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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 8
Date: 11.01.1930
Physical description: 8
am 7. Jänner wurde auch ein Thema au geschnitten, das schon seit Jahren aktuell ist, über das man "sich jedoch bisher in solcher Deutlichkeit nicht zu reden getraute. Herr Kaufmann Leopold Maier, der Vor sitzende der Aseru, war es, der die Dinge einmal beim richtigen Namen nannte. Dieser Redner führte aus, daß die Rosenheimer es nie fertig bringen werden, die Ti roler nach Bayern, bezw. nach Rosenheim heraus- zuziehen. Die Rosenheimer hätten seit 40 Jahren den Fehler g e m a ch t, bei Tagungen Konferenzen

, daß wohl sehr viele Bayern nach Tirol hineinsahren, daß aber von Tirol mit dieser Linie sehr wenig Leute nach Bayern herauskommen. Vielleicht stimmen diese ernsten Worte doch manche Leute diesseits und jenseits der Grenzpsähle etwas nach denklich. Eine Liebe, die fortgesetzt nur einseitig ist, muß mit der Zeit endlich erkalten. . . So der ,,Rosenheimer Anzeiger" vom 8. Jänner. Der Herr Kaufmann Leopold Maier ist ein Gemütsmensch. Und der „Rosenheimer Anzeiger" macht aus seinem Herzen keine Mördergrube

auf geheiligtem Tiroler Boden statt. Auf königl. bayr. Boden lassen sich weniger Gespräche und Gesänge der Liebenden erlauschen. Ist das wirklich alles wahr? Und wenn es wahr ist, warum ist das alles so? Steigen wir hinab in der Liebe Abgrund und leuchten wir hinein in das Herz der Liebenden mit der Fackel der Vernunft. Bayern hat ungefähr 20 mal soviel Einwohner wie Tirol, Rosenheim fast dreimal soviel wie Kufstein und München zehnmal soviel wie Innsbruck. Also müssen normalerweise wenigstens zwanzigmal

soviel Bayern nach Die Arbeitsmarktlage im Reiche hat eine weitere starke Belastung erfahren. Die Zahl der Haupt- unlerstützungsempfänger betrug zu Jahresende rund 1 , 770 . 000 . Zu schweren kommunistischen Ausschreitungen kam es in Berlin nach der Beerdigung zweier Kommu nisten. Der neue Bil-telegraphrndienst zwischen London und Berlin wurde vom englischen Generalpostmeister eröffnet. Die spanische Währung hat seit Weihnachten wie der 10 % verloren. Man spricht von einem durch England lancierten

Börsenmanöver. und Land. Tirol kommen als umgekehrt Tiroler nach Bayern, drei mal so viel Rosenheimer nach Kufstein als Kussteiner nach Rosenheim und zehnmal so viel Münchner nach Innsbruck als Innsbrucker nach München. Das tun sie auch. Sie tun vielleicht sogar ein übriges. Vielleichr kommen gar zehnmal mehr Rosenheimer nach Kufstein als Kussteiner nach Rosenheim. Warum tun sie das? Aus purer Liebe bezw. Nicht- Erwiderung der Liebe? Nein, sondern aus einem ganz anderen Grunde. Wenn die Rosenheimer

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 29.07.1931
Physical description: 4
, der mit kleinen Beträgen rechnen muß. Darum ist die Wirkung auf Oesterreich und in erster Linie Tirol, das von allen Bundesländern verhältnismäßig den weit aus höchsten Stand der deutschen Sommergäste hat, ge radezu verheerend, der Fremdenverkehr ist ja der wirtschaftliche Lebensnerv des Landes, auf den alles eingestellt ist, in weitaus höherem Maße, als beispielsweise in Bayern, das viel wichtigere lebens notwendige Industrien hat. Es ist daher eine Unverfrorenheit sondergleichen, wenn wir in sattsam

jedwederArt von Verkehrsbeschränkung zwischen Deutsch land und Oesterreich! Das Unheil, das bis jetzt angerichtet wurde, ist kaum wieder gut zu machen. Bayern gegen Tirol. Nun wissen wir Tiroler auch, wem wir die deutsche Ausreisesperre, d. i. die Drosselung unseres Fremdenverkehres, verdanken. Bisher wurden im mer die schlimmen Preußen für alles, was geeignet war, das deutsche Wesen zu verunzieren, verantwortlich gemacht. Namentlich in Bayern redete man uns ein, daß nur die Preußen Oester reich

man, durch Ausschaltung der österreichischen Konkurrenz von der diesjährigen Saison noch zu retten, was zu retten ist: ein besonders liebevolles Verfahren gegen über dem „Bruderland", dem es doch beinahe noch schlechter geht als uns." — Wenn wir aber Bedenken hatten, ob die Berliner Zeitung nicht etwa die Bayern falsch verdächtigt, so bestätigt uns das Verhalten eines Teiles der bayer. Presse das Gesagte. Weniger die angesehene Münchener Presse, sondern die kleine benachbarte Lokalpresse, die aus ihrem Herzen

Stockung in Kufstefn schon ein klein wenig Genugtuung empfunden haben." , Bekenntnisse einer schönen Seele! Und weiter: „Es war vielleicht einmal ganz heilsam, den Leuten jenseits der Grenze zu zeigen, was es wirtschaftlich bedeutet, wenn der Zustrom aus Bayern, namentlich aus Rosen heim, einmal unterbleibt. Vielleicht schwingt man sich in Kufstein und anderswo dazu auf, aus die ser schmerzlichen Erfahrung die erforderlichen Kon sequenzen zu ziehen, nämlich die, daß die heftigste Bruderliebe erlöschen

oberstes Prinzip bleiben." Also nur deswegen ein vernünftigeres Wort, weil sie sich in Bayern mit der Verordnung selbst ins Fleisch geschnitten haben. Auch das „Rofenheimer Tagblatt" weiß nicht viel Besseres vorzubringen. Nicht alle Bayern denken so. Aber alle diese Umtriebe werden schließlich ihren Zweck nicht erreichen. Die Artikel sind umsonst ge schrieben. Es fehlt der Rückhalt bei der Bevölkerung, in deren Namen die Blätter gar nicht schreiben. Die Bayern wollen alle weiterhin nach Tirol

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 08.05.1929
Physical description: 8
Tirol und Bayer n oder Hund und Katz. 5taum hat man die unrühmliche Geschichte, vom Loch am Z u g sP itzp latt vergessen, hört man schon wieder von anderen unerquicklichen Geschehnisses, die sich zwischen Bayern und Tirol abgespielt haben. Da wollte nämlich «ein Küsst einer Auto unternehm er eine A u tolin i e I us st ein — T e gern s e e eröffnen und er suchte bei den bayrischen Behörden um die Genehmigung an. .Obwohl man nun glauben könnte, daß auch die Bayern froh sein müßten

, daß wieder eine Verbindung zwischen beiden Ländern hergestellt wird, die doch nur beiden Tei len Nutzen bringt, wiesen die bayrischen Behörden das Ansuch en glatt ab. Sie selbst, nämlich die bayrischen Behörden, pfuschen aber den Kufsteinern schon ins Ge schäft, indem sie von Bayern (Oberaudorf) aus. Fahrten rund um das Kaisergebirge veranstalten, und da durch die tirolischen Aulounternehmungen empfindlich schä digen. Als nun vor kurzem eine R o s e n h e i m e r Gesell schaft eine Kraftwagen linke Rosenheim

über den rückständigen österreichischen Amtsschimmel, über Oesterreich überhaupt und über das simple Tirol im be sonderen. Natürlich wird jetzt der Spieß umgedreht, die ganze Schuld an dieser fatalen Geschichte, dem Kufsteiner Bezirkshauptmann, der doch nur seine Pflicht getan hat, in die Schuhe geschoben. Von der Tatsache, daß die Bayern zuerst unseren Leuten durch die Verweigerung der Durch fahrt nach Tegernsee vor den Kopf gestoßen baben. ist jetzt nicht mehr die Rede. Wir sollen wiedest wie so oft, Ambos

machen. Aber diesmal hat sich ein energischer Beamter doch nicht alles gefallen lassen: und die von den Herren Bayern so gern zur Schau getragene Ueber- hebung etwas gedämpft. Mittlerweile wurde die ganze Affäre friedlich beigelegt: wenigstens veröffentlichten die Tagesblätter die Meldung, daß die Kufsteiner Bezirkshauptmannschaft der Rosenhei- mer Autoqesellschaft die Strecke Kiefersfelden—Kufstein frei gegeben hat. Uns interessiert, ob jetzt auch dem Kufsteiner Unternehmer gestattet ist, mit seinen Autobussen

sein kräfttges I h a- h a. So blieb denn den Fahrtteilnehmern nichts anderes übrig, als mit dem Lied: „Ade, du Land Tirol" innab- wärts zur Gaststätte „Zollhaus" zu schreiten, wo man sicht lich mehr für den Anschlußgedanken übrig hatte, als einige 100 Meter weiter oben." Da sieht man wieder, mit welcher raffinierten Ge hässigkeit harmlose Vorfälle von den feindlichen und ge- schäftsneidigen Bayern aufgebauscht werden. Man möchte doch nreinen, daß auch Rosenheimer Jngeniere wissen, daß Verbote

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 17.02.1923
Physical description: 8
müssen, um einen Aus verkauf htntanzuhalten. Diese Maßnahmen dürfen aber nicht in kleinliche und aufreizende Schikanen und auch nicht in regelrechte Plünderungen der Oesterreicher ausarten. Die geschäftlichen Beziehungen zwischen Tirol, Salz burg und Bayern datieren nicht von gestern; es gibt Leute, die tatsächlich des Orfteren in München zu tun haben und diese mit einer Aufenthaltssteuer von 16.000 Mk. und mehr zu belegen, ist ein starkes Stück Willkür. Dabei wird behauptet, daß bis vor kurzem

von München wird eine scharfe Kontrolle geübt, um eventuell Leute abzufangen, die einige Stunden in München oder Rosenheim ver bracht und es unterlassen haben, sich bei der Polizei- direttion zu melden, weil bisher der Grundsatz Geltung hatte, daß die Meldung erst bei einem Aufenthalt von 24 Stunden nötig sei. Aus allen diesen Maßregeln geht hervor, daß man die ößerr. „Stammesbrüder" als Deutsche zweiter Güte behandelt, denen Bayern nach allen Regeln der Kunst verekelt werden soll. Aus dieser Behandlung

sollten nun die guten Oesterreicher die Konsequenzen ziehen und das Nachbarland meiden oder jedenfalls nicht ohne gewichtige Gründe aufsuchen. Vielleicht werden dann die bayer. Geschäftsleute zu der Erkenntnis kommen, daß ihnen ihre RegierungSbonzen einen schlechten Dienst erwiesen haben." „Rosenheimer Anzeiger": „Der Hinweis auf jene Zetten muß wieder einmal herhalten, in der sich die Bayern in Tirol gütlich taten. Die Bayern haben aber in den vier Jahren aus ganz Tirol nicht soviel heraus gebracht

, als jetzt die Tiroler in einer einzigen Woche aus Bay ern! Es wäre um das Deutschtum der Tiroler schlecht bestellt, wenn ihre Anschlußfreudigkeit dadurch Schaden leiden würde, daß die Behörde im reichs- deutschen Gebiet der Ausplünderung ihrer Be völkerung einen Riegel vorschiebe. Wir Bayern fassen den Anschlußgedanken etwas tiefer auf. Wir wissen, daß wir aus dem Lande Tirol keine Schätze zu erwarten haben. Wenn wir trotzdem für den Anschluß eintreten, dann ist es die große Idee der Zusammengehörigkeit

durch Oesterreicher (!) anreizende Plakate wolle man verschwinden lassen! (Es ist auffallend, daß stets nur von Oesterreichern gesprochen wird, an die nicht verkauft werden soll; anscheinend genießen also die Angehörigen der deutsch feindlichen Länder, die sich in Bayern besten Wohl seins erfreuen, besonderen Vorzug!) * Diese „freundnachbarlichen" Auslassungen und Rat schläge des „Ros. Anz." und der übrigen bayerischen Grenzblätter, welche dieselben mit Wohlbehagen ab druckten und dadurch der von uns sachlich

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 20.02.1929
Physical description: 8
gegen das Ausland nicht sprechen, wenn Deutschland für seine Landwirtschaft von neuem S ch u tz- zölle einführe. Wir befanden uns weniger in einer Krisis von Justiz und Rechtspflege als in einer all gemeinen Krisis des deutschen Weltbewutzt- s e i n s im Volke. Es gibt nicht nur eine Krisis in der Wirtschaft, sondern auch eine Krisis im Seelenleben. Auch Bayern stehe zur Zeit in einer Reihe von Krisen. Der Redner wandte sich gegen die dem Reichstag vor liegende Biersteuer, die Bayern rundweg ab lehne

«. jetzt werde nmdie Exi stenz der Staaten gewürfelt. Bei der Behandlung dieser Frage werde untersucht, ob diese Staaten noch.aus eigene,r Kraft. leb,en konntsn oder nicht. Was mau nicht mit Zwang und äußerer Gewalt durchführe» könne, versuche man an? dem Gebiete der Anshöhlungspolitik dadurch, daß man Bayern den Brotkorb höher hänge nnö es auszn- hnngern versuche. Das sei nach seinem Dafürhalten der Grund, warum Bayern seine Forderungen aus Bahn und Post und Biersteuer nicht erfüllt bekommt, damit man eines Tages

sagen könne, das bayerische Budget habe jedes Jahr ein Defizit und Bayern sei nicht in der Lage, sich als Staat zu erhalten. Wir sind in den Kampf hineingesteltt, weil es der Existenzkampf für Bayern ist. Wenn er als bayerischer Ministerpräsident seine Pflicht gegenüber dem eigenen Vaterland erfüllen walle, bleibe ihm nichts anderes übrig, als den Kamps zu führen um des Rechtes willen, des Rechtes, das Bayern zn beanspruchen hat. Unser Ideal sei ein Reich, aufgebaut auf starke, gesunde Länder

, in denen die Einzelwirtschaft gehegt und gepflegt und die Besonderheit der Kultur herausgestellt wird. Die Frage laute nicht, hie S e p a r a t i st. hie P a r t i k u l a r i st und hie Deutscher, sie tautet: Wir wollen einen ver nünftigen Aufbau des Deutschen Reiches. In der Länöerkonferenz und in sonstigen Besprechungen werde Bayern auf die Lebensnotwendigketten des Deutschen Reiches so peinlich Rücksicht nehmen, wie irgendein, das deutsche Vaterland liebender Freund. Vom Recht 5er

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Tiroler Grenzbote
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Page 10 of 16
Date: 02.05.1931
Physical description: 16
1342 sei nen Sohn Lud wig der Branden burger mit der Herzogin von Tirol, Margaretha Maultasch, vermählte und ihn aus diesem Anlaß mit Tirol belehnte. Doch schon 1363 ging Tirol für Bayern wieder verloren, als Margareta das Land dem Herzog Rudolf IV. von Oesterreich schenkte. In dem 1369 durch den Frieden von Schärding beendeten Erbfolgestreit wurden Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel Herzog Stephan II. von Bayern zugesprochen- Der Sohn desselben, Herzog Stephan II!., erhob bei einer persönlichen

- und Schuß waffen, mit Munition wohl versehen. Die „Große Püchs Singerin" mit 96 Eisenkugeln und die Not schlangen ragten aus den Lucken des Bürgerturmes. Im Jahre 1703 knüpft sich an den Bürgerturm ein weniger rühmliches als historisches Ereignis. 2m Juni dieses Jahres drang der im spanischen Erb folgekriege mit Frankreich gegen Oesterreich ver bündete Kurfürst Mar Emanuel von Bayern ins Jnntal und stand plötzlich vor Kufstein, das für unüberwindlich galt. Die ganze Besatzung der Stadt und Festung

der Bayern. Kufstein 1609. Die Stelle, an welcher der Ueberfall ausgeführt wurde, ist die Wachtstube des zum Bürgerturm gehörigen Torgehäuses. Eine Marmortafel erinnert an die historische Begebenheit und an der Außen mauer ist die Einbruchstelle der Bayern mit einem sichtbaren Kreuze gekennzeichnet. Zwar belagerten und blockierten die Unterinntaler Schützen in einer Stärke von 4000 Mann, verstärkt durch reguläres Militär, durch sieben Wochen die Feste, jedoch ohne Erfolg. Erst infolge

eines Separatvertrages zwi schen Oesterreich und Bayern wurde die Festung dem rechtmäßigen Besitzer wieder zurückgegeben. Am 7. November 1805 erschien ein französisch bayerisches Heer vor Kufstein; ohne einen Versuch des Widerstandes wurde die Festung übergeben. Während des großen Jahres 1809 spielte Kuf stein eine ähnliche Rolle wie 1703. Die Stadt wurde von den Tiroler Landstürmern umschlossen und blockiert. Auf Anstiften der Belagerer wurde in der Stadt Feuer gelegt, welches 18 Häuser einäscherte

. Nach einer einwöchentlichen Beschießung wurde die Stadt von den Bayern entsetzt. Eine dritte Ein schließung war nur von kurzer Dauer. Seitdem lebt Kufstein im Frieden. Wohl diente die Festung bis 1865 als gefürchtetes Staats- gefängnis und bis 1888 einer bescheidenen Garnison, aber es blieb von Kriegen, die so oft seine Mauern umtobten, verschont. All die herben Erinnerungen an frühere Zeiten, als die tirolische Grenzsestung noch als Zankapfel und Gefängnis eine unerfreuliche geschichtliche Rolle gespielt

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 12.01.1927
Physical description: 4
nach Oesterreich gesprochen werden kann, so sind wir der Technik dankbar; aber trotz allen Fortschrittes erweist sich die Technik als ungenü gend: Nicht Hunderte oder Tausende von Bayern herzen, 7 Millionen wollen mit den österreichischen Brüdern in Gedankenaustausch treten, wollen ihnen ausdrücken, daß sie sich mit ihnen eins fühlen, daß sie den Tag herbeisehnen, wo Oesterreich als gleichberechtigter, lebensfähiger Bundesstaat im gro ßen Deutschen Reiche vereinigt ist. Alle Bayern sind sich darin

einig, ohne Unterschied der Parteien. Für Bayern als nächsten Nachbarn mit einer langen gemeinsamen Grenze ergeben sich natürlich noch be sondere Aufgaben. Ernst zu nehmen ist ein Vor wurf; ursprünglich in einem führenden englischen Organ, der „Times", gestanden, dann aber von einem hochverdienten Vorkämpfer der Anschluß-Be wegung und selbst gebürtigem Tiroler, Geheimrat Dr. Brandl, übernommen: Bayern fürchte sich vor dem Anschluß aus staatspolitischen und wirtschaft lichen Gründen und versuche ihn daher zu verhin

dern. Der Redner erklärte, daß er die angeblichen ftaatspolitischen Gründe nicht näher erörtern wolle, es sei leicht, diese Behauptung als unzutreffend zu erweisen. Soweit aber wirtschaftliche Gründe gegen den Anschluß sprechen sollten, möchte er sich ein offenes Wort gestatten: Es ist kein Zweifel, daß ge rade Bayern vom Anschluß mehr als irgendein an derer Bundesstaat berührt wird. Es erinnere nur an manche land- und forstwirtschaftliche Fragen. Aber me tjt es jemand in Bayern eingefallen

des Berghotels macht keine Schwierigkeiten. In einem großen Reservoir wird oben das Schmelz- und Regenwasser gesammelt; die fehlende Menge schafft die Drahtseilbahn herauf. Für den Transport von Trinkwasser sind besondere Gefäße vorhanden. Das neue Hotel wird als hervorragendes Werk der Bautechnik bezeichnet und dient auch der Zu sammenarbeit zwischen Bayern und Tirol, die durch kleine Gesichtspunkte nicht gestört werden darf. ResierungsbilöunS m Deutschland. Berlin, 1. Jan. Der Reichspräsident

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.01.1929
Physical description: 8
den Nachbarstaaten demnächst die bereits angebahnten Ver handlungen mit dem Deutschen Reiche in Angriff genom men und hoffentlich bald zu einem gedeihlichen Abschluß gebracht werden. Es sei auch iu Aussicht genommen, an Stelle der einzelnen, vielfach abweichenden Verträge, die zwischen Oesterreich und Bayern beständen und die jeweils nur eine oder mehrere Grenzstationen betrafen, einen ein heitlichen Vertrag treten zu lassen. Das Kapitel Eisenbahnen wurde mit Mehrheit ange nommen. Die Sozialdemokraten verlange

wahrlich notwendigen gesegneten Appetit voraussetzen, aber was der bayrische Partikularismus in seiner Absonderuogs- sucht für vergiftete Blüten zeitigt, das geht selbst über das Maß des von Bayern sonst Gewohnten. Dieser bayri'ckien Eigenbrötelei blieb es Vorbehalten, in der Schweizer Presse, dem Berner „Bund", gegen das Reich Angriffe zu erheben und Drohungen auszustoßen, die einem Landesverrat eben so ähnlich sind wie ein Ei dem andern. Es wäre nm. zu hoffen, daß keine verantwortliche Persönlichkeit

Bayerns Hinter folgenden Auslassungen steckt, sondern daß es nur die leider gedruckten Gedankenexzesse eines politischen Rowdys sind. d:e aber leider gerade auf bayrischem Dr.-Held-B-den mit seiner besonders gepflegren Humusschicht für solche gif tige politische Spalt-Pilze recht üppig gedeihen. In diesem Bcrner-„Bund"-Artikel. der aus München datiert ist. heißt es. nachdem dem Reich Rechtsbruch gegen über Bayern vorgeworfen worden war: „Es haben schon Vorwürfe von geringerer Schürfe zum Kriege

geführt; und man kann ohne Uebertreibung sagen, daß die Spannung zwischen Bayern und dem Reich allmählich auf eine Höhe steigt, die für eine Lösung im Weae friedlicher Verhandlungen wenig Aussicht mehr laßt." Nachdem die Frage aufgeworfen ist, ob die Bayern po litisch geschult seien, folgt, die in eine Resignation gekleidete Drohung: „Gerade von Völkern ohne.großen politischen Weit blick sind unter Umständen unerwartete Enlschlüste zn ge wärtigen." An eine Kriegserklärung Bayerns, so wird zwar ver

sichert, denke kein Mensch, „der Verantwortung trägt"; aber dann wird vom Einmarsch der Reichswehr als einer awg- Bayern i „Die freudige Bereitwilligkeit Frankreichs, das' nicht ohne Grund in München eine diplomatische Vertretung unterhält, Bayern Unterstützung in weitgehendem -Maße anzubreten." Außerdem: „Tie Blicke in Bayern richten sich jetzt oft nach der Schweiz. Nicht als ob man von dort Hilfe in dem Kampfe, der schon begonnen hat, erwartet; aber Verständnis für diesen Kampf glaubt

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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 12
Date: 27.04.1929
Physical description: 12
aus dem bayerischen Jnntal durch seine Fremdenrundfahrten nach Tirol gebracht. Es kann ohne weiteres angenommen werden, daß nicht einmal die Hälfte dieser Fahrgäste ohne die Sammel fahrten des Herrn Margreiter in das Tiroler Landl ge kommen wären. Und diese ganz einseitig im Interesse Tirols gelegenen Fahrten — bei denen beileibe nicht ein Tiroler' Schilling nach Bayern herausgewandert ist! — will man verbieten und ihre Einstellung zur Voraus setzung für die Genehmigung der Reststrecke Kiefersfelden — Kufstein

machen! All düs geschieht wegen eines einzelnen Tiroler Autounternehmens." Einer Zuschrift des Herrn Margreiter entnehmen wir: „Mit meinen Autoomnibussen unternahm ich im Sommer Rund- und Gesellschaftsfahrten in Bayern und nach Tirol. Besonders beliebt sind die Fahrten „Rund um den Kaiser". Meine Fahrgäste habe ich stets aus Nußdorf, Bran- nenburg, Oberaudorf und Rosen he im geholt. Niemals habe ich Fahrgäste aus K u f st e i n ausgenommen. 90 Prozent meiner Fahrgäste hätten die Fahrten nach Tirol

. Hätte sich übrigens der in Frage kommende Autonnter- i nehmer in Nußdorf herbeigelassen, eine schriftliche Er klärung zu geben, daß er den Uebertritt auf österreichisches Gebiet nicht zu weiteren gewerbsmäßigen Rundfahrten auf diesem Gebiete mißbrauchen werde, so wäre die Angelegenheit schon längst im günstigen Sinne erledigt worden. Wir sind gewohnt, nicht mit versteckten, sondern mit offenen Karten zu spielen. Wenn die Grenze zwischen Tirol und Bayern mit Brettern vernagelt worden

erlangen werden, durch bayerische Orte Rundfahrten zu unternehmen, vor ausgesetzt, daß es einem nicht durch bayerische Aufsichts organe verleidet wird, dieses Gebiet überhaupt zu berühren. Wie es schon vorgekommen ist, könnte es einem Gendarmerie beamten wieder einfallen, einen Autoführer aus Tirol, der Gäste nach Bayern gebracht hatte, deswegen zur 'Anzeige zu bringen, weil im Sommer um halb 7 Uhr abends, also noch bei hellichtem Tage, die Scheinwerfer noch nicht brannten. Lieber Rosenheimer Anzeiger

! Ich glaube, du hast unserem Brudervolke mit deiner Kritik keinen Gefallen erwiesen. Unser Sprichwort sagt: „Zuerst kehren, dann scheren". Uub dir zuliebe bauen wir, deinem Wunsche entsprechend, eine Autostraße auf den Pendling und nicht ins Kaisertal. Wo die Welt mit Brettern vernagelt ist, ist heute noch in lebhafter Erinnerung der Tiroler, da Bayern die Vernagelung des Fensterstollens im Zugspitztunnel verlangte, trotzdem Oesterreich seinerzeit das betreffende Gebiet an Bayern zum Geschenke gemacht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 28.07.1922
Physical description: 8
cm Wochen tage» 4 Ahr nachm. Bezugspreise: Durch die Austräger inJnnsbruck: monatl. 1900 ßi. Zum Abholen in Innsbruck monatlich 1800 K. Ausrvürts durch die Kolporteure und durch die Post für Deutsch-Oesterreich: monatlich I960 K. Deutschland 2700 K. Uebrig.Arrsland 360OK. Einzelnummer zum Abholen 100 K, durch die Bost 130 K. Kr. 170 gLNSbwS, freiing de« 28. Snli 1822 30. Zahrg. Der Konflikt zwischen Bayern and dem Reiche. Sie Spekula««» ler dutzrlsche» ftartf« kularlstku aus Nordtirol. . Der Berliner

„Vorwärts" teilt mit: Während in Berlin die schwierigen Verhandlungen über das Gesetz zrrm Schutze der Republik schwebten, sagte ein Abgeordneter der Bayerischen Volts- pcwtei: - „Ich verstehe die Reichsregierung in Berlin nicht, was die cs sich Schweiß kosten laßt, diese Gesetze für Bayern annehmbar zu machen. Nach allen Zugeständnissen wird die bayerische Regie rung erklären, daß das Gesetz für sie nicht an nehmbar ist. Sie wollen doch nur Stimmung gegen das Reich machen, sie wollen nur die Tren nung

.) Wenn Teile dieser Wehr etwa den Ver such machen wollten, mit den aus Bayern hevein- geschmuggelten Gewehren, Maschi n engewehre n Md Handgranaten eine vollendete Tat- fache zu schaffen, und Wenn, wie es im Opera tionsplan heißt: oberbayerische Einwohnerweh ren und Münchener Studentenaibteilungen in Tirol einsallen sollten, die Heimatwehr zu un terstützen, dann — na, dann werden die baju- varischen Partikularisten die Erfahrung machen, daß in Tirol auch andere Leute, nich-t nur die Einwohnerwehrler

, Gelvehre haben und damit schießen können. Für die große Mehrheit des Tiroler Volkes gilt das politische Siel: Anschluß an die deutsche Repu blik: jede Stunde! Anschluß an ein partikulari - stisches, vom Reiche losgelöstes Bayern: Niemals! Tirol ist eben von Deut s ch e n bewohnt und ein Deutscher wird mit ganzer Kraft für die na tionale Einheit und für die Hebung seines Vol kes ans den Niederungen des Elends arbeiten. Für die politischen Grillen der diversen bayeri schen und tirolischen Schützenkönige

und ist. wie aus ihrer Erklärung hervorgeht, entschlossen, alles zu tun, um Bayern zur Anerkennung 'der Reichsversasfung und Achtung der für das ganze Reich geltenden Gesetze zu zwingen. Gegenwärtig verhandelt der Reichstagsaus schuß (etwa unser Hauptausschuß, berufen wäh rend der Vertagung des Reichstages die Reichs- regierung zu überwachen) über die bayerische Fronde. Es ist zweifellos, daß der Reichstags- ausschuß die Regierung der deutschen Republik vollkommen decken und ihr den Auftrag geben wird, alle Maßnahmen

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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 10
Date: 11.05.1929
Physical description: 10
sich nicht verständigen können, so sei dies begreiflich, aber zwischen zwei engverbündeten Ländern, wie es Bayern und Tirol sind, dürfe es keine Gegensätze geben. Die neue Verkehrslinie sei ein neues Bindeglied zwi schen Bayern und Tirol, zwischen Rot'en- heim und Kufstein, die sich immer gut verstanden haben, als ein Schritt zur Herbeiführung des ersehnten Anschlusses. Herr Reg.-Oberkommissär Dr. Riebel wünschte im Namen des am Erscheinen verhinderten Bezirkshaupt Man nes von Kufstein, Herrn Oberregierungsrates

Janet- s ch e k, dem neuen Unternehmen vielen Erfolg. Er er- | klärte, daß dem neuen Unternehmen behördlicherseits von Anfang großes Entgegenkommen erwiesen wurde und daß die gegenteiligen Allsstreuungen auf Mißverständnissen be- I * ruhten. Mit dem Wunsche, daß mit der Zeit alles, was an der Grenze noch trennend zwischen Tirol und Bayern stehe, fallen möge, schloß sich Dr. Riebel den Worten des bayer. Regierungsvertreters an. Auch von allen fol- I genden Rednern wurde

. Stammwinkel. Dr. Kreuter erinnerte an die schwere Zeit nach dem Kriege, wo die Kufsteiner den Notleidenden in Rosenheim zu Hilfe gekommen seien. Wir fühlen, daß wir zusammen gehören. Stets kommen die Rosenheimer gern zu fest lichen Anlässen nach Tirol und die Kufsteiner nach Bayern, j Die neue Verkehrsverbindung sei uns ein Mittel, uns \ • Im Schaufenster Hans-Reischstr. 2 der I | ; "Firma F. H. befinden, sich jetzt 1296 I 1 i Tesche Dirndl - Stoffe § Fd. Heumayer. » •090 a»O0 «0000000

, sich in den Bergen, Tirols und in den Mauern der Stadt recht wohl zu fühlen. Und daran hat es gewiß nicht gefehlt. Auch Regierungs-Oberkommissär Dr. Riebel entbot noch einmal Willkomm-Grüße und Oberregierungsrat Roth lieh der Freude über die gast- freudige Aufnahme in Kufstein Ausdruck. Ein Tänzchen beschloß die Anschlußfahrt der Bayern, was wohl symbolisch gewertet werden mag. * . • ^ r ^ i O Nach eine Eroffrmngsfahrt. Am 7. Mai fand die Eröffnungsfahrt der Auto-Zentrale Oberaudorf nach Kitzbühel statt

, der zur Errichtung der Gedenktafel ge führt hat, die liebliche Dorfnovelle „Die Rose der Sewi", ein bißchen eingehender beschäftigt haben. Wir Tiroler haben daran eine besondere Freude, denn wie aus dem hier Gesagten hervor- geht und hinlänglich bekannt sein dürfte, erblickt Tirol in dem Bayern L. Steub einen seiner besten Freunde und Werber für die Erschließung des Landes. Sind solcherart die Wechselbeziehungen zwischen den stammverwandten Ländern diesseits und jen seits des Inns schon schönstens zum Ausdruck

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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 8
Date: 22.01.1927
Physical description: 8
du. wo's gelegen hat? In der Küche!" Es entspann sich anschließend zwischen Mutter und Sohn eine äußerst bewegte häusliche Szene, die Peter Krusch- inayr, der Mann der Jllufsionen, nur noch reilweise mit erlebte, weil er inzwischen bereits den Heimweg angetreten hatte .... Der Setzte Schuß. Von M. Wiedemann. Am 19. Juni 1836 blitzte und krachte es aus hundert Feuerschlünden auf den Bergen unweit Kufstein von Seite der Bayern und der Tiroler. Diesmal galt es nicht im Ernst und zu Schlitz und Trutz

wie im Jahre 1809, sondern zu einer stillen, heiligen Feier. Es wurde näm lich zu Kiefersfelden eine Kapelle eingesegnet, welche von dem Scherflein frommer Bayern aus allen Gauen erbaut worden war: Gott dem Allmächtigen, zu Ehren des hei ligen Otto und zum Andenken an Ort und StelleL»wo Otto, der Sohn ihres allverehrten Königs, vor 3 Jayren das Vaterland verlassen, um den Thron von Griechen land zu besteigen. Die Religion und ein religiöses Fest nähert und verbindet die Herzen aller Menschen, sie mö gen

nun diese oder jene Farbe als Abzeichen ihres Vater landes tragen. Und so ließen sich's denn die Tiroler nicht nehmen — und man wehrte es ihnen auch nicht — nach Kräften beizutragen zur Verherrlichung des Festes. Indem nun aber die Tiroler jenseits ihre Zubereitung machten, regte sich in ihnen der alte, vererbte Stolz, daß sie den Bayern, ihren Nachbarn, in nichts nachstehen wollten, wo es ihre und ihres Vaterlandes Ehre gelten mochte. Sie sandten einen Boten hinüber, der insgeheim ausforschen sollte, wie viele Böller

die anderen auipflanzen und wie viel Schüsse sie zu tun gedächten. Die Bayern aber, welche auch Ehre im Leibe hatten und Hirn iin Kopfe, merkten die Absicht der Nachbarn und sagten darum kurzweg: sie schössen solange, als das Pulver reiche. Als die Tiroler dies erfuhren, ließen sie den Bayern freundschaft- lichst zurücksagen: und sie ihrerseits müßten halt doch den letzten Schuß haben. Also fing an dem bestimmten Tage, zur rechten Zeit rings umher das Blitzen und Krachen an, und es störte wahrlich nicht das stille

Gebet der an dächtigen Menge, die unten im Tale um die Kapelle ge lagert war, sondern es gab vielmehr, wie ein Wetter Gottes, das friedlich über die Fluren hinwegzieht, der Weihe eine große erhabene Feierlichkeit. Die Bayern hielten übrigens ihr Wort; sie schossen so lange, als ihnen das Pulver reichen mochte und das dauerte bis tief in die Nacht hinein. Aber auch die Tiroler hatten sich vor gesehen, um es auf das Aeußerste kommen zu lassen und ihr Wort zu lösen. Und vielleicht würde das Schießen

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 10
Date: 24.02.1923
Physical description: 10
Der erneute Grenzkrieg. Salzb. Volksblatt: Im November find im Ärenzkrieg gegen Bayern viele harte Worte gefallen, die aber ficher nicht irgend einer KränkungSabstcht ent sprangen. sondern lediglich aus der Sorge heraus ge sprochen und geschrieben wurden, das wenig bundes- und blutbrüderliche Treiben der Bayern könnte eine dauernde Verstimmung erzeugen, die letzten Endes un seren nationalen Zielen schädlich sein müßte. Der A»r» von damals ist. nachdem die ungerechte und un kluge

Aussperrungsverordnung der bayrr. Negierung gemildert worden war, rasch vergessen worden; aber schon erhebt fich neues Geschrei, denn die Bayern ge hen schon wieder in außerordentlich scharfer Weise ge gen die Oesterreicher, die fich in das Nachbarland be gebe». vor. Sie werden mit einer NückfichtSlofigkeit behandelt, als ob es fich um Verbrecher oder feindliche Spione oder staatSgefährliche bolschewistische Seudltuge Handel» würde — wobei erst noch die Frage ist, ob diese nicht zarter angefaßt würden — und ste be spitzeln

Bayern geben uns Veranlassung, an das Deutsche Konsulat mit der Bitte hrranzutreten, die Bestimmungen dieser Handel und Gewerbe schädigenden und volksverhetzen- dra Maßnahmen nach Kräften an geeigneter Stelle schildern und auf Abschaffung dringen zu wollen. Wir vervrisen auf die Volkszusammengehörigkeit der Län der Deutschösterreich und Deutschland und erachten es als einen Mißgriff sondergleichen, daß von seiten der bayrr. Negierung derartige Maßnahmen gegenüber Deutschösterreichern getroffen wurden

. Rosenheim war durch den Bürger meister Dr. Kreuter vertreten. Man verständigte sich über die Maßnahmen, die zu treffen find, um die übermäßige Einwanderung zu dämmen. Seit der Besserung der Mark habe übrigens der Einreiseverkehr Über die Grenze nach Bayern stark nachgelassen. Die Aufenthaltsgebühr für Oesterreicher ist in Mün chen auf 8000 Mk. herabgesetzt worden. Diese Er mäßigung ist zunächst auf die Besserung des Mark kurses zurückzuführen, aber auch die öffentliche Aus einandersetzung

zu werden, daß gerade der »Ros. Anz/' als Scharfmacherblatt gilt, dar gerne aus den Gegensätzlichkeiten Geschäfte macht. Dieser von ihm erhobene Vorwurf, ebenso der der Demago- gentumS fällt auf ihn selbst zurück. Zu seinem, selbst von Bayern zumindest als höchst überflüssig bezeichnten Geständnis, „daß aus Tirol keine Schätze zu erwarten find" bemerkten wir nur die allgemein richtige Fol gerung, wie tief der Anschlußgedanke eigentlich draußen aufgefaßt wird. Daß er den in Blüte befindlichen nicht abzuleugnenden

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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 8
Date: 10.11.1922
Physical description: 8
paffieren muß, kann allerlei Beobachtungen machen; so seit neuestem über eine wahre, an das Mittelalter erinnernde Treibjagd gegen Reisende, die von Bayern kommen. Die Männer des Gesetzes schleppen nämlich die Delinquenten nicht mehr in bie vor „Amtsschweiß* dampfende Amtsstube, son dern legen gleich an Ort und Stelle Daumschrauöen an. Ja, wenn „der Saft treibt, muß man die Pfeife schneiden", denken die pflichtsprühenden bayerischen Beamten und handeln danach. Wie war es aber vor dem Marksturz

in Strömen und viele riefen „St. Ulrich* zum Schutzpatron an, um dann mit bepacktem Ruck sacke gut durchzukommen. Wir meinen, das Gesetz soll zu keiner Strohpuppe werden; aber nur nicht klein lich werden gegenüber seinen Nachbarn, die noch vor kurzem den ganzen „Raubkauf" mit Höflichkeit quit tierten. — Lange Jahre waren die Bayern in den österr. Grenzorten Nutznießer des hohen Kursstandes der Mark. Niemand neidete es ihnen, daß sie mit ihrer Mark bei uns gut leben und einkaufen konnten

, während die Einheimischen mit den armseligen Papier kronen arme Fretter waren. Man übte auch staatlich weitestgehende Rücksicht. Nun ist für die Tiroler eine einigermaßen bessere Zeit angebrochen; sie können fich Ausflüge nach Bayern erlauben. Allzulange wird ja die Freude nicht dauern, denn die Preise in Bayern werden fich sehr bald dem Tiefstand der Mark an paffen. Wenn nun die Bayern, die jahrelang über der Grenze gut gelebt haben, auf die Oesterreicher neidig werden, so ist das nicht schön

und sie haben am eigenen Leibe erfahren, wie „die Sache gemacht wird". Nicht die Tiroler find an der deutschen Teuerung schul dig, sondern diese ginge auch ohne diese weiter und wird weiter gehen. Die ohne Einvernehmen mit der Lan desregierung verfügte Grenzsperre, gegen welche die Grenzorte Protest einlegen, wird weder das Fort schreiten der Teuerung, noch dm Niedergang der Mark aushalten können, das wissen die Bayern so gut wie wir. Wir wiffen aber auch — um mit den Vorarl bergern zu sprechen —. daß bis vor kurzem

gerade dir Bayern unsere gemeinsamen Feinde mit Vorliebe und um ein Spottgeld bewirteten und ihnen Unmengen von Waren verkauften und nicht zuletzt deshalb ist es unverständlich, daß man den deutschen Nachbarn, den eigenen Volksgenossen — um deren gute Kundschaft und einträgliche Geschäfte man früher warb und froh war — jetzt rücksichtslos die Türe sperrt! Das ist nicht die wahre deutsche Liebe!

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Tiroler Grenzbote
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Page 7 of 8
Date: 22.08.1931
Physical description: 8
Nr. 67 Seite 7 „Tiroler Grenzbote", Kufstein, 22. August 1931. Aas Fest- und Freischießen anläßlich -es Vestan-es -es jetzigen Gchießstan-es. verbunden mit dem Jubiläumsschiehen von Sepp Markl. fand am 8., 9.. 15. und 16. August in Kufstein statt. Im gesamten beteiligten sich an dem Schiehen 152 Schützen aus Tirol, Bayern und Salzburg. Darunter befanden sich unter anderen: Herzog Ludwig von Bayern, Landesober schützenmeister Hofrat Anderlan, Oberingenieur Siegle, Ober schützenmeister

Ludwig von Bayern, Bad Kreuth; Johann Mayer hofer jun., Thiersee: Josef Geißler, Innsbruck; Walter Pach maier, Traunstein; Georg Fischer, Wörgl; Hans Schmotzer, Tegernsee: Dr. Hermann Schneider, Rattenberg: Konrad Steiner, Hopfgarten: Isidor Mauracher, Fügen; Viktor Höck, Kitzbühel; Josef Plaseller, Innsbruck; Gg. Göttfried, Kreuth; Johann Kroisbacher, Fulpmes; Josef Mayerhofer, Thiersee; Fried! Krautschneider, Kufstein, 723 Teiler. 5 er-Serie: Franz Lentner, Achenkirch, 47 Kreise; An ton Ritzl

Ludwig von Bayern, Bad Kreuth; Friedrich Siegle, München; Herbert Laad, Kufstein: Martin Hupfauf. Kiefer; Pantaleon Reiter, Oberaudorf: Peter Simet, Bad- gastein; Josef Plaseller, Innsbruck; Hugo Wahl. Schwaz; Mar Hauser, Weer; Seb. Easteiger, Häring; Anton Platt ner, Jenbach; Aug. Roittner, Kufstein; Guido Forstmaier, München: Johann Forstmaier jun., München, 41 Kreise. 15er-Serie: Emil Pachmaier, Traunstein, 127 Kreise; Johann Kroisbacher, Fulpmes; Andrä Wurzer Fulpmes; Hans Mauracher, Fügen; Anton

Ritzl, Fügen; Johann Forst maier sen., München: Johann Rapp, Matrei; Josef Plattner, Absam; Josef Denifl, Fulpmes^ Georg Fischer, Wörgl; Hubert Biedermann, Innsbruck; Herzog Ludwig von Bayern. Bad Kreuth: Josef Ruetz, Oberperfuh; Martin Hupfauf, Kiefer; Josef Hummel, Schwaz; Guido Forstmaier, Mün chen; Herbert Laad, Kufstein: Josef Hupfauf, Fulpmes; Peter Simet, Badgastein; Josef Eeihler, Innsbruck; Andrä Dürnberger, Kufstein; Seb. Easteiger, Häring; Mar Hauser, Weer; Friedrich Siegle, München

, Kufstein; Anton Ritzl, Fügen; Josef Kobinger, Achenwald; Johann Steinwandter, St. Johann; Einil Nachbauer, Kufstein; Alois Seisl, Kufstein; Rudolf Sanier, Weer; Hubert Biedermann. Innsbruck; Peter Sauerer, Wattens; Johann Kroisbacher, Fulpmes; Dick Vriesmann, Amsterdam: Peter Simet, Badgastein; Guido Forstmaier, München; Johann Forstmaier sen., München; Herzog Ludwig von Bayern, Bad Kreuth; Emil Pachmaier, Traunstein; Konrad Rödlach. Absam; Walter Pachmaier, Traunstein: Georg Fischer, Wörgl; Ernst

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 26.07.1922
Physical description: 4
, 21. Juli. Der österr. Ausschuß der ReparationSkommiffion will Oesterreich in Stand fitzen, eine auswärtige Anleihe in der Höhe von 10,000.000 Pfund Sterling aufzunehmen. Die Propaganda des Andreas-Hofer- Vercincs. Rom, 23. Juli. Die „Tribuna" meldet aus Paris, daß die Botschafterkonferenz einstimmig einen Antrag des Grafen Sforza angenommen habe, in Ber lin einen Kollektivschritt gegen die in der Presse be triebene Aktion und die Propaganda des AndreaS- Hofer-Vereines in Bayern zugunsten

den Schutzgesetzen mit Unruhen rechnet. Gespannte Lage in Bayern. München, 24. Juli. Die Entscheidung ist nun mehr gefallen. Die bayerische Regierung will heute eine Verordnung veröffentlichen, worin sie das mate rielle Recht des Reichsgefitzes zum Schutze der Repu blik übernimmt, den Vollzug jedoch den bayer. Volks gerichten überträgt und die Wirksamkeit des Staats gerichtshofeS des Reiches für Bayern ausschaltet. DaS Reichskriminalpolizeigefitz soll in Bayern überhaupt nicht vollzogen werden. — Die Demokraten

betrachten die bisherige Regierungskoalition als gesprengt. München. 24. Juli. Die „M. N. N." rechnen mit einer Lardlagsneuwahl und Regierungsumbildung und schreiben: Niemals seit Gründung des Reiches habe sich eine solche Kluft zwischen der Zentrale in Berlin und Bayern aufgetan wie jetzt. München, 24. Juli. Am Samstag abends zog eine Gruppe von ungefähr 60 jungen Leuten unter Vorantragung einer Fahne und Abfingung antisemiti scher Lieder durch die Paul-Heyse-Straße. Die Zug teilnehmer verprügelten

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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 4
Date: 28.12.1927
Physical description: 4
die Skier spazieren. Man lernt nie aus. Doch waren der Skiläufer, wie gesagt, bei weitem nicht so viele um die Wege wie sonst um Weihnachten. Der angekündigte Sonderzug von Nürnberg ist zwar mit 300 Teilnehmern eingetroffen, aber an der Grenze blieben nur wenige. Die meisten fuhren in Gebiete, wo sie — freilich vergebens — mehr Schnee vermuteten. Am Stephanitag gab es sehr viele Ausflügler, besonders aus Bayern, die wie im Frühling oder Herbst ohne Ski ins Kaisertal wanderten. Die Unterkunftsstätten

. Nachstehend die Ergebnisse: Erster Tag (25. Dezember): 1. Begrützungsfahren (2800 Meter): 1. Preis Nappstute „Noc" des Karl Sojer Kufstein, 4 Min. 56 Sek. 2. Preis Dunkelbrauner Hengst „Immer froh" des Xaver Aigner-Deifenheim, Bayern. 3. Preis Aelterer Hengst „Brabant" des Georg Eruber-Kiefersfelden, Bayern. 4. Preis Brauner Hengst „Chanteclair" des Johann Fei>-Waging, Bayern. — 2. Siijörmg (1400 Meter): 1. Preis Virgil Rieder, Winter- fportvcrein Kufstein, 2 Min. 57 Sek. 2. Preis Karl Steiner

, Winterfportoercin Kufstein. 3. Preis Johann Mail, Winter- fportoerein Kufstein. — 3. Nennen für Wagenpferde (2100 Meter): 1. Preis 7jährige braune Stute „Lisl" des Alois Seitzl-Kufstein. 4 Min. 11 Sek. 2. Preis Braune Stute „Maria" des Mich. Käsbatzinger, Bayern. 3. Preis Brauner Wallach des Georg Egger, St. Johann i. T. 4. Preis 4jährige Fuchsstute „Lisl" des Mich. Wurnig-Wakchfee. — 4. Preis von Geroldseck (2100 Meter): 1. Preis Nappstute „Noc" des Karl Sojer-Kufstein, 3 Min. -16 Sek. 2. Preis Wallach

. — 2. Rennen für Waglpfcrde (2100 Meter). 1. Preis Braune Stute „Maria" des Michael Käsbatzinger, Bayern, 4 Min. 19 Sek. 2. Preis Aelterer Hengst des Georg Egger, St. Johann i. T. 3. Preis 8jährige braune Suite „Lisl" des Alois Seitzl-Kufstein. 4. Preis 5jährige braune Stute „Georgine" des Philipp Kurz-Oberaudorf, Bayern. — 3. Norifches Nennen (2100 Meter): 1. Preis 5jährige Nappstute des Alois Klingler-Wörgl, 5 Min. 14 Sek., 2. Preis 5jährige braune Stute des Josef Egger-Wörgl. 3. Preis 8jähr. Fuchs

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 27.06.1923
Physical description: 4
kann, daß die wirklich bessere Mannschaft einen verdienten und überlegenen Sieg errang, der die Unterlegenen hoffentlich zur Einsicht bringen wird, daß ein bißchen Technik und Selbstüberschätzung gegen einen tüchtigen und ehrgeizigen Gegner zu wenig sind, um erfolgreich zu fein. Das Wettspiel wurde vom Schiedsrichter in sehr guter Weise geleitet. — tt — Die großen Spiele in Südbayern. Die wichtigsten deutschen Fußballereignisse spielten sich am vergan genen Sonntag zweifellos in Bayern ab. Dort unternahm

der 1. F. C. Nürnberg nach feinem überraschenden und glänzend kritisierten 10:1-Sieg gegen Eintracht-Braunschweig eine Reise ins spielstarke Südbayern, um sich den Bayern-München zur Revanche zu stellen und sich solche beim T.-B. Augsburg zu holen. Trotz schlechtesten Wetters hatten sich 4000 Menschen zum Treffen Bayern gegen 1. F. C. Nürnberg in München eingefunden, ein sel tenes Ereignis. Aber das Spiel entsprach den hochgespannten Er wartungen, besonders, was die Leistung der Bayern anbelangt

, die eine abgeschlossene Mannschaft vorsührten, deren Ballbehandlung und Kombination in jeder Hinsicht vollendet war. Bei den Nürnberger« war die größere Entschlossenheit und Kürperkraft, die in dringenden Fällen ausgenützt wurden, und einzelne Leute wie Bark und Stuhl- faut hielten durch überragende Leistungen den erzielten Vorsprung. Bayern hatte Pech, da ihr Verteidiger Kutterer schon in der 6. Mi nute ein Eigentor verwirkte und nach weiteren 30 Minuten durch ein Mißverständnis mit dem Torwart ein weiteres Tor

verschuldete. Es konnte eines noch vor Halbzeit durch einen wunderbaren Strafftoß aufgeholt werden, aber eine halbe Stunde nach Halbzeit fiel ein neuer Treffer für Nürnberg aus einer Abseitsstellung des Mittelstürmers; eine Prachtkombination der Bayern holte noch ein Tor auf, aber die besser spielende Elf, die während der meisten Zeit in Angriff gelegen war, blieb somit genau wie im Vorspiel durch Mißgeschick geschlagen. Auf alle Fälle haben die Bayern gezeigt, daß sie mit Sp.-Vgg. Fürth

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 18
Date: 12.09.1929
Physical description: 18
. Wer an einer solchen Lehrstelle Interesse hat, wende sich an den Tiroler Bauernbund oder an den Ti roler Dienstboten- und Landarbeiterbund in Innsbruck, Brixnerstraße 1, non wo er die weiteren Auskünfte und Ratschläge bekommt. Am Sonntag, 8, September, wurde die nouerbaute Brücke über den Inn zwischen Niederndorf unterhalb Kufstein und Oberaudorf in Bayern feierlich eingeweiht. Es handelt sich um die größte Straßenbrücke in Rord- tirol. Es war bisher nur eine Straßenbrücke im alten Tiroler Land

über die Teilnahme so vieler hoher Persönlichkeiten aus Bayern und Tirol, freudig über die hohe Ehre, 'daß ein Bischof die Brücken- weihe vornahm, freudig über die -von der Brücke zu er wartende wirtschaftliche Befruchtung der ganzen Gegend und freudig auch wegen i>es prächtigen sonnenklaren Fest wetters, das man sich nach 'dem Hersehen des Vortages nicht zu erhoffen wagte. So half alles zusammen, um Freude zu verbreiten und die donnernden Pöllersalven verkündeten «die Freudenstimmung über Berg und Tal. Um 9 Uhr

setzte sich der Fug von Niederndorf aus zur Brücke in Bewegung, in gleicher Weife zogen die Bayern von Oberaudorf und Umgebung an ihrer Brückenseite auf. Bon tirolischer Seite beteiligten sich die Gemeinden Niederndorf, Niederndorferberg, Retten- schoß, Walchsee und Buchberg, voran die Schuljugend, Schützen, Veteranen, Feuerwehr. Die hölzerne Kanone von 1807 nahm am Inndamm Aufstellung und dröhnte mit den Pöllern um die Wette. In der Mitte der Brücke war ein Altar aufgebaut und daneben spannte

sich ein Doppelband in den baye rischen und Tiroler Landesfarben quer über die Fahr bahn. Nachdem die hohen Gäste aus Bayern und Tirol mit Ministerpräsident Dr. Held mit Gemahlin und Landeshauptmann Dr. Stumpf an der Spitze vor dem Altar Aufstellung genommen, begann der hochwürdigste Herr Weihbischof Dr. Johannes Filzer von Salzburg die Messe. Die Musik von Niederndorf spielte dazu die Weisen der Deutschen Singmesse und der Inn rauschte seine Begleitung. Es war ein wundervolles Bild, dieser Festgottesdienst

Dr. S t u m pf. Er dankte für die Einladung, dankte allen Festgästen, die -der Einladung Folge -geleistet haben, ins- besondere dem hochwst. Bischof sowie Herrn -Minister- Präsident Dr. Held und Frau Gemahlin. Dieses Werk wurde -geschaffen, um in dieser Gegend — hüben und drüben — -das Wirtschaftsleben neu zu wecken. Dieses Werk soll ein Symbol sein dafür, daß zwischen den Bayern und Tirolern die engsten Beziehungen herrschen. Vergessen wir nicht, daß wir Kinder ein und derselben Mutter sind. Möge das Gefühl

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 4
Date: 16.08.1922
Physical description: 4
Herrenfahrrad zu verkaufen bei Johann Perktold, Kastengstatt 23. Kirchbichl. 2120 Ein Damenfahrrad ist zuverkaufen. Haus Nr. 61, Söll-Leukenthal. 2119 Für 1. oder 15. Sep tember wird ein Füttere? gesucht sur 3 Stück Vieh, der auch Knechtearbeit ver- richtet. Lohn nach lieberem- kommen. Adresse zu er fahren unter Nr. 2114 in der Verw. d. Bl. * 5—8 gute 2079 65 WUeiil-MMt nach Bayern sofort gesucht. Stundenlohn 28 Mark. Alles Nähere bei Alois Oppacher, Küsten Nr. 207. Für jetzt oder später wird intelligentes

, ehrliches Mäüchen gesucht das reinlich kocht, bügelt und im Flicken hilft, zu ruhiger Familie von vier erwachsenen Personen. Gute Kost und Behandlung. Lohn in Mark nach Verein barung. Dr. Pickert, Kuf- stein. 2104 66 die auch Hausarbeiten ver- richtet, für kleineren Haus, halt auf sofort oder später gesucht. Gest. Anbote unter Nr. 1791 an die Verw d. Bl. * Tüchtiger Gattersäger nach Bayern bei freier Kost und Wohnung sofort gesucht. Näheres unter Nr. 2106 in der Verw. d. Bl. 66 Tüchtige

werden für sofort 'nach Bayern gesucht. Gute Bezahlung und dauernde Wirterbeschäs- tigung zugesichert. Zu schriften an Baugeschäft Beck, Mainberg, Nieder- bayern. 2121 22jähriger ^ Bursche sucht i Stelle' als" Elektro- tcchniker. Adresse zu er. fahren unter Nr. 2101 in der Verw. d. Bl. 65 An t,i§ im litn Mil? Briefe an die Suchy» Werke A. G. Kufstein. 2116 In ruhigem kleinen Land- Haushalt wird einfache Stütze oder Mädchen, auch Witwe, welche kocht und gut das Haus versieht, in Dauerstellung bei guten

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