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Alpenland
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Page 3 of 8
Date: 08.09.1920
Physical description: 8
erschienenen Delegierten zum heute stattfindenden ^chsparteitag der großdeutfchen Volkspartei. Der Vor- !-,mde, Rechtsanwalt Dr. Wimmer aus Salzburg Dielegierte aus fast allen Ländern sowie aus dem Menlande begrüßen. Der RerHeter Tirsls gedachte Der Traminer Prozetz. Uns allen, stehen noch die Ereignisse am Vorabende des Her»- Jesu» Festes in Tramin in Evinnarung. Da wurden eine Reihe meist jugendlicher Tiroiler von den Carabinieri verhaftet und nach Trient m die Gefängnisse geschleppt. Am 3. September

, Fackelzug statt, zu dessen Beginn 'einige Pöllerschüsfe krachten. Die Carabinieri verhafteten nun zwei der Pöllerschüt- zen,. Ms der Fackslzug zum Hauptplatz kam, wo auch die Cara- binievi ihre Station hatten, verlangten die Leute die Freilassung der Verhafteten. Die Menge blieb beinahe die ganze Nacht hin durch auf dem Platze, warf gegen die Cambimeri Steine unid sparte, auch mit Worten nicht. Das sei durch das Protokoll der Carabrnieri, einige der Angeklagten, einige Zeugen, bewiesen

legt weiter fest, daß die Angeklagten die ihnen unterschobene Tat in Abrede stellen. Sie stützt sich in der Hauptsache auf die Aussagen der Carabinieri. Auf die Frage des Vorsitzenden Guido Emmer, ob die Angeklagten seine Fra gen italienisch beantworten könnten, antworteten alle mit Nein. Infolgedessen wurde das Verhör in deutscher Sprache geführt. Sämtliche Angeklagten erklärten sich für nicht schuldig. Sie gaben an. daß sie, als der Tumult gegen die Carabiweri losbrach, sich auf dem Hauptplatze

befanden. Immer wieder betonten die Angeklagten ihre Unschuld und erklären, an den Vorfällen in kei ner Weise beteiligt getvesen zu sein. Sie wissen auch nichts dar über anzugeben, wer gegen die Carabinieri Stüne geworfen oder wer diese beschimpft habe. Der Verhör der AngcÄagten ergab in keiner Weise belastendes Material für sie. In der darauf fol genden Einvernahme der Zeugen ergab sich aus den Aussagen der Earabinieri ebenfalls, kein klares Bild, denn der Aussage des Hauptzeugen, des Brigadiers

der Carabinieri von Tramm, siebt die Aussage der Angeklagten gegenüber. Als einziger Belastungs zeuge trat Otto S trau di aus Tramm auf. Er sagt gegen Anton T h a l e r aus. daß dieser sich geäußert habe, er wundere sich, daß nicht geschossen winde. Während aber Thaler damit die Carabinieri meinte, war Strand i der Meinimg, es wären die Traminer damit gemeint. Es ist also die Aussage des größten Bclastungszeugsn aus ein Mißverständnis zurückzufühßen. In folgedessen wird Thaler entlassen. Darauf wurden die Cnt

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 08.09.1920
Physical description: 8
politischen Verbotes wie in vielen anderen Orten ein Fackelzug unter gleichzeitigem Pöllern veran staltet. Die Carabinieri verhafteten zwei Personen, die geschossen hatten. Am Schlüsse des Fackelzuges machten die Leute vor der Carabinierikaserne eine Demonstration und verlangten die Freilassung der beiden Verhafteten. Fast die ganze Nacht schrien die Leute, schleuderten Steine, gegen das Tor der Kaserne, um es zu demoliern, und riefen: „Welsche, verfluchte Schweine, Schweinehunde' u. dgl. Diese Tatsachen

bestätigt daS von den Carabinieri auf genommene Protokoll, die Angaben der Carabinieri, der Beschuldigten und der Zeugen und ein Protokoll der Deutschen Volkspartei, beziehungsweise der Ge meinde Tramin, in dem es wörtlich heißt: „Als der Kommandant die Menge aufforderte, sich zu zerstreuen, Widrigens er schießen lasse, erreichte die Ausregung ihren Höhepunkt. Dieses Vorgehen, das von der Menge als Provokation aufgefaßt wurde, reizte die Leute derart, daß es zu Tätlichkeiten kam. Steine flogen

gegen die Carabinieri; die Demon stration dauerte mit nicht geringerer Heftigkeit au und abermals wurden Steine gegen die Sicherheits organe geworfen.' — AuS dem ganzen Zusammen hange erhellt, daß die Demonstration überaus ernst war und wen» ein trauriger Konflikt vermieden wurde, so war dies nur der Klugheit der Cara binieri zu danken. Die Angeklagten leugueu die ihnen zur Last gelegten Tatsachen; fie gestehen nur zu, bis spät abends auf dem Platze gewesen zu sein und gestehen damit indirekt der Aufforderung

, die wiederholt italienisch und deutsch gegeben wurde, sich zu entfernen, nicht gefolgt zu haben. Ja, einige leugnen sogar ihre Anwesenheit, werden aber durch die Aussagen der Carabinieri, der Zeugen und der Mitangeklagten Lügen gestraft. Die Anklageschrift stellt sodann die Schulv der einzelnen Angeklagten fest. Hie^uf werden die Angeklagten vernommen. Der Erstangeklagte Josef Rabanser erklärt sich als unschuldig, weiß von nichts, warf keine Steine und stieß keine Beschimpfung aus. Auch hörte

er nicht die Aufforderung deö Brigadiers, den Platz zu verlassen; schließlich jedoch gibt er zu, auf dem Platze geblieben zu sein, nachdem die Carabinieri die Menge aufgefordert hatte, sich nach Hause zu begeben. Der zweite Angeklagte Oktavian Paizzoni will nur einen Stein gegen einen Bekannten, nicht aber gegen die Kaserne geworfen haben. Er stellt in Abrede, „Hoch Oesterreich! Nieder mit Italien!' gerufen und Schimpfworte gegen die Carabinieri ausgestoßen oder von andern gehört zu haben, wohl aber sah er Steine

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Alpenland
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Page 3 of 12
Date: 24.06.1920
Physical description: 12
besonderen Ein druck machen werden, wenn sie sieht, wohin die italienische Kultur, das „Cinquecento", geraten ist. Fünf Verhaftete vom Herz Jesu-Sonntage, deren Schuld losigkeit sich so klar erwies, daß sogar die italienischen Be hörden sich einer eiligen Amtshandlung befleißigen mußten, sind zwar sreigelassen worden, was sie aber auszustehen hatten, erinnert an mittelalterliche oder asiatische Zustände. Der eine der Verhafteten erhielt von einem Carabinieri- ossizier ohne jede Veranlassung Ohrfeigen

. Und bei einer derartigen Behandlung verlangen die Her ren in Trient, daß sich ein seit Jahrhunderten freies, ruhm reiches und selbstbewußtes Volk willig unter ihr Joch beuge, das man ihm wider alles Recht auferlegt hat und das täg lich unerträglicher wird? Der Versuch, zwischen Brenner und Salurn ein kontinentales Irland zu schassen, dürste sich schwerlich lohnen! Sonderbare Rechtsanschauung. Aus Sankt Ulrich in Grö- en wird dem „Tiroler" berichtet: Wie wir hören, wird das Ver alten des von den hiesigen Carabinieri

und herauSzufordern, um fte dann von den Carabinieri verhaften zu lassen. ES rst darum auch begreiflich, daß die Bevölkerung gegen dre Spitzel erne große Wut hat. Hätte das Zivilkommissariat nicht das Verbot heraus gegeben und hätten sich die Carabinieri am genannten Tage nicht blicken lassen, wäre es zu keiner Ausschreitung gekommen und alles in schönster Ordnung verlaufen, denn das muh auch etn Herr Po sting er wissen, dätz wir hier in Südtirol keine Krawallmacher sind, wie man sie im Trentino findet

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 16
Date: 05.09.1920
Physical description: 16
Wolfensberger, ? « Katharina Witwe Speiser, alle von Tramin, und die Carabinieri: Blasius Cavavaglia, Peter Vacca. Alois Ciampanti und Otto Strand!. Der Präsident fragte die Angeklagten, ob sie italienisch verstehen: sie antworteten im Chore: „Nein!' Der Verteidiger bestä tigte, daß die Angeklagten nur einige we nige italienische Worte verstehen und das Verhör wurde somit deutsch durchgeführt. Die Anklage lautet auf das Verbre chen der öffentlichen Gewalttätigkeit und führt mz?: Am Vorabende des Herz Jesu

- Festes wurde trotz des politischen Verbotes ^Vie in vielen anderen Orten ein Fackelzug ^unter gleichzeitigem Böllern veranstaltet. Die Carabinieri verhafteten zwei Personen, die geschossen hatten. Am Schlüsse des Fackelzuges machten die Leute vor der Carabinierikaserne eine Demonstration und verlangten die Freilassung der beiden Verhafteten. Fast die ganze Nacht schrien die Leute, schleuderten Steine gegen das Tor der Kaserne, um es zu demolieren und riefen: „Welsche, verfluchte Schweine

, daß es zu Tätlich keiten kam. Steine flogen gegen die Ca rabinieri: die Demonstration dauerte mit nicht geringerer Heftigkeit an und aber mals wurden Steine gegen die Sicherheits organe geworfen.' — - Aus dem ganzen Zusammenhange - erhellt, daß die Demon stration überaus ernst war und wenn ein trauriger Konflikt vermieden wurde, so war dies nur der Klugheit der Carabinieri zu danken. Die Angeklagten leugnen die ihnen zur Last gelegten Tatsachen: sie ge- stehen nur zu, bis spät abends auf dÄn Platze

und stieß keine Be schimpfungen aus. Auch hörte er nicht die Aufforderung des Brigadiers, den Platz zu oerlassen: schließlich jedoch gibt er zu, auf dem Platze geblieben zu sein, nachdem die Carabinieri die Menge aufgefordert hatten, sich nach Hause zu begeben. , Der zweite Angeklagte Oktavian P aiz- zoni will nur einen Stein gegen einen Bekannten, nicht aber gegen die Kaserne geworfen haben. Er stellt in Abrede, „Hoch Oesterreich, nieder mit Italien' gerufen und Schimpfworte gegen die Carabinieri

, bei der St. Iakobskirche Böller geschossen, worauf die Carabinieri zwei Personen verhafteten. Nun ereigneten sich vor unserer Kaserne ,die bekannten Vor gänge. Sieben- oder achtmal forderte ich die Menge zum Verlassen des Platzes auf. aber immer umsonst. Trotz des bedrohli chen Steinhagels machten die Carabinieri keinen Waffengebrauch.' Am Schlüsse seiner Aussage bezeichnet der Brigadier die einzelnen Angeklagten als Täter. Die Carabinieri Ciampanti und Vacca des Postens von Tramin erzählen die Entwicklung

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Alpenland
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Page 3 of 14
Date: 10.07.1920
Physical description: 14
als) Oberhaupt ihres Gemeinwesens. Das schreiend« Un recht aber an Bürgermeister Gemaßmer und an so! vielen anderen nackensteifen Deutschsüdtirolern wird iw das Schuldbuch der Unterdrückung eingetragen —- bis zum Tage, an dem Bilanz gemacht wird! ! * Was sich Carabinieri erlaube«. Aus Algund schreibt matt dem „Tiroler": Am 24. Juni waren aus Algund der bekannte Fahnenschwinger Wolf sowie weitere 16 Parteien vor daS Zivil- kommisfariat geladen, weil einerseits Wolf seine Kunst am 6. Juni! nach der Prozession

ohne die Carabinieri in Grätsch gemacht. Am 4. Juli war Konzerts der Algunder Musikkapelle in Forst. Zu diesem Konzerte waren! auch die beiden Fahnenschwinger Wolf und Hölzl geladen. Wie! nun Wolf mit der eingerollten Fahne sich zum Konzerte nach Forsts begab, begegnete er bei der Forsterbrücke drei Carabinieri des Po-! stens Grätsch sowie deren Dolmetsch, einem alten österreichischenj Gendarmerrewachtmeister i. P. Diese konfiszierten nun frischweg! die vom Zivilkommissariat Meran als selbstverständlich erlaubt

, Wenns untergeordnete Wachorgane sich so über das Urteil ihrer Vorgesetzten! Behörde hinwegsetzen können! Hoffentlich wird daS Zivilkommiffa»! riat die Carabinieri entsprechend aufklären, die konfiszierte Fahn«' zurückstellen zu lassen und verhindern, daß sich solch« Konfliktsfalle! wiederholen. Daß dieselben der Bevölkerung auf die Nerven gehen! müssen, wird jedermann verständlich finden müssen! Im Laufe des gestrigen TageS hat sich die Gemeindevorstehung Algund als Eigen tümerin der konfiszierten

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Alpenländer-Bote
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Page 8 of 16
Date: 01.05.1921
Physical description: 16
Unternehmun gen bekannte Schar Veroneser Fascisten, unbehindert durch Trient nach Bozen gelangen. Schon am Vormit tage des Festtages durchzogen die Fascisten in geschloffe nen Gruppen, mit Knüppeln, Totschlägern, Bomben und Pistolen bewaffnet, die Stadt, verübten unter den Augen des Militärs und der Carabinieri eine Reihe von Gewalttätigkeiten. Die Bevölkerung beobachtete dabei trotz vielfacher per sönlicher Handgreiflichkeiten und maßloser Herausfor derungen der auf dem Wallherplatz dicht versammelten

Menge vollkommene Ruhe. Ebenso enffaltete sich um 1 Uhr der Trachtenumzug in voller Ordnung und durch zog mehrere Straßen der Stadt in musterhafter Ruhe bis zum Walcherplatz, vc \ wo an es den Fas- cisten gelang, sich gruppenweise in den geordneten Zug einzudrängen. Trotz des Einspruches seitens der Be. völkerung verhielten sich Militär und Carabinieri diesen bedenklichen Störungsvorsuchen gegenüber verkommen teilnahmslos. Am Obstmarkt, wo verschiedene Grup pen von Fascisten bereits Stellung

, ist einwand frei durch zahllose Zeugen festgestellt, daß sowohl di« Offiziere der bewaffneten Macht als auch sogar jene der Carabinieri (Gendarmen) in schamlosester Weise mit den Mordbnben gemeinsame Sache machten. Infolgedessen wurde nicht ein einziger Faserst ver haftet, wiewohl sie zu Dutzenden auf frischer Tat er griffen werden konnten und tatsächlich auch in einer Reihe von Fällen den Carabinieri übergeben wurden. Viel mehr konnten sie unter dem Schutze der Sicherheitsorgane die Stadt

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Alpenland
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Page 3 of 12
Date: 22.06.1920
Physical description: 12
sind und daß wir sie ablehnen. Im alten Oester reich — das wir übrigens nicht im mindesten loben wollen — hat es niemals einen König Gendarm gegeben, obgleich der Gendarm im alten Oesterreich eine Verkörperung der Gesetzlichkeit, über unh über gewistenhast und pünktlich, auch alles eher als rohe Willkür. Wie aber herrscht König Cavabiniere oder wie herrschen die vielen Könige Carabinieri? Dem Himmel sei es geklagt, sie herrschen gar übel, sie herrschen so, wie es weder sie noch diejenigen, die sie hergesandt verantworten

> Machthaber vergessen, daß sie in einem widerrechtlich angegüederteu Lande herrschen, in einem Gebiete, in welchem die Kultur höher! steht und die Gesetze geachtet wurden. Allerdings nur bis Ende 1919. denn damals begann sich das Land mit Eindringlingen zu! füllen, die Rückschritt statt Fortschritt im Banner führten. >- Die sogenannten Gesetzesvollzreher. die Carabinieri, überschreiten willkürlich ihre Machtbefugnisse, vielleicht aufgehetzt tmrch j«re Leute in Trient, die scheinbar ohne höhere Vorgesetzte

misflietzt. EinRegie- rungSshstem, daS auf einer Seite skandalöse Freigebigkeit zeigt»mitö; auf der anderen Seite die Flüche der Bedürftigen wachruft. 'Mn' Regierungssystem, das entweder die Mafia und Kamorva in der) Verwaltung nicht sieht oder erträgt oder sie frischweg will. Ern! Regierungssystem, das Bernunstgründen gar nicht zugänglich -ist.-, ^ und das den Carabinieri gestattet, den Angreifer unbehelligt zuIas-! sen und den Angegriffenen am Halse zu fassen." , 1 Die vielen willkürlichen Verhaftungen

, die die Empörung-de« Bevölkerung zum Höchstmaß steigerten veranlatzten den . Verband zur Stellungnahme. Hierüber liegt folgende.BeiPändl--, gung vor: 4 „Bereits am Montag vormittags erschien eine AborÄrW^ÄeSj deutschen Verban-des beim Herrn Zivilkommissär Posthinger iu Bo-j zen und erheb energischen Protest gegen die verschiedenen! ArrS-i fchreitungen des Militärs und der Carabinieri anläßlich der Füeri des Herz-Jesu-Festes und forderten die Freilassung der widerrechk^ lich Verhafteten. Diese Konferenzen

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Alpenland
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Page 3 of 12
Date: 25.06.1920
Physical description: 12
, so dass die Behörden in der Herz-Jefu-Feier eher eine politische De monstration als eine kirchliche Feier vermuten mutzte. Deswegen seien auch energische Vorkehrungen dagegen getroffen worden. Das Verbot des Böllerschießens und des Gebrauches von Fahnen sei bereits früher erfolgt. Bezüglich der Carabinieri gab der Herr Generalkommissär zu, daß ihn in letzter Lrnie für das Vor- gehen derselben die Verantwortung treffe, erklärte aber, datz jeder Carabiniere im Rahmen der ihm erteilten Weisungen

zurückzuführen sei, daß unter der damaligen Militärdiktatur eben kein freies Wort ge stattet war. weder irt Zeitungen noch mündlich; datz aber die der zeitige Haltung der Bevölkerung leicht begreiflich sei, wenn man von Tag zu Tag sehe, wie die. schönen Versprechungen, die in Rom ge geben wurden, in der Provinz aufgefaßt und durchgeführt werden. Dem Herrn Generalkommissär gegenüber wurde auch betont, daß in Fällen, wo Abstrafungen von Carabinieri auf vorgebrachte Be schwerden hin erfolgen

, solche auch bykanntgegeben werden sollen, damit nicht ein Gefühl der Recht- und Schutzlosigkeit geweckt werde. Exz. Credaro erklärte schließlich, nachdem die Audienz von 10 bis 1 Uhr gewährt hatte, er werde die ihm soeben überreichten, wie alle übrigen einzeln und ausführlich darzustellenden Beschwerden bezüglich des Vorgehens der Carabinieri genau überprüfen und der entsprechenden Erledigung zuführen. In Betreff der Gnt- hatftung der Eingekerkerten wurde Dr. Reut Nicolussi ersucht, sich unverzüglich

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Alpenland
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Page 3 of 12
Date: 27.05.1920
Physical description: 12
L. verdonnert. Einen anderen Reisenden ereilte das Verhängnis auf der Fahrt von Waidbruck nach Brixen. Er hatte in Waidbruck ein« Fahrkarte nach Brixen verlangt, aber nur eine bis Klausen erhalten. In Brixen verlangte nun ein italienischer Revisor eine Nachzahlung von 4.30 Lire und als der Fahrgast nicht gleich bezahlen wollte, vi-ef der Revisor nach den Carabinieri, die den Reisenden in das Stati onsgebäude führten, wo von ihm ohne joden weiteren Aufschluß die Bezahlung von 80 Lire gefordert wurde

, widrigenfalls die Carabinieri den Herrn abführen werden. Natürlich entrichtete nun der solcherart geangstigte Herr schleunigst seine Strafgobühr, um nicht noch weitere unangenehme Erfahrungen machen zu müssen, Italienisches — allzuitakrenisches. Wie eS in eür Paar Jahren in Südtirol aussehen würde und wenn wir nicht die Autonomie bekommen, das läßt sich am besten aus mu.chen Kundmack>ungen und den noch immer andauernden Jtalienisierungsbestrebungen erfiten. Der Stemvel der Babnpoü Bozw-Mals

, der bis vor kurzem noch deutsch lau'.ete, trägt nur. bic Bezeichnung Bolzano- Malles. In einer ain-!'chen Mitteilung seitens des Carabinieri- kommandos in Klausen heißt der deutsche Ort Villnöß Funes. Auch der alte Poststempel «Klausen" hat der Allen Jtalienisiernng weicken müssen. Aber der neue Poststempel lautet nicht Chiusa di Bressanone, sondern Chiusa d'Jsarco. Damit wird der Wirrwarr nur immer großer. Der Deutsche Verband wird mit aller Entschiedenheit trachten müssen, diese «tolomeischeN Namen ungeheuer

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Alpenland
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Page 3 of 20
Date: 17.04.1920
Physical description: 20
der Eisenbahnverwal tungen. wonach sich die italienische Regierung bereit erklärt hat, Oesterreich 2000 Tonnen Kohle zur Beförderung der auf den öster reichischen Bahnen stillstehenden, für Italien bestimmten Waggons abzutreten, ferner monatlich 700 Tonnen für die Schnellzuge über Tarvis und den Brenner. Die Vereinbarungen betreffen ferner den Einkauf von überseeischer Kohle, den Ausbau der Predilbahn, Deutsch.Südtirol. Die Carabinieri in Deutsch-Südtirol. Eine der einschneidensten Veränderungen

, die uns die Besetzung brachte, ist wohl das Verschwinden unserer alten Gendarmerie und das Erscheinen der N. R. Carabinieri. Leider fällt diese Veränderung auch bei der größten Sach- lichkeit und bei völlig unparteiischer Beobachtung unfrei dingt zu Ungunsten des jetzigen Zustandes aus. Es kann ruhig behauptet werden, daß vordem die öftere reichischen Gendarmen nicht nur ihre Pflicht voll erfüllten, sondern auch mit großem Erfolge ihrem schweren Dienste nachgingen. Ein Posten von zwei bis drei Mann versorgte

; es vermischt sich in einem Strafakt ein itw, lienischer Carabinieripvozeß mit dem deutschen Verfahre« des Untersuchungsrichters und oft ist auch die Art der Es, Hebung eine wesentlich verschiedene, was der Sache nichtz nützen kann. Es soll nochmals wiederholt werden, daß es keineswegs die Absicht sein soll, die Dienstleistungen der Lcrrabrmer- Hera bzu setzen; andrerseits muß man der Ueberzeugung Aus* druck verleihen, daß für uns nur Gendarmen (sie möge« sich auch Carabinieri nennen), die unseres Stammes

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 12.10.1919
Physical description: 6
Carabinieri erklärt, daß die Bewilligung zur Rückreise nur von einem Zivilkommissariat hier erteilt werden kann, dem Divisionskommanöo in Innsbruck stehe es n i ch t zu, Reisebewilligungen für hin und zurück zu er teilen. Obwohl die Reisenden gegen dieses Vorgehen pro testieren, so werden sie gezwungen, die Reise a b z u b r e. ch e n, da ihnen sonst mit handfester Auswag- gonierung gedroht wird. Warum stellt das Divi- fionskonnnando in Innsbruck Reisebewilligungen für hm und zurück aus, wenn es hiezu

Grenze) fahren will, so wird er von den kontrollierenden Carabinieri in S t e r z i n g, G 0 s s e n s a tz oder Gigglberg zuw Aussteigen gezwungen, sobald er nicht eine besondere Be stätigung von einem Carabinieriposten hast daß er auf den Brenner fahren darf! Warum werden solche Maßregeln nicht früher bekannt gemacht? Warum soll nicht der Jöentitätsschein allein zur Fahrt auf den Brenner genügen? Mutz denn das Volk immerund überall schikaniert werden? Und man spricht immer vom Lande der „Freiheit

und den Versprechungen Tittonis geradezu emaeaenae- B?^? n zuzuschreiben. Es ist höchste Zeit, daß die italienische Regiermig diesen Mann beseitigt. Der „Tt- roler" vom 8. ös. Mts. berichtet ausführlich über den Ge« waltakt des Carabinieri-Kommanöos in Neumarkt. !>et Der Dichter. Von Fritz Müller. , Der Rektor tat noch einen kurzen Fug aus seinem Weinglas, lieh seinen durch das Maifest gemilderten Strengblick über den summen den Maigarten schweifen, klopfte mit dem Schlüssel ein paarmal hart ans Glas. Die nächsten

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 19.10.1919
Physical description: 6
Zustände.' Es wird uns mitgeteilt: Die Bo- zener erheben die Forderung nach einheimischer Gendarmerie und verlangen den Abzug öer Carabinieri, die weder Land noch Leute noch ihre Sprache verstehen. So wurde in einem Bozener Wein hause, als ein Bürger deutsche Studentenlieöer an stimmte, von den Italienern sofort ein Spektakel gewacht. Als die Deutschen sahen, daß die hitzigen Südländer nur nach einer Gelegenheit suchten, den Skandal zu ver größern, wollten sie das Lokal verlassen, wurden

aber von ^dem Anführer der Italiener daran gehindert. Dieser schimpfte sodann noch auf der Straße auf die „porchi teöeschi" und schrie noch andere Beleidigungen auf die Deutschen, gab dem einschreitenden Wachmanne eine Ohr feige und wurde.-schließlich von zwei Wachleuten wegen öffentlicher Gewalttätigkeit und Widersetzlichkeit verhaf tet. Nun erschienen zwei von Genossen des verhafteten Italieners herbeigerufene Carabinieri, entrissen den Wachleuten den Verhafteten und ließen ihn ohne wei teres laufen., obgleich

die Wachleute die Carabinieri anf- klttrten. Letztere scheuten sich also nicht, offen Partei für den rabiaten Italiener zu nehmen und gegen d.i e Wachleute vorzugehen. Der konstitnierenöe Parteitag der Popolari in Trient. Am 12. Oktober fand in Trient unter dem Vorsitze des Abge ordneten G e n t i l i der konstituierende Parteitag der Popolari (Bolkspartei) statt. Der Abg. Degasperi erstattet Bericht über die Tätigkeit des vorbereitenden Komitees. Nach feinen Ausführungen wurden mehrere Entschließungen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 09.11.1920
Physical description: 8
und eigener Sicherheitswache. Halte sich früher etwa ein Gendarm erlaubt, im Stadtgebiet eine Verhaftung vorzunehmen, so hätte das einen sz 'chlveren Kompetenzkonslikt zur Folge g.'habt, dag der Gendarm sicher eine scharse Maßregelung er- ahren haben würde. Nun kommt es aber jetzt Im mer wieder vor, daß die Carabinieri im Stadtgelnet Verhaftungen vornehmen, daß seitens der Finaiiz- zieri und Carabinieri Hauc.urchsuchungen durchge- ührt werden und somit die städtische Polizei in ih. rem Gebiete

ausgeschaltet wird: ja. es sind auch chon wiederholt Fälle zu verzeichnen gewesen dag städtischen Sichsrheitslvachleute bei der AuTübunq ihrer beruflichen Obliegenheiten durch Carabinieri Hindernisse in den Weg gelegt wurden. Es sich uns mehrere derartige Fälle bekannt, die im Weq.» geharnischter Proteste auch dem Ceneralkommis- ariat in Trient zur Kenntnis gebracht worden ind — ohne daß allerdings diese Proteste bisher zu dem verlangten Resultat geführt hätten. Das; in diesen Kompetenz-Konflikten endlich

einmal eins Wandlung durch autoritative Entscheidung in dem elbstverständlichen Sinne erfolge, daß eine klare und unzweideutige Scheidung zwischen dem Tätig- keitsgebiete der Stadtpolizei und der Carabinieri durchgeführt werde, muß im Interesse des Sicher heitedienstes und somit der Allgemeinheit mit oller Entschiedenheit gefordert weiden. Es gibt schor auch außerhalb der Stadt so viel Arbeit im Sicher heitsdienste, daß die Carabinieri vollauf damn zi> tun hätten

. Mit den Sicherheitsverhältnissen aus dem Lande steht es gar nicht so hefriediaend. da» es räilich erschiene, die Carabinieri von ibrnr Lnnddiensle abzuziehen und sie auch noch mit Aus gaben im städtischen Rayon zu belasten. Die Ein brüche, Naubansätle und Mordtaten der jüngsten Zeit in der Umgebung Bozens zeigen gerade, wie verfehlt es wäre, die Carabinieri durch Arbeiten im Kompetenzgebiete der städtischen Polizei von ihreir Landsicherheitsdienste ! 'zuziehen. Wir machen die verantworilichen Stellen aus- nicrksam: Die Südtiroler versügten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 11.06.1920
Physical description: 8
auf die im „Tiroler' vom 11. Mai, Nr. 1«)L, erschie nenen, vom S. Mat datierte Korrespondenz auS Girlan er suche ich um Aufnahme folgender amtlicher Berichtigung: Die einschlägigen Erhebungen ergaben, daß der Einbruch im Keller deS Johann Segna in Girlan in der Nacht vom 5. auf den S. Mat mit Nachschlüssel begangen wurde, Tie Anzeige bei den Carabinieri wurde jedoch vom Segna anZ »mbckaunten Gründen erst am 10. Mai früh erstattet. Ein« diesbezüglich vom Zeugen Bartl Pardatscher mitgefertigte Erklärung de? Herrn

nur ein Bestandteil eines Maschinen gewehres und einige nicht angezeigte Waffen voraenindc« und beschlagnahmt. Die Behauptung deS Korrespondenten, dag die Anzeige an die Carabinieri sosort erstattet wurde, baß aber bis S. Mai kein Carabinieri sich blicken lieb, daß die Carabinieri passive Resistenz trieben und dag die Be völkerung erwartet, daß die Erhebungen gleich nach der Anzeige einsetzen, und daß man nicht Tag aus Tag ver streichen läßt, bis die Spuren der Tat und der Verbr?ci.ec verwischt sind, stellt

sich sohin vorliegend als eine böswillige und verleumderische Enistellung deZ Sachverhaltes dar. Ter Zivilkommissär: Postinger. Diebslahlschronit. Am 7. Juni wurde Jakob Pichler von den Carabinieri in Bozen verhastet, der am 3. Juni in Birchabruck einer Person AM Lire gestohlen hatte. Bei seiner Verhaftung hatte er noch etwas über 900 Lire, einen Feldstecher, eine Brieftasche, ein Messer, ein Paar Hosenträger und noch mehrere Gegenstände, die er sich mittlerweile erworben hatte. — Am 7. Juni wurde

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 12
Date: 21.02.1920
Physical description: 12
kamen nun ein Vizewachkommissär mit etwa IM Carabinieri. von Genua weitere Wacheabteilungen. Der elektrische Strom wur- de abgestellt und die Arbeiter aufgefordert, die Fabrik Ansaldo zu verlassen. Darauf zogen die Wachleute zu dem Betrieb Fossatti, um dort dasselbe durchzuführen. Die Arbeiter erklärten, mittags die Arbeit in aller Ruhe zu verlassen, wenn die Carabinieri die Gebäude nicht beset zen würden. So ging auch hier alles in Ru he ab. Anders aber in der Gießerei der Fa brik Ansaldo

. Hier gehen nun die Berichte der italienischen Blätter auseinander. Während die einen behaupten, daß die Carabinieri von den Arbeitern mit Stemwursen wurden u. darauf sofort schössen, erklärten ande re, daß die Arbeiter sich der Waffen der Be - satzungstruppe bemächtigten und ihrerseits das Fcuer eröffneten. Tatsache ist. daß 4 Arbeiter schwerer. 7 Wachleute leichter verletzt wurden. Als die Mitteilung von den Ausammenstößen bekannt wurde, legten die Arbeiter der andern Betriebe sofort die Arbeit nieder

. Au einem Streik ist es nicht gekommen. Nachmittags kam es zu einem neuerlichen Ausammenstoß in Cornigliano. wo die Arbeiter eine^ von den Carabinieri besetzte Fabrik zu stürmen suchten. Die Carabinieri machten zwar von der Masse Gebrauch, doch sind glücklicherweise we der Verwundete noch Tote zu beklagen. Die Ldriafrage. Eine neuerliche Rote England-Frankreichs an die Jugoslawen. Eine amtliche italienische Verlautbarung London. 19. Feber. Jetzt erst wird be kannt, daß England-Frankreich am 13. Feber

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