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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 04.02.1893
Physical description: 8
Beilage )»m Rede des Abg. v. ZaMnger. (Nach dem stenographischen Protokoll.) Gehalten in derSchuldebatte am 28. Jänner1 893. Abgeordneter ». ZaMnger: Um. Mißdeutungen vorzubeugen, muß ich mir zuerst ein Wort auf die Ausführungen des sehr verehrten Herrn Vorredners aus Jtalienisch-Tirol erlauben, soweit sich dieselben auf die deutsche Schule in San Marco in Trient bezogen haben. Es wurde darüber in einer Art und Weise gesprochen, daß ich dagegen im Namen der Freiheit jener Eltern entschieden

Protestiren muk, welche ihre Kinder in Trient einer guten deutschen Schule anver trauen wollen, um ihnen Gelegenheit zu geben, deutsch zu lernen. Ich werde nicht weiter gegen den geehrten Herrn Ab geordneten polemisiren und will nur bemerken, daß sich derselbe nicht als Freund der Schulbureaukratie einge führt hat, trotzdem aber doch nicht übel Lust zu haben scheint, die Hilfe derselben gegen die deutsche Schule in Trient anzurufen. Wenn es nach dem Wunsche des geehrten Redners gehen

. gesprochen, welche dann die Entscheidung fällt. Das ist aber ein Eingriff in die Rechte der katholischen Kirche, denn der Herr Minister ist in rein katholischen Ange legenheiten der Schule nicht die oberste Instanz, und wenn er sich als solche betrachten würde, so wäre das erst recht geeignet, das katholische Gefühl aufs tiefstezu verletzen. Wie kommt denn die konfessionslose Staatsgewalt dazu, die Art und Weise vorzuschreiben, wie katholische Kinder in der Schule das Kreuzzeichen machen sollen

' der Schulfrage kann wohl nicht die Rede sein. Daß Sie, meine Herren Liberalen, das wünschen, liegt auf der Hand, und es ist sehr begreiflich, daß Sie Ihren „liberalen' Be sitzstand konserviren und an Ihrer „liberalen' Gesetz gebung, insbesondere auch auf dem Gebiete der Schule, nicht rütteln lassen wollen. Daß wir Ihnen aber dabei behilflich sein sollten, das, meine Herren, scheint mir doch zu viel verlangt. Ich möchte Sie aber doch darauf aufmerksam machen, daß Sie sich dabei einer argen Täuschung hingeben

, wenn Sie glauben sollten, daß aus der konfessionslosen - Schule Ihre Zukunft erblühen wird. Nein, meine > Herren, die radikalen und sozialdemokratischen Parteien ' Nr 10. können an der konfessionslosen Schule ihre helle Freude haben, weil in derselben ihre Zukunft großgezogen wird. Der Kampf um die Schule ist in letzter Linie der Kampf des positiven Glaubens gegen den Unglauben, und darum hat die Schulfrage einen sehr ernsten Hinter grund. Die Kirche, von Gott gegründet als die große Erziehungsanstalt

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Brixener Chronik
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Page 2 of 10
Date: 02.01.1891
Physical description: 10
Seite 2. Brixm, Donnerstag fragt, so erlauben Sie mir auch zu fragen; die Antwort werden jene Facta sein. Und so frage ich : Wie steht es in der confessionslosen Neu schule (hauptsächlich in Wien) 1. mit dem Schul gebet, 2. mit den religiösen Uebungen, 3. mit der Aufsicht bei denselben, 4. mit dem staatlichen Schulaufsichts-Mouopol, 5. mit der Stellung des Katecheten und 6. so nebenbei mit der Entlohnung des Religionsunterrichtes. Ich antworte: Gebetetwird in jeder Schule, manchmal Früh

vor dem Unterichte uud.Nachmittag nach der letzten Schulstunde, oft vor und nach dem Unterrichte. Aber was? und wie? Sitzt ein einziges Protestantenkind unter 50—60 katho lischen, so ist das Ave Maria verbannt, sitzt ein Judenkind auch noch dazu, dann findet das Vater unser keine Gnade. Dann wird ein confessions- loses Reimsprüchlein gebetet oder gesungen nach der Fa?on: „Lieber Gott, hilf uns, dass wir den Lehrer verstehen', und nach der Schule: „All vater (!), hilf uns, dass wir nicht vergessen

, was wir gelernt haben.' Einen Lehrer lernte ich kennen, der beauftragte einen Schüler beim Glocken zeichen aufzustehen, das Vaterunser ohne Kreuz und Ave Maria vorzubeteu, indess der Herr Lehrer auf dem Gange auf- und abgieng (!), bis das Schul gebet beendet war. Eine christliche Mutter klagte dieser Tage, dass in dem Schulzimmer ohne Crucifix der jüdische Lehrer vor Beginn der Schule den Katheder besteige und auf eine Schülerin mit dem Kopfe hindeute, damit diese das Gebet beginne, indess er auf dem Katheder

sitzen blieb! In einer Schulclasse sang der Lehrer mit Molin begleitung (!) vor und nach der Schule ein Sprüch lein. Einer braven Lehrerin, die mit den Kindern Vaterunser und Ave Maria betete, bedeutete der weltliche Jnspector, durch dieses Gebet werden die zwei jüdischen Kinder in der Classe in ihren religiösen Gefühlen gekränkt. Sie solle es unter lassen. Da traf die Lehrerin die Anordnung, dass nur ein katholisches Kind vorbete und die übrigen stille mitbeteten, so dass die zwei Juden kinder

sich, die Kinder zum freiwilligen Empfang der hl. Saeramente anzuleiten, und der Lehrkörper lud ihn zur Rechtfertigung vor die Localconferenz! Als sich der Katechet vertheidigte, meinte ein Lehrer: Das öftere Beichten sei schädlich! Durch obige Verfügung kommt die Schuljugend von der Schule aus an Sonn- und Feiertagen ein-, an Wochentagen, wenn man Feiertage, Ferialtage mit schlechter Witterung abrechnet, höchstens sieben- bis neunmal im Jahre in eine hl. Schulmesse. Das zweite Kirchengebot wird also nie

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 13.11.1891
Physical description: 8
. Den Vorwulf des Abg. Hajck, dass die UnterrichtSverwal- tung dem commerciellen BildungSwesen zu wenig Auf merksamkeit zuwende, müsse er zurückweist». Gerade auf diesem Gebiete sei in den letzten Jahren sehr viel geschehen; die Vermehrung der Jnspectoren, der Lehr mittel und der Subventionen beweise das Wohlwollen der Regierung für diese Schule». Auch bahne die Unterrichtsverwaltung eben jetzt die Organisation des commerciellen Unterrichtes an. Gegenüber dem Abg. Polak weist der Minister

erweisen. Auch möge die Regierung den Werksge- nossenschasten thatkräftige Unterstützung angedeihen lassen. Die Gewerbetreibenden aber mahnt Redner, nicht dem Lockrufe jener Agitatoren zu folgen, welche die Interessen des GewerbestandeS zu politischen Agi tationen missbrauchen. Abg. Dr. Blazek spricht für die Ausgestaltung der böhmischen Staatsgewerbe schule in Prag durch Errichtung einer chemischen Ab theilung und stellt eine diesbezügliche Resolution, welche dem Budgetausschusse zugewiesen wird. Abg

. Hauck weist darauf hin, dass der Bezirk Favoriten 84.000 Einwohner mit über 6000 schulpflichtigen Kindern zähle und nur eine StaatSgewerbeschule besitze, sonst aber aller höheren Bilrungöanstalten entbehren müsse. Er stellt daher einen ResolutionSantrag, in welchem die Negierung aufgefordert wird, die StaatSgewerbe schule im Bezirke Favoriten in eine höhere Gewerbe schule zu verwandeln, eventuell wenigstens die Ausge staltung der mechanisch-technischen Abtheilung möglichst rasch durchzuführen. Titel

maßgebend sein müsse. Wenn die katholische Kirche in Oesterreich das Recht habe, frei und selbständig zu existieren, so müsse sie auch das Recht haben, die katholische Jugend nach ihren eigenen Grundsätzen zu erziehen und auszubilden. Zur freien selbständigen Kirche gehöre raher die konfessionelle Schule. Der Begriff 'der confessionellen Schule sei unzertrennbar nicht nur mit dem Begriffe der katholischen Kirche, sondern auch mit dem Begriffe einer jeden selbstän digen Kirche, unv der Begriff

der confessionölosen Schule sei unzertrennbar nur mit dem Begriffe der Staatskirche; die confessionSlose Schule sei principiell ein Angriff auf die Freiheit des Bestandes der Kirche. Redner bedauert es, dass die Frage der Volksschule nicht zur Lösung komme, bevor die Regierung an die sociale Frage gehe, weil das Volk nicht das nöthige Vertrauen zur Lösung der socialen Fragen finden könne, wenn nicht gleichzeitig auf dem Gebiete deS Schulwesens Reformen in Angriff genommen werden. Redner bespricht die jetzige

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 17.04.1897
Physical description: 8
Seite 2 „Tiroler Volksblatt' 17. April 1897 des Charakters und nicht so sehr aus das bloße Lernen allein gelegt werde. In dieser Hinsicht lässt die heutige Schule in der That Vieles zu wünschen übrig! Und — weil wir eben dabei sind unsere Wünsche in Bezug auf diverse Verbesserungen aus dem Gebiete der Schule zu äußern, so möge bei dieser Gelegenheit auch darauf hingewiesen werden, dass die heutige Schule durch thatsächliche Ueberbürdung ihrer Schüler mit dem Körper auch die geistige Spannkraft

beeinträchtigt. Obwohl die Ursachen über Blutarmut, Schwäche und Nervosität der Kinder vielfach in den traurigen volks wirtschaftlichen Verhältnissen ihren Grund haben, so kann doch die Schule von der Mischuld an diesen Uebeln durch die Ueberbürdung der Jugend nicht freigesprochen werden. Unsere Kinder lernen in der Schule Vieles, aber dieses leider viel zu oberflächlich, viel zu wenig gründ lich. Was nützt aber diese Fülle von Wissen, wenn es nicht zum vollständigen, unwandelbaren geistigen Eigen thum

, unverständliche Lehrpläne ein Lehrgebiet erschlossen,' das weit über ihre Kräfte geht und ihrer Willkür und Neigung die Grenzen zu ziehen überlassen, welche ein energisches und zielbe- wusstes Wollen in bindende Normen hätte bringen sollen; man hat vermeint, mit Forderungen, welche auf dem Papiere an die Armee von Lehrern gestellt wurden, diese auch mit einem Schlage a if die Stufe zu heben, welche die neue Schule verlangt, während man sie nur verwirrte und ihnen eine übergroße Meinung von sich beibrachte

. Man kam bald genug zur Einsicht, dass eine Reform des ganzen Schulwesens ein Gebot der Nothwendigkeit sei, welchem unter der Aegide eines vortrefflichen Schulgesetzes wohl Genüge geleistet werden kann; man vermeint aber den Gegnern der modernen Schule ein Zugeständnis zu machen, wenn man den begangenen Irrthum eingesteht, und nicht den Geist, sondern die Form, in den man ihn gegossen hat, ändert. Die Schule fordert jedoch ganze Männer, welche mit allen Kräften eine große Idee anstreben

und nicht den kleinlichen Parteirücksichten die wichtigsten Güter zu opsern bereit sind. Und durch dieses Straßenmanöver begeht man eine jener schweren Sünden gegendas öffentliche Wohl, welche sich bis in das siebente Glied rächen. Und niemand will den Finger an die wunde Stelle legen und es zuerst aussprechen, dass man im guten Willen und bei dem besten, aufrichtigsten Streben die Schule verschlechtert habe; und niemand hat den Muth, zu festem, zielbewusstem Handeln die Anregung zu geben, als ob nicht gerade

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 18.11.1891
Physical description: 8
. Gaffer. Marini. Dr. Bazzanella. Widmann. Suklje. Robic. Lupul. Dr. Fuchs. Graf Sylva - Tarouca. Baumgartn er Dr. Schorn. Dr. Ebenhoch. Joh. Prinz Schwarzenberg. Hohenwart. Salvatori. Plaß.' I« der Sitzung des Abgeordnetenhau ses am 13. d. wurde die Spezialdebatte über „Volks schule' fortgesetzt. Dieselbe war von einem Vorgänge begleite!, den das „Vaterland' als „geradezu kritisch' bezeichnet. Das genannte Blatt schreibt hierüber: Der krainische. Abgeordnete Klun hatte in ausführlicher Besprechung

, Durch die Erklärung des Episkopates seien die Forderungen der Kirche in Bezug auf die Schule, speziell auf die Volksschule kurz und klar bezeichnet worden, und durch diese Er klärung sei die Frage der konfessionellen Schule losgelöst von allen anderen Seiten, von der politischen, wirthschastlichen und didaktischen Seite der Volksschul frage. Redner betont hauptsächlich den autoritativen Charakter dieser Erklärung, welcher für jeden Katholiken maßgebend sein müsse. Er spricht sein Erstaunen darüber

Grundsätzen zu erziehe» und auszubilden. Zur freien selbstständigen Kirche gehöre daher die konfessionelle Schnle. Der Begriff der konfessionellen Schule sei unzertrennbar nicht nur von dem Begriffe der katholischen Kirche, sondern auch von dem Begriffe einer jeden selbstständigen Kirche, und der Begriff der konfessionslosen Schule sei unzertrennbar nur mit dem Begriffe der StaatSkirche; die konfessionslose Schule sei prinzipiell ein Angriff auf den Bestand der Freiheit der Kirche. ES fei darin

das zu erblicken, was man in neuerer Zeit den „Kulturkampf' heiße, nicht so grob wie die Aufhebung der Klöster, die Vertreibung der Priester und die Einkerkemng derBischöse, sondern viel feine r, viel ruhiger, aber im schließlichen Erfolge viel schli mm e r als der offene brutale ^Kulturkampf'. Wir wollen, sagt Redner, keine schlechtere« Schulen, aber wir wollen daS, was zum Charakter der katholischen Schule gehört, das ist die konfessionelle Schule. Da gibt eS keine Ruhe, bis diese Frage gelöst

ist. ^ ^ ^ Redner bedauert eS, daß die Frage der Volks schule nicht zur Lösung komme, bevor die Regierung an die soziale Frage gehe, weil das Volk nicht daS nöthige Vertrauen zur Lösung der sozialen Frage finden könne, wenn nicht gleichzeitig auf dem Gebiete des Schulwesens Reformen in Angriff genommen werden. Besonders die Vorarlberger, die; an der Grenze Deutsch lands leben, leben auch das deutsche politische Leben mit, und sie haben die Schmerzen des „Kulturkampses' mehr als ein anderes Volk mitgefühlt

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 22.06.1892
Physical description: 8
das ReichSvolksschulgesetz bestehe; das Reichsgesetz besteht «och, und auf seiner Grundlage und in seinem Rahmen wird dennoch ein Landesgefetz angenommen; und was noch mehr ist, dieses Landesgesetz hat in weiten Kreisen hohe Befriedigung erweckt, die sowohl in ver schiedenen Zeitungsartikeln zum Ausdruck kam, als auch in Festfreude aufgeklungen ist. Ist es nicht ein Wider spruch dagegen, wenn die hoAwürdigsten Bischöfe in ihrem Protest erklären, die Ansprüche der Kirche auf die Schule seien „auch nicht annäherungsweise

befriedigt', und wenn sie darum „es tief beklagen, daß es im katholischen Tirol trotz der angestrengtesten Bemühungen nicht gelungen ist, eine solche gesetzliche Regelung der Schulverhältnisse herbeizuführen, wodurch die Kirche in den Stand gesetzt worden wäre, ihre hohe von Gott ihr gestellte Aufgabe in der Schule zu erfüllen.' Also, nach der Erklärung der Bischöfe ist die Kirche nicht in den Stand gesetzt, ihre Aufgabe in der Schule zu erfüllen; dagegen kann man m katholischen Blättern lesen

auf die Schule? und welche Rechte werden der Kirche in unserem Landesgesetze eingeräumt? Beide Fragen find sehr leicht zu beantworten. Die katholische Kirche hat das Recht auf die religiöS- sittliche Erziehung der Kinder, ja nicht bloß das Recht, sondern auch die Pflicht. Das ist ja ihre Ausgabe und dazu hat Christus sie eingesetzt, dazu hat - er ihr den Schatz seiner Wahrheiten und Gnaden ver liehen, dazu hat er die Priester und Bischöfe mit der geistlichen Gewalt ausgestattet, damit sie die Menschen

lassen. So haben in erster Linie die Eltern die strenge Ge wissenspflicht, ihre Kinder religiös-sittlich zu erziehen. Dieses Erziehungswerk haben sie aber in Unterord nung unter die Kirche auszuüben. Auch die Träger der Staatsgewalt haben das Recht und die Pflicht, die religiös«sittliche Erziehung zu fördern, aber wiederum nur in Unterordnung unter die Kirche. Dabei ist kein Unterschied zu machen zwischen Schule und Haus, öffentlicher und privater Erziehung. Darum ist es eine katholische

Glaubenslehre, daß die oberste Auf sicht und Leitung der Schule, insoweit es sich um dis religiös'sittliche Erziehung der Kinder handelt, der katholischen Kirche zukommt.. Dieses Recht, diese Aufgabe ist ihr von Gott zugewiesen worden; darum kann keine Staatsgewalt sie ihr nehmen und sich diese anmaßen; die Staatsgewalt hat hier nichts anderes zu thun, als dieses Recht anzuerkennen und die Kirche in Ausübung desselben zu unterstützen. Daran läßt sich unter kathol. Christen kein I «Tüpflein ändern. Eine ganz

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 27.06.1891
Physical description: 10
Jahrhunderten Polen immer eingetreten ist für die katholische Kirche, zum Schutze der katholischen Rechte. Polen war sich und ist sich wohl bewußt, daß der Entscheidungskampf auf katholischem Boden geführt werden muß. Es scheint mir daher völlig unglaublich, daß die ritterliche Nation der Polen gerade im Kampfe um den christlichen Charakter der Schule ihre Bundesgenossen ver lassen sollte, um so unglaublicher, als wir ja im Adreß- Ausschusse vernahmen, wie ein Mitglied der polnischen Delegation erklärte

, daß Galizien die christliche Schule habe, sich rühme, stolz und glücklich sei, dieselbe zu besitzen. Ich kann daher nickt glauben, daß ein so überzeugungstreuer Katholik, der dieses Gut so wohl anerkennt, seinen Staats genossen dasselbe nicht gönnen, nicht mitverschasfen wollte. Ich kann nicht glauben, daß man dort die große Freund schaft Pins IX. für Polen und dessen Ausspruch über unser Schulgesetz vergessen habe. Ich kann nicht glauben, daß man die Ausführungen in das Gegentheil verkehre

, die noch vor zwei Jahren der Herr Abg. Bobrzynski der Behandlung der Schule entgegenbrachte und die vor 20 Jahren in noch viel stärkerem Maße der Herr Abg. Grocholski zu wiederholten Malen in diesem hohen Hause gemacht hat. Und warum sollte sich das in sein Gegentheil verkehren? Aus Liebe für eine Partei, deren Freundschafts bezeigungen gegenwärtig laute, aber doch noch keineswegs erprobte sind. Als ich neulich zu Beginn unserer Debatte den Herrn Abg. Dr. Menger so liebenswürdig und vernehmlich um die Sympathie

zu einer Resolution entschlossen haben, in der dem Fürsten Bismarck der Bank ausgesprochen wird für die klare Erkenntniß der dem deutschen Volksthum in seiner Gesammtheit durch den Slavismus drohenden Gefahr. (Hört! rechts.) Nun, meine Herren, ich habe mich zufällig dieser geschichtlichen Reminiscenz erinnert, der Herr Abg. Doctor Menger hat sich dei seiner neulichen Rede offenbar daran nicht erinnert. (Heiterkeit und Sehr gut! rechts.) Wenn wir das. Petit bezüglich der Schule fallen lassen könnten

Programm gesetzt. Vollbewußt des Satzes, „wem die Schule gehört, gehört die Zukunft', hat sich die Socialdemokratie mit allen Schattirungen der liberalen Partei alliirt, nur allein mit dem Centrum nicht. Obwohl das deutsche Centrum in den Tagen bitterer Verfolgung sich allein der Social demokratie angenommen hat, so entbrennt doch heute mehr als je der Kampf der Socialdemokratie gegen das deutsche Centrum, und gerade auf Grund der Schulgesetzgebungs- petita, die das deutsche Centrum erhoben

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 11.02.1891
Physical description: 8
, sondern anch einen Cen trumsmann zuweisen, auf welchen wir daS Vertrauen setzen können, daß er, ohne lange nach „Oben' zu schauen, ob es dort genehm ist, mit alleiniger Rücksichtnahme auf die Wahrheit und das Recht in entschie dener Thatart eintreten werde für die Freiheit der katholischen Kirche und fürs Wohl der bäuerlichen Be völkerung, Für die Freiheit der kathol. Kirche will man uns ja gar nicht einmal die kathol. Schule geben, und doch hätten wir ein so volles Recht auf die christliche Schule

Schule) als auch im Interesse des Bauernstandes, dem rasch and unbe dingt aufgeholfen werden mnß, Deil er der stärkste und conservativste Faktor- des staatlichen und gesellschaftlichen Lebens ist (Grundentlastung, Börsensteuer, Luxussteuer ü. s. w.), verlangen wir einen entschiedenen Volksmann als Vertreter in den Reichsrath,, der uns verspricht, einem katholischen Centrum beizutreten, nachdem wir überzeugt sind, daß es so nicht mehr weiter gehen darf, wie es bisher gegangen

, denn wir können nicht mehr abermals 6 Jahre zuwarten, ohne die confessionelle Schule zu erlangen, ohne die Steuerreform, die die „kleinen Leute' entlastet und Kapital und Börse zu größerer Steuer heranzieht, ohne eine gründliche Hilfe für den Bauern- und Gewerbestand. Wir brauchen entschiedene Männer der schärfsten Tonart und der vollen Thatkraft. ' Feldthttrus, 7. Februar. Gefertigter ersucht be züglich der in Nr. 9 des „Tir. Volksblatt' enthaltenen Notiz eine kleine Berichtigung aufzunehmen

eingewendet : „Es ist halt ein Beamter?' Allerdings, aber für dieses Uebel? wird Herr Dr. Schorn schon selbst sorgen —. Zum Wissen aber sei bekannt gegeben, daß die Pusterthaler Bauern, wie auch anderswo, von ihren Abgeordneten verlangen, daß er einstehe für ein „katholisch-s Centrum' und auch wirklich in das selbe eintrete. Auch muß er ein unermüdlicher Vor kämpfer sür die „kath. Schule' sein. Wer da? nicht thu« will, ist kein tauglicher Kandidat für Pusterthal. Chronik. Katholisch-politischer N-lIt

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 07.11.1896
Physical description: 8
', „Galgenbichl' und die grausen Erzählungen des Großmütterchens bürgen dafür, dass Galgenvögel von jeher waren und schließlich auch als solche endeten. Allein kaum die letzten Hosen auf den Schulbänken abgerieben und schon auf „Nummer Sicher' untergebracht werden! Nein — das gab es nicht. In alten Zeiten kam die Schlechtigkeit erst im späteren Alter zum Durchbruche, die Schule war nicht die Vorbereitung für eine Ver- brecherlausbahn. Hie und da einen unbändigen Burschen hat's schon gegeben. Den legte

man übers Knie und klopfte ihn mit dem Staube auch /den llebermuth aus. Unsere neuen Pädagogen haben aber den Stock gesetz lich aus der Schule verbannen lassen — die Früchte sehen sie und erschrecken. ^ Zu anderen Zwecken lässt sich die consessionslose Schule gebrauchen^ oder MWhr Miss brauchen. So hat zum belehrenden Beispiele Preußen iu seine» östlichen, von katholischen Polen bewohnten Provinzen die Simultanschule eingeführt. Dort heißt man das consessionslose Ding, t.nderswo Neuschule betitelt

ihres deutschen Wortschwalles angelangt. Nun, jetzt haben sie wieder italienische Schule. Das diene so als Muster, wie es in Preußlsch.Polen aussehen mag. Ganz willenlose Patrioten sind die Bewohner jenes Landestheiles auch nicht geworden. Die Preußen haben ja mit den Polen im Landtage immer ihre liebe Noth, weil sie halt ge rade so wie die Czechen, Slaven und Italiener bei uns ihre Extrawürstchen haben wollen. Etwas anderes aber hat man ihnen in den Simultanschulen einge impft. Man unterschied nicht mehr

recht zwischen Deutschthum und Christenthum und meinte : deutsch sein und protestantisch fein, gehören zusammen, wie Leib und Seele, oder wie Rothschild und seine Millionen. So sind zur Stunde schon ein Theil Protestanten in den östlichen Provinzen Preußens und ein anderer Theil von der verderblichen Irrlehre angesteckt, oder mindestens gleichgiltiger geworden gegen den katholischen Glauben. Die consessionslose Schule sollte zwar keine Glau benslehre vertreten, sie sollte den Juden an sein altes

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Brixener Chronik
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Page 1 of 22
Date: 03.02.1893
Physical description: 22
wegen nur einen Hag später. Iiesetöe ist außer dem vierseitigen Unteryattungsvlatt und dem diesjährigen AastenHirtenörief zeljn Seiten stark. Rede des Abgeordneten v. ZMlger in der Sitzung des Avgeordnetenyanses voMS3. Jänner. „Um Missdeutungen vorzubeugen, muss ich mir zuerst ein Wort aus die Ausführungen des sehr verehrten Herrn Vorredners aus Jtalienisch- Tirol erlauben, soweit sich dieselben auf die deutsche Schule in San Marco in Trient be zogen haben. Es wurde darüber in einer Art und Weise

gesprochen, dass ich dagegen im Namen der Freiheit jener' Eltern entschieden Protestieren muss, welche ihre Kinder in Trient einer guten deutschen Schule anvertrauen wollen, um ihnen Gelegenheit zu geben, deutsch zu lernen. Ich werde nicht weiter gegen den geehrten Herrn Abgeordneten polemisieren und will nur bemerken, dass sich derselbe nicht als Freund der Schulbureaukratie eingeführt hat, trotzdem aber doch nicht übel Lust zu haben scheint, die Hilfe derselben gegen die deutsche Schule in Trient

haben — von der obersten Instanz der Schulbehörde gesprochen, welche dann die Entscheidung fällt. Das ist aber ein Eingriff in die Rechte der katholischen Kirche, denn det Herr Minister ist in rein katholischen Angelegenheiten der Schule nicht die oberste Instanz, und wenn er sich 'als solche betrachten würde, so wäre das erst recht geeignet, das katholische Gefühl aufs tiefste zu verletzen. ' Wie kömmt denn die confessiönslose Staats gewalt dazu, die Wt und Weise vorzuschreiben, wie katholische Kinder in der Schule

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 06.04.1899
Physical description: 16
war es, dass fünf Landtage dem hl. Vater Glück gewünscht haben zu seiner Genesung. — In den meisten Landtagen ist auch von der Schule und von den Lehrern die Rede gegangen. So z. B. in Mähren, wo der Bischof von Blünn den Antrag gestellt hat: man solle schauen, dass die Religion nicht aus der Schule verdrängt wird, und dass die Kinder recht erzogen werden. In Mähren und in Niederösterreich gibt es nämlich Lehrer, welche meinen, die Kinder sind für sie da und nicht umg« kehrt. Ja, es gibt dort nicht wenige

fchönererianische und socialdemokratische Lehrer, die von Religion in der Schule nichts mehr wissen wollen. Dafür sollten die Kinder weiß Gott was für unnöthige Dinge lernen und ja nicht weniger als acht Jahre in die Schule gehen. Gottlob, dass wir in Tirol noch christ liche Lehrer haben, dass unsere Eltern ihre Kinder nicht solchen Wölfen anvertrauen müssen. — In Mähren und Obeiösterreich sind die Lehrer auch mit ihrem Gehalt aufgebessert worden; in andern Landtagen wird dies wohl noch Heuer ge schehen

! Und dass es wirklich brave Lehrer gibt, die nur mit Mühe und Noth sich durchsretten müssen mit ihrer Familie, ist Thatsache; es gibt deren mehr, als man glaubt. Die Bauern düi fen aber nicht meinen: Der „Boten'-Schreiber ist nur fiirUe Lehrer. Er denkt vielmehr: Die Schule ist für die Kinder, und nicht umgekehrt. Will man demnach unser Volksschulgesctz abändern, so soll man auf beide Theile schauen, und zwar zuerst auf die Kinder; aber auch die Lehrer sollen be kommen, was sie verdienen und brauchen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 24.04.1894
Physical description: 8
, Breznowsky, Romanczuk und Hanck; für die Abgeordnet, n: Trcuin- fels, Dcincl, Dr. Hofmann von Wellenhoff, Dr. Solo- lowSki, Freiherr von Hormuzali, BarwinSli, Salvadori, Dr. Pietak, Hütter und Herk. Abg. Peric hebt hervor, dass eine dcr erziehlichen Hauptaufgaben der Schule die Pflege der Religion und der Moral bilde. Leider herrsche in den Schulen kein religiöser Geist. Weiter klagt er darüber, dass die MaturitätS-Prüsungcn aus der Religion fallen gelassen worden seien. Redner bespricht sodann

die Erziehung in den Schulen eine solche sei, dass die Eltern ihre Kinder mit ruhigem Gewissen iu die Schule schicken können. Diese Ver pflichtung fei unanfechtbar, zweifellos. Die Schule könne im Erziehungswerke nicht alle« thun, sie bedürfe der Religion, als zweiten mächtigeren FactorS. Die Religiosität der Völker sei eine eminent öffentliche An gelegenheit. Der Bau der katholischen Kirche, welchen wir von unseren Vorfahren übernommen haben, brauche wie die steinernen Monumentalbauten auch Conser- vicrung

zurückgewiesen habe, dass bei dem Bestände dieses Ge setzes von einer entsprechenden sittlich-religiösen Er- ziehuua nicht die Rede sein könne. Ein so offenes Wort sei schon lange Zeit von dcr Regierungsbank nickt mehr gehört worden, nnd vielleicht könne daraus die weitere Hoffnung abgeleitet werden, dass unserer Schule wieder eine Zeit der Ruhe gegönnt sein und sie vor weiteren Angriffen und Kämpfen verschont bleiben werde. Rcdncr geht sodann zur Besprechung verschiedener Schulsragcn über. Abg. Dr. Zacek

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 24.04.1894
Physical description: 8
Nr. SS. Brixen, Dienstag, heit in alle« Gesellschaftskreisen, behandelte der Prälat „die Macht, der Religion für die Heilung dieser geistigen Epidemien' und die Nothwendig keit, der Kirche in dieser Thätigkeit freien Lauf zu lassen, vor allem auf dem Gebiete der Schule und der religiös-sittlichen Erziehung. Um diese Aufgabe zu erfüllen, müssen in der Schule Lehrer ! und Priester einig sein, der Lehrer nicht das > niederreißen, was der Priester aufbaue. „Und! darum darf ich wohl,' fuhr

Treuinfels nach den Worten, in welchen der Minister ihn citierte, die Zwischenbemerkung: „Das habe ich nicht gesagt.' Die „N. Fr. Pr.' lässt in ihrem sonst so genauen Bericht den Zwischenruf aus, aber sie bringt dafür einen Leitartikel, in welchem Herr v. Madeyski als der „für das Coalitions-Mini- sterium richtige Mann' bezeichnet, das öster reichische Schulgesetz als das beste in Europa gepriesen, gegen die Bischöfe, sie die inter- confessionelle Schule durch die confessionelle ver drängen

zu einer gerechten Wür digung der — „Christlich-Socialen' und der Be deutung des Volkes führen. Es ist zwar noch 2^. April Seite S. imyier ein gewaltig — negatives Resultat, wenn man einige Mandate erobert und dem Liberalismus die Herrschaft entwindet, aber vielleicht doch der Anfang der positiven Erfolge. Böhmen. Ein Student der technischen Hoch schule wurde von der Polizei beim Besudeln von kaiserlichen Adlern ertappt. Aus Schriften ergab sich, dass er der Omladina-Partei angehört. Ungarn. In Karlowitz

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 14
Date: 14.05.1892
Physical description: 14
» vernachlässige» oder verletze», mit Ordnnngsstrasen bis zu 20 fl. belegen. Der Ortsschulaufseher kann, wenn er seine Pflichten nicht erfüllt, vom Bezirksschulrathe seines Amtes euthobeu werde». § IS- Wen» ei» Ortsschulrath die ihm obliegen den Ausgaben in erheblicher Weise vernach lässigt, die Weisungen der höheren Schulbehördeu in Vollzug zu setze» verweigert, oder wen» ihm überhaupt die Besorgung der Geschäfte ohne Ge- fährduug der Aufgaben der Schule uicht weiter überlasse

des Schul bezirkes nach außen, die genaue Evideuzhaltuug des Standes des Schulwesens im Bezirke, die Sorge für gesetzliche Ordnung im Schulwesen uud die möglichste Verbesserung desselben über haupt uud jeder Schule insbesondere; 2. die Sorge für die Verlautbarung der in Volksschulangelegenheiten erlassenen Gesetze uud Anordnungen der höheren Schulbehörden, sowie für den Vollzug derselbe»; 3. die Leitung der Verhandlungen über die Regulierung und Erweiterung der bestehenden so wie über die Errichtung

neuer Schule«, über Ans- uud Einschulungen, über die Richtigstellung der Schulfassionen, die Oberaufsicht über die Schnl- bauteu und überhaupt über die Beschaffung der sachlichen Erfordernisse der Volksschulen; 4- die Ausübung des Schntzrechtes des Staates über die Lokalschnlsonde und Schnlstiftungen, so weit dazn uicht besondere Organe bestimmt sind oder diese Wirksamkeit einer anderen Behörde vor behalten ist; 5. der Schntz der Schnlen uud der Lehrer in alle» ökonomischen Beziehungen

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Page 5 of 8
Date: 07.03.1893
Physical description: 8
über nach Süddeutschland ziehen, um dort Anstellung und Verdienst zu erhalten), wenn sie unter 14 Jahre alt sind, im Auslande jeden Vormittag die Schule besuchen müssen. Zur genaueren Aufklärung theilen wir hierüberFolgendes mit: Auf die Anfrage des Vereines für Hütkinder vom 16. Februar und 1. März kam von der hohen k. k. österreichischen Gesandtschaft inBaden oie Antwort, dass nach dem neuesten Gesetze da selbst die österreichischen Kinder unter 14 Jahren die Werktagsschule wirklich besuchen müssen

.' Die hochwürdigen Herren Patrone in Baden bezweifeln, ob eine Dispens wohl Berück sichtigung finden wird. Etwa 200 österreichische Kinder waren bisher in Baden angestellt. Von Württemberg, wo etwa 300 österreichische Kinder bisher Anstellung fanden, lauten die ein gegangenen Nachrichten sich widersprechend. So z. B. wird von obbenannter Regierung geschrieben: Die schulpflichtigen Verdingkinder müssen die Schule in ihren Aufenthaltsgemeinden besuchen, können aber bei Zutreffen der gesetzlichen Be dingungen

vom Ortsschulinspector (Pfarrer) zum Theile dispensiert werden. Vom gleichen Orte schreibt unser hochwürdiger Herr Patron St.: Ich habe heute hierüber mit Herrn Schnlinspeetor gesprochen; derselbe erklärte, es sei ihm nichts davon, dass sie die Schule besuchen müssen, oder dass etwas Derartiges geplant werde, bekannt. In Baiern bestimmt das Gesetz: Die Schul pflicht erstreckt sich nicht bloß auf die inländischen, sondern auch auf die ausländischen Kinder ohne Unterschied der Nationalität, welche sich in Baiern

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Page 3 of 8
Date: 31.01.1893
Physical description: 8
könne nicht die Rede sein. Der Kampf um die Schule ist in letzter Linie ein Kampf gegen den Unglauben. Zum Schlüsse forderte der Redner Unter richtsfreiheit. Die Schulfrage könne nicht zurück gestellt werden. Um einen solchen Preis können wir nicht mitwirken, die Programmlosigkeit der Regierung zu einer Aera der Principienlosigkeit auszubilden. — (Wir werden die herrliche Rede das nächstemal ausführlicher bringen.) Loral- u. Provmz-Nachrichten. (Ernennung.) Das Präsidium der k. k. Finanz- Landes

der Taxe; dann das silberne Verdienst kreuz mit der Krone dem Landesfchützen-Bezirks- Oberjäger Josef Kuprian, des Landesschützen- Bataillons Jnnsbrnck-Wippthal Nr- II, in An erkennung seiner langjährigen, sehr ersprießlichen Dienstleistung zu verleihen. — Der Minister für Cultus und Unterricht hat den provisorischen Leiter der deutschen Staatsvolksschule in Trient, Das Kreuzzeichen in der Schule. Es ist die Kunde bis Frankreich gedrungen, dass es auch in Oesterreich Ungläubige gebe

, welche den Unserigen nicht nachstehen wollen. Wie man sagt, wollten sie die Sache gründlich machen und fiengen gleich mit dem Kreuzzeichen an, doch nicht uni Gott zu ehren, sondern ihn dadurch zu be leidigen, dass die liebe Jugend den dreimal hei ligen Namen, die drei göttlichen Personen nicht mehr laut in der Schule aussprechen solle. Ich möchte die Kinder und hinter ihnen die Lehrer in die große Wallfahrtskirche nach Lourdes führen, erstere, um sie zu erbauen, letztere, um sie zu be schämen. Dort steht

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Page 2 of 10
Date: 21.10.1892
Physical description: 10
. aber nicht laut beten dürfen. Ihr Korrespondent hat eine Schule m Wien, unter deren Classen mehrere sind, m denen keilt einziges andersgläubiges Kind sitzt. Und doch müssen sämmtliche katholischen Kinder das Kreuz ohne die d azu geh Sri gen Worte machen. Schön langsam sind wir so wett gekommen. Ich wünsche, dass die Tiroler nicht zu ähnlichen Er gebnissen gelangen. Bis jetzt habe ich noch nicht gehört, dass gegen diesen Erlass protestiert worden wäre. Doch — etwas gutes ist dabei. Vielleicht gehen unseren

Schulzustände wir in Oesterreich haben. Am 19. Februar 1873 hat derLandess chulrath vouNiederösterreich ver ordnet, dass vor dem Beginn des vormittägigen und nach Schluss des nachmittägigen Unterrichtes — ein kurzes Gebet verrichtet werden soll. Es ist der Mühe wert, schon hier ein bischen Halt zu machen. Was ist der zum größten Theil aus weltlichen Herren zusammengesetzte, fast überall liberale Schulrath, dass er zu ent scheiden hat, ob und wieviel die Kinder in der Schule beten dürfen? Jedoch viele

, hier sind nur tiefste Entrüstung und energischer Pr 0 test am Platze. Windthorst würde die Parole: „Auf! Lärm schlagen!' ausgegeben haben. Wir dürfen wohl hoffen, dass die katholische Presse Oesterreichs auf diesen neuen Act religiöser Gewissenstyrannei hin endlich einmal Lärm schlagen wird. Sie hat die heilige Pflicht, den katholischen Eltern die Gefahr vor Augen zu stellen, welche die confessionelle Schule für ihre Kinder birgt. Sollten die katholischen Eltern auch diesen Angriff auf das zarte Gewissen

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