Aweite Beilage zum „Tiroler Golksblatt' Rr. 7, vom Mittwoch, 2». Jänner 18W. Zur Vertheidigung der katholischen Kirche gegen die mdical-nationale Bewegung. In Nr. 11 des „Tir. Tagbl.' wird in gedrängter Skizze der Verlauf der am 11. Jänner abgehaltenen Versammlung des „Deutschen Volksvereines' mitge theilt: „Es wird jedoch daselbst sälschlich geschrieben, dass die Ausführungen des hochw. Herrn Benefiziat I. Engel „schlagend widerlegt wurde n', ohne auch nur einen der Gründe dafür anzugeben
bevorzugte, so war dies, sührt Redner im weiteren aus, die deutsche Nation. Die deutsche Nation, die Redner so innig liebe, war durch säst ein Jahrtausend die Trägerin der römisch- deutschen Kaiserkrone, welche namentlich im Mittelalter ihre Prestige, ihren alle übrigen Kronen Europas weit übertreffenden Glanz von jenem Papstthum erhielt, welches den deutschen König zum deutschen Kaiser salbte und ihm hiemit den Primat unter den Kron trägern der christlichen Welt verlieh. Trotz der wieder holten
und scharfen Kämpfe zwischen dem Papstthum und mehreren deutschen Kaisern, habe doch immer der Papst den deutschen Königen die römisch-deutsche Kaiserkrone bewahrt, obwohl die Versuchung, dieselbe anderen Nationen zu übergeben, wiederholt nahe lag und obwohl die Könige aller Nationen darnach be gehrten. Die Versuchung, von der eben erwähnt wurde, lag besonders nahe für Alexander III. gegenüber dem ihm feindlichen Staufen Rothbart. Redner erörtete dann, dafs die ganze Kulturarbeit der Kolonisation
der ostelbifchen Provinzen im 12. und 13. Jahrhundert durch die Orden der katholischen Kirche geleistet wurde. PaS Gebiet dieser Cvlvmfatnm betrage über drei Fünftel des heutigen Deutschland. Wenn indes Gegner behaupten, die römisch deutsche Kaiserkrone sei eine Schmach für Deutschland gewesen, so hätte die deutsche Nation durch ein Jahrtausend hindurch gewiss Zeit und Gelegenheit gefunden, diese Krone abzuschütteln, es habe aber jeder deutsche König sich die Erwählung und Krönung zum deutschen Kaiser gerne
gefallen lassen, ja, so manche hätten im schweren Kampfe sich um sie beworben. UebrigenS besitzt Redner, wie er sagt, Gewährsmänner, wie Dr. Ficker zc., welche die römisch deutsche Kaiser krone als große Ehrensache, als Vorzug und cultur historischen Vortheil der deutschen Nation darstellen. ' Wenn man endlich sage, meinte H. I. Engel, wir stehen nicht mehr in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart sei die Kirche feindselig gegen die deutsche Nation, so müsse der Boden respectiert