1,438 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1895/16_09_1895/BZZ_1895_09_16_2_object_395181.png
Page 2 of 4
Date: 16.09.1895
Physical description: 4
Wenn wir uns die Zeit vor 5t> Jahren vergegenwär tigen liegt ojnvärtS von der heuligcn Reichsgrenzc ein Ver. breitungSgcbicl der deutschen Sprache vor uns, das bis an die Grenzen Asiens und bis tief in die Balkan-Halbinsel hinein sich erstreckte. In den gebildeten Kreisen Rußlands war das Deutsche die Umgangssprache, weit mehr als Französisch und auch mehr als die damals noch gering geschätzte Landessprache, und der Hof, an dem das Deutschthum in den deutschen Fürstentöchtern eine ieste Stütze

fand, ging mit gutem Bei- spiel voran. In Armee und Verwaltung waren die einfluß reichsten Stellen in den Händen von Deutschen, glänzende Namen der deutschen Gclchrtenwelt zierten die Lehrstühle der Universität Dorpat und überall öffnete sich deutschem Ge- Aerbefleiß und deutscher Unternehmungslust ein weites Feld. Und heute? Die deutsche Universität ist russifizirt, der Frei brief der Ostseeprovinzeii von rücksichtsloser Hand zerrissen, überall wird das Deutschthum verfolgt unv

sich um Unterthanen des russischen Nachbars, mit denen nach Blieben umzuspringen, ihn Nie mand hindern kann. Einen ähnlchen RückgangdeS DeutschthumS sehenwirin Ungarn. Auch dort ist das Deutschthum seil den vierziger Jahren aus allen Stellungen im Staate verdrängt. Wo sind die deutsche» Städte hingeratheu, die einst durch das Ungarlar.d zerstreut waren. Das alte Ofen hat den Neigen eröffnet, als es an die Eutnationalisirung ging, man hat ihm einen magyarischen Namen gegeben und seinen deutschen Bewohnern

die Mutter sprache verboten, hat sie iu der Stadtverlrelung mundtodl gc macht, alle Bildungsstätten vom Theater bis zur Schule ihnen gesperrt und sie in das Lager des MagyarenthumS getrieben. Und wie die Geschäftsleute und wie die Studierten, die vor wärts kommen wollten, ihre ehrlichen deutschen Namen abzu legen begannen und über Nacht die behördliche Namcn- änderungSmaschine durch Gewährung magyarischer Namen Tausende von Deutschen in Vollblut-Magyaren venvandel'.e, so verschwanden auch die alten

deutschen Städtenamen von dci Landkarte und magyarische Sprachungeheuer traten an ihre Stelle. Aus Neusohl wurde ein Beszterczcbanya, aus Stuhl Weißenburg ein SzekeSfchervar u. s. w. Die Namen Alten- bürg, Erlau, Fünfkirchen, Gran, Eroßwardein, Oedenburg mit einer fast rein deutschen Bevölkerung von 27.VM Seelen, Preßburg, Raab und viele andere sind beseitigt worden, wie man ein Firmenschild neu anstreicht. Dem wackeren deutschen BolkSstamm in Siebenbürgen, der den Deutschen im übrigen Ungarn

1
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/18_08_1897/MEZ_1897_08_18_2_object_669459.png
Page 2 of 16
Date: 18.08.1897
Physical description: 16
war. Nun ist es aber ein großer Irrthum, zu glauben, daß die böhmischen Könige ihr Markland an die deutschen Kolonisten verschenkten; — dafür hätten sie allerdings auch heimische Abnehmer finden können. Nein, sie suchten es, um ihren königlichen Haushalt glänzender einrichten zu können, vor allem zu Gelde zu machen, wobei sie in recht raffinierter Weise so wohl den Bedarf des Augenblicks wie auch den der Zukunft im Auge hatten. Dem Kolonisten wurde grundsätzlich sein Stück Grund, seine Hufe, von der königlichen Kammer

durch „Einkaus' setzte natürlich voraus, daß es in der Nähe schon Bauern in ähnlichen Verhältnissen gab, welche es ihnen ge statteten, für sich oder ihre auswandernden Söhne soviel baares Kapital zu erwerben, daß sie an einen solchen Ankauf in Böhmen denken konnten. Wenn das nicht immer der Fall war, so fanden sich kapitalkräftige Unternehmer in den Kreisen des deutschen Bürgerthums, die auf eigene Gefahr in jener Weise die Gründe für ganze Dorffchaften unter Anzahlung der „Anleite' kauften

, um sich dann an den eingeführten Kolonisten in irgend einer Weise zu entschädigen. Der direkte Gewinn lag dann in dem „Freigute', das ihnen bei einer solchen Unternehmung zufiel. Damit war in der Regel das erbliche Richteramt verbunden, das der Unternehmer entweder selbst ausüben oder mit Ein willigung des Grundherrn weiter begeben konnte. Auch eine eigene Gerichtsverfassung schied den einwandernden Deutschen von dem slavischen Bauern nicht minder wesentlich als das verschiedene Besitz- Verhältniß und die Sprache

. Der slavische Bauer stand unter der patriarchalen Gerichtsbarkeit des Herrn seines Grundes. Dieses Verhältniß konnte für den Deutschen nicht weiter bestehen, denn er GaiSbuben, Aelpler, Jäger und dergleichen. Auf meinen Festen fand er sie und ich machte eine andere, wichtige Entdeckung? ES ist nicht wahr, wenn man sagt, in einzelnen Thälern sei auch die letzte Spur der nationalen Tracht der. schwunden. Bei der von mir in'S Leben gerufenen Kostümfchau kamen echte Kostüme zum Borschein in Hüll« und Fülle

seiner heimischen, der deutschen Sprache. Indem die Schöffen immer nur der betreffenden Gemeinde entnommen werden konnten, war es nicht möglich, ihm fremde, seiner Sprache unkundige Richter zu setzen, nicht nöthig und nicht möglich, ihn vor fremdsprachige Gerichte zu fordern. Indem andere, namentlich geistliche Gutsherren der königlichen Kammerverwaltung nachahmten und ihre unkultivierten oder minder intensiv ausgenützten Ländereien in gleicher Weise mit Kolonisten besetzten, entstand an der Stelle des alten

2
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1895/31_07_1895/MEZ_1895_07_31_2_object_648072.png
Page 2 of 14
Date: 31.07.1895
Physical description: 14
und Plener und Wurmbrand demgemäß aus dem Ministerium Windischgrätz austreten mußten, in den Blättern dieser und ähnlicher Fraktionen vor wiegend nur die Freude zum Ausdruck kam, daß die Linke sich geschädigt hat. Eine Mehrheit gegen das Budget zu erhalten, wäre sonach ganz un möglich gewesen. Wohl aber wäre bei solchem Vorgehen der Vereinigten Deutschen Linken, wie es deutschnationale Antisemiten und Christlichsoziale so lärmend und mit so wenig Lebensart verlangen, das Budget durch eine Mehrheit votirt

worden, in der die dem Deutschthum und Fortschritte feind lichsten Elemente eine maßgebende Rolle gespielt hätten. Gerade die der deutschen Sache feindlichsten Elemente dieser neuen Mehrheit hätten der Regier ung ihre Bedingungen auferlegt. Ebenso wäre, da eine solche Taktik von den stark gemäßigten Elementen der deutschliberalen Partei, insbesondere aber von den Mittclpartcien in verschiedenen Land tagen sehr entschieden getadelt worden wäre, die Landtagsmajorität in einzelnen Kronländern

von einer Mehrheit votirt worden, die dem Deutschthum in den Ländern mit gemischter Be völkerung die empfindlichste Wunde geschlagen hätte. Großer Schaden wäre für Deutschthum und Fortschritt entstanden, ohne daß das Budget abge lehnt worden wäre. Die Deutschliberalen hätten neuerdings und zwar zum herbsten Schaden des deutschen Volksthums und des Fortschrittes die Erfahrung gemacht, daß der Versuch, die Budget Verweigerung in Oesterreich durchzusetzen, von jeder Regierung, wofern dieselbe nur auf Kosten

der Deutschen und des Fortschrittes den Slaven und der Reaktion Konzessionen machen will, hintertrieben werden kann. Dies Alles wäre in dem höchstwahrscheinlichen, ja sicheren Fall eingetreten, daß der Versuch, eine Verweigerung des Budgets durchzusetzen, mißlungen wäre. Doch wäre die Verweigerung des Budgets trotz aller das Gegentheil in sichere Aussicht stellen den Berechnungen und Erwägungen gelungen, so wäre der Zweck in Rücksicht auf Cilli doch in keiner Weife erreicht, ja vielmehr die Gründung

nicht fallen gelassen. Wie das ganze übrige Budget, wäre auch das Gymnasium iü Cilli auf Grund des tz 14 in's Leben gerufen und nach Durchführung der Neuwahlen im Wege der Indemnität bestätigt worden. Eine solche Regier ung, die sich vorzüglich auf die deutschfeindlichen Parteien hätte stützen müssen, hätte dann jede Rücksicht gegenüber den Deutschen Interessen fallen gelassen. Das derzeitige den Deutschen nicht ge hässige Beamtenministerium wäre ohne Zweifel durch eine Koalitionsregierung ersetzt worden

3
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/01_01_1897/MEZ_1897_01_01_2_object_662847.png
Page 2 of 16
Date: 01.01.1897
Physical description: 16
ReichStagssitzung im neuen Parla- mentSgebäude und der Huldigung der ReichstagS- mitglieder und Magnaten vor König Franz Joseph in der Ofener Burg, In dieselbe Zeit fielen der Beginn der kretischen Unruhen und der Briefwechsel des Papstes an Menelik wegen Freilassung der italienschen Gefan genen, der Besuch Li-Hung-Tschang'S in Berlin und Paris. In Oesterreich hatte die immer mehr fort schreitende Auflösung der alten deutschliberalen Partei die Konstituierung einer „neuen deutschen LolkSpartei' zur Folge

, bestehend aus der deutschen Nationalpartei und den christlich-sozialen Antisemiten. In Italien war die Freisprechung des Generals Baratieri durch daS Kriegsgericht in Massaua daS Ereigniß des TageS. Am 26. Juni fand der preußische HandelS- minister Frhr. v. Berlepsch nach nahezu 6V»jähriger Thätigkeit seine Ersetzung durch den UnterstaatS- sekretär im ArbeilSministerium, Brefeld. Der 29. und 30. Juni sind als Gründung?- tage der „deutschen Fortschrittspartei' anzusehen: Versammlung der deutsch

-böhmischen Vertrauens männer in Prag. 30. Juni: Vertagung des deutschen Reichstages auf den 10. November. In den ersten Wochen des Juli begann der Aufstand in Kreta den zunächst interessierten Groß mächten einiges Kopfzerbrechen zu verursachen. In Italien brach eine Ministerkrisis auS; Kriegs minister Ricotti gab seine Entlassung, welche Rudini sodann formell für daS ganze Kabinet vom Könige forderte. Rudini blieb Präsident, der alte Staatsmann ViSconti-Venosta wurde Minister des Aeußern und Pelloux

z'samm '» scheanst Potpourri, ist aber a traurige Musi. Da ist erstens an Adagio con espresstone der Bereinigten Linken. Ist amol g'wesen scheanS Stuck, iatz a bißl veraltet, weil ist troppo adagio. Zweitens an Allegro con fuoco der Deutschen Fortschrittspartei. Ist ganz nui komponiert von Ruß und Nasche. Dritten« a Echerzando suriozo der Volkspartei. LierienS a Sempre allegro con brio der Christlich-Sozialen, komponiert von Lueger und Schneider. FiinstenS a Pizzicato der Demokraten, vertont

von Kronaweter. Sechsten» a Lento » largo der deutschen Hohenwartianer. Beaht guet ins V'hvr — bei der Regierung. Siebten? daS Ritardavdo ofsat bei Dipauli-KlubS. Ist choralmiißig und a bißt altmodisch, der Baron moant aber, dös sei die ZukunstS- musi. Ich aber nit glab, ih. — Echean war halt an Unisono von allen Deuischen im Tempo allegro vivaee, nach« wur die Regierung schon den richtigen Grundton finden, kann aber nit sein, weil Klerikale alleweil ritardando und da capo dolla mezza elt (Mittelalter

4
Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1895/28_09_1895/OBEWO_1895_09_28_3_object_8022033.png
Page 3 of 12
Date: 28.09.1895
Physical description: 12
Einsicht haben. Innsbrucker Lokalnachrichten. Ernennungen. Der Linienschiffs-Lieutenant in der Reserve Bernard Jülg wurde zum Adjunkten der Seebehörde in Triest ernannt. Der Lehrer Ignaz P e r t m e r in Mals wurde zum provisorischen Uebungs- schullehrer an der Lehrerbildungsanstalt in Bozen er nannt. — Der Kaiser ernannte den Universitäts- Professor in Innsbruck, Dr E Lecher, zum ordent lichen Professor der Physik an der deutschen Uni versität in Prag. Aenlionirung. Der Kaiser gestattete

vergessen. Aber mit jedem Schritte lachte dem Tiroler Gothen das Bild- niß seines Traumes holder, inniglicher, begehrens- werther. Er sah es leuchten durch die Zweige des Waldes, aus Seetiefen und Wieseugründen tauchte es ihm empor, immer schöner, sanfter, deutlicher. Lebhafter glänzte ihm der dunkle Gluthkrystall des Auges, holder grüßte die süße Blüthe der feinen Lippen. Schon ging es hinunter an die wülschen Berge. Dort leuchtete schon der weite See zu Garden, die letzten Wunder des deutschen Landes

, das weiß er, den Worten des deutschen Gelehrten gemäß. Aber die stolzen Paläste öffnen dem deutschen Bauern ihre Herrlichkeiten nicht. Nur ein Palast steht mit offenem Thor. Das betritt der junge Bauer. Kein Mensch hindert ihn. Lange Gänge thun sich auf. Marmor schimmert vou rechts und links, von oben und unten. Mächtige Bilder verkleiden die Wand. Da sieht er eines. Ein bekannter Blick trifft sein Auge. — Der Schildhofer steht wie gebannt: — er braucht nicht mehr weiter zu suchen das muß

5
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1899/10_09_1899/MEZ_1899_09_10_2_object_713260.png
Page 2 of 16
Date: 10.09.1899
Physical description: 16
Seite S Mer«mer Zettvng. Nir. 1VS Die Sache bezüglich des Umschwunges hat also noch ihre guten Wege und die Deutschen werden gut thun, für alle Fälle ihr „Pulver trocken zu halten'. Nichts hoffen und nichts fürchten, scheint in diesem Falle wohl daL beste Verhalten. Die Abgeordneten der Katholischen Volks- Mtei. Meran, 9. S pt. Die Abgeordneten der Katholischen Volkspartei werden morgen Sonntag in Wien zusammentreten, um über ihre Lage und über ihre künftige Stellung nahme zu berathen

. Ihre Presse geberdet sich, als ob diese Partei, welche nächst der Regierung die schwerste Verantwortung sür die herrschenden politi schen und nationalen Mißstände trifft, es wagen dürfte, an die Spitze der übrigen deutschen Parteien zu treten, um sich den sehend gewordenen Wählern gegenüber zu retten, und unter dem Prätext der Wiederherbeiführung geordneter parlamentarischer Zustände eine klerikale Herrschaft unter einem neuen KoalitionStitel zu etablieren. Meint es diese Partei, welche bisher

die ungescheute Helferin bei allen gegen die Deutschen gerichteten Aktionen war, mit ihren bezüglich des PfingstprogrammeS abgegebenen Er klärungen ehrlich, dann nehme sie es an und scheide aus dem Exekulivkomne der Rechten aus. Dann können die ehrlichen deutschen Parteien mit ihr in Verhandlung treten. Aber eine Führung von Ver handlungen, welcher Art immer, kann einer so schwer kompromittierten Partei, mag auch der Prä sident des Abgeordnetenhauses sich zu ihr zählen, unmöglich zugebilligt werden. Das hieße

Treu losigkeit und Felonie prämieren. Seit der Vertagung des Reichsrathes hat der verfassungstreue Großgrundbesitz gezeigt, daß das von den übrigen deutschen Parteien in sein Soli- daritätsgesühl gesetzte Vertrauen gerechtfertigt war. Aber auch diese Fraktion, welche in jeder Hinsicht vertrauenswürdiger ist, als die von den Herren Dr. Ebenhoch und v. Fuchs geführte, wird sich in Verhandlungen mit den Parteien der Rechten, wie sie seitens der z. Z. unter Kuratel gesetzten Regier ung des Grasen Thun

angestrebt werden, nicht einlassen. Das gemeinsame und zu Verhandlungen ausschließlich ermächtigte Organ der deutschen Ab geordneten ist die Obmänuer-Konserenz der deutschen Parteien des Abgeordnetenhauses. An diese hat sich die katholische Volkspartei anzuschließen, wenn sie nicht zu den Gegnern des deutschen Volkes ge zählt werden will. Wenn sie das nicht war, was führte sie auf die Seite der Tschechen? So klerikal als Dr. v. Fuchs und Dr. Ebenhoch sind die Herren Dr. Geßmann und Pater Schneider wohl

6
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/08_11_1897/BZZ_1897_11_08_2_object_381467.png
Page 2 of 4
Date: 08.11.1897
Physical description: 4
Nr. 257 »Bozner Zeitung' (Südtnoler Tagblatt) Montag, den 8. November 1897. ! Deutsche, timgt ^ Unter diesem Titel bespricht die „Brixner Chronik'! das Organ des Dr. Aemilian Schöpfer und des jünge ren Klerus die Frage, ob es eine Einigung der Kleri kalen mit den übrigen deutschen Parteien geben könne. Wir bemerken gleich, daß wir auf die theoreti schen Ausführungen und Versicherungen der Friedens liebe von dieser Seite nicht viel geben,umsomehr als die „Br. Chr.' als ihren Herrn und Meister

.' ausgedehnten Sinne durchführen lassen, so sind die Ausführungen des Blattes wohl geeignet, den Wählern, der Bauernschaft und den bisher im klerikalen Lager stehenden übrigen Wählern den Weg zu weisen, der sie ganz zu ihrem Volke zurückführt. Die „Brix. Chr.' schreibt: Also, deutsche bäuerlicheWähler Tirols, wählet künftig mit der gebundenen Marschroute an die Kandidaten — in nationalen Angelegenheiten strengstes Zusammengehen aller Deutschen! ^Dieser Aufruf (Deutsche, einigt euch! kann bedeuten, dafz

alle deutschen Parteien in einer bestimmten Frage zusammengehen soll ten, dann nämlich, wenn ihre cigensteu Interessen aus dem Spiel stehen. Eine solche Frage, für welche sich alle deutschen Par teien einseyen sollten, ist unbedingt die Sprachensrag c. Es handelt sich um nichts anderes, als um das Niederdrücken der Deutschen in Oesterreich. Man braucht sich diesbezüglich gar nichl aus den Standpunkt WolsS und Genossen zu stellen, die behaupten, daß die anderen Nationen den Deutschen nicht ebenbürtig seien

. Allein, wenn man die geschichtliche Ueberlieferung zu Rathe zieht, wird man bis auf die neueste Zeit ein geistiges Uebergewicht denn doch den Deut schen zuschreiben müssen. Auch darauf kommt es vielleicht weni ger an. Wenn man aber sagt, wer bis heute in Oesterreich die sraatscrhallenden Elemente gewesen sind, so mutz doch das zu gunsten der Deutschen ausfallen. Daß man mit diesen, monarchisch treuen, deutschen Grundstock durch eine Reihe von Jahren nicht mehr rechnen will, sondern durch einen slavo

-polnischen ihn er setzen möchte, ist denn doch etwas unklar. Wir können zwar von Slaven und Polen auch lernen. Sie gehen unenwegt zusammen wenn ihr VolkSimeresse es sorderl, mögen auch Spaltungen und Meinungsverschiedenheiten bestehen. Noch mehr können sie von uns lernen, daß bis letzt von uns alles aufgeboten wurde, damit die staatliche Einheit unter den Völkern Oesterreichs bestehen bleibe. Dafür ist kein Volk je mit gröjzcr-n Opfern eingetreten als das deutsche, und gerade die christlich-deutschen

7
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1899/29_07_1899/BZN_1899_07_29_2_object_2408762.png
Page 2 of 8
Date: 29.07.1899
Physical description: 8
Zeugnis der Wiederaufrichtung des deutschen Reiches knüpfen. Still ließen die deutschen Oesterreicher die Größe des Denkmals und die Weihe des Ortes auf sich einwirken) nach einer Weile machte sich der Eindruck, den das herrliche Werk des Meisters Schilling aus Dresden hervorgerufen, in bewundernden Worten Luft. Die nun folgende unvergeßlich schöne Stunde dürste in nationaler Beziehung der Höhepunkt der ganzen an politischen Momenten reichen Sängerfahrt gebildet habe»/. Die eigentliche Feier begann

mit dem Vortrage des preußischen Siegesmarsches. Hierauf trat der Obmann des Mainzer „Liederkranz' Herr Körperich vor das Denkmal und schilderte in markigen Worten die Gefühle, welche jeden ^ Deutschen an dieser Stätte ergreifen müssen. Hier müsse' jeder Parteihader schwinden. Als 1870 die Franzosen die Deutschen herausforderten, da erwachte das deutsche National- z bewußtsein übermächtig und Jeder fühlte, daß er Blut und ^ Leben hingeben müsse sür die Einigung Alldeutschlands. Der Redner kam

Widerhall fand. Hierauf kam ein Oesterreicher zu Worte, der Vorstand- ftellvertreter des Männergesangvereins Herr Schneider han. Seine von nationaler Begeisterung erfüllte schwung volle Rede galt der Präcisirung des Standpunktes der deutschgesinnten Oesterreicher zur Deutschen Nation. „Mir ist,' begann er, „als spreche ich in einem Heiligenthum, das dem Genius des deutschen Volkes gewidmet ist. An dieser Stelle, wo Kaiser Wilhelm nach heißen Kämpfen über die Vogesen siegreich heimkehrte, wölbt

sich der Himmel weit hinaus über ein geeintes deutsches Vaterland, und wo immer ein Deutscher in der Ferne an die Heimath denkt: sein Erinnern knüpft sich an dieses Denkmal, denn es zeugt davon, daß nach langem Hader die Deutschen endlich sich gefunden, daß, was der Dichter kaum zu ahnen wagte, sich vollzogen: die Einigung aller deutschen Stämme! Gleich Ihnen im deutschen Reiche, sind auch wir Deutsche am Donaustrande stolz darauf, Angehörige des deutschen Stammes zu sein, jenes Stammes, der einen Dürer

, Schiller und Goethe, Beethoven und Wagner seine Söhne nennt. Wir bekennen uns mit Stolz als Söhne jener Mutter, der Ihr entsprossen seid. Wir wollen mitwirken, daß die deutsche Einigkeit nicht mehr in Trümmer gehe. Mögt Ihr überzeugt sein, daß die Deutschen Oesterreichs sich immer als die Söhne jener sühlen, welche die Stadt Wien vor den die deutsche Cultur bedrohenden Türken retteten. Und wir werden noch immer denselben Muth ausbringen, den unsere Väter bekundeten. An dieser Stelle geloben wir, treu

8
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1898/09_01_1898/MEZ_1898_01_09_2_object_676533.png
Page 2 of 22
Date: 09.01.1898
Physical description: 22
Seite S Böhmen an die Seite setzen. Die Deutschen sehen sich zur Vertheidigung ihreS Volksthums gezwungen und entwickeln sich zu einer ausschließlich nationalen Partei. Es ist die Frage, ob unter solchen Ver hältnissen Oesterreich-Ungarn als Großstaat inmitten der europäischen Nationalstaaten sich erhalten könnte. Dieses Problem sollten die nichtdeutschen Völker schaften der Monarchie einmal ruhigen BluteS zu Ende denken. Graf Andrassy jun. hat in seinem bekannten Buche über den Ausgleich

im österreichisch-ungarischen Konzerte. Ich erblicke eine Rettung, sagte Redner, ausschließlich in einem gründ- lichen Systemwechsel, darin, daß auch die Slaven in Oesterreich dem österreichischen Staatsgedanken, der deutschen Sprache als staatlicher Geschäfts- und Armeesprache Konzessionen machen. Es ist aller-! dings sehr die Frage, ob die nichtdeutschen Völker und insbesondere die Tschechen zu dieser Einsicht sich durchdrungen werden. Angesichts des impulsiven Nationalismus der Tschechen ist es absolut noth

wendig, daß auch die Deutschen ihre nationalen Interessen auf das kraftvollste betonen, denn nur so ist es möglich, das Ebenmaß des österreichischen Kräfteparallelogramms, das jetzt gründlich gestört ist, wieder herzustellen. Die volklichen Interessen der Deutschen sind bislang von diesen selbst und daher auch vom Staate oft vernachlässigt worden. Die alte liberale Partei lebte in steter Furcht, der Preußenseuchelei geziehen zu werden oder slavische Empfindlichkeiten in Bezug auf deren eingebildeten

Nationalwerth zu verletzen. Die klerikale Partei war der erbittertste Feind des Deutschthums. Sie war ein Hauptbestandtheil des eisernen Ringes unter Taaffe; sie ist heute derjenige Faktor, der allein die gegenwärtige ReichSrathsmajorität ermöglicht. DaS polnisch-tschechische Verbrüderungssest begrüßt den Obmann der katholischen Volkspartei, welche als Vertretung der kerndeutschen Alpenländer die übrigen deutschen Abgeordneten in ihrem Verzweiflungs- kämpfe um das Deutschthum in Oesterreich in das Unrecht

Senn neuerlich seine berühmte Frage: „Adler, Tiroler Adler, warum bist Du so roth?' stellte, der Tiroler Adler würde antworten: «Nicht allein vom Sonnenscheine, nicht allein vom Feuer- weine und vom Feindesblut bin ich so roth, son dern auch aus Scham darüber, daß Söhne deS Landes Tirol im Bunde stehen mit den tschechischen Hussiten gegen ihre angestammten deutschen Brüder.' Wir verlangen von den Tiroler Abgeordneten Nationalgefühl, wir verlangen, daß sie in den nationalen Fragen mit uns gehen

9
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1899/25_01_1899/SVB_1899_01_25_9_object_2516260.png
Page 9 of 10
Date: 25.01.1899
Physical description: 10
Aweite Beilage zum „Tiroler Golksblatt' Rr. 7, vom Mittwoch, 2». Jänner 18W. Zur Vertheidigung der katholischen Kirche gegen die mdical-nationale Bewegung. In Nr. 11 des „Tir. Tagbl.' wird in gedrängter Skizze der Verlauf der am 11. Jänner abgehaltenen Versammlung des „Deutschen Volksvereines' mitge theilt: „Es wird jedoch daselbst sälschlich geschrieben, dass die Ausführungen des hochw. Herrn Benefiziat I. Engel „schlagend widerlegt wurde n', ohne auch nur einen der Gründe dafür anzugeben

bevorzugte, so war dies, sührt Redner im weiteren aus, die deutsche Nation. Die deutsche Nation, die Redner so innig liebe, war durch säst ein Jahrtausend die Trägerin der römisch- deutschen Kaiserkrone, welche namentlich im Mittelalter ihre Prestige, ihren alle übrigen Kronen Europas weit übertreffenden Glanz von jenem Papstthum erhielt, welches den deutschen König zum deutschen Kaiser salbte und ihm hiemit den Primat unter den Kron trägern der christlichen Welt verlieh. Trotz der wieder holten

und scharfen Kämpfe zwischen dem Papstthum und mehreren deutschen Kaisern, habe doch immer der Papst den deutschen Königen die römisch-deutsche Kaiserkrone bewahrt, obwohl die Versuchung, dieselbe anderen Nationen zu übergeben, wiederholt nahe lag und obwohl die Könige aller Nationen darnach be gehrten. Die Versuchung, von der eben erwähnt wurde, lag besonders nahe für Alexander III. gegenüber dem ihm feindlichen Staufen Rothbart. Redner erörtete dann, dafs die ganze Kulturarbeit der Kolonisation

der ostelbifchen Provinzen im 12. und 13. Jahrhundert durch die Orden der katholischen Kirche geleistet wurde. PaS Gebiet dieser Cvlvmfatnm betrage über drei Fünftel des heutigen Deutschland. Wenn indes Gegner behaupten, die römisch deutsche Kaiserkrone sei eine Schmach für Deutschland gewesen, so hätte die deutsche Nation durch ein Jahrtausend hindurch gewiss Zeit und Gelegenheit gefunden, diese Krone abzuschütteln, es habe aber jeder deutsche König sich die Erwählung und Krönung zum deutschen Kaiser gerne

gefallen lassen, ja, so manche hätten im schweren Kampfe sich um sie beworben. UebrigenS besitzt Redner, wie er sagt, Gewährsmänner, wie Dr. Ficker zc., welche die römisch deutsche Kaiser krone als große Ehrensache, als Vorzug und cultur historischen Vortheil der deutschen Nation darstellen. ' Wenn man endlich sage, meinte H. I. Engel, wir stehen nicht mehr in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart sei die Kirche feindselig gegen die deutsche Nation, so müsse der Boden respectiert

10
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1898/29_01_1898/BTV_1898_01_29_3_object_2971271.png
Page 3 of 10
Date: 29.01.1898
Physical description: 10
dem PensionSgesetze für Staatsbeamte vom 14. Mai 1836 ersolgte. Den weiteren Bericht über diese Sitzung bringen wir Raummangels wegen in der nächsten Nummer. Zn Ehren des GeburtSsesteS des deutschen Kaisers versammelte sich am 26. dS. eine große Anzahl Reichsdeutscher in dem vom Herrn Kunstgärtner Nickel und Herrn Tapezierer Knnze schön geschmückten Saale des GasthoseS „zürn grauen Bären'. Die glänzend verlaufene Feier halte die Form eines CommerseS, wobei nach der von Herrn Lampe gedruckten VortragSordnnng

- ^chertngenden Wilhelms II. hervor, welcher voll uner schütterlichen Gottvertrauens die Wohlfahrt' des deutschen BolkeS zn erhalten und zu fördern, die nationalen Güter und Rechte desselben mit gewappneter Faust zu schützen und dem ganzen Reiche den Frieden zu be wahren bestrebt sei. Wie im Mittelalter nach Ver kündigung der treux-it vt-i jede Fehde rnhen musste, so schweige bei dieser Festfeier im ganzen deutschen Vaterlandc jeglicher Ausdruck von Mciuungöuntcr- schieden. Dem nrkräsligen Hoch

auf Se. Majestät folgte «ach Absingung der Volkshymne ein einstimmig beschlossenes Hnldignngötelegramm an den deutschen Kaiser. Bald darauf erhob sich Herr Eonsul Gerok, welcher mit Bezug auf die vom Vorredner gepriesene Friedensliebe des deutschen Kaisers die guten Bezie hungen seines Reiches zu anderen Staaten, insbeson dere zu dem verbrüderten Oesterreich betonte, dessen Gastfreundschaft alle Versammelten genießen. Wie vor noch nicht langer Zeit Wilhelm II. die Verdienste des ihm eng verbündeten Kaisers

Volköhymme gesungen wurde. Vor Schluss des offi- cicllen Theils der Feier erinnerte Hr. Riggenmann an die glorreichen Zeiten' der ReichSgründung. prieS' die deutscheu Fürsten und toastete auf den Mitbegrün- der. der ^ deutschen Ewigkeit, Altreichskanzler Fürsten Bi^m«rck. . Unter gleichem Beifall ehrte ein weiter r Redn er di e KriegSskUte vom^.Jahre .1370 und die -an- we senden 3 Betrauen. Der deutschen Colonien und des von Prinz Heinrich geführten Geschwaders wnrde in gewählten Worten gedacht

aller Teutschen in der Nationalitäten- srage hin Die Dringlichkeit wurde einstimmig an genommen. Ebenso wurde der Antrag selbst cin stimmig angenommen mit einem Zusatzantrage, be treffend die Festsetzung der deutschen Sprache als Staatssprache, sowie betreffend den Wunsch nach Wiederherstellung geordneter parlamentarischer Zustände, damit den socialen Reformen in jeder Beziehung endlich Rechnung getragen werde Abg. Weißkirchner be dauerte das Vorgehen jeuer Partei, die Verrath an den Deutschen übte

11
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1891/24_06_1891/BTV_1891_06_24_5_object_2940352.png
Page 5 of 10
Date: 24.06.1891
Physical description: 10
habe, und zwar so sehr, dass gerade des halb der PanslaviSmus eine Unmöglichkeit sei. Der selbe sei überhaupt nur ein Phantom, welches den Deutschen ein bequemes Mittel biete, um viel über und gegen die Slaven zu reden. Gegen die Abgeord neten Menger, Fournier und Graf Wurmbrand pole misierend, nimmt Redner die Czechen gegen den Vor wurf des Uupatriotismus in Schutz. Redner polemi siert ferner gegen die Abgeordneten ans Mähren und gegen den Fürsten Karl Schwarzenberg und erklärt, die Jungczechen seien eine Volkspartei

von der deutschen Hegemonie schuld. So lange die deutsche Sprache unter allerlei Vorwänden bevorzugt werde, so lange könne von Gleichberechtigung und von Zu friedenheit der Nationalitäten keine Rede sein. Red ner spricht sodann über den böhmischen Ausgleich und erklärt sich gegen denselben, weil cr die Wünsche des böhmischen Volkes nicht berücksichtige und sich nur auf ein einzelnes Land beziehe, während sich doch die Solidarität der gesammten böhmischen Nation nicht nach LandeSgrenzen zerreißen lasse. Er meint

übrigens, dass der böhmische Ausgleich doch gewiss auch eine politische Sache sei, und dass die Regierung daher am besten thue, den Ausgleich zurückzuziehen, um ihrem eigenen Programm gereckt zu werden. Redner betont, dass die Czechen keineswegs Gegner eines jeden Ausgleichs mit den Deutschen seien, dass sie vielmehr einen Ausgleich wünschen, aber nur einen solchen, der sich auf daS ganze böhmische Volk und in allen böh mischen Ländern beziehe, und der außerdem der Ge rechtigkeit

erreicht worden, einmal die Möglichkeit einer nützlichen Thätigkeit in sprachlich getrennten Körpern, wie im LandeSschulrath und in dem hoffentlich bald errichteten Landescultur» rath, und dann die rechtliche Anerkennung des deut schen Sprachgebietes in Böhmen. Zu den ferneren Umständen, welche zu einer Aenderung der Haltung der Vereinigten Deutschen Linken führten, gehöre auch noch der Rücktritt des Finanzministers R. v. Duna- jcwski und die von der Regicrnngöbank ans ausge sprochene Anerkennung

des Votums der deutschen Wählerschaften. Mit Rücksicht auf alle diese That sachen werde die Vereinigte Teutsche Linke auch den Dispositionsfonds bewilligen nno werde auch die Ver antwortung dafür tragen. Dauere die Situation fort, sowie sie sei, so werte die Partei auch ihre Haltung beibehalten, trete aber ein Umschlag ein, so werde sich auch die Partei danach einzurichten wissen. Jeden falls aber werde sich die Partei in der ganzen wei teren Entwicklung die völlige Freiheit der Action vor behalten

12
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1899/07_12_1899/TIRVO_1899_12_07_6_object_7696602.png
Page 6 of 8
Date: 07.12.1899
Physical description: 8
, als wenn sie die entarteten Sprösslinge eines Götterkindes repräsentirt. Unter Anderem kam Herr Engel auch auf die gegen wärtigen politischen Zustände in Oesterreich zu sprechen, streifte kurz die Sprachenfrage und lobte die christlich- sociale Partei als treue Anhängerin der deutschen Ge meinbürgschaft. Wer's glauben will, dem steht's ja frei! In ehrender Weise wurde auch der Deutsch nationalen, insbesonders des Herrn Abgeordneten Wolf gedacht, dem wir diese Ehre zum Trost empfehlen. Und wunderbar

einen solchen Maurer (den Dichter Schills einen großen deutschen Dichter nannte und seinen a»' Hörern sogar eine Strophe dieser Dichtungen declamirte' — Aber bei einem so „aufgeklärten" Auditorium kann man so etwas wohl wagen. Die Ausführungen der nachfolgenden Redner wollen wir übergehen. Erwähnt sei nur, daß der Vorsitzende bei der socialdemokratischen Partei bemängelte, daß dieselbe nicht international sei welches Präludium nur der christlichsocialen Partei zukomme. Wie sich die Zeiten doch ändern! Was früher

in der Rolle eines Schauspielers gefällt, wenn er sein — Auditorium hat. Auch an den ihm üblichen Beschwörungen ließ es der Referent nicht fehlen, um die Socialdemo kraten in seinem Schasstall unterzubringen. Verlorene Mühe ist's, so fordert es aber das Possenspiel. Nicht wahr, Herr Engel? Herr Engel will die socialdemo kratischen Genossen ihrer gottlosen Führerschaft entreißen. Warum denken die Ultramontanen in Baiern so viel anders? Und sind es nicht Socialdemokraten, welche im deutschen Reichstag

gefunden worden ist —'20. Ungenannt --40. Eisenbahnerrersammluna im Deutschen Cafe 9-22. Ständige Steuer für deu Preßfond. Bregenz. In Kronen: Für das II. Quartal : Holzarbeiter 1'80, Schuhmacher 2 24, Schneider i*6ü. Für das III. Quartal: Schneider 2 —, Metallarbeiter i'4o. II. und III. Quartal: Gemischte Gewerkschaften 3 —, Genosse Kampl — 24. Für Sep tember: Buchdrucker —'32. Für das III. Quartal: Holzarbeiter 1-80, Schuhmacher 2 24. Summa 16'64. 8./II. 1899 einge- sandt 15'54. Rest 1 -10 Johann

13
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1897/06_08_1897/BRC_1897_08_06_2_object_122159.png
Page 2 of 8
Date: 06.08.1897
Physical description: 8
!eits 2. , ..VmtzMSV Uhrsnik.' 6. August sprachigen (deutschen) Beamten beseitigen und den utraquistischen einsetzen, wogegen der anderen Nation durch die Sprachenverordnungen das gleiche Recht der Repressalien als Entschädigung geboten wird. Die Sprachenverordnungen be deuten die Kampfbedingungen, und ihre Gleich berechtigung bedeutet die Gleichheit der Massen im Kampfe der beiden Böhmen bewohnenden Nationalitäten.' . „Im Juni d. I. brachte ein Egerländer bei dem in dieser Streitsache

zuständigen deutschen Bezirksgerichte eine deutsche Klage gegen einen Klattauer Bewohner ein. Der von dem letzteren entsendete Vertheidiger, obwohl des Deutschen mächtig, bestand darauf, seine Einwände auf die deutsche Klage beim deutschen Gerichte in czechischer Sprache zu dictieren... Und so musste sich nicht nur ein deutscher Kläger in der deutschen Stadt Eger gegen den des Deutschen vollständig mächtigen Vertheidiger Des Dolmetschers be dienen, sondern auch die deutschen Beamten dieses Sprengels

czechischen Sprachgebiet machen. Sollen wirklich damit die Nationen versöhnt werden? Aber, so wird man fragen, wenn die Sprachen- Verordnungen Unrecht fordern, aber Unrecht von beiden Theilen, warum wehren sich bloß die Deutschen dagegen, während sich die Czechen dieses „Unrecht' erbaten und sich im Besitze desselben schmunzelnd die Hände reiben? Dies erklärt sich ganz einfach. Es ist zwar ein Unrecht, wenn ein deutscher Einwanderer in czechischen Orten, ob wohl er ezechisch versteht, sich dennoch

eine deutsche Gerichtsverhandlung erzwingt und den Czechen, gegen welchen ex auftritt^ vielleicht zum Gebrauch eines Dolmetschers nöthigt. Ader dieses Unrecht wird von den Czechen doch nicht so als Unrecht empfunden, vielmehr bedeutet für sie die Sprachen- Verordnung einen nationalen Triumph. Die Gründe hiefiir sollen nur angedeutet werden. Fürs erste ist die Einwanderung von Czechen ins deutsche Sprachgebiet viel stärker wie die Einwanderung von Deutschen ins czechische Sprachgebiet. Fürs zweite lernt

der Slave Zehr leicht deutsch, und der czechische Geschäftsmann, Beamte, Geistliche u. s. w. versteht wohl durchwegs deutsch, weil das Deutsche eine unvergleichliche Cultnrsprache ist, und weil speciell der czechische Beamte das Deutsche schon des Dienstes wegen benöthigt, da ja im vielsprachigen Oesterreich das Deutsche thatsächlich Staatssprache ist. Fürs dritte wissen die Czechen sehr wohl, dass die Deutschen sehr schwer und infolgedessen sehr ungern ezechisch lernen. Nach der Sprachenverordnung

14
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1891/05_11_1891/MEZ_1891_11_05_1_object_613484.png
Page 1 of 8
Date: 05.11.1891
Physical description: 8
, durch die jüngsten Vor kommnisse bei einer Gruppe von Voltsvertretern, die sich deutschnational nennen, eines Besseren belehrt. JedeS Kind weiß es, daß die Stellung der Deutschen in Oesterreich von dem Ergebnisse des nationalen Kämpfes zwischen den Deutschen und den Czechen in? Böhmen abhängt. Gelingt eS den Slaven, die Deutschen auf diesem feit Jahrhunderten so heiß umstrittenen Boden zu unterjochen, so ist eS um den deutschen Charakter Oesterreichs geschehen. Das ist der große Gedanke, der die deutschböhmische

hat, daß die Eigenschaft deutscher Treue kein leerer Wahn sei. WaS ist alles unternommen worden, um die Deutschen Böhmens in ihrer Kraftentwicklung zu lähmen! Gewalt und List, Drohungen und Verleitungen zum Treubruch haben nichts anders bezweckt, als die deutsche Einigkeit in diesem Lande zur Wahrheit zu machen. So ist dieser heißumstrittene Boden zum Kernpunkt der ganzen österreichischen Politik ge worden. Wer wäre heute noch so kurzsichtig dies leugnen zu wollen? Wer wird eS aber nicht auch eingestehen

, daß die Bedrängnis der Deutschen Böhmens im letzten Jahrzehnt immer größer ward, so daß Alles was noch in Oesterreich Deutsch fühlt und denkt, mit Besorgnis nach diesem Lande blickte? Doch Gott verläßt einen guten Deutschen nicht und so kam auch die Rettung in der höchsten Noth. Ein deutscher Politiker, ein Mann von hohen Geistes- gaben, ein Mann der unter einer kalten Außenseite ein goldenes Herz, das nur für die deutsche Sache und das Glück der Menschheit schlägt, verbirgt, trat auf den Plan

und hat mit einem kühnen Schachzug den Deutschen Böhmens einen festen Stützpunkt ge schaffen, der die Sachlage auf's Gründlichste zu Gunsten der Deutschen verändert. Jetzt nach der Feststellung deS deutsch-böhmischen Ausgleiches weiß jeder Deutsche in Böhmen ganz genau, an was er sich zu halten hat — was er berechtigt anzusprechen ist und Niemand wird je diese Berechtigung ausgeben oder auf eines der ihm verbrieften Rechte verzichten. Nicht nur in Deutschböhmen weiß Jedermann Plener'S große That zu würdigen

, sondern auch jeder Politiker von Fach in ganz Europa weiß, daß Plener durch die sen wichtigen politischen Schachzug einen neuen Aus gangspunkt österreichischer Politik herdeigeführt hat. Aber dies ist nicht das einzige Verdienst Plener'S — es ist ihm gelungen, l ll) deutsche Abgeordnete nicht nur um seine Person zu vereinen, son dern auch in den Club der Vereinigten Deutschen Linken eine politische Disziplin einzuführen, wie sie bisher im österreichischen Abgeordneten hause ganz unbekannt war. So gerüstet kann man ganz

16
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1900/20_01_1900/SVB_1900_01_20_3_object_1908419.png
Page 3 of 8
Date: 20.01.1900
Physical description: 8
Samstag, 20. Jänner 1900. „Der Tiroler' Seite 3 Mitifche Wundschau. Inland. Zur politischen Lage. Von bestorientierter Seite wird uns mitgetheilt: Der Plan, einen deutschen Parteienvertreter in das nächste Ministerium zu nehmen, ist vorderhand bei Seite gelegt worden. Die Stimmung unter den deutschen Parteien, betreffend den Gedanken der Bestellung eines deutschen Ministeranwaltes, ist diesmal so verfälscht worden wie nur je. Erst daraus ist das heutige Resultat zu erklären. Es muss constatiert

werden, dass nur die Ver treter der deutschen Volkspartei „principielle' Bedenken in ihrer am 13. d. abgehaltenen Parteiconserenz äußerten. In den Kreisen des verfassungstreuen Großgrundbesitzes, der Deutschfortschrittlichen, der früheren Mauthnergruppe, der Christlichsocialen trat man für einen deutschen Mi nister ohne Portefeuille ein; bei den Deutschfortschrittlichen meldeten sich hiefür wenigstens gewichtigeStimmen, wenn dieselben auch nicht unwidersprochen blieben. Die von dem Großtheil der Presse

noch auf eines hingewiesen: Sollte der Gedanke KoerberS über kurz oder lang zur Verwirklichung kommen, — was bei unseren fluktuierenden Zuständen ja gar nicht ausgeschlossen ist — dann möchten wir sehr empfehlen, die Absicht von vornherein fallen zu lassen, einen Nicht- parlamentarier mit der deutschen Vertretung in der Re gierung zu betrauen. Um eine Verbindung mit den deutschen Parteien herzustellen, muss man unmittel baren Einfluss in denselben besitzen und dazu gehört ein Abgeordneter. Die Einberufung

- österreichische Landtag wird sich bei seiner nächsten Tagung mit der Frage der Errichtung einer Centralstelle zur Vermittlung von öffentlichen Liefe rungen für die Kleingewerbetreibenden be fassen. Ihr Wiener Eorrespondent wird ans diesen Gegenstand von höchster Wichtigkeit noch eingehend zu sprechen kommen. Anstand. Die Beschlagnahme deutscher Kchiffe. Die tiefgehende Erregung, welche sich des deutschen Volkes zufolge der Beschlagnahme deutscher Schiffe seitens der Engländer bemächtigt hat, spiegelt

sich nicht nur im geharnischten Tone der Presse wieder, sie findet auch ganz besonderen Ausdruck in der Note, welche von der deutschen an die englische Regierung ergangen ist und nicht minder in der Interpellation, welche dem deutschen Reichstage mit den Unterschriften sämmtlicher Parteien, Socialdemokraten, unterbreitet wurde, folgenden Inhaltes: „Welche Schritte haben die verbündeten Regierungen gegenüber der Beschlagnahme deutscher Schiffe durch Organe der englischen Regierung gethan?' Die Debatte hierüber wird den Ernst

17
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1897/03_11_1897/BZN_1897_11_03_3_object_2289518.png
Page 3 of 8
Date: 03.11.1897
Physical description: 8
Bolkstag in Bozen. Bozen, 2. November. Es war am 15. September des Jahres 1889, als unsere Stadt ein großes Fest beging, das ein durchaus deutschnatio nales Gepräge an sich trug und zu welchem Feste große Scharen von Menschen aus Nah und Fern, vom Norden und vom Süden, nach unserer Stadt strömten, um das deutsche Volksfest verherrlichen zu helfen. Es wurde damals das blinkende Marmorbild Walthers von der Vogelweide, des größten deutschen Spruch- und Liederdichters im Mittelalter,. auf dem Johannsplatze

feierlich enthüllt und zugleich wurde auch an jenem prächtigen Herbsttage der „Tiroler Sängerbund' ge gründet, der hente stark und mächtig dasteht und auch außerhalb der Landesgrenze als eine wohlgeachtete Corporation gilt, wie dies beim deutschen Sängerbundesfest in Stuttgart vor zwei Jahren auch ausgesprochen worden ist. Jenes Waltherfest, bei dem hier gleichsam ein Sängerkrieg aller tnolischer und vorarlbergischen Gesangvereine oder „Lieder tafeln' ausgefochten worden ist, blieb nickt

ohne Nachwirkung; denn wo deutsche Männer und deutsche Sänger sich zusammen finden, da reichen sie einander die Bruderhand zum Bunde mit dem Treueschwur, einig und fest zusammenzustehen zur Abwehr gegen die Feinde in den Stunden ernster Gefahr. So haben sich auch am Sonntage hier in der Waltherstadt an der Talfer zahlreiche deutsche Männer zusammengefunden, um einen festen Bund zu schließen zegen das stets vorrückende, die deutsche Nation arg bedrohende Slaventhum und gegen alle jene, die dem deutschen

Volksstamme abtrünnig geworden sind und welche, Sonderinteressen zulieb?, nur die Gegner unterstützen. Be kanntlich wurde vor kurzem — bald nach dem deutschen Parteitage in Eger — ein deutscher Volkstag nach Bozen einberufen, wozu zahlreiche Einladungen ergangen sind, die ihre Wirkung nicht verfehlten. Deutschböhmische Abgeordnete nnd mehrere andere wackere Anhänger des deutschen Volkes sagten ihr Erscheinen zu, und auch das tirolische Volk, soweit es die deutsche Sprache spricht und deutsche Sitte kennt

. Der weite Johannsplatz prangte im bunten Flaggenschmuck, auch von den städtischen Gebäuden und von vielen Privathäusern in den Straßen und Gassen der Stadt wehten Flaggen in den tirolischen, öster reichischen und reichsdeutschen Farben. Ein prächtiges sonn goldiges Wetter begünstigte den Bozner deutschen Volkstag, so daß unsere Stadt und Gegend auf die vielen fremden Gäste, besonders auf die Herren, die aus dem fernen Böhmen und aus Wien die weite Reise »ach Südtirol unternommen hatten, den allerbesten

18
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1899/09_06_1899/MEZ_1899_06_09_4_object_688845.png
Page 4 of 14
Date: 09.06.1899
Physical description: 14
Seite 2 Mer««er Zeitung. Nr. es Standpunkt vertrat, daß die deutschen Mitglieder des Exekutivkomitt's an der Formulierung der slavi schen Forderungen nicht theilnehmen könnten, weil sie sich ohne Kenntniß der Verhältnisse in den ein zelnen Ländern nicht zu engagieren vermöchten. Dr. Kathrein betonte aber auch neuerdings die Noth wendigkeit einer Einleitung der Verständigung mit den Deutschen in Böhmen nnd Mähren, da durch das deutsche Pfingstprogramm Anlaß hiezu geboten sei. Im Sinne

mittlerrolle zu übernehmen. Dagegen soll aus Thuns letzten Reden im Exekutivkomite die Absicht deutlich geworden sein, die Deutschen neuer dings zu Verhandlungen einzuladen. Nun ist auch der niederösterreichische Landtag von dem Schauplatze verschwunden, auf welchem er in so wenig rühmlicher Weise die öffentliche Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hat. Die Session war weitaus die längste, welche ein Landtag j: zu verzeichnen hatte, und selbst die reichSrathSlose Zeit der Sistierungs-Aera kannte Sessionen

sie ab. Auch in der letzten Sitzung gelegentlich der Debatte über die Subvention von 2000 fl. für den Deutschen Schulverein, deren Streichung Abg. Schneider beantragte, da „der Deutsche Schulverein ein Kampfverein, der Juden und Judenlehrer unterstützt', kam es wieder zu erbau lichen Zwischenrufen. Abg. Noske erinnerte daran, daß ihn der Abg. Dr. Lueger heftig an gegriffen habe, weil er sich gestattete, die Stellung der Christlich-Sozialen in der deutschen Gemein bürgschaft zu kritisieren. Heute beantragt nun Herr

Schneider, man möge einer Korporation die Subvention entziehen, welche eS sich zum Zwecke gemacht hat, deutschen Besitzstand nnd deutschen Unterricht zu fördern. Der Deutsche Schulverein, so sagt Herr Schneider, ist ein Kampfverein. Gewiß, aber ein Kampfverein edelster Sorte, indem er die Interessen der Deutschen in bedrohten Gebieten schützt und fördert. Wenn man mit solcher Pose seine Zugehörigkeit zur deutschen Gemeinbürgschaft betont, so steht es schlecht an, die Subventionierung

haben Sie wieder Gelegenheit, Ihre Gewerbefreundlichkeit zu zeigen! Abg. Schwarz erklärte es sür eine Pflicht d:S Landtages, den Deutschen Schulverein, der sehr viel Gutes für die deutsche Sache geleistet habe, zu unterstützen. Er verweist darauf, daß nur drei Perzent der hier in Betracht kommenden Schüler Juden seien. Wenn sich auf einem Schiffe 9? Christen und drei Juden befinden, wird der Abg. Schneider das Schiff unter gehen lassen, blos um die drei Juden zu verderben? Nein, er wird, wenn es ihm möglich ist, das ganze

19
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/13_08_1897/MEZ_1897_08_13_5_object_669324.png
Page 5 of 14
Date: 13.08.1897
Physical description: 14
durch die Tbaisache bewiesen wird, daß daS Weltchen bereits in 7 Auslage vorliegt. Die hübsche Aus- stattung des Buches durch zahlreiche Kopfleisten nach Original-Photographien ist noch besonders erwähnens- wertb. sZu den Kaisertagen in Rußland.) Nach der Truppin-Parade in Krasnoje-Selo fand ein Diner statt, wobei der Zar auf die deutschen Majestäten, Kaiser Wilhelm auf das russische Kaiserpaac toastierte DaS Galaballet auf der Olgainsel verlies aufs glän- zendste. Die Umgebung der Insel war herrlich be leuchtet

. Nach der Vorstellung nahmen die Majestäten im Freien den Thee ein. Eine unzählbare Menschen menge durchwogte den Garten, um die Beleuchtung zu sehen. Die deutschen Matrosen wurden am Sonn tag und Montag in den öffentlichen Gälten bewlrlhit. Die deutschen und die russischen Matrosen durchzogen Arm in Arm die Straßen, überall wä-mstenS ausge nommen. Die russische Marine veranstaltete zu Ehren der deutschen Offiziere ein Bankett, weiches kamerad schaftlich verlies. Die deutsche Kaiserin besichtig!« im Laufe de* Tages

die Sehenswürdigkeiten Petersburgs. Am Dienstag sand in KraSnoje-Sslo eine Gefechts übung, abends Galatasel im Peierhos statt, wozu beide Kaiser in der Admiralsuniform ihrer gegenseitigen Flotten. Prinz Heinrich, sowie der Reichskanzler Fürst Hohenlohe, der Botschafter v. Bü-ow und mehrere russische Minister, eiwa 60 deutsche und 30 russisch! Marineoffiziere erschienen. Der Zar brachte i» deutscher Sprache einen Trinlspruch auf das Woh! der Offiziere der deutschen Flotte, »nd das Gedeihen »er schönen deutschen

Flotte aus. Kaiser Wilhelm sprach im Namen seiner Flotte den tiefgeiühltestei Dank ans und trank auf das Wohl und das Gedeihen der schönen und glorreichen russische» Flotte. — Kaiser Wilhelm bat den GlvMrsten Cyrill von Rußland k lu, smtk der deutschen Marine gestellt »nd den G-oßsü'sten Konstantin Konstantino- witsch zum Chef deS Garde-Grenadir-Regime.'tS Nc. 5 ernannt. Neueste Nachrichten und Telegrasme. Bozen, 12. Aug. In Lavis wüthet seit heute morgens ein verheerender Brand. Wien. 11. Aug

. Das „N. W. T' bringt ans dem deutschen Parteilager die Verlautbarung, daß die Deutschen auf keinerlei Au sgleichsver- handlungen eingehen werden, bevor ihnen nicht Genugthuung geworden sei. Wien, 11. Aug. Das „Vaterl.' meldet: Neuere Stimmen aus dem Finanzministerium besagen, daß man auf die Verwirklichung des neuen Gehalts systems für die Beamten vor Ende 1393 nicht rechnen könne, daß man aber allerdings zum Kaiser- jubiläum die Regulierung durchzuführen die ent schiedene Absicht und gegründete Aussicht

20
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/16_10_1897/BZZ_1897_10_16_1_object_381882.png
Page 1 of 4
Date: 16.10.1897
Physical description: 4
. s-d»«.«-»: K-nwi-tz. Z?. Telegrmme und neueste Meldungen der „öoM Zeitung'. Aus dem Abgeordnetenhaus. Wien, 16. Okt. (Eigenbericht.) Die deutschen Oppositionsparteien setzten in der gestrigen Sitzung die Obstruktion durch eine Reihe von An trägen mit namentlicher Abstimmung durch volle drei Stunden sort. Hieraus hielt der Abgeordnete Dr. Ruß (Deutsche Fortschrittspartei) eine wirkungsvolle wiederholt durch stürmischen Beifall der Linken unter brochene Rede gegen den Minister-Präsidenten Grasen Badeni

für unter brochen. Bei Wiederaufnahme der Verhandlungen ist auch der Ministerpräsident auf seinem Platze zu sehen. Der weitere Verlauf der Sitzung war ein ruhiger. Deutscher Partritag. Morgen versammeln sich in der Hauptstadt des Lan des die Vetreter der deutsch-freisinnigen und der deutsch nationalen Partei unseres Heimatlandes zum deutschen Parteitage, der einen glänzenden Verlauf zu nehmen ver spricht und die volle Einigkeit aller freisinnigen, deutschen Eleinente Tirols in erhebender Weise dokumentiren

wird. So wie aus allen Theilen unseres Alpenlandes wird auch die Beschickung des Parteitages durch Deutsch-Südtirol eine sehr rege sein und Bozen zumal wird das lebhafteste Interesse an der deutschen Sache durch Delegierung zahl reicher Parteigenossen bekunden. Der Jnnsbrucker Parteitag kann der vollsten Sym pathien der Bevölkerung unserer Stadt versichert sein, welche den Zusammentritt der Deutschen des Landes in der.Metropole - Tirols auf.das..freudigste begrüßt. , Auch die „Bozner Zeitung,' welche durch zwei Jahre

für das Zustandekommen eines Parteitages eingetreten ist, begrüßt den deutschen Parteitag nochmals auf das wärmste mit dem Wunsche, daß die Berathungen, die lediglich dein Wohle unseres Landes gewidmet sind, der Sache unseres deutschen Volkes nützen, zur Erreichung des angestrebten hohen Zieles beitragen und den schönen Gebauten ver wirklichen mögen, die Männer der geistigen Unabhängig keit, die Verfechter der Rechte unseres deutschen Volkes nun für immer geeint zu wissen. -i-' s -i- Die Zahl der von Auswärts

eingelangten Anmel dungen zum Parteitag beträgt bereits über Hundert, eine Ziffer, die erfreulicher Weise das rege Interesse beweist, das, dem Verhandlungszwecke von allen — mit Bewußt sein — Deutschen im ganzen Lande entgegen gebracht wird. Es ist anzunehmen, daß etwa ein Drittel der zum Parteitag außerhalb Innsbruck Geladenen dem Rufe Folge leisten wird, eine Betheiligung, wc dielcheähnlichen Veranstaltungen in früheren Jähren weit übertrifft. Wir gehen nachstehend das Verzeichniß der Städte

21