatlicht würd« und zu ihrer Blüthe gedieh. lD«r Deutschllberal« Verein in Jnn» brück) hielt vorgestern abend» im Hotel »Stadi München' in Innsbruck seine diesjährige General- Virsammlung ob, die äußerst zahlreich besucht

?. Pay r sprach über «Die politische Lage', dl« er als ein« höchst unbe- irtidigende und tief betrübende bezeichnet. Redner w«ndet sich am Schlüsse seiner AuSIührungen gegen »ie Schölierer-Portti, di«, wenn auch dl« Verdienste derselbeo in den Zeiten der deutschen Obstruktion nicht zu unterschätzen seien, andererseits der Semeinbücg- chaft ernst« Gefahren bereit«. Dr. v. Grabmayr bedauert di» letzte Entschließung der radikalen Partei, di« »in «inheitttche» Vorgehen mit derselben erschwert, ast

unmöglich macht, und sprach sich in eingehender Weise über die letzte Resolution de» deutschen Wähler« vereine» au», weich« di« Thatsach« bekundet, daß die »»utschnational» Fraktion in Tirol »inen Anhang der Zchönerir-Gcupve b ldet, daß die Innsbruck»! Deutsch- nationalen Schönererianer find, eiöctert« di« Noth wendigkeit, in wie weit ein politische» Zusammengehen möglich ist. ES wäre zu bedauern, wenn »in« Spaltung entstehen sollt», wenn die deutsch« Gemeinbürgschal«, die erst in elfter Stund

- ständigungSionserenz bilden di« Schiußpunkt« dir Red» Trabmay ». D!e dann zur Annahme gelangte Ent- ichließung lautet: .Der Deulschliberale Verein in Innsbruck erachtet die Erhaltung und Kräftigung des Verbandes der deutschen GemeinbürgschastS-Parteien, der sich In der letzien Sturm- und Drangperiode so wocker gehalten ha», sür dringend geboten; derselbe billigt den Eintritt dieser Parteien in di« Vnstän- »igungSkonserioz und «rblickt in derselben den letzien Versuch, eine Gesundung de» Reiches und der parla

29 — fl Bv« U g - o-nt ein P ck l kleiden NelltAe Nachrichten and Telegranwe- Landtage. Wien, 28. März. Der niedtrösterreichische Landtag nahm heute einstimmig einen Dringlichkeit»- anlrag an. in welchem die Regierung aufgefordert wird, das Eisenbahnprogramm ehestens auf ver- sassungSmässigem Wege durchzuführen. Brünu, 29. März. Der Landtag nahm das Budgetprovisorium an. Im Laufe der Debatte warf der Tscheche Peret der Linken vor, daß die Deutschen die Verständigungsversuche verschleppen. Der Ob mann der Linken, Fux, betonte

19
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/12_06_1897/BZZ_1897_06_12_2_object_383615.png
Page 2 of 4
Date: 12.06.1897
Physical description: 4
sollen Dr. Kaizl und Dr. Herold und ein Mitglied des konservativen Großgrundbesitzes, für die Deutschen Dr. Baernreither und zwei Mitglieder der deutschen Fort schrittspartei berufen werden. (Also ohne die „Deutsche Volkspartei' ? Ein Ausgleich unter solchen Umständen ins Werk gesetzt, müßte gerade so kläglich scheitern, wie der vom Jahre 189V. Die Schriftleitung.) In den Ver handlungen soll vereinbart werden, was seitens der Deutschen und Tschechen als Ersatz dafür angeboten

zu beginnen, und zwar werden die diesbezüglichen Konferenzen entweder in Prag oder in Brünn abgehalten werden. Graf Badeni beabsichtigt ferner zu diesen Konferenzen Vertreter aller deutschen und tschechischen Abgeordneten aus Böhmen und Mäh ren, sowie den Abg. Schönerer einzuladen. Von tschechi scher Seite sollen außer den Vertretern des Tschechen klubs Vertreter des böhmischen Großgrundbesitzes zuge zogen werden. Sobald diese Konferenzen zu der Hoffnuug auf ein positives Ergebnis der Verhandlungen führen

, werde zu Beginn des August der böhmische Landtag ein berufen werden, um die Sprachenverhältnisse in Ordnung zu bringen. Inland, zu ziehen. Inzwischen sollen außerparlamentarische Aus gleichsversuche unternommen werden, deren Anbahnung jchoch gar keinen Zweck haben kann, so lange nicht der eigentliche Stern des Anstoßes — die Sprachenoerord- nungen — beseitigt sind. Die Regierung irrt sich, wenn sie glauben sollte, daß die Deutschen sich diesmal auf irgend eine Weise „herumkriegen' lassen werden. Sehr richtig

bemerkt nach dieser Richtung hin die Dresdener „Deutsche Wacht': „Der errungene erste Erfolg ist erst der Anfang und nicht etwa das Ende der deutschen Ob struktionspolitik. Das kann gar nicht anders sein, denn durch ein unzeitgemäßes schwaches Nachgeben würden unsere Volksgenossen alle künftigen unausbleiblichen Siege in Frage stellen; sie werden fest bleiben in ihrem Wider stand und sich so ihr gutes Recht erzwingen!' Der Zusammentritt der Delegationen ist für den Monat Oktober in Aussicht genommen

. Daraus kann gefolgert werden, daß die Wiedereinberufung des Reichs rathes etwa für Ende September oder spätestens Anfangs Oktober bevorsteht, da den Delegationen noch die Kon- stituirung des Abgeordnetenhauses norangehen muß. Die Delegationen werden diesmal in Wien gleichzeitig mit dem Reichsrathe tagen. Abgeordneten-Besprechungen. Kürzlich haben in Wien zwischen den Abgeordneten der Deutschen Volkspartei von Steiermark und Körn ten Besprechungen stattgefunden, in denen die Abhal tung

20
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1899/23_03_1899/BTV_1899_03_23_1_object_2976867.png
Page 1 of 8
Date: 23.03.1899
Physical description: 8
und Dr. Perathoner. In einer Zuschrift au das „Tiroler Tagblatt' übte Herr Dr. v. Grabmayr schneidige Kritik an einer Rede, die der Bürge,meisler von Bozen Dr. Pera- thoner am I I. d. Mtö. in der Versammlung des deutschen VolkSvereines für Südtirol gehalten hat. Abg. Dr. v. Grabmayr bezeichnete das, was Dr. Pe ralhoner nach vorli.genden Berichten in dieser Ver sammlung »der seine Bethcil ^-lig an dem Referate betreffend die nationalpoliiischeu Forderungen der Deutschen in Tirol gesagt haben soll, als lügenhafte

, die für die Beurtheilung der nationalen Verhältnisse zwischen Deutschen und Italienern in Tirol die allgemeinen leitenden Gesichtspunkte feststellt, fand den einmüthigen Beifall aller Anwesenden und wurde als völlig zu treffend und erschöpfend anerkannt. Aber auch in Betreff der Behandlung der Specialfragen, über die ich sodann nach meinen Anszeichnungen mündlich rese rierle, ergab die anregende, eingebende DiScussio» keinerlei irgend erheblichen Geoensatz Die gründlichste Erörterung fand die sogenannte Fassnner Frage

; aber auch in diesem Punkte wurde niein ursprünglicher An tiag, dass man die Anglicderung des GerichtSbezirke« Fassa an den politische» Bezirk Bozen nicht unter unsere nationalpolitische» Forderungen einreihen könne, einstimmig angenommen. Einhellig wurde die Beam- tcnfrage, die Sprachenfiage, die Autonomlefrage er ledigt. Nur bezüglich u„serer Siellung zu den deut schen Schulen in Luserna und Palu (Moccheni) ergab die Discussion, dass einige Herren die Erhaltung dieser deutschen Partikel beiont wissen wollten

habe die DiScnssion in Be treff der Specialfragen erhebliche Gegensätze zutage gefördert. Schon bei dem ersten Punkte (räumliche Trennung des deutschen und italienischen Landeötliei- les) habe er, Dr. Peralhoner, den« Referenten Dr. v. Grabmayr cncv^isch opponiert. Wäiirend Herr Dr. v. Grabmayr eine sogenannte „reinliche Scheidung' mit allen Conscquenzen verlangte und zur leichteren Durchführung dieses Grundsatzes die Einveileibnng der Gemeinden Alir.! ..nd Truden und der dc.uschen Ge meinden des Nondthaleo

: St. Felix, Unsere F^au im Wald und Laurcin in den deutschen Antheil Tirols verlangte, jedoch rundweg erklärte, die Aufrecht Haltung der deutschen Schulen in Trieiil sei keine politisch- nationale Forderung, sondern nur ini Interesse der Staatsverwaltung, habe er, Dr. Perathoner, mit aller Entschiedenheit gegen die Zunmthnng, die deutschen Stammesgenossen in A'.co, in Lusevna und im Moc- cheui Thale ,c. im Stiche zu lassen, protestiert. In der That hätten auch die übrigen Mitglieder der Commission

21