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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 14.08.1947
Physical description: 8
D! er Hohe Frauentag leuchtete über die Berge Südtirols. Blau wölbte sich der Himmel über das wogende Meer von Gipfeln und Zacken, die kein Ende zu nehmen schie nen. Manchmal ragten sie wie der gebogene Finger eines Riesen in die Lüfte, dann wieder türmten sie sich hoch auf wie Schlösser und Burgen und die kleinen Schneeflecken erglänzten in der Morgen sonne wie Zinnen und Fensterchen. Gegen Westen zu aber glätteten sich die Türme und Zinnen, fern im Hintergrund drohte dort voll Wucht

und Ge walt der Ortler, von schimmernden Wolken über deckt und umhüllt. Auf einsamer Höhe, inmitten dieser überwälti genden Derglandschaft, stand verträumt und ver sonnen ein kleines Kirchlein, von den Hirten „Maria am Berg" genannt. Zierlich und fürwitzig hob sich das Türmchen in die Höhe, als wollte es alle Berge überragen, das Schindeldach schimmerte im Gegen licht der Sonne und auf der Vorderseite war das Dilb von Hirten und der segnenden Madonna in glänzenden Farben angebracht. Am Hohen Frauentag

, daß man an diesem Tage nicht einmal eine Blume brechen soll!" Das Kind blieb stehen und schaute in die Berge hinaus. Vom Tal her klang von irgenwo das Lau- ten einer großen, tiefen Glocke. „Und warum läu ten heut die Glocken?"^ fragte er wieder, worauf ihm die Mutter antwortete: „Weil heut ein so großer Festtag ist, daß sich alle Menschen freuen sollten!" Aber wieder fragte das Kind: „Doch warum hast du wiederum geweint — Mutter... ?" Da gab sie ihm keine Antwort mehr. Mit wei cher Hand strich sie über die blonden

— aber ihre Augen sahen nicht die Berge, sie schauten viel weiter sie schauten neun Jahre zurück. Der Hohe Frauentag vor neun Jahren! Da war sie eine blutjunge, lachende und lebens frohe Dirn — Sennerin auf der Koleralm! Viel Burschen wollten über Nacht zu ihr kommen — aber sie hatte ihnen die Türe nie aufgemacht! Sie hat gesungen und gelacht und gescherzt — aber im mer in Ehren und Zucht. Den jungen und kecken und lebenslustigen Bauern vom Schwaigkoflerhof hatte sie oft auf der Alm getroffen

liegengeblieben. „Du hast ihn erstochen", haben die Burschen dem Schwaigkoflerbauer zugerufen. In seiner Angst und in seinem Schuldbewußtsein ist er in derselben Nacht auf und davon, über die Berge geflohen. Seinen schönen Hof hat er kurzerhand im Stich gelassen. Und keine Kunde ist mehr von ihm gekommen. Alle Jahre hindurch erzählten die Leute von ihm, der seinen Hof und sein Glück wie einen Stein weggeworfcn hat. Und so hatte sich zum neunten Male der Aohe Frauentag wiederholt. Sie sann und dachte

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Page 8 of 12
Date: 02.10.1937
Physical description: 12
für adelige Damen errichtet werden, in dem sie selber, der Welt abgewendet, ihre Tage beschließen will, wenn es das Schicksal zuläßt und Gott die Gnade gibt. Die letzten Schmelzwasser des Inn tragen das Totenschiff des Lothringerkaisers zur guten Ruh. Die Berge ragen hoch und schließen sich eng und winken erhabenen Gruß: „Wir sind dein Schicksal geworden, nicht jeder erträgt uns". Die einsame Beterin kniet noch immer in der verlassenen Antekammer. Der leichte Ruch der Essenzen ist noch wahrnehm bar

leuchten die Gipfel vom Sonnblick bis zum Karwendel, im Tc liegt dicker, weißer Nebel und bald brechen wir auf. Durc geht es über Schutthalden und dann kommt Schnee, vor vielen Regen so hart wie Eis, man muß ihm mit dem Pickc beikommen. Nun beginnt die Spannung, das Neue: über di tiefe Kluft ein Sprung vom Schnee in den Fels, die Kletter« geht an. Kurze Ratschläge vom erfahrenen Hintermann, knapp Zurufe von vorn. An der kalten, grauen Flanke des Berge langsam Griff und Tritt suchend, klettern wir höher

sein, Aber das Wasser fließt weiter über den Stein, Aber im Lichte glänzet ein fremdes Haar So hell wie meines — als ich noch im Lichte war. Und jene, die standen in solcher Nacht Lange vor mir — sie haben mich schon gedacht. Eine Hand taten sie auf und schenkten mir: Diese Berge, die Bäche, den Busch und das Tier. Denn einer muß immer sein, der darum weiß, Daß die Bäume sind und das keimende Reis, Der die Gräber grüßt und dem Kommenden schon Zulächelt: im Schoße dem dunklen Sohn —. Oh. in der Gegenwart nächtlichem

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Page 3 of 14
Date: 07.09.1907
Physical description: 14
von Theis, Willems und Melans am jenseitigen Berggehänge. Dunkle Wälder ziehen weit hinauf und wo sie eine Lichtung zeigen, sonnt sich je ein zierliches Türmchen, umgeben von etlichen kleinen Häusern und wohlbestellten, bunten Feldern. Der Weg führt rasch empor und bietet manchen fesselnden Rückblick über die hinabsinkende Talmündung und über Gufi daun westlich hinaus auf die breiten Latz- fonser Fluren und auf die ansehnlichen Felspyramiden der nördlichen Rittner Berge. Mehr und mehr

Gegensätze, voll malerischer Farbenfülle und voll idyllischen Alpenfriedens. Da zeigt sich das ganze Villnöstal in seiner stillen Weltvergessenheit — unten die zerstreuten Siedelungen der schlichten Bewohner in altererbter Einfach heit und ungetrübter Ruhe und ringsumher die ragenden Berge in ihrer unwandelbaren, ernsten Größe. Ein anderer, sehr lohnender Aussichts punkt, der aber nicht in solchem Maße die Eigentümlichkeiten des Tales erschließt, liegt drüben auf dem Gratschenberge und heißt

: die Ottohöhe (1534 m). Man erreicht sie in anderthalb Stunden, indem man über St. Jakob nordwestlich emporsteigt, bis man den Kamm des Bergriegels erreicht hat, der Villnös von Afers trennt. Man steht nun hoch über demEisacktale und sieht nicht nurdie Villnösser und Aferer Berge von den Geis lerspitzen bis zur Plose (2603 m), sondern auch das wilde Gipfelgewirr der Sarntaler Alpen, die großen Weideflächen des Rittens und zahllose schimmernde Fernergipfel von der Presanella bis zum Hochfeiler

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