in Kärntner Marmor ausgeführter, 3-80 Meter hoher Obelisk mit dem Posch'schen Portrait-Relicf Lutterotti's, in tadellosem Bronzeguß, zeigte sich den bewundernden Augen. Ueber dem Relief sichen, in dm Stein eingegraben, die Worte: „Dem verdienstvollen, heimatlichen Volksdichter", darunter sind Lutterotti's Name, sowie das Geburts und Sterbedatum zu lesen. Herr mag. pharm. Karl Deutsch legte nun am Sockel des Obelisken einen vom Denkmals- Komitte, Herr Bürgermeister Pfeifer, einen von der Stadtgemeinde Imst
gewidmeten Kranz nieder. Weitere Kränze widmeten die Familien v. Preu und v. Wörz und derakademischeGesangs- v er ein. Letzterer intonirte sodann den herrlichen Chor „Stumm schläft der Sänger", nach dessen Verklingen der Obmann des Denkmals-Komitee's, Herr mag. pharm. Deutsch, die Rednerbühne betrat. Er richtete warme Worte an seine Imster Mitbürger. Seid stolz, sagte er, d^ß inmitten unserer Stadt ein Denkmal entstand, welches immer und ewig Zeugniß sein wrrv von dem wackeren Mann, der in Imst
Verwandten Lutterotti's und jene alten Imster fragen, welche ihn persönlich gekannt haben! Jene Männer, welche im Jahre 1891 den ersten Anstoß zur Errichtung des Denkmals gaben, waren sie vielleicht Alldeutsche? Nein; der gute kaiserl. N«lh Speckbacher, Ambros Mair usw. zählten sich mit Stolz zu den Tiroler Altkonservativen! Ist das Geld, mit welchem das Lutterotti-Denkmal errichtet wurde, von deutsch nationaler Seite gekommen? Luch nicht! Unter der Imster Bevölkerung, ganz ohne Unterschied der Partei
„deutsch" zu sein. Im Gegentheil, in der künstlichen Anfeuerung spürt der oder jener eine — „Absicht und ist verstimmt". Das 44 Gedecke zählende offizielle Festmahl fand auf der Veranda des Hotel „zur Post" statt. Die Speisenkarte war vorzüglich zusammengestellt und alles, was an kulinarischen Genüssen geboten war. geeignet, den alten guten Ruf der „Post" neu zu rechtfertigen. Während des Mahles konzertirte die Bürgerkapelle. An der Spitze der Tafel waren Herr k k. Universitätsprofessor Dr. Zeidler
, die Lutterotti schen Verwandten, Hochw. Herr Dekan Prieth, Herr Landtagsabgeordneter Bauer, Herr Bürgermeister Pfeifer, die Herren Magistratsräthe, Herr k k. Bezirks richter v. Schmidt, Herr k k. Bezirkskommissär Dr. Fischer usw. plazirt. Die Reihe der Ansprachen eröffnete \ Herr mag. pharm. Karl Deutsch, welcher namens ; des Denkmals-Komitees den Festgästen vorerst den Dank für ihr Erscheinen ausdrückte. Sie hätten damit dargethan, daß sie den Dichter Karl von Lutterotti als Liebling des Vaterlandes