Urne zu bringen, vielfach stupide Leute, die mit dem offenen Stimmzettel der Dolkspartei vor die Wahlkommission traten; Frauen der anderen Parteien, insbesondere der Deutsch freiheitlichen, genierten sich von dem Wahlrechte Gebrauch zu machen, oder „wußten nicht, wen sie wählen sollen-! Einigen Schaden brachte dieser Partei auch die Austrittsbewe gung, welche kurz vor den Wahlen von einer kleinen Gruppe bisheriger Vereinsmitglieder inszeniert worden war — ein echt deutsches Beginnen, wozu
ein Siebenbürger Sachse den Anstoß gab, der in den „Status' von Tirol Eingang gefunden hat. So konnte es kommen, daß die deutsch- freiheitliche Partei, die bei den Wahlen in die Nationalversammlung ohne Agitation in der Stadt 513 Stimmen aufgebracht hatte, diesmal nur 388 Stimmen auf sich vereinigte, also um 130 weniger. Im ganzen Bezirke ist ihre Stimmenzahl von 371 auf 694, somit um 177 zurückgegangen. Das ziffernmäßige Wahlergebnis ist: Im Bezirke Lienz am IL. Februar Abgegeben e glltige Stimmen 1S0V2 1KV03
- berg und Prägraten^ ohne Sozialdemokraten sind Amlach, Obertilliach, Panzendorf, Win nebach und Hopfgarten, ohne Deutschfreiheit liche find Gaimberg, Lavant, Leisach, Lengberg, Nörsach, Schlaiten, St. Johann i. W, Tristach, Abfaltersbach, Vierschach, Kals und Wind.- Matrei Land. Die Einfalt der Deutsch freiheit lichen hatte in mehreren dieser Gemeinden — und der ganz jungfräulichen — mit einigen Stimmen bekannter Dorfgrößen gerechnet; die „geheime Wahl' hat sie eines anderen belehrt! Wenigstens
sich von Klagenfurt nach Inns bruck begeben werde, wo Verhandlungen we gen Deutfchsüdtirol stattfinden sollen. Man halte es nicht für ausgeschlossen, daß von ita lienischer Seite auf den Vorschlag der deutsch österreichischen Friedensabordnung eingegangen wird, Deutfchsüdtirol bei Tirol zu belassen, wenn Tirol militärisch neutralisiert wird. Die Lage in Kärnten ist noch immer ungeklärt. Die großen Trup penansammlungen der Italiener scheinen den Südslaven doch zu imponieren und sie sollen Klagenfurt aufgegeben
, welche 12 Personen das Leben kosteten und mehr als 70 Personen Verletzungen eintrugen. Die Ruhe ist wieder hergestellt. Die Friedensverhandlungen in Versailles und St. Germain nähern sich nun ihrem Abschlüsse. Die Entente hat auf die Gegenvorschläge Deutschlands und Deutsch österreichs erwidert und eine kurze Frist für die Annahme der Vorschläge gestellt. Nach der allgemeinen Stimmung in Deutschland ist auf die Annahme der ganz unwesentlich geänderten Bedingungen nicht zu rechnen. Die Folge wird der Einmarsch