, über die Berge, segnet Wie sen und Weiden, legt auf manche Kräutlein beson ders ihre Hand, gießt geheimnisvolle Kräfte und Säfte hinein, so daß nachher diese Pflänzlein förm liche Wunder wirken gegen mancherlei Gebresten und Leiden. „Unser' liebe Frau geht über Land, Hat den Sonnenstrahl in der Hand' lautet ein alter Spruch. — Ist das nicht eine schöne Sage, gelt? Es liegt aber auch ein tiefer Sinn und ein zarter Hinweis darin. Will näm lich bedeuten, daß Maria zwischen ihren beiden hohen Festtagen ganz
über die Berge und streckt uns ihre wunderkräftige, mildreiche Hand hin; ergreifen und küssen wir die selbe und lassen wir sie nimmer aus. Ihr Schützen und Soldaten, die ihr unter un beschreiblichen Mühseligkeiten und Beschwerden ' treue. Grenzwacht haltet auf himmelhohen Felsen riffen in der Nähe des ewigen Schnees, während des Tages auf allen Seiten von Gefahren umrun- gen, in der Nacht von eisiger Kälte durchschauert, o denket immer, daß eure himmlische Mutter bei euch ist auf den Bergen
. Wie uns das Evangelium erzählt, ging Maria einst rasch, eilends über die Berge zu ihrer Muhme. Elisabeth und zu dem frommen Zacharias, um die beiden alten Leut chen zu trösten und ihnen zu helfen. Da Zacharias ^ wegen seines Zweifels stumm war und neun Mo nate lang kein Wort reden konnte, herrschte jeden falls eine stille Trauer in dem Hause. Aber da kam Maria, redete den armen Leutchen freundlich und warmherzig zu, blieb mehrere Wochen bei ihnen, half ihnen bei der Arbeit und brachte ihnen durch ihre liebe
Gegenwart unnennbaren Trost. Wie Zacharias und Elisabeth, so erbarmt auch ihr in euren Nöten der lieben Gottesmutter gar sehr und sie kommt eilends über die Berge zu euch, hilft euch in euren opfervollen Kämpfen, schirmt euch vor so mancher Kugel, wärmt euch mit ihrer Liebe, wenn ihr friert am Körper, und noch mehr, wenn ihr frieret an der Seele, das heißt, wenn ihr euch recht verlassen und einsam fühlt, sie deckt euch mit ihrem Mantel, daß euch die Kälte nicht schade und ihr vor schweren Krankheiten