752 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_130_object_3834808.png
Page 130 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
Reiches, die meist hervorragenden Herrschern und Staatsmännern in den Mund gelegt wurden: Nach Kaiser Max I. sei Tirol das Herz des Deutschen Reiches und seine einzige Brücke nach Italien, nach Karl V. der Schlüssel zu Deutsch- und Welschland. Kanzler Wilhelm Biener nannte Tirol die Zitadelle des Deutschen Reiches, ein politischer Aufruf aus der Zeit der Raubkriege Ludwigs XIV. das Nest des Reichsadlers. 2 ) Von den beiden geistlichen Fürstentümern, die mit der Grafschaft Tirol in besonderem

staatsrechtlichen Verbände standen, hat Brixen, dessen Bevölkerung mit Ausnahme der ladinischen Gerichte Turn an der Gader (Enneberg), Evas (Fassa) und Buchenstein (Livinallongo) in allen Schichten deutsch war, die Zugehörigkeit zum Deutschen Reiche als etwas Selbstverständliches stets anerkannt, und nur gerne seine Gleichordnung mit der mächtigen Grafschaft innerhalb des Reiches um so mehr mit Worten betont, als sie in der Tat nicht vorhanden war. So sagt Philipp Bartl von Sommersberg, Brixnerischer Hofkanzler

, in dem dieser im Jahre 1556 die Zuge hörigkeit der Grafen von Arco, Lodron und Agrest (bei Rovereto) zur Graf schaft Tirol hinsichtlich Steuer und Raisen (Wehrpflicht) anerkannte und zur Begründung hinzufügte: „Es sei dies notwendig zur Erhaltung der Päß der Grafschaft Tyrol und Rutscher Nation.“ 1 ) Neben solchen rein sachlichen staatsrechtlichen oder landesbeschreibenden Äußerungen kom men dann noch jene gefühlswärmeren Bezeichnungen Tirols als eines natio nalpolitisch besonders wertvollen Gliedes des. Deutschen

1
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_218_object_3834983.png
Page 218 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
des Reiches 1871 einen großen Erfolg errungen, das National gefühl war mächtig gesteigert und lenkte die Blicke der wärmer Empfinden den auf das völkische Schicksal der Deutschen außerhalb des Reiches. In Österreich war gleichzeitig der Gegensatz zwischen den dort wohnenden Völkerschaften immer heftiger geworden und hatte das Deutschtum in einen Abwehrkampf gedrängt, dessen Bedeutung breitesten Volkskreisen offenbar war. Als eine Folge dieser Stimmungen, als ein Mittel, die durch sie erzeugten Absichten

des Reiches gerichtet und suchte innerhalb desselben dafür Verständnis und Mithilfe zu erwecken; gerade für die deutschen Grenz- und Berichte dieses Komitees vom Jahre 1870 und 1873 anführt, Bidermann I, S. 466, Schneller IV, S. 370, und Jung, Julius Ficker S. 501. — Die Hauptmitarbeiter dieses ersten deut schen Schutzvereines haben im tirolischen Geistesleben einen guten Klang: Ludwig Hörmann, Alfons Huber, Julius Ficker, Christian Schneller, David Schönherr, Ignaz und Anton Zingerle, AntonSchumacher

Inzwischen hatte die Anteilnahme für das Deutschtum an den Grenzen und in den Außenposten des geschlossenen deutschen Siedlungsgebietes auch im Inneren desselben immer weitere Kreise ergriffen. Es hing dies mit der nationalpolitischen Gestaltung des deutschen Volkes im 19. Jahr hundert im allgemeinen zusammen. Der nationale Gedanke, seit dem Anfang des Jahrhunderts allmählich und dann immer tatkräftiger zur staatlichen Neugestaltung Deutschlands vorschreitend, hatte mit der Errichtung

Schulverein seine Tätigkeit auf das gesamte österreichische Staatsgebiet und umfaßte vorzugsweise auch die höheren Schichten der deutsch-österreichischen Gesellschaft, während die Südmark ein ausgesprochen alpenländischer Verein war und in den Kreisen der neueren völkischen Bewegung vor allem wurzelte. Der „Verein für Erhaltung des Deutschtums im Auslande“, gegründet 1881, hatte seinen Sitz und seine Ortsgruppen im Deutschen Reiche, er hatte seinen Blick auf das Deutschtum im ganzen Auslande außerhalb

2
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_66_object_3834689.png
Page 66 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
angeführt, hierauf deren Reihe mit dem zusammenfassenden Ausdruck geschlossen: „et alii tarn Teutisci quam et Langobardi.“ Was bedeuten nun genauer diese beiden Namen ? „Teutiscus“, latinisiert aus dem germanischen Worte „thiutisk", das später zu „diutsch“ und „deutsch“ geworden ist, heißt das dem „Volke eigentümliche“ (von ahd. diot, mhd. diet, d. h. Volk) und wird seit dem 8. Jah rhun dert allgemein zur Bezeichnung der germanischen Sprachen innerhalb des fränkischen Reiches, also der Sprache

der damaligen und heutigen deutschen Stämme gebraucht. Seit dem 9. Jahrhundert wird dann „Teutisci“ die zusammenfassende Bezeichnung für die Träger dieser Sprachen, die deutschen Stämme selbst, die ja damals im' ostfränkischen Reiche auch einen gemeinsamen politischen Rahmen erhalten hatten und sich immer mehr als ein zusammengehöriges Volk zu fühlen begannen. Gerade die Erwähnung der „Teutisci“ in unserer Trientner Urkunde vom Jahre 845 ist die älteste im ausgesprochenen Sinne eines Völkernamens

. * 2 ) Wir können daher die Gegenüberstellung von Teutisci und Langobardi in jener Urkunde von 845 nur so deuten, daß mit ersterem Ausdrucke deutschsprachige Angehörige des bajuvarischen oder eines anderen Stammes des ostfränkischen Reiches, mit dem letzteren bereits romanisch sprechende Langobarden gemeint gewesen sind. 3 4 ) Beide Ausdrücke beziehen sich daher außer auf die Sprachzugehörigkeit auch auf eine Stammeszugehörigkeit, mit der nach einer damals gültigen Auffassung auch eine bestimmte Rechts zugehörigkeit

gegeben war. 4 ) Daher wäre es auch nicht richtig, unter jenen „Langobarden“ etwa wie später unter „Lombarden“ schlechtweg Ro manen (Italiener) zu verstehen, im Gegensatz zu Deutschen. Vielmehr würden damals romanisch sprechende Leute nicht langobardischer (ger manischer), sondern römischer Abstammung und römischer Rechtszu- 1) Bereits von Muratori, Antiquitates 2, 971 und neu von Cipolla im Archivio stör, per Trieste 1, 289 veröffentlicht. 2 ) Siehe darüber R. Kretschmer. Histor. Geographie

von Mitteleuropa, S. 180, und die dort angegebene Literatur. 3 ) Dieselbe Auffassung spricht, wie ich nachträglich sehe, auch Strakosch-Graßmann, Gosch, d. Deutschen in Österreich 1, 389 aus, ferner auch Sehiber a. O. S. 63. 4 ) Battisti a. O. S. 102 erklärt jene Teutisci als „tedeschi viventi secondo le leggi te- deschi“. Das deckt sich in der Hauptsache mit der von mir angegebenen Erklärung, wenn er damit sagen will: „Deutsche (nach Sprache und Volksart), lebend nach dem Recht eines deutschen Stammes

3
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_254_object_3835055.png
Page 254 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
.) 5. Linie aus schwarzen Strichen und Punkten: Grenze des Fürstentums Trient und damit der Grafschaft Tirol in weiterem Sinne und des Deutschen Reiches gegen die Republik Venedig von ca. 1440 bis 1509. (S. dazu oben S. 60.) 6. Linie aus schwarzen Strichen und Punkten zwischen Klammern: Grenze der Grafschaft Tirol, zugleich des Deutschen Reiches und des Staates Österreich gegen die Republik Venedig von 1509 bis 1797 bzw. gegen das Königreich Lombardo- Venezien von 1814 bis 1866 und das Königreich Italien

von 1866 bis 1918. S. dazu oben S. 104.) 7. Linie aus schwarzen Punkten zwischen Klammern: Grenze zwischen dem Königreich Italien und der Republik Österreich nach dem Friedensgebot von St. Germain von 19x9. (Nach der Kartenbeilage zur amtl. Ausgabe des Friedens vertrages, Beil. 379 der Verhandlungen der österr. Nationalversammlung von 1919.) 8. Rote Linie durchgezogen: Heutige Grenze des deutschen Volks- und Sprach gebietes gegen das romanische, italienische oder ladinische. (S. dazu oben S. 190

.) 9. Rote Linie durchgezogen mit Querstrichen: Heutige Grenze des ladinischen Volks- und Sprachgebietes gegen das italienische. (S. dazu oben S. 190.) 10. Linie aus roten Punkten: Grenze des deutschen Volks- und Sprach gebietes zur Zeit seiner größten Ausdehnung im Süden vom 14. bis 17. Jahrhundert, seither mit Ausnahme der deutschen Sprachinseln von Lusern und Fersental ita- lianisiert. (S. dazu oben § 9a S. 69—83; § gb S. 83—93; § 10 S. 93—99; § 15b S. 144—158; § i 5 c S. 158—175.) 11. Wagrecht

4
Books
Category:
History
Year:
1927
Geschichte der Stadt Vils in Tirol : zur Feier ihres 600jährigen Bestandes
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/GSVT/GSVT_33_object_3976921.png
Page 33 of 116
Author: Stolz, Otto [Bearb.] ; Vils / hrsg. von der Stadtgemeinde Vils. Mit Unterstützung von Alois Wieland und Alois Lutz bearb. von Otto Stolz
Place: Vils
Publisher: Stadtgemeinde
Physical description: 102 S. : Ill
Language: Deutsch
Subject heading: g.Vils <Ausserfern> ; s.Historische Landeskunde
Location mark: II 8.230 ; II 93.246 ; II 64.606
Intern ID: 218108
zugekommen, sie ist nie eine freie Reichsstadt des römisch-deutschen Reiches bis zum Ende desselben gewesen, wenn es auch gerade im Allgäu manche sehr kleine Reichsstädte gegeben hat; sondern Vils war immer eine Eigenstadt der allerdings selbst reichsunmittelbaren Herren von Hohenegg und dann eine Landstadt des Dauses Österreich. Vloch weniger paßt natürlich jener Titel auf eine Stadt des Raisertums Österreich nach js,6 und man muß daher annehmen, daß irgend eine Persönlichkeit

, die etwas von der Geschichte von Vils wußte, aber in der Verfassung des alten Deutschen Reiches nur ungenügend bewandert, vielleicht auch von etwas Großmanns sucht hinsichtlich der alten Stellung von Vils beseelt war, den Titel ganz willkürlich erfunden hat. Das Stadtkammeramt zu Vils, das dortselbst seit der Einführung des tirolischen Gemeindegesetzes von 3839 ins Leben trat, führte ein eigenes Siegel mit entsprechender Umschrift und dem Wappen von Vils, damals bereits dem einfachen Gchsenkopf. Die Farben und Fahnen

5
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_59_object_3834676.png
Page 59 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
Festsetzung germanischer Völker in Rätien. 41 § 3. Die Nordgrenze des Langobardenreiches (Herzogtums Trient) gegen Bayern/ die Verbreitung der Arimannien. Nach dem Fall des weströmischen Imperiums blieb das innere Rätien und natürlich auch das Gebiet von Trient im Verbände des Reiches, das die Ostgoten in Italien aufgerichtet haben. Doch ist die Annahme, daß damals oder nach dem Untergang des Ostgotenstaates im oberen Etsch gebiet (um Meran und Bozen) Goten zur Niederlassung gelangt seien

und die Grundlage zur deutschen Bauernbevölkerung dieser Gegend gebildet hätten, nicht zwingend zu beweisen. 1 ) Mit dem Einfall der Langobarden nach Italien {568) oder nicht lange nachher rückten die germanischen Bai waren (Bayern) von der Donauhochebene her in Rätien ein, aller Wahrscheinlichkeit nach von den fränkischen Königen, die damals eine Oberherrschaft über Rätien ausübten, hierzu ermuntert. 2 ) Die Bayern besetzten und besiedelten das Gebiet vom Inntal über den Brenner ins Eisack- und Pustertal

betrachten kann. Die Lango barden haben zwar von der Poebene aus ihre Herrschaft über Trient ausgedehnt und mit dem Sitze in dieser Stadt eines, das nördlichste der Teilherzogtümer ihres italischen Reiches errichtet, das hier an Bayern an stoßen mußte. Die Grenze zwischen Langobardien oder Italien und Bayern im Etschtale ist aber für das 7. bis 10. Jahrhundert nicht durchwegs sicher überliefert. Ziemlich gewiß ist aus damaligen Nachrichten, daß das rechte j (westliche) Etschufer von Meran bzw. Forst

und zusammenfassend über die von F. Dahn zuerst aufgestellte, von J. Jung, Steub und Busson weiter gestützte Vermutung der gotischen Abstammung der Deutschen auf den Anhöhen um Bozen und Meran s. bei Egger a. O. II, S. 214!. 2 ) Egger II, S. 188ff. Wopfner III, S. 403. 3 ) Alle näheren geschichtlichen Belege für die Herrschaft und Siedlung der Bayern in den oben bezeichneten Teilgebieten werde ich in den betreffenden Hauptteilen dieser Arbeit bringen.

6
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_72_object_3834700.png
Page 72 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
. Doch ist da nicht mehr von einem bestimmten Stammesrecht die Rede, sondern von einem allgemein deutschen Rechte, was nach der Entfaltung der großen deutschen Rechtsbücher des 13. Jahrhunderts und der Gesetzgebung des deutschen Reiches ja nur erklärlich ist. So sagen Graf Meinhard II. von Tirol und Bischof Heinrich von Trient in einem Vertrage vom Jahre 1276, daß in ihrem Streite König Rudolf durch Einzel spruch entscheiden solle, nicht nach dem Urteil eines ganzen Gerichts hofes, was— offenbar hach ihrer Annahme

54 Geltung des deutschen Rechtes in Südtirol. denen Gebrauch finden wir nun in den Traditionsbüchern bei den ein zelnen Akten überaus häufig bei Anführung der Namen der Zeugen eigens vermerkt mit der Formel „testes per aures tracti“, und er dient uns als ein besonderes Merkmal der bayerischen Stammeszugehörigkeit der betreffenden Leute. Auch die Traditionen des Hochstiftes Brixen bringen diesen Zusatz sehr häufig, wir finden ihn bei Traditionsakten, die in der Gegend von Bozen oder im östlichen

bücher des 13. Jahrhunderts, den Spiegel deutscher Leute und den Schwabenspiegel, sind aus Südtiroler Klosterbüchereien, Neustift bei Brixen und Schnals oberhalb Meran, Abschriften erhalten, für den Deut schenspiegel bekanntlich die einzige überhaupt, und auch das erweist Ansehen und Geltung des deutschen Rechtes im Lande. 3 ) Auch die im Lande selbst entstandenen Rechtsschöpfungen, Weistümer, Gerichts urteile, Gesetze und Ordnungen zeigen die durchgängige Herrschaft deut scher Rechtsanschauungen

. 4 ) Wenn also ausdrückliche Bekenntnisse zu einem deutschen Stammesrechte aus dem deutschen Etschgebiete nicht vorliegen, so dürfte das lediglich damit zu erklären sein, daß sie hier selbst verständlich und daher überflüssig waren. Immerhin sind aber einzelne bemerkenswerte Zeugnisse aus dem späteren Mittelalter dafür erhalten, daß sich die maßgebenden Bevölkerungs kreise aus Tirol, und zwar ausdrücklich aus dem deutschen Südtirol, das Recht, nach dem sie normalerweise lebten, als ein deutsches Recht empfanden

7
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_32_object_3834627.png
Page 32 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
dort noch Romanen (Latin!) der Sprache und Volksart nach, aber mit deutschen Vornamen. In einer Urkunde von 1065 für Innichen tragen von den Kindern einer Eigenfrau Mahtilda vier deutsche, eines einen romanischen Namen. 2 ) Eine genaue Durchsicht der Traditionsbücher von Brixen, Freising und anderen Stiftern würde voraussichtlich noch mehr solche Fälle, daß in einer und derselben Familie deutsche und romani sche Namen geführt werden, ergeben. Jedenfalls ist aber die Annahme lateinischer und biblischer

Personennamen durch die Deutschen langsamer und später vor sich gegangen, als etwa die Annahme deutscher Namen durch die Romanen. Mit dem 12. Jahrhundert hören die direkten Er wähnungen der romanischen Volksart im Inntal, Eisack- und Pustertal und in der Bozner Gegend auf, nur im Vintschgau und in den Dolomiten (Groden und Enneberg) hielten sich die Romanen oder Ladiner länger, in letzterer Gegend bis heute. Mit der restlosen Annahme der deutschen Sprache in jenen erstgenannten Gegenden verlieren

die Personennamen ihre alte nationale Note immer mehr. Seit dem 14. Jahrhundert wird der Gebrauch lateinischer Namen nach den kirchlichen Heiligen und biblischer Namen in allen Schichten der deutschen Bevölkerung immer beliebter, doch erfahren auch diese Namen im deutschen Munde eine besondere Formung. Besonders stark nimmt jener Brauch seit der Gegenreformation zu und drängt die Vornamen deutscher Wurzel bedenklich in die Minder heit; erst seit dem Erstarken des deutschen Volksgefühls im 19. Jahrhundert tritt

Gebiet von Deutschsüdtirol gehörte aber nicht zum bayerischen, sondern zum langobardischen Stammesreich, wie noch unten im § 3 des I. Haüptteiles näher anzugeben sein wird. Insbesondere gilt dies von der Gegend, die wir zuerst betrachten wollen, nämlich vom Bozner Unterland und Überetsch. Die Langobarden, die sich in Ober italien niederließen und so auch im nördlichsten Herzogtum ihres dortigen Reiches, im Herzogtum Trient, führten ebenso wie alle anderen germani schen Stämme Personennamen

8
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_122_object_3834792.png
Page 122 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
104 Dis politische Südgrenze des Deutschen Reiches seit 1518. überschneiden können. 1 ) Daß dieser Gegensatz, abgesehen von den bereits erwähnten amtlichen Stellen, auch sonst gefühlt wurde, zeigt die Be merkung des Apuliers Beatis beim Überschreiten der deutschen Reichs und Tiroler Landesgrenze bei Borghetto südlich Ala im Jahre 1517: Hier beginne das Hoheitsgebiet des römisch-deutschen Kaisers, wenn auch die Bewohner noch Italiener seien 2 ); damit will er natürlich sagen Ita liener

der Nationalität und Sprache nach, die aber unter deutscher Staatshoheit stünden. Ist also eine genauere begreifliche Scheidung schon für die frühere Zeit denkbar, so kann sie nur folgendermaßen angenommen werden: die Grafschaft Tirol gehörte bis zum Avisio national und politisch zu Deutschland, südlich davon mit den welschen Konfinen und mit dem Fürstentum Trient, letzteres übrigens auch allein für sich, nur politisch, wobei natürlich von den deutschen Sprachinseln in diesem Bereiche ab gesehen

von Tirol und bis 1797, dann wieder von 1859 bzw. 1866 bis 1918 auch als österreichische Staatsgrenze. Seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts wiederholen sich immer wieder die ausdrücklichen Hinweise, daß die Grafen von Tirol und ihr Land zum Deutschen Reiche im engeren Sinne gehörten, d. i. zum deutschen König reich im Gegensatz zum Königreich der Lombardei oder Italien, das ja auch mit ersterem im Verbände des römischen Kaiserreiches deutscher Nation gestanden ist. Daneben kommen natürlich

Studenten stellten sich (im 16. Jahr hundert) in Bologna zur italienischen, nicht zur deutschen Ration. Hingegen wurden die Kardinale Madruzz und Cles von der deutschen Nation zu Siena als Landsmann und Pro tektor angesehen. (Bidermann I, S. 63 Anm.) 9 ..Et dal Borghettö incominca la jurisdictione de la Maestä Cesarea, etiam che siano Italiani." (Wie oben S. 94 Anm. 3.) 9 Bei Voltelini a. O. I und auf den Kartenblättern des Histor. Atlas der österr. Alpen länder Bl. 28—33 ist die geschichtliche

9
Books
Category:
History
Year:
1927
Geschichte der Stadt Vils in Tirol : zur Feier ihres 600jährigen Bestandes
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/GSVT/GSVT_10_object_3976873.png
Page 10 of 116
Author: Stolz, Otto [Bearb.] ; Vils / hrsg. von der Stadtgemeinde Vils. Mit Unterstützung von Alois Wieland und Alois Lutz bearb. von Otto Stolz
Place: Vils
Publisher: Stadtgemeinde
Physical description: 102 S. : Ill
Language: Deutsch
Subject heading: g.Vils <Ausserfern> ; s.Historische Landeskunde
Location mark: II 8.230 ; II 93.246 ; II 64.606
Intern ID: 218108
. Diese haben während der langen Dauer der Römerheerschaft römische Kul tur und Sprache angenommen. J n vielen Gegenden des alten römischen Reiches hat diese Romanisierung in den Ortsnamen mehr oder weni ger deutliche Spuren zurückgelassen. Jm Gebiete nördlich von Reutte sind allerdings nur wenige Namen dieser Art anzutreffen. Die Ortsnamen Füssen und Pfronten hat man früher zwar aus dem Lateinischen („Fauces" und „Frontes") abgeleitet, jetzt wird aber dies mit den Gründen einer feineren sprachgeschichtlichen Erkenntnis

Vilusa), der noch zweimal für Nebenflüsse der Donau in Niederbayern und in der Gberpfalz vorkommt, für entschieden vordeutsch ansehe, das heißt, daß dieser Name nicht aus der deutschen Sprache geschöpft, sondern seitens der einwandern- den Deutschen von einer älteren und anderssprachigen Bevölkerungsschichte 1 Siehe Rübler, Das Lannheimertal. Zeitschrift d. D. u. ck>. Alpenvereines j88o, 0 . jyo. 3 Grgler in Zeitschrift des Ferdinandeums, 22. 23 b. 3 Siehe Rübler wie oben, ferner Rübler

, Die deutschen Ortsnamen des Iller- und Lechgebietes usm. (1909), S. 52 u. 174.

10
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_9_object_3834586.png
Page 9 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
99 § 12. y Die Zurechnung der Grafschaft Tirol als Ganzes (samt Trient und den j Welschen Konfinen) zu Deutschland im staatsrechtlichen Sinne ... 112 Unterscheidung zwischen Deutschland und deutscher Nation im staatsrechtlichen und nationalen bzw. sprachlichen Sinne in den Satzungen des Trientner Domkapitels im 16. Jahrhundert S. 102f. — Die politische Südgrenze des Deutschen Reiches im Etschgebiet seit 1518 S. 104. — Belege für die Zurechnung des Tiroler und Trientner Etschgebietes zu Alemania

Seite Flurnamen, in St. Michael, Pressano und. Lavis seit dem 14. Jahr hundert S. 71 d. — In Faid und Jaulen (Faedo und Giovo) S. 72. — Allgemeiner Zustand der Verdeutschung dieses ganzen Gebietes S. 72. — Kritische Einzelfragen hiezu: Die Forschungen von D. Reich S. 73. — Das Auftauchen der deutschen Namensformen Eveys (Avisio) und Jaufen S. 73h — Urkundenauszüge zur Geschichte des Deutschtums im Raume St. Michael—Lavis im 14. bis 16. Jahrhundert S. 74ff. — Ebensolche Urbarsauszüge S. 77h

südlich vom Avisio im Trientner Etschtale und im Gebirge östlich davon im 12. bis 16. Jahrhundert . 8z Deutsche Bevölkerungsanteile in den Städten Trient und Rovereto und in den Orten der Valsugana S. 84ff. —■ Geschlossene deutsche Volksinseln im- Umfange mehrerer Gemeinden im Gebirge östlich der Etsch, die geschichtlichen Nachweise für ihr erstes Auftauchen S. 86ff. — Die deutschen Gemeinden im Berglande von Vicenza und Verona, sog. Cimbern, und ihre geschichtliche Beurteilung S. 89f

. — Zusammenfassendes Urteil über die geschichtliche Stellung der deutschen Volksinseln in Welschtirol S. gif. -— Die volklichen Ver hältnisse im Trientner Gebiete und Welschtirol westlich des Etsch tales S. 92 f. § 10. Die Bezeichnung des Avisio (Eveys) als Grenze zwischen Deutschland und Italien im Sinne von Sprach- und Volksgebieten seit dem 15. Jahrh. 93 § 11. Avisio (Eveys) und Noce (Ulz) als Grenzen der Grafschaft Tirol i. e. S. und des Viertels an der Etsch gegen das Hochstift (Fürstentum) Trient

im 13. und 14. Jahrhundert S. 104t., zum Deutschen Reich im 15. Jahrhundert S. io6f. — Der Ausdruck deutsche Nation und Deutschland in bezug auf Tirol im 16. Jahrhundert in Jen Landtagsakten und in der Literatur im all gemeinen S. 107!.; — in den speziell landeskundlichen Werken des 16. und 17. Jahrhunderts S. 109ff.; — in Regierungsakten und politischen Äußerungen S. 112. — Die staatsrechtliche Zurechnung der Fürstentümer Brixen und Trient zu Deutschland S. ii2f. — Die Darstellung in den Karten S, nzff. § 13Die

11
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_109_object_3834767.png
Page 109 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
Das geschichtliche Alter der deutschen Volksinseln im Trientner Gebiete. gi Die Annahme, daß am Südhange der Alpen bis Verona und Vicenza sich seit der Völkerwanderung germanisches (besonders gotisches und langobardisches) Volkstum und Sprache erhalten und auf dieser Grund lage, verstärkt durch neuen Zuzug aus Deutschland seit der politischen Angliederung der Mark Verona an das Deutsche Reich, sich hier im io. bis 13. Jahrhundert eine fast geschlossene oder doch überwiegende deutsche Siedlung

ausgedehnt habe, ziehen einige Schriftsteller auch zur geschicht lichen Erklärung des Deutschtums im Trientner Etschgebiete bis hinauf gegen Bozen heran. 1 ) Die oben angeführten deutschen Sprachinseln in diesem Gebiete seien darnach nur Reste eines im früheren Mittelalter viel größeren Gebietes deutscher Niederlassung und Sprachgeltung gewesen. Ich vermochte mich von der Haltbarkeit dieser Auffassung nicht zu über zeugen. Einmal fehlen die Voraussetzungen, nämlich die Beweise, daß die Langobarden

im Gebiete von Trient ihre germanische Volksart besser und länger bewahrt hätten als in anderen Teilen ihres Reiches. 2 ) Dann reichen die wenigen Nachrichten, die wir über die erste deutsche Nieder lassung in jenen welschtiroler Sprachinseln haben, nicht über das 12. Jahrh. zurück. Weiters befinden sich jene durchwegs in den höchsten Lagen des Lan des, die aller Berechnung nach zuletzt besiedelt worden sind. Endlich ist die deutsche Mundart dieser Sprachinseln im Trientner Gebiete gleich

jener in den Sieben und Dreizehn Gemeinden der tirolisch-bayerischen zunächst verwandt. Ich halte es daher für wahrscheinlich, daß diese deutschen Niederlassungen erst seit dem 12. Jahrhundert durch Zuwanderung aus dem geschlossenen deutschen Gebiete nördlich von Salurn und zum Teil aus den etwas älteren deutschen, sog. cimbrischen Niederlassungen in dem Berglande von Vicenza und Verona entstanden sind. Doch ist dieser letztere Zusammenhang an der Hand der Geschlechternamen noch nicht näher untersucht worden

die Ansicht ausgesprochen, daß die Leute der deutschen Sprachinseln in Welschtirol Lango barden mit fränkischem Zuwachs seit dem 9. Jahrhundert und nicht Bayern ihrer Ab stammung nach gewesen seien; allein der Beweis, den er dafür anführt, die oben S. 52 Anm. besprochene Urkunde von 1166, fällt mit der geschichtlichen Unechtheit dieses Stückes >n sich zusammen. — Die Meinung, daß die deutsche Sprache in den welschtiroler Sprach inseln und deren deutsche Bewohner unmittelbar von den Goten oder Langobarden

12
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_75_object_3834705.png
Page 75 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
Sonderstellung andeutete. 2 ) Denn die deutschen Kaiser haben die erwähnten Grafschaften deshalb an jene Bischöfe verliehen, um sie von der Gewalt der bayerischen Herzoge zu losen und sie unmittelbarer jener des deutschen Königs und Reiches unterzuordnen. Waren sie ja als Übergangsgebiet von Deutschland nach Italien für die damalige Reichs politik, die die dauernde staatliche Verknüpfung dieser beiden Gebiete im Auge hatte, von besonderer Bedeutung. Keinesfalls hat aber die Ver bindung deutscher Grafschaften

Brixen und ihr Verhältnis zum Deutschen Reich. 57 im Vintschgau ihre Laufbahn eröffnet hatten und mindestens seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts letztere Grafschaft auch als Lehen vom Noch stifte Trient anerkannten. Andrerseits erhielten sie als Vögte Trients eine Mitherrschaft an der Grafschaft Bozen. 1 ) Die Grafschaften im Morital, d. i, im Eisack- und mittleren Inntal und im Pustertal haben dieselben deutschen Kaiser im Jahre 1027 und später dem Hoch stifte Brixen übertragen, seit etwa

mit dem doch auch damals vorwiegend romanischen Trient einen Vorstoß des Romanismus nach Norden unter stützen sollen, viel eher drückt sich hierin das starke Übergewicht der deutschen Politik und auch der deutschen Volkskraft gegenüber dem Süden aus, denn die von den Kaisern in Trient eingesetzten Bischöfe waren seit dem 11. Jahrhundert größtenteils Angehörige deutscher Adels geschlechter (wie auch übrigens jene zu Verona und Aquileia), die Bischöfe zogen ihre Standesgenossen als Vasallen ihres Hochstiftes

13
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_131_object_3834810.png
Page 131 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
Mißbehagen. Das gilt allerdings nur für die geistig führenden Kreise, die breite Masse des Landvolkes ereiferte sich darüber nicht und erwies sich in entscheidenden Zeitläuften anhänglich an Tirol und Öster reich. 2 ) Für die erstere Auffassung ist ein Ausspruch des Pincius, dessen Chronik von Trient, im 16. Jahrhundert geschrieben, noch lange im An sehen stand, besonders kennzeichnend: „Es ist wahr,“ sagt er, „daß in unseren Zeiten Trient infolge vieler Ursachen innerhalb der Grenzen des Deutschen

Reiches und der Bischof unter die Reichsfürsten ge rechnet wird; aber nach den Angaben der alten Schriftsteller liegt Trient innerhalb Italiens, und man muß daher unbedingt betonen, daß die Gren zen Trients und Italiens dieselben sind.“ 3 ) Also die staatsrechtliche Wirk lichkeit könne man nicht leugnen, aber in der Idee wolle und solle man mit aller Kraft sich darüber hinwegsetzen. Der Trientiner Innocenzo a Prato zählt in seiner gegen Ende des 16. Jahrhunderts geschriebenen Geschichte der Stadt

. 2. 4 ) Näheres über diese Stelle s. unten S. 161 Anm. 3. ®) Mayr I, S. 4 ff. Darnach hätte die Lossagung der Trienter Studenten zu Bologna von der Körperschaft der deutschen Nation an der dortigen Universität großes Aufsehen erregt. Laut Bidermann I, S. 63 Anm. seien aber schon früher die Studenten aus dem Tren ■ tino an den italienischen Hochschulen vielfach der italienischen Nation beigetreten, nur die Nonsberger hätten sich zur deutschen gezählt. *) Ausschnitte dieser Karte wiedergegeben von Oberhummer

15
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_121_object_3834789.png
Page 121 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
“ je nach der Landeszugehörigkeit unterteilt und den Deutschen der öster reichischen Lande und den Italienern des Fürstentums Trient Angehörige ,,einer anderen deutschen“ bzw. „italienischen Nation“ gegenüberstellt. Damit erscheint einerseits der Begriff „Nation“ im Sinne von Nationalität oder Volksart von der Vorstellung des Reiches deutscher Nation als einem staatsrechtlichen Begriffe losgelöst, andrerseits aber doch wieder seiner unbedingten Einheit beraubt und nach staatsrechtlichen Rücksichten in kleinere

vom Jahre 1474, diese spricht zwar die eben erwähnte Anschauung der Innsbrucker Regierung nicht geradewegs aus, aber mittelbar kommt sie ihr weit entgegen. Sie bestimmt nämlich, daß zwei Drittel der Trientner Domherren von deutschen Eltern geboren und die deutsche Sprache sprechen müssen, das übrige Drittel können Italiener oder anderer Nation sein, aber auch in diesem Falle müssen sie Untertanen oder Dienstleute des Hauses Österreich oder des Hochstiftes Trient sein. 1 ) Doch wurde vor der Ausfertigung

der Urkunde, anscheinend über Einfluß des Kardinals Bernhard von Cles, diese Bestimmung noch etwas eingeschränkt, die zwei Drittel Deutschen sollten aus den Ländern des Hauses Habsburg, oder dem Fürstentum Trient, das dritte Drittel Italiener aus diesem bis auf einen sein; so lautete der endgültige Text im Privilege Pauls III. vom 15. Januar 1537 2 ), und dieser ist für unsere Betrachtung auch deswegen bemerkenswert, weil er den Begriff der ,,natio Germanica“ bzw. ,,Italica

16
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_15_object_3834597.png
Page 15 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
., Die deutschen Sprachinseln in Welschtirol einst und jetzt, Programm der p deutschen Staatsrealschule in Budweis 1886 (fußt zum Teil auf der Abhandlung Pa- 1 tiglers, „Die Beschwerden der Deutschen in Trient, ZFerd., 28. Bd., 1884). Pfaundler Rieh. I — Die deutschromanische Sprachgrenze in Tirol, Zeitschrift „Deutsche Erde“, Bd. 8, H. 1 (Gotha 1908). ! — II — Das Ergebnis der Volkszählung von 1910 an der deutsch-italienischen Sprach grenze im Etschtale, ebenda Bd. 13, S. 148 (1914/15). Reich

O. v., Culturhistorische Studien aus Meran, Leipzig 1874. , Revelli P.> Il confine d’Italia al Brennero, Sammelschrift Nell’Alto Adige, Milano 1921. ! Rohmeder W. I = Das deutsche Volkstum und die deutsche Schule in Südtirol, Wien / 1898. / II — Das Deutschtum in Südtirol, Schriften zum Selbstbestimmungsrecht der Deut- | sehen außerhalb des Reiches, hrsg. vom Verein für das Deutschtum im Ausland, H. 1 ; (1919). « III — Das Deutschtum südlich von Salurn, Zeitschrift „Deutsche Welt“ 1926, Heft 9. Schatz Jos

. I = Die tirolische Mundart, ZFerd. 47 (1903). j II — Die deutsche Sprache in Südtirol, Grabmayrs Südtirol (1919). / Schiber A., Das Deutschtum im Süden der Alpen, Zeitschrift des d. u. ö. Alpenvereins 1902 und 1903. , Schindele St., Reste deutschen Volkstums südlich der Alpen, 3. Vereinsschrift der Görres- gesellschaft für 1904. Schneider Feder, Die Entstehung von Burg und Landgemeinde in Italien (Abhandlungen z. mittl. u. neueren Gesch., hrsg. v. Below u. Meinecke, H. 68), 1924. Schneller Christian

I — Tridentinische Urbare aus dem 13. Jahrhundert, Quellen und Forschungen zur Geschichte usw. Österreichs, IV. Bd., 1898. — II — Beiträge zur Ortsnamenkunde Tirols, Innsbruck, 3 Hefte, 1893 ff. , — III — Tirolische Namenforschungen, Innsbruck 1890. I — IV = Deutsche und Romanen in Südtirol in Petermanns geograph. Mitt. 23, 365 (1877). —" V — Südtirolische Landschaften, 1. n. 2. Teil, Innsbruck 1899—1900. Schwarz E., Althochdeutsche Lautverschiebung im Altbayrischen, Beiträge z. Gesch. d. deutschen Sprache

17
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_120_object_3834787.png
Page 120 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
nicht meinen, daß der Unterschied zwischen dem nationalen und politischen Begriff Deutschland bezw. Deutsches Reich und deutsche Nation überhaupt gar nicht gefühlt oder wenigstens nicht gefaßt worden wäre. Am Westrande des Deutschen Reiches, in Lothringen, hat man bereits im 15. Jahrhundert die Nationalität der romanischen Gebiets und Volksteile bewußt der Reichszugehörigkeit derselben gegenüber- gestellt. 1 ) Auch in Tirol—Trient ist dieselbe Frage, wie uns ein Aktenwechsel vom Jahre 1528

überzeugt, schon damals ziemlich scharf zum Austrag gebracht worden. Ein päpstliches Privileg vom 20. April 1474 hatte nämlich über Andringen des Herzogs Sigmund von Tirol und seines Vetters, Kaisers Friedrich III., verfügt, daß mindestens zwei Drittel der Mitglieder des Dom kapitels von Trient aus den deutschen kaiserlichen oder Österreichischen Lan den stammen oder dem Kreise der Dienstleute der österreichischen Fürsten oder der Bischöfe von Trient angehören müssen. 2 ) Bei der Innsbrucker Regierung

für teutsch angenommen sein oder künftig wurden, sich eher zu den übrigen Welschen dann zu den Deutschen stimben, dem induit (dem päpstlichen Privileg von 1474). zuwider, des dann zu verhuetung deutscher nation, unseres haus Oesterreich auch des stifts Trient grossen nachteil erlangt ist worden, naigen wurden.“ (A. a. O. Von der kgl. Majestät 1528, fol. 212 u. 247.) In den zit. Kopialbüchern auch noch weitere Aktenstücke über den Fall.

19