Höhenflucht : eine statistische Untersuchung der Gebirgsentsiedlung Deutschtirols.- (Schlern-Schriften ; 27)
Eine erschöpfende Lösung, die in jeder Hinsicht befriedigen könnte, gibt es nicht. Der Begriff Gebirgsentvölkcrung ist nämlich so vielgestaltig und so vage, daß der Statistiker ihm nie völlig gerecht werden kann. Es sind zu viele und zu verschiedene Faktoren, die hier in ganz ungleichem Maße wirksam sind. Der Naturfaktor vor allem: Alle morphologischen, geologischen und klimatischen Bedingungen wie absolute und relative Höhe, der Böschungswinkel, die Sonnen- und Windexposition, die Wasser
- und Bodenverhältnisse und manches mehr, alle wirtschaftlichen, sozio- und psychologischen, volklichen, historischen, kul turellen Faktoren. Erst sie alle in Summa machen Gebirgsbevölkerung aus. Und immer ist mindestens einer von ihnen, meist sind es viele, die Ursache der Gebirgsentvölkerung. Wie soll nun aber der Statistiker all diese ganz verschie denartigen Faktoren auf einen einzigen, gemeinsamen, in Zahlen ausdrüekbaren Nenner bringen, ohne den er ja nicht arbeiten kann? Es würde doch schon die Berechnung
auf eine nur ganz zufällige Kombination einzelner Entsiedlungsfaktoren hin zu untersuchen, son dern nur dadurch ein sinnvolles Erkennen möglich wird, daß entweder der Gesamtkomplex Gebirgsentsiedlung oder aber jeder einzelne seiner Faktoren ge sondert nach dem Grade seiner Wirksamkeit untersucht wird. Schließlich neh men wir auch deshalb auf weitere Gebirgigkeitsbestimmungsgründe keine Rück sicht, weil wir uns ja aus den schon im vorigen Abschnitt dargestellten Grün den bereits darauf festgelegt