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Alpenland
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Page 6 of 8
Date: 22.05.1921
Physical description: 8
war bezaubernd. Unwillkürlich fiel mir Goethes Beschreibung seiner Brenner-Reise ein: „Zu lieblich für Worte;" wie sollte ich es versuchen, das zu schildern, was der Feder eines Goethe nicht möglich war? — Aber selbst von der lieblichsten Aussicht konnten wir uns nicht ganz gefangen nehmen lasten, da wir in unangenehmer Erwartung einer Durchsuchung nach Geld und Papieren seitens Carabinieri und Zollinspektoren waren. Aus unserem Hangen und Ban gen wurden wir durch das Erscheinen zweier großer Cara binieri

geristen, mit grimmigen, schwarzen Schnurrbärten, und mit mächtigen aufgekrämpelten Hüten. Ein Blick auf meinen Erlaubnisschein von General Roffi genügte ihnen und sie zogen sich ebenso feierlich zurück, als sie gekommen waren. Sascha wollte wisten, warum die Carabinieri Italiens sich außerdem, warum sie dazu verdammt seien, aus immerdar du „incroyablen" Hüte aus der napoleonischeu Zeit zu tra gen, die alle übrigen Länder langst in ihre Museen und Thea tergarderoben verwiesen hätten. Zum Glück braucht

. Jetzt hatten wir, ohne weitere Belästigung, die Station NUW — LMs, WL LM.M SM steigen; aber die an den Ausgängen aufpostierten Carabinieri verwehrten uns den Durchgang. Ich erklärte, daß unsere Fahrkarten nur bis „Brenner" liefen, und daß wir deshalb hier heraus müßten; aber umsonst! Wir müßten erst die Zoll inspektoren abwarten. „Wenn sie aber nicht kommen, bis der Zug weitergeht?" ' „Sie werden kommen. Parzienza!" Endlich tauchten sie auf; erst zwei, dan wieder zwei. Nach einem kurzen Blick auf unsere Rucksäcke begnügten

sie sich, ein paar Kreidezeichen daraus zu machen, ohne sie zu öffnen. Die zweiten Zwei besahen nur die Kreidezeichen. Es war günstig für uns, daß sie einander auf den Fersen folgten; denn die Kreidestriche waren so schwach, daß sie nur für einige Minuten sichtbar blieben^ Wieder wollten wir jetzt ausstei gen. — Nein, das ist verboten!" wandten die Carabinieri ein. „Was aber, wenn uns nun der Zug bis zur nächsten Station nimmt?" — „Da können wir nicht Helsen. Das Aus steigen hier ist verboten

." „Aber was soll mit unseren Fahrrädern werden? sie sind doch nur bis hieher aufgegeben?" „Das macht nichts. Niemand kann hier aussteigen." Ich überwand diese Schwierigkeit, indem ich einfach auf der andern Seite des Zuges" ausstieg, es Sascha überlassend, den Carabinieri auf gut Spanisch Vorstellungen zu machen. Sascha behauptete nämlich. Spanisch sei dasselbe wie Italie nisch und italienische Carabinieri müssen ihr Spanisch ver stehen. In dem Güterwagen, wo unsere Räder waren, befand sich ein italienischer Zollinspektor

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Alpenland
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Page 3 of 8
Date: 08.09.1920
Physical description: 8
erschienenen Delegierten zum heute stattfindenden ^chsparteitag der großdeutfchen Volkspartei. Der Vor- !-,mde, Rechtsanwalt Dr. Wimmer aus Salzburg Dielegierte aus fast allen Ländern sowie aus dem Menlande begrüßen. Der RerHeter Tirsls gedachte Der Traminer Prozetz. Uns allen, stehen noch die Ereignisse am Vorabende des Her»- Jesu» Festes in Tramin in Evinnarung. Da wurden eine Reihe meist jugendlicher Tiroiler von den Carabinieri verhaftet und nach Trient m die Gefängnisse geschleppt. Am 3. September

, Fackelzug statt, zu dessen Beginn 'einige Pöllerschüsfe krachten. Die Carabinieri verhafteten nun zwei der Pöllerschüt- zen,. Ms der Fackslzug zum Hauptplatz kam, wo auch die Cara- binievi ihre Station hatten, verlangten die Leute die Freilassung der Verhafteten. Die Menge blieb beinahe die ganze Nacht hin durch auf dem Platze, warf gegen die Cambimeri Steine unid sparte, auch mit Worten nicht. Das sei durch das Protokoll der Carabrnieri, einige der Angeklagten, einige Zeugen, bewiesen

legt weiter fest, daß die Angeklagten die ihnen unterschobene Tat in Abrede stellen. Sie stützt sich in der Hauptsache auf die Aussagen der Carabinieri. Auf die Frage des Vorsitzenden Guido Emmer, ob die Angeklagten seine Fra gen italienisch beantworten könnten, antworteten alle mit Nein. Infolgedessen wurde das Verhör in deutscher Sprache geführt. Sämtliche Angeklagten erklärten sich für nicht schuldig. Sie gaben an. daß sie, als der Tumult gegen die Carabiweri losbrach, sich auf dem Hauptplatze

befanden. Immer wieder betonten die Angeklagten ihre Unschuld und erklären, an den Vorfällen in kei ner Weise beteiligt getvesen zu sein. Sie wissen auch nichts dar über anzugeben, wer gegen die Carabinieri Stüne geworfen oder wer diese beschimpft habe. Der Verhör der AngcÄagten ergab in keiner Weise belastendes Material für sie. In der darauf fol genden Einvernahme der Zeugen ergab sich aus den Aussagen der Earabinieri ebenfalls, kein klares Bild, denn der Aussage des Hauptzeugen, des Brigadiers

der Carabinieri von Tramm, siebt die Aussage der Angeklagten gegenüber. Als einziger Belastungs zeuge trat Otto S trau di aus Tramm auf. Er sagt gegen Anton T h a l e r aus. daß dieser sich geäußert habe, er wundere sich, daß nicht geschossen winde. Während aber Thaler damit die Carabinieri meinte, war Strand i der Meinimg, es wären die Traminer damit gemeint. Es ist also die Aussage des größten Bclastungszeugsn aus ein Mißverständnis zurückzufühßen. In folgedessen wird Thaler entlassen. Darauf wurden die Cnt

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Alpenland
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Page 1 of 18
Date: 19.06.1920
Physical description: 18
Carabinieri glaubt das Bap- nett und das Gewehr nur dazu zu haben, um sich unter seinem Schutze gegenüber wehrlosen Bürgern als Eroberer, in d es Wortes schlimmster Bedeutung ge bärden zu können. Alle die Vorfälle der letztvergangenen Wochen zei gen und beweisen, daß es tatsächlich so ist. Zuerst wurden Versammlungen verboten, dann kam die Ver haftung der Brixner Turner, die Fronleichnamspro zession gab einen neuerlichen Anlaß für Herrn Cre- daros gefährliche Regierungstätigkeit und am letzten Sonntag

erreichten die Gewalttaten und Willkürakte anläßlich der Herz Iesu-Prozession ihren bisherigen Höhepunkt. Das Mittragen von Kirchensahnen wurde dom Freimaurer Credaro verboten. Männer und Bur schen, die die Böller bedienten» wurden verhaftet, in Bozen standen vor der Pfarrkirche Maschinengewehre und in Tramin nahmen Carabinieri die Gewehre fertig und drohten auf die Bevölkerung zu schießen, weil diese die Freilassung schuldlos Verhafteter fordertet Fm Passeiertale wollten Carabinieri unser Tiroler Hei

, die die Grundlage für den wirtschaftlichen Wiederaufbau abgehen soll, den das Königreich ebenso notwendig hat wie Deutschland. Draußen im Reich ist! man bereit» in die gebotene Hand einzuschlagen. Aber diese Be--' reitwilligkeit wird ertötet werden, wenn die Drangsa lierung der Deutschsüdtiroler nicht ein Ende findet. Denn es sind Deutsche, die da unten wohnen, es ist uralter deutscher Boden, das schönste Stück deutscher! Erde, auf dem Carabinieri über Herrn Credaros Ge-« heiß, ihre Gewehre gegen die erbgesess

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Alpenland
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Page 3 of 21
Date: 31.12.1920
Physical description: 21
Losung dev Cavabinievifvage in Sndtivol. Bozen, 80. Dezember. Eine der einschneidensten Veränderungen., die uns die Be setzung brachte, war das Verschwinden unserer alten Gen darmerie und das Erscheinen der Carabinieri. Wenn damals der Unterschied in die Augen springend war, ist er heute nicht weniger vermindert. Nach wie vor denken wir m:t einem ge wissen Stolz an die Zeit zurück, in welcher ein kleines Häuflein tüchtiger Gendarm«: die Sicherheit am Lande in geradezu mustergültiger Weise aufrecht

Sprache behindert das klag- lose Funktionieren des Dienstes- Woher soll über auch ein Carabinieri, der aus Turin, Neapel oder Sizilien stammt, die deutsche Sprache in dem Umfang beherrschen, um mit unserer Landbevölkerung verkehren zu können? Früher achtete man in dem einzelnen Gendarmen, der ganz allein seinen Dienst tat, die Macht des Staates; die Carabinieri hingegen müssen durch ihre schwerbewaffnete Masse wirken. Dies entspricht wohl dem reichsitalienischen Volkscharakter. Die Volksdisziplin

im alten Oesterreich, die in uns noch fest verankert ist, bewirkt die Respektierung der Gesetze — eine Voraussetzung, die in Italien fehlt,,um das Earabttnerigesetz, ar:f dem Italien aufgebaut ist, einer Re organisation zu unterziehen. An , diesem ausschlaggebenden Momente scheiterten auch die Bemühungen der Vertreter des Deutschen Verbandes beim Carabinieri-Höchstkommaüdo in Verhandlungen zwischen Kemalisten «nd Armeniern. K o n st a n t i n o P e l. 30. Dezember- (Havas.) Die Ver handlungen

ein geteilten Carabinieri die deutsche Sprache in Kursen zu Florenz zu lehren: doch was nützt eine notdürftig erlernte deutsche Sprache beispielsweise im Pasjeiertale, wo ein Dialekt gesprochen wird, der besonders erlernt werden muß. Vor vielen Monaten war man bestrebt, alte österreichisch^ Gendarmen einzustellen, was sich aber insoferne nicht bs währte, als sich unsere alter: Diener den italienischen Verl hältnisien nicht anpassen konnten, sie fühlten sich isoliert uni vor allem — es sei gesagt

— den Carabinieri weitaus ü'boü legen. Dieser Zustand war daher unhaltbar. Die Vertreter des Deutschen Verbandes warfen mm eine andere Idee auf, die auch mit Erzellenz Salata besprochen lrurde. Sie stellten das Verlangen, aus ehemaligen Gew barmen ein Detektivkorvs zusammenzustellen. Die Prüfung dieses Vorschlages wurde ihnen auch in Aussicht gestellt. Es wird aber immerhin noch einige Zeit vergehen, ehe eine Er ledigung erfolgen dürfte. Gegen eine Einstellung der ehemaligen Gendarmerieoffi ziere

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 29.03.1919
Physical description: 8
Orten, ist jetzt, wo die Entscheidung naht, aufs Höchste gestiegen. Gleichen Schritt damit halt die Nervosität, die in den italienischen Mi- l i t ä r k r e i s e n um sich greift. In Bozen machte bereits am letzten Freitag und Samstag (21. und 22.) abends bei den übliche« Spaziergängen unter den Lauben die beiderseitige ! Spannung sich Lust und es kam zu vielfachen Zusam» ■ menstößen zwischen jungen Leuten, welche rot-weiß- : rote oder schwarz-rot-goldene Abzeichen trugen und , den Carabinieri

, welche diese Farben herunterrisien. ! Ein förmliches Verbot des Abzeichentragens war noch ! nicht kundgemacht und es gab sogar Carabilueri-Offi- ! ziere, die dazu rieten, den Leuten ihre Abzeichen zu ! belassen. Die Carabinieri, welche einschritten, gingen übrigens noch relativ maßvoll vor. Die Entrüstung j der Bevölkerung wurde aber durch das Verhalten der ' übrigen italienischen Soldaten herausge- fordert,ckie zum Teil ganz sinnlosherumschlu» gen. am Freitag harmlose Spaziergänger von rück, wärts anfielen

und zu Boden warfen, ihnen Fußtritt, versetzten usw., sodatz die Carabinieri die Angegriffe. nen schützten und die Soldaten fernzuhalten jucken ! mußten. Die Soldaten nahmen bei dieser Gelegenheit selbst gegen ihre eigenen Offiziere, wenn diese abzu wehren trachteten, vielfach eine drohende Haltung ein. ; Am Samstag abends wurde den Soldaten daher das ! Betreten der Lauben ganz verboten und ! Carabinieri sorgten für die Einhaltung des Verbotes. > Für Sonntag, 23. ds., vormittags 11 Uhr, hatte ! die soeben

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Alpenland
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Page 3 of 10
Date: 28.06.1920
Physical description: 10
Deutsch-Südtirol. Die Wahrheit. Der »Popolo d'Jtalia" stellt fest, daß falsche Berichte über die Herz-Jrsu-Fxier in Cüotirol, insbesondere unrichtige Nachrichten über das Auftreten der Carabinieri und namentlich über den Ver such, den St. Leonhardern die Fahne der Sandwirtes zu entreißen, die Ursache der Einstellung unseres Blattes für Italien waren. Es ist vom «Popolo" nicht zu verlangen, daß er etwas anderes schreibt, als die Militärmission in Innsbruck angibt. aber wir mochten

und Schmiede. Meisters Mössing zu verhaften, rückten vier Carabinieri am frühen Morgen aus. um ihn. wenn möglich, im Schlafe zu überraschen. Der Bursche war aber schon munter und floh zum Nachbarn. Darauf ' befahl der Carabinieri-Unteroffizier seinen Leuten zu schießen und „gut zu treffen"! Tatsächlich wurde die Weisung befolgt und auf den jungen Burschen geschossen — allerdings ohne ihn zu treffen. Da er entkam, wurde den Eltern gedroht, s i e zu ver haften und abzutransportieren, wenn sich der Sohn nichr

bis Mittag stelle. Es mußte der Bürgermeister an hohevcr Stelle einschreiten, um zu verhindern, daß diese Drohung wahr gemacht werde! Ein geradezu pathologischer Fall ereignete sich kn Graun: Dort wollte die Feuerwehr ein« Ueöung abhalt n. Kaum ertönte das gewohnte Hornfipnal, als die Carabinieri herbei-eilten und die Probe untersagten! Warum — das kann kein Mensch sagen. Lb die Heime, die die Steigerabteilung trägt, zu sehr an ein kriege, ri'ches Aufgebot erinnert, ob die Carabinieri die Innsbrucker

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 08.09.1920
Physical description: 8
politischen Verbotes wie in vielen anderen Orten ein Fackelzug unter gleichzeitigem Pöllern veran staltet. Die Carabinieri verhafteten zwei Personen, die geschossen hatten. Am Schlüsse des Fackelzuges machten die Leute vor der Carabinierikaserne eine Demonstration und verlangten die Freilassung der beiden Verhafteten. Fast die ganze Nacht schrien die Leute, schleuderten Steine, gegen das Tor der Kaserne, um es zu demoliern, und riefen: „Welsche, verfluchte Schweine, Schweinehunde' u. dgl. Diese Tatsachen

bestätigt daS von den Carabinieri auf genommene Protokoll, die Angaben der Carabinieri, der Beschuldigten und der Zeugen und ein Protokoll der Deutschen Volkspartei, beziehungsweise der Ge meinde Tramin, in dem es wörtlich heißt: „Als der Kommandant die Menge aufforderte, sich zu zerstreuen, Widrigens er schießen lasse, erreichte die Ausregung ihren Höhepunkt. Dieses Vorgehen, das von der Menge als Provokation aufgefaßt wurde, reizte die Leute derart, daß es zu Tätlichkeiten kam. Steine flogen

gegen die Carabinieri; die Demon stration dauerte mit nicht geringerer Heftigkeit au und abermals wurden Steine gegen die Sicherheits organe geworfen.' — AuS dem ganzen Zusammen hange erhellt, daß die Demonstration überaus ernst war und wen» ein trauriger Konflikt vermieden wurde, so war dies nur der Klugheit der Cara binieri zu danken. Die Angeklagten leugueu die ihnen zur Last gelegten Tatsachen; fie gestehen nur zu, bis spät abends auf dem Platze gewesen zu sein und gestehen damit indirekt der Aufforderung

, die wiederholt italienisch und deutsch gegeben wurde, sich zu entfernen, nicht gefolgt zu haben. Ja, einige leugnen sogar ihre Anwesenheit, werden aber durch die Aussagen der Carabinieri, der Zeugen und der Mitangeklagten Lügen gestraft. Die Anklageschrift stellt sodann die Schulv der einzelnen Angeklagten fest. Hie^uf werden die Angeklagten vernommen. Der Erstangeklagte Josef Rabanser erklärt sich als unschuldig, weiß von nichts, warf keine Steine und stieß keine Beschimpfung aus. Auch hörte

er nicht die Aufforderung deö Brigadiers, den Platz zu verlassen; schließlich jedoch gibt er zu, auf dem Platze geblieben zu sein, nachdem die Carabinieri die Menge aufgefordert hatte, sich nach Hause zu begeben. Der zweite Angeklagte Oktavian Paizzoni will nur einen Stein gegen einen Bekannten, nicht aber gegen die Kaserne geworfen haben. Er stellt in Abrede, „Hoch Oesterreich! Nieder mit Italien!' gerufen und Schimpfworte gegen die Carabinieri ausgestoßen oder von andern gehört zu haben, wohl aber sah er Steine

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 27.04.1921
Physical description: 4
durch Trient nach Bozen ge langen. Schon am Vormittage des Festtages durchzogen die Fqseisten in geschlossenen Gruppen, mit Knüppeln, Tot schlägern, Bomben und Pistolen bewaffnet, die Stadt, ver übten unter den Augen des Militärs und der Carabinieri eine Reihe von Gewalttätigkeiten. Die Bevölkerung beobachtete dabei trotz vielfacher per sönlicher Handgreiflichkeiten und maßloser Herausforde rungen der auf dem Waltherplatz dicht versammelten rung sich b a n k r o t t erklärt hat und daß uns gegenüber

Protest gegen die unerhörten blutigen Gewalttaten einer Rotte von Meuchelmördern. Er gibt seiner tiefsten Entrüstung Über die schmäh liche Haltung der zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung berufenen Organe der bewaffneten Macht und der Carabinieri Ausdruck, welche nicht nur hie Bevöl kerung vor den mörderischen Angriffen ohne Schutz lie ßen, sondern wie einwandfrei erwiesen ist, mit den Verbrechern gemeinsame Sache machten. Er fordert die sofortige Entfernung aller schuldtragen- öen

- v e r k e h r vttt Nordtirol ist wieder eröffnet. der Trachtenumzug in voller Ordnung und durchzog mehrere Straßen der Stadt in musterhafter Ruhe bis zum Waltherplatz, von wo an es den Fascisten gelang, sich gruppenweise in den geordneten Zug einzndrängen. Trotz des Protestes seitens der Bevölkerung verhielten sich Mi- litär und Carabinieri diesen bedenklichen Störungsver suchen gegenüber vollkommen teilnahmslos. Am Obst markt, wo verschiedene Gruppen von Fascisten bereits Stellung genommen hatten und den Zug

, daß sowohl die Offiziere der bewaffneten Macht als auch sogar jene der Carabinieri in schamlosester Weise mit den Mordönben gemeinsame Sache machten. Infolgedessen wurde nicht ein einziger Fascist verhaftet wiewohl sie zu Dutzenden auf frischer Tat ergriffen wer den konnten und tatsächlich auch in einer Reihe von Fäl len den Carabiueri ülergeben wurden. Vielmehr konnten sie unter dem Schutze der Sicherheitsorgane die Stadt wie der verlassen, wobei sie am Bahnhöfe rwch aus dem Zug^ mehrere Salven

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Alpenland
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Page 3 of 12
Date: 24.06.1920
Physical description: 12
besonderen Ein druck machen werden, wenn sie sieht, wohin die italienische Kultur, das „Cinquecento", geraten ist. Fünf Verhaftete vom Herz Jesu-Sonntage, deren Schuld losigkeit sich so klar erwies, daß sogar die italienischen Be hörden sich einer eiligen Amtshandlung befleißigen mußten, sind zwar sreigelassen worden, was sie aber auszustehen hatten, erinnert an mittelalterliche oder asiatische Zustände. Der eine der Verhafteten erhielt von einem Carabinieri- ossizier ohne jede Veranlassung Ohrfeigen

. Und bei einer derartigen Behandlung verlangen die Her ren in Trient, daß sich ein seit Jahrhunderten freies, ruhm reiches und selbstbewußtes Volk willig unter ihr Joch beuge, das man ihm wider alles Recht auferlegt hat und das täg lich unerträglicher wird? Der Versuch, zwischen Brenner und Salurn ein kontinentales Irland zu schassen, dürste sich schwerlich lohnen! Sonderbare Rechtsanschauung. Aus Sankt Ulrich in Grö- en wird dem „Tiroler" berichtet: Wie wir hören, wird das Ver alten des von den hiesigen Carabinieri

und herauSzufordern, um fte dann von den Carabinieri verhaften zu lassen. ES rst darum auch begreiflich, daß die Bevölkerung gegen dre Spitzel erne große Wut hat. Hätte das Zivilkommissariat nicht das Verbot heraus gegeben und hätten sich die Carabinieri am genannten Tage nicht blicken lassen, wäre es zu keiner Ausschreitung gekommen und alles in schönster Ordnung verlaufen, denn das muh auch etn Herr Po sting er wissen, dätz wir hier in Südtirol keine Krawallmacher sind, wie man sie im Trentino findet

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 16
Date: 05.09.1920
Physical description: 16
Wolfensberger, ? « Katharina Witwe Speiser, alle von Tramin, und die Carabinieri: Blasius Cavavaglia, Peter Vacca. Alois Ciampanti und Otto Strand!. Der Präsident fragte die Angeklagten, ob sie italienisch verstehen: sie antworteten im Chore: „Nein!' Der Verteidiger bestä tigte, daß die Angeklagten nur einige we nige italienische Worte verstehen und das Verhör wurde somit deutsch durchgeführt. Die Anklage lautet auf das Verbre chen der öffentlichen Gewalttätigkeit und führt mz?: Am Vorabende des Herz Jesu

- Festes wurde trotz des politischen Verbotes ^Vie in vielen anderen Orten ein Fackelzug ^unter gleichzeitigem Böllern veranstaltet. Die Carabinieri verhafteten zwei Personen, die geschossen hatten. Am Schlüsse des Fackelzuges machten die Leute vor der Carabinierikaserne eine Demonstration und verlangten die Freilassung der beiden Verhafteten. Fast die ganze Nacht schrien die Leute, schleuderten Steine gegen das Tor der Kaserne, um es zu demolieren und riefen: „Welsche, verfluchte Schweine

, daß es zu Tätlich keiten kam. Steine flogen gegen die Ca rabinieri: die Demonstration dauerte mit nicht geringerer Heftigkeit an und aber mals wurden Steine gegen die Sicherheits organe geworfen.' — - Aus dem ganzen Zusammenhange - erhellt, daß die Demon stration überaus ernst war und wenn ein trauriger Konflikt vermieden wurde, so war dies nur der Klugheit der Carabinieri zu danken. Die Angeklagten leugnen die ihnen zur Last gelegten Tatsachen: sie ge- stehen nur zu, bis spät abends auf dÄn Platze

und stieß keine Be schimpfungen aus. Auch hörte er nicht die Aufforderung des Brigadiers, den Platz zu oerlassen: schließlich jedoch gibt er zu, auf dem Platze geblieben zu sein, nachdem die Carabinieri die Menge aufgefordert hatten, sich nach Hause zu begeben. , Der zweite Angeklagte Oktavian P aiz- zoni will nur einen Stein gegen einen Bekannten, nicht aber gegen die Kaserne geworfen haben. Er stellt in Abrede, „Hoch Oesterreich, nieder mit Italien' gerufen und Schimpfworte gegen die Carabinieri

, bei der St. Iakobskirche Böller geschossen, worauf die Carabinieri zwei Personen verhafteten. Nun ereigneten sich vor unserer Kaserne ,die bekannten Vor gänge. Sieben- oder achtmal forderte ich die Menge zum Verlassen des Platzes auf. aber immer umsonst. Trotz des bedrohli chen Steinhagels machten die Carabinieri keinen Waffengebrauch.' Am Schlüsse seiner Aussage bezeichnet der Brigadier die einzelnen Angeklagten als Täter. Die Carabinieri Ciampanti und Vacca des Postens von Tramin erzählen die Entwicklung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.03.1920
Physical description: 8
, wird so ein Vor spiel der Freiheit verspürt haben, derselben Frei heit, welche die Erlöser der Hochetsch dem Volke stets mit überschwänglichen Worten preisen. — Anm. d. Red.: Es handelt sich hier um einen verzeihlichen Fehler, nachdem man nicht von den kgl. Carabinieri verlangen darf, daß sie deutsch lesen können, wenn sie manchmal nicht einmal italienisch lesen können; dennoch taugen diese Wiedervergeltungen nicht, die Sozialdemokraten sowohl in Hoche'tsch als auch im Trentino aus zurotten. Gen. Unterkircher

soll sich nur trösten; er ist nicht der einzige, der von den Carabinieri (Benemerita) Verfolgten. Einer unserer Genos sen aus Trient, der eine Reise über den Brenner unternahm, batte als Reisebegleiter im selben Wagenabteil zwei Polizeikommissäre, einen Po lizei- und einen Finanzwachmann (selbstredend nur zufällig). Die italienische Regierung hat, wie es scheint, viel Geld zur Verfügung, um die Bolschewiken zu überivachen. Soweit das Trient- ner Blatt. (Gen. Unterkircher sollte Bücher nach Bozen bringen

wird um keinen Sozialdemo kraten weniger werden, das mögen sich die Her ren merken. Der Sozialdemokrat hat sich vom alten reaktionären Oesterreich nicht vorschreiben lasten, was er liest, und wird es sich noch weniger von Italien vorschreiben lasten. Die Carabinieri haben wohl ein „Recht", die Bücher zu zensurie ren, aber noch dazu den Ueb^rbringer, der die Bücher freiwillig dem Zollrevident zur Einsicht und Verzollung vorlegte, zu verbasim und ein zusperren, das zeigt, welches System in Italien herrscht

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Alpenland
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Page 3 of 14
Date: 10.07.1920
Physical description: 14
als) Oberhaupt ihres Gemeinwesens. Das schreiend« Un recht aber an Bürgermeister Gemaßmer und an so! vielen anderen nackensteifen Deutschsüdtirolern wird iw das Schuldbuch der Unterdrückung eingetragen —- bis zum Tage, an dem Bilanz gemacht wird! ! * Was sich Carabinieri erlaube«. Aus Algund schreibt matt dem „Tiroler": Am 24. Juni waren aus Algund der bekannte Fahnenschwinger Wolf sowie weitere 16 Parteien vor daS Zivil- kommisfariat geladen, weil einerseits Wolf seine Kunst am 6. Juni! nach der Prozession

ohne die Carabinieri in Grätsch gemacht. Am 4. Juli war Konzerts der Algunder Musikkapelle in Forst. Zu diesem Konzerte waren! auch die beiden Fahnenschwinger Wolf und Hölzl geladen. Wie! nun Wolf mit der eingerollten Fahne sich zum Konzerte nach Forsts begab, begegnete er bei der Forsterbrücke drei Carabinieri des Po-! stens Grätsch sowie deren Dolmetsch, einem alten österreichischenj Gendarmerrewachtmeister i. P. Diese konfiszierten nun frischweg! die vom Zivilkommissariat Meran als selbstverständlich erlaubt

, Wenns untergeordnete Wachorgane sich so über das Urteil ihrer Vorgesetzten! Behörde hinwegsetzen können! Hoffentlich wird daS Zivilkommiffa»! riat die Carabinieri entsprechend aufklären, die konfiszierte Fahn«' zurückstellen zu lassen und verhindern, daß sich solch« Konfliktsfalle! wiederholen. Daß dieselben der Bevölkerung auf die Nerven gehen! müssen, wird jedermann verständlich finden müssen! Im Laufe des gestrigen TageS hat sich die Gemeindevorstehung Algund als Eigen tümerin der konfiszierten

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Alpenländer-Bote
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Page 8 of 16
Date: 01.05.1921
Physical description: 16
Unternehmun gen bekannte Schar Veroneser Fascisten, unbehindert durch Trient nach Bozen gelangen. Schon am Vormit tage des Festtages durchzogen die Fascisten in geschloffe nen Gruppen, mit Knüppeln, Totschlägern, Bomben und Pistolen bewaffnet, die Stadt, verübten unter den Augen des Militärs und der Carabinieri eine Reihe von Gewalttätigkeiten. Die Bevölkerung beobachtete dabei trotz vielfacher per sönlicher Handgreiflichkeiten und maßloser Herausfor derungen der auf dem Wallherplatz dicht versammelten

Menge vollkommene Ruhe. Ebenso enffaltete sich um 1 Uhr der Trachtenumzug in voller Ordnung und durch zog mehrere Straßen der Stadt in musterhafter Ruhe bis zum Walcherplatz, vc \ wo an es den Fas- cisten gelang, sich gruppenweise in den geordneten Zug einzudrängen. Trotz des Einspruches seitens der Be. völkerung verhielten sich Militär und Carabinieri diesen bedenklichen Störungsvorsuchen gegenüber verkommen teilnahmslos. Am Obstmarkt, wo verschiedene Grup pen von Fascisten bereits Stellung

, ist einwand frei durch zahllose Zeugen festgestellt, daß sowohl di« Offiziere der bewaffneten Macht als auch sogar jene der Carabinieri (Gendarmen) in schamlosester Weise mit den Mordbnben gemeinsame Sache machten. Infolgedessen wurde nicht ein einziger Faserst ver haftet, wiewohl sie zu Dutzenden auf frischer Tat er griffen werden konnten und tatsächlich auch in einer Reihe von Fällen den Carabinieri übergeben wurden. Viel mehr konnten sie unter dem Schutze der Sicherheitsorgane die Stadt

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Alpenland
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Page 3 of 12
Date: 22.06.1920
Physical description: 12
sind und daß wir sie ablehnen. Im alten Oester reich — das wir übrigens nicht im mindesten loben wollen — hat es niemals einen König Gendarm gegeben, obgleich der Gendarm im alten Oesterreich eine Verkörperung der Gesetzlichkeit, über unh über gewistenhast und pünktlich, auch alles eher als rohe Willkür. Wie aber herrscht König Cavabiniere oder wie herrschen die vielen Könige Carabinieri? Dem Himmel sei es geklagt, sie herrschen gar übel, sie herrschen so, wie es weder sie noch diejenigen, die sie hergesandt verantworten

> Machthaber vergessen, daß sie in einem widerrechtlich angegüederteu Lande herrschen, in einem Gebiete, in welchem die Kultur höher! steht und die Gesetze geachtet wurden. Allerdings nur bis Ende 1919. denn damals begann sich das Land mit Eindringlingen zu! füllen, die Rückschritt statt Fortschritt im Banner führten. >- Die sogenannten Gesetzesvollzreher. die Carabinieri, überschreiten willkürlich ihre Machtbefugnisse, vielleicht aufgehetzt tmrch j«re Leute in Trient, die scheinbar ohne höhere Vorgesetzte

misflietzt. EinRegie- rungSshstem, daS auf einer Seite skandalöse Freigebigkeit zeigt»mitö; auf der anderen Seite die Flüche der Bedürftigen wachruft. 'Mn' Regierungssystem, das entweder die Mafia und Kamorva in der) Verwaltung nicht sieht oder erträgt oder sie frischweg will. Ern! Regierungssystem, das Bernunstgründen gar nicht zugänglich -ist.-, ^ und das den Carabinieri gestattet, den Angreifer unbehelligt zuIas-! sen und den Angegriffenen am Halse zu fassen." , 1 Die vielen willkürlichen Verhaftungen

, die die Empörung-de« Bevölkerung zum Höchstmaß steigerten veranlatzten den . Verband zur Stellungnahme. Hierüber liegt folgende.BeiPändl--, gung vor: 4 „Bereits am Montag vormittags erschien eine AborÄrW^ÄeSj deutschen Verban-des beim Herrn Zivilkommissär Posthinger iu Bo-j zen und erheb energischen Protest gegen die verschiedenen! ArrS-i fchreitungen des Militärs und der Carabinieri anläßlich der Füeri des Herz-Jesu-Festes und forderten die Freilassung der widerrechk^ lich Verhafteten. Diese Konferenzen

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Page 6 of 8
Date: 17.07.1921
Physical description: 8
, so wild sie auch sein mögen, würden fv etwas niemals tun-, erst fett die Welschen bei uns sind, wird überall so viel gestohlen. Es vergeht kein Tag, ohne daß ich eines großen Teiles meines Obstes beraubt werde. Sehen Sie mal die Carabinieri, die dort stehen. Sie rühren kerne Hand. Was nützen die uns eigentlich« Die sind nur da, um wann es ihnen behagt, billig zu Obst zu kommen. Bevor die Welschen kamen, gab es bei uns keinen Schutzmann, der uns auf dem Markt belästigte und es wurde nie

etwas ge stohlen! Jetzt haben wir an jeder Ecke Carabinieri und trotz. uns auz oem maw ueiufuyie unu e» wuiw Au fkohlen! Jetzt haben wir an. jeder Ecke Carabinieri und trotz, dem wird am hellichten Tage auf Tod und Leben gemaust." Nun wollte Sascha ins Hotel zurückkehren. Ich vermutete, sie konnte es kaum mehr erwarten, bis sie ihre neue Granat brofche vor dem Spiegel mustern konnte. Unser Rückweg führte wieder durch die Arkaden, bis wir an einen freien, großen Platz kamen, den Dreisaltigkettsplatz

. Er sagte, daß zwar die Bozener Bevölkerung aus viel Verwirrung herausgekommen sei, daß sie aber niemcW znftreden werden könnte mit der Art der italienischen Regierung, die ihr jetzt aufgezwungen fei. Die Italiener haben keinen klaren Begriff, was für unser Volk gut ist. Sie haben uns z. B. auf unsere Kosten eine Polizeitruppe aufgebürdet, deren große Zahl direkt läck)erlich für unsere Bedürfnisie ist. Wir haben nun zehnmal mehr Carabinieri als ehedem österreichische Gendarmen und doch halten

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Page 3 of 14
Date: 21.09.1921
Physical description: 14
stehende Polizist Gottlieb Gasteiger dem an- gr eisen den Faszisten einen Säbelhieb über den Kopf.. Dam ging alles durcheinander und die Menge hieb auf die Fas Asten los, die dann alle mehr oder minder Prügel erhielten Die Faszisten flüchteten nun und die Sache hatte damit vor läufig ein Ende. Erwähnt sei noch, daß ein Carabrnrer auf einen Wachmann losging und ihn am Halse , packte worauf ein zweiter Wachnrann den Carabinieri wegrrß. Del, Leiter des Polizeiamtes, M.-R. Pfister, ordnete

. L.-G.-Bl. Nr. 32, 8 27, ge hört die Sorge für die Sicherheit der Personen und der Eigentums ausschließlich und einzig zum Wirkungskreis der Stadtgemeinde Bozen.) Auch gestern, Sonntag, wollten die Faszisten am Obst markte bei einer Oebstlerin die neuen Preise diktieren. Eir Carabinieri-Oftizier forderte die Faszisten aber auf, sich p entfernen, worauf sie der Forderung Folge leisteten. Auck im Bäckerladen Weidinger erklärte ein CarabinierdHaupt- -mann, das Brot solle nach wie vor ohne weiters zum bis herigen Preise verkauft

werden. Das läßt doch hoffentlick die Erwartung zu, daß das gesetzwidrige Vorgchen der Fas zisten keinen Rückhalt von Seite der Carabinieri fmdet. Inzwischen tauchten in Bozen Gerüchte auf, daß die Fas zrsten um faszistischen Sukkurs von auswärts angesucht hät ten, und die Fama wollte schon wissen, daß sür die Morgigt „20. September"-Feier mehrere hundert Faszisten im An zuge seien. Die Beunruhigung steigerte sich auf Grund die ser Gerüchte n.och mehr. Heute. Montag,, früh, zog eine Abteilung MMtär mtz

Sturmhelm int Rathause auf und besetzte den inneren Hof wie es heißt, zum Schutze des Rathauses vor etwaigen An griffsversuchen durch die Faszisten. Carabinieri haben ir. verstärkten Abteilungen an verschiedenen Punkten der Stadt Aufftellung genommen. Aushebung einer Erazer LegUimiftenIanzlei. Wien, 20. September. (K o r r b ü r o.) Die Blätter melden aus Graz: Der ehemalige Rittmeister vom Dragoner-Regi ment Nr. 5 in Gvaz, Friedrich R ied l, der als eines.der maß gebendsten Mitglieder der hiesigen

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Page 3 of 12
Date: 25.06.1920
Physical description: 12
, so dass die Behörden in der Herz-Jefu-Feier eher eine politische De monstration als eine kirchliche Feier vermuten mutzte. Deswegen seien auch energische Vorkehrungen dagegen getroffen worden. Das Verbot des Böllerschießens und des Gebrauches von Fahnen sei bereits früher erfolgt. Bezüglich der Carabinieri gab der Herr Generalkommissär zu, daß ihn in letzter Lrnie für das Vor- gehen derselben die Verantwortung treffe, erklärte aber, datz jeder Carabiniere im Rahmen der ihm erteilten Weisungen

zurückzuführen sei, daß unter der damaligen Militärdiktatur eben kein freies Wort ge stattet war. weder irt Zeitungen noch mündlich; datz aber die der zeitige Haltung der Bevölkerung leicht begreiflich sei, wenn man von Tag zu Tag sehe, wie die. schönen Versprechungen, die in Rom ge geben wurden, in der Provinz aufgefaßt und durchgeführt werden. Dem Herrn Generalkommissär gegenüber wurde auch betont, daß in Fällen, wo Abstrafungen von Carabinieri auf vorgebrachte Be schwerden hin erfolgen

, solche auch bykanntgegeben werden sollen, damit nicht ein Gefühl der Recht- und Schutzlosigkeit geweckt werde. Exz. Credaro erklärte schließlich, nachdem die Audienz von 10 bis 1 Uhr gewährt hatte, er werde die ihm soeben überreichten, wie alle übrigen einzeln und ausführlich darzustellenden Beschwerden bezüglich des Vorgehens der Carabinieri genau überprüfen und der entsprechenden Erledigung zuführen. In Betreff der Gnt- hatftung der Eingekerkerten wurde Dr. Reut Nicolussi ersucht, sich unverzüglich

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