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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 24.05.1933
Physical description: 10
. Gottes Hand wird dich be rühren und dich strafen. Fort! Laßt ab von eurem - frevelhaften, gotteslästerlichen Treiben, fort aus dieser Gemeinde! Fort aus dieser reinen, gottgeweihten Na tur, fort, sonst fürchte ich, Gottes Hand wird heute noch strafend euch treffen. Fort. . . Ein fürchterlicher, unartikulierter Schrei unter brach die Rede des Pfarrers vom Berge. In fürchter lichen Zuckungen wand sich der Kasperle. Schrecklich war es anzusehen, wie er die Augen verdrehte, wie Schaum ihm auf die Lippen

trat, wie er die Hände krümmte und die Nägel der Hände ins eigene Fleisch drückte, bis er schließlich stöhnend und wimmernd zu sammenbrach. Ein Fallsüchtiger war es. Unter dem Schrecken des Gottessluches aus dem Munde des Pfarrers vom Berge und vielleicht auch unter der Hitze des Tages war die Krankheit wieder zum Ausbruch gekommen. Dem Volke aber drunten vor der Bühne wars wie ein Gottesgericht. Auch die Spieler flohen von der Bühne weg. Vergeblich schrie Germansky: „Schmeißt den Pfaffen raus

, er hat den Teufel zum Helfer!" Vom Waldrand drüben begann in diesem Augen blick aus den Kehlen gläubiger, treuer Iungburfchen der Sturmgesang „Christus, Herr der neuen Zeit!" So ward der rote Bann im Hüllental gebrochen. Wie ver jagte Füchse schlichen die Roten von der Bühne und von der Wiese in den Wald hinein. Kaum ein Dutzend Halbwüchsiger stand um Ger- mansky herum, der in ohnmächtiger Wut knirschend und fluchend ob dem gelungenen Uebersall des Pfar rers vom Berge tobte und Rache schwur. Das Auftreten beim

Kasperltheater war der erste Sieg des Herrn vom Berg über den Geist vom Rothof. Germansky knirschte in tatenloser Ohnmacht. Wie oft hatte er den Rothofbauern zum Kampf gegen den unheimlichen Aszeten vom Berge ausgestachelt. Aber es war, als ob der Rothofbauer von einer abergläu bischen Scheu gegen den Berg und den Bergpfarrer beseelt wäre. In hitzigem Wortgefecht trafen sich an diesem Abend der Russe und der Nothofbauer. Gertrud saß, wie ge wohnt in ihrem Stübchen bei der Tochter des Bauern, der lernlustigen

, wenn der Bursche nicht, gewandt wie eine Katze, ausgewichen wäre. „Wenn du ein wahrhaftiger Genosse bist und für den Sieg des Proletariats kämpfst, dann lade zur letz ten großen Wahlversammlung auf den Berg ein. Tritt von Angesicht zu Angesicht dem Schwarzen da droben entgegen." „Was soll rch mit einer Versammlung auf dem Berge? Die Leute kommen lieber hierher nach Thal hangen. Sie wollen nicht erst den steilen Berg hinauf- schnausen", redete der Bauer sich aus. „Das sind Ausflüchte. Da droben auf dem Berg

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Tiroler Grenzbote
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Page 8 of 12
Date: 04.12.1926
Physical description: 12
erst nach dem Tode beachtet wird. Berge. Von Fritz Müller, Partenkirchen. Berge sind die Akzente auf der Erde. Ohne sie wäre die Erde nur oberflächlich. Mit ihnen bekam sie Höhen und Tiefen und einen Rhythmus. Der mürrischste Berg in der Schweiz ist der Rigi. — Warum? — Lassen Sie sich jährlich vierzehn Zentner Käserinden und Vutterpapiere auf sich herumstreuen und sich vom Samstag auf Sonntag dreitausend Menschen auf den Rücken steigen...^ Berge sind Monarchen. Das revolutionäre Zwil lingspaar

Wasser und Kälte unterminiert sie und trägt sie Stück für Stück ab, ins Tal der Demo-, kratie. Die Berge überreden auch den Flachlandsmen schen zur Tiefe und zur Höhe. Berge wollen bezwungen sein, wie schöne Frauen, die uns überwältigen, bevor wir sie bezwingen. Berge sind den Menschen ähnlich: Am Fuße des Berges stand ein Hüttchen, sagt das Märchen. — In Wolken hat dieser Berg sein Haupt ge hüllt. — Des Berges Rücken klettern wir hinauf. Im H e r z des Berges trifft der Bergmann auf die Adern

. Auch in den Eigenschaften: Zornig können Berge sein und lieblich, majestätisch, alt und jung, — frühlingsgleich und launisch, wetterwindisch und vergrämt. Nur in einem gleichen sie sich nicht: Berge können schweigen. Oh, so wundervoll schweigen! Und Menschen... ? Doch wir wollten ja von Bergen reden. Dieser Berg soll ohne Mitleid sein? Und die Totenliste soll's beweisen? Ihr verkennt den Riesen. Er hat sie nur umarmt, und da ist den armen Men schen gleich der Atem ausgegangen. Wer die Berge lieb hat, kann kein ganz

schlechter Mensch sein. Die Berge haben ein doppeltes Gesicht: „Die treuen Felsen", sagt der eine, und sein Auge glänzt. „Die alten Etoana", sagt der andere und sein Atem keucht. Kommt so ein Grünling aus der Stadt zum erstenmal ins Hochgebirge und meint, schon in der ersten Stunde müsse sich die Schönheit des Gebirges enthüllen. „Ja, Schnecken!" sagt der biedere Gebirgler. „Hundert Liter schweiß muß man vergießen, eh' der erste Schleier fällt." Seine letzte Schönheit zeigt der Berg den Menschen

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Lienzer Nachrichten
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Page 7 of 10
Date: 16.06.1923
Physical description: 10
er. „denn du sollst mich kennen wie deine eigene Seele, früher, in der Stadt, hät test du mich nicht begriffen, wenn ich es ge sagt hätte. Ich war einmal auf dem Schrof fenhorn und dort auf dem Gipfel ist cs mir klar geworden, so klar wie heule, wo ich das erstemal wieder in dieser Stube stehe. Ich bin mit der Heimat verwachsen, Else, wie 'die Tanne, die auf dem Berge steht. Ich könnte nicht leben ohne dieses Häuschen hier, ohne die Berge, ohne den Iochsturm und ohne stille blumenduftende Felder, lind jetzt sage

. „Du f o l l st m e i n e B e r g e l i e b e n." „Ich will sie lieben, weil sie deine Hei mat sind und weil du sie liebst," versprach die Frau. „Du hast diese Berge schon gesehen, du warst schon einmal lin diesem Tal; am Tage deines größten Ungücks. deines schmerzlichsten trostlosesten Jammers hast du das erstemal meine Heimat gesehen. Denke nicht daran, ver giß es, vergiß es meinetwegen ! Es ist schwer, Else, kein Haß prägt sich so tief in die Seele als jener, den das Leid erzeugt. Deine Mut ter hat diese Berge verflucht, sie konnte sie nicht nrehr sehen, seit

dein Vater hier starbt Du hast ihren Haß geerbt. Aber ich liebe dich und diese Berge. Beide brauche ich für mein Glück wie Licht und Luft." Er brach ab, sein Atem ging rasch. „Liebst du die Berge mehr als mich?" frug sie leise. Ihr Blick tauchte wie in Furcht und Bangen in den seinen. „Frage nicht, Else! Ich mag einmal ge glaubt haben, ich brauche nur die Berge für mein Glück; nun weiß ich, daß ich auch dich brauche; was ich nötiger habe, kann ich nicht sagen. Versprich mir, Elfe, daß du hier leben

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 23.08.1933
Physical description: 10
. Der Russe brüllte um Hilfe, und schaurig hallte sein Rufen in der dunklen Berghöhle wider. Die drei an deren wichen unschlüssig und unwillig zum Eingang der Höhle zurück. Keiner wollte dem Ruse des Russen folgen, dem die brennende elektrische Lampe entfallen war. „Macht Licht?" stellt die Zeitzünder ein!" brüllte der Russe, der als gewandter Ringer endlich den Bauern auf den Boden gezwungen hatte. „Wir sperren den Narren hier im Berge ein. Er soll mit dem Berge untergehen!" triumphierte haßerfüllt

Verschütteten auszugraben. Michel hatte am frühen Morgen von Gertrud die Ereignisse der Nacht im Rothosbauernhaus erfahren. Die Bäuerin fürchtete den Selbstmord des Bauern und klagte in verzweifelten Worten. Dem Michel aber gab die Wandlung des Bauern und feine nächtliche Flucht aus dem Heimathaus hinauf zum Berge die Zuversicht, daß er ihn noch lebendig dort finden würde. Stunden lang hatte er schon vergeblich alle Schlupfwinkel des Berges abgesucht. Ob dieser Arbeit war ihm auch der heimliche Aufstieg

der Genossen entgangen, deren Kommen er erwartet hatte. Sein Plan war es, die Roten selber als Geiseln im Berg einzusperren und ge fangenzuhalten, dis sie die Todesangst mürbe gemacht hätte. Er kannte ihren teuflischen Plan, und er hatte ihn zunichte gemacht. „Michel, du?" war das erste Wort, das der Bauer aus trockenen, verschmachtenden Lippen Hänchen konnte. H,. 34. Seite 1v». „Michel, hilf mir! ... Ich bin unschuldig. .... Ich Habs nicht gewollt und nicht getan. Ich schwöre es bei der Mutter vom Berge

ges hing, ist vom Berge losgesprengt. In entsetzlichem Fall rollte er zu Tal und begrub alles unter sich, was er erfassen konnte, Bäume und Häuser, Tiere und Menschen. Den Russen mit seinen Helfern hat der Fel sen zermalmt, Hagenhang ist nicht mehr. Der Fels hat es mit zu Tal gerissen. Der Himmel selber hat gerich tet. Ueber den Bauern kam eine verklärte Ruhe. In langen Pausen erzählte er sein heutiges Erleben, wie der fliehende Russe ihn in den mit Sprengstoffen ge füllten Berg sperren

der Pfarer vor, wies mit der Hand auf den weinenden Michel und pries feine heldenhafte Tat. „Er hatte sich selber freiwillig zum tauben und stum- men Tölpel gemacht, um so der Rache der Bolschewi ken zu entgehen und ihre Pläne vereiteln zu können. Nur in dieser Maske konnte er alles sehen, alles hö ren, alles verhindern. Er hat in langen Nächten mit Gefahr seines Lebens die im Berge versenkten Sprengstosfkisten entleert und mit Sand und Steinen gefüllt. Hätten die Genossen nicht heute

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 30.06.1907
Physical description: 16
auf seinen Be sitz der herrlichen Ortschaften, Berge und Täler Tirols und hat dieser Freude, diesem Stolz Aus druck gegeben in der Literatur. So z. B. findet sich in dem „Königlich-Bayerischen Salzach-Kreis blatt für das Jahr 1812 folgender „Beitrag M Topographie des Salzachkbeises": „Brixenthal". Brixenthal hat seinen Namen von der Pfarre Brixen, deren Daseyn bis ins achte Jahrhundert nach Christi Geburt zurück geht. wird uns zum Beispiele das Anwachsen der für die Sozialdemokratie aus dem Lande abgegebenen

nicht. Zu den mittleren landwirtschaftlichen Betrieben muß man Bauerngüter mit einem ackerbaufähigen Grundbesitze von 6 bis 60 Hektaren rechnen. Diese Betriebe wurden aber in der amtlichen es hier noch an einem ordentlich gebautem Schul zimmer. Das Thal schließt sich mit einem großen Berge, Röthenstein genannt. Von diesem Röthen steiner Berge sind unter dem Volke ähnliche al berne Märchen vorhanden, wie vom Untersberge bey Salzburg. Neben diesem Berge ist die sogenannte Stange, worüber man zur Sommerszeit ins Pinzgau

und Fluren, blühende Haine, grünende Bäume prangen in dieser Gegend bis an die Höhe der Berge hinauf; — unumsaßlich in einem Augenblick, und vermengt in bunten Bezirke stellt sich alles dem Schauenden dar. Von zwey Dörfern, Hof und Lauterbach, um geben raget die Kirche mit 2 Türmen hervor. Sie wurde unter der Obsorge des vorigen Herrn

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 17.05.1933
Physical description: 10
werden, bevor es bester wird", wurde zur politischen Bauernweisheit. Ein gefährliches Wort, das Schlag wort jedes Umsturzes. Der Rothofbauer aber trug es weiter von Hof zu Hof, von Ort zu Ort. Thalhangen hängt am Berge, wie ein Schwalben nest unterm Dachvorjprug eines schützenden Bauern- daches klebt. Der Berg beherrscht Thalhangen, über ragt Dörfer und Weiler, Wälder und Felder, Hügel und Berge der ganzen werten Gegend. Wer immer» sei es als frommer Beter, fei es als Freund der Natur, leinen hohen Rücken

erklimmt, nennt nicht seinen Namen. Er geht einfach aus den Berg. Auf dem Berge weckt die Frühbetglocke die Schäfer im Tal, läutet die Glocke zum Mittag und kündet zum Ausschnaufen die Besperzeit. Vom Berge her bannt die Glocke beim Wettersegen Blitz und Ungewitter. Der Berg zieht am Morgen den ersten Blick des erwachenden Bauern an sich. Der Berg ruft ihm in der Dämmerstunde mit der Betglocke den letzten Gutenachtgruß zu. Um den Berg herum lagern die Weiler und Dörfer, wie die jungen Kücken

um die Bruthenne. Wenn Schmerz und Sorge ein Herz bedrücken, dann trägt es Kummer und Letd auf den Berg, über dem das Gnadenbild der Him melskönigin thront. Und wenn Glück und seliges Hoffen die Seele beschwingen, dann jubelt sie Freude und Frohmut aus dem Berge in die weite Welt hin aus. Mütter tragen ihre Kinder auf den Berg zu frohem, feierlichem Opfergang. Und die hochgewachse nen Kinder führen ihre greisen Eltern den mühsamen steinigen Bergweg hinan, vorbei an den vierzehn Lei- oensstationen des Heilands

. Auf dem Berg oben schauen noch einmal aus mildem Spätsommerlächeln die müde gewordenen Augen die Schönheit und Weite der Heimat. Leicht und wie jung geworden trippeln sie dann am Abend heimwärts den Berg herab und träumen vom Glück und von der Schönheit aus dem Berge noch lange Tage und Nächte. Zum Berg richten sich noch die Blicke und die letzten Bitten des Ster benden, bis seine Seele ausstergt zur Bergstadt Got tes. So ist der Berg in Wahrheit Wetter- und Wahr zeichen des ganzen weiten Landes

und holte gar viele zurück, die leicht fertig oder aus Verzweiflung von Gott weg zum Antichrist von Moskau gelaufen waten. Mit dem Kruzifix und dem Evangelienbuch in der Hand schritt er auch durch die Reihen der Kommunisten, uner schrocken und stets bereit, für dieses Kreuz und für den Gekreuzigten fein Leben hinzugeben. Sein ganzes eigenes Leben war die Vollendung seiner Worte und des Evangeliums. So ward er der Herr vom Berge. Ganz drunten im Tal, eine kurze Wegstrecke von Thalhangen ab, liegt

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 01.07.1933
Physical description: 8
M Land der feywarzen Berge. Montenegro, das Land der schwarzen Berge, lag in nächster Nähe. Von Srebreno bei Ragusa, dem schönsten Platz in der Silberbucht (Srebro heißt Silber) hatten wir nicht weit dorthin, und so fanden wir uns mit einem Wiener Ehepaar und einer Dame aus der Tschechoslowakei bald zu einer Fahrt mit dem Auto zusammen. Es war am 29. September und ein herrlicher klarer Tag. Um 6 Uhr früh ging die Fahrt mit dem bequemen Sechs sitzer los. Auf schlechter Straße fährt man <am Hange

di Cattaro so manchem österreichisch-ungarischen Soldaten bekannt. Jetzt heißt sie Bucht von Kotor. Alle Bezeichnungen sind jetzt südslawisch, d. h. serbisch, und wehmütig denkt man an die Zeit, wo Oesterreich noch groß und mächtig war. Die Straße geht jetzt längs der Bucht und wir sehen das Meer, wie es sich fjordartig in die Berge schlängelt. Von allen Seiten hoch von Bergen umschlossen, reicht hier wie eine vielfältige Zunge die blaue Adria ins Land. Wir kommen durch eine tote, verlassene Stadt

und die Straße ist zwar schön angelegt, aber sehr schotterig und voller Löcher. Bei zwei oder drei Kurven muß unser Wagen zurückstoßen, um die scharfe Biegung nehmen zu können. Bei der 18. Serpentine bleiben wir stehen, denn hier ist, wie unser Wagenlenker behauptet, die schönste Aussicht auf die Bucht von Cattaro-Kotor. Und wirklich, der Ausblick ist überwältigend. Tief unter uns das blaue Meer, rings herum Berge, Felsen und Wälder, letztere noch Anpflan zungen aus österreichischer Zeit. Unendlich schön

Berge, zu deuten. Die Berge sind tatsächlich dunkel und wirken von der Ferne schwarz. Mächtige Felsen hängen über die neue Straße, die wir fahren und die erst feit einem Jahr fertig ist und nach Budva, am Meere, führt . Wir sind über 1000 m hoch über dem Meeres spiegel und sehen an einigen Stellen den Skutarisee in weiter Ferne, ganz klar, eine unendliche blaue Fläche, wie das Meer. Hohe Berge ringsum, fahren wir bald an der Lehne des einen und bald des anderen Bergriesen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 6
Date: 12.09.1951
Physical description: 6
Unsere Berge, ein nie versiegender Krafiquell Die alten und die jungen Bergsteiger Es gibt nicht mehr so viele Bergsteiger, wie es einmal waren. Gewiß, viele sind nicht mehr heimgekehrt aus Krieg und Gefangen schaft oder ihr einstmals so gesunder Körper ist siech geworden und den Strapazen des Bergsteigens nicht mehr gewachsen. Die Sorge um die Familie nimmt dem einen die Mittel, die er braucht, wenn er nicht dauernd im allerengsten Umkreis seines Wohnortes bergsteigen will, dem andern nimmt

soll. Und die Jugend? Warum strömt sie nicht mehr so zahlreich in die Berge wie einst? Es sind schon ver schiedene Antworten auf diese Frage ge geben worden, die alle mehr oder weniger zu treffen. Der wesentlichste Grund liegt aber wohl darin, daß diese Jugend in die unauf haltsame weiterschreitende Technisierung hineingeboren wurde und auch schon mit dem Schrecken des technisierten Krieges Bekannt schaft machen mußte. Der Motor beherrscht auch schon die Freizeit der Menschen im weiten Maße, läßt Entfernungen

beim Gang hoch über der Tiefe, in welcher die Gefahr lauert. Der Weg aus dem Schatten zum Licht hat von seinem Reiz nichts verloren und jedesmal, wenn auch noch so oft wiederholt, immer wieder Neues und Schönes zu sagen. Die Alten wissen es und kommen immer wieder, müssen wiederkom men, weil ihr innerer Mensch danach ver langt. Die Jungen aber finden aus sich selbst heraüs den Weg in die große Weite der Berge oft nicht mehr, weil so viel anderes viel lauter und aufdringlicher um die Gunst

zum Ausdruck bringen kann? Eine schöne Aufgabe für die Alten Es wächst aber trotzdem Jugend, die in die Weite der Berge will, immer noch auf; es müssen ihr nur die Alten helfen, den Weg dorthin zu finden. Die verschiedenen Besucher der Verpeil- hütte im Kaunergrat hatten sich jedenfalls herzlich über die Jungbergsteiger gefreut, die mit Unterstützung der Alpinistengilde des * «Die Naturfreunde“ am Verpeilbach ihr Zeltlager aufgeschlagen haben. Dort oben in den Bergen hatten sich die Wiener viel schnel ler

mit den Tirolern verstanden, als unten im Tale der Fall ist und die Gäste aus Colmar, Reutlingen und Schweinfurt sind auch schnell in die bergfrohe Gemeinschaft hinein gewachsen, als ob sie immer schon dazu ge hört hätten. Bergparadies Verpeil Stolze Berge mit steilen Graten und trut- zigen Türmen ragen ja genug rund ums Ver peil, an denen sich die junge Kraft erproben konnte. Der Südgrat auf das Hochrinneck (3116 Meter), der Südwest- und Südostgrat auf den Gsahlkopf (3279 Meter), die Rofele- wand (3354 Meter

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Der Arbeiter
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Page 6 of 8
Date: 16.08.1933
Physical description: 8
er unbemerkt und ungesehen wieder aus J einem Hause gegangen. So lies Gertrud, nur not dürftig angekleidet, dem Bauern nach. Sie fürchtete Unheil. Eben noch sah sie ihn im Dunkel des Gartens verschwinden auf dem Wege, der zum Berge führt. Vergeblich war ihr halblautes, bittendes Rusen. Kein Echo und kein Wort des Bauern antwortete ihr. So war denn alles zerschlagen. Auch das stille Glück seiner Liebe, seiner Familie. Gabs für ihn noch ein Dasein, ein Leben, das zu leben wert war? Oder mutzte

es ein schnelles Ende werden? Dort oben in der Einsamkeit des Berges wollte der Bauer erst über sich und seine Zukunft Klarheit gewin nen. Aus dem Berge mutzte ihm erst Antwort werden auf seine Frage aus Leben und Schicksal. Das erste Morgenleuchten blinzelte nach den Berg spitzen und zog ihnen die Schattenmützen vom Haupte, datz sie hell und klar in die verschlafene Welt hinaus sahen. Der Rothofbauer schlich um die noch einsame Gnadenkirche herum, als ob ihn eine stille Scheu vom Heiligtum fernhalte

. Nur einen Blick warf er aus die von der Morgensonne vergoldete Gnadenmutter vom Berge, und es war ihm, als lächle sie in verzeihender Liebe und strahlender Güte ihm zu . . . Ja, er würde wieder kommen, er würde zu ihr zurückfinden. Mit ihr mutzte, mit ihr konnte er reden. ... Sie würde ihn verstehen und ihm verzeihen, die Mutter der Schmerzen und der Barmherzigkeit. Sie würde ihm Hilfe brin gen in all seiner seelischen und leiblichen Not. Aber jetzt nur fort! Niemand sollte ihn sehen, ihn sprechen

Blu men und Farben die Wiesen, es rauschten schwer und schwarz in üppiger Fülle die Wälder. Es grützten von ferne Berge und Burgen, unzählbare gesegnete Dörfer und Städte. Es wölbten sich grüne Hügel, es flössen üppige Täler ineinander. „O Heimat, wie bist du so schön! Wie bist du so reich sür den, der dich in deiner Lenzpracht schaut! O hätte ich nie vergessen, datz ich in diesem Boden wurzle und aus ihm meine Kraft schöpfe!" Freudig bewegt und klagend zugleich sprachs der Rothofbauer

Feldweg ein langgezogener Prozessionszug gegen den Berg heran. Vom Osten herauf und vom Süden trug der Morgenwind Gebete und Lieder frommer Bittgänger. Schon waren einzelne Worte deutlich hör bar. Schon warf ein Windstotz eine Bitte des Rosen kranzes oder der Litanei den Berg heraus. Immer näher rückten die Prozessionen zum Berg heran, wie Heeressäulen, die ihn erstürmen wollten. Schwer wie ein Hilferuf hallten jetzt die Männerstimmen am Berge wieder: „Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns arme

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Lienzer Nachrichten
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Page 11 of 14
Date: 20.07.1934
Physical description: 14
„Schön ist der Bergtod" - schöner ist das Leben! (Alpenfreunden ins Stammbuch.) Welch gottvolle Genüsse, welch edles Emp finden gewähren uns die Berge. Die Kämpfe des Lebens zerfallen in Friede und Freiheit in ihrer Gegenwart. Auf den Bergen wohnt hie Lust „über allen Gipfeln ist Nuh", wir ijnö auf den Bergen Menschen in beseligen der Festtagsstimmung. Näher der Allmacht, nichts ist auf den ewigen Bergen gewöhnlich oder alltäglich,- schöner ist das Morgenrot, das die ausgehende Sonne

mit goldener Glut über die Firnen gießt, schöner ist der Tag, in des sen Himmelsbläue sich Zinnen und Zacken tauchen, schöner ist das Blumenparadies, das auf grünen Matten, selbst auf steilsten Hän gen unser Auge schaut. Höher schlagen un sere Pulse in neugeschöpfter Lebenstraft, rü stiger schreiten wir dahin im Genüsse mär chenhafter Schönheit und in der Nacht er quickt uns ein Schlaf, „der den verwickelten Faden der Sorge entwirrt". Zauberhaft schön sind die Berge, ist die hehre Alpenwell — zu schön

als dem Llnbedachten und Leichtfertigen in den Ber gen. „Und der Mensch versuche die Götter nicht" . . . Sind auch die Berge unsere wohl wollendsten, lebensbeglückenösten Freunde — habet dennoch Acht, wie ihr sie nehmt, wie ihr euch ihnen ergebt. Trotzt nicht hochmütig dem tiefen Ernst ihrer Macht? Nicht allzuoft lassen sich die Gewaltigen der Alpenregion ein Ei« gudaSdenkmal in Rutzlaad. Man weih ja längst, daß der Bolschewis mus teuflische Züge har. Mehr und mehr werden sie nun auch nach außenhin erkenn bar

freunde und Alpinisten sein, denen der Tod in den Bergen begegnete, wenn jeder Iln- glücksfall dem Leichtsinne, der Sorglosigkeit, der Llnachtsamkeit und Unbesonnenheit zuge messen würde — doch sehr viele, die alljähr lich ein Opfer ihrer Bergfreude werden, tra gen eigene Schuld vorab im Vergessen ihrer menschlichen Schwäche und Unzulänglichkeit in der Bezwingung des schon von den Alt meistern der Alpinik erkannten „Düsterblickes der Berge". Sie unterschätzen die Schwierig keiten und Gefahren

dann . . . Auffunkenö in einer Ewigkeitssekunde zuckt das schöne Leben vorüber, schrill ausklingend im letzten ersterbenden Gruß an seine Lieben — in einem heißen Schrei nach der Mut ter . . . Ein Gesetzesverächter unseres Nei- ches, raunen Gnomen und Kobolde — ein Gefallener der Berge, erschauert die Wetter tanne — mit des Geschickes Mächten . . . grollt der Eisbach — stahlhart poltert ein „dies irae" aus den Schlünden. Steine rieseln nach . . . Schollen auf ein jähes Grab — vielleicht fern der Heimat. Ein paar

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Lienzer Nachrichten
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Page 17 of 20
Date: 22.08.1930
Physical description: 20
u. ). w. den Konsumgenossenschaften übergeben werden soll. Nach alldem, was in dieser Richtung schon geschehen ist, dürfte diese Meldung kaum aus der Luft gegriffen sein. Tatsache ist, daß ge rade bei solchen großen staatlichen Projekten At lömSttpiiMiJ „AW" als MßttiiMen«. Eine der interessantesten Einrichtungen, die sich, aus längst vergangenen Zeiten bis auf die Gegenwart erhalten haben, ist die Mönchsrepu blik auf dem Berge Athos, in deren Gemein schaft etwa 5.000 Mönche in völliger Weit ab ge schiede nheit vereinigt

sind. Auf der östlichen Landzunge der Halbinsel Chalkidike nächst Saloniki erheben sich auf dem 1840 m hohen Berge Athos die Ansiedlungen und Klöster, in welchen neben griechischen auch! bulgarische, serbische und russische Mönche häufen. Die Mönchsrepublik auf dem Berge Athos ge nießt eine Art Souveränität uind weitgehende Selbstverwaltung im Rahmen der griechischen Republik. Nun ist auch- in die stillen Zellen der Mönche von Athos, der Geist einer neuen Zeit eingezogen. Nicht nur der stillen Weltab- geman dH eit

find dort die Tage gewidmet, sondern auch ernster und wertvoller kunstgewerblicher Arbeit. Die Holz schnitzereien, Zkonm, sowie die geschnitzten Haus- und Küchengeräte waren bereits feit langer Zeit ein geschätzter Ausfuhrartikel die ser geistlichen Republik. Nun trachten die Mönche auch für ihre landwirtschaftlichen Pro dukte, für das reiche Holz, für die Erzeugnisse ihrer wohlgepflegten Weinberge Abnehmer zu finden. Die Mönchsrepublik vom Berge Athos hat daher Gelegenheit genommen, die im Rah men

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 10.02.1906
Physical description: 16
und Pelzen, die im Schlit ten waren, und ließ sie nach Gschaid vorausfahren. Die anderen folgten und kamen am Nachmittage in Gschaid an. Die, welche auf dem Berge gewesen waren und erst durch den Rauch das Rückzugszeichen erfahren hatten, fanden sich auch nach und nach ein. Der letzte, welcher erst am Abende kam, war der Sohn des Hirten Philipp, der die rote Fahne auf den Kpebsstein getragen und sie dort aufgepflanzt hatte. In Gschaid wartete die Großmutter, welche herübergefahren war. „Nie, nie," rief

, als wir auf dem Berge saßen, den heiligen Christ gesehen." „O du mein geduldiges, du mein liebes, du mein herziges Kind," antwortete die Mutter, „er hat dir auch Gaben gesendet, die du bald bekommen wirst." Die Schachteln waren ausgepackt worden, die Lichter waren an- gezündet, die Tür in die Stube wurde geöffnet, und die Kinder sahen von dem Bette auf den verspäteten, hell leuchtenden, freund lichen Christbaum hinaus. Trotz der Erschöpfung mußte man sie noch ein wenig ankleiden, daß sie hinausgingen, die Gaben

, es hat auf lange den Stoff zu Gesprächen gegeben, und man wird noch nach Jahren davon reden, wenn man den Berg an heitern Tagen besonders deutlich sieht, oder wenn man den Fremden von seinen Merkwürdigkeiten erzählt. Die Kinder waren von dem Tage an erst recht das Eigen tum des Dorfes geworden, sie wurden von nun an nicht mehr als Auswärtige, sondern als Eingeborene betrachtet, die man sich von den! Berge herabgeholt hatte. Auch ihre Mutter Sanna war nun eine Eingeborene von Gschaid. Die Kinder

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 15.06.1934
Physical description: 12
Oer Bregenzerwald, das Schmuckkästchen Vorarlbergs. Schoppernau mit dem hochaufcagenden Kirchlein. Hinterwälderhaus in Au. Er verdient ihn schon zurecht, den Beinamen eines Schmuckkästchens Vorarlbergs, der Bregenzerwald, der gar kein Wald ist, sondern den Wald' nur als Zier seiner Berge tragt, die eine offene Kultur- londschast umschließen. Auch der andere Teil des Namens kommt nicht daher, daß der Bregenzerwald östlich der Stadt Bregenz am Lodensee beginnt, sondern weil er von der Bregenz

-)Ärbeit erinnert ber Name des lieblichen Alberschwende und die germanischen Per sonennamen Andolt, Lindiko, Hitko und Bezo haben sich in den Orts namen Andelsbuch, Lmgenau,.Hittisau, Bezau erhalten. Man muß von einem der weit über 2000 Meter hohen Aussichts berge des Talhintergrundes aus die Landschaft auf sich wirken lassen, ober, wenn man bequemer ist, mit der Schwebebahn auf den Pfänder sahren, der auch einen, freilich ungenügenden Blick in den „Wald" tun läßt: Ein Bild von verwirrender Abwechslung

und die königliche Braunarlspitze. An den Hängen des Hinterwaldes liegen die M a i e n s ä ß c n ver streut, auf den Iochübergüngen und Hochflächen der Berge die Hoch alpen. Denn der Wälderbauer treibt vorwiegend Viehzucht und ist auf Käserei eingerichtet. Frühsommers geht es oft mit der ganzen Familie auf die Vor- oder Maiensäßc, am St.-Kilians-Tag ziehen die Männer auf die Hochalpe, während die Frauen im Tal die Heu ernte cinbringen. Die Alpen sind meist Gemeindebesitz, der Käserei betrieb genossenschaftlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 12
Date: 30.04.1951
Physical description: 12
hat so viel Festtage, warum soll nicht auch die Arbeit einen ha ben? Vor einem Haufen von unmutigen Müßig gängern, der durch die Straßen strömt, würde ich mich fürchten, der wäre zu jeder Schand tat bereit. Vor einem Heere von Menschen, die aus der Werkstatt kommen, in deren Zü gen, an deren Händen die Spur der Arbeit liegt, und wären sie vom Steinkohlenruß schwarz wie der^Teufel und wären sie bewaff net mit allen Werkzeugen ihrer Arbeit, Die letzten Sterne verblaßten, um die Gipfel der Berge strich ein kühles

!“ „Das ist ja alles gut und schön, was Sie da sagen“, widersprach die Nordkette — „aber das waren halt doch ein paar schöne Jahre, die ich im Zeichen des Dritten Reiches erle ben konnte! Alle Augenblicke steckte man an meiner Brust Freudenfeuerl an, für dies und für das! Ich bekam wunderschöne In schriften aufgemalt und alle Welt schaute auf mich!“ Und in Erinnerung an alle diese Herrlich keiten seufzte die Nordkette wehmütig. Aber die Berge schwiegen. Sie hatten von den acht Jahren Naziherrlichkeit genug

bis zu den Gipfeln und Graten hinauf. Die Berge waren still und es schien, als ob ihr Maimorgengespräch abgeschlossen wäre. Da aber kam eine Stimme aus der Tiefe her auf. Der Berg Isel war es, der das Gespräch weiterführte. Er wußte ja manches zu mel- Der Erste Mai! Hebt unsre Fahnen in den Wind, Sie fließen hell wie Sonnenblut, Und künden, daß wir gläubig sind: Der Mensch ist gut! Stellt eure Stirnen hoch ins Licht, Und fragt nicht, was gewesen sei, Und hört nur, was die Zukunft spricht: Der Mensch ist frei

, wenn es besser werden soll auf Erden! Wir Berge wis sen es ja selbst am besten, wie herrlich es ist, wenn nach den harten Tagen der Stürme und des Nebels der Himmel wieder klar und in kristallener Reinheit über uns leuchtet, die Sonne sieghaft emporsteigt und uns Helle und Wärme schenkt. Sollten wir es da nicht ver stehen, wenn alle, die durch Jahrhunderte im mer wieder gezwungen worden sind, durch die engen, finsteren Schluchten der Not und der Unfreiheit zu wandern, nun auch ihren Anteil fordern

legte, gewebt aus dem lichten Gold der Sonne und den war men Tönen frühlingshafter Morgenröte, glich sie einer Göttin der Freiheit, Gefährtin und Führerin der vielen im unendlichen Ring der Berge, die Gipfel an Gipfel in den blaukla ren Himmel ragten. l!!!!!!!llll!l!li!llllllllfllll!ll!ll!!!llllllllill!lllllil!llllll!lllillllllllllllllHüllttll!!lilIIIIIIIIH!llilillll Spendet für den Wahlfonds zur BundesprSsidentenwahl I lllllll!IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHI!lll

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 24.07.1909
Physical description: 12
bevor ich hierher kam, der Plan fest, ins Passeiertal hinauf zu wandern. Denn dort oben, wo die fernen Berge, deren mächtige Mauer man schon von Meran aus sieht, das Tal ver riegeln, dort liegt St. Leonhard und dabei das ruhmumwobene Haus des Sand Wirts von Passeier, Andreas Hofers Geb urts stätte. Wie sollte ich sie nicht besuchen wollen, da ich so nahe dabei bin, zumal in diesem Jahre, wo die Frist eines Jahrhunderts erfüllt ist, seit unter Hofers Führung das Volk von Tirol seinen ewig

hellgrüner, wilder Wein und alter dunkler Efeu um die Mauern von Häusern und Gärten, leuchtend lila-blau hängen die Trau ben blühender Glyzinen darüber hin. Höher steigt die Straße, immer köstlicher wird der Blick auf die Berge je weiter das betürmte Häusergewimmel unter mir zurückweicht. In der Tiefe windet sich rauschend die Passer durch ihr grünes Tal. Bur gengetrümmer mit altersgrauen Mauern und Türmen grüßt von Felsklippen. Wie die Kulissen eines Theaters begrenzen die Berge rechts und links

das Bild des grünen Passeiertales, in das ich gerade hinausschaue. Zartes Blau hüllt seine Ferne ein, über der die schneebekrönten Berge zum Himmel aufsteigen. Es ist Festtag heute. Fern und nah klingen Glocken, viele Leute wan dern die Straße entlang. Die Frauen unscheinbar gekleidet, die Männer in ihrer malerischen Volks tracht. Sie tragen kurze oder lange Beinkleider, eine braune Lodenjoppe, die offen steht, und aus der die rote Weste sammt den grünen Hosenträ gern darüber förmlich hervorleuchtet

Kuabrn, der zehn Jahre alt war, als er drunten im Bache sein Leben lassen mußte. Von neuem eröffnet sich der Blick gegen Süden, wo die mächtigen Linien der Berge jenseits von Meran in köstlichem Blau emporsteigen. Dann wird die erste bedeutende Station erreicht der Schildhofin Saltaus, mit seinen stattlichen wohlhäbigen Gebäuden und seinem guten Wein. In diese Gegenden gelangt dieser nur noch in gekeltertem Zustande; seine Pflanzun gen haben bereits aufgehört. Der Schildhof

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 25.01.1908
Physical description: 16
in dem Mittelgebirge von Tirol, daß sich für die Anlage einer Unterkunftshütte so eignet, wie das kleme Plateau, auf dem die Erfurter-Hütte steht. Ringsum die stolz emporragenden Berge, weit unten in der Tiefe der blaue Achensee, vor sich die grüne Matte, in der die Alpenrose zu Tausen den aufglüht, und der halbe Horizont voller Berg riesen mit eisgeschmiedeten Häuptern — fürwahr ein herrlicher Ort zum Rasten. Die Erfurter- Hütte liegt 876 m über dem Achensee. Sie wurde 1895 von der Sektion Erfurt

der Tristkopf, die Drei zinkenspitze, das Sonnjoch, der Südgrad der Kalt- wasserkarspitze, die Schaufelspitze, das Gamsjoch, die Birkkarspitze, die Bettlerkarspitze, das Falzturn joch, die beiden Falken, die östliche Kar- wendelspitze, die Vogelkarspitze, der Torkopf, der Kompar, die Plumserjochspitze und viele an dere. Im Südosten und Süden aber erhebt sich ein strahlender Kranz weißschimmernder Eisriesen der Hohen Tauern und Zillertaleralpen und davor die Berge des Jnntales. Da ragen jenseits des Ebener

Joches in weiter Ferne empor der große Löffler, die Markspitze, der Schwarzen stein, der Rastkogel, das Kellerjoch, die gewaltige Eis fläche des Federbettgletschers, derRiffler die Eishänge der Gefrorenen Wand, der Olperer, der Hirzer und eine unendliche Zahl kleiner Berge, die, jeder ein Bergriese für sich, hier in der großen Zahl der gewaltigen Häupter verschwinden wie die kleinen Sterne am Himmelszelte, die der Glanz der großen überstrahlt. Man muß das herrliche Bild erblickt

haben, wenn sich z. B. an einem sonnigen Herbst tage jeder einzelne Schneegipfel glänzend hell vom Horizont abhebt und in der klar durchsichtigen Luft die Berge in anscheinend greifbare Nähe rücken, um die wunderbare Schönheit dieses Platzes vollkommen würdigen zu können. Und ein solch sonnendurchglänzter Herbsttag war es, als ich mit Freund Jhler zur Erfurter- Hütte hinaufstieg. Da faßten wir sogleich den Entschluß, wenigstens einen der schönen Berge der Sonnwendgruppe zuersteigen und so strebten wir an anderen Morgen dem höchsten

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 02.02.1919
Physical description: 16
eclte 6. Nr. S. draußen auf dem Lande niemals erwartet hätte. Bald lernte ich auch den Geiger kennen. Er kam jeden Sonn- und Festtag in aller Herrgottssrüh vom Berge herunter — an Festtagen trug er die Geigenkiste unter dem Arni — und war in seinem ganzen Aufzug wie aus einem Schächtelchen her aus. Obwohl er schon fast an die Siebenzig ging, verlvandte er doch eine offenkundige pein liche Sorgfalt auf seine Kleidung. Nock. Weste und Hose waren von demselben dunkelvioletten Stoff und schienen

hatte der Marten nämlich eine Menge von PfeilenEnge- schnitten, die alle auf gegenüberliegende Berge oder Sättel hinzeigten, und neben den Pfeilen stand in grober Schrift das Datum zu lesen, wann die Sonne an diesem Berge auf- und an jenem untergehe. So hieß es zum Beispiel: „Um Peter und Paul steht die Sonn am Rothorn auf," — „Um Matthuis und St. Benedikten schaut die Sonne durchs Gabeljoch", — „Am Hei ligen Abend liegt die Sonne aus dem Gams anger," — „Am Büschel-Frauentag geht die Sonne

hinter dem Steindachl schlafen" usw. „Wenn man soviel allein ist wie ich. kommt man aus allerhand Gedanken. Ich Hab die Sonne und die Berge gerb, und ich weiß mic keine bessere Unterhaltung, als zirzuschauen, wie die Sonne bei den Bergen zu Gaste geht" sprach der Marten. Jetzt blickte ich den Mann noch größer an. Später fragte ich ihn in d.er Stube drinnen, was denn auf den Landkarten die roten Ringe um manche Städte, zum Beispiel um Verona. Mai land. Zürich, Lyon, Marseille, Bordeaux usw. zu bedeuten hätten

und der Kratzer hat mich gerottelt wie einen Lauspclz. Verstehen Cie mich wohl, Herr; ich erzähle das alles nicht deshalb, weil ich gegen den Krätzer oder andere Leut noch eine Bitterkeit Hab oder mich heraus streichen will,. sondern nur, damit Sie sich das, was ich später zu erzählen Hab, leichter erklären können. — — Das Geißhüten war mir im Ganzen und Großen kein unliebes Geschäft, denn ich kam viel in den Bergen herum und die Berge hatte ich schon dazumal gern. Auch mnd ich dort zum erstenmal einen Freund

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 14.05.1936
Physical description: 16
, sich ihrer zu erwehren. Berge, die an die Heimat erinnern. Oie Gegend, durch die wir jetzt kamen, war eine be waldete Hügellandschaft. Fern lm Süden zog sich eine Gebirgskette dahin. Allem Anschein nach mußten es himmelhohe Berge sein. Sie erinnerten Beer und mich schmerzlich an unsere Alpen. Tiefes Heimweh ergriff uns wieder. Wir sahen vor uns im Geist die Tiroler Berge aufsteigen mit den lieblichen Almen und freundlichen Tälern. Wie glücklich Hütten wir uns gefühlt, wenn unsere Heimat nur so ferne gewesen wäre

wie diese Bergriesen da! Allein unsere Berge waren unendlich weit weg im Westen und unüberwindliche Hindernisse versperrten unö den Weg. Fort trieb cs uns, immer fort, in entgegen gesetzter Richtung. Wird es unö je vergönnt sein, nach all den Anstrengungen, nach all dem Leid und nach all den Gefahren, die wir mitmachen mußten, unser Vaterland und unsere Lieben wieder zu sehen? Solche trübsinnige Gedanken quälten unö. Oer russische Zugsführer sagte uns, daß die Gebirgs kette, deren Anblick uns so mit Wehmut

erfüllte, Saja- nisches Gebirge heiße. Sie liege an der Grenze zwischen Sibirien und der Mongolei. Seine Bergspitzen seien manchmal bis zu 4000 Meter hoch. In diesem Gebirge komme auch Gold vor. Der Weg ln die Mongolei wäre über diese Berge für uns allerdings kürzer gewesen, dafür aber der Uebergang und die Weiterreise im Innern des Landes weitaus beschwerlicher und mit großen Gefahren verbunden. Schon längst hatten wir in der Gegend Don Krasnojark auf einer Brücke den großen Strom Jenissei

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 16.07.1911
Physical description: 16
. Die Farben im hohen Norden haben etwas unbeschreiblich Zartes, Durchsichtiges, Weiches, Gedämpftes, ich möchte sagen Sehn süchtiges, Traumhaftes. Was sind die grellen Sonnenesfckte des Südens im Vergleich mit den diskreten Lichtwundern des Nordens. Bisweilen schwinden die Berge ganz und vor den entzückten Blicken liegt plötzlich der Atlantische Ozean. Die Zahl der menschlichen Ansiedelungen auf den Felseninseln ist nicht groß. Meist sind es Fischerdörfer, bestehend aus säubern, bunt bemalten Holzhäuschen

nur kurze Zeit auf, da wir rechtzeitig in Narvik sein mußten, um die mit dem Lappland expreß angekommcnen Passagiere an Bord zu nehmen. Vor Narvik lagen tvir einige Stunden und hatten Gelegenheit, die mit amerikanischer Schnelligkeit emporgewachsene Stadt, bekannt als bedeutender Eiscn- stapelplatz, zu besichtigen. Um zwei Uhr nachmittags lichteten wir die Anker und steuerten in den blauschimmernden Ofotsjord hinaus. Hinter uns versanken die ragenden Berge von Narvik und vor uns tat sich von neuem

wurde die Vegetation. Nackt und kahl ragten die Felsen empor; die Gletscher verschwanden gänzlich, aber ihre Spuren waren im Gestein deutlich zu verfolgen. Ein Abglanz stiller Größe und Erhabenheit ruht auf diesen weltabgeschiedenen Gegenden. Nachdem wir die enge Durchfahrt zwischen den Inseln Kaagö und Arnö passiert hatten, schwanden die Berge zur Linken und das offene Meer lag vor uns. Aber bald schwammen wir wieder im Schutz der Berge, die in endloser Reihe, zart und duftig, am Himmelsrande

- und Hadielsjord und gelangten abends in den wtmdervollen Raftsund, der mit seiner Umgebung die Eigenart Lofotens am besten erkennen läßt. Dem kleinen, wildromantischen Troldsjord wurde ebenfalls ein kurzer Besuch abgestattet. Eine Stunde vor Mitternacht begann ein unbeschreiblich schöne- seltenes Naturschauspiel. Die ganze Gebirgskette von Lofoten erstrahlte plötzlich in roter Beleuchtung, so daß wir unwillkürlich an ein Alpen glühen erinnert wurden. Wundervoll war die Spiegelung der Berge in den gelbrot

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 20
Date: 22.03.1936
Physical description: 20
sich daselbst!- So heißt es vielleicht bald auch von dir und vielen an- deren, denn di« Zeit ist nimmer fern, da die Berge wieder locken, mehr und stärker als in ihrer winter- lichen Pracht und jeder, der noch frisch ist auf Lunge und Herz, läßt sich leicht — verlocken zu einer Berg- fahrt. So was ist recht und modern, aber nur dann gut, wenn es in der richtigen Absicht geschieht, au aller erst zum Nutzen der Seele und nicht zum Schaben. Christus ist auch in di« Berge, öfter als einmal, und sen und llchen

, denn auch auf Alm und Bergen gibt e» Sünden vor Gott und wer sie sucht, frevelt an Gott. Don Christus heißt es: . er floh auf den Bera; er allein- Warum denn? Weil man ihn zum König machen, also etwas tun wollte, was gegen seines Va ters Willen und darum sündhaft ist. Es gibt manche Menschen, die auch in die Berge fliehen, um den Sün den zu entgehen, dem Neid und Hatz, dem Unrecht und der Falschheit. Bitterste Erfahrungen bringen so man chen dazu, bei der schlichten, ehrlichen Bergnatur Zu. flucht zu suchen

vor dem falschen Schwindel der Welt. Gerade oft solche, die Rübe und Frieden haben wollen, finden ihn bei den Menschen nicht und so fliehen sie in die Berge. Dort ist Einsamkeit und Ruhe. Gestärkt an Herz und Seele, ttagen sie dann wieder leichter die Last der Mitmenschen Mso, lieber Freund, wenn du kannst, steig hinauf auf den Berg, der dich lockt, aber — erhole dich! Klet- tere, kraxle, soweit Herz uick Kräfte reichen, damit du der Welt und dem Sündenpfuhl aus dem Weg kommst. Aber geh hinaus

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 20
Date: 15.12.1935
Physical description: 20
P l u n s e r, Krankenkauskäplan. Bammlebm tm Röiltale ! Ban Josef Fritzer, Provisor in Greutschach ob Griffen ; .Dort, wo Tirol an Salzburg grenzt, Des Glöckners Eisgefilde glänzt, I r Wo aus dem Kranz, der es umschließt, j Der Leiter reine Quelle fließt: Laut tosend längs , der Berge Rand. Beginnt mein teures Heimatland." (Kärntner Heimatlieö.) Po die Bergriesen der Hohen Tauern wie treue, - unerschütterliche Freunde zu inniger, unlösbarer Ge meinschaft sich zusammenschließen, wo ihre firnbedeck ten Gipfel zum Tale

niedergrüßen und ihre frischen, I klaren Quellen und Bäche noch ungetrübt den Him mel widerspiegeln, dorthin war der Blick des unsterb- j lichen Sängers des Kärntner Heimatliedes wohl zu erst gewendet, als er das Lied der. Heimat sang. Im tiefsten Herzen mag er es empfunden haben: Die him- melstürmenden Berge sind Symbol und Wurzeln un serer Kraft: Symbole felsenfester Treue ßu Gott. Hei mat und Volk. Darum galt den mächtigen Tauern recken und ihren silberklaren Gletscherbächen sein erster Gruß

. Zu den schönsten Tälern unseres Karntnerlandes zählt unstreitig das Mölltal, das sich vom Gebiete des Großglockners, dieses Königs der Berge bis Möllbrücke erstreckt, wo die Btöll in die Dran mündet. Durch die Eröffnung der Großglockner-Hochalpen- straße, die Salzburg und Kärnten, die Norden und Süden miteinander verbindet, ist das Mölltal, mehr noch als bisher in den Weltverkehr eingeschaltet wor den und dürfte in seinem obersten Teile von der Lan desgrenze bis Winklern in Hinkunft wohl den stärk sten Verkehr

mit Kraftwagen aller Täler Kärntens aufzuweisen haben. Wer zum ersten Male ins Mölltal kommt, dem wird dessen Reiz und Schönheit nicht mit einem Male sich offenbaren. Vergebens wird er nach fruchtbaren Ge filden spähen, umsonst wird er nach prangenden Blü tengärten Ausschau halten: Karg ist wenigstens im oberen Mölltale der Boden, eng rücken die Berge zu sammen und geben durchaus nur einer schmalen Tal sohle Raum. Ernste Wälder umsäumen den raschen Laus der jugendlichen Möll und wo fleißige Menschen hand

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