64 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_16_object_5176135.png
Page 16 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
, ihre Macht und Selbständigkeit festbegründet. Den Erben I bleibt nur noch der Ausbau des Überkommenen und die Behaup tung der bald heftig umstrittenen Position als Aufgabe. So dürfen wir unbedenklich die hier behandelten Tatsachen an die Schwelle der Geschichte der deutschen Post im eigentlichen Sinne stellen. Es ist gewiss Unfug, die Geschichte des Postwesens bis vor die Sintflut zurückzuführen ! ), und auch die Fabeleien über orientalische und karolingische „Posten“ dienen nur dazu, die Postgeschichte

um ihren Kredit zu bringen 1 ). Aber andrer seits ist es ein müssiger Wortstreit, zu fragen, ob das, was man um 1500 unter „Post“ verstand, sich mit dem Begriff der modernen Post decke. Genug, dass damals die Einrichtungen entstanden, die man mit dem aus dem Romanischen übernommenen Wort „Post“ bezeichnete, und dass dies Wort wie’ auch „Postillon“, „Postmeister“ bis heute keinen eigentlichen Bedeutungswandel erfahren hat 3 ). Nationalökonomen wollen die Geburtsstunde der modernen Post in das letzte Drittel

des 16. Jahrhunderts verlegen, weil in der Zeit erst feste Portotarife Vorkommen 4 ). Aber es ist gefährlich, ein einzelnes Merkmal als entscheidend herauszu- greifen. Wenn die Entstehung der modernen Post verbunden ist mit der Entstehung des modernen Staates 5 ), so ist nur zu sagen, 1) Nils Jakobson, Die Post der Urzeit oder die Nachrichtenvermitt lung vor der Sintflut, Leipzig- 1892. 2) Die ganze einschlägige Literatur, von dem alten Postbandlmeh des Ottavio Codogno (Nuovo Itinerario delle Poste, erster Druck

um 1610, vgl. dazu Löper in Union postale XI, S. 105 ff.) bis auf die sonst recht auf geklärte Histoire de la poste von A. de Rot hsch ild (8. Auf1.1876), ist voll von Versuchen, jede Naehrichtenverrmittlung zu einer Post zu stempeln. 3) Über die Entstehung des Wortes posta vgl. unten S. 49. 4) Van- der Borght, Das Verkehrswesen. Leipzig 1894. S. 364. F. C. Huber, Geschichtliche Entwicklung des modernen Verkehrs, S. 78. In Italien sind die Portotarife wohl schon etwas früher entstanden, s, À. Pertile

1
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_275_object_5176394.png
Page 275 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
man die Posterei ablegen. „Und ob wol etwas merer kostn darauf! gyng, das must man sich getrostn, dieweil so grosser vnfleiss vff der posterey der ende beschicht.“ Ein Beweis für die grössere Billigkeit der Post ist auch der Brief Juan Manuels an KarlV. vom 2. Oktober 1520, in welchem er Karl rät, wenn er kein Geld habe, an ihn (nach Rom) Kuriere zu senden, so solle er die Depeschen der Post übergeben ’), Von dem Moment der Sicherheit, das in dem letzten Brief (gegen die Post) entscheidend

ist, soll noch keine Rede sein. In dem Fall Trier—Zürich lässt sich eine Ursache für die grössere Billigkeit der Post leicht erkennen: bis ins Schwäbische wurde einfach der Rheinhausener Hauptkurs mitbenutzt, Unkosten ent standen also nur durch die Anschlussstrecke in die Schweiz. Aus diesem Umweg (etwa 450 km statt der 310 km, die die Luftlinie Trier—Zürich beträgt) erklärt es sich auch, dass die Post auch bei normalem Betrieb nicht schneller zum Ziel kam, als die Reit boten. Diese Konzentration des Briefverkehrs

auf möglichst wenige Hauptrouten, die bei der Anlage der staatlichen Stafetten nur gelegentlich hervortritt (man denke an die Umwege der deutsch niederländischen Post über Markdorf und Augsburg), wird die vor- herschende volkswirtschaftliche Tendenz für die mehr und mehr eindringende Privatkorrespondenz. Es ist eine Form der Benutzung der Post, die ihren Gründern ganz fern gelegen hatte : die Billigkeit entscheidet ohne Rücksicht auf die Schnelligkeit. Aber es muss noch ein Moment hinzukommen

die ganze Strecke reitet 1 ). Wenn also die Post schon damals für billiger gilt, als die Verwendung von Boten, so haben wir darin einen Beweis, dass die Masse der auf den Plauptstrecken zu befördernden Briefe sich erheblich gesteigert hat. Das Bedürf nis nach häufigerem Verkehr entsteht natürlich nicht allein durch 1) G. A. Pergenroth, Calendar of Leiters etc. Bd. II, S. 321. 2) Das Ist natürlich eine sehr rohe Regeldetri: einerseits kostet auch die Organisation als solche Geld, andrerseits

2
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_283_object_5176402.png
Page 283 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
Verhältnissen, die dem Pferd mehr als dem Reiter Schaden brach ten, kann man annehmen, dass ein Kurier bei Pferdewechsel fast doppelt so schnell vorwärts kam, als wenn er seinen Gaul ein oder zwei Wochen gebrauchsfähig halten musste. So glich sich der Unterschied der Schnelligkeit zwischen Stafette und Kurieren einigermassen aus : Briefpost wie Personen post hatten im Durchschnitt eine Tagesleistung von vielleicht 100, 120 km, und beide waren gelegentlich einer grossen Be schleunigung fähig

. Was die Briefbeförderung durch die Post auszeichnete, war vielmehr in erster Linie die grössere Billig keit, wogegen ein postierender Kurier den Vorzug grösserer Sicherheit hatte 1 ). Eine gewisse Unsicherheit war bei der Post unvermeidlich, da das Felleisen durch viele Hände ging. Aber bei der Kontrolle durch die Stundenpässe bot die Stafettentechnik in Deutschland doch wohl hinreichende Garantie. Zwischen Innsbruck und Medi ein oder Augsburg liess man ruhig auch diskrete politische Korre spondenz auf der Post gehen

. Ganz anders bedroht war der Post verkehr nach dem A usi an de hin, und so ergab sich die eigen tümliche Antinomie, dass gerade für die weitesten Touren, nach Rom oder Valladolid, 'vorwiegend postierende Boten verwendet wurden, nicht die eigentliche Post. Die geringe Sicherheit des internationalen Brief verkehrs tritt besonders in der Korrespondenz der Gesandten hervor. Bei diskreten Mitteilungen bediente man sich der Chiffren schrift, fast durchweg schickte man Duplikate, bei der Korrespon denz

zwischen Deutschland und Spanien etwa ging der eine Brief über Italien, der andere über Flandern. Wenn man die Post benutzte, gab man wohl einem Kurier, der bald danach zu dem selben Ziel ritt, ein Duplikat mit. Von Rom schrieb der Gesandte der Niederlande zugleich über Innsbruck und über Lyon—Blois, Gurk schickte seine römische Berichte öfters „per triplicatas 1) Späterhin verschob sich das Verhältnis so sehr, dass ganz allgemein die Beförderung' durch eine Stafette langsamer war als die durch Kuriere! Vgl

. die fiusserst gründliche Untersuchung über die Post Born—Trient während der Konzilszeit (1561—63) in Th. v. Sickels „Römischen Berichten“ IH (Sitz.-Ber. d. Wiener Ak. d. Wiss. 1899, Bd. 141, S. 105—139). Er zeigt an einer Fülle von Beispielen „mit aller Sicherheit, dass die (postierenden) Kuriere die Briefe am allerschnellsten und auch schneller als die Stafetten beförderten, und dass letztere wieder die Ordinariposten überboten und über holten“ (S. 113). (Unter Stafetten sind natürlich

3
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_213_object_5176332.png
Page 213 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
zeigt uns diese Post bis Sieghartskirchen in vollem Betrieb; für die genaue Folge der Stationen kann auf das Kapitel „Poststunden pässe“ verwiesen werden. Im Januar 1507 erfolgt eine Abrechnung mit Baptista de Tassis über die Rückstände, die die Postboten von Innsbruck bis Salzburg zu fordern haben. Darin finden sich folgende Posten: „Postbot zu Salzburg 12 Gld. Dessen 2 Knecht mit 2 Rossen zu Schnatzkreidt oberhalb Hai [ — Reichenhall] 24 Gld. 2 Post zu Watrungen [=Waidring, an der Strasse

auf treten den Zahlungen können uns also kein vollständiges Bild geben. Sehr stark mehren sich die Zahlungen im Jahre 1514, wo der Kaiser lange in Österreich und den Ostalpen weilt. Am 13. März erhält der Postbote Scholl (Näheres über ihn im XIII. Kap.) 60 Gld. „die post von hie bis zu kay. Mt. gen Wels oder Lynntz zwifach zu legen“. (Bis Linz liegen sechs Posten.) Am 23. Mai soll Scholl dann noch eine halbe Post von Linz bis Wien oder Grätz legen, wo Max weilt. Die Innsbrucker Kammer versucht

zwar, die Be zahlung der Post von Oberösterreich bis zum Hof auf die Nieder- österreichische Kammer abzuschieben, aber ohne Erfolg *). Ende Juli und Anfang August ist der Kaiser wieder in Gmunden und Wels, entsprechend wird die Post wieder unterhalten und Ende August wieder abgelegt. Als Max im Juni 1515 von Innsbruck wieder den Inn abwärts nach Wels zieht, wird auch die Post schleunigst dupliert und nach zwei Monaten wieder z. T. auf gehoben; im November wird die Strecke bis Salzburg „unterspickt“, im Januar

4
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_184_object_5176303.png
Page 184 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
- kamtner zu Lille zu bewirken,, und Einzelheiten über den Modus der Zahlung und Rechnungslegung. Die grosse Bedeutung dieses Vertrages liegt darin, dass er den Ausgangspunkt bildet für die Entwicklung einer wahrhaft internationalen und zugleich spezifisch Taxisschen Post. Die erste internationale Post, die Verbindung Maximilians mit Mailand (1494 bis 1496), war nach kurzer Blüte wieder verfallen, die Linie Inns bruck—Mecheln blieb doch innerhalb der Machtsphäre Maximilians und auf Reichsboden

, wenn auch der Zusammenhang der Nieder lande mit dem Reich fragwürdig genug war. Jetzt stellte sich auch die Post auf die breite Basis der spanisch-habsburgischen Weltmacht, wie sie sich unter Karl V. voll verwirklichen sollte. Hatten sich die Taxis im 15. Jahrhundert von Süden her bis nach Flandern vorgeschoben, so fanden sie nun auch im Westen des Kontinents einen Stützpunkt. Diese Ausbreitung ging Hand in Hand mit einer Verschiebung der diplomatischen Weltlage. So lange Maximilians Politik durch den schroffen

Gegensatz gegen Frankreich bestimmt war, konnte an eine deutsche Post durch französisches Gebiet nicht gedacht werden. Der Ausgleich beider Mächte, schon seit 1501 angebahnt, kam 1504 zustande; Maximilian gab Mailand an Frankreich preis und gewann dafür die Zusage einer Unterstützung bei seinem Romzuge. Als nun Philipp im November eben dieses Jahres durch den Tod Isabellas auch die kastilische Krone mit der niederländischen Herrschaft vereinigte, waren alle Bedingungen für die Ausdehnung der Post

bis nach Spanien gegeben. Schon vor 1507 ist Simon de Tassis in Spanien nachweisbar, dauernd haben sich dann seit 1517 Simon und vor allem Maffeo als spanische Postmeister betätigt 1 ). Die Internationalität dieses Postensystems ist aber nur eine geographische. Im wirtschaftlichen Sinne sind diese Posten noch meilenweit von einem „Weltpostverein 14 entfernt. Die deutsch mailändische Post von 1495 beruhte wirklich auf einem Vertrag 1) Anales de las Ordenancee etc. S. 1.

5
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_235_object_5176354.png
Page 235 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
Item daz all brief, so auf der Post körnen, in die Canntz- ley mitsambt den Post Zedlen vb.erantwurt werden, das piss- her nit beschehen ist, Sonder bat der Gabriel all brief era- phanngen vnd weggeschickt Ob brief in das Niderland kämen, die sol man von stend ali dem Gabriel antwurten, dann hie wirdet Man sich der selben post gar nicht annemen. Ob auch brief von Rom oder andern Orten ku [das folgende durch das Siegel zerstört, wahrscheinlich: „kumen zu“] der kay. Mt., dem Cardinal von Gurck

tatsächlich bedeutet hat, und wie gross die Selbständigkeit der Taxis auch jetzt noch blieb. Von der nieder ländischen Post wird ausdrücklich gesagt, dass Gabriel darüber freie Verfügung behält und die Kammer sich gar nicht darum kümmert, und im Grunde laufen die Bestimmungen über die Post von Rom etc. zum Hof und überhaupt über die durchgehenden Posten auf dasselbe hinaus: Die Posten sollen alle samt den Stundenpässeu in die Kanzlei geliefert und dort registriert, dann aber, soweit

nämlich fort: „Nu ist der Gabriel de Tassis postmaister hie vbl darab zufrieden, zum Ersten, daz Er die posten gen Bern nit mer betzalen sol. Zum andern, daz man Im von der Camer hie nit mer als ain Ros haben will Zu notturft der post in das Niderland, denn in die nechsten leger gen Bern vnd gen Hof die hieigen

6
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_287_object_5176406.png
Page 287 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
heissen ihre „facteurs et amis“. Statt an die Hofbehörden sollen alle Briefe an den Postmeister adressiert werden, aber unter einem Decknamen: nach Spanien „domino Mapheo de Rogerii“, nach Antwerpen „ä, Baptista de Rogerii“ (der Vorname ihres Vaters). Uber einen ständigen Nachrichtendienst von ungewöhnlicher Schnelligkeit verfügten die Fugger. Während sie nach Flandern wohl die Taxissche Post benutzten, kamen ihre guten italienischen Verbindungen wieder dem Kaiser zugute

. Nicht als ob sie eine eigene Post, eine Relaiskette von Augsburg bis zu ihrer Filiale in Rom unterhalten hätten. Aber sie hatten wohl mit den Sandri in Rom wie mit den deutschen Taxis ihre Verträge, denen zu folge sie deren Posten unter besonders günstigen Umständen be nutzen konnten. Jedenfalls konnten ihre Kuriere auf der ganzen Strecke bis Rom Relaispferde benutzen — und das verbürgte ja, da es sich bei den Kurieren immer um besonders leistungsfähige (und darum sehr gut bezahlte) Reiter handelte, die grösste Schnellig

keit, die damals im allgemeinen erreicht vrerden konnte, Diese „postierweise u Briefbeförderung konnte sich ja jeder andere, also auch der Kaiser leisten — aber sie war kostspielig, und wenns auf Barzahlen oder Kredit ankam, so wurde niemand so gut be dient, wie die Fugger. So kam es, dass Max oft durch die Fugger nach Rom „Posten“ schicken liess. Denn in Anlehnung an den romanischen Sprachgebrauch wird auch für die Beförderung durch postierende Boten, zumal nach dem Auslande, der Name „Post

“ gebraucht. Wenn z. B. Max 1502 dem Bischof von Brixen 75 Gld. „auf ein Post in Franckreich“ schuldet, so kann es sich nicht gut um etw ? as anderes handeln. Ganz eindeutig ist ja die Terminologie nicht, wie auch später zwischen posta, stafetta, corriere noch nicht streng geschieden wird 1 ). Aber aus inneren Gründen dürfen wir in den Fällen, wo die Fugger für den Kaiser eine Post geben lassen, Postierverkebr annehmen. Das Raitbuch von 1516 ver zeichnet am 20. Oktober 120 Gld. „an Wenndl Ypphover [Faktor

habe es sich um „Kuriere“ gehandelt. Ebenso missverständlich ist es, wenn Bauer a. a. 0. S. 453 den „Stafettendienst“ in Gegensatz zur „eigent lichen Post“ bringt. O

7
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_294_object_5176413.png
Page 294 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
bis Grenoble sieben bis zehn Tage; gelegentlich finden wir: Linz—Blois fünfzehn Tage, Trier—Blois sieben Tage, Blois—Brei sach acht Tage, Verona—Valence fünf Tage, Mailand—Valence 26. Juni—1. Juli 1511, die Antwort braucht vom 2.—6. Juli abends (ca. 460 km). Am wichtigsten war Maximilians Verbindung mit Italien, besonders mit der Kurie und mit seinen Gesandten in Rom oder Oberitalien. Unsere Kenntnis ist auch hier sehr lückenhaft, da zu kommt die Zweideutigkeit des Wortes Post. Wenn in Augs

burg eine „Post von Rom“ ankommt, so folgt daraus höchstens, dass die Briefe von Trient aus durch eine Stafette befördert wur den: wie sie dahin kamen, ist nicht zn entscheiden. Dass jemals ein Felleisen mit einem Stundenpass und ohne Unterbrechung die ganze Strecke zurückgelegt hätte, ist so gut wie ausgeschlossen. Was wir über die Fuggerschen „Posten“ nach Rom erfahren, zeigt schon, dass von einem konstanten Taxisschen Postkurs nach Rom keine Rede ist; wir dürfen stafettenmässige Beförderung

darum nur in den Zeiten voraussetzen, wo sie direkt bezeugt ist. Die Post, die Maximilian 1507 über den Brenner anlegen liess, begann sehr verheissungsvoll mit einer Fortsetzung durch die Lombardei bis Ravenna, ja am 12. Dez. 1507 spricht Max sogar von einer „Posterey, die wir bisher zum Papst durch Ytalien bis gen Rom gehabt“ (s. o. S. 198 und 272). Mittlerweile war sie nämlich durch die Venediger gesperrt worden, so dass nur über Triest—Ancona ein Kurierdienst (keine Post!) aufrechterhalten

werden konnte. Von da ab stand für lange Jahre der italienische Postverkehr unter dem Zeichen kriegerischer Unruhen. Seit der Kaiser 1509 selbst den lombardischen Kriegsschauplatz betrat, vermittelte eine Art Feldpost den Verkehr zwischen Trient und Vicenza, Padua, Mantua und überhaupt zwischen der Regierung und dem Heerlager. Im gleichen Jahre wurde, wie wir sahen, eine internationale Post Innsbruck—Mailand—Rom vereinbart; wie weit sie verwirklicht wurde, wissen wir nicht. Im November 1509 schickt

8
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_267_object_5176386.png
Page 267 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
Artikel 13 verbietet für den ganzen Machtbereich des Königs, „dass irgend jemand, wer es auch sei, Postpferde oder Posten halte ohne Wissen und förmliche Erlaubnis der genannten Post meister oder deren Geschäftsführer; und es soll niemand anders Post- und Kuriermeister sein als Franz und Baptiste de Taxis, sowohl für Spanien und Rom wie für Neapel“, und sie sollen in ihrem Amt bleiben gemäss den Patenten, die Franz darüber vom König hat G- Dieser Artikel enthält eine hochbedeutsame Konzession

, nicht durch ihre Tüchtigkeit als Beamte, sondern durch die Überlegen heit ihrer kaufmännischen Organisation; sodann, welche Rolle schon damals der private Verkehr für die Taxissche Post spielte. Der Artikel hat nur den einen Sinn, den Taxis das alleinige Recht auf sämtliche Einnahmen zu gewährleisten, die sich aus privater Mitbenutzung der Regierungsposten ergaben. Damit wurde nicht nur indirekt die Post als ein allgemein gegen Bezahlung zugängliches Verkehrsinstitut von Amts wegen aner kannt, sondern auch den Taxis

ein Postmonopol gegeben, soweit die Habsburger dazu überhaupt rechtlich in der Lage waren. Die späteren Patente, welche der Aufrechterhaltung dieses Monopols dienten, besagen im Grunde auch nicht mehr, nur dass sie die mittlerweile entstandenen Nebenposten ausdrück lich verbieten und sich auf altes Herkommen und frühe Privi legien der Postmeister berufen a ). Das fehlte natürlich beides 1516, denn die Taxissche Post bestand noch kein Menschenalter, und eine Konkurrenz war, mit 1) Ein solcher Bestallungsbrief

9
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_133_object_5176252.png
Page 133 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
1 ), an ihn ergangenen Befehl, die Post nach Füssen eilends zu legen, wohl nach, verwahrt sich aber aus drücklich dagegen, dass die Umgehung der Schatzkammer in seinem Sinne oder durch seine Schuld erfolgt sei, und bittet, dass künftige Anordnungen nur durch Vermittlung der Schatzkammer an ihn ergehen. Diese Schwierigkeiten der Kompetenz sind ein Seitenstück zu den oben geschilderten Verhandlungen der Kammer mit Baptista de Tassis, die auch auf eine gewisse Spannung zwischen den Innsbrucker Landes

- und den Hofbehörden hin deuten. Es stand wohl im Zusammenhang mit diesen Verhält nissen, wenn die Post von Innsbruck nach Schwaben mit dem 4. März 1497 endgültig „von der Schatzkammer abgelegt“ wurde is. o. S. 116). Die von. Worms in den Breisgau führende Linie tritt be sonders stark hervor im Jahre 1499, was wohl mit den Schweizer Wirren zusammenhängt. Am 19. März (Ertag nach Judica) schreibt der Hofmeister Niclas zu Finnian an den Hofkanzler Stürzei aus Breisach: ,.Bwr schreiben, auch die post, So von koln

aus ganze ist am Samstag vor Ledare (9. März), hab ich heut emphangen vm 7 Uhr vormitentag “ r ). Um dieselbe Zeit bittet Paul von Lichtenstein von Ant werpen aus um häufigere Nachricht auf der Post. Wertvollen Einblick in den Betrieb dieser Linie gibt uns der Brief des Post- ]) Vgl. Adler a. a 0. S. 47. 2} Innsbr. Statili. Arch. Maxim, chron. X1V : 1499, Nr. 8.

11
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_57_object_5176176.png
Page 57 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
. Eine Personen post in unserem Sinne entsteht freilich erst, wenn die Stationen dem Reisenden nicht nur Geleit besorgen, sondern auch das Pferd vermieten, so dass er mit untergelegten Pferden reisen kann. Es ist möglich, dass es solche Posten in dem primitiven Sinne von Geleitsstationen schon seit dem 14. Jahrhundert gab, denn das Wort „poste“ muss damals schon bekannt gewesen sein 2 ). Jedenfalls besteht die grösste Neuerung, die Ludwig XI. durch das Edikt von 1464 schuf, darin, dass

er für seine Staatsbeamten und -kuriere ein System von Pferderelais schuf. Das technische Hauptmerkmal dieser Personenpost ist zweifellos der Pferde wechsel; nur dieser ermöglicht eine gesteigerte Schnelligkeit. Aber die Herkunft dieser Post von der Sitte des Geleits ver leugnet auch der spätere Sprachgebrauch des 16. Jahrhunderts nicht. Wo sich die französischen, italienischen, lateinischen und deutschen Ausdrücke für Post, auf der Post reisen, postieren finden, ist in erster Linie an die Begleitung

durch einen berittenen Führer von Station zu Station zu denken, und es ist nicht immer so klar ersichtlich wie in dem Edikt von 1464, ob der Kurier bezw. Reisende das eigene oder untergelegte Pferd benutzte. Dass die chevaucheurs en poste, die ohne Guida ritten, die Pferde ■wechselten, ist ja sicher, aber ebenso einwandfrei ist bei vielen, die im 16. Jahrhundert mit der Post reisten, das Gegenteil bezeugt 3 ). 1) a. a. 0. S. 7, vgl. die eingehende Betrachtung solcher Reise- und Kursbücher bei Hu ber a. a. 0. S. 177

12
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_344_object_5176463.png
Page 344 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
. Mir ist nicht gekommen (ich habe nicht erhalten), weil er noch nicht zurückgekehrt ist, die Antwort Euer Herr lichkeit nach (?) Rom. Da ich die Neuigkeit dem Marchese von Mantua bringen musste, schien es mir gut, diese Nachricht zu g-eben, damit, wenn es Euch gut scheinen wird, man sie der kaiserlichen Majestät bringt (?). Und als Zeugmis dessen habe ich mit meiner eigenen Hand von mir ge schrieben: Virgilio di Fredi, Kurier des Pabstes bei der Post zu Bologna, Diener des Herrn Gabriel di Sandri, Postmeister

der Kuriere von Rom, und Euer Diener, und ich empfehle mich von neuem. Gegeben zu Mantua am 12. Tage des März des Jahres 1513 in der 22. Stunde. Euer Diener Virgilio di Fredi, Kurier an der Post zu Bologna gezeichnet.'*' Beilage Nr. 14. Instruktion des Regiments und der Raitkammer zu Innsbruck für den Postmeister Gabriel de Tassis. Datiert 7. Juli 1513. Kopie. Vgl. S. 221. Innsbruck, Statthalterei-Archiv, Kopialbueh I, 1513, Entbieten, fol. 451. Gabriel de Tassis posstmaister sol nu füron käme postn

, so Im zu komen von Hof, Oesterreich, dem Niderland oder aus veliseli Lanndt, durch sich selbs nicht öffnen, austailen noch weiter schickheil, sonder die zuvor also verslossen vnnd Einge macht mitsambt Post Zedln, so damit komen, von stiind an in die Tiroliseh Canntzley Johann kanntzen vberantburten, vnnd alsdann, was Brief kay. Mt. antreffen vnd zu gehören, widerumb mitsambt ainer Post Zedl Emphahen vnnd nach desselben kanntzn anzaig’en weg* schicken. Bedachter Postmaister noch die postpoten sollen

auch sonnst cibarne [keine] annder brief von niemands auf der Post zu fueren annemen ausserhalb wissen vnnd Vergünstigung, dann aliain, was kay. Mt., der HofRät vnnd der Herren vom Regiment vnnd Raitcamer schreiben sein.

13
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_272_object_5176391.png
Page 272 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
XV. Kapitel. Die Post im Dienste der Diplomatie und des Grosshandels. Die Schilderung der internationalen Taxisschen Post bedarf noch einer Ergänzung. Wir haben im vorigen Kapitel einfach mit dem Abstraktum Post, Postkurs usw. operiert, ohne uns viel um die Technik im Einzelnen zu kümmern. Um eine brauchbare Unterlage für die tatsächliche Form und Geschwindigkeit der Nachrichten Vermittlung in jener Zeit zu gewinnen, müssen wir möglichst nahe an die einzelnen konkreten Verkehrs akte herangehen

, und dazu dient uns das unmittelbare Zeugnis der durch die Post beförderten Korrespondenzen. Ein Fanatiker der nationalökonomischen Deduktion könnte ja meinen, aus den uns schon bekannten Tatsachen tiefen sich die Praxis des Postverkehrs hinsichtlich des Tempos (von andern Momenten sei einmal ganz abgesehen) einfach logisch ableiten, etwa durch folgendes Schlussverfahren: es gab zum mindesten seit 1516 ein System von Relaisstationen von Brüssel bis Blois, Rom usw. Wenn diese Stafetten

mit einer Geschwindigkeit von etwa 150 km und zwar ungefähr alle Tage gingen, so überstieg das nicht die Leistungsfähigkeit des einzelnen Postreiters, also ist anzunehmen, dass die Behörden die Post auch so intensiv bean spruchten, denn es kostete ihnen ja nichts mehr. Wenn aber überhaupt eine Stafette abging, so konnte ohne Erhöhung der Arbeitsleistung jede beliebige Menge Briefe mitbefördert werden. Es wäre ganz unwirtschaftlich gewesen, einzelne Briefe so schnell zu befördern und andere langsamer. Also verfügten

15
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_279_object_5176398.png
Page 279 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
, „da vahen sich an die Post Ross“. Dann werde er den Weg durch Savoyen (wohl über den Mont Cenis) nach Lyon und von da nach Blois (der Residenz des Königs) wählen, „dann den selben Wegen ligen alle Post Ross“ 1 ). Er rechnet auf diese Reise 14 Tage-, Serntein, der ihm am 16. Aug von Innsbruck aus folgte, kam am 5. Sept, in Blois an' 2 ). Die Strecke Innsbruck— Corno—Turin—Mont Cenis—Chambery—Lyon—Blois beträgt, mög lichst genau gerechnet, 1110 km, während die Luftlinie zwischen beiden Endpunkten etwa 750

km lang ist. Als Gurk im Juli 1510 zum zweiten Male nach Blois musste, zog er zwar den kürzeren Weg vor: Augsburg—Konstanz—Freiburg (Schaffhausen und Basel wollte er der Schweizer wegen vermeiden) — Pfirt (Obereisass)— Montbéliard—Besancon—Blois 3 ), aber bei der Rückkehr wählte er wieder den Weg über den Mont Cenis 4 ). Er machte jetzt einen noch grösseren Umweg, über Trient, um auch durch Tirol eine Poststrasse benutzen zu können 5 ). Denn mittlerweile war ja die Post über den Brenner entstanden

, Maximilian, Bd, I S. 153. 3) Lettrcs de Louis XII, 1712, Bd. I, S. 251 (Brief des französischen Gesandten dd, Füssen, 30 Juni). 4) Al. Schulte, Maximilian als Kandidat für den päpstlichen Stuhl, S. 69. 5) ÜberTrient—Lyon führte auch später der Hauptverkehrsweg- zwischen Deutschland und Spanien. W. Bauer, Die Taxissche Post und die Beförde rung der Briefe Karls V. Mitt. d, Inst. f. öst. Gesch.-Forsch. Bd. 27, S. 444. Rühsam, Zur Geschichte des internationalen Postwesens im 16. und 17. Jhrh. Hist. Jhrh

17
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_121_object_5176240.png
Page 121 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
, in den Niederlanden tätig. Aus einer Urkunde Philipps vom 18. Januar 1505 gellt hervor, dass dieser ihn schon 1501 auch offiziell zum „capitarne et maistre des nos postes“ ernannt hatte 1 ). Andrerseits lag der Schwerpunkt der Tätigkeit der Tassis auf ihrer Stellung bei Hofe als Leiter des gesamten Botenwesens, Uber diese Seite ihrer Tätigkeit werden wir weiter unten ganz neue Aufschlüsse geben. Dass Janetto vor allem als Hofkurier chef und ausserdem nur noch für die deutsch-italienischen Post kurse in Betracht

kommt, wurde schon gesagt. Auch sein Neffe Baptista, wohl der rührigste und intelligenteste unter den Grün dern der Post, suchte vor allem die Stellung am Hofe Maximilians und in Flandern zu befestigen, um von da aus grössere Pläne durchzuführen. Dass die Tassis so auf den im engeren Sinne deutschen Posten zunächst wenig zur Geltung kommen, lag zu gleich an der ablehnenden Haltung der Innsbrucker Behörden, die misstrauisch ihre Rechte wahrten, wie sie auch dem Bestreben Janettos

, die von dort bezahlten Posten unter seine Hand zu bekommen, erfolgreichen Widerstand leisteten (s. o. S. 95). Dies alles wirkt zusammen, um den staatlichen Charakter der deutschen Posten zunächst rein zur Geltung zu bringen. Hier zeigt sich daher am deutlichsten, wie der ökonomische Charakter dieser ersten Posten dem Hofkurierwesen weit näher steht als dem, was wir unter „Post“ verstehen. Die Posten sind gar kein Organismus für sich, sondern nur gleichsam Ausläufer der Kanzlei. Wie der Chef der Briefexpedition

seine Aufträge den „reitenden Kammerboten“ gibt, so lässt er in andern Fällen die Briefbündel durch die Stafettenkette bestellen. Die Kanzlei und nicht „der Postmeister ist der unmittelbare Vorgesetzte und Auftraggeber der Postboten, der letztere hat nur die Strecke zu kontrollieren, die Boten zu bezahlen usf. Die verschlossenen und versiegelten Brief pakete gelangen unverändert von einer Kanzlei in die andere, etwa vom Hof des Kaisers in die Innsbrucker Kammer, der Post meister spielt gar keine Rolle

18
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_260_object_5176379.png
Page 260 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
liche Vereinbarung zwischen den in Betracht kommenden Staaten, etwa Max und dem Papst, durch die die gegenseitige Mitbenutzung der amtlichen Posten garantiert wird. Allein eine solche Post- gemeinschaft war zu offiziell, sie musste bei jeder Änderung der staatlichen Beziehungen — und eine solche vollzog sich in den damaligen italienischen Wirren ungefähr alle Jahre —, unwirk sam werden. Wenn statt dessen die Tassis privatim, gleichsam inkognito ein Abkommen mit den römischen Postmeistern trafen

, so w r ar der Zusammenhang weniger rechtlich geschützt, weniger ostentativ, aber dafür in schlechten Zeiten um so widerstands fähiger. An Versuchen, ohne Vermittlung der Taxis durch Staatsver träge ausländische Postverbindungen herzustellen, hat es Maxi milian nicht fehlen lassen. Schon die Post durch das Veltlin, welche 1494—96 blühte, stellte eine solche nicht nur im geogra phischen, sondern auch im rechtlichen Sinne internationale Post dar, die auf dem engen politischen und verwandtschaftlichen Ver hältnis

man an eine gemeinsame Post von Deutschland nach Mailand (welches in französischem Besitz warm und Rom 1 ). Das bezeugt ein Brief, den Max am 29. März 1509 von Antwerpen aus an Pauls von Lichtenstein in Innsbruck richtet 2 ): 1) Internationale Postkonventionen erscheinen noch viel später im Ge folge von Fxiedensverträgen. So der Postvertrag-, der 1660 zwischen Spanien und Frankreich zustande kam, als die alten Gegner sich endlich im pyre- näischeu Frieden von 1659 geeinigt hatten. Union postale, Bd. XX, 1895, S. 146

19
Books
Category:
Technology, Mathematics, Statistics
Year:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/591020/591020_278_object_5176397.png
Page 278 of 356
Author: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Place: Leipzig
Publisher: Duncker & Humblot
Physical description: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Subject heading: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Location mark: I 329.354
Intern ID: 591020
hat mit Im ainen Frantzosischen Edlmann bracht, der am Eritag negst verschinen [vergangenen Dienstag, 8. Mai] zu vier vren nachmittentag zu Maylannd aus geritten Vnd auf der posst biss hieher khomen, aber ettwo Vier oder Fünf posstn zu fuess ganngen ist“ 3 ). Das ist eine sehr respektable Leistung: 584 km (soviel be trägt die Entfernung über Innsbruck-Trient) in genau vier Tagen, das macht täglich 146 km, und wenn der Herr vielleicht etwas renommiert hat, so gleicht sich das wohl durch die vier Post streck

eo aus, auf denen gerade keine Pferde zu haben waren. 1515 sendet Matthäus Lang von Wien aus zwei Räte zum Kaiser, die postierend in vier Tagen nach Augsburg kamen 4 )»(in der Luftlinie 410 km). Der Augsburger Kaufmann Lukas Rem ritt am 7. Sept. 1515 „auf der Post“ von Brüssel in sechs Tagen nach Augsburg und legte an den einzelnen Tagen je 5, 3, 4, 3, 4, 4, Posten zurück : 23 Posten bei einer Strecke von ca. 620 km. Zurück brauchte er sieben Tage 5 ), In Italien und Frankreich war das Reisen mit der Post schon

länger eingebürgert. Nicht nur Kuriere, sondern auch Reisende, besonders Gesandte, benutzen, um schnell nach Rom, Mailand usw, zu kommen, mit Vorliebe die Post. Um ein paar Beispiele zu geben; der Kardinal Gurk soll in der kritischen Zeit des September 1511 „per postas“ nach Rom eilen. Gurk, 1) Die Bestimmung' „que nulz ne tiennent chevaulx de postes, ne poste“, scheidet deutlich die beiden Betriebsformen der Personen- und Briefpost. 2) Wien, Staatsarchiv, Max. 14 a (an Max, eigenhändig

20