der landwirthschastlichen Lehranstalt in St. Michele höchst dringend und wünschenswerth. Abgeordneter Wolf: Er sei gegen die Errichtung. Wolle man die Bauern landwirthsch östlich bilden, so sei St. Michele nicht der Ort, denn auS Ober- iunthal, Eisackthal und Pusterthal werde Niemand diese Schule besuchen wegen der sprachlichen, klimati schen und Kulturverhältnisse. Es sei bei den klima tischen und Kulturverschiedenheiten Tirols überhaupt ein Unding, auf einem bestimmten Punkte ein Lehr- cnstalt zu errichten. Die beste
Ackerbauschule für den Tiroler Bauer sei sein beständiger Kampf mit den Schwierigkeiten des Bodens und der Macht der Elemente. Redner sei durchaus kein Feind der land wirthschastlichen Bildung, aber eine solche sei ohne Kosten und für Jedermann leicht dadurch zu gewinneu, daß man in den Präparandien und Volksschulen land- wirthfchaftliche Lehrstunden einführt. Man könnte in jeder Schule gerade das lehren, waS für den betref fenden Bezirk von Bedeutung sei; so möchte man in Rentte lehren, wie mit Kuh, Kalb
' zu lehren, denn das sei jetzt ohnehin schon so im Schwünge, daß man nicht» Unverfälschtes m-hr bekommt. Redner versichert, es sei ein böser Gedanke, diese Schule, er schädige das ganze Land. Abg. Lorenz ist ebenfalls gegen die Errichtung der Schule, indem dieselbe weder den Bedürfnissen noch den Kräften des Landes entspreche. Der Antrag entspreche nicht den Bedürfnissen de« Landes, weil diese Bedürfnisse höchst einfacher Natur feien. Redner kenne dieselben genau, indem er selbst auS dem Bauernstände
hervorgegangen und noch un ter Bauern lebe. Die Leute seien zu arm, ihre Söhne auf die Schule nach St. Michele zu schicken. Die im Programm angegebenen Unterrichtsgegcnstände seien viel zu umfassend, der Bauer brauche so waS nicht, er werde nur unzufrieden, wenn man ihm den Kopf mit solchen Dinge» anfülle. WaS die Kosten betrifft, so würden sie sich sicher verdoppeln, wenn man einmal anfange. Die Schule werde als eine niedere landwirthschastl Lehranstalt dargestellt, aber in der That sei
, e« vermöge die Idee der Schule nicht zu würdigen, eS wolle daS Warum und Wozu wissen. Redner möchte also noch Zeit gewinnen und stellt schließlich einen Antrag aus Vertagung. (Der Antrag wird unterstützt.) Abg. Mayr verspricht kurz zu sein; er müsse aber doch als Vertreter seine Meinung sagen, da er auch die Ehre gehabt, dem Comitö anzugehören. Wenn er geradeweg« erkläre, daß er gegen die beantragte lang hat er an ihrem Grabe g'sesse und so verzweifelt drein g'fchaut, daß Einem schier bange jwerden konnt