¬Das¬ Celtenthum in Obervinschgau resp. im Gerichte Glurns
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Author:
Heinz, Sebastian / von Sebastian Heinz
Place:
Bozen
Publisher:
Auer
Physical description:
V, 200 S.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
g.Glurns <Gerichtsbezirk> ; g.Keltisch ; s.Namenkunde<br>g.Obervinschgau ; g.Keltisch ; s.Namenkunde
Location mark:
II 103.261
Intern ID:
305219
Deutungen der romanischen und deutschen Sprachfor scher, welche überall Änklänge an das Lateinische oder Deutsche finden wollen, eigentlich armselig aus. Die meisten Deutungen passen gar nicht zur Ortslage, sind verdreht und erzwungen, müssen sich häufig auf wirk liche oder stingirte Namen anschließen, und den größten Theil können sie gar nicht deuten. Sie gehen von ganz irriger Annahme aus, als wenn unsere westeuropäischen Länder erst durch die Römer bevölkert geworden und Orte, Höfe, Berge
, Flüsse und Fluren von den Römern gegründet und den Namen erhalten hätten. Nur wenige Flurnamen, welche erst in den Römer zeiten resp. seit der Verbreitung der romanischen Sprache unter das Volk cultivirt worden sind, tragen romanisches Gepräge und in unserer Gegend haben höchst selten solche Namen einen deutschen Klang, da unter der Herrschast der Deutschen bereits aller Boden möglichst cultivirt gewesen ist. Dieses deutsche Element ist an andern tirolischen Landestheilen in den Be nennungen
viel mehr vorherrschend, da die Deutschen die vorhandenen Namen nach ihrem Sinne modelten, denselben einen deutschen Klang gaben, manche ältere Namen durch neue ersetzten oder wenigstens zu den altern Namen deutsche Zusätze machten. Besser haben sich diese Namen im italienischen Antheil Tirols er halten, wo das deutsche Element nur in Bezug auf das herrschende Deutschthum einigen Einfluß genom men hat. Unser Boden bekommt durch solche Forschungen wieder Leben, wir erfahren, aus welchen Grund: unsere