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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 8
Date: 10.11.1922
Physical description: 8
paffieren muß, kann allerlei Beobachtungen machen; so seit neuestem über eine wahre, an das Mittelalter erinnernde Treibjagd gegen Reisende, die von Bayern kommen. Die Männer des Gesetzes schleppen nämlich die Delinquenten nicht mehr in bie vor „Amtsschweiß* dampfende Amtsstube, son dern legen gleich an Ort und Stelle Daumschrauöen an. Ja, wenn „der Saft treibt, muß man die Pfeife schneiden", denken die pflichtsprühenden bayerischen Beamten und handeln danach. Wie war es aber vor dem Marksturz

in Strömen und viele riefen „St. Ulrich* zum Schutzpatron an, um dann mit bepacktem Ruck sacke gut durchzukommen. Wir meinen, das Gesetz soll zu keiner Strohpuppe werden; aber nur nicht klein lich werden gegenüber seinen Nachbarn, die noch vor kurzem den ganzen „Raubkauf" mit Höflichkeit quit tierten. — Lange Jahre waren die Bayern in den österr. Grenzorten Nutznießer des hohen Kursstandes der Mark. Niemand neidete es ihnen, daß sie mit ihrer Mark bei uns gut leben und einkaufen konnten

, während die Einheimischen mit den armseligen Papier kronen arme Fretter waren. Man übte auch staatlich weitestgehende Rücksicht. Nun ist für die Tiroler eine einigermaßen bessere Zeit angebrochen; sie können fich Ausflüge nach Bayern erlauben. Allzulange wird ja die Freude nicht dauern, denn die Preise in Bayern werden fich sehr bald dem Tiefstand der Mark an paffen. Wenn nun die Bayern, die jahrelang über der Grenze gut gelebt haben, auf die Oesterreicher neidig werden, so ist das nicht schön

und sie haben am eigenen Leibe erfahren, wie „die Sache gemacht wird". Nicht die Tiroler find an der deutschen Teuerung schul dig, sondern diese ginge auch ohne diese weiter und wird weiter gehen. Die ohne Einvernehmen mit der Lan desregierung verfügte Grenzsperre, gegen welche die Grenzorte Protest einlegen, wird weder das Fort schreiten der Teuerung, noch dm Niedergang der Mark aushalten können, das wissen die Bayern so gut wie wir. Wir wiffen aber auch — um mit den Vorarl bergern zu sprechen —. daß bis vor kurzem

gerade dir Bayern unsere gemeinsamen Feinde mit Vorliebe und um ein Spottgeld bewirteten und ihnen Unmengen von Waren verkauften und nicht zuletzt deshalb ist es unverständlich, daß man den deutschen Nachbarn, den eigenen Volksgenossen — um deren gute Kundschaft und einträgliche Geschäfte man früher warb und froh war — jetzt rücksichtslos die Türe sperrt! Das ist nicht die wahre deutsche Liebe!

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 10
Date: 09.04.1927
Physical description: 10
, welcher der Musikkapelle wäh rend 25 Jahre ein Probelokal zur Verfügung gestellt, sprach er öffentlich den Dank aus, ebenso der Gemeinde, deren besonderen Wohlwollens sich die Musikkapelle erfreue. Die Rede, in der vorab die Gäste aus Bayern und Tirol herzlichst begrüßt worden waren und in welcher der freundnachbar lichen Beziehungen der stammverwandten Völker begeistert gedacht wurde, machte auf alle An wesenden einen starken Eindruck. Bürgermeister Danner heftete den Jubilaren die Gedenkmünzen an grünem Bande

des Fachverbandes der Handelsgremisn und Handelsgenossenschaften Tirols in Kufstein. (Schluß.) Als 20 Jahre später die Belagerung Kuffteins durch Kaiser Maximilian erfolgte (1604), war es den Bürgern Kuffteins nicht zu verübeln, daß sie treu zu Bayern hielten, von dessen Regierung sie mit großem Wohlwollen behandelt und mit wertvollen Privilegien ausgestattet worden Wa ren. Als die Eroberung Kuffteins durch Ma ximilian durchgeführt war, beeilten sich natürlich die Bürger Kuffteins, vom neuen Landesherrn

von ihren Freiheiten einbüße. So sei es erstlich mit dem freien Salzhandel gegangen. Bis jetzt hätten die Ebbser alles Salz, das sie von Reichenhall, Hallein und Schelleberg herführten, in der Stadt niedergelegt, von wo die Thierseer und Zeller Bauern es nach Miesbach und die übrigen bayerischen Orte geführt hätten. Nun aber hätten die Bayern die Einfuhr von Salz verboten. Dadurch wäre der Salzhandel bedeu tend zurückgegangen und die Stadt hätte davon großen Schaden. Auch andere Waren, ftir deren Niederlage

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